- Neueste Artikel

Maria Stardero, ein 12-jähriges Mädchen, wurde von ihrer Tante in die Kirche geführt, in der Dutzende von Jungen herumstanden oder auf Knien beteten, während sie darauf warteten, dass Don Bosco zur Beichte kam. Als sie sich zu einer Sitzbank begab, bemerkten einige der Jungen, dass die Augen des Mädchens keine Hornhaut hatten und weißen Murmeln ähnelten.
Als Don Bosco ankam, fragte er das Mädchen nach ihrem Zustand. Sie sei nicht blind geboren worden, erzählte sie ihm, aber aufgrund einer Augenkrankheit habe sie zwei Jahre zuvor ihr Augenlicht vollständig verloren. Als er sich nach der medizinischen Behandlung erkundigte, begann die Tante zu schluchzen. Sie hatten alles versucht, aber die Ärzte hatten nur eines zu sagen: „Es ist unheilbar!“
„Kannst du erkennen, ob die Dinge groß oder klein sind?“, fragte Don Bosco das Kind.
„Ich kann gar nichts sehen.“
Er führte sie zu einem Fenster, um zu sehen, ob sie Licht wahrnehmen konnte, aber sie konnte es nicht.
„Möchtest du sehen?“ fragte Don Bosco.
„Oh, ja! Das ist das Einzige, was ich will“, sagte das Mädchen und brach in Tränen aus.
„Wirst du deine Augen zum Wohle deiner Seele benutzen und nicht, um Gott zu beleidigen?“
„Ich verspreche es, von ganzem Herzen!“
„Gut“, sagte Don Bosco. „Du wirst dein Augenlicht wiedererlangen.“
Nachdem er Maria, die Hilfe der Christen, angerufen hatte, betete Don Bosco das Gegrüßet seist Du, Maria und segnete das Mädchen. Dann hielt er dem Mädchen eine Medaille von Maria, der Hilfe der Christen, vor die Augen und fragte: „Zur Ehre Gottes und der heiligen Jungfrau, sag mir, was ich in meiner Hand halte.“
„Das kann sie nicht …“, meinte die ältere Tante, aber Don Bosco hörte nicht auf sie. Nach ein paar Sekunden rief das Kind: „Ich sehe es!“ Sofort beschrieb sie die Medaille in allen Einzelheiten. Doch als sie ihre Hand ausstreckte, um sie zu empfangen, rollte sie in eine dunkle Ecke.
Die Tante wollte sie herausholen, aber Don Bosco winkte sie zurück.
„Sie soll es suchen, um zu sehen, ob die Heilige Jungfrau ihr Augenlicht wiederhergestellt hat“, forderte er sie auf. Sofort ging das Mädchen in die dunkle Ecke und bückte sich, um den kleinen Gegenstand herauszuholen. Während die vielen Zeugen ehrfürchtig und zutiefst bewegt zuschauten, dankte Maria Don Bosco ausgiebig und schluchzte vor großer Freude.
Vertraue alles Jesus im Allerheiligsten Sakrament und Maria, der Hilfe der Christen, an, und du wirst sehen, was Wunder sind! Heiliger Johannes Bosco
'

Was ist der Ausweg aus Furcht, Angst und Depression?
Christen glauben, dass Gott drei in Einem ist. Wir bekennen uns zum Glauben an Gott den Vater, Gott den Sohn, und Gott den Heiligen Geist. In unserem Verhalten legen wir jedoch den Schwerpunkt auf die ersten beiden Personen der Dreifaltigkeit – wir beten das Vaterunser und glauben, dass er seinen Sohn Jesus zu unserer Erlösung gesandt hat. Und obwohl wir anerkennen, dass der Heilige Geist der göttliche „Herr und Spender des Lebens“ ist, neigen wir dazu, den Geist zu vergessen und geben ihm nicht die Gelegenheit, uns Leben zu schenken! Lasst uns die Pfingstgeschichte wieder aufgreifen und wiederentdecken, wie der Heilige Geist für uns der „Herr und Spender des Lebens“ sein kann; denn ohne den Geist wird unser Glaube zu einem unfruchtbaren, freudlosen Moralismus.
Das zweite Kapitel der Apostelgeschichte (Vers 1-11) beschreibt die Begegnung der Apostel mit dem Heiligen Geist und wie sie sich danach verhielten. Nach fünfzig Tagen der Ungewissheit steht etwas Großes bevor. Jesus hatte den Aposteln in der Woche zuvor seine Mission anvertraut, aber sind sie auch bereit, den auferstandenen Herrn zu verkünden? Können sie ihre Zweifel und Ängste ablegen?
Das Kommen des Heiligen Geistes ändert dann aber alles. Auf einmal sind die Jünger furchtlos. Vorher hatten sie Angst um ihr Leben; jetzt sind sie bereit, die frohe Botschaft allen Völkern zu verkünden, und zwar mit einem nicht zu bändigenden Eifer. Dabei nimmt ihnen der Heilige Geist weder alle Schwierigkeiten noch den Widerstand des religiösen Establishments. Aber der Geist verleiht ihnen eine Dynamik, die sie befähigt, die frohe Botschaft bis an die Enden der Erde zu verkünden.
Wie ist das passiert? Das Leben der Apostel musste radikal verändert werden, und es war die Gabe des Geistes, die diese Veränderung bewirkte. Im Geist begegneten sie der dritten Person der Dreifaltigkeit – einer realen Person, nicht nur einer Kraft, sondern einer Person, mit der wir in Beziehung stehen können. Während wir den Vater als Schöpfer und den Sohn als Erlöser kennen, lernen wir den Geist als Heiligmacher kennen, als denjenigen, der uns heilig macht. Es ist der Heilige Geist, der Jesus in uns leben lässt.
Auch wenn Jesus nicht mehr physisch unter uns ist, bleibt er doch durch den Heiligen Geist in uns. Und dieser Geist bringt Frieden – einen Frieden, der uns nicht von Problemen und Nöten befreit, aber uns befähigt, in unseren Problemen Frieden zu finden, auszuharren und zu hoffen, weil wir wissen, dass wir nicht allein sind! Der Glaube ist kein Problemlösungsunternehmen: Wenn ein Problem verschwindet, tritt ein anderes an seine Stelle. Aber der Glaube versichert uns, dass Gott in unseren Kämpfen bei uns ist und dass wir die Liebe Gottes haben und den Frieden, den Jesus uns versprochen hat.
In der heutigen durch die sozialen Medien und unsere digitalen Geräte überladenen hektischen Welt werden wir in tausend Richtungen gezogen, und manchmal sind wir ausgebrannt. Dann suchen wir nach der schnellen Lösung und greifen manchmal zur Selbstmedikation durch Alkohol oder Pillen oder einen hedonistischen Nervenkitzel nach dem anderen. Während solcher Unruhe kommt Jesus durch den Heiligen Geist in unser Leben und sagt: „Friede sei mit dir!“ Jesus wirft uns einen Anker der Hoffnung zu. Wie der heilige Paulus in seinem Brief an die Römer sagt, bewahrt uns der Geist davor, in die Angst zurückzufallen, denn er lässt uns erkennen, dass wir geliebte Kinder unseres himmlischen Vaters sind (Röm 8,15).
Der Heilige Geist ist der Tröster, der die zärtliche Liebe Gottes in unsere Herzen bringt. Ohne Geist geht unser katholisches Leben in die Brüche. Ohne den Heiligen Geist ist Jesus kaum mehr als eine interessante historische Figur; aber mit dem Heiligen Geist ist er der auferstandene Christus, eine kraftvolle, lebendige Gegenwart in unserem Leben hier und jetzt. Ohne den Geist ist die Heilige Schrift ein totes Dokument. Aber mit dem Geist wird die Bibel das lebendige Wort Gottes, ein Wort des Lebens. Der lebendige Gott spricht zu uns und erneuert uns durch sein Wort. Christentum ohne den Geist ist freudloser Moralismus; mit dem Geist aber ist unser Glaube das Leben selbst – ein Leben, das wir leben und mit anderen teilen können.
Wie können wir den Heiligen Geist in unsere Herzen und Seelen einladen? Eine Möglichkeit besteht darin, ein einfaches Gebet zu sprechen: „Veni Sancte Spiritus“ („Komm, Heiliger Geist“). Eine andere Möglichkeit, die Beziehung zum Heiligen Geist zu vertiefen ist, über die sieben Gaben des Heiligen Geistes nachzudenken, die wir bei der Firmung geschenkt bekommen haben. Finde eine Erläuterung zu Weisheit, Verstand, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und Gottesfurcht und bemühe dich, diese Gaben in dein tägliches Leben zu integrieren. Ein guter Weg, um herauszufinden, ob du in den Gaben des Geistes lebst, ist, sich zu fragen, ob in deinem Leben die Früchte des Heiligen Geistes sichtbar wird (zu finden im Brief des Paulus an die Galater [5,22-23]). Wenn Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung in deinem Leben vorhanden sind, dann weißt du, dass der Heilige Geist am Werk ist!
Gebet: Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen und entzünde in uns das Feuer deiner göttlichen Liebe! Schenke uns deine Gaben und mache unser Leben zu einem fruchtbaren Boden, der ein Überfluss an Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung hervorbringt. AMEN.
'
Vor siebzig Jahren lebte einst ein Bauer in einem ländlichen Dorf ein gemütliches Mittelschicht-Leben. Als eines Tages seine finanzielle Situation zusammenbrach, geriet sein Leben außer Kontrolle. Seinen Glauben und die Kirche verlassend, wandte er sich dem Trinken zu und wurde letztlich ein Alkoholiker. Seine Frau hielt zu den Kindern, auch indem sie jeden Tag niederkniete um für seine Heilung den Rosenkranz zu beten. Ihr einziger sehnsüchtiger Wunsch war, dass ihr Ehemann eine gute Beichte mache, in die Kirche zurückkehre und die Heilige Kommunion empfange. Eines Nachts wurde er ohnmächtig vom vielen Trinken. Als er am nächsten Tag erwachte, konnte er niemanden zu Hause antreffen. Seine Familie war ohne ihn zur Kirche gegangen und er fühlte eine tiefe Leere in seinem Innersten. Um seinen Kater zu erleichtern, suchte er seine Flasche, fand sie aber leer. Daher taumelte er die Straße hinauf zu einem nahen Kaffeehaus um eine heiße Tasse Tee zu trinken. Als er aufbrach nach Hause zurückzukehren, hatte er die Gelegenheit eine Gruppe Nonnen zu sehen, die auf dem Rückweg waren vom Sonntagsgottesdienst zu ihrem Kloster. Als sie darauf warteten die Straße zu überqueren, bemerkte er eine Klosterschwester die lächelte.
Sofort fühlte sich der Mann als ob er einen Elektroschlag bekommen habe. Das faszinierende Lächeln auf dem Gesicht der Schwester durchbohrte ihn. Ein göttliches Licht heller als die Sonne erfüllte sein Dasein und er begann zu weinen. Als er weinte, konnte er die Worte des Psalm 51 über sich rauschen hören: „Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld … Gegen dich allein habe ich gesündigt … Entsündige mich mit Ysop, dann werde ich rein …“
Er verlor keinen Augenblick, ging geradewegs nach Hause, duschte sich und begab sich in die Kirche. Nach langem Starren auf das Kruzifix beichtete er all seine Sünden dem örtlichen Priester. Und sein Leben sollte sich für immer verändern.
Eine Parabel oder eine wahre Begebenheit? Wundersamerweise geschah dieses Ereignis wirklich im Dorf Bharananganam in Kerala, Indien. Dank der anhaltenden Gebete seiner Ehefrau und Kinder öffneten sich die Schleusen der Gnade und das Leben des Mannes änderte sich von Grund auf.
Die Schwester, deren Lächeln mit dem Licht von tausend Sonnen leuchtete, wurde die erste in Indien geborene Frau die zur Heiligen kanonisiert wurde, Heilige Alphonsa der unbefleckten Empfängnis, die erste Heilige der Syro-Malabar Kirche, kanonisiert in 2008 von Papst Benedikt XVI. Wir feiern ihren Festtag am 28. Juli.
Das Licht des auferstandenen Herrn, den sie gerade in der Eucharistie empfangen hatte, glühte durch Schwester Alphonsa und seine elektrisierende Kraft veränderte den Mann, dessen Herz es berührte. Jedes Mal, wenn wir die Eucharistie empfangen, empfangen wir auch den auferstandenen Leib Christi mit all seiner glühenden Kraft.
Aber wie oft erlauben wir es seinem strahlenden Licht durch unser Leben leuchten zu lassen?
'
Weißt du nicht, ob du den Sprung in den Glauben wagen sollst? Dann ist das hier für dich.
Vor fünf Jahren hatten mein damaliger Freund und jetziger Ehemann und ich eine feste Beziehung, lebten aber furchtbar weit entfernt. Ich wohnte in Nashville, Tennessee und er in Williston, North Dakota – 1503 Meilen voneinander getrennt. Diese Distanz war nicht praktikabel für zwei Menschen Mitte Dreißig, denen der Sinn nach Liebe und Ehe stand. Aber jeder von uns hatte sein eigenes Leben in verschiedenen Staaten. Während unserer Beziehung beteten wir immer wieder gemeinsam und getrennt für unsere Zukunft, besonders zum Thema Entfernung. Nachdem wir die Hingabenovene gebetet hatten, bot ihm sein Arbeitgeber eine Versetzung zurück in seinen Heimatstaat Washington an, und bald entschied auch ich mich, nach Washington zu ziehen, wo wir endlich eine Beziehung in der gleichen Stadt führen konnten.
Ein neues Abenteuer
Eines Abends, als ich mit einer Freundin plauderte, teilte ich ihr meine Entscheidung mit, nach Washington umzuziehen. Ich war verblüfft, als sie sagte: „Du bist so mutig!“ Ich hätte hundert Worte benutzen können, um meine Entscheidung zu beschreiben, aber „mutig“ wäre nicht dabei gewesen. Ich fühlte mich nicht mutig; es kam mir einfach richtig vor, da die Entscheidung auf Gebet und Erkenntnis gründete. Ich hatte lang und hart für unsere gemeinsame Zukunft gebetet und dabei bemerkt, dass Gott nicht nur mein Herz veränderte, sondern mich auch für dieses neue Abenteuer vorbereitete.
Mit der Zeit verloren die Dinge, die mich immer an die Stadt gebunden hatten, in der ich seit zehn Jahren lebte und die ich liebte, an Bedeutung. Schritt für Schritt lösten sich meine Verpflichtungen oder drehten sich in völlig andere Richtungen. Als ich diese Veränderungen wahrnahm, wurde ich immer mehr bereit, von meinem bisher so geschäftigen Leben Abstand zu nehmen und für meine Zukunft zu beten. Ich erlebte eine neue Freiheit, die mir erlaubte, so etwas wie ein gehorsamer Nomade zu werden, der bereit ist, den Aufforderungen des Heiligen Geistes zu folgen.
Tu, was richtig ist
Wie schon gesagt, kam es mir nie in den Sinn, „mutig“ zu sein. Ich hatte einfach den Eindruck, den richtigen Schritt für mein Leben zu setzen, ohne Rücksicht auf das Unbekannte und trotz des Ausdrucks der Überraschung, der über die Gesichter der Leute huschte, als ich ihnen meine Pläne schilderte. Es stellte sich heraus, dass das auch tatsächlich der nächste richtige Schritt für mein Leben war. Es gehört zum Besten, das ich je getan hatte.
Mein Freund und ich heirateten schließlich (nun schon drei Jahre und mehr). Zwei Jahre danach erwarteten wir unser erstes süßes Baby, das wir aber noch im Mutterleib verloren, doch schon im Jahr darauf wurde unser wunderschönes Mädchen geboren.
In letzter Zeit musste ich oft daran denken, dass meine Freundin mich „mutig“ genannt hatte. Ihre Bemerkung passt zu einer Passage aus der Heiligen Schrift, die mir immer wieder in den Sinn kommt „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ 2 Tim 1,7.
Wenn ich mich für Furcht entschieden hätte und nicht für den Mut, den mir der Heilige Geist gab, hätte ich die Zukunft, die Gott für mich geplant hatte, zunichte gemacht. Wahrscheinlich hätte ich nicht den Mann geheiratet, den Gott für mich ausgesucht hatte. Ich hätte nicht mein Mädchen oder unser Baby im Himmel bekommen. Ich hätte nicht das Leben, das ich heute lebe.
Furcht ist verdorben. Furcht ist ein Ablenkungsmanöver. Furcht ist ein Lügner. Furcht ist ein Dieb. Gott gab uns nicht einen Geist der Furcht.
Ich ermutige dich, kühn und liebevoll den Pfad des Mutes für das Leben zu wählen, mit einem starken Sinn und der Führung des Heiligen Geistes. Folge den Aufforderungen des Heiligen Geistes und vertreibe die Furcht. Furcht kommt nicht vom Herrn. Reise nicht durch das Leben im Geist der Ängstlichkeit, indem du passiv dein Leben vorbei ziehen lässt. Lebe stattdessen im Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit, sei ein aktiv Handelnder mit dem Heiligen Geist. Sei kühn! SEI MUTIG. Lebe das Leben, das Gott für dich und nur für dich geplant hat.
'
Im zwölften Jahrhundert verbreitete sich die Häresie der Katharer, die die wahre Gegenwart Christi in der Eucharistie leugneten. Ein brillanter Franziskanerbruder namens Antonius argumentierte gegen diese und andere Irrlehren der damaligen Zeit. Da Antonius ein ausgezeichneter Redner mit großem Diskussionsgeschick war, trat er oft jenen entgegen, die die Glaubenswahrheiten leugneten.
Eines Tages bestand ein katharischer Ketzer namens Bononillo während einer öffentlichen Debatte darauf, dass nur ein Wunder ihn von der Gegenwart Christi in der eucharistischen Hostie überzeugen könnte. Bononillo gab an, dass, wenn Antonius Bononillos Maultier dazu bringen könnte, sich vor der Eucharistie zu verbeugen, er glauben würde.
Da keine anderen Methoden der Überredung bei diesem Mann funktionierten, stimmte Antonius zu, dass sie sich in drei Tagen treffen würden, um zu sehen, ob das Maultier dazu gebracht werden könnte, den Leib Christi anzubeten.
Aber Bononillo war kein ehrlicher Mann. Er beschloss, sein Maultier drei Tage lang hungern zu lassen, in der Überzeugung, dass das hungrige Maultier so froh sein würde, einen Heuballen zu sehen, dass es dann der Eucharistie keinerlei Beachtung schenken würde.
Am dritten Tag versammelte sich eine große Menschenmenge, um den Ausgang der Sache zu beobachten. Bononillo brachte sein Maultier zum Stadtplatz, wo Antonius gerade die Messe gefeiert hatte. Er legte dem Maultier einen Ballen zarten Heus unter die Nase und erwartete, dass es zu fressen beginnen würde. Doch Antonius hielt eine geweihte Hostie hoch und rief mit lauter Stimme: „Maultier! Komm her und erweise deinem Schöpfer die Ehre!“
Sofort drehte das Maultier seinen Kopf und ging auf Antonius zu. Doch was dann geschah, war schockierend: Als das Maultier sich der Eucharistie näherte, winkelte es seine Vorderbeine an und kniete sich anbetend nieder!
Als Bononillo dieses wundersame Verhalten sah, kniete er neben dem frommen Maultier nieder und bekannte seinen Glauben an die wirkliche Gegenwart Christi in der heiligen Eucharistie. In der Folge kamen viele andere, die von der katharischen Häresie verführt worden waren zum Glauben an die wahre Gegenwart Christi im Allerheiligsten Sakrament.
Bruder Antonius ist heute einer unserer beliebtesten Heiligen. An ihn wenden sich die Menschen, um durch seine Hilfe verlorene Gegenstände wieder zu finden. Dieser liebe Heilige aus Padua ist nicht nur der Patron der verlorenen Gegenstände, sondern wegen seiner großen Gelehrsamkeit und Weisheit und seiner Liebe zu den Evangelien wurde er sogar zum Kirchenlehrer ernannt. Wir feiern seinen Gedenktag am 13. Juni.
'
Ich schaute auf und umarmte sie, drückte mein Gesicht in ihre Schürze, die nach Apfelkuchen roch; schnell rannte ich los, um meinem Bruder den Schatz zu zeigen, den Nonna für mich gefunden hatte
Das Haus war alt und gehörte meinen Urgroßeltern. Es war ein kleines, solide gebautes Haus, in dem sie viele Kinder großgezogen hatten. Die knorrigen Möbel und der muffige Geruch überführten oft die frisch gestrichene Fassade aus Holz. Es war ein Haus mit einer Seele, voller Familienerinnerungen, Geschichten und Erbstücke. Wenn Gäste zu Besuch kamen, dann strömte durch die vergraute, hölzerne Hintertür ein himmlischer Duft von frisch gebackenem Apfelkuchen, der auf dem Küchentisch abkühlte. Es ist ein Zuhause, das mich liebevoll an meine Großmutter denken lässt. Es ist schon komisch, wie der Gedanke an eine einzelne Erinnerung zu einer weiteren Erinnerung führen kann und dann zu einer weiteren, bis die ganze Geschichte wieder da ist. Ich fühle mich sofort an einen anderen Ort und in eine andere Zeit zurückversetzt, die das Fundament meines Lebens ausmachten.
Ich wuchs in einer historischen Gegend von Kentucky auf, in einer einfachen Zeit und an einem einfachen Ort. Es war eine Zeit, in der die alltäglichen Abläufe wie eine Familientradition geschätzt wurden. Der Sonntag war ein Tag der Kirche, der Ruhe und der Familie. Wir besaßen funktionelle Dinge und trugen einfache Kleidung, die entweder repariert oder geflickt wurden, wenn sie verschlissen waren. Man verließ sich auf Familie und Freunde, wenn man nicht für sich selbst sorgen konnte, aber Almosen wurden nur angenommen, wenn man sie bei der ersten Gelegenheit zurückzahlen konnte. Für die Kinder eines anderen zu sorgen, war keine Wohltätigkeit, sondern eine Lebensnotwendigkeit, und die engsten Verwandten wurden eher gefragt als Freunde oder Nachbarn.
Mama und Papa betrachteten ihre elterliche Verantwortung als ihre Hauptaufgabe. Sie brachten Opfer, um für uns zu sorgen, und hatten selten Zeit für sich selbst. Aber hin und wieder planten sie einen besonderen Abend und freuten sich auf die gemeinsame Zeit. Meine Großmutter, die wir Nonna nannten, lebte nun in dem alten Haus, backte diese himmlischen Kuchen und kümmerte sich fröhlich um meine Geschwister und mich, während meine Eltern zusammen unterwegs waren.
Mamas Absätze klapperten auf dem Kopfsteinpflaster, das zu Nonnas Hintertür führte, Papa roch nach einem frisch gestärkten Hemd, und die Durchbrechung der Routine erfüllte die Luft mit einem Gefühl der Aufregung an dem Abend, an dem Mama und Papa zusammen ausgingen. Als sich die alte graue Holztür öffnete und meine Großmutter uns in ihrer verblichenen Schürze begrüßte, fühlte ich mich in eine andere Zeit zurückversetzt. Auf ein kurzes Gespräch mit Nonna folgte eine strenge Ermahnung, uns zu benehmen, und ein Kuss, der einen Hauch ihres Parfüms auf unserer Kleidung und Lippenstift auf unseren Wangen hinterließ. Als die Tür hinter ihnen zufiel, durften wir im Nebenzimmer mit einem Sack Spielzeug spielen, das wir von zu Hause mitgebracht hatten. Während Nonna die Küche aufräumte und sich um eine ältere Schwester kümmerte, die bei ihr wohnte, malten wir zufrieden in den neuen Malbüchern, die wir für diesen Abend gekauft hatten.
Es dauerte nicht lange, bis die Aufregung nachließ und die Spielsachen langweilig wurden. Es gab keinen Fernseher, um uns zu unterhalten, und das antiquierte Wohnzimmerradio spielte nur alte, fade Country-Musik. Die alten Möbel, Einrichtungsgegenstände, Geräusche und Gerüche des Hauses beschäftigten mich eine Zeit lang. Dann, wie aufs Stichwort, hörte ich Nonnas Hausschuhe über den knarrenden Holzboden schlurfen. Sie blieb in der Tür stehen, um zu sehen, ob es uns gut ging oder ob wir etwas brauchten. Die zunehmende Trägheit des Abends veranlasste mich, zu rufen: „Nonna, finde etwas für mich!“
„Was meinst du?“ fragte sie.
„Mama hat gesagt, als sie ein kleines Mädchen war, bat sie deine Schwester, ihr etwas zu suchen, wenn ihr langweilig war. Dann hat deine Schwester einen Schatz für sie gefunden,“ antwortete ich ganz sachlich. Nonna schaute weg, um über meine Worte nachzudenken. Kurzerhand drehte sie sich wieder um und bedeutete mir mit einer Geste: „Folge mir.“
Ich huschte hinter ihr her in ein dunkles, kaltes, muffiges Schlafzimmer, in dem sich einige alte Möbel befanden, darunter ein wunderschöner, antiker Kleiderschrank aus Holz.
Sie knipste ein Licht an, und die Glasknaufgriffe an den Türen glitzerten. Ich war noch nie in diesem Teil ihres Hauses gewesen, und ich war auch noch nie mit Nonna allein gewesen. Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartete. Ich versuchte, meine Aufregung zu zügeln und fragte mich, welche Schätze wohl hinter diesen Türen warteten, die nur geöffnet werden wollten. Dieser ungeplante Moment voller Premieren war fast zu viel für ein siebenjähriges kleines Mädchen, und ich wollte diese besondere Erinnerung an meine Großmutter nicht ruinieren.
Nonna griff nach einem Glasknauf, die Tür knarrte, als sie geöffnet wurde, und gab einen Stapel kleiner Holzschubladen frei. Sie griff in eine Schublade, zog eine leicht benutzte braune Ledergeldbörse heraus, reichte sie mir und sagte, ich solle sie öffnen. Meine kleinen Hände zitterten vor Nervosität, als ich sie aufknackte. In der Ecke des Leders war ein kleiner weißer Perlenrosenkranz mit einem silbernen Kruzifix versteckt. Ich schaute ihn nur an. Dann fragte sie, ob es ein guter Schatz sei. Ich hatte den Rosenkranz meiner Mutter gesehen, aber ich hatte weder einen eigenen noch wusste ich, wie man ihn benutzt. Aber aus irgendeinem Grund hielt ich ihn für den besten Schatz aller Zeiten! Ich schaute auf, umarmte ihre Beine, drückte mein Gesicht in ihre Schürze, die nach Nonna und Apfelkuchen roch. Dann dankte ich ihr überglücklich und rannte schnell los, um meinem Bruder den Schatz zu zeigen, den Nonna für mich gefunden hatte.
Im folgenden Jahr wurde ich in eine katholische Grundschule eingeschult, wo ich mehr über Jesus und seine Mutter Maria lernte. Ich empfing meine erste heilige Kommunion und lernte, den Rosenkranz zu beten. Die Saat der Liebe zu Jesus und Maria schlug Wurzeln, als ich weiterhin den Rosenkranz betete. Mit der Zeit wurde der kleine weiße Perlenrosenkranz zu klein für meine Hände und ich erwarb einen einfachen Holzrosenkranz. Ich trage den hölzernen Rosenkranz immer in meiner Tasche, und auch er ist für mich zu einem Schatz geworden. Im Laufe der Jahre entwickelte sich durch die Zeit, die ich im Gebet verbrachte, eine Liebe zur Gottesmutter und ihrem Rosenkranz. Heutzutage bitte ich die Gottesmutter, bevor ich mit dem Rosenkranzgebet beginne, im Stillen darum, dass sie „etwas für mich findet“. Jede Geschichte ist ein Beispiel für eine Tugend, die es zu erwerben gilt. Deshalb bitte ich sie oft, mir die Details und Geschichten in den täglichen Geheimnissen zu erklären, damit ich diese Tugenden in meinem Leben entwickeln kann. Sie versäumt es nie, mir die Türen zu ihrem Sohn Jesus zu öffnen, damit ich ihm näherkommen kann. Nachdem ich darüber nachgedacht habe, was sie mir gnädigerweise offenbart, habe ich entdeckt, dass dort die „Schätze“ zu finden sind.
Heute bin ich ungefähr so alt wie Nonna, als sie mir diesen kleinen weißen Perlenrosenkranz schenkte. Wenn ich mich an den Tag erinnere, an dem sie „etwas für mich gefunden“ hat, frage ich mich, ob sie, als sie innehielt, um über meine Bitte nachzudenken, die Auswirkungen des Schatzes, den sie mir gab, kannte oder ob sie wusste, dass sie mehr als nur eine alte Schranktür für mich öffnete. In diesem ledernen Münzbeutel öffnete sie eine ganze Welt geistiger Schätze. Ich frage mich, ob sie den Schatz des Rosenkranzes bereits für sich selbst entdeckt hatte und ihn an mich weitergeben wollte. Ich frage mich, ob sie wusste, dass ihre Worte prophetisch waren, als sie mir sagte, ich solle das Etui selbst öffnen und den Schatz darin entdecken. Nonna ist schon lange zu Jesus gegangen. Ich habe immer noch diese braune Ledermünztasche mit dem kleinen Perlenrosenkranz darin. Von Zeit zu Zeit nehme ich es heraus und denke an sie. Ich höre noch immer, wie sie mich fragt: „Ist das ein guter Schatz?“ Ich antworte ihr immer noch fröhlich: „Ja, Nonna, das ist der beste Schatz aller Zeiten!“
'
Wie mutig bist du für Gott?
Vor meinem Eintritt ins Kloster in der Wüste Kaliforniens lebte ich in der Innenstadt von Los Angeles, am Rande der Skid Row in der 5th und Main Street. Die weit verbreitete Obdachlosigkeit ist eine der weniger liebenswerten Eigenschaften von LA. Menschen, die vom Pech verfolgt sind, kommen von weit her, oft mit einem kostenlosen Greyhound-Ticket, um durch die Straßen zu ziehen, wo die Winter weniger unwirtlich sind. Dort betteln sie um eine Möglichkeit, sich aus ihrer Lage zu befreien. Es ist nahezu unmöglich, ein paar Blocks in der Innenstadt zu durchqueren, ohne an die Hoffnungslosigkeit erinnert zu werden, die das tägliche Leben dieser Menschen prägt. Das schiere Ausmaß der Obdachlosigkeit in L.A. hinterlässt bei den Glücklicheren oft das Gefühl, dass sie nichts tun könnten, um das Problem zu beseitigen. So entscheiden sie sich für die Strategie, jeglichen Blickkontakt zu vermeiden und eine Bevölkerungsgruppe von 41,290 Menschen – Tendenz steigend – auszublenden.
Ein Mann auf Mission
Eines Tages aß ich mit einem Freund im Grand Central Market zu Mittag. Während des Essens überreichte er mir unerwartet den Schlüssel zu einem Zimmer im luxuriösen Bonaventure Hotel und teilte mir mit, dass ich es mir in den nächsten Wochen gut gehen lassen soll! Das Bonaventure mit seinem sich drehenden Sky-Restaurant war das größte Hotel in L.A. und nur zehn Gehminuten von meinem Studioapartment entfernt. Ich brauchte kein schickes Hotelzimmer, aber ich kannte 41,290 Menschen, die es gut gebrauchen konnten. Mein einziges Dilemma war, wie ich diese eine Person auswählen sollte, die eine Unterkunft erhalten sollte. Ich fühlte mich wie der Diener im Evangelium, der von seinem Herrn den Auftrag erhielt: „Geh schnell auf die Straßen und Gassen der Stadt und hol die Armen und die Krüppel, die Blinden und die Lahmen herbei.“ (Lk 14,21)
Es war Mitternacht, als ich von der Arbeit kam. Als ich aus der U-Bahn ausstieg, machte ich mich auf die „Jagd“ und bat Gott, die Person auszuwählen, die er segnen wollte. Ich spähte durch die Gassen und glitt auf meinem Skateboard durch die Stadt, wobei ich versuchte, nicht wie ein Mann auf einer Mission zu wirken. Ich steuerte das L.A. Cafe an und war zuversichtlich, dass ich dort einen Bedürftigen finden würde. Und tatsächlich entdeckte ich einen Mann, der auf dem Gehweg vor dem Laden saß. Er war alt und dünn, seine knochigen Schultern zeichneten sich durch ein fleckiges weißes T-Shirt ab. Ich setzte mich ein paar Meter entfernt hin. „Hallo“, grüßte ich ihn. „Hi“, erwiderte er. „Sir, suchen Sie einen Platz zum Schlafen?“ fragte ich. „Was?“, raunte er. „Suchen Sie einen Platz zum Schlafen?“ wiederholte ich. Plötzlich war er gereizt. „Willst du dich über mich lustig machen?“ fragte er. „Mir geht es gut. Lass mich in Ruhe!“
Überrascht und mit dem Gefühl, ihn beleidigt zu haben, entschuldigte ich mich und fuhr erschrocken davon. Diese Mission würde schwieriger werden, als ich erwartet hatte. Schließlich war es nach Mitternacht, und ich war ein völlig Fremder, der etwas anbot, das zu schön war, um wahr zu sein. Aber die Chancen standen gut für mich, dachte ich. Mein Angebot würde vielleicht abgelehnt werden, genau wie das des Dieners im Gleichnis vom Hochzeitsmahl, aber früher oder später würde jemand auf mein Angebot eingehen. Die Frage war nur, wie lange es dauern würde. Es war schon spät, und ich war nach einer langen Schicht auf der Arbeit müde. Vielleicht sollte ich es morgen noch einmal versuchen, dachte ich.
Unbekannte Gefilde
Betend und skatend bahnte ich mir weiter meinen Weg durch den Großstadtdschungel und beobachtete verschiedene Kandidaten. An einer nahen Ecke entdeckte ich die Silhouette eines Mannes, der allein in einem Rollstuhl saß. Er schien halb schlafend und halb wach zu sein, wie viele, die es gewohnt sind, auf der Straße zu schlafen. Da ich ihn nicht stören wollte, näherte ich mich ihm vorsichtig, bis er mit müden Augen zu mir aufsah. „Entschuldigen Sie, Sir“, sagte ich, „ich habe Zugang zu einem Zimmer mit einem Bett, und ich weiß, Sie kennen mich nicht, aber wenn Sie mir vertrauen, kann ich Sie dorthin bringen.“ Ohne eine Augenbraue zu heben, zuckte er mit den Schultern und nickte mit dem Kopf. „Gut. Wie heißen Sie?“ fragte ich. „James“, antwortete er.
Ich bat James, mein Skateboard zu halten, während ich ihn in seinem Rollstuhl schob, und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zum Bonaventure. Sein Blick wurde immer aufmerksamer, je mehr sich unsere Umgebung veränderte. Während ich ihn durch die Dunkelheit schob, konnte ich nicht umhin, etwas zu bemerken, das wie Sand aussah und sein Hinterteil bedeckte. Dann bemerkte ich, dass sich der Sand bewegte. Es war gar kein Sand, sondern Tausende von winzigen Insekten.
Als wir die Lobby des Fünf-Sterne-Hotels betraten, wurden James und ich von allen Schaulustigen mit schockierten Gesichtern empfangen. Wir vermieden Blickkontakt, gingen an dem schicken Springbrunnen vorbei, gingen in einen gläsernen Aufzug und erreichten unser Zimmer. James fragte, ob er ein Bad nehmen könne. Ich half ihm hinein. Als er sauber war, machte es sich James zwischen den weißen Laken bequem und schlief sofort ein. In dieser Nacht lehrte mich James eine wichtige Lektion: Gottes Einladungen kommen oft unerwartet und verlangen ein Maß an Glauben, das uns normalerweise unangenehm ist. Manchmal müssen wir uns in Situationen befinden, in denen wir nichts zu verlieren haben, bevor wir bereit sind, seine Einladung an uns anzunehmen. Und noch öfter werden wir wirklich gesegnet, wenn wir anderen Segen bringen.
'
Als kleiner Junge, der in Nordspanien aufwuchs, träumte Franz Xaver davon, große Dinge zu tun. Im Alter von 19 Jahren ging er voller Ehrgeiz zum Studium nach Paris, wo er Ignatius von Loyola traf. Ein Text aus der Heiligen Schrift, den Ignatius gerne zitierte, hatte einen tiefen Einfluss auf Franz: „Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und dabei seine eigene Seele verliert?“ Franz nahm sich diese Schriftstelle zu Herzen und lernte zu verstehen, wie leer irdische Dinge waren, während er sich mit stärkerer Liebe zu den himmlischen Dingen hingezogen fühlte. Die Demut des Kreuzes erschien ihm erstrebenswerter als alle Herrlichkeiten dieser Welt. Schließlich legte er als eines der ersten sieben Mitglieder die Gelübde in der von Ignatius von Loyola gegründeten Gesellschaft Jesu (Jesuiten) ab. Als einer der beiden Jesuiten, die als Missionare nach Asien reisen sollten, erkrankte, bot Pater Franz freudig an, ihn zu vertreten.
Franz setzte seine Missionsarbeit mit großem Eifer fort. Auf einer seiner Reisen erschreckte ein furchtbarer Sturm die Seeleute so sehr, dass sie sich für verloren hielten. Doch Franz zog sofort ein Kruzifix aus seiner Brusttasche und beugte sich über die Bordwand, um damit die Wellen zu berühren. Doch das Kruzifix fiel ihm aus der Hand in die tobende See. Sofort legte sich der Sturm, aber Franz war sehr betrübt, dass er das einzige Kruzifix, das er besaß, verloren hatte.
Am nächsten Tag, nachdem er an der Küste von Malakka angelangt war, ging Pater Franz am Ufer entlang, als er eine Krabbe aus dem Meer kommen sah, die das Kruzifix zwischen ihren Scheren hielt. Die Krabbe ging direkt auf Pater Franz zu und blieb zu seinen Füßen stehen. Franz küsste das Kreuz und drückte es an seine Brust. Dann beugte er sich hinunter, um die Krabbe zu segnen, und bemerkte zu seinem Erstaunen ein Kreuz auf dem Panzer am Rücken der Krabbe. Diese Wundergeschichte wurde auf einem Banner dargestellt, das während der Heiligsprechungszeremonie von Franz Xaver im Petersdom hing. Auch heute noch trägt jede Krabbe aus Malakka das Zeichen des Kreuzes auf ihrer Schale, vielleicht ein Zeichen der väterlichen Liebe Gottes zum Heiligen Franz Xaver, dem größten Missionar seit der Zeit der Apostel.
'
Ich war verängstigt und erstarrt vor Angst, unfähig, mich zu bewegen oder ein Geräusch zu machen.
Es war eine kalte und unheimliche Nacht. Ich lag friedlich im Bett, als plötzlich ein riesiger, grauer Wolf durch das Schlafzimmerfenster hereinkletterte. Er hechtete schnell über den Boden und versteckte sich unter meinem Bett, wobei er seine Schnauze durch die Matratze schob. Ich konnte förmlich spüren, wie sich die Schnauze des Wolfes in meinen Rücken bohrte. Ich war wie erstarrt vor Angst, unfähig, mich zu bewegen oder einen Laut von mir zu geben.
Als die Zeit verging und nichts passierte, dachte ich mir: „Ich muss etwas tun!“
Als Kind wusste ich, dass das Beste, was ich tun konnte, war, nach Mama zu rufen. Und so versuchte ich, sie zu rufen, aber alles, was aus meinem Mund kam, war eine kleine, schwache Stimme. Meine Mama konnte mich nicht hören, aber der Wolf rührte sich auch nicht. Ich fühlte mich jetzt ein wenig mutiger, und so versuchte ich es noch einmal: „Mama!“ Es war immer noch nicht laut genug, dass meine Mutter es hören konnte, aber der Wolf bewegte sich auch nicht. Also holte ich noch einmal tief Luft und schrie so laut ich konnte: „MAMA!“
Rettungsaktion
Schon bald hörte ich meine Mutter die Treppe heraufrennen, gefolgt von den schweren Schritten meines Vaters. Sie stürmten ins Zimmer und riefen: „David, David, was ist denn los?“ Meine Stimme zitterte immer noch, als ich mit leiser Stimme murmelte: „Unter meinem Bett ist ein Wolf“. Mein Vater war erschrocken und versuchte mir zu erklären, dass es in diesem Land keine Wölfe gäbe, aber ich erzählte schnell, wie ein großer grauer Wolf durch das Fenster hereingeklettert und unter mein Bett gehuscht war. Ich schloss mit einem Wimmern: „Ich spüre die Schnauze des Wolfes noch immer an meinem Rücken“. Mein Vater übernahm die Kontrolle über die Situation, während meine Mutter noch perplex dastand. Er erklärte: „Ich zähle jetzt bis 3. Bei 3 rollst du dich vom Bett und ich schnappe mir den Wolf.“ Meine Mutter zuckte zusammen, aber ich stimmte zu.
Als er bis 3 gezählt hatte, rollte ich mich einfach vom Bett. Mein Vater bewegte sich nicht und der Wolf auch nicht. Wir gingen auf alle Viere und spähten unter das Bett. Da war kein Wolf zu sehen. Wir suchten hinter der Tür und in allen Ecken und Winkeln, aber nirgends war ein Wolf zu sehen. Verwirrt schaute ich zurück zum Bett und bemerkte plötzlich einen kleinen Knopf, der auf die Seite gedreht war, genau an der Stelle, an der ich gelegen hatte. Mir wurde schlagartig klar, dass ich auf meinem Bett gelegen hatte, erstarrt vor Angst, unfähig, mich zu bewegen oder einen Laut von mir zu geben, in Panik vor einem Knopf!
Die Erinnerung an diesen Vorfall aus meiner Kindheit hat sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt. Als ich älter und reifer wurde, erkannte ich, dass die meisten Dinge, die mir Angst machen, in Wirklichkeit nur Knöpfe sind, genau wie der mächtige Wolf, der nur darauf gewartet hatte, sich auf mich zu stürzen. Und ich habe definitiv keine Angst vor Knöpfen.
Schau mal
In der Bibel gibt es eine Aussage, die immer wieder betont wird. „Fürchtet euch nicht“. Sicherlich wirft das eine Frage auf. Warum brauchen wir keine Angst zu haben? Überall um uns herum kommen Schreckensszenarien auf, und es scheint richtig zu sein, Angst zu haben. Aber Gott sagt: „Fürchtet euch nicht.“ Heißt das, dass man etwas falsch macht, wenn man Angst hat? Nein. Es ermutigt dich einfach, dich nicht von der Angst davon abhalten zu lassen, der Mensch zu sein, als der du geschaffen wurdest.
Angst ist eine natürliche menschliche Reaktion. Sie lenkt unseren Körper und unseren Geist auf Gegebenheiten hin, die unsere dringende Aufmerksamkeit erfordern. So ist die Angst, die mich überkommt, wenn ich einen Wolf unter meinem Bett wahrnehme, gut und sogar gesund. Aber wenn diese Angst auf etwas beruht, das nicht wahr ist, dann kann sie sich negativ auswirken. Wir können in dieser Situation feststecken, unfähig, uns zu bewegen oder zu reagieren. Wenn wir also Angst haben, sollten wir innehalten und noch einmal nachdenken. Wir sollten darüber beten, zuhören, nachdenken und uns fragen: „Ist das etwas, wovor ich Angst haben muss?“ Vielleicht kann ich es einfach beiseiteschieben. Vielleicht ist es wie mit meinem Wolf, und in diesem Fall muss ich um Hilfe bitten, um meine fehlerhafte Wahrnehmung eines furchterregenden Wolfs in einen harmlosen Knopf zu verwandeln.
Warum brauchen wir also keine Angst zu haben? Die einfache Antwort lautet: Wir sind Gottes Kinder. Ganz gleich, wie schlimm die Situation ist, in der du dich befindest, Gott hält dich in seinen starken Armen. Er spricht heute zu dir. Hör´ auf ihn, wenn er sagt: „Fürchte dich nicht“, und suche seine Kraft.
Gebet
Liebender Vater, danke, dass Du uns so sehr liebst. Du weißt alles über uns – all unsere Stärken, all unsere Schwächen und all die Dinge, die uns Angst machen. Herr, hilf uns, Deine friedvolle Gegenwart zu erfahren, die uns umgibt und uns Kraft gibt, uns unseren Ängsten zu stellen. Wenn wir uns von der Angst gefangen fühlen, gib uns die Gnade, unsere Panik zu überwinden und der Fessel der Angst zu entkommen. Darum bitten wir in Deinem Heiligen Namen.
Amen.
—
Der Artikel gehört zu einem Vortrag von David Beresford für das Programm von Shalom World „9 PM Serie“. Um die Folge zu sehen, besuchen Sie die Seite: shalomworld.org/shows/9-pm-talks
'
Als ich noch sehr jung war, fragte ich meinen Vater, ob es wirklich notwendig sei, die eigene Schwester zu lieben (selbst den Feind zu lieben schien mir damals vernünftiger). Mein Vater bestand natürlich darauf, dass es notwendig sei. Und ich erinnere mich, dass ich ihm ausführlich erklärte, dass dies unter den gegebenen Umständen sehr schwierig, ja eigentlich unmöglich wäre und dass wir vielleicht erwägen sollten, sie zur Adoption freizugeben. Mein Vater sagte zu mir: „Jason, du wirst es vielleicht nicht glauben, aber eines Tages wirst du entdecken, dass du deine Schwester wirklich liebst. Und wenn dieser Tag kommt, wirst du tatsächlich nett zu ihr sein wollen. Aber in der Zwischenzeit… tu so, als ob!“
Damals klang das wie ein eiskalter Ratschlag, aber wenn wir in die Tat umsetzen sollen, was Christus im Evangelium von uns verlangt – wenn wir unsere Nächsten wirklich so lieben sollen, wie wir uns selbst lieben -, dann wird es Zeiten geben, in denen wir uns nicht nach unseren Gefühlen richten sollten. Denn, seien wir ehrlich, manche Menschen sind sehr, sehr schwer zu lieben. Aber wenn man darüber nachdenkt, dann sind genau jene Momente, in denen wir uns zwingen müssen, diese Liebe zu unserem Nächsten „vorzutäuschen“, oft die aufrichtigsten Momente der Liebe, weil wir gerade dann Liebe geben, ohne auf eine Gegenleistung zu hoffen. Und wenn die Weisen rechtbehalten, dann ist das seltsame Ergebnis einer solchen vorgetäuschten Zuneigung, dass aus ihr eine ungeheuchelte Zuneigung zu wachsen beginnt.
Bis wir also an den Punkt gelangen, an dem es für uns selbstverständlich wird, alle Menschen zu lieben, ist es vielleicht bis dahin am besten, so zu tun, als ob wir sie lieben – ob wir dies nun tatsächlich fühlen oder nicht -, und in der Zwischenzeit zu hoffen, dass wir sie eines Tages mit den Augen des Glaubens sehen können.
Himmlischer Vater, ich übergebe dir all meine Schwierigkeiten, bestimmte Menschen in meinem Leben auszuhalten. Gib mir die Kraft und den Mut, sie mit Güte und Liebe zu ertragen, auch wenn ich das Gefühl habe, zu scheitern. Hilf mir, geduldig, freundlich, langsam zum Zorn und barmherzig zu sein. Wenn ich das Gefühl habe, davonlaufen zu müssen, erinnere mich an die Gnade, die du mir erwiesen hast, als ich an meinem Tiefpunkt war. Lass mich sie so lieben, wie du mich liebst, so bitte ich in Jesu Namen. Amen.
'
Ich entdeckte die transformative Kraft des „Gebets der Hingabe“ des seligen Charles de Foucauld durch einen meiner Professoren an der Graduiertenschule, kurz nachdem mein Mann und ich Pflegeeltern einer dreiköpfigen Geschwistergruppe wurden. Ich war von der Umstellung auf die Mutterschaft erschüttert, und mein Lehrer schlug daher vor, dass dieses Gebet mir helfen könnte, den Frieden zu finden, den ich so dringend brauchte.
„Wenn du dein Leben verändern willst“, erklärte der freundliche Priester, „sprich dieses Gebet jeden Tag … und wenn du deine Ehe verändern möchtest, sprich es gemeinsam mit deinem Mann!“ Eifrig nahm ich das kleine Gebetskärtchen, klebte es an meinen Badezimmerspiegel und las es jeden Morgen laut vor:
Mein Vater,
ich überlasse mich dir,
mach mit mir, was dir gefällt.
Was du auch mit mir tun magst, ich danke dir.
Zu allem bin ich bereit,
alles nehme ich an.
Wenn nur dein Wille sich an mir erfüllt
und an allen deinen Geschöpfen,
so ersehne ich weiter nichts, mein Gott.
In deine Hände lege ich meine Seele;
ich gebe sie dir, mein Gott,
mit der ganzen Liebe meines Herzens,
weil ich dich liebe,
und weil diese Liebe mich treibt,
mich dir hinzugeben,
mich in deine Hände zu legen, ohne Maß,
mit einem grenzenlosen Vertrauen;
denn du bist mein Vater.
Seit fast zwanzig Jahren ist dieses herzliche Gebet des einfachen Vertrauens – das auf dem Vater Unser basiert – eine ständige Quelle des Lichts für mich, besonders wenn mein Mann und ich weiterhin diese Kinder erziehen, von denen wir zwei im Jahr 2005 adoptiert haben. Durch alle Freuden und Sorgen des Familienlebens hindurch klingt dieses Gebet für mich glaubhaft. Ich ertappe mich dabei, wie ich es auf eine neue Art und Weise darbringe, seit meine Mutter zu unserer Familie gestoßen ist. Wenn Demenz ihren Geist belastet, hilft mir dieses Gebet, ohne Angst mit ihr zu gehen, mit grenzenlosem Vertrauen in den Einen, der uns beide liebt.
'