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Jul 26, 2024
Begegnung Jul 26, 2024

Halten Sie Ihre Ohren offen für die leisesten Impulse der Natur. Denn Gott spricht immer mit Ihnen.

Gott versucht ständig, uns seine Botschaft der Liebe mitzuteilen – in kleinen Dingen, in großen Dingen, in allem. Manchmal können wir in der Hektik des Lebens übersehen, was er uns zu sagen versucht, sowohl im Moment als auch danach. Unser liebender Gott sehnt sich danach, dass wir in der Stille unseres Herzens zu ihm kommen. Dort können wir ihm wirklich begegnen und beginnen, in unserer Beziehung mit ihm zu wachsen, indem wir auf den „guten Meister“ (Johannes 13:13) hören. Die heilige Teresa von Kalkutta lehrte: „Gott spricht in der Stille unseres Herzens.“ Auch die Heilige Schrift lehrt , dass Elia erst nach dem Verschwinden des starken Windes, des Erdbebens und des Feuers in der Lage war, Gott durch die „stille kleine Stimme“ zu hören und zu verstehen (1. Könige 19:9-18).

Die Kraft, die uns bewegt

Vor kurzem war ich mit meiner Nichte an einem Strand in Nordwales; wir wollten gemeinsam einen Drachen steigen lassen. Als die Ebbe kam, lösten wir die Schnur im Sand. Ich warf den Drachen in die Luft, während meine Nichte so schnell sie konnte, loslief und sich am Griff festhielt. Der Strand war teilweise von Klippen umgeben, so dass der Drachen trotz des starken Windes auf den Wellen nicht sehr lange in der Luft blieb. Sie rannte wieder los, diesmal noch schneller, und wir versuchten es wieder und wieder. Nach ein paar Versuchen merkten wir, dass es nicht funktionierte.

Ich schaute mich um und sah, dass am oberen Teil der Klippen ein offenes Feld und viel Land war. Also kletterten wir gemeinsam höher. Als wir die Schnur wieder entwirrten, begann sich der Drachen zu bewegen; meine Nichte hielt sich am Griff fest. Ehe wir uns versahen, war der Drachen voll abgewickelt und flog ganz hoch. Das Schöne daran war, dass wir beide diesen Moment ganz entspannt genießen konnten. Der Schlüssel war der Wind, aber die Kraft des aufsteigenden Drachens wurde erst durch das Erreichen eines Ortes verwirklicht, an dem der Wind wirklich wehen konnte. Die Freude, das Lachen, der Spaß und die Liebe, die wir damals teilten, waren unbezahlbar. Die Zeit schien stillzustehen.

Lernen hochzufliegen

Später, als ich betete, kamen diese Erinnerungen zurück, und ich hatte das Gefühl, dass ich wichtige Lektionen über den Glauben und insbesondere über das Gebet gelernt hatte. Im Leben können wir versuchen, Dinge mit unserer eigenen Kraft zu tun. Es liegt in unserer gefallenen menschlichen Natur, dass wir immer selbst die Kontrolle haben wollen. Das ist so, als ob man am Steuer eines Autos sitzt. Wir können Gott vertrauen und uns von ihm leiten lassen, oder wir können unseren freien Willen ausüben. Gott erlaubt uns, das Steuer in die Hand zu nehmen, wenn wir es wollen. Aber wenn wir mit ihm unterwegs sind, sehen wir, dass er nicht will, dass wir alles allein machen. Er will auch nicht alles allein machen. Gott möchte, dass wir alles tun – durch ihn, mit ihm und in ihm.

Schon das Beten selbst ist ein Geschenk, aber es erfordert unsere Mitarbeit. Es ist eine Antwort auf seinen Ruf, aber die Entscheidung, darauf zu antworten, liegt bei uns. Der heilige Augustinus lehrt uns eindringlich: „Vernehmen wir also unsere Stimme in ihm und seine in uns“ (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2616). Das gilt nicht nur für das Gebet, sondern für das Leben insgesamt.

Es stimmt, Jesus lässt uns manchmal „die ganze Nacht“ arbeiten und „nichts fangen“. Aber das bringt uns zu der Erkenntnis, dass wir nur durch seine Führung das erreichen werden, was wir uns wünschen – und noch unendlich viel mehr, wenn wir unser Herz öffnen, um auf ihn zu hören (Lukas 5:1-11).

Wenn wir hochfliegen wollen, brauchen wir den Wind des Heiligen Geistes, den Atem Gottes, der uns verwandelt und emporhebt (Johannes 20:22). War es nicht der Wind des Heiligen Geistes, der zu Pfingsten auf die ängstlichen Jünger herabkam und sie in glaubenserfüllte, furchtlose Prediger und Zeugen Christi verwandelte (Apostelgeschichte 1-2)?

Mit ganzem Herzen suchen

Es ist wichtig zu erkennen, dass der Glaube ein Geschenk ist, an dem wir festhalten müssen (1. Korinther 12:4-11). Andernfalls können wir uns in der Welt in schwierige Situationen verstricken, aus denen wir uns ohne seine Gnade unmöglich befreien können. Wir müssen durch die Kraft des Heiligen Geistes weiter nach oben streben – den Herrn suchen, damit wir leben (Amos 5:4,6). Der heilige Paulus ermahnt uns: „Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört.“ (1. Thessalonicher 5:16-18).

Deshalb ist jeder Gläubige aufgerufen, tiefer ins Gebet einzutreten, indem er sich einen Raum der Stille schafft, alle Ablenkungen und Blockaden beseitigt und dann dem Wind des Heiligen Geistes erlaubt, wirklich zu wehen und sich in unserem Leben zu bewegen. Gott selbst lädt uns zu dieser Begegnung ein, mit dem Versprechen, dass er uns antworten wird: „Rufe zu mir, so will ich dir antworten und dir Großes und Unfassbares mitteilen, das du nicht kennst!“ (Jeremia 33:3)

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Von: Sean Booth

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Jul 26, 2024
Begegnung Jul 26, 2024

In den dunkelsten Tälern und den schwierigsten Nächten hörte Belinda eine Stimme, die sie immer wieder zurückrief.

Meine Mutter verließ uns, als ich etwa elf Jahre alt war. Damals dachte ich, dass sie ging, weil sie mich nicht wollte. Aber nachdem sie jahrelang stillschweigend unter Missbrauch in der Ehe gelitten hatte, konnte sie es einfach nicht mehr aushalten. So sehr sie uns auch retten wollte, mein Vater hatte ihr gedroht, sie zu töten, wenn sie uns mitnehmen würde. Das war zu viel, um es in einem so jungen Alter zu verkraften, und während ich mich bemühte, diese schwierige Zeit zu überstehen, setzte mein Vater einen Kreislauf des Missbrauchs in Gang, der mich noch Jahre später verfolgen sollte.

Täler und Hügel

Um den Schmerz des Missbrauchs durch meinen Vater zu betäuben und die Einsamkeit der Verlassenheit durch meine Mutter zu kompensieren, griff ich zu allen möglichen „Abhilfen“. Und als auch ich die Misshandlungen nicht mehr ertragen konnte, lief ich mit Charles, meinem festen Freund aus der Schule, weg. In dieser Zeit kam ich wieder in Kontakt mit meiner Mutter und lebte eine Zeit lang bei ihr und ihrem neuen Mann.

Mit 17 heiratete ich Charles. In seiner Familie gab es bereits mehrere Gefängnisstrafen, und bald tat auch er es ihr nach. Ich hing weiterhin mit denselben Leuten herum, und schließlich wurde auch ich kriminell. Mit 19 wurde ich zum ersten Mal zu einer Gefängnisstrafe verurteilt – zu fünf Jahren wegen schwerer Körperverletzung.

Im Gefängnis fühlte ich mich so allein wie noch nie in meinem Leben. Alle, die mich eigentlich lieben und unterstützen sollten, hatten mich im Stich gelassen, mich benutzt und missbraucht. Ich erinnere mich, dass ich aufgab und sogar versuchte, meinem Leben ein Ende zu setzen. Lange Zeit ging es mit mir immer weiter bergab, bis ich Sharon und Joyce traf. Sie hatten ihr Leben dem Herrn übergeben. Obwohl ich keine Ahnung von Jesus hatte, dachte ich, ich könnte es ja auch mal ausprobieren, denn sonst hatte ich ja nichts. Und so begann ich dort, gefangen in diesen Mauern, ein neues Leben mit Christus.

Fallen, Aufstehen, Lernen…

Etwa anderthalb Jahre nach meiner Verurteilung sollte ich auf Bewährung entlassen werden. Irgendwie wusste ich in meinem Herzen, dass ich auf Bewährung freikommen würde, weil ich für Jesus gelebt hatte. Ich dachte, alles richtig gemacht zu haben, doch als die Bewährung abgelehnt wurde und ich noch ein Jahr vor mir hatte, konnte ich es einfach nicht verstehen. Ich begann, an Gott zu zweifeln, und war ziemlich wütend.

Zu dieser Zeit wurde ich in eine andere Justizvollzugsanstalt verlegt. Am Ende des Gottesdienstes, als der Kaplan mir die Hand reichte, zuckte ich zusammen und wich zurück. Er war ein geisterfüllter Mann, und der Heilige Geist hatte ihm gezeigt, dass ich verletzt worden war. Am nächsten Morgen bat er darum, mich zu sehen. Als er mich in seinem Büro fragte, was mir zugestoßen war und wie sehr ich verletzt war, öffnete ich mich und erzählte zum ersten Mal in meinem Leben jemandem alles.

Nachdem ich endlich aus dem Gefängnis entlassen worden war, nahm ich einen Job an und fing langsam an, mein neues Leben in den Griff zu bekommen. Doch dann traf ich Steven. Ich begann, mit ihm auszugehen, und wurde schwanger. Ich weiß noch, wie aufgeregt ich darüber war. Da er es alles richtig machen wollte, heirateten wir und gründeten eine Familie. Doch damit begannen die wahrscheinlich schlimmsten 17 Jahre meines Lebens, geprägt von seinem körperlichen Missbrauch, seiner Untreue und dem anhaltenden Einfluss von Drogen und Kriminalität.

Er tat sogar unseren Kindern weh, und das brachte mich einmal so sehr in Rage, dass ich ihn erschießen wollte. In diesem Moment hörte ich diese Verse: „Mein ist die Rache, ich werde vergelten“ (Römer 12:19) und „Der Herr kämpft für euch“ (Exodus 14:1) – und das brachte mich dazu, ihn gehen zu lassen.

Nie lange kriminell

Ich konnte nie lange kriminell sein; denn immer würde Gott mich dann einfach verhaften und versuchen, mich wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Doch trotz seiner wiederholten Bemühungen lebte ich nicht für ihn. Ich hielt Gott immer auf Abstand, obwohl ich wusste, dass er da war. Nach einer Reihe von Verhaftungen und Entlassungen kam ich 1996 endlich wirklich nach Hause. Ich kam wieder in Kontakt mit der Kirche und begann endlich, eine echte und aufrichtige Beziehung zu Jesus aufzubauen. Die Kirche wurde allmählich zu meinem Leben; eine solche Beziehung zu Jesus hatte ich vorher nie wirklich gehabt.

Ich konnte einfach nicht genug davon bekommen, denn ich begann zu erkennen, dass es nicht die Dinge sind, die ich getan habe, sondern wer ich in Christus bin, der mich auf diesem Weg halten wird. Aber die wirkliche Bekehrung fand bei Bridges to Life – einem katholischen Seelsorgeprogramm für Strafgefangene – statt.

Wie kann ich nicht?

Obwohl ich selbst als Straftäterin nicht an dem Programm teilgenommen hatte, bekam ich die Möglichkeit, darin Kleingruppen zu moderieren, was sich als ein unerwarteter Segen erwies, der mein Leben auf wunderbare Weise verändern würde. Als ich hörte, wie andere Frauen und Männer ihre Geschichten erzählten, machte es in mir klick. Es bestätigte mir, dass ich nicht die Einzige war, und ermutigte mich, immer wiederzukommen. Auch wenn ich müde und erschöpft war von der Arbeit, ging ich in die Gefängnisse und fühlte mich wie neugeboren, weil ich wusste, dass ich dort hingehörte.

Bei Bridges to Life geht es darum, dass man lernt, sich selbst zu verzeihen. Die Hilfe für die anderen half mir nicht nur, selbst wieder ganz zu werden, sondern auch Heilung zu finden – und ich bin immer noch am Heilen.

Zuerst war es meine Mutter. Sie hatte Krebs, und ich holte sie nach Hause; ich pflegte sie, bis sie friedlich bei mir zu Hause starb. Im Jahr 2005 kehrte der Krebs meines Vaters zurück, und die Ärzte schätzten, dass er höchstens noch sechs Monate haben würde. Ich holte auch ihn nach Hause. Alle sagten mir, ich solle diesen Mann nicht aufnehmen, nach allem, was er mir angetan hatte. Doch ich fragte: „Wie könnte ich das ablehnen?“ Jesus hat mir vergeben, und ich habe das Gefühl, dass Gott will, dass ich das tue.

Hätte ich mich entschieden, an der Bitterkeit oder dem Hass gegenüber meinen Eltern festzuhalten, weil sie mich verlassen und missbraucht hatten, weiß ich nicht, ob sie ihr Leben dem Herrn übergeben hätten. Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, sehe ich, wie Jesus mir immer wieder nachgegangen ist und versucht hat, mir zu helfen. Obwohl ich erst alles ablehnte, bin ich Jesus dankbar, dass ich mich ihm schließlich völlig hingeben konnte. Er ist mein Retter, er ist mein Fels und er ist mein Freund. Ich kann mir ein Leben ohne Jesus einfach nicht mehr vorstellen.

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Von: Belinda Honey

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Jul 26, 2024
Begegnung Jul 26, 2024

Wir alle ringen an dem einen oder anderen Punkt mit Gott, aber wann erlangen wir wirklich Frieden?

Kürzlich erzählte mir eine Bekannte von ihrem Problem: „Ich weiß nicht einmal, wofür ich beten soll.“ Sie wollte beten, aber sie war es leid, um etwas zu bitten, das dann sowieso nicht eintreffen würde. Ich dachte sofort an den heiligen Petrus Julian Eymards und seinen eucharistischen Gebetsweg. Er lädt uns ein, unsere Gebetszeit nach den vier Zielen der Messe zu gestalten: Anbetung, Danksagung, Sühne und Bittgebet.

Ein besserer Weg

Beten ist mehr als Bitten, und doch gibt es Zeiten, in denen unsere Nöte und Sorgen um unsere Lieben so drängend sind, dass wir nichts Anderes tun, als zu bitten, zu flehen und noch mehr zu bitten. Vielleicht sagen wir Ihm: „Jesus, ich überlasse das hier dir, ich lege es in deine Hände“, aber schon 30 Sekunden später reißen wir es ihm dann doch wieder aus den Händen und erklären schon wieder, warum wir es brauchen. Wir machen uns Sorgen, ärgern uns und schlafen schlecht. Dabei hören wir nicht lange genug, was Gott vielleicht unseren müden Herzen zuflüstern will. So laufen wir eine Weile umher, und Gott lässt uns gewähren. Er wartet darauf, bis wir müde werden und erkennen, dass wir ihn nicht um Hilfe bitten, sondern ihm zu sagen versuchen, wie er uns unserer Meinung nach helfen muss. Wenn wir schließlich des Ringens müde werden und aufgeben, lernen wir, auf bessere Weise zu beten.

In seinem Brief an die Philipper gibt uns der heilige Paulus Anweisungen, wie wir unsere Bitten an Gott richten sollen: „Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren.“ (Philipper 4:6-7)

Kampf gegen die Lügen

Warum machen wir uns Sorgen? Warum werden wir ängstlich? Denn wie der heilige Petrus, der, als er über den See lief, aufhörte, auf Jesus zu schauen, und deshalb zu sinken begann (Matthäus 14:22-33), verlieren auch wir die Wahrheit aus den Augen und hören lieber auf die Lügen. An der Wurzel jedes ängstlichen Gedankens liegt eine große Lüge: dass Gott sich nicht um mich kümmert, dass mein Problem größer ist als Gott, dass Gott mich verlassen und vergessen wird … dass ich gar keinen liebenden Vater habe.

Wie können wir diese Lügen bekämpfen? Mit der WAHRHEIT!

„Wir müssen die Arbeit unseres Verstandes durch eine einfache und ruhige Betrachtung der Wahrheiten Gottes vereinfachen“, mahnt der heilige Petrus Julian Eymard.

Doch was ist die Wahrheit? Mir gefällt die Antwort der heiligen Mutter Teresa: „Demut ist Wahrheit.“ Der Katechismus (Nr. 2559) sagt uns: „Demut ist die Grundlage des Betens“. Gebet bedeutet, dass wir unser Herz und unseren Verstand zu Gott erheben. Es ist ein Gespräch, eine Beziehung. Ich kann nicht mit jemandem in Beziehung stehen, den ich nicht kenne. Wenn wir unser Gebet mit Demut beginnen, erkennen wir die Wahrheit an, wer Gott ist und wer wir sind. Wir erkennen an, dass wir aus eigener Kraft nichts als Sünde und Elend sind, aber dass Gott uns zu seinen Kindern gemacht hat und dass wir in ihm alles tun können (Philipper 4:13).

Es ist diese Demut, diese Wahrheit, die uns zuerst zur Anbetung, dann zur Danksagung, dann zur Reue und schließlich zum Bitten führt. Das ist die natürliche Entwicklung eines Menschen, der völlig von Gott abhängig ist. Wenn wir also nicht wissen, was wir Gott sagen sollen, lasst uns ihn segnen und seinen Namen preisen. Lasst uns an all die Segnungen denken und ihm für alles danken, was er für uns getan hat. Das wird uns helfen, darauf zu vertrauen, dass derselbe Gott, der immer bei uns war, auch heute noch da ist und immer für uns ist, in guten wie in schwierigen Zeiten.

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Von: Ivonne J. Hernandez

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Jul 26, 2024
Begegnung Jul 26, 2024

Es ist leicht, andere zu beurteilen, aber oft genug liegen wir mit unserem Urteil über andere völlig daneben.

Ich erinnere mich an einen alten Mann, der immer zur Samstagabendmesse kam. Er brauchte dringend ein Bad und saubere Kleidung. Ehrlich gesagt, stank er. Man kann es denjenigen nicht verübeln, die diesem schrecklichen Geruch nicht ausgesetzt sein wollten. Er lief jeden Tag zwei oder drei Meilen durch unsere kleine Stadt, sammelte Müll auf und lebte ganz allein in einer alten heruntergekommenen Hütte.

Es fällt uns leicht, über Äußerlichkeiten zu urteilen. Ist es nicht so? Ich nehme an, das ist ein natürlicher Teil des Menschseins. Dabei weiß ich nicht, wie oft meine Urteile über eine Person völlig falsch waren. In der Tat ist es ziemlich schwierig, wenn nicht gar unmöglich, ohne Gottes Hilfe über den bloßen Schein hinauszublicken.

Dieser Mann zum Beispiel war trotz seiner seltsamen Persönlichkeit sehr treu und nahm jede Woche an der Messe teil. Eines Tages beschloss ich, mich in der Messe regelmäßig neben ihn zu setzen. Ja, er stank, aber er brauchte auch die Liebe der anderen. Durch Gottes Gnade machte mir der Gestank nicht viel aus. Während des Friedensgrußes sah ich ihm in die Augen, lächelte und grüßte ihn mit einem aufrichtigen: „Der Friede Christi sei mit dir.“

Verpass es nicht

Wenn ich über eine Person urteile, verpasse ich die Gelegenheit, die Gott mir geben will – die Gelegenheit, über das Äußere hinaus zu sehen und in das Herz der Person zu schauen. Das hat Jesus mit jedem Menschen getan, dem er auf seiner Reise begegnet ist, und er schaut auch weiterhin hinter unser Pfui und sieht in unser Herz.

Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich mich viele Jahre von meinem katholischen Glauben entfernt hatte. Eines Tages saß ich auf dem Parkplatz der Kirche und versuchte, genug Mut aufzubringen, um durch die Tür zu gehen und die Messe zu besuchen. Ich hatte solche Angst, dass die anderen mich verurteilen und mich nicht wieder willkommen heißen würden. Ich bat Jesus, mit mir hineinzugehen. Als ich die Kirche betrat, begrüßte mich der Diakon mit einem breiten Lächeln und einer Umarmung und sagte: „Willkommen!“ Dieses Lächeln und diese Umarmung waren das, was ich brauchte, um mich wieder zu Hause zu fühlen.

Die Entscheidung, mich zu dem alten Mann zu setzen, der stank, war meine Art, das Empfangene „weiterzugeben“. Ich wusste, wie sehr ich mir damals gewünscht hatte, willkommen zu sein, das Gefühl zu haben, dass ich dazu gehöre und wichtig bin.

Lasst uns daher nicht zögern, einander willkommen zu heißen, besonders diejenigen, mit denen es schwierig ist, zusammen zu sein.

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Von: Connie Beckman

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Jul 26, 2024
Begegnung Jul 26, 2024

Wenn du das Gefühl hast, dass du jeden Wert und jeden Sinn im Leben verloren hast, dann ist das genau das Richtige für dich.

In den 40 Jahren, in denen ich Priester bin, fielen mir die Beerdigungen von Menschen, die Selbstmord begangen haben am allerschwersten. Und das ist nicht nur eine allgemeine Aussage, denn ich habe vor kurzem auch in meiner eigenen Familie einen jungen Mann im Alter von nur 18 Jahren aufgrund von unglücklichen Ereignissen in seinem Leben durch Selbstmord verloren.

Da die Selbstmordrate heutzutage steigt, werden Maßnahmen wie Medikamente, psychologische Hilfen und sogar Familientherapien ergriffen. Von den vielen Dingen, über die oft gesprochen wird, wird jedoch nicht genug über geistliche Heilmittel gesprochen. Eines der zentralen psychologischen und philosophischen Probleme hinter Depressionen und sogar Selbstmord könnte das Fehlen eines geistlichen Sinns für das Leben sein – der Überzeugung, dass unser Leben Hoffnung und Wert hat.

Die Liebe eines Vaters

Die Liebe Gottes, unseres Vaters, des Ankers für unser Leben, holt uns aus diesen dunklen Orten der Einsamkeit heraus. Ich würde sogar behaupten, dass von allen Geschenken, die Jesus Christus uns gemacht hat (und das sind so viele), das beste und wertvollste ist, dass Jesus seinen Vater zu unserem Vater gemacht hat.

Jesus offenbarte Gott als einen liebenden Elternteil, der seine Kinder zutiefst liebt und sich um sie kümmert. Diese Erkenntnis bestätigt uns in dreierlei Hinsicht:

1. Wissen, wer Du bist
Du bist nicht dein Job; du bist nicht deine Sozialversicherungsnummer oder deine Führerscheinnummer, und auch nicht der abgewiesene Liebhaber. Du bist ein Kind Gottes, geschaffen nach seinem Bild und Gleichnis. Du bist wirklich sein Werk. Das ist unsere Identität, das ist das, was wir in Gott sind.

2. Gott gibt uns einen Sinn
In Gott erkennen wir, warum wir hier sind: Es gibt einen Plan, ein Ziel und eine Struktur für das Leben, das Gott uns gegeben hat. Gott hat uns für einen Zweck in dieser Welt geschaffen – ihn zu kennen, zu lieben und ihm zu dienen.

3. Du hast eine Bestimmung
Wir sind nicht dazu bestimmt, in dieser Welt zu sein, sondern für immer bei unserem Vater zu sein und seine unerschöpfliche Liebe zu empfangen. Den Vater als den Urheber der Liebe zu kennen, lädt uns ein, das Leben, das Gott uns schenken will, zu empfangen, zu respektieren und zu geben. Es inspiriert uns dazu, in dem Bewusstsein zu wachsen, wer wir sind – unserer Güte, Einzigartigkeit und Schönheit.

Die Liebe des Vaters ist eine verankernde Liebe: „Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat.” (1 Johannes 4:10)

Gottes Liebe schaut nicht darauf, ob wir jeden Tag perfekt sind oder dass wir niemals deprimiert oder entmutigt sind. Die Tatsache, dass Gott uns geliebt und seinen Sohn als Opfer für unsere Sünden gesandt hat, ist eine Ermutigung, die uns gegen die Dunkelheit der Depression helfen kann. In seinem Kern ist Gott kein verurteilender Richter, sondern ein liebender Vater. Dieses Wissen – dass Gott uns geliebt hat und uns wertschätzt, egal was die Menschen um uns herum tun – gibt uns Halt.

Dies ist in der Tat das größte menschliche Bedürfnis, das wir haben. Wir sind alle ein wenig einsam; wir alle suchen ständig irgendetwas, das diese Welt nicht geben kann. Bleib jeden Tag unter dem liebevollen Blick unseres Gottes sitzen und erlaube Gott, dich zu lieben. Stell dir vor, dass Gott dich umarmt, dich nährt und deine Furcht, Angst und Sorgen vertreibt. Lass die Liebe Gottes, des Vaters, durch jede Zelle, jeden Muskel und jedes Gewebe fließen. Lass sie die Dunkelheit und die Angst in deinem Leben vertreiben.

Die Welt wird nie ein perfekter Ort sein, deshalb müssen wir Gott einladen, uns mit seiner Hoffnung zu erfüllen. Wenn du dich heute abmühst, wende dich an einen Freund und lass deinen Freund die Hände und Augen Gottes sein, die dich umarmen und lieben. In meinen 72 Jahren habe ich mich mehrmals an Freunde gewandt, die mich gehalten, genährt und gelehrt haben.

Bleib einfach in Gottes Gegenwart sitzen wie ein Kind auf dem Schoß seiner Mutter, bis dein Körper die Wahrheit erfährt, dass du ein kostbares, schönes Kind Gottes bist, dass dein Leben Wert, Zweck, Sinn und Richtung hat. Lass Gott durch dein Leben fließen.

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Von: Father Robert J. Miller

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Jul 25, 2024
Begegnung Jul 25, 2024

„Stellen Sie sich eine Stoppuhr auf fünf Minuten und danken Sie Gott für diesen Menschen.“ Ich wette, Sie fragen sich, wovon um alles in der Welt ich spreche.

Manchmal vergessen wir, mit Gott über unangenehme Situationen in Bezug auf die Menschen zu sprechen, die er in unser Leben stellt. Ich vergesse das auch oft. Eines Tages beschloss ich durch die Gnade Gottes etwas gegen den Mangel an Frieden in meinem Herzen zu tun.

Vor einigen Jahren hatte ich eine schwierige Phase mit einem Menschen in meinem Leben. Ich werde die Einzelheiten auslassen. Mein Problem war, dass es mich wirklich gestört hat. Waren Sie jemals in einer solchen Situation? Ich beschloss, mit einem Priester darüber zu sprechen, und ging zur Beichte. Nachdem er mir die Beichte abgenommen hatte, erteilte er mir die Absolution und gab mir meine Buße auf.

Raten Sie mal, was meine Buße war? Wenn Sie sagen: „Stellen Sie sich eine Stoppuhr!“, dann haben Sie völlig recht! Er sagte: „Ich möchte, dass Sie fünf Minuten lang Gott für diese Person danken.“

Fünf Minuten

Fünf Minuten? Huch! Entschlossen sagte ich mir, dass ich das schaffen kann. Ich verließ die Kirche und ging zu meinem Auto. Ich stellte meine Uhr auf fünf Minuten, und gleich am Anfang blieb ich stecken. Wow, das war wirklich schwierig! Langsam fand ich kleine Wege, um Gott für diese Person zu danken. Ich schaute auf die Uhr … huch, nur eine Minute vergangen. Ich betete von ganzem Herzen weiter. Ich will das tun! Erneut begann ich, Gott zu danken. Als die Minuten langsam vergingen, wurde es immer einfacher. Meine fünf Minuten waren immer noch nicht um. Mit neuer Entschlossenheit machte ich weiter und dankte Gott sogar für die kleinen Schwierigkeiten. Innerlich machte mein Herz einen Sprung! Das Gebet für diese Person bewirkte wirklich eine Veränderung in meinem Herzen. Warum wurde ich von diesen Schwierigkeiten so sehr in Beschlag genommen? Dies war doch eigentlich ein wirklich guter Mensch.

Erinnerung

Ich erinnere mich oft an diesen Tag. Wenn ich mit jemandem Schwierigkeiten habe, versuche ich, das anzuwenden, was ich aus dieser besonderen Buße gelernt habe. Erinnern Sie sich an das Versprechen, das wir beim Akt der Reue aufsagen? Diese letzten Worte, bevor wir von unseren Sünden freigesprochen werden: „Ich nehme mir fest vor, mit Hilfe deiner Gnade meine Sünden zu bekennen, Buße zu tun und mein Leben zu bessern. Amen.“

Wenn ich mich nun dabei ertappe, wie ich über eine Schwierigkeit mit jemandem nachdenke, halte ich inne, stelle eine Uhr und verbringe fünf Minuten damit, Gott für diesen Menschen zu danken. Es erstaunt mich immer wieder, wie Gott mein Herz in so kurzer Zeit umkrempeln kann. Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: „Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich.“ (Matthäus 19:26)

Danke, Jesus, für den Priester, der uns manchmal eine schwierige, aber dringend benötigte Buße auferlegt.
Danke, Jesus, für deine heilende Berührung.
Danke, Jesus, für jeden Menschen, den du uns mit auf den Weg gibst.
Danke, Jesus, dass du uns so sehr liebst!

Fünf Minuten waren und sind so wenig Zeit, um eine so große Belohnung zu erhalten: Frieden im Herzen.

„Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch!‘“ (Johannes 20:21)

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Von: Carol Osburn

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Jul 25, 2024
Begegnung Jul 25, 2024

Ich war drei, als mein Leben auf den Kopf gestellt wurde. Nichts war mehr so wie früher, bis ich Ihn traf!

Im Alter von drei Jahren bekam ich starkes Fieber, gefolgt von einem plötzlichen krampfartigen Anfall, nach dem ich Anzeichen einer Gesichtslähmung zeigte. Als ich fünf Jahre alt war, wurde mein Gesicht zusehends asymmetrisch. Das Leben war nicht mehr glatt.

Während meine Eltern immer wieder neue Krankenhäuser aufsuchten, wurden der Schmerz und der psychische Schaden, den ich erlitt, größer, als ich ertragen konnte. Die wiederholten Fragen, die seltsamen Blicke, die Wirkungen und Nachwirkungen von immer neuen Medikamenten …

Im Kokon verkrochen

Ich fühlte mich wohler allein, weil ich mich in Gruppen ironischerweise einsam fühlte. Ich hatte solche Angst, dass das Kind nebenan laut schreien könnte, wenn ich es anlächelte. Ich erinnere mich an die Süßigkeiten, die mein Vater jeden Abend mit nach Hause brachte, um mir zu helfen, die unangenehme Medizin zu trinken, die mit Bitterstoffen überladen war. Die wöchentlichen Spaziergänge mit meiner Mutter durch die Krankenhausflure zu den Physiotherapiesitzungen waren nie normale Ausflüge. Jedes Mal, wenn die Vibrationen des Stimulators auf mein Gesicht trafen, kullerten die Tränen.

Es gab einige wunderbare Seelen, die meine Ängste und meinen Schmerz linderten, wie meine Eltern, die mich nie aufgegeben haben. Sie brachten mich in alle möglichen Krankenhäuser, und wir probierten eine Vielzahl von Behandlungen aus. Später sah ich auch sie am Boden zerstört, als eine neurochirurgische Behandlung vorgeschlagen wurde.

Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Gefühl, dass ich etwas tun musste. Also beschloss ich im ersten Semester des Colleges, als ich es nicht mehr ertragen konnte, einfach die Medikamente abzusetzen.

Schönheit entdecken

Nachdem ich die Medikamente abgesetzt hatte, verspürte ich einen Adrenalinstoß und wollte etwas Eigenes schaffen. Ich freute mich über das neue Leben, aber ich war völlig ratlos, wie ich es leben sollte. Ich fing an, mehr zu schreiben, mehr zu träumen, mehr zu malen und nach Farben in all den Grauzonen des Lebens zu suchen. Das waren die Tage, an denen ich begann, in der Jesus Youth-Bewegung aktiv zu werden (einer internationalen katholischen Bewegung, die vom Heiligen Stuhl anerkannt ist); langsam lernte ich, wie ich mich der Liebe Gottes öffnen und wieder geliebt fühlen konnte …

Die Erkenntnis, wie wichtig der katholische Lebensstil ist, half mir, meine Bestimmung zu verstehen. Ich begann wieder zu glauben, dass ich so viel mehr bin als alles, was mir widerfahren ist. Wenn ich jetzt auf die Zeit der verschlossenen Türen zurückblicke, kann ich klar erkennen, dass bei jeder Ablehnung mich immer die barmherzige Gegenwart Jesu begleitete und mich mit seiner grenzenlosen Liebe und seinem Verständnis umgab. Ich erkenne, wer ich geworden bin, und die Wunden, von denen ich geheilt bin.

Ein Grund zum Durchhalten

Unser Herr sagt: „Weil du in meinen Augen teuer und wertvoll bist und weil ich dich liebe, gebe ich für dich ganze Länder und für dein Leben ganze Völker. Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir.” (Jesaja 43:4-5)
Ihn in meiner Unsicherheit zu finden, war nie eine leichte Aufgabe. Obwohl ich viele Gründe hatte, um weiterzuziehen, ging es darum, den einen Grund zu finden, um zu bleiben. Und das gab mir Kraft und Zuversicht, meine Verwundbarkeiten durchzustehen. Die Reise, Wert, Würde und Freude in Christus zu finden, war einfach wunderbar. Wir beklagen uns oft darüber, dass wir selbst nach den Kämpfen, die wir durchmachen, keine Gnade finden. Ich glaube, es geht letztlich nur darum, über die Kämpfe hinauszuschauen. Ehrlichkeit bei der kleinsten Veränderung im Leben ohne jede Art von Zorn zu zeigen, bringt Licht in dein Leben.

Das war eine ganz schöne Reise. Und während Er immer noch meine Geschichte schreibt, lerne ich jeden Tag mehr, ohne Hemmungen auf andere zuzugehen und Platz für die kleinen Freuden des Lebens zu schaffen. Meine Gebete drehen sich nicht mehr nur um das ständige Bedürfnis nach Dingen, die ich mir wünsche. Stattdessen bitte ich Ihn, mich zu stärken, damit ich „Amen“ sagen kann zu den Veränderungen, die auf meinem Weg geschehen.

Ich bete dafür, dass er mich von all den negativen Einflüssen in mir und um mich herum heilt und verwandelt.

Ich bitte Ihn, die Teile von mir wiederzubeleben, die verloren gegangen sind.

Ich danke Ihm für alles, was ich durchgemacht habe, für all die Segnungen, die ich in jedem Augenblick erhalte, und für die Person, die ich geworden bin.

Und ich versuche mein Bestes, Ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele zu lieben.

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Von: Emilin Mathew

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Apr 28, 2024
Begegnung Apr 28, 2024

Als junger Mann macht Torsten Hartung dunkle Geschäfte und ermordet schließlich eiskalt einen Menschen. Erst im Gefängnis beginnt er, über sein Leben nachzudenken – und erlebt eine große Überraschung.

Es war der 15. Mai 1998. In meiner Gefängniszelle dachte ich über mein Leben nach. An einer Erkenntnis ging dabei kein Weg vorbei: Ich war keinem bösartigeren Menschen begegnet als mir selbst. Immer hatte ich im Leben eher das Böse vermehrt als das Gute. Plötzlich blähte der Wind das Bettlaken auf, das ich vor das offene Zellenfenster gehängt hatte. Beim Anblick des Fensterkreuzes kam mir die Assoziation: Kreuz – Christentum – Gott. Das war der Anlass für das erste bewusste Gebet meines Lebens: „Hey, Gott, ich weiß nicht, ob es dich gibt. Aber wenn es dich gibt, dann schenk mir ein neues Leben.“

Opfer und Täter

Ich begann, Gott meine Lebensgeschichte zu erzählen: Als ich sieben Jahre alt war, wollte sich meine Mutter erhängen und mir die Schuld dafür geben. Als ich zehn war, drohte mein Vater mich totzuschlagen. Und in der Schule wurde ich auch immer wieder gemobbt. Ich war doch ein Opfer, erklärte ich ihm.

Doch dann kam der Teil, der mir schwerer fiel: Denn ich war auch und vor allem Täter! Auch das hatte schon in der Schule angefangen. Als mich einmal wieder zwei Mitschüler demütigten, hatte ich durch die Situation in meinem Elternhaus so viel Wut und Zorn in mir aufgestaut, dass ich mich zum ersten Mal in meinem Leben wehrte. Ich schlug die beiden nieder und genoss – gewissermaßen als Liebesersatz – die Aufmerksamkeit, die mir hierdurch zuteilwurde. An jenem Tag entschied ich mich, nie mehr Opfer zu sein. Es dauerte nicht lang, bis ich ein stadtbekannter Schläger war. Immer wieder kam ich mit dem Gesetz in Konflikt. Die Situation beruhigte sich erst, als sich nach meiner dritten Inhaftierung ein Mädchen, Antje, in mich verliebte. Ich zog mit ihr weg, heraus aus meinem Milieu. Doch letztlich hatte ich nur den Ort gewechselt, mein altes Leben aber mitgenommen. So ging ich auch hier bald gezielt in Diskotheken und provozierte mit irgendwem eine Schlägerei.

Pakt mit dem Teufel

Nach siebeneinhalb Jahren sagte mir Antje, dass sie es mit mir nicht mehr aushielt. Zudem musste ich die Meisterschule abbrechen, weil ich Schwächen in Mathematik hatte. Mein Leben erschien mir wie ein Kriegsschauplatz – alles zerstört. Mir kam Mephisto aus Goethes „Faust“ in den Sinn. Ohne das besonders ernst zu nehmen, rief ich dem Teufel entgegen: „Du kannst meine Seele haben, ich sch… auf mein Leben. Aber ich will dafür anderthalb Jahre leben wie ein König auf der Welt.“

Und tatsächlich lebte ich bald wie ein König. In kurzer Zeit stieg ich zum Anführer eines der größten Autoschieberringe Europas auf. Mit meinen 53 „Mitarbeitern“ überwanden wir die elektronischen Schließmechanismen von Luxusautos, fälschten Nummernschilder und Papiere und verschoben die Fahrzeuge nach Osteuropa. Bald verdiente ich bis zu 90.000 US-Dollar in nur einer Woche. Ich hatte die schönsten Frauen, die teuersten Autos, Drogen ohne Ende und eine Villa – das Königreich dieser Welt!

Doch dann kam Dieter. Er hatte uns Papiere gestohlen und versuchte, an uns vorbei Fahrzeuge an die Russen-Mafia zu verkaufen. Und er lud auch noch ausgerechnet Antje zum Kaffee ein und brüstete sich mir gegenüber damit. Das war sein Todesurteil. Mich durchschoss der Gedanke: „Du bist schon tot. Du weißt es nur noch nicht.“ Drei Monate später setzte ich den schrecklichen Gedanken in die Tat um. Ich engagierte Dieter als Fahrer nach Russland, lockte ihn dort in einen Wald und erschoss ihn. Als ich zurückkam, ging ich in unserer Villa in sein Zimmer und warf vor den Augen meiner Leute seine Reisetasche in einen Müllcontainer. Natürlich fragten sie, wo Dieter sei. Ich antwortete nur: „Er ist abgereist.“

Isolationshaft

Zwei Monate nach dem Mord meldete sich meine Ex-Freundin wieder bei mir, ob wir nicht gemeinsam in den Urlaub fahren wollten. In San Salvador auf Mallorca überkam mich in der Wallfahrtskirche ein seltsam angenehmes Gefühl. An den Wänden hingen überall Bilder und Briefe, mit denen sich Menschen für Gebetserhörungen bedankten. Ich dachte mir: „Das ist hier ja wie bei ‚Wünsch dir was‘!“ Also nahm auch ich einen Zettel und formulierte meinen eigenen Wunsch für das Leben. Ich schrieb: „Ich wünsche mir ein Leben in Glück.“ Denn trotz all der Macht und des Geldes hatte ich ein tiefes Gefühl des Unglücklichseins.

Anderthalb Monate später wurde ich von Interpol in Schweden verhaftet und an die deutschen Behörden ausgeliefert. Weil man wusste, dass ich Menschen einschüchterte, kam ich in Isolationshaft – in eine sieben Quadratmeter große Zelle. Gegen die Einsamkeit kämpfte ich, indem ich Tagebuch schrieb. Hierdurch bekam ich allmählich wieder Kontakt zu meinen Emotionen. Immer mehr wurde mir klar, dass ich Schuld auf mich geladen hatte. Ich stellte mir die Frage, wer ich eigentlich war und warum ich so aggressiv und gewalttätig war. Mir wurde klar, dass all das aus einer tiefsitzenden Angst kam: der Angst, nicht geliebt zu sein.

„Ich weiß“

Während ich an jenem 15. Mai 1998 Gott in meiner Zelle erzählte, wer ich war, zogen die Bilder meines Lebens an mir vorbei. Ich begann zu weinen – über mich und mein ganzes Leben. Wieder betete ich: „Gott, wenn es dich gibt, dann schenk mir ein neues Leben. Ich bereue dieses Leben.“ In diesem Moment hörte ich eine Stimme, die so klar wie die Stimme eines Menschen sagte: „Ich weiß.“ Es waren nur diese beiden Worte! Da war keine Anklage. Es war eine Stimme voller Liebe und Barmherzigkeit – so, als wollte Gott mir sagen: „Sohn, ich kenne dein Leben. Ich kenne dein Opfer- und dein Tätersein. Ich kenne dein Denken, dein Reden und dein Handeln. Ich weiß.“

Ich zitterte am ganzen Körper. Mit einem Mal wusste ich, dass Gott existiert. Mein ganzes Wert- und Weltbild fiel in sich zusammen. Meine Mitgefangenen fragten, warum ich die ganze Zeit lächelte. Einer fragte sogar: „Warum glänzt du so im Gesicht? Hast du irgendwelche Drogen genommen? Gib uns auch etwas ab.“ Als ich beim Freigang in den Himmel schaute und das Grün der Bäume sah, staunte ich über die Schönheit der Natur. Warum hatte ich das alles denn bisher nicht wahrgenommen? Meine Mitgefangenen dachten, ich sei nun durchgeknallt. Doch eigentlich war ich nur ein Blinder, der auf einmal sehen konnte.

In den nächsten Wochen besorgte ich mir Bücher über die Anomalien der Welt, über morphogenetische Felder, Parapsychologie und anderes, um eine Antwort zu finden. Doch ohne Erfolg. Ein Sozialarbeiter bekam mit, dass mit mir etwas passiert war, und gab mir meine erste Bibel. Aber ich fand keinen Zugang zu ihr.

Er vergibt Sünden

Drei Monate später lag ich auf meinem Bett, als plötzlich diese wunderbare Stimme wieder da war. Mein Blick fiel auf das Bücherregal mit der Bibel, und die Stimme sagte: „Nimm und schlag auf!“ Sie sagte nicht, welche Seite oder welches Kapitel. Ich schlug irgendwo auf und schaute auf den Satz:

„Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er (Gott) treu und gerecht und reinigt uns von allem Unrecht. Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn (Christus) zum Lügner“ (1. Johannes 1:9-10).

Ich bekam Angst und schmiss die Bibel in die Ecke. So eigenartig es war, dass dieses Buch mit mir zu sprechen schien, so deutlich war doch auch, dass dies die Antwort auf meine Frage war. Denn was hatte ich getan an jenem 15. Mai? Ich hatte Gott meine Schuld gestanden und ihn um ein neues Leben gebeten.

Endlich frei

Es brauchte Wochen, bis diese Erkenntnis wirklich bei mir ankam. Immer wieder kamen mir Zweifel, ob Gott mir wirklich meine Schuld vergeben hatte. Als ich zwei Monate später wieder einmal darüber nachgrübelte, kam diese wunderbare Stimme wieder – mit dem gleichen Satz beim Blick auf die Bibel im Regal: „Nimm und schlag auf!“ Ich öffnete die Bibel und kam diesmal auf Epheser 2:

„Und ihr wart tot, gefangen in euren Sünden … und von Natur aus Kinder des Zorns und des Ungehorsams. Aber Gott in seiner großen Barmherzigkeit hat euch frei gemacht, … nicht aus Verdiensten heraus, dass niemand sich rühmen kann.“ Und: „Ihr seid vorherbestimmt für große Werke, die er vorbereitet hat.“ (Epheser 2,1-10)

Dieses Mal warf ich die Bibel nicht mehr in die Ecke. Ich wusste jetzt, dass ich – obwohl im Gefängnis – innerlich frei war. Noch im Gefängnis, am 20. Juli 2000, ließ ich mich taufen – und konnte danach auch das Sakrament der Versöhnung empfangen.

Im Mordprozess gegen mich hatte man bislang nur Indizien gegen mich vorbringen können. Nun rief ich meinen Anwalt an und kündigte ein Lebensgeständnis an, denn ich wollte mich der Verantwortung stellen. Der Prozess endete mit einem Schuldspruch und einer Haftstrafe von 15 Jahren. 2006 wurde ich entlassen.

Mit dem Mord, den ich begangen habe, muss ich leben. Aber heute lebe ich in dem Bewusstsein, dass Gott mir vergeben hat. Wenn Menschen mich anklagen, weiß ich: Gott hat mich freigesprochen.

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Von: Torsten Hartung

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Apr 22, 2024
Begegnung Apr 22, 2024

In einer Zeit, in der die Welt sich mit Themen wie Säkularisierung, Individualismus, Genderismus, linker Ideologie und einer überbordenden Wokeness herumschlägt, ruft uns der Epheserbrief zu einer spirituellen „Modenschau“ auf, die selbst den kühnsten Laufstegen dieser Welt die Show stiehlt. Paulus, der erste Modeschöpfer des Glaubens, präsentiert uns in Epheser 6:11-17 eine Kollektion, die mehr als nur saisonal ist: die Waffenrüstung Gottes.

Stellen wir uns vor, wie absurd es auf den ersten Blick erscheinen mag, sich mit Gürtel, Brustpanzer, Schuhen, Schild, Helm und Schwert zu rüsten, während um uns herum die Debatten über Gendersternchen und das neueste iPhone-Modell toben. Doch hier liegt der Clou: Während die Welt sich in den neuesten Trends verliert, lädt Paulus uns ein, auf das Ewige zu setzen – auf eine Mode, die niemals aus der Mode kommt.

Der Gürtel der Wahrheit? In Zeiten von Fake News und alternativen Fakten ein echter Hingucker, der uns daran erinnert, dass es noch so etwas wie absolute Wahrheiten gibt, auch wenn diese in den sozialen Medien manchmal schwer zu finden sind. „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“, sagt Jesus in Johannes 14:6 – ein essentielles Fundament, so grundlegend wie die Unterwäsche in unserer geistlichen Garderobe, die immer dabei sein muss.

Der Brustpanzer der Gerechtigkeit bietet perfekten Schutz gegen die spitzen Pfeile der Selbstgerechtigkeit und des moralischen Relativismus. In einer Welt, in der jeder sein eigener Richter sein möchte, erinnert uns dieser Panzer daran, dass wahre Gerechtigkeit nur von Gott kommt.

Die Schuhe der Bereitschaft, ausgerüstet mit dem Evangelium des Friedens, bieten uns festen Stand auf dem unebenen Terrain der heutigen Diskurslandschaft. Sie erinnern uns daran, dass der wahre Friede nicht in politischen Ideologien oder gesellschaftlichen Utopien zu finden ist, sondern im Evangelium Jesu Christi.

Der Schild des Glaubens ist unsere Antwort auf die flammenden Pfeile des Zynismus und der Skepsis, die so typisch für unsere Zeit sind. In einer Epoche, in der Glaube oft belächelt wird, bietet dieser Schild einen notwendigen Schutz und eine Erinnerung daran, dass es etwas gibt, das größer ist als wir selbst.

Der Helm des Heils bewahrt unseren Geist und unsere Gedanken, indem er uns an unsere Erlösung und die zukünftige Hoffnung in Christus erinnert. Er bietet uns eine Perspektive der ewigen Hoffnung und des Sieges, selbst in den düstersten Zeiten.

Das Schwert des Geistes, das Wort Gottes, ist wie ein göttliches Schweizer Messer: Kompakt, multifunktional, aber mächtig, um die List des Bösen zu durchkreuzen. Es bietet uns die nötige Schärfe und Licht in dunklen Zeiten.

Paulus‘ Einladung, die Rüstung Gottes anzuziehen, ist mehr als spirituelle Routine; sie ist eine augenzwinkernde Aufforderung, gegen den Strom zu schwimmen. In einer Zeit, in der das Absurde oft zur neuen Normalität wird, erinnert uns die Waffenrüstung Gottes daran, dass wir gerufen sind, anders zu sein – nicht als modische Rebellen, sondern als Zeugen einer ewigen Wahrheit, die die Zeiten überdauert. Lasst uns also mutig diese göttliche „Mode“ anlegen und in einer Welt voller Vergänglichkeit ein Zeichen der Hoffnung setzen.

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Von: Don Philipp Isenegger

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Apr 05, 2024
Begegnung Apr 05, 2024

Haben Sie von einem dauerhaften Frieden geträumt, der sich Ihnen irgendwie zu entziehen scheint, egal wie sehr Sie sich um ihn bemühen?

Es ist ganz natürlich, dass wir uns in einer schnelllebigen, unberechenbaren Welt ständig unvorbereitet fühlen. In dieser beängstigenden und anstrengenden Herausforderung ist es leicht, Angst zu bekommen – wie ein gefangenes Tier, das nirgendwo hinlaufen kann. Wenn wir nur härter und länger arbeiten würden oder mehr Kontrolle hätten, könnten wir vielleicht aufholen und uns endlich entspannen und zur Ruhe kommen.

Ich habe jahrzehntelang auf diese Weise gelebt.
Da ich mich auf mich selbst und meine Bemühungen verlassen habe, habe ich aber auch nie wirklich „aufgeholt“. Langsam realisierte ich, dass es eine Illusion war, so zu leben.

Schließlich fand ich eine Lösung, die für mich revolutionär war. Es mag sich wie das Gegenteil von dem anfühlen, was verlangt wird, aber glauben Sie mir, wenn ich das sage: Hingabe ist die Antwort auf diese mühsame Suche nach Frieden.

Der perfekte Schritt

Als Katholikin weiß ich, dass ich meine schweren Lasten dem Herrn übergeben soll. Ich weiß auch, dass ich Jesus „ans Steuer lassen“ soll, damit meine Last leichter wird.

Mein Problem war, dass ich nicht wusste, wie ich meine Lasten dem Herrn übergeben konnte. Ich betete, bettelte, schloss gelegentlich ein Abkommen, und einmal stellte ich Gott sogar eine Frist (was damit endete, dass mich der heilige Pater Pio bei einem Einkehrtag belehrte: „Stelle Gott keine Fristen.“ – Botschaft angekommen!).

Was sollen wir also tun?

Als Menschen stützen wir uns bei allem auf ein Pixel von Informationen, das uns zur Verfügung steht, und auf ein quälend geringes Verständnis aller natürlichen und übernatürlichen Faktoren. Auch wenn ich meine eigenen Vorstellungen von den besten Lösungen habe, höre ich Ihn laut und deutlich in meinem Kopf: „Meine Wege sind nicht deine Wege, Barb, und meine Gedanken sind nicht deine Gedanken“, sagt der Herr.

So sieht es aus. Gott ist Gott, und wir sind es nicht. Er weiß alles – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Wir wissen gar nichts. Natürlich weiß Gott in seiner allumfassenden Weisheit die Dinge besser als wir, und er weiß auch, was in der Gegenwart und in der Vergangenheit am besten zu tun ist.

Wie man sich hingibt

Wenn nichts in Ihrem Leben durch all Ihre menschlichen Bemühungen funktioniert, ist es wichtig, sie abzugeben. Aber Hingabe bedeutet nicht, dass wir Gott als einen Automaten betrachten, in den wir unsere Gebete einwerfen und auswählen, wie er antworten soll.

Wenn Sie wie ich damit kämpfen, sich hinzugeben, würde ich gerne das Hilfsmittel nennen, das ich gefunden habe: die Hingabenovene.

Ich habe sie vor ein paar Jahren kennengelernt und bin unendlich dankbar. Der Diener Gottes, Pater Don Dolindo Ruotolo, der geistliche Leiter von Pater Pio, hat diese Novene von Jesus Christus erhalten.

Jeder Tag der Novene spricht jeden Einzelnen auf brillante Weise an, wie es nur der Herr tun kann. Anstatt jeden Tag dieselben Worte zu wiederholen, erinnert uns Christus, der uns nur zu gut kennt, an all die Dinge, die einer authentischen Hingabe im Wege stehen und so das Werk des Meisters auf seine Weise und zu seiner Zeit behindern. Der abschließende Satz: „O Jesus, ich gebe mich Dir hin, sorge Du“, wird zehnmal wiederholt. Warum? Weil wir glauben und voll und ganz auf Jesus Christus vertrauen müssen, dass er sich um alles kümmert.

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Von: Barbara Lishko

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Mrz 24, 2024
Begegnung Mrz 24, 2024

Martin von Porres wurde im 16. Jahrhundert in Peru geboren und wuchs mit dem Stigma seiner dunklen Hautfarbe und der Unehelichkeit auf. Nach einer Ausbildung als Bader und Barbier in jungen Jahren trat er als „Missionar“ in den Dominikanerorden ein und setzte seine Barbierarbeit im Kloster fort.

Eines Tages trat Bruder Francis Velasco Carabantes an Martin heran, um mit dem Mann zu sprechen, von dem die Leute bereits glaubten, er sei heilig. Martin war mit seiner Barbierarbeit so sehr beschäftigt, dass er den Neuling geistesabwesend auf den Friseurstuhl setzte und seine Arbeit durchführte. Bruder Francis hatte jedoch gar nicht vor, sich den Kopf rasieren zu lassen, denn er mochte die Frisur der Dominikaner nicht; doch ehe er sich wehren konnte, war Martin mit der Frisur fertig.

Bruder Francis war außer sich vor Wut. Er schrie und beschimpfte Martin heftig. Doch Martin war ganz in sein Gebet versunken, und als er bemerkte, dass der Novize schrie, hatte schon einer der Rektoren diese Unruhe mitbekommen und schimpfte mit Bruder Francis, der streng bestraft und weggeschickt wurde.

Als Martin begriff, was geschehen war, ging er mit allen möglichen Entschuldigungen zu dem Rektor. Er bat um Vergebung für den Mann, der ihn beschimpft hatte. Schließlich sagte er zum Rektor: „Jeder weiß, was für ein Sünder ich bin.“ Der Rektor, der Martins heiliges Leben kannte, gab seiner Bitte nach und vergab Bruder Francis. Bruder Martin jedoch gab sich damit nicht zufrieden und ließ Bruder Francis sogar frisches Obst zukommen, das eine seltene Delikatesse im Kloster war.

Wie oft haben wir uns über die „gerechten“ Strafen gefreut, die unsere Übeltäter erhalten haben? Beten wir zum Heiligen Martin und bitten ihn um die Tugend der Demut, zu vergeben und die andere Wange hinzuhalten, wie Jesus es uns gelehrt hat.

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Von: Shalom Tidings

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