• Neueste Artikel
Okt 27, 2023
Begegnung Okt 27, 2023

Er nahm Drogen und beging Einbrüche. Immer wieder landete er im Knast. Sein Leben war total verpfuscht. Hatte es überhaupt einen Sinn? fragte er sich. Doch dann kam Jesus in seine Zelle …

Ich hatte es vergeigt. Wieder war ich im Gefängnis gelandet und dachte darüber nach, wie es weitergehen sollte. Mein Leben war total verpfuscht. Ich stamme aus einer Familie mit einem älteren Bruder und vier jüngeren Geschwistern. Weil ich mich immer übergangen fühlte, hatte ich, um Aufmerksamkeit zu bekommen, schon früh viel Blödsinn gemacht. Immer wieder war ich von zu Hause davongelaufen und hatte die Schule geschwänzt. Die letzten Schuljahre konnten die Lehrer mich gar nicht mehr richtig benoten, weil ich so wenig da gewesen war. Schon mit 12 oder 13 Jahren hatte ich begonnen, Alkohol zu trinken und ein oder zwei Jahre später auch angefangen, Hasch zu rauchen und Amphetamine zu nehmen. Mit 17 Jahren beging ich meinen ersten Einbruch. Wir brachen in eine Boutique und in einen Supermarkt ein – und ich bekam meine erste Bewährungsstrafe. Mit 18 Jahren war es dann aber so weit, dass ich erstmals ins Gefängnis musste. Ich kam nach Niederschönefeld ins Gefängnis. Auch dort ging es weiter mit Drogen. Als ich 19 Jahre alt war, nahm man mich aus dem Jugendvollzug heraus, weil man mich dort für untragbar hielt. Man verlegte mich nach Bayreuth, wo ich gleich wieder anfing, Drogen zu nehmen. Normalerweise hätte ich nach zwei Jahren entlassen werden können. Wegen meines Verhaltens musste ich aber dreieinhalb Jahre im Gefängnis bleiben. Nach meiner Entlassung war ich sechs Monate in Freiheit – und bekam dann erneut viereinhalb Jahre Gefängnis.

Helles Licht

Nun also saß ich wieder in der JVA St. Georgen-Bayreuth. Hatte mein Leben überhaupt einen Sinn? fragte ich mich. War es egal, was ich tat? Erstmals stellte ich auch die Frage, ob es einen Gott gibt.

Ich begann, viel zu lesen – philosophische und religiöse Bücher. Etwa ein Jahr vor meiner Entlassung bekam ich ein Buch über den Glauben in die Hand: über die sichtbare und unsichtbare Welt, über Engel und Dämonen und darüber, was die Sünde mit dem Menschen macht. Und mir kam die Erkenntnis: „Kuno, wenn das wahr ist, dann bist du verloren!“

Wir waren zu sechst auf unserer Zelle. Als ich abends ins Bett ging, sah ich auf einmal ein helles Licht. Ich sah das Antlitz Jesu Christi. In so einer Herrlichkeit. Die Herrlichkeit Gottes strahlte durch sein Antlitz. Er hatte die Dornenkrone auf dem Kopf. Ich hörte die Worte: „Hier hast du Brot des Lebens.“

In diesem Moment erfuhr ich eine Liebe und Erfüllung wie in einer Extase. Die ganze Nacht badete ich in dieser Liebe. Ich weinte – vor lauter Freude und auch Traurigkeit über mein Leben, über meine Verlorenheit und die Liebe Gottes.

Auch als ich am nächsten Tag wieder zu meiner Arbeit ausrückte, liefen mir immer wieder die Tränen herunter. Die Leute fragten mich, was mit mir los sei. Weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte, antwortete ich, dass jemand gestorben sei. Aber das war ja auch nicht ganz falsch: Tatsächlich war ein Teil von mir gestorben.

Von diesem Tag an konnte ich das Gerede im Gefängnis nicht mehr ertragen, wo es immer nur um Drogen und um Kriminalität ging. Ich distanzierte mich davon und nahm selbst fortan auch keine Drogen mehr.

Und wieder Drogen

Nach meiner Entlassung ging ich zu meinen Eltern zurück. Ich bekam eine schöne Wohnung und eine gute Arbeit. Trotzdem verstand ich nicht, was mit mir passiert war. Ich wusste, dass Gott in mein Leben eingegriffen hatte, aber vom Glauben hatte ich eigentlich gar keine Ahnung – und befasste mich damit auch nicht weiter. Unter der Woche ging zu meiner Arbeit, und am Wochenende traf ich die alten Leute wieder. Wir gingen baden oder zum Grillen. Sie nahmen ihre Drogen, ich zunächst nicht. Doch irgendwann rauchte auch ich wieder mit. Erst einmal, dann immer öfter. Irgendwann fragte mich ein Freund, ob ich ihm nicht Drogen besorgen könnte, weil sein Dealer im Urlaub war. Ich wusste genau: Ich darf es nicht! Dennoch konnte ich nicht Nein sagen. Ich wollte die Leute nicht enttäuschen. Also fuhr ich doch los und besorgte Stoff – und konnte es von da an nicht mehr abstellen. Viele meiner Kumpels überlebten diese Zeit nicht. Einer meiner besten Freunde, der eine Frau und zwei Kinder hatte, warf sich vor einen Zug, ein anderer sprang unter Drogen im zweiten Stock eines Hauses aus dem Fenster. Andere starben an einer Überdosis. Ich selbst war immer wieder auf Entzug.

Zusammenbruch

Nachdem sie mich in Frankfurt wieder mit Drogen erwischt hatten, entschied ich, endgültig auszusteigen und keine Drogen mehr zu nehmen. Doch am dritten Tag brach ich zusammen. Ich kam ins Krankenhaus und wurde künstlich beatmet. Mir wurde ein Herzkatheter gelegt. Meinen Eltern, die hinzugerufen worden waren, sagten die Ärzte, dass ich nicht überleben würde. Aber ich überlebte doch! Drei Tage war ich noch auf der Intensivstation. Als sie mich auf die normale Station verlegten, spritzte ich mir wieder Kokain. Die Ärzte meinten, dass eine weitere Behandlung keinen Sinn machen würde, wenn ich nicht damit aufhören wollte. Also ging ich – und machte so weiter wie bisher.

Immer wieder kam ich ins Gefängnis, wurde wieder entlassen, dann wieder erwischt usw. Als ich in Regensburg aus dem Knast entlassen wurde, war ich am Boden. Weil ich keine andere Möglichkeit mehr sah, ging ich zur Entgiftung nach Engelthal bei Nürnberg. Mein Zimmernachbar ermutigte mich, eine Therapie zu machen. Eine Sozialarbeiterin besorgte mir einen Therapieplatz. Auch die Kostenzusage kam schnell. So kam ich zum Therapiezentrum bei Nandlstadt Nach einem Praktikum als Landschafts- und Gartenbauer stellte mich der Betrieb ein. Ein paar Monate ging es gut. Dann sah ich mit Arbeitskollegen eines Abends ein Fußballspiel. Es wurde Bier getrunken, und Einer packte Drogen aus. Zum ersten Mal nahm auch ich wieder Drogen, in den Tagen darauf dann wieder öfter – bis ich dann auch selbst wieder losfuhr, um Stoff zu besorgen. Ich gab auch an andere Leute etwas ab. Als ich dann aber sah, wie die Leute abstürzten, hörte ich damit auf, auch andere zu versorgen, aber konsumierte noch selbst. Nach einiger Zeit merkte ich, dass ich meine Arbeit nicht länger schaffen könnte. Es wurde immer schlimmer. Eines Tages saß ich in der S-Bahn und fuhr an meiner Arbeitsstelle vorbei, weil ich gar nicht mehr mitbekam, wo ich war. Immer wieder kam ich zu spät.

Tiefer Frieden

Eines Tages, als ich auf der Arbeit war, hatte ich das Gefühl, dass mir jemand einen Vorhang von den Augen zog. Mir wurde bewusst, wo ich wieder gelandet war. Ich war da, wo ich eigentlich nie mehr sein wollte! Und mir war klar, dass ich aus diesem Teufelskreis auch nicht wieder herauskommen würde. Nochmal die Arbeit verlieren, nochmal Gefängnis – das wollte ich nicht mehr. „Eigentlich kannst du dich umbringen“, sagte ich mir.

Da kam mir wieder die Erinnerung an mein Erlebnis im Gefängnis: dass ich das Antlitz Jesu Christi gesehen hatte. An diesem Tag fuhr ich heim, kniete mich nieder und flehte: „Gott, wenn es dich wirklich gibt, bitte hilf mir!“ Nach diesem Gebet spürte ich eine große Ruhe und einen tiefen Frieden. Und ich konnte mit den Drogen aufhören. Einfach so, ganz ohne Therapie!

Ich erkannte auch, dass ich mehr über den Glauben erfahren musste – und dass ich Gemeinschaft mit anderen Christen brauchte. So begann ich, in die Kirche zu gehen, später auch in einen Bibelkreis. Ich machte Exerzitien im Alltag in einer nahegelegenen Kirchengemeinde. In St. Sebastian in München-Schwabing, wo ich wohnte, war eine Glaubensverkündigung der Gemeinschaft des Neokatechumenalen Wegs. Weil sehr viele Leute dort waren, fühlte ich mich unwohl und wollte an der Tür wieder kehrt machen. Doch eine Frau hakte sich bei mir ein und zog mich mit.

Neues Leben

Ich fand mich in einem Bußgottesdienst wieder. Mir liefen die Tränen herunter. Es gab die Gelegenheit zu beichten, die viele auch nutzten. Aber ich wäre am liebsten aufgestanden und gegangen. Doch ich wusste auch, dass, wenn ich jetzt ginge, die Tür zu sein würde. Also ging auch ich zur Beichte. Es sollte ein unglaubliches Erlebnis werden. Ich erlebte eine richtige Befreiung und spürte, wie mir hierdurch eine schwere Last abgenommen wurde.

In den Jahren danach veränderte sich mein Leben vollkommen. Ich schloss mich der Gemeinschaft an und lernte viele Leute kennen. Zweimal war ich mit zu Papstaudienzen in Rom. Immer wieder durfte ich auch in Gemeinden Zeugnis geben – und sogar im Gefängnis. In meinem Beruf wurde ich bald Vorarbeiter. Ich bekam meinen Führerschein zurück. Durch die Gefängnisarbeit lernte ich auch meine Frau kennen. Seit fünf Jahren sind wir verheiratet. Sie war Organistin im Gefängnis in Mannheim und interessierte sich für die Gefängnisarbeit. Gemeinsam gingen wir im Rahmen der „Emmaus-Gruppe“ ins Gefängnis, machten dort Lobpreis und Glaubensverkündigung. Wenn wir die Gefangenen fragten, was sie sich wünschten, war die Antwort immer dieselbe: einfach ein ganz normales Leben! Ich verstand das gut. In einem schier unendlichen Kreislauf war ich immer wieder abgestürzt. Erst als ich angefangen hatte, den Glauben wirklich zu leben, war ich da herausgekommen.

Ich kann nur jedem wünschen, dass er Gott sein Herz öffnet und ihm begegnet. Wenn jemand Gott wirklich die Herzenstür einen Spalt breit öffnet, dann wird er sein Leben verändern. Gott hat mich auch in der Tiefe, nach meinen größten Abstürzen, nicht fallen gelassen. So viele meiner besten Freunde leben nicht mehr, und auch ich wäre sicher nicht mehr am Leben. Menschlich gesehen war es unmöglich, dort herauszukommen. Aber auch wenn ich es damals noch nicht erfasste, hat Gott mich durch diese Zeit getragen – und mich zu einem neuen Leben gebracht, an dem ich viel Freude habe.

Das Einzige, was einem wirklich hilft, ist, Gott in sein Leben zu lassen und mit ihm den Weg des Glaubens zu gehen – am besten mit anderen Christen, die einen auch stärken können. Und das wünsche ich jedem. Bleibt beim Herrn! Gelobt sei Jesus Christus in Ewigkeit! Amen!

'

Von: Kuno Hahn

Mehr
Okt 27, 2023
Begegnung Okt 27, 2023

STRAIT: Martin Sinnhuber nahm nie Drogen, beging keine Straftaten und war nie im Knast. Und doch ist die Geschichte des Münsteraner Priesters alles andere als langweilig …

Dies ist KEINE krasse Lebensgeschichte! Ich war nie drogenabhängig, habe keine Straftaten begangen, war demzufolge nie im Gefängnis. Ich war weder stinkreich, süchtig, gewalttätig, betrügerisch oder sonst was. Noch hatte ich tausend Frauengeschichten oder war vor lauter Jetset-Leben so gelangweilt, dass ich keinen Sinn mehr für mich gesehen hätte. Und doch ist etwas Großartiges in meinem Leben passiert. Sonst wäre ich vor 25 Jahren niemals auf die Idee gekommen, katholischer Priester zu werden. Das ist krass!

Sinnkrise

Als Jugendlicher habe ich davon geträumt, Profisportler zu werden. Ich habe Handball gespielt in der höchsten deutschen Jugendspielklasse und stand kurz vor dem Sprung in die Nationalmannschaft. Und ich hatte seit meinem 14. Lebensjahr eine feste Freundin, die ich heiraten wollte. Sport und Beziehung waren neben der Schule meine Lebensinhalte. Für einen jungen Menschen eigentlich nichts Ungewöhnliches. Der Glaube an Gott hat keine große Rolle gespielt. Und ohne den Druck meiner Mutter wäre ich vermutlich nicht mehr zur Kirche gegangen. Die Gottesdienste in unserer kleinen Dorfkirche waren totlangweilig, die Gemeinde bestand überwiegend aus alten Leuten und die Lehre der Kirche, was den Sex betraf, kam mir völlig lebensfremd vor.

Kurz vor meinem 18. Geburtstag sind zwei Dinge passiert, die mein Leben entscheidend und nachhaltig verändert haben: Meine Freundin ist magersüchtig geworden. Natürlich nicht von heute auf morgen. Das ging über einen längeren Zeitraum. Aber schließlich ist darüber unsere Beziehung, die fast vier Jahre gedauert hatte, kaputt gegangen. Und in einem Punktspiel in Hannover habe ich als Torwart einen Ball so stark gegen den Kopf bekommen, dass ich ohnmächtig wurde, und ins Krankenhaus musste mit einer Hirnprellung. Diese Verletzung hat dazu geführt, dass ich mit dem Leistungssport aufgehört habe, weil mir meine Gesundheit wichtiger war.

Sinnkrise

Zwei Lebensinhalte, in die ich vorher viel Zeit investiert hatte, waren auf einmal nicht mehr da. Das hat mich in eine tiefe Sinnkrise gestürzt. Ich erinnere mich, wie ich auf meinem Bett saß, und irgendwie versucht habe zu beten. Das kannte ich noch aus meiner Kindheit. Aber es waren immer diese netten kleinen Kindergebete in Reimform gewesen. Jetzt fing ich plötzlich an, mit eigenen Worten auszusprechen: „Gott, ich weiß nicht mehr weiter. Wenn es dich wirklich gibt, dann lass mich das erfahren!“ Ich kann gar nicht genau sagen, was dann passiert ist, aber auf einmal flossen Tränen, und in mir hat sich ein tiefer Friede breitgemacht. Heute, im Rückblick, muss ich sagen, dass das wohl der Moment war, in dem Gott in mein Leben gekommen ist. Denn ich habe mich ganz tief angenommen gefühlt. Aus dem Leistungssport kannte ich vor allem das Muster: Stimmt deine Leistung, dann lieben wir dich; wenn nicht, bist du auch ganz schnell wieder weg vom Fenster.

Und ich habe vor allem an den Auswirkungen gemerkt, dass etwas anders geworden war. Denn ich weiß noch, dass ich damals einen ganzen Stapel mit Schallplatten weggeworfen habe, von denen ich spürte, dass diese Art Musik nicht mehr mit dem zusammenpasste, was da ganz zaghaft und neu in meinem Herzen zu leben begann.

Und ich habe mir eine Bibel gekauft, weil der Wunsch da war, mehr über diesen Gott zu erfahren. So habe ich angefangen, darin zu lesen und bin ziemlich bald auf das Wort aus dem Matthäusevangelium gestoßen: „Kommt zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.“ So direkt hatte noch nie ein Wort aus der Heiligen Schrift zu meiner Lebenssituation gepasst. Ich habe mich direkt und persönlich angesprochen gefühlt. So bin ich zu Jesus gegangen und habe ihm gesagt: „Wenn du mich einlädst, dann komme ich zu dir. Ich möchte, dass mein Leben dir gehört. Führe mich so, wie du es für richtig hältst.“

Und das hat er dann getan, und mir nach und nach eine Sehnsucht ins Herz gelegt, diese Frohe Botschaft von seiner bedingungslosen Liebe weiterzugeben.

Gott hat etwas anderes mit dir vor

Zwei Jahre später, während meiner Zivildienstzeit, hatte ich nochmal eine Beziehung. Aber seltsamerweise hat mich ab dem Moment, wo wir uns verlobt hatten – es also ernster wurde – innerlich das Wort nicht mehr losgelassen: Das ist nicht die Wahrheit! Zuerst habe ich das gar nicht verstanden. Denn diese Beziehung war ganz anders als die erste. Sie war nicht auf körperliche Attraktion aufgebaut, sondern wir haben zusammen unsere Beziehung zu Gott gelebt in einer charismatischen Gebetsgruppe. Die Momente des Zusammenseins waren schön und erfüllt. Und doch ist gleichzeitig eine innere Gewissheit immer größer geworden: Gott hat etwas anderes mit dir vor. Ein halbes Jahr später hat mich das fast zerrissen, weil ich diese leise Stimme nicht mehr überhören konnte. So haben wir die Verlobung gelöst, und ich bin für ein Jahr ins Ausland gegangen, um Abstand zu gewinnen und gleichzeitig im Rahmen einer Jüngerschaftsschule den Raum zu haben, für mich zu klären, wo mich mein Lebensweg hinführen sollte.

Von Herzen Ja

In diesen Monaten in Frankreich haben wir verschiedene Missionseinsätze gehabt, sind in Schulen oder auf die Straße gegangen, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen über die tieferen Fragen des Lebens und auch über Gott. Dabei habe ich erfahren, wie unendlich froh es mich macht, von Jesus zu sprechen, mit Musik, Sketchen, Pantomimen die Botschaft seiner heilmachenden Liebe weiterzugeben. Und so habe ich nach und nach verstanden, dass es wohl das ist, wozu Gott mich in dieser Welt braucht. Und ich konnte von ganzem Herzen „Ja“ dazu sagen, mit der Leidenschaft und Inbrunst eines Einundzwanzigjährigen. Dafür wollte ich mein ganzes Leben einsetzen. Über dreißig Jahre sind seitdem vergangen, und es beglückt mich noch immer, diesen Weg gefunden zu haben.

'

Von: Pfr. Martin Sinnhuber

Mehr
Okt 27, 2023
Begegnung Okt 27, 2023

Was hält uns aufrecht, wenn Kampf und Schmerz andauern?

Mein elfjähriger Sohn saß geduldig auf dem Untersuchungstisch, während die Ärztin wie so oft seine Muskelkraft testete. In den letzten acht Jahren hatte ich beobachtet, wie sie seine Haut untersuchte und seine Muskelkraft testete, und jedes Mal durchfuhr mich eine Panik.

Nachdem sie ihre Untersuchung beendet hatte, trat sie zurück, sah meinen elfjährigen Sohn an und sagte sanft die Worte, vor denen ich mich gefürchtet hatte: „Deine Muskeln zeigen Anzeichen von Schwäche. Ich glaube, die Krankheit ist wieder aktiv.“

Mein Sohn sah mich an und ließ dann den Kopf hängen. Mir drehte sich der Magen um. Sie legte ihren Arm um seine Schultern. „Halte durch. Ich weiß, dass die Schübe über die Jahre hinweg nicht einfach für dich waren. Ich weiß, dass sie sehr schmerzhaft sind, aber wir haben sie schon einmal bewältigt, und wir können es wieder schaffen.“

Ich atmete langsam aus und lehnte mich gegen den Schreibtisch neben mir, um mich zu beruhigen. Sie blickte zurück zu mir und fragte: „Geht es Ihnen gut?“

„Ja, das Baby ist nur in einer komischen Position“, sagte ich.

„Sind Sie sicher, dass Sie sich nicht hinsetzen wollen?“

Mit einem aufgesetzten Lächeln murmelte ich: „Nein, es geht schon, danke“.

Sie wandte sich wieder an meinen Sohn. „Wir werden ein neues Medikament ausprobieren.“

„Aber das alte Medikament hat er doch gut vertragen“, sagte ich.

„Das hat er, aber hohe Dosen von Steroiden sind schwer für den Körper.“

Warum habe ich Fragen gestellt, wenn ich die Antworten gar nicht hören wollte? dachte ich mir nur.

„Ich denke, es ist an der Zeit, ein anderes Medikament zu versuchen.“

Mein Sohn sah weg und rieb sich ängstlich die Knie.

„Mach dir keine Sorgen. Wir werden das schon in den Griff bekommen.“

„Okay“, sagte er.

„Das Medikament hat einige Nachteile, aber wir werden sehen, was kommt.“

Mein Herz pochte in meiner Brust. Nachteile?

Sie wandte sich an mich: „Lassen Sie uns ein paar Bluttests machen. Ich rufe Sie in einer Woche an, um einen Plan zu erstellen.“

Nach einer unruhigen Woche rief die Ärztin mit den Testergebnissen an. „Mein Verdacht hat sich bestätigt. Er hat einen Schub, also werden wir sofort mit den neuen Medikamenten beginnen. Er könnte allerdings einige schwierige Nebenwirkungen haben.“

„Nebenwirkungen?“

„Ja.“

Panik machte sich breit, als sie die möglichen Nebenwirkungen aufzählte.

Wurden meine Gebete erhört, oder verlor ich meinen Sohn Stück für Stück?

„Rufen Sie mich sofort an, wenn Sie eine dieser Nebenwirkungen bemerken“, sagte sie.

Tränen kullerten mir über die Wangen.

Ich teilte die Nachricht meinem Mann mit und sagte: „Mir geht es im Moment nicht gut. Ich bin am Durchhängen. Die Kinder dürfen mich nicht so sehen. Ich muss mich ausweinen und mich wieder zusammenreißen.“

Er legte seine Hände auf meine Schultern, sah mir in die Augen und sagte: „Du zitterst, soll ich mit dir gehen? Ich will nicht, dass du zu früh in die Wehen kommst.“

„Nein, das werde ich nicht, ich komme schon zurecht. Ich muss mich nur zusammenreißen.“

„Okay. Ich habe hier alles unter Kontrolle. Alles wird gut werden.“

Alles übergeben …

Auf der Fahrt zur Kapelle schluchzte ich: „Ich kann nicht mehr. Ich habe die Nase voll. Hilf mir, Gott. Hilf mir.“

Ich saß ganz allein in der Kapelle und starrte traurig Jesus im Allerheiligsten Sakrament an.

„Jesus, bitte, bitte … mach, dass das ein Ende hat! Warum hat er immer noch diese Krankheit? Warum muss er so gefährliche Medikamente einnehmen? Warum muss er leiden? Das ist zu schwer für mich. Bitte, Jesus, bitte beschütze ihn.“

Ich schloss die Augen und stellte mir das Gesicht von Jesus vor. Ich atmete tief ein und flehte ihn an, meinen Geist und mein Herz zu erfüllen. Als der Strom meiner Tränen sich legte, erinnerte ich mich an die Worte Jesu in Erzbischof Fulton Sheens Buch Das Leben Jesu: „Ich habe das Universum geschaffen, ich habe die Planeten in Bewegung gesetzt, und die Sterne und der Mond und die Sonne gehorchen mir.“ In meinem Kopf hörte ich ihn sagen: „Ich habe alles im Griff! Die Wirkungen seiner Medikamente sind keine Gegner für mich. Überlass deine Sorgen mir. Vertrau auf mich.“

Waren das meine Gedanken, oder sprach Gott zu mir? Ich war mir nicht sicher, aber ich wusste, die Worte waren wahr. Ich musste meine Ängste loslassen und Gott vertrauen, dass er sich um meinen Sohn kümmern würde. Ich atmete tief ein und langsam wieder aus, um meine Ängste loszulassen. „Jesus, ich weiß, dass du immer bei mir bist. Bitte lege deine Arme um mich und tröste mich. Ich bin diese Angst so leid.“

Die Antwort kommt …

Plötzlich legten sich Arme von hinten um mich. Es war mein Bruder!

„Was machst du denn hier?“ fragte ich.

„Ich habe im Haus angerufen und nach dir gesucht. Ich dachte mir, dass du hier sein könntest. Als ich dein Auto auf dem Parkplatz sah, dachte ich, ich komme mal rein und sehe nach dir.“

„Ich habe Gott gebeten, mich in seine Arme zu schließen, als du auf mich zukamst und mich umarmt hast.“

Seine Augen weiteten sich. „Wirklich?“

„Ja, wirklich!“

Als wir auf den Parkplatz gingen, dankte ich ihm, dass er nach mir gesehen hatte. „Deine Umarmung hat mich daran erinnert, dass Gott seine Gegenwart in liebevollen Taten offenbart. Selbst wenn ich leide, sieht er, hört er, und versteht mich. Seine Gegenwart macht alles erträglich und ermöglicht es mir, ihm zu vertrauen und an ihm festzuhalten. Danke also, dass du heute das Gefäß seiner Liebe für mich bist.“

Wir umarmten uns, und mir stiegen Tränen in die Augen. Ich fühlte mich zutiefst berührt von dem überwältigenden Gefühl von Gottes liebender Gegenwart.

'

Von: Rosanne Pappas

Mehr
Okt 27, 2023
Begegnung Okt 27, 2023

Von einer gläubigen Muslimin, die dreimal am Tag zu Allah betete, fastete und Almosen gab, bis hin zur Taufe in der Privatkapelle des Papstes, durchlief Munira auf ihrem Weg viele überraschende Wendungen.

Mein Bild von Allah war das eines strengen Lehrers, der jeden meinen kleinsten Fehler bestrafen würde. Wenn ich etwas wollte, musste ich mir Allahs Gunst mit Fasten und Beten erkaufen. Ich hatte immer diese Angst, dass ich bestraft werden würde, wenn ich etwas Falsches tun würde.

Ein Cousin von mir hatte eine Nahtoderfahrung, und er erzählte mir, dass er eine Vision hatte, in der er durch einen dunklen Tunnel stürzte, an dessen Ende er ein helles Licht und zwei Menschen sah – Jesus und Maria. Ich war verwirrt: Hätte er nicht eigentlich den Propheten Mohammed oder Iman Ali sehen müssen? Da er sich aber so sicher war, dass es Jesus und Maria waren, baten wir unseren Iman um eine Erklärung. Er antwortete, dass Isa (Jesus) auch ein großer Prophet sei, und er, wenn wir sterben, komme, um unsere Seelen zu begleiten.

Seine Antwort befriedigte mich nicht, aber sie war der Beginn meiner Suche nach der Wahrheit über Jesus.

Auf der Suche

Obwohl ich viele christliche Freunde hatte, wusste ich nicht, wo ich anfangen sollte. Sie luden mich zu einer Novene zu Unser Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe ein, und ich begann, regelmäßig an den Novenen teilzunehmen und aufmerksam den Predigten zuzuhören, in denen das Wort Gottes erklärt wurde. Obwohl ich nicht viel verstand, glaube ich, dass es Maria war, die verstand und mich schließlich zur Wahrheit führte.

In einer Reihe von Träumen, durch die der Herr im Laufe der Jahre zu mir sprach, sah ich einen Finger, der auf einen als Hirten gekleideten Mann zeigte, während eine Stimme mich beim Namen rief und sagte: „Munira, folge ihm nach!“ Ich wusste, dass es sich bei dem Hirten um Jesus handelte, also fragte ich, wer da sprach. Er antwortete: „Er und ich sind eins.“ Ich wollte ihm nachfolgen, aber ich wusste nicht, wie.

Glaubst du an Engel?

Wir hatten einen Freund, dessen Tochter besessen zu sein schien. Sie waren so verzweifelt, dass sie sogar mich nach einer Lösung fragte. Als Muslimin sagte ich ihnen, dass wir doch Babas (Väter) haben, zu denen sie gehen könnten. Zwei Monate später war ich verblüfft, als ich sie wiedersah. Statt des dünnen, mickrigen Gespenstes, das ich früher gesehen hatte, war sie ein gesunder, strahlender und kräftiger Teenager geworden. Sie erzählten mir, dass ein Priester, Pfarrer Rufus, sie im Namen Jesu befreit hatte.

Als wir nach mehreren Absagen endlich ihre Einladung annahmen, bei Pfarrer Rufus an der Messe teilzunehmen, betete er für mich und bat mich, einen Vers aus der Bibel zu lesen. Er sprach über den Mann am Kreuz – der für Muslime, Hindus und alle Menschen auf der ganzen Welt gestorben ist. Das weckte in mir das tiefe Verlangen, mehr über Jesus zu erfahren, und ich spürte, dass Gott ihn als Antwort auf mein Gebet, die Wahrheit zu erfahren, geschickt hatte. Als ich nach Hause kam, schlug ich zum ersten Mal die Bibel auf und begann, sie mit Interesse zu lesen.

Pfarrer Rufus riet mir, eine Gebetsgruppe aufzusuchen, aber ich wusste nicht wie, also begann ich, allein zu Jesus zu beten. Irgendwann las ich abwechselnd in der Bibel und im Koran und fragte ihn: „Herr, was ist die Wahrheit? Wenn du die Wahrheit bist, dann gib mir den Wunsch, nur noch die Bibel zu lesen.“ Das führte dazu, dass ich nur noch die Bibel öffnete.

Als eine Freundin mich zu einem Gebetskreis einlud, sagte ich zunächst nein, aber sie bestand darauf, und beim dritten Mal musste ich nachgeben. Beim zweiten Mal nahm ich meine Schwester mit. Es stellte sich heraus, dass es für uns beide lebensverändernd war. Als der Prediger sprach, sagte er, er habe eine Botschaft erhalten: „Es sind zwei Schwestern hier, die auf der Suche nach der Wahrheit sind. Jetzt hat ihre Suche ein Ende.“

Als wir an den wöchentlichen Gebetstreffen teilnahmen, fing ich langsam an, das Wort Gottes zu verstehen, und ich erkannte, dass ich zwei Dinge tun musste – vergeben und Buße tun. Meine Familie war fasziniert, als sie eine sichtbare Veränderung an mir feststellte, und so begannen auch sie zu kommen. Als mein Vater von der Bedeutung des Rosenkranzes erfuhr, schlug er überraschenderweise vor, dass wir ihn zu Hause gemeinsam beten sollten. Von da an knieten wir, eine muslimische Familie, jeden Tag nieder und beteten den Rosenkranz.

Wunder ohne Ende

Meine wachsende Liebe zu Jesus veranlasste mich, an einer Pilgerreise in das Heilige Land teilzunehmen. Vor der Abreise sagte mir eine Stimme im Traum, dass ich zwar Angst und Wut in mir trug, diese aber bald loslassen würde. Als ich diesen Traum meiner Schwester erzählte und mich fragte, was das alles bedeuten könnte, riet sie mir, den Heiligen Geist zu fragen. Ich war verwirrt, denn ich wusste nicht wirklich, wer der Heilige Geist war. Das sollte sich bald auf erstaunliche Weise ändern.

Als wir die Petruskirche besuchten (wo er den Traum hatte, in dem ihm all die Tiere gezeigt wurden, die Gott ihnen nun erlaubte zu essen (Apostelgeschichte 10, 11-16)), waren die Kirchentüren geschlossen, weil wir zu spät kamen. Pfarrer Rufus läutete, aber niemand antwortete. Nach etwa 20 Minuten sagte er: „Lasst uns einfach vor der Kirche beten“, aber ich spürte plötzlich eine Stimme in mir, die sagte: „Munira, geh und läute du die Glocke.“ Mit der Erlaubnis von Pfarrer Rufus läutete ich die Glocke. Innerhalb von Sekunden öffneten sich die riesigen Türen. Der Priester hatte direkt daneben gesessen, aber er hörte die Glocke erst, als ich sie läutete. Pfarrer Rufus rief aus: „Die Heiden werden den Heiligen Geist empfangen.“ Und ich war ja eine Heidin.

In Jerusalem besuchten wir das Obergemach, wo das letzte Abendmahl und die Herabkunft des Heiligen Geistes stattgefunden hatten. Während wir Gott lobten, hörten wir ein Donnergrollen, ein Wind wehte in den Raum, und ich wurde mit der Gabe der Zungenrede gesegnet. Ich konnte es nicht fassen! Er taufte mich mit dem Heiligen Geist an demselben Ort, an dem die Gottesmutter Maria und die Apostel den Heiligen Geist empfingen. Selbst unser jüdischer Reiseleiter war erstaunt. Er fiel auf seine Knie und betete mit uns.

Der Keim wächst weiter

Als ich nach Hause kam, sehnte ich mich danach, mich taufen zu lassen, aber meine Mutter sagte: „Sieh mal, Munira, wir folgen Jesus, wir glauben an Jesus, wir lieben Jesus, aber eine Konversion … ich denke nicht, dass wir das tun sollten. Du weißt, dass das viele Auswirkungen auf unsere Gemeinschaft haben wird.“ Aber in mir war der innige Wunsch, den Herrn zu empfangen, besonders nach einem Traum, in dem er mich bat, jeden Tag zur Eucharistie zu gehen. Ich erinnere mich, dass ich den Herrn wie die kanaanäische Frau anflehte: „Du hast ihr die Brotkrumen von deinem Tisch gegeben, behandle mich wie sie und ermögliche mir die Teilnahme an der Eucharistie.“

Kurz darauf, als ich mit meinem Vater spazieren ging, kamen wir unverhofft an eine Kirche, in der gerade die Eucharistiefeier begann. Nachdem wir an der Messe teilgenommen hatten, sagte mein Vater: „Lass uns jeden Tag hierher kommen.“

Ich glaube, dass mein Weg zur Taufe dort begonnen hat.

Das unerwartete Geschenk

Meine Schwester und ich beschlossen, mit der Gebetsgruppe eine Reise nach Rom und Medjugorje zu unternehmen. Schwester Hazel, die die Reise organisierte, fragte mich beiläufig, ob ich mich in Rom taufen lassen wolle. Ich wollte eine stille Taufe, aber der Herr hatte andere Pläne. Sie sprach mit dem Bischof, der uns ein fünfminütiges Treffen mit einem Kardinal ermöglichte, das dann aber zweieinhalb Stunden dauerte. Der Kardinal sagte, dass er sich um alle Vorbereitungen für die Taufe in Rom kümmern würde.

So wurden wir von dem Kardinal in der Privatkapelle des Papstes getauft. Ich nahm den Namen Fatima an und meine Schwester den Namen Maria. Mit vielen Kardinälen, Priestern und Ordensleuten feierten wir dort fröhlich unser Taufessen. Ich hatte das Gefühl, dass der Herr uns durch all das hindurch sagte: „Kostet und seht, wie gütig der Herr ist; wohl dem, der zu ihm sich flüchtet!“ (Psalm 34:9)

Doch bald darauf kam das Kreuz von Golgatha. Unsere Familie geriet in eine finanzielle Krise, die die Menschen in unserem Umfeld auf unsere Bekehrung zum Christentum zurückführten. Erstaunlicherweise ging der Rest meiner Familie den anderen Weg. Anstatt sich von uns und unserem Glauben abzuwenden, baten auch sie um die Taufe. Inmitten von Widrigkeiten und Widerständen fanden sie in Jesus Kraft, Mut und Hoffnung. Vater drückte es treffend aus: „Es gibt kein Christentum ohne Kreuz.“

Heute ermutigen wir uns weiter gegenseitig in unserem Glauben und teilen ihn mit anderen, wann immer wir die Gelegenheit dazu haben. Als ich mit meiner Tante über die Erfahrung meiner Bekehrung sprach, fragte sie mich, warum ich Gott mit „Vater“ anspreche. Für sie ist Gott Allah. Ich sagte ihr, dass ich ihn Vater nenne, weil er mich eingeladen hat, sein geliebtes Kind zu sein. Ich freue mich, so eine liebevolle Beziehung zu ihm zu haben, der mich so sehr liebt, dass er seinen Sohn sandte, um mich von all meinen Sünden reinzuwaschen und mir die Verheißung des ewigen Lebens zu schenken. Nachdem ich ihr von meinen bemerkenswerten Erfahrungen berichtet hatte, fragte ich sie, ob sie noch immer Allah folgen würde, wenn sie an meiner Stelle wäre.

Doch darauf gab sie keine Antwort.

'

Von: Munira Millwala

Mehr
Okt 27, 2023
Begegnung Okt 27, 2023

Prüfungen im Leben können anstrengend sein. Aber das Leben bietet uns Zeichen, die uns helfen zu kämpfen … und zu überleben.

Im Laufe der Jahre als geistliche Begleiterin haben mir viele Menschen ihre Probleme erzählt. Eine Sache, die sich dabei wiederholte, war das Gefühl dieser Menschen, dass sie sich von Gott in Stich gelassen fühlen oder, dass Gott fern und unnahbar sei, wenn Sie durch schwere Zeiten gehen. „Was mache ich falsch? Warum lässt mich Gott das durchmachen? Wo ist Er in all dem?“ Oft denken Menschen, dass ihr Leben problemlos sein wird, sobald sie sich ernsthaft bekehrt haben und Jesus nahegekommen sind. Doch das hat Gott nie versprochen. In der Tat sind Gottes Worte in dieser Hinsicht sehr eindeutig.

Dornen und Disteln

In Jesus Sirach 2:1 heißt es: „Mein Sohn, wenn du dem Herrn dienen willst, dann mach dich auf Prüfung gefasst.“ (Das ganze Kapitel ist übrigens sehr lesenswert!) Auch versuchten die Apostel, neue Christen auf diese Wahrheit vorzubereiten, als sie das Evangelium verbreiteten. In Apostelgeschichte 14:22 lesen wir: „Sie sprachen den Jüngern Mut zu und ermahnten sie, treu am Glauben fest zu halten; sie sagten: Durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen.“

Wenn wir in unserer Beziehung zu Gott wachsen und auf seine Worte hören, werden wir mit ernsthaften Herausforderungen und Schwierigkeiten konfrontiert. Wir werden Entscheidungen treffen und Standpunkte einnehmen müssen, die uns unpopulär machen. Die Menschen werden uns missverstehen. Und nicht jeder wird uns mögen.

Wenn ihr wollt, dass euch alle mögen, dann vergesst den Versuch, Jesus zu folgen. Warum? Weil das Leben nach dem Evangelium, wie Jesus es uns gepredigt hat, gegen unsere Kultur gerichtet ist. Jesus selbst warnt uns davor: „Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.“ (Johannes 15:18-19)

Also müssen wir in diesem Leben durch viele Prüfungen und Nöte gehen. Wie ich den Menschen in der Seelsorge sage, lässt Gott uns in diesen schwierigen Zeiten nie allein. Er möchte uns ermutigen und helfen, damit wir ausharren und gestärkt durch die Stürme des Lebens gehen und noch mehr von seiner tiefen und beständigen Liebe erfahren. Wir können Gott vertrauen!

Die Zeichen lesen

Denken Sie an das Beispiel des Propheten Elia im Alten Testament. Er stellte sich gegen die Menge und bezog klar Stellung gegen die Vergötterung, als er den falschen Propheten von Baal entgegentrat (1. Könige, 18 und 19). Nach der dramatischen und äußerst erfolgreichen Konfrontation war Königin Isebel wütend und entschlossen, Elia zu töten. Elia fürchtete um sein Leben und floh eilig in die Wüste. Dort brach er unter einem Baum zusammen: erschöpft, deprimiert und bereit zu sterben. Da schickte Gott einen Engel, der ihm Essen und Wasser brachte. Der Engel sagte: „Steh auf und iss, denn die Reise ist zu weit für dich.“

Gott weiß genau, was wir brauchen. Er wusste, dass Elia nach dem stressigen Ereignis schlafen, essen und sich erholen musste. Der Herr weiß, was du brauchst. Gott will unsere Bedürfnisse stillen und uns ermutigen. Wir müssen jedoch darauf achten, wie er das tut. Ich glaube, wir übersehen oft seine Versuche, mit uns zu kommunizieren. Der Herr sprach zu Elia nicht durch den Wind, das Erdbeben oder das Feuer. Doch im „Klang der Stille“ begegnete Elia Gott.

Überall Lilien

Vor einigen Jahren durchlebte ich eine schwere Zeit. Das Leben fühlte sich sehr schwer und mühsam an. Eines Samstags ging ein Freund von mir reiten und fand in der Wüste eine weiße lilienähnliche Blume, die er mitbrachte und mir schenkte. Am nächsten Tag ging ich in El Paso die Straße entlang und sah eine künstliche weiße Lilie auf dem Boden liegen. Ich hob sie auf und nahm sie mit nach Hause.

Am nächsten Tag entdeckte ich eine weitere weiße lilienartige Blume, die in der Nähe eines Bürgersteigs wuchs. Drei weiße Lilien in drei Tagen. Ich wusste, dass dies eine Botschaft des Herrn war, aber ich wusste nicht genau, was er mir damit sagen wollte.

Als ich darüber nachdachte, kam mir plötzlich eine Erinnerung in den Sinn. Vor vielen Jahren, als ich als neue Missionarin in unserer Gemeinde anfing, feierten wir eine Messe in unserem Jugendzentrum. Nach der Kommunion betete ich mit geschlossenen Augen. Jemand tippte mir auf die Schulter. Ich schreckte aus meinem Gebet auf, schaute auf und sah den Priester vor mir stehen. Er sagte zu mir: „Der Herr möchte, dass du weißt, dass du in seinen Augen eine Lilie bist“. Und dann ging der Priester zurück zum Altar und setzte sich wieder hin. Ich kannte diesen Priester noch nicht gut, und er hat mir nie wieder so eine Botschaft gebracht. Aber ich bewahrte sie in meinem Herzen als besonderes Wort des Herrn an mich auf, das mir Mut machen sollte.

Jetzt, so viele Jahre später, kam mir diese Erinnerung wieder in den Sinn, und jetzt verstand ich die Lilien. Der Herr wollte mich in der schweren Zeit ermutigen. Er wollte mich daran erinnern, dass ich seine Lilie bin und dass er mich sehr liebt. Das erfüllte mein Herz mit so viel Frieden und Gewissheit, dass ich nicht allein durch die Stürme gehen würde. Gott würde mich treu hindurch begleiten.

Aufmerksam sein

Gott kennt dich beim Namen. Du bist sein geliebtes Kind. Er sieht dich und weiß alles, was du durchmachst. Er möchte dir seine Liebe mitteilen, aber die Zeichen kommen leise und sanft. Wir können sie übersehen, wenn wir nicht aufmerksam sind.

Auch ich hätte die Botschaft der Liebe mit den Lilien übersehen können. Ich hätte denken können, dass sie nur Zufall waren. Aber ich wusste, dass es mehr als ein Zufall war, und ich wollte die Botschaft erfahren. Gott offenbarte sie mir, als ich in meinem Herzen darüber nachdachte, was sie bedeuten könnte. Und als ich sie verstand, gab sie mir Trost und Kraft zum Durchhalten.

Deshalb ermutige ich dich: Halte durch in deinen Anfechtungen. Gib nicht auf! Und halte Ausschau nach den kleinen Zeichen der Liebe und Ermutigung Gottes auf deinem Weg. Ich garantiere dir, dass sie da sind. Wir müssen nur unsere Augen und Ohren öffnen und aufmerksam sein.

'

Von: Ellen Hogarty

Mehr
Sep 22, 2023
Begegnung Sep 22, 2023

Pater Joseph Gill schreibt regelmäßig für Shalom Tidings. Hier öffnet er sein Herz und erzählt die Geschichte seines Lebens: wie er sich verliebte …

Die Geschichte meiner Berufung ist wohl weniger die eines Rufs als vielmehr eine Liebesgeschichte mit dem Einen, der mich geschaffen und mein Herz an das Seine gezogen hat. Schon als ich sehr jung war, liebte ich den Herrn. Ich erinnere mich, dass ich mit acht oder neun Jahren in meinem Zimmer in der Bibel las. Das Wort Gottes begeisterte mich so sehr, dass ich sogar versuchte, mein eigenes Bibelbuch zu schreiben (was natürlich schief gehen musste). Ich träumte davon, Missionar zu werden oder Märtyrer und mein Leben großherzig für Christus hinzugeben.

Doch dann kamen meine Teenagerjahre, und meine Leidenschaft für Christus wurde unter weltlichen Sorgen begraben. Jetzt drehte sich mein Leben nur noch um Baseball, Mädchen und Musik. Mein neues Ziel war es, ein reicher und berühmter Rockmusiker oder Sportreporter zu werden.

Zum Glück gab der Herr mich aber nicht auf. Als ich vierzehn Jahre alt war, durfte ich mit meiner Jugendgruppe auf eine Pilgerreise nach Rom gehen. Als ich im Kolosseum stand, dachte ich: „Mehr als zehntausend Männer, Frauen und Kinder haben hier an dieser Stelle ihr Blut für Christus vergossen. Warum kümmert mich eigentlich mein Glaube nicht mehr?“ Die Sixtinische Kapelle beeindruckte mich – nicht wegen ihrer Decke, sondern wegen des Gemäldes an der hinteren Wand: Michelangelos „Jüngstes Gericht“. Darin werden die Folgen von Lebensentscheidungen eindringlich dargestellt: Himmel und Hölle. Plötzlich durchfuhr mich der Gedanke, dass ich die Ewigkeit an einem dieser beiden Orte verbringen werde. Ich dachte mir: „Wo gehe ich dann einmal hin?“

Als ich zurückkam, wusste ich, dass ich einiges ändern musste … aber das war leichter gesagt als getan. Ich war gefangen in einer Fülle von Jugendsünden, in Ängsten und in Dramen. So versuchte ich nur halbherzig, ein Gebetsleben zu entwickeln, aber es schlug keine Wurzeln. Ich kann nicht sagen, dass ich mich wirklich um Heiligkeit bemühte. Daher bedurfte es weiterer Begegnungen mit dem Herrn, bis er mein Herz erobert hatte.

Zunächst führte meine Gemeinde die Ewige Anbetung ein, die den Menschen rund um die Uhr die Möglichkeit bietet, vor der Eucharistie zu beten. Meine Eltern meldeten sich, um jede Woche eine Stunde Anbetung zu halten, und sie luden auch mich ein, daran teilzunehmen. Zuerst lehnte ich ab – schließlich wollte meine Lieblingssendungen im Fernsehen nicht verpassen! Doch dann überlegte ich: „Wenn ich wirklich glaube, was ich über die Eucharistie sage – dass sie wahrhaft der Leib und das Blut Jesu Christi ist – warum sollte ich dann nicht eine Stunde mit ihm verbringen wollen?“ Also begann ich widerstrebend, zur Anbetung zu gehen … und verliebte mich dann in Ihn! Diese eine wöchentliche Stunde der Stille, der Schriftlesung und des Gebets führte zur Erkenntnis von Gottes persönlicher, leidenschaftlicher Liebe zu mir … und ich fing an, mir zu wünschen, diese Liebe mit meinem ganzen Leben zu erwidern.

Das einzig wahre Glück

Etwa zur gleichen Zeit führte mich Gott dann zu einigen Ferienfreizeiten, die mich sehr verändern sollte. Darunter war ein katholisches Familien-Sommerlager namens Catholic Family Land in Ohio. Dort traf ich zum ersten Mal auf Kinder in meinem Alter, die ebenfalls eine tiefe Liebe zu Jesus hatten, und ich erkannte, dass es möglich war – und sogar cool! – als junger Mensch nach Heiligkeit zu streben. Dann begann ich, an Wochenendfreizeit für Jungen im Highschool-Alter bei den Legionären Christi teilzunehmen, und fand hier noch mehr Freunde, deren Liebe zu Christus meinen geistlichen Weg sehr unterstützte.

Schließlich begann ich in der Oberstufe, Kurse an einem örtlichen Community College zu belegen. Bis dahin war ich immer zu Hause unterrichtet worden und daher ziemlich behütet gewesen. Aber in diesen College-Kursen traf ich nun auf atheistische Professoren und hedonistische Mitschüler, deren Leben sich um die nächste Party, den nächsten Lohn und die nächste Affäre drehte. Doch mir fiel auf, dass sie dabei ziemlich unglücklich wirkten! Ständig waren sie auf der Suche nach dem nächsten Kick und lebten nicht für etwas, das größer war als sie selbst. Das machte mir klar, dass das einzig wahre Glück darin besteht, sein Leben für andere hinzugeben – und für Christus.

Seitdem wusste ich, dass sich mein Leben um den Herrn Jesus drehen musste. Ich begann meine Ausbildung an der Franciscan University und besuchte das Priesterseminar Mount St. Mary's in Maryland. Aber auch heute als Priester geht die Reise weiter. Jeden Tag beweist mir der Herr immer wieder neu seine Liebe und führt mich noch tiefer in sein Herz.

Ich bete, dass auch Sie alle, liebe Leserinnen und Leser von Shalom Tidings, Ihren Glauben als eine radikale und wunderschöne Liebesaffäre mit „dem, der meine Seele liebt“.

'

Von: Pater Joseph Gill

Mehr
Sep 22, 2023
Begegnung Sep 22, 2023

Frage – Wann wird das Sprechen über jemanden zum Klatsch? In meiner Familie gibt es ein Problem mit einer meiner Schwestern, und ich muss oft mit meinen anderen Geschwistern über sie sprechen. Ist das Klatsch und Tratsch? Ist das in Ordnung oder sündhaft?

Antwort – Der heilige Jakobus weiß, wie schwierig es ist, die Zunge zu kontrollieren. Im dritten Kapitel seines Briefes schreibt er: „Wenn wir den Pferden den Zaum anlegen, damit sie uns gehorchen, lenken wir damit das ganze Tier. Oder denkt an die Schiffe: Sie sind groß und werden von starken Winden getrieben und doch lenkt sie der Steuermann mit einem ganz kleinen Steuer, wohin er will. So ist auch die Zunge nur ein kleines Körperglied und rühmt sich doch großer Dinge. Und wie klein kann ein Feuer sein, das einen großen Wald in Brand steckt. Auch die Zunge ist ein Feuer, eine Welt voll Ungerechtigkeit. Die Zunge ist der Teil, der den ganzen Menschen verdirbt und das Rad des Lebens in Brand setzt; sie selbst aber ist von der Hölle in Brand gesetzt. Denn jede Art von Tieren, auf dem Land und in der Luft, was am Boden kriecht und was im Meer schwimmt, lässt sich zähmen und ist vom Menschen auch gezähmt worden; doch die Zunge kann kein Mensch zähmen, dieses ruhelose Übel voll von tödlichem Gift. Mit ihr preisen wir den Herrn und Vater und mit ihr verfluchen wir die Menschen, die als Abbild Gottes erschaffen sind. Aus ein und demselben Mund kommen Segen und Fluch. Meine Brüder, so darf es nicht sein. Lässt etwa eine Quelle aus derselben Öffnung süßes und bitteres Wasser hervorsprudeln? Kann denn, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven tragen oder ein Weinstock Feigen? So kann auch eine salzige Quelle kein Süßwasser hervorbringen.“ (Jak 3, 3-12)

Der amerikanische Radiomoderator Bernard Meltzer hat einmal drei Regeln dafür aufgestellt, ob wir etwas über einen anderen sagen sollten oder nicht. Ist es notwendig? Ist es wahr? Ist es freundlich?

Das sind drei gute Fragen, die du dir stellen solltest! Wenn du über deine Schwester sprichst, ist es dann notwendig, dass deine anderen Familienmitglieder von ihren Schwächen und Fehlern wissen? Gibst du die objektive Wahrheit wieder oder übertreibst du ihre Schwächen? Gehst du davon aus, dass sie die besten Absichten hat, oder unterstellst du ihr negative Motive für ihr Handeln?

Einmal ging eine Frau zum Heiligen Philip Neri und beichtete die Sünde des Klatsches. Als Buße gab ihr Pater Neri den Auftrag, ein mit Daunenfedern gefülltes Kissen zu nehmen und es auf einem hohen Turm zu zerreißen. Die Frau hielt es für eine seltsame Buße, aber sie tat es und sah zu, wie die Federn in alle Winde flogen. Als sie zu dem Heiligen zurückkehrte, fragte sie ihn, was das zu bedeuten habe. Er antwortete: „Nun geh und sammle alle diese Federn ein.“ Sie erwiderte, dass das unmöglich sei. Er antwortete: „So ist es auch mit den Worten, die wir sagen. Wir können sie niemals zurücknehmen, denn sie wurden in alle Winde hinausgeschickt, an Orte, die wir niemals verstehen werden.“

Natürlich gibt es auch Zeiten, in denen wir negative Dinge über andere sagen müssen. Ich unterrichte an einer katholischen Schule, und manchmal muss ich einem Kollegen etwas über das Verhalten eines Schülers mitteilen. Das lässt mich immer innehalten: Tue ich es aus den richtigen Gründen? Will ich wirklich nur das Beste für diesen Schüler? Oft ertappe ich mich dabei, dass es mir Spaß macht, Geschichten über Schüler zu erzählen, die sie in einem schlechten Licht erscheinen lassen – und wenn mir das Unglück oder das schlechte Verhalten eines anderen Menschen Spaß macht, dann habe ich definitiv eine Grenze zur Sünde überschritten.

Es gibt drei Arten von Sünden, die den Ruf eines anderen Menschen schädigen. Es gibt ein vorschnelles Urteil, das bedeutet, dass wir zu schnell das Schlimmste über das Verhalten oder die Absicht einer Person annehmen. Zweitens gibt es die Verleumdung, das heißt das Erzählen von bösen Lügen über eine andere Person. Und schließlich das Lästern, das Bloßlegen der Fehler oder Schwächen einer anderen Person ohne triftigen Grund. Ist es also im Fall deiner Schwester Lästern, wenn du ihre Fehler mitteilst? Nur, wenn du keinen triftigen Grund dafür hast! Du könntest dich fragen, ob du ihr oder einer anderen Person Schaden zufügst, wenn du ihre Fehler nicht mitteilst. Wenn nicht – und nur zum „Ablästern“ ist – dann haben wir in der Tat der Sünde des Lästerns gefrönt. Wenn es aber wirklich für das Wohl der Familie notwendig ist, dann ist es legitim, hinter dem Rücken über sie zu sprechen.

Um die Sünden der Zunge zu bekämpfen, empfehle ich drei Dinge. Erstens: Verbreite gute Dinge über deine Schwester! Jeder Mensch hat gute Eigenschaften, über die wir sprechen können. Zweitens: Bete das Göttliche Lob, ein wunderschönes Gebet, das Gott verherrlicht und lobt, als Wiedergutmachung für die Art und Weise, wie wir unsere Zunge negativ benutzt haben. Und drittens: Überlege, wie wir gerne über uns selbst sprechen würden. Niemand möchte seine Fehler zur Schau stellen – also behandeln wir andere mit Mitgefühl in unseren Worten, in der Hoffnung, dass wir die gleiche Freundlichkeit erhalten!

Die Göttliche Lob

Gesegnet sei Gott.

Gesegnet sei sein heiliger Name.

Gesegnet sei Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch.

Gesegnet sei der Name Jesu.

Gesegnet sei sein Heiligstes Herz.

Gesegnet sei sein kostbarstes Blut.

Gepriesen sei Jesus im Allerheiligsten Sakrament des Altars.

Gesegnet sei der Heilige Geist, der Paraklet.

Gesegnet sei die große Gottesmutter, die Allerheiligste Maria.

Gesegnet sei ihre heilige und unbefleckte Empfängnis.

Gesegnet sei ihre herrliche Himmelfahrt.

Gesegnet sei der Name von Maria, Jungfrau und Mutter.

Gesegnet sei der Heilige Josef, ihr keuschester Gatte.

Gepriesen sei Gott in seinen Engeln und in seinen Heiligen.

Amen.

'

Von: Pater Joseph Gill

Mehr
Sep 22, 2023
Begegnung Sep 22, 2023

Eine Geschichte darüber, wie ein Bibelvers das Leben eines Hindu-Mädchens veränderte und eine Reise der Verwandlung begann. Lesen Sie weiter!

Ich bin in einer hinduistischen Familie in Indien geboren und aufgewachsen. Da ich in einer religiösen Familie aufwuchs, wurde ich immer ermutigt, Zeit im Gebet zu verbringen. Als Kind ging ich nie ohne ein Tilak in die Schule (Tilak ist ein Zeichen, das auf die Stirn eines Hindu gemacht wird und die Religionszugehörigkeit anzeigt). Ich glaubte an hinduistische Götter und Göttinnen, aber es war eine sehr auf Belohnung hin orientierte Beziehung. Meine Gebete beschränkten sich auf die Woche vor den Schulprüfungen.

Ironischerweise ging ich auf eine katholische Schule, wo ich das Christentum kennen lernte, aber ich war immer der Meinung, dass das Christentum etwas ist, das nichts mit mir zu tun hat. Trotz zwölf Jahren in einer katholischen Schule habe ich nie verstanden, wer Jesus wirklich ist und was er für mich getan hat.

Die High School habe ich mit Bravour abgeschlossen. Ich war überglücklich, dass meine Gebete zu den Hindu-Göttern erhört worden waren. Ich wurde in das beste College der Stadt aufgenommen. Paradoxerweise war dies ein katholisches College, das von den Jesuiten geleitet wurde.

Sprachlos

In meinem ersten Studienjahr besuchte ich eine Pflichtveranstaltung zum Thema Religion, in der Menschen über ihren Glauben sprachen. Ich stellte fest, dass die christlichen Studenten viel über Jesus zu sagen hatten. Hindus wie ich hingegen blieben stumm, wenn es darum ging, sich zu ihrem Glauben zu bekennen. Ich wusste nichts über die Gita (die Bhagavad Gita ist eine der heiligen Schriften des Hinduismus). Alles, was ich wusste, war, wie man Gott um die Erfüllung seiner Wünsche bittet. Es war mir peinlich, mich als Hindu zu bezeichnen. Dann zeigte mir ein christlicher Professor ein Video über Jesus aus dem Film Die Passion Christi. Ich sah, wie brutal er gegeißelt wurde und wie sehr er litt, als er ans Kreuz genagelt wurde. Ich hatte Tränen in den Augen. Ich konnte die Kreuzigung kaum mit ansehen. Leider wusste ich damals noch nicht den wahren Grund, warum er am Kreuz von Golgatha gestorben war.

Aber nachdem ich dieses Video gesehen hatte, begann ich mich dafür zu interessieren, mehr über Jesus zu erfahren. Ich besuchte öffentliche Bibliotheken, um nach der Bibel zu suchen, aber mit wenig Erfolg. Dann beschloss ich, die pdf-Version der Bibel zu lesen, die im Internet verfügbar ist. Ich begann mit dem Buch Genesis, fand aber Jesus dort nicht. Dann suchte ich zufällig bei Google nach Bibelversen. Ein Vers aus dem Matthäus Evangelium fiel mir auf:
„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“ (Mt 7,3)
Dieser Vers lehrt uns, andere nicht zu verurteilen.

Ein paar Wochen später hatten wir einen wieder Religionsunterricht bei einem anderen Professor. Er bat jeden von uns, seinen Glauben und seine Gedanken über seine jeweilige Religion mitzuteilen. Wie aus dem Nichts meldete ich mich und erklärte den obigen Vers aus Matthäus – ein schüchternes Hindumädchen, das seine Gedanken über einen christlichen Bibelvers teilt! Ich glaube, meine Kühnheit war das Werk des Heiligen Geistes. Der Professor hatte keine Ahnung, dass ich Hindu war. Ihm gefiel meine Erklärung, und er ermutigte noch mehr Leute, über ihre Religion zu sprechen. Diese Begebenheit war ein Meilenstein bei meiner Konversion zum katholischen Glauben.

Momente der Wahrheit

In dieser Zeit, als ich Jesus und das Christentum kennen lernte, fragte ich mich oft, „Warum fühle ich in einer Kirche immer so einen Frieden?“ Meine Erfahrung in Hindu-Tempeln war dagegen ganz anders. Dort war ich abgelenkt von den Rufen der Verkäufer, dem Läuten der Tempelglocken, den Mantragesängen der Priester und den Menschen, die sich durch die Massen drängten, um das Antlitz der Götter zu sehen. Die Ruhe, die ich in einer Kirche fand, war ein dazu krasser Kontrast.

Eines Tages, während der Covid-Einschränkungen, stieß ich auf ein Video auf YouTube, in dem ein Priester auf einleuchtende Weise erklärte, dass wir, egal wie viele Sünden wir in unserem Leben begangen haben, trotzdem mit Gott wiedervereint werden können, weil sein Sohn den Preis für unsere Sünden bezahlt hat. Jesus Christus, Sohn Gottes, wurde Mensch, lebte unter uns, liebte uns, heilte uns, vergab uns die Sünden, starb am Kreuz, ist von den Toten auferstanden und lebt nun mit uns bis zum Ende der Zeit.

Das Evangelium kennenzulernen, veränderte mein Leben. Ich erfuhr, dass Jesus mich kennt und mich sogar als Hindu liebt. Früher sah ich Jesus als einen der vielen Götter an, die die Menschen verehrten, aber jetzt erkannte ich, wer der wahre Gott ist. Keiner der Hindu-Götter, die ich kannte, hatte gelitten und war für meine Sünden gestorben. Mein Herz füllte sich mit Liebe zu Jesus, und von diesem Tag an betrachtete ich mich als Nachfolgerin von Jesus Christus.

Tränen der Freude

Der Heilige Geist führte mich dazu, mehr über Jesus zu erfahren. Ich kaufte eine Bibel und begann darin zu lesen. Ich wurde mit Bewunderung und Liebe für Jesus erfüllt. Zuvor war meine Beziehung zu Gott auf Belohnung ausgerichtet gewesen. Die Tatsache, dass Gott mich so liebt, wie ich bin, war für mich ein fremdes Konzept gewesen.

Jetzt erfuhr ich, dass Jesus jeden Tag mit mir reden und eine persönliche Beziehung zu mir haben möchte. Er liebt mich, auch wenn ich sündige. Er ist bereit, mir alle meine Sünden zu vergeben und mich liebevoll in seine Arme zu nehmen. Ich war seiner Liebe nicht würdig, aber er hat mich trotzdem geliebt. Heute ist meine persönliche Beziehung zu Jesus das Wichtigste in meinem Leben.

Während ich auf diesem Weg war, eine persönliche Beziehung zu ihm aufzubauen, hatte ich einen Traum, in dem ich einen Mann in einem braunroten Mantel sah, der vor mir auf einer Straße ging. Auf beiden Seiten der Straße waren Monster. Die Ungeheuer wollten mir etwas antun und machten schreckliche Geräusche. Aber diese Kreaturen begannen, ihre Kraft zu verlieren wegen des Mannes, der vor mir ging. Weil er so mächtig war, konnten sie mich nicht erschrecken oder verletzen. Ich fühlte mich in seiner Gegenwart beschützt und sicher.

Ich verstand nicht, worum es in dem Traum ging. Aber viel später half mir eine Nonne von den Missionarinnen der Nächstenliebe, den Traum zu deuten. Der Mann, der vor mir ging, war Jesus. Er kam zu mir, um meinen Glauben an ihn zu stärken und mich vor dem Teufel zu beschützen. Ich weinte Tränen der Freude, als ich erkannte, dass der Schöpfer von Sonne, Mond und Sternen mich kennt und sich um mich kümmert.

Ich habe zwei Jahre gebraucht, um zum katholischen Glauben zu konvertieren, aber wenn Gott eine Tür öffnet, kann sie kein Mensch mehr schließen. Der Heilige Geist hat mir als Männer und Frauen verkleidete Engel auf meinem Weg zum Katholizismus geschickt. Am 25. Juni 2022 empfing ich die Sakramente der Taufe, der Heiligen Kommunion und der Firmung. Heute erzähle ich den Menschen, was Jesus am Kreuz für sie getan hat. Ich sehe Christus in jedem Menschen, dem ich begegne. Ich möchte auch weiterhin die Freude des Evangeliums teilen, wo immer ich kann.

'

Von: Sarina Christina Pradhan

Mehr
Sep 22, 2023
Begegnung Sep 22, 2023

Diese Familiengeschichte erscheint wie ein schlechter Film, aber das Ende wird dich sicher überraschen

Unsere Geschichte beginnt zu Hause in San Antonio, Texas, wo ich mit meinen beiden jüngeren Brüdern Oscar und Louis aufgewachsen bin. Papa war der Kantor in unserer Kirche, während Mama Klavier spielte. Unsere Kindheit war glücklich – alles drehte sich um die Kirche und Familie, und meine Großeltern wohnten in der Nähe. Wir dachten, dass alles in Ordnung war, aber als ich in der sechsten Klasse war, erzählten uns Mama und Papa, dass sie sich scheiden ließen. Zunächst wussten wir nicht, was das bedeutete, da bisher niemand in meiner Familie geschieden worden war, aber schon bald fanden wir es heraus. Wir wurden von Haus zu Haus geschoben, während sie um das Sorgerecht kämpften.

Ungefähr ein Jahr später verreiste mein Vater übers Wochenende. Meine Brüder und ich sollten bei unserer Mutter sein, aber in letzter Minute kamen wir bei Freunden unter. Wir waren überrascht, als Papa früher nach Hause flog und uns abholte, aber am Boden zerstört, als er uns sagte, warum. Mama wurde tot in ihrem Auto auf einem verlassenen Parkplatz gefunden. Offenbar hatten zwei Männer sie mit vorgehaltener Waffe bedroht und ihre Handtasche und ihren Schmuck gestohlen. Dann vergewaltigten die beiden sie auf dem Rücksitz, bevor sie ihr dreimal ins Gesicht schossen und sie auf dem Boden ihres Autos sterben ließen. Als Papa es uns erzählte, konnten wir es nicht fassen. Warum sollte jemand Mama töten wollen? Wir fragten uns, ob sie hinter uns her sein würden. Die Angst wurde Teil unseres jungen Lebens.

Die Nachwehen

Nach der Beerdigung versuchten wir zu einem normalen Leben mit Papa zurückzukehren, aber ich musste feststellen, dass für Opfer schwerer Straftaten die Normalität nicht wiederkehrt. Vater hatte ein Baugeschäft. Ein Jahr nach dem Mord unserer Mutter, wurde Vater mit zwei seiner Angestellten verhaftet und wegen Mordes und Anstiftung zum Mord angeklagt, weil er diese beiden Männer beauftragt hatte, Mutter zu töten. Alle drei gaben sich gegenseitig die Schuld. Einer der Angestellten behauptete, er habe zufällig gehört, wie mein Vater den anderen Mann für den Mord angeheuert habe. Vater beteuerte seine Unschuld, und wir glaubten ihm, aber seine Kaution wurde abgelehnt, und alles änderte sich für uns. Als Mutter getötet wurde, waren wir die Kinder des Opfers. Die Menschen, vor allem in der Kirche, wollten uns in diesem Prozess helfen. Sie waren großzügig und freundlich. Aber nachdem Vater verhaftet worden war, wurden wir plötzlich anders behandelt. Es ist ein Stigma, das Kind eines Straftäters zu sein. Die Leute betrachteten uns wie beschädigte Ware, aus der nichts werden würde.

Wir zogen bei meiner Tante und meinem Onkel ein, und ich begann die Highschool in Austin, aber wir besuchten weiterhin unseren Vater im Bezirksgefängnis, weil wir ihn liebten und an seine Unschuld glaubten. Zweieinhalb Jahre später wurde Vater endlich vor Gericht gestellt. Es war wirklich schwer für uns, all die Details zu sehen, die in den Nachrichten verbreitet wurden, besonders für mich, weil ich den selben Namen trug. Als er schuldig gesprochen wurde, waren wir am Boden zerstört, vor allem, als er zum Tode verurteilt und nach Huntsville überführt wurde, um dort auf seine Hinrichtung zu warten. Als Angehöriger eines Häftlings ist es, als ob dein Leben stillsteht.

Schockierendes Geständnis

Während meines Abschlussjahres am College gab es eine neue Entwicklung in dem Fall. Die Sekretärin des Bezirksstaatsanwalts enthüllte, dass der Staatsanwalt Beweise gefälscht hatte, um die Schuld von Vater zu beweisen. Wir hatten immer an Papas Unschuld geglaubt, also waren wir überglücklich. Vater wurde aus dem Todestrakt entlassen und in das Bezirksgefängnis zurückgeschickt, um auf einen neuen Prozess zu warten, der vier Jahre später stattfand. Meine Brüder und ich sagten für ihn aus, und die Geschworenen befanden ihn des Kapitalverbrechens für nicht schuldig, was bedeutete, dass er nicht hingerichtet werden würde. Ich kann die Erleichterung nicht in Worte fassen, die ich empfand, als ich wusste, dass ich Papa nicht auf diese Weise verlieren würde. Sie befanden ihn jedoch eines minder schweren Mordes für schuldig, der mit einer lebenslangen Haftstrafe verbunden war. Trotzdem wusste jeder, dass er bald auf Bewährung entlassen werden würde. Wir hatten in all den Jahren alles getan, um Vater nach Hause zu holen, und so freuten wir uns, dass es bald soweit war und er bei meiner Familie leben würde.

Als ich ihn vor seiner Entlassung besuchte, bat ich ihn, einige Fragen zu klären, die während des Prozesses aufgetaucht waren. Er sagte, ich könne ihn alles fragen, aber als ich zu dieser speziellen Frage kam, sah er mir direkt ins Gesicht und sagte: „Jim, ich habe es getan, und sie hatte es verdient.“ Ich war geschockt. Er gab es zu, und es tat ihm nicht einmal leid, was er getan hatte. Er gab Mama die Schuld. Er glaubte, dass er das Opfer war, weil er im Gefängnis war. Ich war wütend. Ich wollte, dass er wusste, dass er nicht das Opfer war. Meine Mutter, die beerdigt worden war, war das Opfer. Ich kann nicht beschreiben, wie betrogen wir uns alle fühlten, weil er uns die ganze Zeit über belogen hatte. Es fühlte sich an, als würden wir alle zum ersten Mal um Mama trauern, denn als Papa verhaftet wurde, drehte sich alles nur noch um ihn. Meine Familie legte Widerspruch gegen seine Bewährung ein, so dass der Bewährungsausschuss sie ablehnte. Ich besuchte ihn erneut im Gefängnis, um ihm zu sagen, dass er zurück ins Staatsgefängnis gehen würde, nicht in den Todestrakt, wo er vor anderen Häftlingen sicher war, sondern in ein Hochsicherheitsgefängnis für den Rest seines Lebens. Ich sagte ihm, dass er keinen von uns jemals wieder sehen würde. Wir hatten ihn all diese Jahre besucht, ihm geschrieben und Geld auf sein Gefängniskonto eingezahlt. Er war ein großer Teil unserer Leben gewesen, aber nun kehrten wir ihm den Rücken zu.

Vom Haken lassen

Nach vier Jahren ohne Kontakt, begann ich wieder, meinen Vater im Gefängnis zu besuchen. Inzwischen hatte ich selbst einen Sohn, und ich konnte mir nicht vorstellen, ihm jemals weh zu tun, vor allem, nachdem ich erfahren hatte, dass Vater die Männer auch angeheuert hatte, um mich und meine Brüder ebenfalls zu töten. Ich wollte ein paar Antworten, aber das erste, was er tat, war, sich bei mir zu entschuldigen für das, was er meiner Mutter, meinen Brüdern und mir angetan hatte. Er war ein Mann, der sich niemals für irgendetwas entschuldigt hatte. Ich konnte es nicht glauben, aber ich lernte, dass man zu heilen beginnt, wenn man hört, dass jemand sagt, dass es ihm leidtut. Das Nächste, was er sagte, war: „Jim, ich habe mein Leben Gott übergeben und bin Christ geworden, nachdem ich im Gefängnis den Tiefpunkt erreicht hatte.“

Im nächsten Jahr besuchte ich meinen Vater einmal im Monat. Während dieser Zeit machte ich einen Vergebungsprozess durch. Auf den ersten Blick scheint es unmöglich zu sein, seinem Vater den Mord an seiner Mutter zu verzeihen. Ich arbeite mit vielen Opfern von Straftaten. Was ich aber feststellte, ist, dass wenn du einem Straftäter oder jemandem, der dich verletzt hat, nicht verzeihst, du verbittert, wütend und depressiv wirst. Ich wollte nicht mehr, dass mein Vater Kontrolle über mich hatte, also habe ich ihm vergeben, nicht um ihn vom Haken zu lassen, sondern um mich selbst vom Haken zu lassen. Ich wollte nicht dieser verbitterte, wütende, depressive Mann sein. In diesem Prozess der Versöhnung setzte ich mich für meine Mutter ein, der man die Stimme genommen hatte. Im Laufe dieses Jahres, als wir über Probleme sprachen, sah ich, wie sich das Leben meines Vaters veränderte.

Etwa ein Jahr, nachdem ich den Kontakt wieder aufgenommen hatte, erhielt ich einen Anruf vom Gefängniskaplan, der mir mitteilte, dass mein Vater ein Hirnaneurysma erlitten hatte. Er war hirntot, so dass wir die Entscheidung treffen mussten, die lebenserhaltenden Maßnahmen abzuschalten, was sich einfacher anhört, als es war. Trotz allem liebte ich ihn immer noch. Wir forderten seinen Leichnam an, damit wir nicht auch noch unseren Vater auf Gefängnisgelände begraben wissen mussten. Wir waren überrascht, den Gefängnisdirektor und den Gefängniskaplan bei der Beerdigung zu sehen, und sie sagten uns, dass zum ersten Mal die Genehmigung erteilt worden war, einen Gedenkgottesdienst für unseren Vater in der Gefängniskapelle abzuhalten. Als wir daran teilnahmen, saßen wir in der ersten Reihe, während 300 Häftlinge hinter uns saßen, umgeben von Wärtern. Während der nächsten drei Stunden traten die Männer einer nach dem anderen ans Mikrofon, sahen uns direkt ins Gesicht und erzählten uns ihre Geschichten, wie sie sich Christus zugewandt hatten, weil Papa seinen Glauben mit ihnen geteilt und ihr Leben verändert hatte. Indem er seine schlechten Taten zugab und bereute, die Verantwortung für sein Handeln übernahm und Gott um Vergebung bat, hatte er sein Leben in eine neue Richtung gelenkt. Wenn man das von einer Person hört, ist das schon stark, von 300 aber ist es überwältigend.

Ich begann, in Kirchen, Gefängnissen und Programmen zur Wiedergutmachung zu sprechen – vor Opfern und Tätern, die sich rehabilitieren wollen, und erzählte ihnen die Geschichte der Wiederherstellung nach einem Vergebungsprozess. Ich habe immer wieder erlebt, wie sich Menschen verändern können. Wenn ich unsere Geschichte erzähle, kann ich unsere beiden Eltern ehren – Mama für den positiven Einfluss, den sie auf unser Leben hatte, und Papa für seine Entscheidung, seine Sünden wirklich zu bereuen. Das Ende unserer Geschichte ist, dass wir sehen konnten, wie Gott sogar furchtbare Situationen in etwas Gutes verwandeln kann. Was wir über Reue und Vergebung gelernt haben, hat uns zu viel besseren Ehemännern und Vätern gemacht, weil wir unseren Familien bewusst etwas Besseres geben wollen. Wir haben durch bittere Erfahrungen gelernt, dass man, um wirklich Buße zu tun, immer wieder Buße tun muss, und dass man, um wirklich zu vergeben, immer wieder vergeben muss, nicht nur einmal, sondern ständig.

'

Von: Shalom Tidings

Mehr
Sep 22, 2023
Begegnung Sep 22, 2023

Wenn alles um dich herum im Chaos versinkt, hast du dich dann jemals gefragt: „Was will Gott?“

Mein Leben ist, wie jedes andere auch, einzigartig und unersetzlich. Gott ist gut, und ich bin dankbar für mein Leben, auch wenn es Höhen und Tiefen gibt. Ich wurde als Kind katholischer Eltern geboren und am Christkönigsfest katholisch getauft. Ich besuchte eine katholische Grundschule und ein Jahr lang das katholische Gymnasium. Ich konnte es kaum erwarten, gefirmt und eine Soldatin für Christus zu werden. Ich weiß noch, wie ich Jesus sagte, dass ich niemals die Messe versäumen würde. Ich heiratete einen katholischen Mann und zog unsere Kinder katholisch auf. Mein Glaube war jedoch nur in meinem Kopf und hatte sich noch nicht in mein Herz verlagert.

Rückverfolgung

Irgendwann verlor ich Jesus als meinen Freund aus den Augen. Ich erinnere mich, dass ich als junge, frisch verheiratete Frau einige Male die Messe verpasste, weil ich dachte, ich könnte tun und lassen, was ich wollte. Ich lag so falsch. Ich verdanke es dem unwissentlichen Eingreifen meiner Schwiegermutter, die mich an einem dieser Sonntage fragte, wie die Messe war. Ich schaffte es, ihre Frage zu ignorieren und das Thema zu wechseln, aber Gott erreichte mich durch ihre Frage. Am nächsten Sonntag ging ich zur Messe und nahm mir vor, nie wieder zu fehlen.

Wie viele Mütter war ich mit dem Familienleben, der ehrenamtlichen Arbeit in der Schule, dem Religionsunterricht, der Teilzeitarbeit usw. beschäftigt. Ehrlich gesagt, wusste ich nicht, wie ich zu jemandem Nein sagen sollte. Ich war erschöpft. Ja, ich war eine gute Frau und versuchte, gute Dinge zu tun, aber ich kannte Jesus nicht so gut. Ich wusste, dass er mein Freund war, und empfing ihn jede Woche in der Messe, aber heute weiß ich, dass ich einfach nur so tat, als ob.

Als meine Kinder in der Mittelstufe waren, wurde bei mir Fibromyalgie diagnostiziert und ich hatte ständig Schmerzen. Ich kam von der Arbeit nach Hause und ruhte mich aus. Die Schmerzen veranlassten mich, viele Dinge nicht mehr zu tun. Eines Tages rief ein Freund an und fragte, wie es mir ginge. Ich beklagte mich nur über mich selbst und meine Schmerzen. Dann fragte sie mich: „Was will Gott?“ Ich fühlte mich unwohl und begann zu weinen. Dann wurde ich wütend und legte schnell auf. Was hat Gott mit meinem Schmerz zu tun?, dachte ich. Die Frage meiner Freundin verfolgte mich. Ich konnte an nichts anderes mehr denken.

Obwohl ich mich bis heute nicht mehr daran erinnern kann, wer mich zu dem Frauenwochenende eingeladen hat, sagte ich sofort „Ja!“, als ich von Exerzitien in meiner Gemeinde namens „Christus erneuert seine Gemeinde“ hörte. Alles, woran ich denken konnte, war ein Wochenende weg von zu Hause, Schlaf nachholen und jemanden haben, der auf mich wartet. Und wieder lag ich so falsch. Praktisch jede Minute des Wochenendes war verplant. Erholung? Die bekam ich, aber nicht so, wie ich es erwartet hatte.

Man beachte die Konzentration von „mich“, „mich selbst“ und „Ich“. Wo war der Herr? Ich ahnte nicht, dass mein „Ja“ zu diesem vom Geist erfüllten Wochenende die Tür zu meinem Herzen öffnen würde.

Überwältigende Gegenwart

Bei einem der Vorträge war ich zu Tränen gerührt. Ich fühlte mich gezwungen, innezuhalten und in meinem Herzen direkt zu Gott Worte zu sagen, die mein Leben verändern würden, Worte, die ich von ganzem Herzen meinte, Worte, die die Tür für Jesus öffneten, um einzutreten, und die mein Wissen über Gott von meinem Kopf in mein Herz zu bringen begannen!

„Herr, ich liebe dich“, sagte ich, „Ich gehöre dir ganz. Ich werde alles tun, was du von mir verlangst, und ich werde gehen, wohin du mich schickst.“

Mein Herz musste sich erweitern, damit ich lernen konnte, so zu lieben, wie Gott mich liebt. „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“ (Joh 3, 16)

Dieses Gespräch löste eine Bekehrung, eine Metanoia, eine Hinwendung meines Herzens zu Gott aus. Ich hatte die bedingungslose Liebe Gottes erfahren, und plötzlich wurde Gott zum Wichtigsten in meinem Leben. Es ist einfach so schwer zu beschreiben, außer dass ich es nie vergessen werde. Ich hatte das Gefühl, dass Gott mich in der Dunkelheit an der Hand nahm und mit mir ging. Ich war Feuer und Flamme, glücklich und überrascht, was der Herr in meinem Leben tat und weiterhin tut.

Kurz nach meiner Bekehrung und nach einem „Leben im Geist“-Seminar wurde ich von meiner Fibromyalgie geheilt. Ich schaute mir mein Leben an und bat den Herrn, mir zu helfen, ihm ähnlicher zu werden. Ich erkannte, dass ich Vergebung lernen musste, also bat ich Gott, mir zu zeigen, wem ich vergeben oder wen ich um Vergebung bitten musste. Er tat es, und nach und nach lernte ich, zu vergeben und Vergebung anzunehmen. Ich erlebte Heilung in einer meiner wichtigsten Beziehungen – in der Beziehung zu meiner Mutter. Ich lernte endlich, sie so zu lieben, wie Gott es tat. Auch meine Familie erfuhr Heilung. Ich begann, mehr zu beten. Das Gebet war für mich aufregend. In der Stille begegnete ich dem Herrn. Im Jahr 2003 spürte ich, dass Gott mich nach Kenia rief, und 2004 arbeitete ich drei Monate lang als Freiwillige in einem Hospiz-Waisenhaus. Seit den Exerzitien in meiner Gemeinde fühlte ich mich berufen, geistliche Leiterin zu werden, und absolvierte eine Ausbildung zur zertifizierten geistlichen Leiterin – und noch viel mehr! Es gibt immer noch so viel mehr, wenn man Jesus Christus kennenlernt.

Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, würde ich nichts daran ändern, denn es hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Allerdings frage ich mich, was aus mir geworden wäre, wenn ich diese lebensverändernden Worte nicht gesagt hätte.

Gott liebt dich. Gott kennt dich ganz und gar, im Guten wie im Bösen, aber er liebt dich trotzdem. Gott möchte, dass du im Licht seiner Liebe lebst. Gott möchte, dass du glücklich bist und alle deine Lasten zu ihm bringst. „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.“ (Mt 11, 28)

Ich möchte dich ermutigen, dieses Gebet aus der Tiefe deines Herzens zu sprechen: „Herr, ich liebe dich. Ich gehöre ganz dir. Ich werde alles tun, was du von mir verlangst, und ich werde gehen, wohin du mich schickst.“ Ich bete, dass dein Leben nie mehr dasselbe sein wird und dass du, egal was um dich herum geschieht, Ruhe und Frieden finden wirst, weil du mit dem Herrn gehst.

'

Von: Carol Osburn

Mehr
Sep 22, 2023
Begegnung Sep 22, 2023

Als Schauspieler und Regisseur dachte Patrick Reynolds, Gott sei nur für heilige Menschen da. Er verstand Gottes Plan nicht – bis zu dem Tag, an dem er eine übernatürliche Erfahrung machte, während er den Rosenkranz betete. Hier ist seine unglaubliche Geschichte.

Ich bin in einer katholischen Familie geboren und aufgewachsen. Wir gingen jede Woche zur Messe, sprachen unsere täglichen Gebete, ich besuchte eine katholische Schule, und wir hatten eine Menge heiliger Gegenstände im Haus. Aber irgendwie drang der Glaube nicht zu mir durch. Jedes Mal, wenn ich nach Hause kam, besprenkelte mich meine Mutter mit Weihwasser, aber eine persönliche Beziehung zu Jesus hatte ich leider nicht. Ich wusste nicht einmal, dass so etwas möglich war. Ich dachte, dass Gott irgendwo oben in den Wolken lebte. Er schaute auf uns alle herab, aber in meinem Kopf und meinem Herzen war er sehr weit weg, nahezu unerreichbar. Ich lernte zwar über Gott, aber ich lernte nicht, wer Er war. Als ich etwa zehn Jahre alt war, begann meine Mutter, zu einer charismatischen Gebetsgruppe zu gehen, und ich beobachtete, wie ihr Glaube sehr real und persönlich wurde. Sie wurde von Depressionen geheilt, und so erfuhr ich erstmals, dass Gottes Macht real war, aber ich dachte, Gott sei nur für heilige Menschen wie meine Mutter da. Ich sehnte mich nach etwas Tieferem als dem, was mir geboten wurde. Was die Heiligen betraf, so verstand ich ihre Rolle nicht und dachte, sie könnten mir nichts bieten, weil ich nicht glaubte, dass ich heilig sein könnte.

Unerfüllt und leer

Als ich die Schule verließ, wollte ich reich und berühmt sein, um von allen geliebt zu werden. Ich dachte, das wäre der Weg zu meinem Glück. Ich beschloss, dass der sicherste Weg, um dieses Ziel zu erreichen, wäre, Schauspieler zu werden. Also studierte ich Schauspiel und wurde schließlich ein erfolgreicher Schauspieler und Regisseur. Das öffnete mir Türen zu einem Leben, das ich zuvor nicht kannte. Ich hatte mehr Geld, als ich gebrauchen konnte, sodass ich es ausgab, um wichtige Leute in der Branche zu beeindrucken. Mein ganzes Leben war ein Kreislauf, in dem ich Dinge kaufte, um Leute zu beeindrucken, damit ich mehr Geld verdienen konnte, um Dinge zu kaufen, mit denen ich Leute beeindrucken konnte. Anstatt mich aber hierdurch erfüllt zu fühlen, fühlte ich mich leer. Ich fühlte mich wie ein Betrüger. Mein ganzes Leben bestand darin, so zu tun, als ob ich das wäre, was andere von mir erwarteten. Ich war auf der Suche nach mehr, hatte aber nie verstanden, dass Gott einen Plan für mich hatte. In meinem Leben drehte sich alles nur um Partys, Alkohol und Beziehungen, aber ich war unzufrieden.

Eines Tages lud mich meine Mutter zu einer großen charismatischen katholischen Konferenz in Schottland ein. Um ehrlich zu sein, wollte ich nicht dahin gehen, weil ich dachte, ich hätte die ganze Sache mit Gott hinter mir gelassen. Aber Mütter sind gut in emotionaler Erpressung; sie können dich dazu bringen, Dinge zu tun wie sonst keiner. Sie sagte: „Pat, ich werde für zwei Jahre nach Afrika gehen, um dort zu missionieren. Wenn du nicht zu diesen Einkehrtagen kommst, werde ich keine Zeit mehr mit dir verbringen können, bevor ich abreise.“ Also ging ich mit. Heute bin ich froh darüber, aber damals habe ich mich unwohl gefühlt. Es war seltsam, so viele Menschen zu sehen, die sangen und Gott lobten. Als ich mich verächtlich im Raum umsah, griff Gott plötzlich in mein Leben ein. Der Priester sprach über den Glauben, über Jesus in der Eucharistie, die Heiligen und die Gottesmutter auf eine so reale, greifbare Art und Weise, dass ich endlich verstand, dass Gott ganz nah war und nicht irgendwo über den Wolken und dass er einen Plan für mein Leben hatte.

Etwas mehr

Ich begriff, dass Gott mich aus einem bestimmten Grund geschaffen hatte. An diesem Tag sprach ich mein erstes aufrichtiges Gebet: „Gott, wenn Du da bist, wenn Du einen Plan für mich hast, dann musst Du mir helfen. Zeige ihn mir auf eine Weise, die ich verstehen kann.“ Die Leute begannen, den Rosenkranz zu beten, den ich seit meiner Kindheit nicht mehr gebetet hatte, und so schloss ich mich ihrem Gebet an. Als sie zu singen begannen, schmolz etwas in meinem Herzen, und zum ersten Mal in meinem Leben erfuhr ich die Liebe Gottes. Ich war so überwältigt von dieser Liebe, dass ich zu weinen begann. Durch die Fürsprache der Muttergottes konnte ich die Gegenwart Gottes spüren. Ich ging an diesem Tag zur Messe, aber ich wusste, dass ich die heilige Kommunion nicht empfangen konnte, weil ich schon lange nicht mehr gebeichtet hatte. Mein Herz sehnte sich danach, Gott näher zu sein, und so bereitete ich mich in den nächsten Wochen darauf vor, eine ehrliche, gründliche Beichte abzulegen. Als Kind war ich regelmäßig zur Beichte gegangen, aber ich glaube nicht, dass ich dabei jemals wirklich ehrlich war, hatte ich dabei doch eine Sündenliste mit den immer gleichen drei oder vier Dingen dabei. Als ich aber dieses Mal die Absolution erhielt, fühlte ich großen Frieden und Liebe. Ich beschloss, dass ich mehr davon in meinem Leben haben wollte.

Schauspielern oder nicht?

Als Schauspieler war es sehr schwierig, meinen Glauben zu leben. Jede Rolle, die mir angeboten wurde, widersprach meinen Überzeugungen als Katholik, aber ich hatte noch keine ausreichende Glaubensbildung. Ich wusste, dass ich hierbei mehr Hilfe brauchte. Ich begann, in eine Pfingstgemeinde zu gehen, wo ich Menschen traf, die mich über die Bibel unterrichteten und mir zeigten, wie man Lobpreis und Anbetung hält. Sie boten mir geistige Führung, Freundschaft und Gemeinschaft, aber ich konnte nicht von Jesus in der Eucharistie loslassen und blieb daher in der katholischen Kirche. Jede Woche stellten sie meinen katholischen Glauben in Frage, so dass ich meinen Katechismus studierte und mit Antworten zurückkam. Sie halfen mir, ein besserer Katholik zu werden und zu verstehen, warum ich glaube.

Einmal hatte ich eine mentale und emotionale Blockade, weil ich nicht verstand, warum die Katholiken Maria so sehr verehren. „Warum betest du zu Maria?“, fragten sie, „warum gehst du nicht direkt zu Jesus?“ Das ging mir schon durch den Kopf. Ich rang um eine Antwort, die Sinn machte. Der heilige Pater Pio war ein Wundertäter, dessen Leben mich inspirierte, ein besserer Mensch zu werden. Als ich las, wie seine Hingabe an die Muttergottes ihn tief in das Herz Christi und der Kirche brachte, und als ich Papst Johannes Paul II. zuhörte, inspirierte mich das Zeugnis dieser beiden großen Männer, ihrem Beispiel zu vertrauen und zu folgen. So betete ich jeden Tag für die Anliegen des Papstes durch das Unbefleckte Herz Mariens.

Ich nahm an einem Marianischen Einkehrtag teil, um mehr darüber zu erfahren. Ich hörte von der großen Verehrung des heiligen Ludwig von Montfort für Maria und davon, dass das Gespräch mit ihr im Gebet der schnellste und einfachste Weg ist, Jesus ähnlich zu werden. Er erklärte, dass es zwei Möglichkeiten gibt, eine Statue herzustellen: Entweder man formt sie mühsam mit Hammer und Meißel aus einem harten Stück Material, oder man füllt eine Form mit Harz und lässt sie aushärten. Jede Statue, die in einer Gussform geformt wird, folgt perfekt ihrer Form (solange sie gefüllt ist). Maria ist die Form, in der der Leib Christi geformt wurde. Gott hat sie zu diesem Zweck vollkommen gemacht. Wenn du dich von Maria formen lässt, wird sie dich perfekt formen, wenn du dich ihr ganz hingibst.

Als ich dies hörte, verstand ich, dass es wahr ist. Wenn wir den Rosenkranz beteten, versuchte ich, die Worte mit ganzem Herzen zu beten und über die Geheimnisse zu meditieren, anstatt sie nur aufzusagen. Etwas Unerwartetes geschah. Ich erfuhr die Liebe der Gottesmutter. Sie war wie die Liebe Gottes, und ich wusste, dass sie von der Liebe Gottes kam, aber sie war anders. Sie half mir, Gott auf eine Weise zu lieben, wie ich es aus eigener Kraft nie hätte tun können. Ich war so überwältigt von dieser Liebe, dass ich zu Tränen der Freude gerührt war. So ein wunderbares Geschenk zu finden, war wie der Schatz im Acker aus dem Gleichnis. Man wäre bereit, alles zu verkaufen, um den Acker zu kaufen, damit man diesen Schatz behalten kann. Von diesem Moment an wusste ich, dass ich nicht mehr schauspielern konnte. Ich konnte nicht in dieser säkularen Welt leben und ein guter Katholik sein. Ich wusste auch, dass die Menschen von der Liebe Gottes erfahren mussten. Also stellte ich meine Karriere zurück, um zu evangelisieren.

Tiefer graben

Ich kam nach Knock in Irland, um Gott zu fragen, was er wollte. Die Gottesmutter war dort 1879 zusammen mit dem heiligen Josef, dem heiligen Johannes, dem Evangelisten, und Jesus als Lamm Gottes auf dem Altar erschienen, umgeben von Engeln. Maria kam, um die Menschen zu Jesus zu führen. Ihre Aufgabe ist es, die Menschen zum Lamm Gottes zu führen. In Knock lernte ich die Frau kennen, die ich heiraten würde, und die Leute, die mir einen Job in der Missionsarbeit anboten. Ich kam für ein Wochenende und 20 Jahre später lebe ich immer noch in Irland.

Meine Liebe zur Gottesmutter wuchs weiter, als ich lernte, den Rosenkranz richtig zu beten. Es war mir immer sehr schwergefallen, ihn alleine zu beten, bis ich das Nationalheiligtum in Walsingham in England besuchte. In der kleinen Kapelle mit der Statue der Muttergottes von Walsingham bat ich die Gottesmutter um die Gnade, den Rosenkranz richtig beten und verstehen zu können. Etwas Unglaubliches geschah! Als ich begann, die freudenreichen Geheimnisse zu beten, verstand ich in jedem Geheimnis, dass die Gottesmutter nicht nur die Mutter Jesu war, sondern auch meine Mutter, und ich spürte, wie ich an der Seite Jesu durch seine Kindheit wuchs.

Als Maria bei der Verkündigung „Ja“ sagte, Mutter Gottes zu werden, sagte sie auch „Ja“ zu mir und nahm mich mit Jesus in ihrem Schoß auf. Als Maria zu ihrer Cousine Elisabeth reiste, spürte ich, wie ich mit Jesus in ihrem Schoß getragen wurde. Und Johannes der Täufer sprang vor Freude, dass ich im Leib Christi war. In der Geburtsstunde Christi hatte ich das Gefühl, dass Maria mir neues Leben schenkte, indem sie einwilligte, mich aufzuziehen. Als sie und der heilige Josef Jesus im Tempel darbrachten, brachten sie auch mich dem himmlischen Vater dar und nahmen mich als ihr Kind an. Als sie Jesus im Tempel wiederfanden, hatte ich das Gefühl, dass Maria auch mich fand.

Ich war verloren gewesen, aber Maria hatte mich gesucht. Mir wurde klar, dass Maria, zusammen mit meiner Mutter, all die Jahre dafür gebetet hatte, dass sich mein Glaube entfacht.
Ich half bei der Gründung der Holy Family Mission, einem Haus, in dem junge Menschen ihren Glauben kennen lernen und eine entsprechende Ausbildung erhalten konnten. Wir wählten die Heilige Familie als Schutzpatronin, weil wir wissen, dass wir durch Maria in das Herz Jesu kommen. Maria ist unsere Mutter, und in ihrem Schoß werden wir unter der Obhut des heiligen Josef wie Christus geformt.

Gnade über Gnade

Die Gottesmutter hat mir geholfen, meine Frau in Knock zu finden und sie kennenzulernen, als wir zusammen in einer Bewegung namens Jugend 2000 arbeiteten, in deren Mittelpunkt die Gottesmutter und die Eucharistie stehen. An unserem Hochzeitstag weihten wir uns, unsere Ehe und alle zukünftigen Kinder der Muttergottes von Guadalupe. Wir haben jetzt neun wunderbare Kinder, die alle einen Glauben und eine Verehrung für die Muttergottes haben, wofür wir sehr dankbar sind.

Der Rosenkranz ist ein so wichtiger Teil meines Glaubenslebens und ein Strom so vieler Gnaden geworden. Wann immer ich ein Problem habe, nehme ich als erstes meine Rosenkranzperlen in die Hand und wende mich an die Muttergottes. Der heilige Johannes Paul II. sagte, es sei so, als würde ich ihre Hand nehmen, damit sie mich durch dunkle Zeiten führen kann – ein sicherer Wegweiser durch Schwierigkeiten.

Einmal hatte ich einen Streit mit einem engen Freund, und es fiel mir sehr schwer, mich mit ihm zu versöhnen. Ich wusste, dass er mir Unrecht getan hatte, und es fiel mir schwer, ihm zu vergeben. Er konnte nicht sehen, welchen Schaden er mir und anderen zugefügt hatte. Ein Teil von mir wollte etwas dagegen tun, ein Teil wollte sich rächen. Aber stattdessen zog ich meinen Rosenkranz aus der Hosentasche. Ich hatte nur ein Gesätz des Rosenkranzes gebetet, als dieser Freund sich mir zuwandte und sagte: „Pat, mir ist gerade klar geworden, was ich dir angetan habe und wie sehr ich dich verletzt habe. Ich entschuldige mich dafür.“ Als wir uns umarmten und versöhnten, erkannte ich die Macht, die die Gottesmutter hat, um Herzen zu verändern.

Maria ist das Mittel, das Gott sich erwählt hat, um in diese Welt zu kommen, und Er entscheidet sich immer noch, durch sie zu kommen. Ich verstehe jetzt, dass wir nicht anstatt zu Jesus zu Maria gehen, sondern wir gehen zu Maria, weil Jesus in ihr ist. Im Alten Testament enthielt die Bundeslade alles, was heilig war. Maria ist die Bundeslade des Neuen Bundes, der lebendige Tabernakel der Quelle aller Heiligkeit: Gott selbst. Wenn ich also Christus nahe sein will, wende ich mich immer an Maria, die in ihrem eigenen Körper die intimste Beziehung zu ihm hatte. Indem ich mich ihr nähere, nähere ich mich Ihm.

'

Von: Patrick Reynolds

Mehr