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Feb 27, 2025
Evangelisieren Feb 27, 2025

Vor kurzem saß ich vor meinem Computer, bereit, ein neues Update zu installieren. Der Ladebalken erschien, und ich dachte: Wie oft fühlen wir uns in unserem Leben so – dass wir warten, ohne zu wissen, ob es vorangeht? Minuten vergingen, ich wurde ungeduldig. Sollte ich abbrechen? Aber irgendetwas hielt mich zurück – eine leise Hoffnung, dass im Hintergrund mehr geschieht, als ich sehe. Und tatsächlich, plötzlich sprang der Balken voran.

Dieses kleine Erlebnis öffnete mir die Augen: Genau so fühlt sich Hoffnung an. Unser Leben gleicht oft einem Ladebalken. Wir warten darauf, dass sich Dinge klären, dass Gebete erhört werden oder dass schwere Zeiten enden. Doch wie schnell werden wir ungeduldig und wollen die Installation abbrechen, weil wir meinen, es geht nicht weiter! Hoffnung ist die Kraft, den Prozess laufen zu lassen, im Vertrauen darauf, dass etwas Gutes vorbereitet wird. „Ebenso geduldig sollt auch ihr sein. Macht euer Herz stark, denn die Ankunft des Herrn steht nahe bevor“ (Jakobus 5,8).

In unserer hektischen Welt, die schnelle Lösungen erwartet, fällt es schwer, das scheinbar langsame Tempo Gottes zu akzeptieren. Aber Hoffnung bedeutet, den Ladebalken weiterlaufen zu lassen, auch wenn der Fortschritt nicht sichtbar ist. Gott arbeitet im Hintergrund, wie ein System, das ein komplexes Update erhält. Auch wenn der Bildschirm dunkel bleibt, können wir darauf vertrauen: Er hat alles unter Kontrolle.

Maria, die Mutter der Hoffnung, lebte ein Leben voller Ladebalken-Momente. Ihr „Ja“ bei der Verkündigung setzte den göttlichen Plan in Bewegung, doch sie musste warten: auf die Geburt Jesu, auf sein öffentliches Wirken und schließlich auf die Auferstehung nach Golgotha. Sie lebte das Warten mit einem Glauben, der wusste: Gottes Plan entfaltet sich, auch wenn sie ihn nicht vollständig verstand. So wurde sie zur Mittlerin der Hoffnung für die ganze Menschheit. Sie lehrt uns, dass Hoffnung die Geduld ist, an Gottes Verheißungen festzuhalten, selbst wenn der Ladebalken stillzustehen scheint.

Das neue Jahr lädt uns ein, unseren Lebens-Ladebalken mit Freude und Zuversicht zu betrachten. Es geht nicht darum, jedes Detail zu verstehen, sondern darauf zu vertrauen, dass Gott ein gutes Werk in uns vollendet. „Denn ich, ich kenne meine Pläne, die ich für euch habe – Spruch des Herrn –, Pläne des Heils und nicht des Unheils; denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben“ (Jeremia 29,11).

Die Frage bleibt: Wo steht dein Ladebalken? Wirst du darauf vertrauen, dass der Fortschritt weitergeht, auch wenn er manchmal unsichtbar ist? Gottes Update für dein Leben ist bereits in Arbeit! Am Ende dieses Prozesses wartet die Fülle seiner Herrlichkeit, die dir neues Leben schenken will. Lass uns voller Freude in dieses neue Jahr gehen, in der Gewissheit, dass Gott uns nicht vergisst: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Matthäus 28,20).

Komm, Herr Jesus, und vollende dein Werk in uns! Führe uns Schritt für Schritt zum Ziel deiner Herrlichkeit!

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Von: Don Philipp Isenegger

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Feb 03, 2025
Evangelisieren Feb 03, 2025

Tom Hollands großartiges Buch „Dominion“ beschreibt im Detail eine sehr einfache These – nämlich, dass das Christentum für viele der zentralen Werte verantwortlich ist, die wir für selbstverständlich halten und als allgemeingültig annehmen. Tatsächlich, so behauptet er, kommt unser Beharren auf die Würde des Einzelnen, grundlegende Menschenrechte, das Prinzip der Gleichheit und vor allem die Auffassung, dass die Armen, die Marginalisierten und die Unschuldigen besonders geschätzt werden sollten, aus grundlegenden christlichen Überzeugungen.

Was Holland ursprünglich dazu veranlasste, diese These zu untersuchen, war seine umfassende Arbeit zur Geschichte des antiken Roms. Je länger und tiefer er die römische Gesellschaft betrachtete, desto fremder schien sie ihm, desto weniger ähnelte sie unserer eigenen Zeit. Und je mehr er die großen Helden Roms studierte, desto fremder und moralisch problematischer erschienen sie ihm. Um nur ein Beispiel unter vielen zu nennen: Er fordert uns auf, die vielleicht beeindruckendste Persönlichkeit des antiken Roms zu betrachten: Julius Cäsar. Bestrebt, seinen politischen Ruf zu verbessern, unternahm Cäsar eine militärische Kampagne in Gallien (dem heutigen Frankreich). Sein bemerkenswerter Erfolg bei der Unterwerfung dieses Landes und seiner Umwandlung in eine römische Provinz verschaffte ihm Ruhm und wurde zum Thema seines Buches „Die Gallischen Kriege“, das noch heute gelesen wird. Doch was selten bemerkt wird, ist die erstaunliche Tatsache, dass Cäsar im Verlauf dieser Eroberung nach konservativen Schätzungen eine Million Menschen tötete und eine weitere Million versklavte. Nun, Cäsar hatte in Rom viele Feinde, die ihn verdächtigten, nach königlicher Macht zu streben. Aber was Holland fasziniert, ist, dass keiner seiner Gegner von seinem mörderischen Feldzug durch Gallien empört war. Im Gegenteil, ganz Rom pries ihn dafür. Die Frage stellt sich also: Warum würden wir heute jemanden, der in solchem Ausmaß tötete und versklavte, einen Schuft nennen, während selbst die Besten und Klügsten der antiken römischen Gesellschaft Cäsar als Helden betrachteten? Die Antwort lautet mit einem Wort: Christentum.

Was die frühen Christen in die römische Kultur einbrachten, war der Glaube an den einen Gott, der jeden Menschen nach seinem Bild und seiner Ähnlichkeit geschaffen hat und ihm dadurch Rechte, Freiheit und Würde verleiht. Darüber hinaus lehrten die Christen, dass der Schöpfergott Mensch wurde und freiwillig bis an die Grenzen des Leidens und der Erniedrigung ging und, in den Worten des Heiligen Paulus, „sogar den Tod akzeptierte, den Tod am Kreuz.“ Sie verkündeten einen Erlöser, der ein Opfer der römischen Tyrannei war und den Gott von den Toten auferweckte. Und durch diese Verkündigung brachten sie alle Tyrannisierten, alle Opfer, alle Schwachen und Vergessenen von den Rändern in den Mittelpunkt. Diese Überzeugungen wurden natürlich zunächst als absurd angesehen, und die frühen Christen wurden brutal dafür verfolgt. Aber im Laufe der Zeit und durch das Zeugnis und die Taten mutiger Menschen durchdrangen diese Überzeugungen die westliche Gesellschaft. So tief drangen sie in unser Bewusstsein ein, dass wir, wie Holland sagt, sie als selbstverständlich ansahen und sie für allgemeine humanistische Werte hielten.

Warum ist all das heute überhaupt wichtig für uns? Wir leben in einer Zeit, in der der christliche Glaube von denen in den oberen Rängen der Elitegesellschaft, an den Universitäten und in den Medien regelmäßig herabgesetzt wird. Darüber hinaus lösen sich immer mehr Menschen, besonders die Jungen, von den Kirchen und hören auf, Religion zu praktizieren. Man könnte meinen, dass das doch ganz harmlos oder sogar von Vorteil für eine Gesellschaft sei, die durch Säkularisierung zur Reife gelangt. Aber denken Sie nochmal nach! Wenn der christliche Glaube und seine Praxis verschwinden, verschwinden auch die Werte, die das Christentum in unserer Kultur verankert hat. Abgetrennte Blumen mögen eine Zeit lang blühen, nachdem sie aus dem Boden gerissen und ins Wasser gestellt wurden, aber bald werden sie verwelken. Wir täuschen uns, wenn wir denken, dass die Werte, die uns das Christentum vermittelt hat, lange über das Verschwinden des Christentums selbst hinaus überleben werden.

Tatsächlich gibt es zahlreiche Anzeichen für das Aufkommen eines neuen Heidentums. In vielen Bundesstaaten der USA sowie in Kanada und vielen europäischen Ländern herrscht ein Regime der Euthanasie. Wenn ältere oder kranke Menschen unbequem werden, können und sollen sie beseitigt werden. Und natürlich kann in den meisten westlichen Ländern ein Kind im Mutterleib, das als Problem angesehen wird, zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft, bis hin zur Geburt, abgetrieben werden. In meinem Heimatstaat Minnesota wurde ein Vorschlag gemacht, dieses „Recht“ auf den Mord an ungeborenen Kindern in die Verfassung aufzunehmen. Ganz ähnlich übrigens der alten römischen Praxis, unerwünschte Neugeborene den Elementen und Tieren auszusetzen! Und wie faszinierend ist es im Lichte von Tom Hollands Analyse, dass die frühen Christen die Aufmerksamkeit der römischen Kultur gerade durch ihre Bereitschaft erlangten, diese verlassenen Babys zu retten und aufzunehmen.

Was also ist zu tun? Christen müssen ihre Stimme erheben und gegen die Kultur des Todes protestieren. Und sie müssen dies tun, indem sie die Werte beanspruchen und öffentlich verkünden, die aus ihrem Glauben stammen. Zu lange sind Gläubige durch die Andeutung, dass Religion eine „private“ Angelegenheit sei, zum Schweigen gebracht worden. Unsinn! Christliche Werte haben unsere Gesellschaft von Anfang an geprägt und den kohärenten moralischen Rahmen geboten, den die meisten von uns immer noch als selbstverständlich erachten. Jetzt ist nicht länger die Zeit für Schweigen. Es ist Zeit, unsere Überzeugungen von den Dächern zu rufen.

Der Artikel wurde ursprünglich auf wordonfire.org veröffentlicht. Verbreitet mit Erlaubnis.

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Von: Bischof Robert Barron

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Jan 27, 2025
Evangelisieren Jan 27, 2025

Es ist nie leicht, aus der Komfortzone herauszukommen. Warum also sollte man das überhaupt versuchen?

An einem bestimmten Punkt im Leben fragt Jesus uns alle: „Bist du bereit, für mein Reich aufzubrechen?“ Es gibt keine Voraussetzungen, keine Stellenbeschreibung, kein Lebenslaufscreening … Es ist eine einfache Ja-oder-Nein-Frage. Als ich diesen Ruf erhielt, hatte ich ihm nichts zu bieten. Ich trat meinen Dienst mit null Qualifikation an. Doch die Zeit bewies, dass ein bereitwilliges und liebevolles Herz für Jesus alles war, was ich brauchte. Er kümmerte sich um den Rest. Wenn du einmal Ja gesagt hast, kannst du die Veränderung an dir selbst beobachten! Das Leben wird sinnvoller, freudiger und abenteuerlicher. Was nicht heißen soll, dass es nie Probleme geben wird.

„Als die Stunde nahte, in der Jesus diese Welt verlassen und zu seinem Vater zurückkehren sollte, wusch er seinen Jüngern die Füße. Zu Petrus sagte er: ‚Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir.’“ Er fuhr fort: „Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen“ (Johannes 13:14). In gewisser Weise fragt Jesus also: „Seid ihr bereit, nass zu werden?“ So wie Petrus möchten wir natürlich auch lieber im Trockenen sitzen bleiben, aber Jesus ruft uns auf, in den Wassern seiner Liebe und Gnade nass zu werden. Und das Schönste daran ist, dass er uns nicht um unserer selbst willen ruft …

Als Jesus sich herabbeugte, um seinen Jüngern die Füße zu waschen, wurden nicht nur seine Jünger nass, sondern auch seine Hände wurden dabei nass und schmutzig. Wenn wir in die Fußstapfen Christi treten, wenn wir in seinem Namen für andere eintreten und ihnen dienen, bekommen wir auch einen Teil der Last und des Schmerzes ab, den die andere Person durchmacht. Die Heilige Schrift weist uns an: „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“ (Galater 6:2).

Nach der Verklärung Jesu sagte Petrus: „Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija“ (Matthäus 17:4). Es scheint, dass wir in mehr als einer Hinsicht Petrus nacheifern. Wir schlagen gerne Zelte auf und bleiben in unserer Komfortzone, sei es in unserer Kirche, zu Hause oder am Arbeitsplatz. Doch zum Glück bietet uns die Heilige Schrift wertvolle Beispiele, von denen wir lernen können.

Sein oder nicht sein

Der Priester unserer Gemeinde, Pfarrer Christopher Smith, hielt einmal eine Betrachtung darüber, wie Johannes der Täufer die Wüste, seine Komfortzone, verließ und in die Stadt kam, um das Kommen des Messias zu verkünden. Mose floh aus Ägypten und baute bei seinem Schwiegervater ein Zelt für sich, aber Gott rief ihn heraus und gab ihm einen Auftrag. Er wurde in dasselbe Ägypten zurückgebracht, aus dem er geflohen war, und Gott benutzte ihn dort mit Macht, um sein Volk zu retten. Elija floh vor Isebel und fand Zuflucht unter einem Busch (1 Könige 19:4), aber Gott brachte ihn zurück, um seinen Willen für sein Volk durchzusetzen. Abraham musste seine Verwandten verlassen und dahin gehen, wohin Gott ihn führte, aber sehen Sie, was für ein Reich aus seinem Vertrauen in Gott erwuchs!

Wenn Mose zu Hause geblieben wäre, was wäre dann das Schicksal der Israeliten gewesen? Und was wäre, wenn Elija sich aus Angst zurückgezogen und sich geweigert hätte, wiederzukommen? Schauen wir uns Petrus an, der den Sprung des Glaubens aus dem Boot wagte und seine Füße auf die tosenden Wellen des Meeres setzte. Er war ganz allein mitten im Nirgendwo, die Angst vor dem Untergang schoss ihm sicher durch den Kopf, aber Jesus ließ ihn nicht im Stich. Seine Bereitschaft, hinauszugehen, löste ein unvergessliches Wunder aus, das keiner der anderen angsterfüllten Jünger im Boot erleben konnte, die sich weigerten, ihre Komfortzone zu verlassen.

Und so wartet auch in unserem Leben Gott darauf, dass wir den ersten Schritt wagen und unsere Zelte abbrechen. Als der Heilige Geist mich dazu inspirierte, durch das Schreiben zu evangelisieren, fiel es mir anfangs sehr schwer, dazu Ja zu sagen. Ich bin von Natur aus ängstlich und schüchtern, und so wie Petrus auf die Wellen schaute, sah ich nur auf mein eigenes Unvermögen. Aber als ich mich Gottes Willen überließ und anfing, ihm zu vertrauen, begann er, mich zu seiner Ehre zu gebrauchen.

Lassen Sie uns also aus unserer Komfortzone ausbrechen und uns mit der Salbung des Heiligen Geistes benetzen, denn es war das mächtige Feuer des brennenden Dornbusches, welches Mose salbte. Erinnern wir uns, wie sein erster Versuch, die Israeliten zu „retten“ (indem er einen Ägypter tötete!), von ihnen abgelehnt wurde. Warten wir geduldig auf den Ruf von oben, empfangen wir Gottes Salbung und gehen wir in die Welt, um seinen Namen zu verkünden!

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Von: Lydia Bosco

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Jan 10, 2025
Evangelisieren Jan 10, 2025

Heute ist das Leiden nicht mehr bitter. Es ist süß …

Als ich damals auf dem Höhepunkt der Pandemie Corona hatte, erlitt ich ein akutes Atemversagen und kam für vier Tage ins Krankenhaus. Ich bekam Spritzen, um meiner Lunge zu helfen. Die Krankheit verursachte Vernarbungen in meiner Lunge, so dass ich mit Kortison und Sauerstoff entlassen wurde, um die Entzündung zu lindern.

Davor war ich eine aktive Seniorin, die gerne im Garten arbeitete, mit ihrem Hund spazieren ging, Tagebuch führte, schrieb, las und Zeit mit ihrer Familie und Freunden verbrachte. Ich besuchte die heilige Messe und die Anbetung und betete vor Abtreibungskliniken. Doch nun forderte das Leben mich heraus.

Monatelang litt ich unter Kopfschmerzen und Schmerzen in den Nebenhöhlen, und keine Medizin konnte die Schmerzen lindern. Ich wurde schnell müde und musste mich mehrmals am Tag hinlegen. Oft fing ich an, etwas im Haus zu tun, und war sofort völlig erschöpft. Ich verlor meinen Geschmackssinn und sogar einen Teil meines Gehörs. Zeitweise konnte ich nicht einmal mehr Auto fahren, weil mir beim Fahren schwindelig wurde. Die Ärzte stellten fest, dass ich an Long-Covid litt, und das hielt monatelang an.

Mein Verstand und mein Denken waren benebelt. Ich war sehr vergesslich – sie nannten es Gehirnnebel. Ich konnte weder lesen noch mich konzentrieren und war sehr ängstlich. Ich begann, um Linderung zu beten, und bat auch andere Menschen, für mich zu beten. Auch versuchte ich, mein Leiden für diejenigen aufzuopfern, die Gottes Barmherzigkeit brauchten, aber es fiel mir sehr schwer, das zu tun.

Ein Weckruf

Dann aber hatte ich einen inspirierenden Gedanken, von dem ich sicher bin, dass er vom Heiligen Geist kam. Ich hatte von Father Stu gehört, einem Boxer, der Priester wurde und von einer seltenen fortschreitenden Erkrankung namens Einschlusskörpermyositis (IBM) befallen wurde.

Von alkoholkranken Eltern ohne Religion aufgezogen, war Stewart Long voller Wut aufgewachsen. Während seiner Teenagerjahre prügelte er sich jede Nacht auf der Straße. Bald begann er seine Boxerkarriere, bis er einen Schlag auf den Kiefer erhielt, der diese abrupt beendete. Als Erwachsener zog er nach Kalifornien, um eine Schauspielkarriere anzustreben, jedoch ohne großen Erfolg. Ein Beinahe-Unfall und der Übertritt seiner Freundin zum Katholizismus gaben ihm dann den dringend benötigten Weckruf. Als er getauft wurde, hatte er den deutlichen Eindruck, dass er Priester werden sollte. Einige Jahre lang ignorierte er die Eingebungen des Heiligen Geistes, doch schließlich fasste er den entscheidenden Entschluss und trat ins Priesterseminar ein.

Dort wurde bei ihm IBM diagnostiziert, eine fortschreitende Muskelabbauerkrankung, die gegen alle Therapien resistent ist. Sie ist unheilbar und führt langsam zum Zusammenbruch der Organe, zu Schluck- und Atembeschwerden und schließlich unvermeidlich zum Tod. Father Stu verbrachte die letzten vier Jahre seines Lebens in einer Langzeitpflegeeinrichtung, wo sein Zimmer 227 zu einem Ort wurde, an dem die Menschen geistlichen Beistand suchten, beichteten oder auch einfach nur mit ihm zusammen Filme ansehen wollten. Es gab immer zahlreiche Menschen vor seiner Tür, die darauf warteten, ihn zu sehen. Seine heiligen Messen waren immer gut besucht. Father Stu kümmerte sich um so viele leidende Seelen und opferte bis zu seinem Lebensende am 9. Juni 2014 all sein eigenes Leid Gott auf.

Father Stu pflegte zu sagen: „Das Kreuz ist ein Aufruf zu vertrauen, auch wenn die Dinge furchtbar schief zu laufen scheinen.“ Ich bat ihn um seine Fürsprache und begann zu beten: „Father Stu, wenn jemand weiß, wie man gut leiden kann, dann bist du es. Bitte zeige mir, wie.“

Innerhalb nur eines Tages erhörte Father Stu mein Gebet und zeigte mir, wie ich mit Jesus gut leiden kann. Der Friede Christi erfüllte mein ganzes Wesen mit seiner Kraft und Barmherzigkeit. Ich kann es immer noch nicht ganz in Worte fassen. Mein Leiden und meine Schmerzen wurden leichter und einfacher. Ich begann, den Rosenkranz und Barmherzigkeitsrosenkranz zu beten und auch das Stundengebet, was ich vorher nie getan hatte. Der Friede Christi erfüllte mich mit viel Freude und Trost. Dieser Friede hielt fast einen Monat lang an, ein wunderschöner Monat voller göttlicher Liebe mitten in meinem Leiden.

Ja, ich hatte auch weiterhin Long-Covid-Symptome, aber das Leiden wurde süß. Obwohl ich nicht in der Lage war, täglich zur heiligen Messe zu gehen und die heilige Eucharistie zu empfangen, empfing ich jeden Tag die geistliche Kommunion. Jesus sagte: „Ich werde dich niemals verlassen und dich nicht aufgeben.“ Ich konnte zwar nicht zu Jesus gehen, aber Jesus kam täglich zu mir.

Weitere unerzählte Geschichten

Ich bin so dankbar für die Fürsprache von Father Stu. Er hat mir gezeigt, wie ich meine kleinen und großen Leiden für diejenigen aufopfern kann, die die Barmherzigkeit und Heilung Jesu brauchen. Dies war für mich ein bewegendes Zeugnis dafür, dass Father Stus Mission, anderen leidenden Seelen zu helfen, auch heute von seinem himmlischen Zuhause aus noch weitergeht. Dies ist nur eine der vielen Geschichten von Heilung, die noch nicht erzählt wurden.

Pfarrer Bart Tolleson, der am selben Tag wie Father Stu zum Priester geweiht wurde, hat ein unglaublich leicht zu lesendes Buch über seinen Priesterbruder und Freund geschrieben mit dem Titel: „Das war Father Stu“. Das Buch zeigt, dass es in unseren Leiden eine ewige Hoffnung gibt. Das Vermächtnis von Father Stus Leben hat sogar Mark Wahlberg, einen Hollywood-Schauspieler und Produzenten, dazu inspiriert, im April 2022 einen Film mit dem Titel „Father Stu“ zu drehen. Mit seinen Worten: „Das Buch von Father Bart macht da weiter, wo Father Stu aufgehört hat. Wir erkennen in Gottes Gnade, dass Father Stu immer noch auf uns aufpasst.“

Wenn das Leid einmal unerträglich wird, sollten wir nicht vergessen, dass wir himmlische Helfer haben, die immer bereit sind, uns beizustehen.

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Von: Connie Beckman

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Jan 07, 2025
Evangelisieren Jan 07, 2025

Ein echter Christ kann niemals seine Augen vor Ungerechtigkeit oder Bosheit verschließen.

Ringo Starr sang einst: „Du musst deinen Beitrag leisten, wenn du den Blues singen willst/Und du weißt, dass es nicht leicht ist.“ Wenn wir dem Jesus nachfolgen wollen, müssen wir bereit sein, die Konsequenzen zu tragen, die oft hart sein werden.

Entscheidungen & Konsequenzen

Jesus hatte vorausgesagt, dass seine Jünger ausgepeitscht, vor Statthalter geschleppt, an Räte ausgeliefert, von Stadt zu Stadt gejagt, geächtet und gehasst werden würden – und das alles nur, weil sie mit ihm verbunden sind. Warum also sollten sie überrascht sein? Schließlich wurden Jesus dieselben Dinge angetan. Jesu Kreuz wird das Kreuz seiner Nachfolger sein. Verfolgung ist unvermeidlich. Wie jemand einmal sagte: „Wenn du Jesus nachfolgen willst, solltest du dich warm anziehen.“

Und warum? Ganz einfach: Ein Christ stellt als Zeichen des Widerspruchs, das auf einer opferbereiten, sich selbst hingebender Liebe beruht und Gerechtigkeit und Frieden fördert, vorherrschende Einstellungen in unserer Gesellschaft in Frage. Das falsche Reich dieser Welt basiert auf der Illusion, dass man glücklich sein kann, wenn man die Güter dieser Welt erlangt; so verfolgen wir die Götzen des Geldes, des Status und der Anerkennung, der Kontrolle und der Manipulation sowie des leichten Spaßes. In unserer Gesellschaft zeigt sich dies in übertriebenem Konsumismus, Nationalismus, autonomem Individualismus und einem verzerrten Verständnis von Freiheit, die als frei von äußeren Zwängen verstanden wird. Das falsche Reich, das letztlich nur die kollektive Erweiterung des eigenen Egos ist, muss die Gute Nachricht unterdrücken, sonst wird es sterben; das weiß es. Deshalb werden die Jünger Jesu verfolgt.

Angesichts einer solchen Feindseligkeit, Wut und Verbitterung fragen wir uns vielleicht: „Ich gehe zur Kirche, ich halte mich an Regeln, warum werde ich dann nicht geliebt und bewundert? Warum gibt es all diese Magenschläge?“ Vielleicht denken wir, dass es besser wäre, bei der Wahrheit auch einmal Fünfe gerade sein zu lassen. Warum sollte ich mich und die Menschen, die mir wichtig sind, einer solchen Tortur aussetzen? Warum geben wir uns nicht mit einem domestizierten Christentum oder Katholizismus zufrieden, indem wir uns den vorherrschenden Stimmungen unserer Gesellschaft anpassen und ihre säkularen Werte mittragen und sogar annehmen?

Aber könnten wir, wenn wir die götzendienerischen Praktiken unserer Kultur nicht anprangern – die Ausbeutung der Armen durch die Reichen, die Giftigkeit des Rassismus, die Lügen und der Betrug derjenigen, die weltliche Macht haben – wirklich mit dieser Feigheit leben? Könnten wir unserer Taufe treu sein, in der wir zum Priester, Propheten und König gesalbt wurden? Als Glieder des Leibes Christi ist jeder von uns aufgerufen, die Werte des Evangeliums durch Wort und Beispiel zu bezeugen, und das kann manchmal bedeuten, in unseren Familien, an unseren Arbeitsplätzen und in der Gesellschaft im weiteren Sinne ein „Zeichen des Widerspruchs“ zu sein.

Der einzige Weg

Wenn wir angepasste, lahme und bequeme Katholiken werden, dann werden wir zu Menschen, die T. S. Elliot als nur „teilweise lebendig“ beschrieben hat. Wir haben die Wahl, entweder ein selbstbezogenes und egozentrisches Leben zu führen oder den Weg Jesu anzunehmen, bei dem er im Mittelpunkt steht, wo sich alles um ihn dreht und er die Kontrolle hat. Denn wir können nicht beides haben. Wie unser Herr ganz klar sagt: „Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut“ (Matthäus 12:30).

Ein Samenkorn widersteht der brennenden Hitze der Sonne, indem es Wurzeln schlägt. Im weiteren Sinne müssen wir die tieferen Realitäten des Glaubens kennen und an ihnen festhalten, die nur durch ein tiefes und beständiges Gebetsleben, durch die tägliche Reflexion der Schrift und der Tradition, durch die aktive Teilnahme an den Sakramenten, insbesondere an Beichte und Eucharistie, und durch den Dienst am Nächsten, insbesondere an den Schwächsten, gefördert werden können.

Diese tieferen Wirklichkeiten des Glaubens setzen immer voraus, dass wir wissen, wer wir wirklich sind, nämlich geliebte Kinder Gottes, die in Gemeinschaft mit dem dreieinen Gott und in Solidarität mit unseren Brüdern und Schwestern sein sollen. Die Konsequenzen der Nachfolge Jesu können nur diejenigen tragen, die mit ihrer eigenen Seele in Kontakt sind und sich in der Energie der Liebe Gottes verankert haben. Nur sie werden den Mut und die Entschlossenheit haben, angesichts von Verfolgung durchzuhalten.

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Von: Diakon Jim McFadden

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Nov 15, 2024
Evangelisieren Nov 15, 2024

Seit ich sprechen kann, beklagte sich meine Mutter, dass ich eine Quasselstrippe sei. Was sie dagegen unternahm, hat mein Leben verändert!

„Du hast wirklich die Gabe zu quatschen“, sagte meine Mutter immer zu mir. Seit ich sprechen konnte, beklagte meine Mutter, dass ich eine Quasselstrippe sei. Wenn sie merkte, dass sich eine besonders geschwätzige Stimmung entwickelte, rezitierte sie eine Version dieses kleinen Gedichts:

Quasselstrippe nenn‘ sie mich
doch eigentlich heiß ich Ann‘.
Am ganzen Tag, da rede ich,
weil ich viel reden kann.

So viele Freunde habe ich
du siehst ja ihre Zahl,
sie alle lieben wirklich mich
und ich auch lieb sie all.

Doch Gott hab ich am meisten lieb.
Selbst nachts fürcht‘ ich mich nicht,
denn wenn den nächsten Tag er gibt,
schenkt er mir neues Licht.

Wahrscheinlich waren diese kleinen Verse dazu gedacht, mich vom Reden abzuhalten und Mamas Ohren wenigstens eine kurze Pause zu gönnen. Doch während sie dieses süße, rhythmische Gedicht aufsagte, gab sein Inhalt mir noch mehr Grund zum Nachdenken.

Mit der Zeit wurde mir klar, dass ich viele der Gedanken und Meinungen, die in meinem Kopf herumschwirrten, herausfiltern oder zum Schweigen bringen sollte, einfach weil ich sie nicht unbedingt mitteilen musste. Es brauchte viel Übung, Selbstdisziplin und Geduld, um zu lernen, das zu unterdrücken, was wie von selbst hochkam. Dennoch gab es immer noch Momente, in denen ich manche Dinge laut aussprechen musste, sonst wäre ich wohl geplatzt!

Zum Glück wusste ich von meiner Mutter und durch meine katholische Erziehung, wie man betet. Das Gebet war einfach ein Gespräch mit Gott wie mit seiner besten Freundin. Und als ich erfuhr, dass Gott immer bei mir ist und er mir immer und überall zuhören will, dachte ich freudig: „Das muss eine himmlische Fügung sein!“

Lernen zuzuhören

Mit der Reife kam auch der Eindruck, dass es an der Zeit war, eine tiefere Beziehung zu meinem Freund Gott aufzubauen. Denn echte Freunde sprechen doch miteinander, und so wurde mir klar, dass nicht immer nur ich diejenige sein sollte, die die ganze Zeit redet. Kohelet 3,1 erinnerte mich daran: „Alles hat seine Zeit, und für jede Angelegenheit unter dem Himmel gibt es eine Stunde“ – und so war es auch für mich an der Zeit, Gott Gelegenheit zum Reden zu geben, während ich einmal zuhörte. Doch damit diese neue Reife sich entwickeln konnte, brauchte es Übung, Selbstdisziplin und Geduld. Was unsere Beziehung wachsen ließ, war, dass ich mir Zeit nahm, um den Herrn regelmäßig in der Kirche oder in der Anbetungskapelle zu besuchen. Dort fühlte ich mich frei von Ablenkungen, die sonst meine Gedanken abschweifen ließen. Einfach nur in Stille dazusitzen, war anfangs unangenehm, aber ich saß und wartete. Ich war in seinem Haus. Er war der Gastgeber. Ich war der Gast. Deshalb schien es mir aus Respekt angemessen, seiner Führung zu folgen. Viele Besuche verbrachte ich so in Schweigen.

Dann aber, eines Tages, hörte ich in der Stille ein sanftes Flüstern in meinem Herzen. Es war nicht in meinem Kopf oder in meinen Ohren … es war in meinem Herzen. Sein zartes und doch direktes Flüstern erfüllte mein Herz mit einer liebevollen Wärme. Eine Offenbarung machte sich in mir breit: Diese Stimme … irgendwie kannte ich diese Stimme! Diese Stimme war mir sehr vertraut. Mein Gott, mein Freund, war da! Es war eine Stimme, die ich mein ganzes Leben lang gehört hatte, aber ich musste entsetzt feststellen, dass ich sie so oft naiv mit meinen eigenen Gedanken und Worten übertönt hatte.

Die Zeit kann manchmal auch eine Wahrheit aufdecken. Ich hatte nie begriffen, dass Gott immer da war und versuchte, meine Aufmerksamkeit zu bekommen und dass er mir wichtige Dinge zu sagen hatte. Als mir das endlich klar war, war mir das Sitzen in der Stille nicht mehr unangenehm. Vielmehr wurde es für mich eine Zeit der Sehnsucht und der Vorfreude darauf, seine zarte Stimme zu hören – um ihn wieder liebevoll in mein Herz flüstern zu hören. Mit der Zeit festigte sich unsere Beziehung, so dass nicht mehr nur der eine oder der andere sprach; wir begannen einen Dialog. Mein Morgen begann mit einem Gebet, in dem ich Ihm den Tag vorstellte. Unterwegs hielt ich dann inne und berichtete Ihm, wie der Tag gelaufen war. Wenn ich versuchte, seinen Willen für meinen Alltag zu erkennen, tröstete, beriet und ermutigte er mich, und manchmal ermahnte er mich auch. Der Versuch, seinen Willen zu verstehen, führte mich zur Heiligen Schrift, durch die er mir auch ins Herz flüsterte. Es war amüsant zu erkennen, dass auch Er viel reden konnte, aber warum sollte mich das überraschen? Schließlich sagt er mir in Genesis 1,27 doch auch, dass ich nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen wurde!

Das Selbst zum Schweigen bringen

Die Zeit steht nicht still. Auch sie wurde von Gott erschaffen und ist ein Geschenk von ihm an uns. Zum Glück bin ich nun schon lange mit Gott unterwegs, und durch unsere Spaziergänge und Gespräche habe ich immer besser verstanden, dass er denen etwas zuflüstert, die still werden, um ihn zu hören – so, wie er es auch mit Elija tat: „Ein starker, heftiger Sturm, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging dem HERRN voraus. Doch der HERR war nicht im Sturm. Nach dem Sturm kam ein Erdbeben. Doch der HERR war nicht im Erdbeben. Nach dem Beben kam ein Feuer. Doch der HERR war nicht im Feuer. Nach dem Feuer kam ein sanftes, leises Säuseln.“ (1 Könige 19:11-12)

Gott weist uns sogar an, still zu werden, damit wir ihn kennen lernen können. Einer meiner Lieblingsbibelverse ist Psalm 46:11, in dem Gott ausdrücklich sagt: „Seid still und erkennt, dass ich Gott bin.“ Nur wenn ich meinen Geist und meinen Körper zur Ruhe brachte, konnte mein Herz ruhig genug sein, um ihn zu hören. Er offenbart sich, wenn wir auf sein Wort hören, denn: „Der Glaube kommt aus dem Hören der Botschaft; und diese gründet sich auf das, was Christus gesagt hat“ (Römer 10:17).

Als meine Mutter vor langer Zeit dieses kleine Gedicht aus ihrer Kindheit aufsagte, konnte sie nicht ahnen, dass sie damit einen Samen in mein Herz pflanzen würde. Durch meine Gespräche mit Gott im Gebet ist dieses kleine Samenkorn immer mehr gewachsen, bis ich schließlich wirklich Gott am meisten lieb hatte! Selbst nachts brauche ich mich nicht zu fürchten, nicht einmal in den dunklen Zeiten des Lebens. Außerdem gab er mir einen neuen Tag, als er von meiner Erlösung sprach. So schenkt er mir immer neues Licht. Danke, Mama!

Daher ist nun die Zeit, auch dich daran zu erinnern, dass Gott dich liebt! Genau wie ich bist auch du nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen. Er möchte auch dir ins Herz flüstern, aber dazu musst du still sein und ihn als Gott erkennen. Ich lade dich ein, diese Zeit zu nutzen, um eine tiefere Beziehung zum Herrn zu entwickeln. Unterhalte dich mit ihm im Gebet als deinem besten Freund und entwickle deinen eigenen Dialog mit ihm. Und wenn du hinhörst, wird es nicht lange dauern, bis du erkennst, dass auch er gern reden und deinem Herzen zuflüstern will.

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Von: Teresa Ann Weider

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Nov 08, 2024
Evangelisieren Nov 08, 2024

Ich war so damit beschäftigt, meinen Kindern alles über den Glauben beizubringen, dass ich das Wichtigste glatt vergessen habe …

„Warte! Vergiss das Weihwasser nicht!“ Mein Sechsjähriger hatte beschlossen, dass er das Gute-Nacht-Gebet selbst leiten wollte. Er schüttelte die Flasche mit dem Weihwasser – falls das „Heilige“ auf den Boden gesunken war –, segnete uns und begann mit den Worten: „Gott, wir lieben Dich. Du bist gut. Du liebst uns. Du liebst sogar die bösen Jungs. Wir danken dir, Gott. Amen.“ Fassungsloses Schweigen erfüllte den Raum. Dieses einfache Gebet hat mein Herz tief berührt. Mein Sohn hatte mir gerade gezeigt, wie man mit der Einfachheit eines Kindes Gottes betet.

Als Elternteil fällt es mir manchmal schwer, aus meiner „erwachsenen“ Denkweise herauszutreten. Ich verwende viel Energie darauf, meinen Kindern zu helfen, gute Gewohnheiten zu entwickeln und im Glauben zu wachsen, aber oft verliere ich aus den Augen, was meine Kinder mich über die Liebe zu Jesus lehren. Als mein Sohn den Mut aufbrachte und laut betete, erinnerte er mich daran, dass ein einfaches, spontanes Gebet in meiner täglichen Beziehung zu Christus wichtig ist. Er hat mich gelehrt, dass meine Gebete den Herrn auch dann erfreuen, auch wenn ich unsicher oder ungeschickt bin.

Eine wahre Herausforderung

Als Erwachsene werden wir oft von der Komplexität des Familienlebens, von Terminen und beruflichen Verpflichtungen in Anspruch genommen, die es uns schwer machen, einfach mit dem Herrn zu sprechen. Die heilige Teresa von Kalkutta kannte diese echte Herausforderung und gab ihren eigenen Schwestern, den Missionarinnen der Nächstenliebe, einige Ratschläge: „Wie betet ihr? Ihr solltet zu Gott gehen wie ein kleines Kind. Einem Kind fällt es nicht schwer, seine kleinen Gedanken in Worte zu fassen, aber sie drücken so viel aus … Werdet wie ein kleines Kind.“ Jesus selbst hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, von Kindern zu lernen: „Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte.“ (Matthäus 18:2-4)

Wie können Sie und ich lernen, wie ein Kind zu beten? Bitten Sie zunächst Gott um Mut und Demut und bitten Sie den Heiligen Geist, Sie zu führen. Als Nächstes suchen Sie sich einen ruhigen Ort, fernab von Lärm und Technik. Beginnen Sie Ihr Gebet mit dem Kreuzzeichen und Ihrem Lieblingsnamen für Gott. Ich habe in Gesprächen die Erfahrung gemacht, dass die Verwendung des Namens einer Person die Verbindung vertieft. (Der hebräische Name für Jesus – Yeschua – bedeutet „der Herr ist die Rettung“; wenn Sie also nicht sicher sind, welchen Namen Sie verwenden sollen, machen Sie es sich einfach: „Jesus“ reicht!)

Sicherung eines Direktanschlusses

Jetzt ist es an der Zeit, mit dem Herrn zu sprechen. Beten Sie laut und spontan und sagen Sie Gott alles, was Ihnen in den Kopf kommt – auch wenn Sie sich unwohl oder abgelenkt fühlen. Sie wissen noch nicht, wo Sie anfangen sollen? Dann danken Sie Gott einfach für etwas, bitten Sie ihn, Ihr Herz zu verwandeln, und beten Sie für jemanden mit Namen. Geben Sie Ihr Bestes und seien Sie geduldig mit sich selbst. Ihre Bereitschaft, die Einfachheit des kindlichen Gebets zu entdecken, gefällt dem Herrn sehr. Gott freut sich an seinen Kindern!

Nehmen Sie also die Einladung an, von Ihren Kindern zu lernen. Gemeinsam können Sie lernen, in eine tiefere Beziehung zu Christus zu kommen. Beten Sie um Mut und Demut, wenn Sie lernen, mit dem Herrn zu sprechen. Seien Sie aufmerksam, und Sie werden die Freude und Einfachheit des Gebets als Kind Gottes entdecken!

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Von: Jody Weis

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Sep 16, 2024
Evangelisieren Sep 16, 2024

Ich erwartete nicht viel, als ich dieses Gebet begann …

„O kleine Thérèse vom Kinde Jesu, bitte pflücke für mich eine Rose aus dem himmlischen Garten und schicke sie mir als eine Botschaft der Liebe.“ Diese Bitte, die erste von dreien, aus denen die Novene „Schick mir eine Rose“ zur Heiligen Thérèse besteht, erregte meine Aufmerksamkeit.

Ich war einsam – einsam in einer neuen Stadt, in der ich mich nach neuen Freunden sehnte; Einsam auch in meinem neuen Glaubensleben, in dem ich mich nach einem Freund und Vorbild sehnte. Ich las etwas über die heilige Thérèse, meine Namensvetterin, ohne mich recht für sie zu begeistern. Sie lebte in leidenschaftlicher Hingabe an Jesus, seit sie zwölf Jahre alt war, und bat den Papst, mit 15 Jahren in ein Karmeliterkloster einzutreten. Mein eigenes Leben war dagegen so ganz anders verlaufen.

Wo ist meine Rose?

Denn Thérèse war voller Eifer für die Seelen; so hatte sie auch für die Bekehrung eines berüchtigten Verbrechers gebetet. Aus der verborgenen Welt des Karmel-Konvents heraus widmete sie ihr Gebet zudem der Fürsprache für Missionare, die die Liebe Gottes an fernen Orten verbreiteten. Auf ihrem Sterbebett sagte die heilige Nonne aus der Normandie zu ihren Schwestern: „Nach meinem Tod werde ich Rosen regnen lassen. Ich werde meinen Himmel damit verbringen, auf Erden Gutes zu tun.“ In dem Buch, das ich las, stand, dass sie seit ihrem Tod im Jahr 1897 die Welt mit vielen Gnaden, Wundern und sogar Rosen überschüttet hatte. „Vielleicht“, dachte ich daher, „wird sie auch mir eine Rose schicken.“

Dies war die allererste Novene, die ich je gebetet habe. Ich dachte nicht viel über die beiden anderen Bitten des Gebetes nach – nämlich die Bitte, bei Gott für mein Anliegen Fürsprache einzulegen und intensiv an Gottes große Liebe zu mir zu glauben, damit ich Thérèses kleinen Weg nachahmen kann. Ich kann mich nicht mehr an das Gebetsanliegen erinnern, und ich wusste auch nichts über Thérèses „kleinen Weg“. Ich war nur auf die Rose konzentriert.

Am Morgen des neunten Tages betete ich die Novene zum letzten Mal. Und ich wartete. Vielleicht würde ein Blumenhändler heute Rosen liefern. Oder vielleicht kommt mein Mann von der Arbeit mit Rosen für mich nach Hause. Doch am Ende des Tages war die einzige Rose, die meine Türschwelle überquert hatte, die auf einer Grußkarte aus einem Päckchen eines Missionsordens. Es war eine leuchtend rote, wunderschöne Rose. War das meine Rose von Thérèse?

Mein unsichtbarer Freund

Von Zeit zu Zeit wiederholte ich die Novene „Schick mir eine Rose“ – immer mit ähnlichen Ergebnissen. Rosen tauchten an kleinen, versteckten Orten auf: Ich traf eine Frau, die Rose hieß, sah eine Rose auf einem Buchdeckel, im Hintergrund eines Fotos oder auf dem Tisch eines Freundes. Schließlich musste ich jedes Mal an die heilige Thérèse denken, wenn ich eine Rose erblickte. Sie war zu einer Begleiterin in meinem täglichen Leben geworden. Nachdem ich die Novene abgeschlossen hatte, ertappte ich mich dabei, dass ich in den Kämpfen des Lebens um ihre Fürsprache bat. Thérèse war nun meine unsichtbare Freundin geworden.

Ich las immer mehr über Heilige und staunte über die Vielfalt der Wege, auf denen diese Männer, Frauen und Kinder eine leidenschaftliche Liebe zu Gott lebten. Diese Gruppe von Menschen zu kennen, von denen die Kirche mit Sicherheit erklärt hat, dass sie im Himmel sind, gab mir Hoffnung. An jedem Ort und in jedem Leben muss es möglich sein, mit heroischer Tugend zu leben. Also ist Heiligkeit auch für mich möglich. Es gab diese Vorbilder. Sehr viele! Ich versuchte, die Geduld des heiligen Franz von Sales, die Aufmerksamkeit und sanfte Führung eines jedes Kindes in seiner Obhut durch den heiligen Johannes Bosco und die Nächstenliebe der heiligen Elisabeth von Ungarn nachzuahmen. Ich war dankbar für diese Vorbilder, die mir auf meinem Weg geholfen haben. Sie waren wichtige Wegbegleiter, aber Thérèse war immer noch mehr. Sie war meine Freundin geworden.

Eine Initialzündung

Schließlich las ich „Die Geschichte einer Seele“, die Autobiographie der heiligen Thérèse. In diesem persönlichen Zeugnis begann ich zum ersten Mal, ihren „kleinen Weg“ zu verstehen. Thérèse sah sich selbst geistlich als ein sehr kleines Kind, das nur sehr kleine Aufgaben bewältigen konnte. Aber sie betete ihren Vater an und tat jede Kleinigkeit mit großer Liebe und als ein Geschenk für den Vater, der sie liebte. Das Band der Liebe war größer als die Größe oder der Erfolg ihrer Unternehmungen. Das war für mich eine neue Einstellung zum Leben. Mein geistliches Leben war zu dieser Zeit zum Stillstand gekommen. Vielleicht aber konnte Thérèses „kleiner Weg“ es wieder in Gang bringen.

Als Mutter einer großen und aktiven Familie waren meine Umstände ganz andere als die von Thérèse. Vielleicht aber könnte ich versuchen, meine täglichen Aufgaben mit der gleichen liebevollen Einstellung anzugehen. In der Bescheidenheit und Verborgenheit meines Zuhauses könnte ich versuchen, jede Aufgabe mit Liebe zu erledigen, so wie Thérèse dies im Kloster tat. Jede Aufgabe konnte ein Geschenk der Liebe für Gott sein – und damit auch der Liebe zu meinem Mann, meinem Kind, meinem Nächsten. Mit etwas Übung wurde jeder Windelwechsel, jede Mahlzeit, die ich auf den Tisch stellte, und jede Ladung Wäsche zu einem kleinen Geschenk der Liebe. So wurden meine Tage leichter, und meine Liebe zu Gott wurde stärker. Jetzt war ich nicht mehr einsam.

Am Ende dauerte es viel länger als neun Tage, aber meine impulsive Bitte um eine Rose brachte mich auf den Weg zu einem neuen geistlichen Leben. Durch sie erreichte mich die heilige Thérèse. Sie zog mich in die Liebe hinein: in die Liebe, die die Gemeinschaft der Heiligen im Himmel ist, in das Praktizieren ihres „kleinen Weges“ und vor allem in eine größere Liebe zu Gott. Letztendlich habe ich weit mehr als nur eine Rose erhalten!

Wusstest du, dass das Fest der heiligen Thérèse am 1. Oktober ist? Herzlichen Glückwunsch an alle Namensvetter von Thérèse da draußen.

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Von: Erin Rybicki

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Sep 16, 2024
Evangelisieren Sep 16, 2024

Der Rosenkranz hat mich auf mehr Arten verändert, als ich begreifen kann. Die Muttergottes ist wirklich ein Tor zum Herrn.

Ich erinnere mich an eine Frau, die ich aus der Anbetungsstunde kannte. Sie erzählte mir von einem jungen Mann, der mit Depressionen zu kämpfen hatte; er blieb zu Hause und weigerte sich, aus dem Haus zu gehen, und das schon seit vier Jahren oder mehr. Auf dem Heimweg betete ich einen Rosenkranz für ihn und dachte, es sei nichts anderes als ein ganz gewöhnlicher Rosenkranz. Ehrlich gesagt, hatte ich nicht erwartet, dass etwas dabei herauskommen würde.

Als ich jedoch in der nächsten Woche dieselbe Frau wieder traf, sagte sie zu mir: „Sean, ich habe eine erstaunliche Geschichte; es ist ein Wunder! Erinnerst du dich an den jungen Mann, von dem ich dir letzte Woche erzählt habe? Sein Auto hatte seit Jahren herumgestanden und war voller Staub. Er kam aus seinem Zimmer, putzte es, stieg ein und fuhr dann los, um sich mit seinen alten Studienkollegen zu treffen.“

Ich war erstaunt!

Indem er mir die Frucht eines Rosenkranzes zeigte, zeigte Gott mir, was alles passieren kann, wenn man betet, und wie viel Veränderung geschehen kann, wenn man mehr betet. So ging ich langsam von einem Rosenkranz zu vier Rosenkränzen pro Tag über, und die Wunder, die seitdem geschehen sind, nehmen kein Ende.

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Von: Sean Benedict Ratcliff

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Sep 11, 2024
Evangelisieren Sep 11, 2024

Im 13. Jahrhundert waren Bücher Luxus in Italien. Wenn sich also jemand die Mühe machte, ein Buch von Hand zu schreiben, wurde dies über die Maßen geschätzt. Pater Antonius besaß ein Buch mit Psalmen, das er von Hand abgeschrieben hatte und in dem er persönliche Notizen machte, auf die er sich beim Unterrichten bezog.

Einmal verließ ein junger Novize die Gemeinschaft und nahm das kostbare Buch mit. Der Priester war niedergeschlagen, als er erkannte, dass seine jahrelange Arbeit verloren war. Niemand wusste, wohin der Novize gegangen war, und so gab es nicht die geringste Möglichkeit, das Buch wiederzufinden. Doch Pater Antonius ließ sich nicht entmutigen. Im Vertrauen auf Gottes Vorsehung betete er, dass der Novize das Buch zurückgeben möge.

Pater Antonius‘ Gebet wurde bald erhört, denn der Novize kehrte mit reuigem Herzen zurück. Mit der Bitte um Vergebung gab er das Buch dem heiligen Priester zurück, der ihm vergab und ihn wieder in das Seminar aufnahm.

Nach dem Tod von Pater Antonius wurde diese Geschichte mit vielen weiteren Geschichten über seine Heiligkeit sehr populär. So rief man den Heiligen Antonius von Padua nun ständig an, um verlorene Dinge wiederzufinden. Im Laufe der Jahre verbreitete sich sein Ruf so weit, dass die Kirche ihn offiziell zum Schutzpatron der verlorenen Gegenstände erklärte.

Der heilige Antonius hatte ein tiefes Vertrauen in Gott, das ausreichte, um seine Sorgen aufzugeben und seinem Willen zu vertrauen. Wenn wir den Heiligen das nächste Mal anrufen, um unsere verlorenen Gegenstände wiederzufinden, sollten wir daher auch darum beten, dass der heilige Antonius den Herrn bitten möge, uns die Art von Glauben zu schenken, die ihn in Christus geführt und gestärkt hat.

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Von: Shalom Tidings

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Aug 12, 2024
Evangelisieren Aug 12, 2024

Der größte Evangelist ist Jesus selbst, und es gibt keine bessere Darstellung der Evangelisierungsmethode Jesu als die meisterhafte Erzählung des Lukas über die Jünger auf dem Weg nach Emmaus.

Die Geschichte beginnt mit zwei Menschen, die in die falsche Richtung gehen. Im Lukasevangelium ist Jerusalem das geistige Zentrum: Es ist der Schauplatz des letzten Abendmahls, des Kreuzes, der Auferstehung und der Aussendung des Heiligen Geistes. Es ist dieser besondere Ort, an dem sich das Heilsdrama abspielt. Indem sie die Hauptstadt verlassen, gehen die beiden ehemaligen Jünger Jesu „gegen den Strom“.

Jesus schließt sich ihnen auf ihrem Weg an und er fragt sie, wovon sie reden – jedoch erkennen ihn diese nicht. Während seines gesamten Wirkens hatte Jesus mit Sündern zu tun. Er stand Schulter an Schulter im schlammigen Wasser des Jordans mit denen, die durch die Taufe des Johannes Vergebung suchten; immer wieder aß und trank er mit anrüchigen Typen, sehr zum Leidwesen der Selbstgerechten; und am Ende seines Lebens wurde er zwischen zwei Dieben gekreuzigt. Jesus hasste die Sünde, aber er liebte die Sünder und war stets bereit, sich in ihre Welt zu begeben und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

Und das ist die erste große Lektion für eine Evangelisierung: Der erfolgreiche Evangelist steht nicht jenseits der Erfahrungen der Sünder, urteilt nicht leichtfertig über sie und betet nicht distanziert für sie; im Gegenteil, er liebt sie so sehr, dass er sich zu ihnen gesellt und sich herablässt, auf ihren Spuren zu wandeln und die Beschaffenheit ihrer Erfahrungen zu spüren.

Auf die neugierigen Fragen Jesu hin erzählt einer der Reisenden namens Kleopas alle Dinge“ über Jesus von Nazareth. „Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk; aber unsere Führer töteten ihn; wir dachten, er würde der Erlöser Israels sein; heute in der Frühe wurde berichtet, dass er von den Toten auferstanden ist.“

Kleopas legt alle Fakten“ auf dem Tisch; es gibt nicht eine Sache, die er über Jesus sagt, die falsch ist. Aber seine Traurigkeit und seine Flucht aus Jerusalem zeugen davon, dass er nicht das Ganze sieht.

Ich liebe die klugen und witzigen Cartoons im New York Magazine, aber gelegentlich gibt es einen Cartoon, den ich einfach nicht verstehe. Ich habe mir alle Details angesehen, ich habe die Hauptfiguren und die Gegenstände um sie herum gesehen, ich habe die Überschrift verstanden. Dennoch verstehe ich nicht, warum er lustig ist. Und dann kommt der Moment der Erleuchtung: Obwohl ich kein weiteres Detail gesehen habe, obwohl kein neues Puzzleteil aufgetaucht ist, erkenne ich das Muster, das sie auf sinnvolle Weise miteinander verbindet. Mit einem Wort, plötzlich verstehe“ ich die Karikatur.

Nachdem Jesus den Bericht des Kleopas gehört hat, sagt er: „Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben.“ Und dann legt er ihnen die Heilige Schrift dar und deutet ihnen die großen biblischen Prophetien, die den Dingen“, die sie erlebt haben, einen Sinn geben.

Ohne ihnen ein neues Detail über sich selbst zu offenbaren, erklärt Jesus ihnen die Zeichen, den übergreifenden Plan, die Bedeutung – und durch diesen Prozess beginnen sie, ihn zu begreifen“: Ihr Herz brennt in ihnen. Dies ist die zweite große Lektion für eine Evangelisierung. Der erfolgreiche Evangelist benützt die Heilige Schrift, um die göttlichen Vorbilder und schließlich das Vorbild, das in Jesus Fleisch geworden ist, zu enthüllen.

Ohne diese klärenden Formen ist das menschliche Leben ein Sammelsurium, ein Durcheinander von Ereignissen, eine Aneinanderreihung bedeutungsloser Geschehnisse. Der erfolgreiche Evangelist ist ein Mann der Bibel, denn die Heilige Schrift ist das Mittel, durch das wir Jesus Christus erhalten“ und durch ihn unser Leben.

Die beiden Jünger drängen ihn, bei ihnen zu bleiben, als sie sich der Stadt Emmaus nähern. Jesus setzt sich zu ihnen, nimmt das Brot, spricht den Segen, bricht es und gibt es ihnen, und in diesem Augenblick erkennen sie ihn. Obwohl sie durch die Deutung der Schrift zu sehen begannen, konnten sie noch nicht ganz begreifen, wer er war. Aber im eucharistischen Moment, beim Brechen des Brotes, werden ihnen die Augen geöffnet.

Das letzte Mittel, mit dem wir Jesus Christus verstehen, ist nicht die Heilige Schrift, sondern die Eucharistie, denn die Eucharistie ist Christus selbst, persönlich und aktiv gegenwärtig. Die Eucharistie ist die Verkörperung des Ostergeheimnisses, sie ist die Liebe Jesu zur Welt bis zum Tod, sein Weg in die Gottverlassenheit, um die verlorensten Sünder zu retten, sein in Barmherzigkeit aufgerissenes Herz. Und deshalb kommt Jesus durch die Brille der Eucharistie am intensivsten und lebendigsten zum Vorschein.

Und so sehen wir die dritte große evangelistische Lektion. Erfolgreiche Evangelisten sind Personen der Eucharistie. Sie sind in den Rhythmus der heiligen Messe eingetaucht; sie praktizieren die eucharistische Anbetung; sie führen die Evangelisierten zur Teilhabe an Leib und Blut Jesu. Sie wissen, dass es in erster Linie nicht darum geht, Sünder zu Jesus Christus zu führen, sei es durch das persönliche Zeugnis, sei es durch inspirierende Predigten oder durch das Näherbringen der Heiligen Schrift. Es geht in erster Linie darum, das gebrochene Herz Gottes durch das gebrochene Brot der Eucharistie zu sehen.

Angehende Evangelisten sollten also tun, was Jesus tat. Den Sündern nachgehen, die Schrift öffnen, das Brot brechen.

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Von: Bischof Robert Barron

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