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Jul 26, 2024
Evangelisieren Jul 26, 2024

Ende des 19. Jahrhunderts forderte Papst Leo XIII. den Orden der Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen auf, in die Vereinigten Staaten zu gehen, um sich dort der großen Zahl italienischer Einwanderer vor Ort anzunehmen. Die Gründerin der Kongregation, Mutter Franziska Xaviera Cabrini, wollte eigentlich in China missionieren, folgte dann aber gehorsam dem Ruf der Kirche und wanderte 1889 an Bord des französischen Passagierschiffs La Bourgogne in die USA aus.

Da sie als Kind einmal fast ertrunken wäre, hatte sie große Angst vor dem Wasser; dennoch nahm sie ihren Mut zusammen und stand die große Reise durch. Bei ihrer Ankunft in der Neuen Welt mussten sie und ihre Mitschwestern feststellen, dass die versprochene finanzielle Unterstützung ausgeblieben und sie zudem noch nicht einmal eine Bleibe hatten. Doch auch hiervon ließen sich die treuen Töchter nicht unterkriegen und begannen dennoch, den Menschen am Rande der Gesellschaft zu dienen.

Innerhalb von nur wenigen Jahren blühte ihre Mission unter den Einwanderern so sehr auf, dass die Ordensschwester mit der Angst vor Wasser bis zu ihrem Tod insgesamt 23 Weltreisen über den Atlantik unternahm, um Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen in Frankreich, Spanien, Großbritannien und Südamerika zu gründen.

Ihr Gehorsam gegenüber dem Dienst in der Mission wurde auf ewig belohnt. 1946 sprach Papst Pius XII. sie heilig. Die Kirche verehrt die mutige Schwester als Schutzpatronin der Aus- und Einwanderer.

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Von: Shalom Tidings

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Mrz 18, 2024
Evangelisieren Mrz 18, 2024

Würde sich mein Leben jemals wieder normalisieren? Wie konnte ich nur meine Arbeit fortsetzen? Beim Grübeln über all diese Dinge kam mir eine schreckliche Lösung in den Sinn …

Ich fand das Leben extrem stressig. In meinem fünften Studienjahr behinderte das Auftreten einer bipolaren Störung meine Bemühungen um den Abschluss meines Lehramtsstudiums. Ich hatte noch keine Diagnose, aber ich wurde von Schlaflosigkeit geplagt und sah zerzaust und ungepflegt aus, was meine Aussichten auf eine Beschäftigung als Lehrerin erschwerte. Da ich von Natur aus einen starken Hang zum Perfektionismus hatte, schämte ich mich so und befürchtete, dass ich alle im Stich lassen würde. Ich geriet in eine Spirale aus Wut, Niedergeschlagenheit und Depression. Die Menschen waren besorgt über meinen Niedergang und versuchten, mir zu helfen. Ich wurde sogar mit dem Krankenwagen von der Schule ins Krankenhaus gebracht, aber die Ärzte konnten nichts außer einem erhöhten Blutdruck feststellen. Ich betete, doch fand ich keinen Trost. Nicht einmal die Ostermesse – die ich so sehr liebte – konnte den Teufelskreis durchbrechen. Warum nur wollte Jesus mir nicht helfen? Ich war so wütend auf Ihn. Schließlich hörte ich einfach auf zu beten.

Als es Tag für Tag, Monat für Monat so weiterging, wusste ich nicht, was ich tun sollte. Würde mein Leben jemals wieder normal werden? Es schien unwahrscheinlich. Je näher der Abschluss meines Studiums rückte, desto größer wurde meine Angst. Unterrichten ist ein harter Job mit wenigen Pausen, und die Schüler würden von mir verlangen, dass ich einen kühlen Kopf bewahre, auf ihre vielen Bedürfnisse eingehe und ihnen ein gutes Lernumfeld biete. Wie aber konnte ich das in meinem derzeitigen Zustand überhaupt schaffen? Eine schreckliche Lösung schoss mir in den Kopf: „Du solltest dich einfach umbringen.“ Anstatt diesen Gedanken zu verwerfen und ihn direkt zurück in die Hölle zu schicken, wo er hingehörte, blieb ich dabei. Es schien doch eine einfache, logische Antwort auf mein Dilemma zu sein. Ich wollte einfach nur betäubt sein, anstatt ständig angegriffen zu werden.

Zu meinem großen Bedauern wählte ich die Verzweiflung. Doch gerade in den Momenten, die meinen letzten sein sollten, dachte ich an meine Familie und daran, was für ein Mensch ich einst gewesen war. In echter Reue erhob ich meinen Kopf zum Himmel und sagte: „Es tut mir so leid, Jesus. Alles tut mir leid. Gib mir einfach, was ich verdiene.“ Ich dachte, das wären die letzten Worte, die ich in diesem Leben sagen würde. Doch Gott hatte andere Pläne.

Dem Göttlichen lauschen

Denn wie es die Vorsehung wollte, betete meine Mutter genau in diesem Moment den Rosenkranz der Göttlichen Barmherzigkeit. Plötzlich hörte sie laut und deutlich in ihrem Herzen die Worte: „Geh und sieh nach Ellen.“ Gehorsam legte sie ihren Rosenkranz beiseite und fand mich auf dem Boden der Garage. Sie begriff schnell die Situation und rief entsetzt: „Was machst du da? „, und zog mich ins Haus.

Meine Eltern waren untröstlich. Es gibt keine festen Regeln für solche Zeiten, aber sie beschlossen, mich zur Messe zu bringen. Ich war völlig gebrochen und brauchte einen Erlöser mehr als je zuvor. Ich sehnte mich danach, zu Jesus zu kommen, aber ich war auch überzeugt, dass ich der letzte Mensch auf der Welt war, den er sehen wollte. Ich wollte glauben, dass Jesus mein Hirte ist und seine verlorenen Schafe suchen würde, aber es war schwer, weil sich nichts geändert hatte. Ich hatte immer noch starken Selbsthass und von Dunkelheit bedrängt. Es tat fast körperlich weh.

Während der Gabenbereitung brach ich in Tränen aus. Ich hatte schon sehr lange nicht mehr geweint, aber nun konnte ich nicht mehr aufhören. Ich war am Ende meiner Kräfte und wusste nicht, wohin ich weitergehen sollte. Aber mit dem Weinen nahm die Last langsam ab und ich fühlte mich von Seiner göttlichen Barmherzigkeit umhüllt. Ich hatte es nicht verdient, aber er schenkte mir sich selbst, und ich wusste, dass er mich am Tiefstpunkt genauso liebte wie zu meinen höchsten Zeiten.

Auf der Suche nach Liebe

In den folgenden Tagen konnte ich Gott kaum noch ins Gesicht sehen, aber er tauchte immer wieder auf und verfolgte mich in den kleinen Dingen. Mit Hilfe eines Bildes der Göttlichen Barmherzigkeit in unserem Wohnzimmer stellte ich die Kommunikation mit Jesus wieder her. Ich versuchte zu reden,
beklagte mich aber meistens über den Kampf und fühlte mich schlecht angesichts meiner kürzlichen Rettung.

Seltsamerweise glaubte ich, eine zarte Stimme flüstern zu hören: „Dachtest du wirklich, ich würde dich sterben lassen? Ich liebe dich. Ich werde dich niemals aufgeben. Ich verspreche dir, dich nie zu verlassen. Alles ist vergeben. Vertraue auf meine Barmherzigkeit.“ Ich wollte das glauben, aber ich konnte nicht darauf vertrauen, dass es wirklich wahr war. Ich wurde entmutigt durch die Mauern, die ich errichtete, aber ich unterhielt mich weiter mit Jesus: „Wie kann ich lernen, Dir zu vertrauen?

Die Antwort überraschte mich. Wohin gehst du, wenn du keine Hoffnung mehr hast, aber trotzdem weiterleben musst? Wenn du dich nicht liebenswert fühlst, zu stolz, um irgendetwas zu akzeptieren, und sich doch verzweifelt wünscht, bescheiden zu sein? Mit anderen Worten: Wohin gehst du, wenn du dir eine vollständige Versöhnung mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist wünschst, aber zu ängstlich und ungläubig bist, um den Weg nach Hause zu finden? Die Antwort ist die selige Jungfrau Maria, die Mutter Gottes und Königin des Himmels.

Während ich lernte zu vertrauen, missfielen meine unbeholfenen Versuche Jesus nicht. Durch seine heilige Mutter rief er mich immer näher zu Seinem Heiligsten Herzen. So verliebte ich mich in Ihn und in Seine Treue.

Maria konnte ich alles gestehen. Obwohl ich befürchtete, dass ich mein Versprechen an meine irdische Mutter nicht halten konnte, weil ich allein kaum noch den Willen zum Leben aufbrachte, ermutigte mich meine Mutter, mein Leben Maria zu weihen und darauf zu vertrauen, dass sie mir helfen würde, dies zu überstehen. Ich wusste nicht viel darüber, was das bedeutete, aber ein Buch zur Vorbereitung auf die Marienweihe von Pater Michael E. Gaitley verhalf mir zu einem besseren Verständnis. Die Gottesmutter ist immer bereit, unsere Fürsprecherin zu sein, und sie wird niemals die Bitte eines Kindes ablehnen, das zu Jesus zurückkehren möchte. Als ich dann die Weihe durchlief, beschloss ich, nie wieder einen Selbstmordversuch zu unternehmen zu begehen und sagte: „Egal, was passiert, ich werde nicht aufgeben.“

In der Zwischenzeit begann ich, lange Spaziergänge am Strand zu machen, während ich mit Gott dem Vater sprach und über das Gleichnis vom verlorenen Sohn nachdachte. Ich versuchte, mich in die Lage des verlorenen Sohnes zu versetzen, aber es dauerte einige Zeit, bis ich Gott, dem Vater, nahekam. Zuerst stellte ich ihn mir aus einiger Ferne vor, dann, wie er auf mich zu kam. An einem anderen Tag stellte ich mir vor, wie er mir sogar entgegenrannte, obwohl ihn das für seine Freunde und Nachbarn lächerlich aussehen ließ.

Schließlich kam der Tag, an dem ich mir vorstellen konnte, in den Armen des Vaters zu liegen und nicht nur in seinem Haus, sondern auch am Familientisch willkommen geheißen zu werden. Als ich mir vorstellte, wie er mir einen Stuhl hinstellte, war ich keine eigensinnige junge Frau, sondern ein zehnjähriges Mädchen mit einer lächerlichen Brille und einem Bob-Haarschnitt. Als ich die Liebe des Vaters für mich annahm, wurde ich wieder wie ein kleines Kind. Ich lebte im gegenwärtigen Augenblick und vertraute ihm vollkommen. Ich verliebte mich in Gott und seine Treue. Mein guter Hirte hat mich aus dem Gefängnis der Angst und des Zorns befreit; nun führt er mich weiter auf dem sicheren Weg und trägt mich, wenn ich schwanke.

Ich erzähle meine Geschichte, damit jeder Gottes Güte und Liebe kennenlernen kann. Sein Heiliges Herz fließt über von zärtlicher Liebe und Barmherzigkeit nur für dich. Er möchte dich innigst lieben, und ich ermutige dich, ihn ohne Angst zu empfangen. Denn er wird dich niemals im Stich lassen oder im Regen stehen lassen. Tritt einfach in sein Licht und komm nach Hause.

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Von: Ellen Wilson

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Feb 07, 2024
Evangelisieren Feb 07, 2024

Verängstigt und allein auf einem Boot inmitten einer stürmischen See schloss der kleine Vinh einen Handel mit Gott ab …

Als der Vietnamkrieg 1975 endete, war ich noch ein Kind, das vorletzte von 14 Kindern. Meine wunderbaren Eltern waren gläubige Katholiken, aber da die Katholiken in Vietnam verfolgt wurden, wollten sie, dass wir Kinder in ein anderes Land fliehen, um ein besseres Leben zu leben.

Die Flüchtlinge verließen das Land in der Regel in winzigen Holzbooten, die oft auf dem Meer kenterten und keinen der Passagiere am Leben ließen. Also beschlossen meine Eltern, dass wir versuchen würden, einzeln zu gehen, und sie brachten große Opfer, um genug für die enormen Kosten zu sparen.

Als ich das erste Mal versuchte zu fliehen, war ich erst neun Jahre alt. Ich brauchte zwei Jahre und vierzehn Versuche, bis es mir endlich gelang zu entkommen. Es dauerte weitere zehn Jahre, bis meine Eltern es schafften.

Die Flucht

Eingepfercht in ein kleines Holzboot mit 77 anderen, war ich als Elfjähriger auf mich allein gestellt, mitten im Nirgendwo. Wir waren vielen Gefahren ausgesetzt. In der siebten Nacht, als ein gewaltiger Sturm über uns hereinbrach, flehte mich eine Frau an: „Wir werden diesen Sturm wahrscheinlich nicht überleben; was auch immer deine Religion ist, bete zu deinem Gott.“ Ich antwortete, dass ich bereits gebetet hatte. Ich hatte in der Tat einen Handel abgeschlossen: „Rette mich, und ich werde ein guter Junge.“ Beim Peitschen von Wind und Wellen über das Boot in dieser Nacht versprach ich, Gott und seinem Volk zu dienen, und zwar für den Rest meines Lebens.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schwammen wir immer noch, und die See war ruhig. Wir waren immer noch in großer Gefahr, denn wir hatten kein Essen und kein Wasser mehr. Zwei Tage später wurden meine Gebete erhört, als wir nach zehn Tagen auf See endlich in Malaysia landeten.

Ich begann ein neues Leben in einem Flüchtlingslager und nahm mir vor, mich an die Abmachung zu halten, die ich mit Gott geschlossen hatte. Ohne Eltern, ohne jemanden, der sich um mich kümmerte, ohne jemanden, der mir sagte, was ich tun sollte, setzte ich mein ganzes Vertrauen in Gott und bat ihn, mich zu führen. Ich ging jeden Tag in die Kirche, und der Priester bat mich bald, Messdiener zu werden. Pater Simon war ein französischer Missionspriester, der sehr hart arbeitete und den Flüchtlingen in allen Belangen half, insbesondere bei ihren Anträgen. Er wurde mein Held. Er hatte so viel Freude daran, anderen zu dienen, dass ich, wenn ich erwachsen sein würde, so werden wollte wie er.

Doch angesichts der Herausforderungen, die der Start in ein neues Leben in Australien mit sich brachte, vergaß ich mein altes Versprechen. Am Ende der 10. Klasse, erinnerte mich unser Herr, als ich darüber nachdachte, was ich wirklich mit meinem Leben anfangen wollte, an meinen Wunsch, Priester zu werden. Man arrangierte für mich ein Praktikum bei unserem Gemeindepfarrer, Monsignore Keating. Es gefiel mir so gut, dass ich beschloss, nach dem Abschluss der High-School ins Priesterseminar einzutreten.

Halter der Versprechen

In den letzten 26 Jahren habe ich als Priester in der Erzdiözese Perth gedient. Wie Pater Simon habe ich große Freude daran gefunden, dem Volk Gottes zu dienen. Meine größte Herausforderung war, als ich 2015 mit der Gründung einer neuen Pfarrei am Stadtrand von Perth betraut wurde. Ich war ratlos. Es gab zwar eine Schule, aber keine Kirche oder andere Einrichtungen, also trafen wir uns zunächst in einem Klassenzimmer, um die Messe zu feiern.

Ich holte mir Rat bei meinen Mitpriestern. Zwei ihrer Äußerungen sind mir im Gedächtnis geblieben. Einer sagte: „Baue eine Kirche, und dann wirst du Menschen haben“, ein anderer: „Baue eine Gemeinde, und wenn du die Leute hast, kannst du eine Kirche bauen.“ Ich fragte mich: „Habe ich das Huhn oder habe ich das Ei?“
Ich beschloss, dass ich sowohl das Huhn als auch das Ei brauchte, also baute ich beides, die Gemeinschaft UND die Kirche.

Ein vietnamesischer Flüchtling mit geringen Chancen, die Verfolgung in seinem Heimatland zu überleben, der befürchtete, dass er die Nacht eines schrecklichen Sturms mitten auf dem Meer nicht überleben würde, baut eine Kirchengemeinde im australischen Busch auf – ich bin immer noch erstaunt über die wunderbaren Werke des Herrn!

Die Dominikanerinnen halfen mir beim Aufbau der Gemeinde und auch bei der Mittelbeschaffung, um die katholische Kirche St. Johannes Paul II. in die Realität umzusetzen. Zahlreiche großzügige Menschen aus anderen Pfarreien in Perth und auf der ganzen Welt reichten uns eine helfende Hand, und ich bin Gott für all ihre Unterstützung dankbar. Ereignisse wie diese erinnern mich immer wieder daran, dass das Wort „katholisch“ universal bedeutet – egal, wo auf der Welt wir uns befinden, wir sind das Volk Gottes. Unsere Kirche, die mit einem Dutzend Menschen begann, hat heute über 400 Gemeindemitglieder. Unsere Mitglieder kommen aus 31 verschiedenen Kulturen. Jede Woche sehe ich neue Gesichter. Wenn ich diese verschiedenen Kulturen und Menschen, die einen gemeinsamen Glauben teilen, kennenlerne, hilft mir das, meine Beziehung zu Gott zu vertiefen.

Empfangen führt zu Geben

Obwohl ich mein Leben und meinen Dienst in Australien genieße, habe ich meine Wurzeln in Vietnam nicht vergessen. Der Herr hat mich benutzt, um ein von Dominikanerinnen geführtes Waisenhaus zu unterstützen. Neben dem Fundraising bringe ich auch Menschen auf Missionsreisen mit, um den Nonnen bei der Betreuung der Waisenkinder zu helfen. Die Jugendlichen tauchen in die Missionsarbeit ein, geben den Kindern zu essen, unterrichten sie, tun, was nötig ist, und bauen eine Beziehung zu ihnen auf, die über die Dauer unserer Besuche hinausgeht. Niemand geht nach Hause, ohne eine tiefgreifende Veränderung in seiner Lebenseinstellung erfahren zu haben.

Es ist über 40 Jahre her, dass ich auf dem kleinen Boot war, auf dem ich Gott ein Versprechen gab. Meine Beziehung zu Gott wurde von meinen Eltern gefördert, um diesen Punkt der Hingabe zu erreichen. Als sie mir das Rosenkranzgebet beibrachten, dachte ich, es sei langweilig. Ich beschwerte mich: „Warum müssen wir immer wieder die gleichen Gebete sprechen? Können wir sie nicht einmal beten, und dann ‚und so weiter und so fort‘ sagen, damit ich rausgehen und spielen kann?“ Aber ich lernte den Rosenkranz als eine Zusammenfassung der gesamten Bibel schätzen, und die Wiederholung des Gebets ermöglicht es mir, über die Geheimnisse zu meditieren. Ich sage den Leuten jetzt, dass BIBEL für „Basisinformation, bevor du ewig lebst“ steht.

Meine Eltern hatten mir die Prägung gegeben, treu zu dem Versprechen zu sein, das ich auf dem Schiff gegeben hatte, und Gott kümmerte sich in seiner Barmherzigkeit um mich, als meine Eltern es nicht mehr konnten. Sie beteten weiterhin für ihre Kinder, und vertrauten uns dem Herrn an, und es war für sie eine freudige Überraschung, als ich Priester wurde. Jetzt ist es meine Aufgabe, Familien bei der Pflege des Glaubens zu unterstützen und jeden zu beraten, der mich um Rat fragt: „Hab keine Angst, einen Ruf Gottes zu erkennen. Nimm dir Zeit, um mit Gott zu sprechen, und erlaube Gott, zu dir zu sprechen. Du wirst langsam herausfinden, was Gott in deinem Leben tun möchte.“

Ich bete weiterhin jeden Tag dafür, dass ich dem Versprechen, das ich Gott gegeben habe, wirklich treu bleibe – für immer sein Kind zu sein.

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Von: Father Vinh Dong

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Feb 06, 2024
Evangelisieren Feb 06, 2024

Lässt du dich von Gott noch umherschieben wie ein Möbelstück? Oder überlässt du Gott die Führung in deinem Leben – und tanzt gleitende und fließende Bewegungen?

Das Geheimnis des Willens und der Führung Gottes kann man teilweise mit einem Walzertanz vergleichen. Was meine ich damit? Der Kick beim Walzertanzen besteht darin, dass der Herr seine Tanzpartnerin führt – bestimmt, aber auch gefühlvoll. Und die Dame sollte sich von ihrem Partner mit Freude und mit Leichtigkeit führen lassen. Eine gute Walzertänzerin erspürt schon die Richtung, in die der Mann sie führen will. Sie stellt sich darauf ein, denkt mit ihm mit und bereitet sich schon auf die Richtung vor, in die sie ihr Partner vermutlich lenken wird. So tanzt das Paar gleitende, fließende und schwungvolle Figuren. Das langsame Heben und Senken der Beine macht den Schwung – eine Bewegung, in die sich die Tänzer mit ihren ganzen Körpern hineinlegen. Wenn das nicht so ist und die Bereitwilligkeit der Partner fehlt, sehen die Drehungen des Paars eher mühsam aus. Ohne diese Leichtigkeit kann der Tanz manchmal wie eine Art Möbelrücken auf dem Parkett wirken.

Bilder können uns die Qualität von Beziehungen verdeutlichen. Aber alle Vergleiche hinken auch etwas. Das Bild, das ich hier vorstelle, passt nicht auf alle Lebenssituationen. In Momenten schwerer Trauer und großen Schmerzes fühlt sich die Weggemeinschaft mit Gott gerade nicht wie ein Walzertanz an. Aber für viele Situationen kann dieses Bild vielleicht anregend sein.

Das Tanzen ist eine freiwillige Sache. Für den Willen Gottes können wir uns in Freiheit entscheiden. Wenn wir uns Seiner Führung eigentlich überlassen wollen, dann ist es hilfreich, das möglichst entschieden zu tun. Mit ganzem Herzen, mit Freude und nicht halb zögerlich. Natürlich steht uns „unser alter Mensch“ manchmal im Wege. Im Bild des Tanzes ist Gott der Führende und jeder Mensch der Geführte. Der Tanz lebt auch daraus, dass sich die beiden wahrnehmen, in die Augen schauen und nicht nur angestrengt auf die Bewegungen achten. So möchte Gott nicht nur mit jedem von uns „arbeiten“, sondern uns bei allem in Freude „begegnen“ in einem tiefen Sinn des Wortes. Vielleicht kommt daher das paulinische Wort: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!“ (Phil 4,4) Auch wenn die Tanzbewegungen im Großen und Ganzen vorgegeben sind, so sind doch die Ausführungen sehr verschieden und kreativ möglich. Gott weiß, was in uns steckt und möchte es aus uns herauslocken, zur Freude und Stärkung aller. Gott hat gleichzeitig alle im Blick, die sich auf der Tanzfläche des Lebens bewegen, und führt einen jeden. Er hat auch die Musik erfunden und uns die Möglichkeit zu Gesang und Instrumentenspiel gegeben. Wie tief kann uns dies alles berühren und bewegen. Volles Leben eben.

Wie lebst du deine Beziehung mit Gott? Lässt du dich noch schieben – oder tanzt du schon?

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Von: Pater Bernhard Maria Konigorski

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Feb 06, 2024
Evangelisieren Feb 06, 2024

Frage – Warum musste Jesus Christus für uns sterben? Es scheint grausam, dass der Vater den Tod seines einzigen Sohnes verlangt, um uns zu retten. Gab es nicht einen anderen Weg?

Antwort – Wir wissen, dass der Tod Jesu uns unsere Sünden vergeben hat. Aber war er notwendig, und wie hat er unsere Erlösung bewirkt?

Überlege einmal: Wenn ein Schüler in der Schule seinen Klassenkameraden schlägt, wäre die natürliche Konsequenz eine gerechte Strafe – vielleicht Nachsitzen oder auch eine Suspendierung. Wenn aber derselbe Schüler einen Lehrer schlagen würde, wäre die Strafe härter; vielleicht würde er von der Schule verwiesen. Wenn derselbe Schüler den Präsidenten schlagen würde, würde er wahrscheinlich im Gefängnis landen. Je nach der Würde desjenigen, der beleidigt wurde, wären die Konsequenzen größer.

Was aber wäre die Konsequenz, wenn man den allheiligen, allliebenden Gott beleidigt? Er, der sowohl dich als auch die Sterne erschaffen hat, verdient nichts Geringeres als die Anbetung und Verehrung der gesamten Schöpfung. Wenn wir ihn beleidigen, was ist die natürliche Konsequenz? Ewiger Tod und Zerstörung. Leid und Entfremdung von ihm. Wir schulden Gott also eine Todesschuld. Aber wir konnten sie nicht zurückzahlen. Weil er unendlich gut ist, verursachte unsere Übertretung eine unendliche Kluft zwischen uns und ihm. Wir brauchten jemanden, der unendlich und vollkommen ist, aber auch menschlich (da er sterben müsste, um die Schuld zu begleichen).

Nur Jesus passte auf diese Beschreibung. Als er sah, dass wir in einer unbezahlbaren Schuld stehen, die uns ins ewige Verderben führen würde, wurde er aus seiner großen Liebe heraus Mensch, damit er unsere Schuld für uns zurückzahlen konnte. Der große Theologe Anselm schrieb eine ganze Abhandlung mit dem Titel Cur Deus Homo? (Warum ist Gott Mensch geworden?) und kam zu dem Schluss, dass Gott Mensch geworden ist, um die Schuld zu begleichen, die wir schuldeten, aber nicht begleichen konnten, um uns mit Gott in einer Person zu versöhnen, die selbst die vollkommene Vereinigung von Gott und Menschheit ist.

Bedenke auch dies: Wenn Gott die Quelle allen Lebens ist und die Sünde bedeutet, dass wir uns von Gott abwenden, was wählen wir dann? Den Tod. Paulus sagt nämlich, dass „der Lohn der Sünde der Tod ist“ (Römer 6:23). Und die Sünde bringt den Tod der ganzen Person mit sich. Wir wissen, dass Lust zu Geschlechtskrankheiten und gebrochenen Herzen führen kann; wir wissen, dass Völlerei zu einem ungesunden Lebensstil führen kann, dass Neid zu Unzufriedenheit mit den Gaben führt, die Gott uns geschenkt hat, dass Habgier uns dazu verleiten kann, zu viel zu arbeiten und uns selbst zu verwöhnen, und dass Stolz unsere Beziehungen zueinander und zu Gott zerrütten kann. Sünde ist also wirklich tödlich!

Es braucht also einen Tod, um uns wieder zum Leben zu erwecken. In einer alten Predigt zum Karsamstag heißt es aus der Sicht Jesu: „Seht den Speichel auf meinem Gesicht, um euch zu jenem ersten göttlichen Einatmen bei der Schöpfung zurückzubringen. Seht die Schläge auf meinen Wangen, die ich auf mich nahm, um eure entstellte Gestalt nach meinem Bild zu formen. Seht die Geißelung meines Rückens, die ich auf mich nahm, um die Last eurer Sünden, die auf euren Rücken gelegt wurde, zu zerstreuen. Seht meine Hände, die für einen guten Zweck an den Baum genagelt wurden, für euch, die ihr eure Hand für einen bösen Zweck nach dem Baum ausgestreckt habt.“

Schließlich glaube ich, dass sein Tod notwendig war, um uns die Tiefe seiner Liebe zu zeigen. Wenn er sich nur in den Finger gestochen und einen einzigen Tropfen seines kostbaren Blutes vergossen hätte (das hätte gereicht, um uns zu retten), würden wir denken, dass er uns nicht so sehr geliebt hat. Aber, wie der heilige Pater Pio sagte: „Der Beweis der Liebe ist, für den zu leiden, den man liebt.“ Wenn wir die unglaublichen Leiden sehen, die Jesus für uns erduldet hat, können wir nicht einen Moment daran zweifeln, dass Gott uns liebt. Gott liebt uns so sehr, dass er lieber sterben würde, als die Ewigkeit ohne uns zu verbringen.

Darüber hinaus gibt uns sein Leiden Trost in unserem Leiden. Es gibt keine Qual und keinen Schmerz, den wir ertragen können, den er nicht schon durchgemacht hat. Hast du körperliche Schmerzen? Die hatte er auch. Hast du Kopfschmerzen? Sein Haupt war mit Dornen gekrönt. Fühlst du dich einsam und verlassen? Alle seine Freunde verließen ihn und verleugneten ihn. Schämst du dich? Er wurde nackt entblößt, so dass alle ihn verspotteten. Kämpfst du mit Ängsten und Furcht? Er war so ängstlich, dass er im Garten Blut und Wasser schwitzte. Wurdest du von anderen so verletzt, dass du ihn nicht vergeben kannst? Er bat seinen Vater um Vergebung für die Männer, die ihm Nägel in die Hände schlugen. Hast du das Gefühl, dass Gott dich verlassen hat? Jesus selbst rief aus: „Oh Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

Wir können also nie sagen: „Gott, du weißt nicht, was ich durchmache!“ Denn er kann immer antworten:

„Doch, ich weiß es, mein geliebtes Kind. Da war ich auch einmal – und ich leide gerade mit dir.“

Welch ein Trost ist es, zu wissen, dass das Kreuz Gott denen nahegebracht hat, die leiden, dass es uns die Tiefen der unendlichen Liebe Gottes zu uns gezeigt hat und wie weit er gehen würde, um uns zu retten, und dass es die Schuld für unsere Sünden zurückgezahlt hat, so dass wir vor ihm stehen können, vergeben und erlöst!

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Von: Pater Joseph Gill

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Feb 06, 2024
Evangelisieren Feb 06, 2024

Im chinesischen Boxeraufstand in den 1900er Jahren tötete fast 32.000 chinesische Christen und 200 westliche Missionare. Unter diesen hingebungsvollen Christen, die ihr Leben für ihren Glauben gaben, ragt der heilige Markus Ji Tianxiang heraus, denn zum Zeitpunkt seines Todes war er opiumsüchtig und hatte 30 Jahre lang keine Sakramente mehr empfangen.

Ji wuchs in einer frommen christlichen Familie auf und war in seiner Gemeinde ein angesehener und wohltätiger Arzt. Doch das Schicksal wollte es so, dass das Opium, das er gegen ein lästiges Magenleiden einnahm, von ihm Besitz ergriff und er in kürzester Zeit süchtig wurde.

Obwohl er häufig zur Beichte ging, war Ji in einer starken Sucht gefangen, der er sich in keiner Weise widersetzen konnte. Sein Pfarrer und Beichtvater sagte ihm schließlich, dass er die gleiche Sünde in der Beichte nicht mehr wiederholen könne. Die Beichte erfordert den bewussten Entschluss, zu bereuen und nicht mehr zu sündigen, und diese immer wiederholte Sünde wurde im 19. Jahrhundert noch nicht als eine Krankheit angesehen. Daher durfte er fortan die Sakramente nicht mehr empfangen, doch er ging weiter in die Kirche und blieb dem Weg des Herrn treu. Er hielt an seinem Glauben fest, weil er an einen barmherzigen Vater glaubte.

Viele nahmen an, dass er der erste sein würde, der den Herrn verleugnete, als er mit Verfolgung konfrontiert wurde. Doch zusammen mit seinem Sohn, seinen Enkeln und Schwiegertöchtern blieb er bis zum Schluss standhaft. Tatsächlich spendete Ji seinen Mitchristen geistlichen Trost, als sie inhaftiert waren und auf ihre Hinrichtung warteten.

Es wird berichtet, dass sein Enkel, als sie ins Gefängnis geworfen wurden, ihn zitternd vor Angst fragte: „Opa, wo gehen wir hin?“ Er antwortete ruhig und jubelnd: „Wir gehen nach Hause.“ Und so ging er in den Tod und sang dabei die Lauretanische Litanei. Papst Johannes Paul II. sprach ihn im Jahr 2000 heilig.

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Von: Shalom Tidings

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Feb 06, 2024
Evangelisieren Feb 06, 2024

Ein Baby hat irgendetwas an sich. Wenn ein Baby in einen überfüllten Raum gebracht wird, will es jeder sehen. Die Gespräche verstummen, Lächeln breitet sich auf den Gesichtern der Menschen aus und Arme werden ausgestreckt, um das Kind zu halten. Selbst der mürrischste und griesgrämigste Mensch im Raum wird sich dem Baby zuwenden. Menschen, die kurz zuvor noch miteinander gestritten haben, gurren und machen lustige Grimassen für das Kind. Babys bringen Frieden und Freude; das ist einfach ihr Ding.

Die zentrale und immer noch beunruhigend seltsame Botschaft von Weihnachten ist, dass Gott ein Baby wurde. Der allmächtige Schöpfer des Universums, der Ursprung der Welt, die Quelle der endlichen Existenz, der Grund, warum es etwas und nicht nichts gibt – wurde zu einem Säugling, der zu schwach war, um seinen Kopf zu heben. Ein verletzliches Baby, das hilflos in einer Krippe liegt, aus der die Tiere fressen. Ich bin sicher, dass alle, die um die Krippe des Christuskindes herum waren – seine Mutter, der heilige Josef, die Hirten, die Heiligen Drei Könige – das taten, was alle Menschen in der Nähe von Babys tun: Sie lächelten und gurrten und machten lustige Geräusche. Und sie wurden noch enger zusammengeführt, gerade durch ihre gemeinsame Sorge um das Kind.

Hierin sehen wir einen göttlichen Geniestreich. Während der gesamten Geschichte Israels war Gott bestrebt, sein auserwähltes Volk an sich zu binden und es in eine tiefere Gemeinschaft untereinander zu ziehen. Der ganze Zweck der Tora, der Zehn Gebote, der Speisegesetze im Buch Levitikus, der Predigten der Propheten, der Bundesschlüsse mit Noah, Mose und David und der im Tempel dargebrachten Opfer war lediglich die Freundschaft mit Gott und eine größere Liebe unter seinem Volk. Ein trauriges, aber durchgängiges Thema des Alten Testaments ist, dass Israel trotz all dieser Bemühungen und Einrichtungen von Gott entfremdet blieb: Die Tora wurde ignoriert, die Bünde gebrochen, die Gebote missachtet, der Tempel verdorben.

Also beschloss Gott zu gegebener Zeit, uns nicht einzuschüchtern oder uns von oben Befehle zu erteilen, sondern ein Baby zu werden, denn wer kann schon einem Baby widerstehen? An Weihnachten schaute die Menschheit nicht mehr nach oben, um das Antlitz Gottes zu sehen, sondern hinunter in das Antlitz eines kleinen Kindes. Eine meiner geistlichen Heldinnen, die Heilige Thérèse von Lisieux, war als „Thérèse vom Kinde Jesu“ bekannt. Es ist leicht, diese Bezeichnung zu sentimentalisieren, aber wir sollten dieser Versuchung widerstehen. In ihrer Identifizierung mit dem Christuskind lockte Thérèse auf subtile Weise alle, denen sie begegnete, aus sich selbst heraus und in eine Haltung der Liebe.

Wenn wir diese wesentliche Dynamik von Weihnachten verstehen, öffnet sich das geistliche Leben auf eine neue Weise. Wo finden wir den Gott, den wir suchen? Wir finden ihn am deutlichsten in den Gesichtern der Schwachen, der Armen, der Hilflosen, der Kinder. Es ist relativ leicht, den Ansprüchen der Wohlhabenden und Erfolgreichen zu widerstehen. Es ist sogar wahrscheinlich, dass wir ihnen gegenüber Widerstände haben. Aber die Geringen, die Bedürftigen, die Schwachen – wie können wir uns von ihnen abwenden? Sie ziehen uns – wie ein Baby – aus unserer Selbstbezogenheit heraus und in den Raum der wahren Liebe. Das ist zweifellos der Grund, warum so viele Heilige – Franziskus von Assisi, Elisabeth von Ungarn, Johannes Chrysostomus, Mutter Teresa von Kalkutta, um nur einige zu nennen – zum Dienst an den Armen hingezogen wurden.

Ich bin sicher, dass die meisten von denen, die diese Zeilen lesen, mit ihren Familien an Weihnachten zusammenkommen. Alle werden da sein: Mama und Papa, Cousins und Cousinen, Onkel und Tanten, vielleicht Großeltern und Urgroßeltern, einige Freunde, die fern von ihrer Heimat sind. Es wird viel zu essen geben, viel Lachen, viele lebhafte Gespräche, höchstwahrscheinlich eine oder zwei heftige politische Diskussionen. Die Extrovertierten werden sich prächtig amüsieren; die Introvertierten werden das alles ein wenig schwieriger finden. Ich würde wetten, dass bei den meisten dieser Zusammenkünfte irgendwann ein Baby in den Raum gebracht wird: der neue Sohn, Enkel, Urenkel, Cousin, Neffe oder was auch immer.

Dieses Jahr möchte ich Sie bitten, besonders aufmerksam darauf zu achten, was dieses Baby für eine magnetische Kraft auf die ganze bunte Truppe ausübt. Und dann erinnern Sie sich doch daran, dass der Grund, warum Sie sich überhaupt versammeln, der ist, das Baby, das Gott ist, zu feiern. Und schließlich: Lassen Sie sich von der besonderen Anziehungskraft dieses göttlichen Kindes anziehen.

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Von: Bischof Robert Barron

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Feb 06, 2024
Evangelisieren Feb 06, 2024

Unzählige Male hatte ich das Gefühl, dass niemand weiß, was ich durchmache. Während ich kämpfe, habe ich mich nach jemandem gesehnt, der mich ansieht und sagt: „Ich weiß genau, wie du dich fühlst.“ Selbst diejenigen, die ähnlich leiden, können nicht genau verstehen, was in meinem Herzen vorgeht. In solchen Momenten scheint es oft, dass die menschliche Liebe nicht das bietet, wonach ich mich sehne. Die Menschen erfüllen nicht meine Erwartungen an das, was ich mir in der Liebe wünsche, und oft erfülle auch ich nicht die Erwartungen der anderen an Liebe.

Doch in diesen Zeiten habe ich erkannt, dass alles, was ich mir wünsche, möglich ist. In der Weihnachtszeit sehen wir, wie Gott Mensch wurde, damit er all das fühlen konnte, was wir in unserer menschlichen Schwäche fühlen. Er weiß, was es bedeutet, wie wir zu leiden. Das soll uns daran erinnern, dass es jemanden gibt, der unseren Schmerz versteht; jemanden, der mit uns leidet.

Die Tatsache, dass Gott sich entschlossen hat, für mich Mensch zu werden, zeigt das Ausmaß seiner Liebe. Die Liebe und das Verständnis, das ich von den Menschen ersehne, zeigt sich in der Entscheidung Gottes, sich für mich zu opfern und Mensch zu werden. Es gibt keine größere Liebesgeschichte, die je geschrieben wurde, als dass unser Gott ein winziges, abhängiges Baby wurde, nur für uns!

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Von: Sarah Barry

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Feb 01, 2024
Evangelisieren Feb 01, 2024

Was brachte der Tod Jesu am Kreuz? fragt Bischof Dr. Stefan Oster – und gibt eine überraschende Antwort auf diese Frage: Sein Tod war umsonst.

Mein alter geistlicher Lehrer hat mir einmal die Frage gestellt: „Ist Ihr geistliches Leben in Ordnung?“ Ich antwortete: „Ich glaube schon.“ Dann setzte er nach: „Zwei Fragen dazu: Wann haben Sie sich zum letzten Mal wirklich an Jesus gefreut? Und die zweite Frage: Wann haben Sie jemandem zuletzt von dieser Freude erzählt?“ Er meinte: direkt oder indirekt. Wenn sich die Gelegenheit nicht ergibt, dass man ausdrücklich von Jesus erzählt, weil es einfach gerade nicht passt, dann kann man jemandem etwas tun – einfach nur für diesen Menschen und für Jesus.

Von meinem alten Lehrer lernte ich auch, dass das Kennzeichen der Liebe zum anderen, wenn sie aus Jesus kommt, das Wort „umsonst“ ist. Dieses Wort ist mir wichtig, weil es im Deutschen zwei Bedeutungen hat. Zum einen hat es die Bedeutung „gratis“, „es ist geschenkt“, und zum anderen bedeutet es „vergeblich“.

In mir gibt es den Alten Adam, den unbekehrten Typen, der sich immer selbst ins Zentrum stellt und der nicht umsonst dienen kann. Er will, dass alles, was er tut, ihm etwas bringt. Nach dem Motto: Ich diene dir; hoffentlich feierst du mich dafür! Ich tue irgendwas und hoffe, dass es die anderen sehen und es gut finden – und mich feiern.

Aber wenn das das Motiv ist, dann ist es nicht umsonst. Wenn ich einen Vortrag oder eine Katechese halte, hoffe ich, dass es der stärkere Teil in mir ist, der dann redet, weil es um Jesus geht und um die Zuhörer, denen das Gesagte dienen soll – dass ich dann wirklich umsonst diene. Vielleicht haben Sie heute Morgen in Ihrer Familie oder Gemeinschaft das Klo geputzt. Dann ist es schön, wenn die anderen dies sehen und sich dafür bedanken. Aber hoffentlich hätten Sie es einfach auch so getan, wenn Sie niemand dafür gefeiert hätte.

Aus Liebe

Die Liebe, die aus Jesus kommt, ist qualifiziert durch das Wörtchen „umsonst“. Am dramatischsten war es, als er am Karfreitag am Kreuz hing. Da werden die Jünger gedacht haben: „Es war alles umsonst. Jetzt sind wir dem Typen drei Jahre hinterhergerannt und haben gedacht, er ist es! Und jetzt stirbt er wie der allerletzte Verbrecher. Alles war umsonst.“ Sie hatten ihr Leben auf ihn gesetzt, ihre Heimat, ihre Familien, ihre alte Arbeitsstelle oder ihr Kleinunternehmen als Fischer verlassen, um ihm zu folgen. Doch jetzt war alles umsonst.
Wie antwortet Jesus? Mit seinem ganzen durchbohrten Herzen und seinem Sterben für die anderen sagt er: „Ja, alles umsonst, alles gratis, alles geschenkt! Einfach für euch aus Liebe!“

Umsonst leben

Will er, dass wir ihn dafür feiern? Ja, in gewisser Weise schon. Aber nur, damit wir lernen, selbst aus seinem „umsonst“ zu leben.

In der Bibel heißt es: Maria machte sich auf den Weg und eilte zu Elisabet (Lukas 1:39). Und auch wir machen uns hoffentlich auf den Weg und erzählen den anderen von der Freude, die uns erfüllt, weil ER in unserem Leben wirklich da ist! Und wenn wir von IHM innerlich immer mehr erfüllt werden, wenn seine Gegenwart in uns wachsen und größer und der Alte Adam oder die Alte Eva in uns kleiner werden, dann fängst du an, insgesamt einen anderen Lebensstil zu leben – ganzheitlicher und einfacher, weil viele Dinge weniger wichtig werden. Und wichtiger wird, dass du lernst, umsonst zu leben und zu dienen. Dann wird dein Herz tiefer, weil du andere in dieses Herz leichter hineinlassen kannst. Aber das ist nur möglich, wenn vieles, was dich besetzt hält, an Wert verliert, weil ER in dir wächst: ein einfacher Lebensstil, ein dienendes Herz, ein hörendes Herz für die anderen – und dann dein Dienst in der Gesellschaft, nicht nur in der Kirche.

Wir sind dafür da, dass wir die Welt mit verwandeln. Wir sind dafür da, dass wir die Welt auch mit dem prägen, dass wir nicht nur immer nur handeln, weil es uns – weil es mir – etwas bringt, sondern weil wir zu IHM gehören und IHM dienen wollen. Wir sind unterwegs, den Menschen durch Wort und Tat zu zeigen, dass Jesus lebt. Unser Lebensziel besteht darin, IHN in uns so lebendig werden zu lassen, dass die anderen spüren: In dem lebt Jesus.

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Von: BISCHOF STEFAN OSTER SDB

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Jan 27, 2024
Evangelisieren Jan 27, 2024

Um in etwas gut zu sein, müssen wir Zeit, Mühe und Übung investieren. Das Gleiche gilt für unsere Vorbereitung auf die Ewigkeit. Wie gut werden wir bei Prüfungen am Jahresende abschneiden, wenn wir im Laufe des Jahres wenig oder gar keine Zeit für das Lernen aufgewendet haben? Wie gut werden wir am Tag des Jüngsten Gerichts standhalten, wenn wir für unser Leben zur Verantwortung gezogen werden? Wie viel Zeit unseres Lebens auf dieser Erde, investieren wir für Gebete, gute Werke und Opfergaben? Unser Herr hat den höchsten Preis für unsere Erlösung bezahlt, aber wir müssen unseren Teil dazu beitragen. Da er uns gnädigerweise erlaubt hat, Teil dieses Opfers zu sein, sollten wir diese wertvolle Gelegenheit nicht verpassen. Er hat uns durch Golgatha die Chance gegeben, Teil seiner Erlösung und Teil seiner Heiligkeit zu sein, und hat folglich zugelassen, dass auch wir Menschen zur Heiligkeit berufen sind. Was für ein Privileg!

Meine Mutter hat uns Kinder immer daran erinnert, dass unser Leben auf Erden, ob kurz oder lang, nur eine Vorbereitungszeit ist, das Sprungbrett in die Ewigkeit. Wie es uns in der Struktur des ewigen Lebens ergeht, wird nicht nur durch den Tod und die Auferstehung Jesu bestimmt, sondern durch jeden Gedanken, jedes Wort und jede Tat, die wir während der Zeit, die wir auf der Erde verbringen, begehen.

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Von: Sean Hampsey

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Jan 26, 2024
Evangelisieren Jan 26, 2024

Die Ärzte hatten Karl Spiekermann längst aufgegeben: Leukämie im Endstadium, sehr aggressiv. Der Krebs fraß ihn buchstäblich auf. Doch dann spendete ein Priester ihm Krankensalbung und Kommunion …

Es war nichts mehr zu machen. Drei Jahre waren nun schon seit meiner Leukämie-Diagnose vergangen. Viele lange Krankenhausaufenthalte lagen seitdem hinter mir. Erst lag ich sieben Wochen in Hamm, später brachte man mich in die Uni-Klinik nach Münster. Dort bekam man zwar meine Lungenentzündung in Griff und führte später noch eine Knochenmarktransplantation und eine schwere Lungen-OP durch, doch dann kamen Rückfälle: erst wieder im Knochenmark, ein Jahr später im Brustbereich. Zuletzt probierte man noch eine neue, starke Chemotherapie. Aber tatsächlich hatten die Ärzte den Glauben an meine Heilung längst aufgegeben. Für den Krebs in meiner Brust gebe es keine Therapie mehr, sagte man mir ganz offen. „Dieser Krebs“, meinte eine Oberärztin, „ist so aggressiv, er frisst Sie auf.“

Im Oktober 2020 war ich wieder zu Hause. Man hatte mich zum Sterben entlassen. Nachts lag ich im Bett, tagsüber auf der Couch, um nicht vom Familienleben abgeschnitten zu sein. Freunde und Familienmitglieder kamen, um sich von mir zu verabschieden. An einem Abend hatte ich zwei Stunden starkes Nasenbluten. Mein ganzes Blut war kaputt, die Gerinnungswerte im Keller. Vielleicht vier Wochen noch, sagte ich mir, und dann war es das!

Als Jesus kam

Ich hatte keine Angst vor dem Tod. Denn schon lange kannte ich Gott, der mir immer wieder gezeigt hatte, dass er mich sieht. Ich vertraute fest auf seine Vorsehung. Das erste Mal, dass ich ihn erlebt hatte, war mit zehn Jahren. Weil es in meiner Familie viel Streit gab und ich in der Schule gemobbt wurde, wurde ich krank. Ich bekam Magengeschwüre und Herzrhythmusstörungen. Abends hatte ich oft Angst einzuschlafen. In dieser Zeit entdeckte ich ein Neues Testament, das bei uns irgendwo unbeachtet im Regal stand. Ich schlug es auf und stieß auf das Matthäus-Evangelium. Als ich die Bergpredigt (Matthäus 5 bis 7) las, weinte ich nur noch. Und ich betete immer wieder: „Komm, Herr Jesus, in meiner Not!“ Und Jesus kam! Ich sah ihn zwar nicht, aber ich hatte den Eindruck, dass er mich in den Arm nahm. Nach den Tränen des Schmerzes schossen mir nun Tränen der Rührung in die Augen. Von diesem Moment an wusste ich: Gott existiert!

Doch schon bald hatte die Begeisterung wieder nachgelassen. Weil die Situation zu Hause sich nicht änderte, rutschte ich immer stärker in Depressionen. Auf der Universität begann ich auch zu trinken und Drogen zu nehmen. Doch wieder kam Jesus! Am helllichten Tag – ich war damals 22 Jahre alt – hörte ich plötzlich eine Stimme: „Karl, warum tust du mir so weh?“ Ich wusste sofort, dass es der Herr war. Ich war erschüttert, fiel sofort auf die Knie und tat Buße. Von diesem Tag an krempelte ich mein Leben um und nahm mir vor, fortan intensiv mit dem Herrn zu gehen. Ich besuchte wieder die Heilige Messe und ging regelmäßig zur Beichte. Auch meine Depression war geheilt. Ich brauchte keine Therapie. Seitdem prägte mich ein unerschütterlicher Lebensoptimismus – und der Glaube, dass Gott in seiner täglichen Vorsehung für mich sorgen wird.

Als ich mit 24 Jahren den Wunsch verspürte, Mönch zu werden, und deshalb ein Benediktiner-Kloster in Luxemburg aufsuchte, lernte ich ausgerechnet dort nach der Abendmesse meine zukünftige Frau kennen. Karen, eine Neuseeländerin, war zwei Jahre lang in Taizé gewesen, hatte dort aber gespürt, dass ihre Berufung die Ehe sein sollte. Also hatte sie immer wieder für einen Mann gebetet, der Gott mehr lieben sollte als alles andere – selbst mehr als sie. Schon am Tag, nachdem wir uns kennengelernt hatten, sagte der Herr zu ihr: „Das ist der Mann, für den du gebetet hast.“
Und der Herr segnete unsere Verbindung – mit sechs inzwischen erwachsenen Kindern und 13 Enkeln. Er gab uns eine Mission der Evangelisation und der Heilung. Viele Jahre lebten wir in verschiedenen Ländern, 14 Jahre allein in Neuseeland. Bei unserer Eheschließung hatten wir Gott und einander das Versprechen gegeben, dass unser Haus immer eine offene Tür für die Armen haben solle. Der Herr nahm diese Zusage sehr ernst. Nachdem wir eigene Kinder hatten, schickte er uns Arme und bis heute vor allem Flüchtlinge, von denen viele bei uns lebten. Wir helfen ihnen bei Behördengängen, Arztbesuchen oder Einkäufen, schenken ihnen vor allem aber Freundschaft. Sie kommen aus Syrien, Eritrea, Somalia, aus dem Iran, Armenien oder Georgien – von überall her. Vor allem die Frauen sind nach Vergewaltigungserfahrungen oft stark traumatisiert. Viele von ihnen nennen uns „Mama“ und „Papa“. Jetzt, wo ich selbst Hilfe benötigte, gaben gerade diese Menschen mir in meiner schweren Krankheit unendlich viel zurück. Sie beteten, weinten und fasteten für mich.

„Sie werden leben“

Dann, an einem Tag in jenem Oktober, klingelte es. Ein koptischer Flüchtlingspriester, ein heiliger Mann, stand vor der Tür. Wir kannten ihn, weil wir schon oft ägyptische Flüchtlinge im Haus hatten. Er kam unangemeldet. Er hatte für mich gebetet und sagte: „Herr Spiekermann, Sie werden leben.“ Dann spendete er mir die Krankensalbung

und gab meiner Frau und mir die Heilige Kommunion. Mein Sohn Dominic der dabei war, befürchtete sofort, dass ich diese gar nicht mehr schlucken könne. Doch es ging – und im gleichen Moment war ich geheilt! Das war mir sofort klar. Ich spürte, wie der Körper aufhörte, Krebsflüssigkeiten zu produzieren. Die Entzündungen verschwanden. Der Spenderanteil, der seit meiner Knochenmarktransplantation bereits wieder auf 20 Prozent abgefallen war, war erneut auf 100 Prozent. Ein paar Tage später hatte ich ein PET-CT, und das Ergebnis verblüffte uns alle: Keine Krebszelle war übrig!

Selbst die Ärzte sprachen von einem Wunder. Eine Ärztin der Uni-Klinik Münster, der ich meine Krankheitsgeschichte erzählte, brach in Tränen aus und weinte minutenlang. Später schrieb sie mir eine E-Mail, in der sie mir sagte, dass mein Fall ihr Leben verändert habe.

Heilungsdienst

Heute bin ich wieder vollständig gesund. Schon drei Monate nach meiner Heilung konnte ich wieder holzhacken. Immer wieder kamen nun Menschen zu mir, die mich um Heilungsgebet baten. Am Anfang war es eine Eritreerin, die auf mein Gebet hin von ihren ständigen Kopfschmerzen geheilt worden war. Eine Muslimin, deren Stiefvater gerade an der Deltavariante von Corona gestorben war, wandte sich an mich, weil nun auch ihre Mutter in Ägypten auf der Intensivstation lag; ich betete durch sie für ihre Mutter – und sie wurde im gleichen Moment gesund.

Eine Frau mit fortgeschrittener Osteoporose, die starke Schmerzen hatte, kam in die Kirche, wo wir eucharistische Anbetung hielten. Nach meinem Gebet verschwanden ihre Schmerzen innerhalb weniger Tage. Als ich sie ein paar Monate später in der Stadt traf, erkannte ich sie kaum wieder. Sie sagte mir: „Ich bin geheilt. Und ich mache zwei Dinge, die du mir gesagt hast: Ich bete mehr, und ich klage nicht mehr.“ Denn das hatte ich auch durch meine Krankheit gelernt: nie zu klagen! So irrsinnig meine Schmerzen zum Teil auch waren, ich versuchte sie anzunehmen und aufzuopfern für die Menschen. Als es mir 2019 nach meiner Lungen-OP kurzzeitig wieder besser ging, betete ich gleich: „Herr, du kannst mir alles schicken, wenn es hilft, Seelen zu gewinnen.“

Bald nach meiner Heilung bat mich der Priester, der mir die Krankensalbung gespendet hatte, ihm zu helfen, ein geeignetes Gebäude für ein Kloster zu finden. Wir fanden es, nachdem ich für eine Lehrerin mit einer nicht-diagnostizierten langwierigen Krankheit gebetet hatte, die danach gesund geworden war. Ihr Mann hatte früher ein Altenheim geleitet, das inzwischen geschlossen war; das Gebäude bot er uns nun für das Kloster an. Die Dinge, die Gott tut, sind immer miteinander verbunden!

Wenn ich bete, berufe ich mich stets auf sein Wort. Deshalb erwarte ich Heilungen und Wunder. Jesus ist derselbe gestern, heute und in alle Ewigkeit (Hebräer 13:8). Er hat Blinde, Lahme und Aussätzige geheilt und Tote auferweckt – und er tut das Gleiche auch heute noch! Wenn Menschen nicht auf Worte hören, dann tut der Herr Zeichen und Wunder. In unserer heutigen Zeit brauchen wir sie nötiger denn je.

Eine große Hilfe sind mir beim Gebet um Heilung auch die Heiligen. Ich wende mich nicht nur an die Muttergottes, an Pater Pio oder den Pfarrer von Ars, sondern auch an Heilige der Ostkirche wie Seraphim von Sarow. Die Heiligen sind immer gegenwärtig und bilden um uns jene „Wolke von Zeugen“ (Hebräer 12:1), die bei Gott für uns Fürsprache halten. Wie der Heilige Johannes von Kronstadt sagt: „Christus und die Heiligen sind uns so nah wie die Ikone vor uns.“

Nicht halbgebacken

Ich weiß nicht, wie lange ich noch lebe. Aber die Zeit, die ich noch habe, will ich so gut wie möglich ausnutzen. Immer wieder habe ich dem Herrn gesagt: „Ich will kein halbgebackenes Brot sein, ich will heilig werden!“ Der Herr nimmt solche Gebete ernst.

Heute glaube ich, dass der Herr meine Krankheit benutzte, um mein Herz zu brechen. Denn ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wird Gott niemals verschmähen (Psalm 51:20). Im Zerbruch unseres Herzens begegnen wir Gott. Und dann kommt die barmherzige Liebe des Herrn, die dieses Herz umarmt. Im Angesicht des Todes sieht man die Dinge der Welt mit ganz anderen Augen: Dann siehst du dein eigenes Elend und deine eigene Sündhaftigkeit vor der Herrlichkeit Gottes – und du weißt: Ich bin seiner nicht wert! Im Krankenhaus hatte ich das Gnadenbild vom Barmherzigen Jesus der Heiligen Schwester Faustina dabei. Jesus schaut darauf dem Betrachter tief in die Augen. Ich sagte ihm: „Ich kann dir nicht in die Augen schauen. Wenn ich zu dir komme, dann lass mich in die hinterste Ecke, und wenn ich nur deine Füße sehe!“

Was ich heute am tiefsten bereue in meinem Leben, ist meine Jugend ohne Gott. Die Zeit hingegen, als ich zum Sterben nach Hause geschickt worden war, als ich kaum noch essen und laufen konnte und irrsinnige Schmerzen hatte, gehört für mich zu den kostbarsten Erinnerungen meines Lebens. Christus war mir damals so nahe. Auf diese Zeit der Krankheit blicke ich heute mit großer Zärtlichkeit zurück. Und dann frage ich ihn: „Herr, wie kannst du mich Sünder nur so lieben?“

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Von: Karl Spiekermann

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