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Feb 06, 2024 288 0 Reshma Thomas, Indien
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Er liebt mich

Als Einzelkind hatte ich diese „Babyfantasie“. Jedes Mal, wenn ein Cousin oder eine Cousine geboren wurde, bereitete ich mich mit großem Eifer darauf vor. Ich schnitt mir die Nägel und wusch meine Hände gründlich, um das Baby berühren zu dürfen. Das Warten auf Weihnachten fühlte sich genauso an – als würde ich mich darauf vorbereiten, das Jesuskind in mein Herz aufzunehmen. Eines Tages in der Schule, während der Weihnachtsmesse, kam mir ein Gedanke: Dieses bezaubernde Jesuskind wird bald zum Kalvarienberg hinaufsteigen und gekreuzigt werden, denn die Fastenzeit war nur noch wenige Monate entfernt. Ich war beunruhigt, aber später machte mir Gott klar, dass es ein Leben ohne Kreuz nicht gibt. Jesus hat gelitten damit er uns den nötigen Halt geben kann, wenn wir leiden.

Ich begriff die erhabene Bedeutung des Leidens erst, als meine kleine Anna in der 27. Schwangerschaftswoche zu früh geboren wurde mit vielen weiteren Komplikationen: schweren Hirnschäden, epileptischen Anfälle, Mikrozephalie. Von da an gab es schlaflose Nächte und ständiges Geschrei. Es gab keinen einzigen ruhigen Tag mehr. Ich hatte so viele Träume und Hoffnungen, aber da mein Kind mich so sehr brauchte, musste ich auf all das verzichten. Eines Tages, als meine Anna sich auf meinem Schoß ausstreckte und langsam Schluck für Schluck Wasser trank, grübelte ich darüber, wie sich mein Leben entwickelt hat seit Anna bei uns ist – ans Haus gefesselt, nun seit 7 Jahren. Bei diesem Gedanken wurde es in meinem Kopf sehr laut und unruhig, aber ich konnte ganz deutlich Engelsmusik heraushören und immer wieder die Worte: „Jesus … Jesus … das ist Jesus.“

Mit ihren langen Armen und Beinen und ihrem schlanken Körper, der sich auf meinem Schoß ausbreitete, dämmerte es mir plötzlich, dass wir hier wie das Bild von der Klage Mariens waren, in dem Jesus am Fuße des Kreuzes schweigend auf dem Schoß seiner Mutter lag.

Mir kamen die Tränen, und ich spürte die Realität der Gegenwart Gottes in meinem Leben. Wenn ich von den Sorgen und Nöten des Lebens erdrückt werde, schrecke ich manchmal selbst vor den kleinsten Aufgaben zurück, aber dann erinnere ich mich daran, dass ich nicht allein bin.

Jedes Kind, das Gott uns schenkt, ist ein wahrer Segen. Während Anna den leidenden Jesus darstellt, wischt unser fünfjähriger Sohn den Speichel von Annas Gesicht und gibt ihr eine Medizin. Er erinnert mich an das Jesuskind, das seinem Vater und seiner Mutter bei der täglichen Arbeit hilft. Unsere kleine dreijährige Tochter wird nicht müde, sich bei Jesus für die banalsten Dinge zu bedanken, und erinnert mich daran, wie das Jesuskind in Weisheit und Liebe heranwuchs. Unser einjähriges Kind ähnelt mit seinen kleinen Wangen, seinen runden Händen und Beinen dem Jesuskind und erinnert uns daran, wie Maria als Mama den Kleinen nährte und umsorgte. Wenn er lächelt und sich im Schlaf dreht, kann man sogar einen Blick auf das sanft schlafende Jesuskind erhaschen.

Wenn Jesus nicht gekommen wäre, um unter uns zu sein, hätte ich dann noch den Frieden und die Freude, die ich jeden Tag erlebe? Wenn ich seine Liebe nicht kennengelernt hätte, würde ich dann die Schönheit erleben, Jesus in meinen Kindern zu sehen und alles für sie zu tun, was ich für ihn tun würde?

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Reshma Thomas

Reshma Thomas ist Ehefrau und Mutter von drei wunderbaren Kindern. Sie findet große Freude daran, kleine Arbeiten für Jesus zu tun und seine barmherzige Liebe bekannt zu machen, die durch ihre Lebenserfahrungen offenbart wird. Sie lebt mit ihrer Familie in Kerala, Indien.

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