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Ich war überrascht, wie Jesus an diesem Junitag auftauchte
Ein schwerer Wollanzug mit Pelzbesatz ist nicht gerade das, was ich normalerweise bei 35 Grad trage, schon gar nicht in einem Auto ohne Klimaanlage. Doch genau so saß ich da an einem heißen und feuchten Nachmittag in Michigan und trug nicht nur einen solchen Anzug, sondern auch Stiefel, einen schneeweißen Bart und eine dicke Wollmütze.
Ich fühlte mich wie in einer Sauna auf Rädern, aber das machte mir nichts aus. Denn dies war kein gewöhnlicher Tag, und ich war kein gewöhnlicher Mensch: Ich war der Weihnachtsmann, auf einer Barmherzigkeitsmission für ein kleines Mädchen, das an Leukämie in einem nahe gelegenen Kinderkrankenhaus im Sterben lag.
Ich arbeitete als Kaplan in einem anderen Kinderkrankenhaus – eine Rolle, die mich oft in die Kämpfe und Sorgen von Familien eintauchen ließ, die mit der Krankheit und dem Tod eines geliebten Kindes zu kämpfen hatten. Wenn Weihnachten vor der Tür stand, hatte ich außerdem einen Nebenjob als Weihnachtsmann in verschiedenen Geschäften und bei Veranstaltungen, darunter die jährliche J.L. Hudson-Parade in der Innenstadt von Detroit.
Die beiden Jobs hätten unterschiedlicher kaum sein können, doch jeder war eine Gelegenheit, anderen die Liebe Gottes zu bringen. Sowohl als Weihnachtsmann als auch als Krankenhauskaplan hatte ich oft das Privileg zu erleben, wie Gott auf überraschende Weise in das Leben und die Herzen der Menschen eindrang.
An diesem besonderen Nachmittag fielen meine beiden Rollen einmal zusammen. Als ich mich in der Hitze auf den Weg zum Krankenhaus machte, bat ich den Herrn, meinen Besuch zu nutzen, um die vierjährige Angela (nicht ihr richtiger Name) zu erfreuen und ihren trauernden Großvater zu trösten. Er war derjenige, der dieses „Weihnachten im Juni“ arrangiert hatte, nachdem er erfahren hatte, dass Angela nur noch fünf Wochen zu leben hatte.
„Was kann ich tun?“, hatte er Gott gefragt. „Wie kann ich meiner kleinen Enkelin ein ganzes Leben voller Liebe ins Herz legen?“
Als er am Küchentisch saß und an seinem Kaffee nippte, fiel ihm Angelas Buntstiftzeichnung des Weihnachtsmanns auf, die immer noch am Kühlschrank hing. Er erinnerte sich daran, was sie ihn einmal gefragt hatte, als sie gemeinsam die Weihnachtsparade in Detroit sahen: „Warum muss es irgendwann zu Ende sein, Opa? … Ich wünschte, es wäre immer Weihnachten!“
Plötzlich hatte er genau gewusst, was zu tun war.
Als ich mich dem Krankenhaus näherte, war ich überrascht, viele Helfer zu sehen, die am Haupteingang auf den Weihnachtsmann warteten: ein Arzt mit einer Weihnachtsmannmütze, Krankenschwestern, Sozialarbeiter und Freiwillige, die als Weihnachtselfen verkleidet waren.
„Frohen 9. Juni!“, riefen sie mir zu. „Alles ist fertig! Wir freuen uns riesig, dass Sie den ganzen Weg vom Nordpol gekommen sind, um die Kinder zu besuchen.“ Mir wurde schnell klar, dass alle Patienten der Kinderkrebsstation in den Genuss der Überraschung kommen würden, die für Angela vorbereitet worden war.
Während wir uns fröhlich durch die Eingangshalle bewegten, stiegen mein Gefolge und ich in den Aufzug. Die Aufregung stieg, als wir zur Onkologie-Etage fuhren. Als sich die Türen öffneten, bot sich uns ein magischer Anblick. Die Station erstrahlte in weihnachtlichem Lichterglanz und war vom Klang der Weihnachtsmusik erfüllt. Girlanden schmückten den Flur, auf dem vier Weihnachtsbäume in voller Pracht standen. Ein lebendiger Frosty der Schneemann begrüßte uns und streute Schnee durch ein Rohr, das aus seinem Zylinder ragte.
Dann ertönten Freudenschreie, als der Weihnachtsmann von sechs oder sieben Kindern entdeckt wurde, die stark genug waren, um in Rollstühlen zu sitzen. Ich blieb stehen, um alle zu begrüßen, und besuchte dann die anderen Kinder von Zimmer zu Zimmer. Währenddessen schaute Angelas Großvater lächelnd zu.
Als ich endlich an Angelas Bett ankam, lugten zwei große blaue Augen über das Laken hinaus. „Angela!“ sagte ich. Die blauen Augen öffneten sich noch weiter. Ein Ausdruck von purer Freude überzog ihr Gesicht.
Während sich das gesamte Personal um sie scharte, griff ich in meine Tasche und überreichte das Geschenk, das ihr Großvater ausgesucht hatte: ein neues blaues Kleid, das Angela sich schon lange gewünscht hatte. Dazu gab es eine Schutzengelpuppe mit roten Tennisschuhen und wunderschönem blonden Haar – so, wie Angela es vor der Chemotherapie hatte. Ein kleiner Schnappschuss aus der Brieftasche ihres Großvaters war mir noch frisch in Erinnerung. „Sie sieht dir sehr ähnlich“, bemerkte ich. Der Weihnachtsmann hatte einen kleinen Knopf an ihr Krankenhauskleid geheftet, auf dem stand: „Der Weihnachtsmann sagt, ich war ein gutes Mädchen!“
Die Stimmung war so fröhlich, dass wir einige bekannte Weihnachtslieder anstimmten – „Jingle Bells“, „Rudolph das kleine Rentier “ und „Der Weihnachtsmann kommt heute in die Stadt“. Dann begann ich mit einem meiner Lieblingsweihnachtslieder, „Stille Nacht“.
Mir fehlen wirklich die Worte, um zu beschreiben, was passierte, als wir dieses letzte Lied sangen. Ich kann nur sagen, dass sich ein fast greifbarer Friede über den Raum legte. Durch die Kraft des Heiligen Geistes war Jesus da. Es spielte keine Rolle, dass unsere Feier zur falschen Jahreszeit stattfand oder dass einige der Sängerinnen und Sänger vielleicht nicht verstanden, was Gott in dieser heiligen „stillen Nacht“ für die Menschheit getan hatte. Trotz alledem machte sich der ewige Sohn Gottes, der sich den armen Hirten als Kind in einer Krippe offenbart hatte, einer anderen unwahrscheinlichen Gruppe an einem anderen unwahrscheinlichen Ort gegenwärtig.
Wie immer, wenn ich das Privileg habe, Zeuge solcher Ereignisse zu sein, war ich überrascht und ehrfürchtig, wie der Heilige Geist wirkt, aber irgendwie auch nicht überrascht, dass er tatsächlich gekommen war.
Angela starb nur zehn Tage später. Ihr Großvater rief mich nach ihrer Beerdigung in einem anderen Teil des Staates an, um mir das mitzuteilen. „Ich werde nicht so tun, als ob es mir leicht fallen würde“, sagte er. „Bevor ich dich angerufen habe, habe ich mich richtig ausgeweint“. Doch dann erzählte er von einem Erlebnis, das er im Beerdigungsinstitut hatte.
„Ich sah meine kleine Enkelin in einem weißen Sarg liegen, in ihrem neuen blauen Kleid, mit der Schutzengelpuppe an ihrer Seite und mit der Anstecknadel, die Sie ihr geschenkt hatten und auf der stand: ‚Der Weihnachtsmann sagt, ich war ein gutes Mädchen!‘ Der Kummer war fast unerträglich.
„Aber gerade dann, als ich den Schmerz am stärksten spürte … ich kann es nicht erklären, aber ich spürte plötzlich einen tiefen Frieden, sogar eine Freude. In diesem Moment wusste ich, dass Angela bei Gott war und dass wir in der Ewigkeit wieder vereint sein würden.“
Ein Gefühl der Verwunderung überkam mich, als ich seiner Geschichte zuhörte. Es war wieder geschehen! So wie wir die Gegenwart Jesu an Angelas Bett gespürt hatten, war ihr Großvater ihm an ihrem Sarg begegnet. Das Licht, das vor mehr als zweitausend Jahren in die Welt gekommen war, hatte sein Herz erfüllt und ihm Hoffnung und Freude an einem Ort des Leids und des Todes gebracht.
Das ist der wahre „Geist der Weihnacht“: nicht ein Gefühl, das einmal im Jahr aufkommt, sondern die Erkenntnis Christi, die durch den Heiligen Geist kommt. Der wahre Geist der Weihnacht, die dritte Person der Dreifaltigkeit, ist 365 Tage im Jahr da, wenn wir nur unser Herz und unser Leben für ihn öffnen.
Dann ist „Weihnachten für immer“ nicht nur der Traum eines kleinen Mädchens, sondern eine feste Realität – im Juni, im Dezember und das ganze Jahr hindurch.
Pfarrer Joseph Bernie Marquis ist Pfarrer der Sacred Heart Byzantine Catholic Church und Gründer des Saint Nicholas Institute. Er lebt in Livonia, Michigan
Ich war im St. Joseph Kloster in Covington, LA, nicht weit von New Orleans entfernt. Ich war dort, um vor etwa dreißig Benediktiner-Äbten aus dem ganzen Land zu sprechen, die sich zu einigen Tagen der Besinnung und Einkehr getroffen hatten. An den Wänden der Abteikirche und des Refektoriums des St. Joseph Klosters sind wunderbare Gemälde von Pater Gregory de Wit abgebildet. Er war ein Mönch von Mont César in Belgien, der viele Jahre lang in unserem Land sowohl in St. Meinrad in Indiana als auch in St. Josephs arbeitete, bevor er im Jahr 1978 verstarb. Ich bewundere seit langem seine unverwechselbare, schrullige und theologisch informierte Kunst. In der Apsis der Abteikirche stellte de Wit eine Reihe von geflügelten Engeln dar, die über den Bildern der sieben Todsünden schweben, was die tiefe Wahrheit ausdrückt, dass die richtige Verehrung Gottes unsere geistigen Funktionsstörungen überwindet. Aber eine Neuheit von de Wits Bildprogramm ist, dass er eine achte Todsünde hinzufügte, die er in einem Kloster als besonders zerstörerisch empfand – nämlich das Tratschen. Mit den Klöstern hatte er natürlich recht, aber ich würde sagen, dass er mit so ziemlich jeder Art von menschlicher Gemeinschaft ebenso recht gehabt hätte: Familie, Schule, Arbeitsplatz, Gemeinde usw. Klatsch und Tratsch sind Gift. Punkt. De Wits Gemälde nahm prophetisch das Lehramt unseres derzeitigen Papstes vorweg, der Klatsch und Tratsch oft angeprangert hat. Hier ein Auszug aus einer kürzlich gehaltenen Rede von Papst Franziskus: „Bitte, Brüder und Schwestern, lasst uns versuchen, nicht zu tratschen. Klatsch ist eine Plage, schlimmer als COVID. Schlimmer! Lasst uns eine große Bemühung anstreben. Kein Klatsch und Tratsch!" Und damit wir nicht einfach irgendwie darüber hinweggehen, fuhr er fort: „Der Teufel ist der größte Schwätzer." Diese letzte Bemerkung ist nicht einfach blumiges Gerede, denn der Papst weiß sehr wohl, dass die beiden Hauptnamen des Teufels im Neuen Testament diabolos (der Zerstreuer) und Satanas (der Ankläger) sind. Ich kann mir keine bessere Charakterisierung vorstellen, was Klatsch und Tratsch anrichtet und was sie eigentlich sind. Vor nicht allzu langer Zeit schickte mir ein Freund ein YouTube-Video mit einem Vortrag von Dave Ramsey, einem Unternehmens- und Finanzberater. Mit der Vehemenz von Papst Franziskus sprach sich Ramsey gegen Klatsch und Tratsch am Arbeitsplatz aus und stellte klar, dass er diese Praxis nicht toleriert. Hilfreich dabei ist, dass er Klatsch wie folgt definierte: etwas Negatives mit jemandem zu besprechen, der das Problem nicht lösen kann. Um die Dinge etwas konkreter zu machen: Eine Person in Ihrer Organisation würde tratschen, wenn sie gegenüber einem Kollegen über IT-Probleme meckert, der gar keine Kompetenz oder Befugnis zur Lösung von IT-Angelegenheiten hat. Es wäre beispielsweise auch Tratsch, wenn eine Mitarbeiterin ihre Wut über ihren Chef gegenüber Personen äußert, die in der Diensthierarchie unterhalb eingeordnet sind und somit absolut nicht in der Lage sind, konstruktiv auf die Kritik zu reagieren. Ramsey liefert ein anschauliches Beispiel aus seiner eigenen Erfahrung. Er erzählt, wie er eine Sitzung mit seinem gesamten Verwaltungsteam hatte, in der er einen neuen Ansatz vorstellte, den sie umsetzten sollten. Er verließ die Sitzung, bemerkte dann aber, dass er seine Schlüssel vergessen hatte, und machte sich auf den Weg zurück in den Raum. Dort stellte er fest, dass eine „Sitzung nach der Sitzung" stattfand, angeführt von einer Mitarbeiterin, die mit dem Rücken zur Tür den Chef vor den anderen lautstark verurteilte. Ohne zu zögern, rief Ramsey die Frau in sein Büro, und im Einklang mit seiner Null-Toleranz-für-Klatsch-Politik, feuerte er sie. Das soll natürlich nicht heißen, dass es in menschlichen Gesellschaften nie Probleme gibt, und noch weniger, dass niemals Beschwerden geäußert werden sollten. Es bedeutet vielmehr, dass man sich auf nicht beleidigende Weise damit in der Diensthierarchie nach oben genau an denjenigen wendet, der konstruktiv damit umgegehen kann. Wenn diese Methode befolgt wird, ist Klatsch und Tratsch nicht im Spiel. Ich möchte Ramseys Erkenntnis ergänzen mit einer Einsicht von John Shea, einem ehemaligen Lehrer von mir. Vor Jahren sagte uns Shea, dass wir uns völlig frei fühlen sollten, eine andere Person genau in dem Maße und in dem Ausmaß zu kritisieren, wie wir bereit sind, der Person bei der Bewältigung des Problems zu helfen, das wir erkannt haben. Wenn wir voll und ganz helfen wollen, sollten wir so heftig kritisieren, wie wir wollen. Wenn wir eine mäßige Bereitschaft zu helfen haben, sollten wir unsere Kritik abmildern. Wenn wir, wie es typischerweise der Fall ist, nicht die geringste Bereitschaft haben zu helfen, sollten wir einfach den Mund halten. Eine Beschwerde in der Hierarchie nach oben zu richten, ist hilfreich; sie in der Hierarchie nach unten zu richten, ist Klatsch und Tratsch – und das ist das Werk des Teufels. Darf ich einen freundlichen Vorschlag machen? Wir befinden uns an der Schwelle zur Fastenzeit, der großen Zeit der Kirche der Buße und Selbstdisziplin. Anstatt in dieser Fastenzeit auf Süßspeisen oder das Rauchen zu verzichten, verzichte auf Klatsch und Tratsch. Versuche vierzig Tage lang, dich nicht negativ über diejenigen zu äußern, die nicht in der Lage sind, das Problem zu lösen. Und wenn du dich versucht fühlst, diesen Vorsatz zu brechen, denke an die Engel von de Wit, die über dir schweben. Glaube mir, du und alle um dich herum werden viel glücklicher sein.
Von: Bishof Robert Barron
MehrWillst du einen Durchbruch in deinem Leben? Dann ist es das hier, was du suchst! Man muss kein großer Wissenschaftler sein, um zu wissen, dass das Gebet für das Leben eines jeden Christen von zentraler Bedeutung ist. Über die Bedeutung der Aufforderung zum Fasten wird hingegen weniger gesprochen, so dass sie vielleicht unbekannt oder zumindest ungewohnt ist. Viele Katholiken glauben vielleicht, dass sie ihren Teil dazu beitragen, wenn sie an Aschermittwoch und Karfreitag auf Fleisch verzichten, aber wenn wir einen Blick in die Heilige Schrift werfen, werden wir überrascht sein zu erfahren, dass wir zu mehr aufgerufen sind. „Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; in jenen Tagen werden sie fasten.“ (Lukas 5,35). Meine Einführung in das Fasten erfolgte vor etwa sieben Jahren, als ich auf meinem Bett lag und im Internet einen Artikel über hungernde Kinder in Madagaskar las. Ich las, wie eine verzweifelte Mutter die bedrückende Situation beschrieb, in der sie und ihre Kinder sich befanden. Morgens wachten sie hungrig auf. Die Kinder gingen hungrig in die Schule, sodass sie sich nicht auf den Lernstoff konzentrieren konnten. Sie kamen hungrig von der Schule nach Hause und gingen hungrig ins Bett. Die Situation war so schlimm, dass sie anfingen, Gras zu essen, um ihren Verstand auszutricksen und zu glauben, dass sie etwas Nahrhaftes zu sich nähmen, um ihre Gedanken an den Hunger zu vertreiben. Ich erfuhr, dass die ersten Jahre im Leben eines Kindes entscheidend sind. Die Nahrung, die sie erhalten oder nicht erhalten, kann sich auf den Rest ihres Lebens auswirken. Was mir aber wirklich das Herz brach, war ein Foto vom Rücken dreier kleiner Kinder in Madagaskar, die keine Kleidung trugen und denen man den extremen Mangel an Nahrung deutlich ansah. Jeder einzelne Knochen in ihrem Körper schien sichtbar zu sein. Das berührte mein Herz zutiefst. Was kann ich tun? Nachdem ich diesen Artikel gelesen hatte, ging ich etwas benommen und mit schwerem Herzen und Tränen in den Augen nach unten. Ich nahm die Frühstücksflocken aus dem Schrank, und als ich zum Kühlschrank ging, um die Milch herauszunehmen, bemerkte ich einen Kühlschrankmagneten mit einem Bild der Heiligen Teresa von Kalkutta. Ich hielt die Milch in der Hand, und als ich die Tür schloss, starrte ich wieder auf das Bild von Mutter Teresa und sagte in meinem Herzen: „Mutter Teresa, du bist gekommen, um den Armen in dieser Welt zu helfen. Was kann ich tun, um ihnen zu helfen?“ Ich spürte in meinem Herzen eine sofortige sanfte und klare Antwort: Faste! Ich stellte die Milch sofort wieder in den Kühlschrank und das Müsli in den Schrank und fühlte eine solche Freude und einen solchen Frieden, als ich eine so klare Anweisung erhielt. Dann versprach ich, wenn ich an diesem Tag an Essen denken würde, wenn ich Hunger bekäme, Essen riechen oder sogar sehen würde, würde ich diese kleine Selbstverleugnung für diese armen Kinder und ihre Eltern und alle verhungernden und hungernden Menschen auf der ganzen Welt anzubieten. Es war mir eine Ehre, auf so einfache, aber offensichtlich machtvolle Weise in Gottes göttliches Eingreifen gerufen zu werden. Ich habe an diesem Tag nicht an Essen gedacht oder gar Hunger verspürt, bis ich später am Abend die Heilige Messe besuchte. Kurz bevor ich die heilige Kommunion empfing, knurrte mein Magen, und ich fühlte mich so hungrig. Als ich mich nach dem Empfang der Eucharistie wieder hinkniete, fühlte ich mich, als hätte ich gerade die beste Mahlzeit meines Lebens zu mir genommen. Das war es auch; ich hatte das „Brot des Lebens“ (Johannes 6,27-71) empfangen. Die Eucharistie verbindet jeden von uns nicht nur mit Jesus persönlich, sondern auch untereinander und „verpflichtet uns auf kraftvolle Weise den Armen“ (KKK 1397). Der heilige Augustinus beschreibt die Größe dieses Geheimnisses als „Zeichen der Einheit“ und „Band der Liebe“ (KKK 1398). Der heilige Paulus hilft uns, dies zu verstehen, indem er weiter erklärt: „Weil es ein Brot gibt, sind wir, die wir viele sind, ein Leib, denn wir haben alle an dem einen Brot teil“ (1 Korinther 10,17). Da wir also „ein Leib in Christus“ sind, sind wir „einzeln Glieder eines anderen“ (Römer 12,5). Eine Richtung Ich begann jede Woche zu beten und den Herrn zu fragen, für wen ich fasten und beten sollte. Bevor ich zu fasten begann, begegnete ich irgendwie jemandem: einem Obdachlosen, einer Prostituierten, einem ehemaligen Häftling usw. Ich fühlte mich wirklich geführt. In einer bestimmten Woche ging ich jedoch zu Bett, ohne zu wissen, für welches Anliegen der Herr mich fasten und beten lassen wollte. Als ich in dieser Nacht einschlief, betete ich und bat um Führung. Am nächsten Morgen, als ich mein Morgengebet beendete, bemerkte ich, dass ich eine Textnachricht auf meinem Handy hatte. Meine Schwester hatte mir die tragische Nachricht geschickt, dass eine Freundin von ihr Selbstmord begangen hatte. Ich hatte meine Antwort. Daraufhin begann ich zu fasten und für die Seele dieses Mädchens zu beten. Auch für die Menschen, die sie gefunden hatten, für ihre Familie, für alle Selbstmordopfer und für alle, die derzeit mit dem Gedanken spielen, sich das Leben zu nehmen. Als ich an diesem Tag von der Arbeit nach Hause kam, betete ich meinen täglichen Rosenkranz. Als ich das letzte Gebet auf der allerletzten Perle betete, spürte ich deutlich in meinem Herzen die Worte: „Wenn ihr fastet“ (Matthäus 6,16-18). Als ich über diese Worte nachdachte, lag die Betonung eindeutig auf 'wenn', nicht auf 'falls'. So wie von uns als Gläubigen erwartet wird, dass wir beten, gilt das Gleiche eindeutig für das Fasten: Wenn ihr fastet. Als ich den Rosenkranz beendet hatte und aufstand, klingelte sofort mein Telefon. Eine nette ältere Dame, die ich aus der Kirche kenne, rief mich in einem verzweifelten Zustand an und erzählte mir einige Dinge, die in ihrem Leben vor sich gingen. Sie erzählte mir, dass sie an Selbstmord dachte. Ich kniete mich hin und wir beteten gemeinsam am Telefon, und durch die Gnade Gottes spürte sie am Ende des Gebets und des Gesprächs Frieden. Die Macht von Gebet und Fasten! Gott sei gepriesen. Fliegen und zurückschlagen Ich hatte das große Glück, den Marienwallfahrtsort Medjugorje mehrmals in meinem Leben zu besuchen, und ich habe diese wunderbare Waffe gegen das Böse immer mehr zu schätzen gelernt. Dort hat die Heilige Jungfrau Ihre Kinder weiterhin zur Buße und zum Fasten aufgerufen und sie oft gebeten, mittwochs und freitags nur Brot und Wasser zu sich zu nehmen. Ein verstorbener Priester aus Medjugorje, Pater Slavko, hat einmal gesagt, dass „Gebet und Fasten wie zwei Flügel“ sind. Wir können sicher nicht erwarten, mit nur einem Flügel gut zu fliegen. Es ist an der Zeit, dass die Gläubigen wirklich die ganze Botschaft des Evangeliums annehmen und radikal für Jesus leben, um wirklich zu fliegen. Die Bibel zeigt uns immer wieder deutlich die Macht des Gebets, wenn es mit Fasten einhergeht (Esther 4,14-17; Jona 3; 1 Könige 22,25-29). In einer Zeit, in der die Fronten klar gezogen sind und der Gegensatz zwischen Licht und Finsternis unübersehbar ist, ist es an der Zeit, den Feind zurückzudrängen, indem wir uns an die Worte Jesu erinnern, dass manches Böse „durch nichts Anderes als durch Gebet und Fasten ausgetrieben werden kann“ (Markus 9,29)
Von: Sean Booth
MehrPlötzliche Umbrüche und Veränderungen im Leben können erschütternd sein, aber habe Mut! Du bist nicht allein … Wenn ich erklären sollte, wann ich mir meiner Beziehung zu Gott bewusst wurde, wäre ungefähr so, als sollte ich mich daran erinnern, wann ich zu atmen begann. Ich kann es nicht. Gott war immer da in meinem Leben. Den entscheidenden „Aha“-Moment gab es nicht, aber es gibt unzählige Momente, die mich daran erinnern, dass Er immer gegenwärtig ist. Psalm 139 sagt es wunderbar: „Denn du hast mein Inneres geschaffen, mich gewoben im Schoß meiner Mutter. Ich danke dir, dass du mich so wunderbar gestaltet hast.” (Ps 139,13-14) Die einzige Antwort Während Gott immer eine fixe Konstante in meinem Leben war, waren es viele andere Dinge nicht. Freunde, Häuser, Gesundheit, Glaube und Gefühle können sich zum Beispiel mit der Zeit und den Umständen ändern. Manchmal fühlt sich Veränderung neu und aufregend an, aber manchmal ist sie auch beängstigend und lässt mich schwach und verletzlich fühlen. Die Dinge ändern sich so schnell wie Ebbe und Flut, und ich fühle mich, als stünden meine Füße am Rand eines windigen Sandstrandes, wo die Flut ständig mein Fundament verschiebt und mich zwingt, meine Mitte wieder neu zu finden. Wie bewältigen wir die täglichen Veränderungen, die uns aus dem Gleichgewicht bringen? Für mich gab es nur eine Antwort, und ich vermute das gleiche gilt für dich: Gnade – das Leben Gottes, das sich in uns bewegt, Gottes unverdientes Geschenk an uns, das wir nicht verdienen oder kaufen können und das uns durch dieses Leben zum ewigen Leben führt. Umzug ohne Pause Im Durchschnitt bin ich etwa alle fünf oder sechs Jahre einmal umgezogen. Manche Umzüge waren eher lokal und vorübergehend; andere brachten mich viel weiter weg und für längere Zeiträume. Aber es waren alles Bewegungen und Veränderungen. Die erste große Veränderung kam, als wir wegen der Arbeit meines Vaters quer durchs Land umziehen mussten. Unsere Familie war tief verwurzelt in einem Staat, der sich geographisch und kulturell extrem von dem neuen Staat unterschied. Die Aufregung von etwas Neuem linderte vorübergehend meine Angst vor dem Unbekannten. Als wir jedoch in unserem neuen Zuhause ankamen, hüllte mich die Tatsache, dass ich alles verlassen hatte, was ich gekannt hatte – mein Zuhause, unsere Verwandten, Freunde, Schule, Kirche und alles andere Vertraute – in schwere Traurigkeit und Leere. Der Umzug veränderte auch unsere Familiendynamik. Während alle versuchten, sich daran zu gewöhnen, wurde jeder von seinen individuellen Bedürfnissen in Beschlag genommen. Wir fühlten uns nicht mehr wie eine zusammengehörige Familie. Nichts fühlte sich mehr sicher oder gewohnt an. Einsamkeit machte sich breit. Berührung In den Wochen nach unserem Umzug packten wir unsere Sachen aus und sortierten unser Hab und Gut. Als ich eines Tages in der Schule war, packte meine Mutter ein Kruzifix aus, das seit meiner Geburt an der Wand über meinem Bett gehangen hatte. Sie packte es aus und hängte es in mein neues Schlafzimmer. Es war nur eine Kleinigkeit, aber mir bedeutete es viel. Das Kreuz war etwas Vertrautes und Geliebtes. Es erinnerte mich daran, wie sehr ich Gott liebte und wie oft ich in meinem früheren Zuhause mit Ihm gesprochen hatte. Er war mein Freund gewesen, seit ich ein kleines Mädchen war, aber irgendwie dachte ich, ich hätte auch ihn zurückgelassen. Ich nahm das Kruzifix von der Wand, hielt es fest in meinen Händen und weinte. Etwas begann sich in mir zu verändern. Mein bester Freund war bei mir und ich konnte wieder mit Ihm sprechen. Ich sagte ihm, wie fremd sich dieser neue Ort anfühlte und wie sehr ich mich danach sehnte, nach Hause zurückzukehren. Stundenlang erzählte ich ihm, wie einsam ich geworden war, welche Ängste mich packten, und ich bat um Seine Hilfe. Nach und nach spülten die Tränen, die über meine Wange liefen, die Reste der Dunkelheit weg, die mein Herz ergriffen hatte. Ein Friede, den ich lange nicht gefühlt hatte, ließ sich in meinem Herzen nieder. Die Tränen trockneten allmählich, Hoffnung trat in mein Herz, und da wusste ich, dass Gott bei mir war. Ich war wieder glücklich. Gottes Gegenwart in meinem Zimmer an diesem Tag veränderte meine Einstellung, mein Herz und mein Aussehen. Ich hätte es nicht allein geschafft. Es war Gottes Geschenk an mich … Seine Gnade. Die einzige Konstante im Leben In der Schrift sagt uns Gott, dass wir uns nicht fürchten sollen, weil er immer bei uns ist. Einer meiner Lieblingsverse hilft mir, mit meiner Angst vor Veränderungen umzugehen: „Der Herr selbst zieht vor dir her. Er ist mit dir. Er lässt dich nicht fallen und verlässt dich nicht. Du sollst dich nicht fürchten und keine Angst haben.” (Deuteronomium 31,8) Ich bin oft umgezogen und habe mich verändert, seit ich das kleine Mädchen war, aber ich habe erkannt, dass ich diejenige bin, die sich bewegt und verändert, nicht Gott. Er ändert sich nie. Er ist immer bei mir, egal, wohin ich gehe und was sich in meinem Leben verändert. Gott hat mein Gleichgewicht nach jedem Umzug wiederhergestellt, nach jeder Veränderung und jeder Verschiebung im Sand. Er ist Teil meines Lebens, seit ich mich erinnern kann. Manchmal vergesse ich Ihn, aber Er vergisst mich nie. Wie könnte er auch? Er kennt mich so gut, dass „sogar die Haare auf (meinem) Kopf alle gezählt sind.” (Matthäus 10,30-31). Auch das ist Gnade. Der Tag, an dem ich dieses Kreuz von der Wand meines Schlafzimmers nahm und es festhielt, war sinnbildlich für die Beziehung, die ich für den Rest meines Lebens zu Ihm haben würde. Ich brauche Seine ständige Präsenz, um die Dunkelheit zu vertreiben, mir Hoffnung zu geben und mir den Weg zu zeigen. Er ist „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Johannes 14,6). Also halte ich an Ihm fest, so eng wie ich kann, durch Gebet, Lesen der Heiligen Schrift, Teilnahme an der Messe, die Sakramente und die Gnaden, die er mir gibt, mit anderen zu teilen. Ich brauche meinen Freund, der immer bei mir ist, wie Er es versprochen hat. Ich brauche alle Seine erstaunlichen Gnaden und ich bitte täglich darum. Ich bin mir sicher, dass ich solche Geschenke nicht verdiene, aber Er gibt sie mir trotzdem, weil Er Liebe ist und eine ‚Elende wie mich‘ retten will.
Von: Teresa Ann Weider
MehrDie richtige Entscheidung zu treffen, ist von zentraler Bedeutung. Wie lautet deine Wahl? Vor vierzig Jahren beschäftigte sich Bob Dylan intensiv mit dem Christentum, was in seinem Album Slow Train Coming (1979) deutlich wurde. In dem folgenden Text stellt Dylan die Frage „Wem schenkst du deine letzte Treue?": “Ja, du wirst jemandem dienen müssen. Nun, es kann der Teufel sein oder es kann der Herr sein, aber du wirst jemandem dienen müssen." Wir können dieser Frage nicht ausweichen, weil wir in der Tat dazu bestimmt sind, „jemandem zu dienen". Warum ist das so? Warum können wir uns nicht einfach von einer Erfahrung zur nächsten treiben lassen, ohne uns irgendetwas oder irgendjemandem anzuvertrauen? Die Antwort ergibt sich aus unserer menschlichen Natur: Wir haben einen Verstand (ein reflektierendes Bewusstsein) und einen Willen (der das Gute will). Unserem Verstand wohnt die Fähigkeit inne, einen Sinn in unserer menschlichen Existenz zu suchen. Im Gegensatz zu anderen Lebewesen machen wir nicht einfach nur Erfahrungen, sondern wir treten einen Schritt zurück und interpretieren, wir geben dem, was gerade geschehen ist, einen Sinn. In unserem Prozess, unseren Erfahrungen einen Sinn zu geben, müssen wir uns der Frage von Dylan stellen: Wem werde ich dienen? Auf dem Weg in eine Sackgasse? Jesus vereinfacht, wie es seine Gewohnheit war, die Wahl, wenn er sagt: „Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon" (Hervorhebung hinzugefügt; Mt 6,24). Jesus weiß, dass wir entweder nach Erfüllung suchen, indem wir in Beziehung zu Gott, der Quelle unseres Seins, stehen, oder wir suchen unser Glück außerhalb von Gott. Wir können nicht beides haben: „... es kann der Teufel sein oder der Herr, aber irgendjemandem wirst du dienen müssen." Die Wahl, die wir treffen, bestimmt unser Schicksal. Wenn wir dem „Mammon" unsere Treue schenken, verwerfen wir unser wahres Selbst, das dazu bestimmt ist, in einer echten Beziehung zu Gott und dem Nächsten zu stehen. Wenn wir uns für den „Mammon" entscheiden, verlagern wir uns auf ein konsumierendes Selbst, dass seine Identität in Besitz, Prestige, Macht und Vergnügen findet. Wenn wir das tun, objektivieren wir uns selbst. In der heutigen Sprache nennen wir dies die „Kommodifizierung des Selbsts". Mit anderen Worten: Wir sind, was wir besitzen. Der Weg des Besitzes, des Ansehens, der Macht und des Vergnügens führt in eine Sackgasse. Und warum? Weil er ... - rar ist - nicht jeder hat Zugang zu Reichtum, Ansehen, Vergnügen und Macht. Wenn der Besitz der Güter der Welt das Tor zum Glück ist, dann haben die meisten Menschen keine Chance auf Glück. - exklusiv - was eine Folge ihrer Knappheit ist. Das Leben wird zu einem Nullsummenspiel, bei dem die Gesellschaft in „Habende" und „Nichthabende" unterteilt ist. Wie Bruce Springsteen in seinem Lied „Atlantic City" singt: „Hier unten gibt es nur Gewinner und Verlierer, und lass dich nicht auf der falschen Seite der Linie erwischen." - vergänglich - das heißt, unsere Bedürfnisse und Wünsche ändern sich; wir erreichen nie einen Endpunkt, weil es immer etwas anderes gibt, das wir begehren. - kurzlebig - sein größter Nachteil ist die Oberflächlichkeit. Materialismus, Anerkennung, Status und Kontrolle können uns zwar eine Zeit lang befriedigen, aber sie erfüllen nicht unsere tiefsten Sehnsüchte. Am Ende vergehen sie: „Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch" (Koh 1,2). Wahre Identität Das Streben nach den Reichtümern und Vergnügungen dieser Welt kann verheerende psychologische und geistliche Folgen haben. Wenn mein Selbstwertgefühl von meinen Besitztümern und Errungenschaften abhängt, dann bedeutet das Fehlen der neuesten Errungenschaften oder ein Misserfolg nicht nur, dass ich weniger habe als andere oder dass ich in einer Sache versagt habe, sondern auch, dass ich als Mensch versagt habe. Sich mit anderen zu vergleichen und von sich selbst Perfektion zu erwarten, erklärt die Ängste, unter denen so viele junge Menschen heute leiden. Und wenn wir älter und weniger produktiv werden, können wir unser Gefühl für Nützlichkeit und Selbstwert verlieren. Jesus sagt uns, dass unsere andere Alternative darin besteht, „dem Herrn zu dienen", der das Leben selbst ist und der sein Leben mit uns teilen will, damit wir ihm ähnlich werden und das Wunder seines Wesens widerspiegeln. Das falsche Selbst, das alte Selbst, das gekaufte Selbst führt zu Selbstversenkung und geistlichem Tod. Indem wir aber „dem Herrn dienen", treten wir in sein eigenes Wesen ein. Das Neue Selbst, das wahre Selbst, ist Christus, der in uns lebt; es ist das Selbst, das zur Liebe befohlen ist, denn, wie der Heilige Johannes uns daran erinnert, „Gott ist die Liebe" (1 Joh 4,8). Der heilige Paulus fügt hinzu, dass wir, wenn wir dieses wahre Selbst haben, nach dem Bild unseres Schöpfers erneuert werden (Kol 3,1-4). Wenn wir wissen, wer wir sind, ist es viel einfacher zu wissen, was wir tun sollen. Wer wir sind, ist unendlich wichtiger als das, was wir haben, denn wenn wir wissen, wer wir sind, wissen wir, was wir zu tun haben: Wir sind Gottes geliebte Kinder, die geschaffen wurden, um in Gottes Liebe zu ruhen. Wenn wir uns auf diese Wahrheit konzentrieren, ist es keine schwierige Entscheidung mehr zu wissen, wem wir dienen sollen. Wie Josua können wir dann getrost sagen: „Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen" (Jos 24,15).
Von: Diakon Jim McFadden
MehrEs war am 24. Februar 1954. Der 24-jährige Jacques Fesch stürmte das Büro des Geldwechslers Alexander Silberstein in Paris. Fesch schlug ihm auf den Kopf. Doch seinem Opfer gelang es noch, den Alarm auszulösen. Der 35-jährige Polizist Jean Vergne war in der Nähe. Als er am Tatort ankam, versuchte Jacques zu fliehen und schoss dabei wild um sich. Der Polizist, verwitweter Vater einer vierjährigen Tochter, starb noch am Tatort. Drei unbeteiligte Personen wurden verwundet. Fesch versuchte noch, durch die Metro zu fliehen, doch er wurde festgenommen. Die „Affäre Fesch“ erregte in der Öffentlichkeit großes Aufsehen. Ein Pariser Gericht verurteilte Fesch im April 1954 zum Tode. Seine Hinrichtung durch die Guillotine wurde am 1. Oktober 1957 vollstreckt. Jacques Fesch kam aus einer reichen Familie. Er war das jüngste Kind. Sein Vater war ein erfolgreicher Bankier aus Belgien – ein Künstler und Atheist, der wenig mit seinem Sohn zu tun hatte. Materiell hatte Jacques alles, was man sich wünschen konnte, aber es herrschte, wie er selbst sagte, „eine unerträgliche Atmosphäre in unserer Familie. Es gab keine gegenseitige Achtung, keine Liebe. Wir waren wie Monster an Egoismus und Stolz.“ Als er 17 Jahre alt war, ließen seine Eltern sich scheiden. Jacques war faul. Nichts interessierte ihn wirklich. Schließlich wurde er von der Schule verwiesen. Sein Vater besorgte ihm eine Tätigkeit in seiner Bank, aber Jacques zog es vor, Partys zu feiern. Als er 20 Jahre alt war, wurde seine Freundin Pierette Polack schwanger. Nur einen Monat nach der standesamtlichen Heirat kam seine Tochter Véronique zur Welt. Er schreibt darüber: „Ich liebte meine Frau nicht wirklich, aber wir waren gute Freunde. Meine Tochter hingegen liebte ich. Ich war eine schwache Natur und hatte einen sehr labilen Charakter, suchte immer den bequemsten Weg.“ Jacques kündigte seine Stelle in der Bank seines Vaters und begann zu zechen und nichts Sinnvolles zu tun. Er vernachlässigte seine Frau und sein Kind und zeugte ein weiteres Kind mit einer anderen Frau. Einzelhaft Es war in der Verzweiflung über das Leben, in das er hineingeraten war, als ihm die Idee kam, den Geldhändler zu überfallen. Die Schlagzeilen über seine Gräueltat verbreiteten sich in Windeseile in ganz Frankreich. In allen Nachrichtensendungen berichtete man von dem Trauerzug für den getöteten Polizisten. Gebannt verfolgten die Zeitungen, wie man dem Mörder den Prozess machte. Die verbleibenden drei Jahre vom Todesurteil bis zu seiner Hinrichtung hielt man Jacques im Pariser Gefängnis La Santé in strenger Einzelhaft. Von Gott wollte Fesch auch dann noch nichts wissen. Später schrieb er darüber: „Sechs oder sieben Jahre habe ich ein Leben ohne Gott geführt, aus Egoismus und Kälte. Ich war nicht fähig zu lieben. Wenn man von Gott sprach, war meine Antwort: Eine schöne Legende, ein Trost für Menschen, die leiden. Religion ist etwas für Menschen wie Sklaven und Unterdrückte.“ Auch den Gefängnisseelsorger, einen gütigen Dominikaner, wies er am Anfang schroff ab. Doch der Pater blieb an ihm „dran“. Schließlich kamen sich die beiden doch näher. Auch ein alter Freund von Jacques, der in dieser Zeit zum katholischen Priester geweiht wurde, begann ihn zu besuchen und sprach mit ihm über den christlichen Glauben. Langsam wurde er offener für den Glauben, aber er „besaß“ ihn noch nicht. Große Freude und tiefer Friede Und dann kam die Nacht, die den kurzen Rest seines Lebens vollkommen verändern sollte. Darüber schreibt er: „Nach einem Jahr Haft, als ich eines Abends mit offenen Augen auf dem Bett lag und litt wie nie zuvor, da entrang sich meinem Herzen ein Hilferuf: Mein Gott! Und augenblicklich, wie ein heftiger Wind, von dem ich nicht wusste, woher er kam, packte mich der Geist des Herrn am Hals. Es war keine Einbildung. Ich spürte ganz deutlich, wie der Hals zugeschnürt war und ein neuer Geist in mich hineinkam. Es durchdrang mich ein Empfinden von unendlicher Kraft und Sanftmut. Ein so starker Eindruck, den man nicht lange ertragen könnte. Ab diesem Moment glaubte ich mit einer unerschütterlichen Gewissheit, die mich nie mehr verließ.“ In einem anderen Brief schreibt er darüber, dass ihn eine große Freude überkam und ein tiefer Friede und er von einem Moment zum anderen umgekrempelt wurde: „Eine starke Hand hat mich umgewendet wie einen Handschuh. Vorher war ich nur ein lebendiger Leichnam. Ich danke dem Herrn mit all meinen Kräften, dass er in meiner höchsten Not Mitleid mit mir hatte und auf mein Verbrechen mit seiner Liebe antwortete. Ich musste zum ersten Mal weinen, als ich die Gewissheit hatte, dass Gott mir verziehen hat.“ Von nun an betrachtete Jacques Fesch seine Zelle als ein Kloster. Er las fast 200 Bücher, darunter die geistlichen Biografien des Heiligen Franz von Assisi und der Heiligen Therese von Lisieux. Jeden Tag betete er, hielt seine Bibellesung und betete das kirchliche Stundengebet. Dennoch gab es in der Einsamkeit seiner Zelle auch Rückschläge. In seinem geistlichen Tagebuch, das er in seinen letzten Lebensmonaten führte, schrieb er: „Oft falle ich noch in eine Art Apathie und Resignation zurück. Zu meiner Bestürzung stelle ich fest, dass alles, was ich längst hinter mir wähnte, noch immer vor meiner Seele hockt: die ganzen schlechten Gedanken, wie ich sie vor meiner Bekehrung kannte, überfallen mich mit gleicher Heftigkeit und bringen mein Denken auf Abwege, so dass ich alle Kraft zusammennehmen muss, um sie niederzukämpfen. Doch ich glaube und vertraue alle meine Leiden und Schmerzen Christus an. Er versteht sie!“ Schon im Himmel Manchmal überkam ihn die Versuchung, sich gegen den bevorstehenden Tod aufzubäumen: „Ich murre immer wieder gegen den Ratschluss des Herrn. Ich komme mir vor wie ein böser alter Gaul, der fest an der Kandare gehalten wird und sich dauernd auf die Hinterbeine stellt, weil er wieder in den Stall der Sünde zurücktraben möchte. Wenn ich weiterleben würde, könnte ich nicht auf diesem Niveau bleiben, das ich erreicht habe. Es ist also besser, dass ich sterbe.“ Besonders sorgte ihn das Seelenheil seiner Familie. Im Wunsch, dass auch sie das Heil Jesu Christi erfahren, beschloss er, sich für ihr Wohl ganz in sein Schicksal zu ergeben. Zuerst bekehrte sich seine krebskranke Mutter zu Jesus und fand zu einem tiefen Glauben an Jesus, bevor sie 1956 starb. Für seine Frau Pierrette entbrannte in ihm eine ganz neue Liebe. Allein an sie schrieb er 350 Briefe. „Mein Jacques“, notierte sie damals, „ist schon im Himmel, und ich befinde mich irgendwo hier unten auf dem Fußschemel. Er ist ein ganz anderer geworden.“ Doch auch sie selbst fand langsam zum Glauben. Wenige Tage vor seiner Hinrichtung ging sie zum ersten Mal seit ihren Kindertagen wieder zur Beichte und zur Kommunion. Am Tag vor Jacques‘ Hinrichtung heiratete das Paar noch kirchlich, um ihre Beziehung unter den Segen Gottes zu stellen. In der letzten Nacht vor seiner Hinrichtung schrieb Jacques Abschiedsbriefe. In sein Tagebuch schrieb er: „Jesus hat mir versprochen, dass er mich sofort ins Paradies führen wird. Meine Augen sind auf das Kreuz geheftet und meine Blicke hängen an den Wunden meines Erlösers. Ich wiederhole ohne Unterlass: Es geschieht für dich! Dieses Bild will ich mir bewahren bis zu meinem Ende. Denn verglichen mit dem, was er erlitten hat, ist mein Leiden gering. Ich erwarte die Liebe. In fünf Stunden werde ich Jesus sehen.“ Am nächsten Morgen, unmittelbar vor der Abführung zu seiner Hinrichtung, legte Jacques Fesch eine letzte Beichte ab und empfing die Heilige Kommunion. Dann führte man ihn zur Guillotine. Er bat darum, dass man ihm noch einmal ein Kreuz reichte, das er lange und innig küsste. Noch einmal bat er alle um Vergebung. Dann flehte er noch einmal „Herr, verlass mich nicht!“ und legte seinen Kopf unter das Fallbeil.
Von: Christian Müller
MehrLetzte Woche traf ich mich mit den Dechanten unserer Diözese, um eine Reihe von Fragen zu besprechen. Die wichtigste davon war der laufende Prozess der Zusammenlegung einiger unserer Pfarreien und der Umstrukturierung anderer in Gruppen. Diese Umstrukturierungen, die in den letzten Jahren stattgefunden haben, sind durch eine Reihe von Faktoren bedingt: die abnehmende Zahl von Priestern, durch demografische Veränderungen in unseren Städten und Gemeinden, durch wirtschaftlichen Druck usw. Doch obwohl ich meine Zustimmung zu einigen dieser Veränderungen gab, sagte ich den Dechanten, dass ich mir für jede Konsolidierungsstrategie auch eine Wachstumsstrategie wünsche. Ich weigere mich nämlich einfach zu akzeptieren, dass ich oder irgendein anderer Bischof den Vorsitz über den Niedergang unserer Kirchen führen sollte. Denn von seiner Natur her ist das Christentum zentrifugal, nach außen gerichtet und nach Ziel und Umfang universell. Jesus hat nicht gesagt: „Verkündet das Evangelium einer Handvoll eurer Freunde“ oder „Verkündet die Frohe Botschaft in eurer eigenen Kultur“. Vielmehr sagte er zu seinen Jüngern: „Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (Matthäus 28,18-19). Er lehrte seine Anhänger auch, dass die Pforten der Hölle die kämpfende Kirche, die er gegründet hat, nicht überwältigen würden. Die Dinge so zu belassen, wie sie sind, den Niedergang zu verwalten oder einfach nur auf der Stelle zu treten, ist daher absolut nicht das, was Jesus von uns will oder erwartet. Erlauben Sie mir, gleich zu Beginn zu sagen, dass die Ausdehnung unserer Kirche keineswegs die ausschließliche Verantwortung von Bischöfen und Priestern ist. Wie das Zweite Vatikanische Konzil klar lehrt, ist jeder getaufte Katholik dazu berufen, das Evangelium zu verkünden; wir sitzen daher alle im selben Boot. Was sind also die Wachstumsstrategien, die jeder Katholik anwenden kann? Eine erste, die ich anführen möchte, ist einfach die folgende: Jede Familie, die regelmäßig zur Messe kommt, sollte es zu ihrer evangeliumsgemäßen Verantwortung machen, im kommenden Jahr eine andere Familie zur Messe zu bringen. Wohl jeder treue Messbesucher, der diese Zeilen liest, kennt Menschen, die zur Messe gehen sollten, es aber nicht tun. Das können die eigenen Kinder oder Enkelkinder sein. Es können Mitarbeiter sein, die einst glühende Katholiken waren und einfach von der Ausübung des Glaubens abgekommen sind, vielleicht aber auch Menschen, die wütend auf die Kirche sind. Finden Sie diese umherirrenden Schafe und machen Sie es sich zur Aufgabe, sie zur Messe zurückzubringen. Wenn wir alle das mit Erfolg tun würden, könnten wir die Größe unserer Gemeinden innerhalb eines Jahres verdoppeln. Eine zweite Empfehlung ist es, für die Ausbreitung der Kirche zu beten. Nach der Heiligen Schrift ist noch nie etwas Großes ohne Gebet erreicht worden. Bitten Sie also den Herrn eindringlich, leidenschaftlich, ja hartnäckig, seine verstreuten Schafe zurückzubringen. So wie wir den Herrn der Ernte anflehen müssen, dass er Arbeiter in seine Ernte sendet, so müssen wir ihn auch darum bitten, seine Schafherde zu vergrößern. Ich würde gern die Älteren und ans Haus Gebundenen in einer Gemeinde ermutigen, diese besondere Aufgabe zu übernehmen. Und ich würde diejenigen, die regelmäßig zur eucharistischen Anbetung gehen, bitten, fünfzehn oder dreißig Minuten pro Tag damit zu verbringen, den Herrn um diese besondere Gunst zu bitten. Und ich würde vorschlagen, dass die Liturgieverantwortlichen Bitten für das Wachstum ihrer Pfarrei in die Gläubigengebete der Sonntagsmesse aufnehmen. Eine dritte Anregung ist es, Suchende einzuladen, ihre Fragen zu stellen. Aus vielen konkreten Erfahrungen der letzten zwanzig Jahre weiß ich, dass viele junge Menschen, selbst solche, die behaupten, dem Glauben feindlich gegenüberzustehen, in Wirklichkeit ein tiefes Interesse an Religion haben. Wie Herodes, der die Predigt des Täufers Johannes im Gefängnis anhörte, gehen selbst scheinbar antireligiöse Menschen auf religiöse Websites und verfolgen aufmerksam, was dort diskutiert wird. Fragen Sie also diejenigen, die sich der Kirche entfremdet haben, warum sie nicht mehr zur Messe kommen. Sie werden überrascht sein, wie bereitwillig sie es Ihnen sagen. Aber dann müssen Sie auch die Empfehlung des heiligen Petrus befolgen: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt“ (1 Petr 3,15) Mit anderen Worten: Wenn Sie schon um Fragen bitten, sollten Sie auch in der Lage sein, einige Antworten zu geben. Das bedeutet, dass Sie Ihre Kenntnisse von Theologie, Apologetik, Schrift, Philosophie und Kirchengeschichte auffrischen sollten. Wenn sich das etwas niederschmetternd anhört, berücksichtigen Sie, dass es gerade in diesen Bereichen in den letzten 25 Jahren eine explosionsartige Zunahme an Literatur mit einem Fokus auf genau jenen Fragen gibt, die junge Suchende in der Regel stellen - und das meiste davon ist sogar leicht online verfügbar. Ein vierter und letzter Vorschlag, den ich machen möchte, ist einfach der folgende: Seien Sie freundlich! Sherry Waddell, deren Buch Forming Intentional Disciples zu einem modernen Klassiker auf dem Gebiet der Evangelisierung geworden ist, sagt, dass ein entscheidender erster Schritt, um jemanden zum Glauben zu bringen, der Aufbau von Vertrauen ist. Wenn jemand glaubt, dass Sie ein guter und anständiger Mensch sind, dann wird er auch viel eher bereit sein, Ihnen zuzuhören, wenn Sie über Ihren Glauben sprechen. Darf ich ganz offen sein? Schon ein nur flüchtiger Blick in die katholischen sozialen Medien offenbart eine Fülle von abstoßendem Verhalten. Allzu vielen scheint es nur darum zu gehen, ihre eigene Korrektheit herauszuposaunen; sie konzentrieren sich auf sehr spezielle Themen, die für die meisten Menschen nicht nachvollziehbar und irrelevant sind, und machen dabei ihre Feinde nieder. Ich fürchte, dass diese Realität der sozialen Medien für Haltungen steht, die auch außerhalb des digitalen Raums in der Kirche verbreitet sind. Diese Haltungen aber sind für eine Evangelisierung sehr schädlich. Ein Kollege von mir hat in seinen Gesprächen mit entfremdeten und fernstehenden Menschen berichtet, dass das, was sie von der Kirche fernhält, oft die Erfahrung dessen ist, was sie als die Niedertracht von Gläubigen beschreiben. Ob online oder im wirklichen Leben: Seien Sie also freundlich! Keiner wird sich dafür interessieren, vom Glaubensleben offensichtlich verbitterter und unglücklicher Menschen zu hören. Wir haben also unseren Marschbefehl: Verkündet den Herrn Jesus Christus allen Völkern! Beginnen wir dabei mit unseren eigenen Gemeinden, unseren eigenen Familien. Und geben wir uns niemals mit dem Status quo zufrieden.
Von: Bishof Robert Barron
MehrDer größte Schatz der Welt ist für jeden Menschen erreichbar! Die Wirklichkeit der Gegenwart Jesu in der Eucharistie ist etwas Großes und Wunderbares. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Jesus in der Eucharistie wirklich und wahrhaftig gegenwärtig ist, nicht nur, weil die Kirche diese Wahrheit lehrt. Die erste Berührung Eine der ersten Erfahrungen, die ich gemacht habe und die dazu beigetragen haben, meinen Glauben an den Herrn zu stärken, war die Taufe im Heiligen Geist in meiner Anfangszeit in der katholischen Charismatischen Erneuerung. Zu dieser Zeit war ich noch kein Priester. Ich leitete ein Gebetstreffen, und während dieses Treffens beteten wir für Menschen. Wir hatten die Eucharistie zur Anbetung ausgesetzt, und dann kamen die Leute einer nach dem anderen, damit wir für sie beteten. Eine Frau kam zu mir und bat mich, mit gefalteten Händen für sie zu beten, und ich dachte, sie würde ebenfalls beten. Sie bat mich, für ihren Mann zu beten, der ein Problem mit seinem Fuß hatte. Aber während ich betete, spürte ich in meinem Herzen, dass der Herr sie heilen wollte. Also fragte ich sie, ob sie irgendeine Art von körperlicher Heilung brauche. Sie sagte mir: "Meine Hände sind so, weil ich eine steife Schulter habe." Sie hatte Schwierigkeiten, ihre Hände zu bewegen. Als wir um ihre Heilung beteten, sagte sie, dass von der Eucharistie eine große Hitze ausging, die auf ihre steife Schulter niederging, und sie war auf der Stelle geheilt. Das war das erste Mal, dass ich eine solche Heilung durch die Kraft der Eucharistie gesehen habe. Es ist genau so, wie wir es in den Evangelien lesen - die Menschen berührten Jesus, und eine Kraft ging von ihm aus und heilte sie. Unvergesslicher Moment Ich hatte eine weitere kraftvolle Erfahrung der Eucharistie in meinem Leben gemacht. Einmal betete ich mit einer Frau, die in Okkultismus verwickelt war, und sie brauchte Befreiung. Wir beteten als Gruppe, und ein Priester war bei uns. Aber diese Frau, die auf dem Boden lag, konnte den Priester nicht sehen, der die Eucharistie in die Kirche in die Sakristei brachte. Genau in dem Moment, als der Priester die Eucharistie brachte, sagte eine gewalttätige Männerstimme aus ihrem Mund diese Worte: "Nehmt ihn weg, den ihr in euren Händen habt!" Ich rang nach Luft, weil der Dämon nicht "es" - ein Stück Brot – gesagt hatte, sondern "ihn". Satan erkennt die lebendige Gegenwart Jesu in der Eucharistie. Ich werde diesen Moment in meinem Leben nie vergessen. Als ich später Priester wurde, behielt ich diese beiden Ereignisse in meinem Herzen, um wirklich an die reale Gegenwart Jesu in der Eucharistie zu glauben und sie zu predigen. Unaussprechliche Freude Als Priester hatte ich ein weiteres Erlebnis, das ich nicht vergessen werde. Wenn ich nicht gerade predige, besuche ich eine Gefängnisgemeinde. Einmal spendete ich einer bestimmten Abteilung des Gefängnisses die Kommunion und hatte die Eucharistie bei mir. Plötzlich spürte ich in meinem Herzen die Freude Jesu, sich den Gefangenen zu schenken. Das ist etwas, das ich euch nicht erklären kann. Wenn ihr nur die Freude erleben und kennen würdet, die Jesus in der Eucharistie hat, um in jeden einzelnen von uns zu kommen! Eine weitere Erfahrung, die ich mit dem Allerheiligsten gemacht habe, war eine persönliche, emotionale Heilung für mich selbst. Einmal verletzte mich jemand, der in der Kirche war, sehr mit seinen Worten. Das war nicht leicht für mich, und ich begann, wütend zu werden. Obwohl ich von Natur aus nicht aggressiv bin, wühlte diese Verletzung eine Menge Gefühle und schlechte Gedanken gegen diese Person in mir auf. Ich flüchtete zu Jesus im Allerheiligsten Sakrament und weinte einfach. In diesem Moment spürte ich, wie seine Liebe zu dieser Person, die mich verletzt hatte, von der Eucharistie ausging und in mein Herz eindrang. Jesus in der Eucharistie heilte mich, aber als Priester half mir dies zudem zu erkennen, wo die wahre Quelle der Liebe und der Heilung in unserem Leben liegt. Nicht nur für mich als Priester, sondern auch für Verheiratete und für junge Menschen. Denn wer kann wirklich die Liebe geben, nach der wir suchen? Wo können wir die Liebe finden, die größer ist als Sünde und Hass? Sie ist in ihm, gegenwärtig in der Eucharistie! Der Herr gab mir so viel Liebe für die Person, die mich verletzt hatte. Am Vorabend des Tages, an dem ich meine ersten Gelübde ablegen sollte, drang plötzlich Dunkelheit in mein Herz ein. Ich ging direkt zum Tabernakel, anstatt mein neues Zimmer in der Gemeinschaft zu suchen. Dann hörte ich aus der Tiefe meines Herzens, wie der Herr mir sagte: "Hayden, du kommst für mich hierher", und plötzlich kam die ganze Freude zurück. In der Eucharistie lehrte mich Jesus eine sehr wichtige Sache über mein Leben als Franziskanerpriester. Er hat mich für ihn berufen, ich existiere für ihn. Die Eucharistie lehrt jeden von uns, dass wir nichts ohne Jesus tun können. Es geht nicht um uns, es geht nur um ihn. Wir sind in der Kirche, um bei ihm zu sein! Als Priester ist die Feier der Eucharistie der schönste Moment, den ich mit dem Herrn habe, und sie bringt mich auch den Gläubigen näher. Es ist Jesus in der Eucharistie, der die Quelle der Gemeinschaft zwischen uns ist. Als Priester kann ich nicht ohne die Eucharistie leben. Was ist das Größte, worum wir Jesus bitten können, wenn wir ihn in unser Herz aufnehmen? Es ist die Bitte, dass er uns noch einmal mit seinem heiligen Geist erfüllt. Als Jesus auferstanden war, hauchte er den Aposteln den Heiligen Geist ein. Wenn wir Jesus in der Eucharistie empfangen, schenkt er uns erneut die Gegenwart und die Kraft des Heiligen Geistes in unserem Leben. Bitte ihn, dich mit den Gaben und der Kraft des Heiligen Geistes zu erfüllen! Für euch gebrochen Als ich einmal die Hostie hochhob und sie zerbrach, hatte ich eine tiefe Erkenntnis über das Priestertum: Wir schauen auf die Menschen durch die Gegenwart Christi in der Eucharistie, die ein gebrochener Leib ist. So sollte auch ein Priester sein. Er bricht sein Leben, um es den Gläubigen und dem Rest der Welt zu schenken. Diese Schönheit kann man auch im Eheleben entdecken. Liebe ist wie die Eucharistie. Man muss sich selbst brechen, um sich zu verschenken. Die Eucharistie hat mich gelehrt, ein Leben im Zölibat zu führen, Jesus für die Gläubigen zu sein und mein ganzes Leben für sie hinzugeben. Das Gleiche muss im Eheleben geschehen. Und schließlich kann ich euch sagen, dass, wann immer ich mich einsam oder niedergeschlagen gefühlt habe, es genügt, in seine Nähe zu gehen, um all die Kraft zu erhalten, die ich brauche, selbst wenn ich müde oder schläfrig bin. Ich kann nicht zählen, wie oft ich das auf meinen Reisen und in meinen Predigten erlebt habe. Die beste Erholung ist, sich ihm zu nähern. Ich sage dir: Er kann uns körperlich, geistig, seelisch und emotional erneuern. Denn in der Eucharistie ist Jesus lebendig. Er ist für uns da!
Von: Pater Hayden Williams OFM Cap
MehrMarino Restrepo arbeitete rund 20 Jahre lang als Schauspieler, Produzent, Musiker und Komponist in der Unterhaltungsbranche. Doch eines schicksalhaften Heiligabends wurde er entführt und in die kolumbianische Wildnis verschleppt, wo er sechs Monate lang ums Überleben kämpfte ... Nur ein Wunder konnte sein Leben retten! Können Sie uns einen Einblick in Ihre Kindheit geben, als Sie in einer kleinen kaffeeproduzierenden Stadt in den Anden aufwuchsen? Ich wuchs in Kolumbien in einer großen katholischen Familie auf - als sechstes von zehn Kindern. Da es in meiner Stadt nur Katholiken gab, kannte ich keinen anderen Glauben und keine andere Religion. Der katholische Glaube war ein wichtiger Teil unseres Lebens. Wir waren jeden Tag für die Kirche aktiv, aber für mich war es damals eher Religion als Spiritualität. Im Alter von 14 Jahren, als wir nach Bogota, der Hauptstadt Kolumbiens, zogen, begann ich mich von der Kirche zu entfernen. Ich hatte keine Ahnung, was in der Welt so vor sich ging, daher fühlte ich mich von all dem Neuen, das ich sah, angezogen. Die Hippies, der Rock 'n' Roll und die ganze Promiskuität zogen mich in ihren Bann und verführten mich. Schon bald wandte ich mich ganz vom Glauben ab und ging nicht mehr in die Kirche. Was hatten östliche Religionen und Spiritualität an sich, das Sie reizte und anzog? Alle östlichen Religionen faszinierten mich, vor allem – über Yoga – der Hinduismus, und ich begann, das Mahabharata und die Bhagavad Gita zu lesen. Zuerst waren es nur die Schönheit der Literatur und der Philosophien, die mich anzogen, doch dann übernahm ich auch ihre Riten. Ich begann, Gurus zu folgen, deren Lehren mich immer weiter vom katholischen Glauben abbrachten. Bis dahin hatte ich längst aufgehört zu glauben, dass Jesus Gott ist. Stattdessen betrachtete ich ihn nur als einen weiteren Propheten. Können Sie uns etwas über Ihre Erfahrungen in Hollywood erzählen? Bald nachdem ich nach Los Angeles gezogen war, kam ich mit einigen sehr wichtigen Leuten in Kontakt, die mir viele Karrieremöglichkeiten boten. Sony Music nahm mich 1985 als Exklusivkünstler unter Vertrag. Sie brachten mehrere meiner Platten heraus, und ich tourte durch die ganze Welt und machte eine sehr erfolgreiche Musikkarriere. Wenn ich gerade einmal nicht auf Tournee war oder Aufnahmen machte, war ich in Hollywood, wo ich als Schauspieler arbeitete, Drehbücher schrieb und Filme produzierte. Da Kalifornien das weltweite Zentrum der New-Age-Bewegung war, tauchte ich immer tiefer in ihre Magie und ihr Geheimnis ein. An Heiligabend 1997 nahm Ihr Leben eine sehr drastische Wendung. Was geschah in dieser Nacht? Ich war zu Weihnachten mit meiner Familie zu Hause in Kolumbien. Als ich durch das Tor der Kaffeeplantage meines Onkels in der Nähe meiner Heimatstadt fuhr, sprangen sechs Männer mit Maschinengewehren aus dem Wald, sprangen in meinen Geländewagen und zwangen mich, mit ihnen zu fahren. Ein Stück die Straße hinunter ließen sie mein Auto stehen und zwangen mich, mit ihnen zu Fuß weiterzugehen. Wir stapften über Hügel und durch den Dschungel, Stunde um Stunde, dann eine weitere Autofahrt und noch mehr Fußmarsch, bis wir schließlich eine kleine Höhle erreichten. Zunächst war ich erleichtert, dass ich endlich aufhören konnte zu laufen, aber dann wurde meine Situation noch schlimmer. Sie drängten mich in die Höhle, fesselten mir die Hände und zogen mir eine Kapuze über den Kopf. Es war furchtbar. Die Höhle war voller Fledermäuse und Käfer, die mich überall bissen, und es war unmöglich zu entkommen. Meine Entführer verkauften mich an Guerillarebellen, die ein enormes Lösegeld forderten und drohten, meine Schwestern zu töten, wenn es nicht gezahlt würde. Sie sagten mir, dass ich bereits zum Tode verurteilt sei, weil ich ihre Gesichter gesehen hatte und noch viele weitere sehen würde, bis endlich das Geld da sein würde. Sobald ich das Lösegeld bezahlt hätte, würden sie mich hinrichten, um zu verhindern, dass sie nach meiner Freilassung gefasst würden. Ich fühlte mich als menschliches Wesen zerstört. Es gab keine Hoffnung, lebend herauszukommen. Meine Familie war in großer Gefahr, und sie würden mir alles Geld wegnehmen, das ich je verdient hatte. Was waren Ihre Gedanken, als Sie in der Gefangenschaft waren? Waren sie von Verzweiflung und Untergang geprägt, oder haben Sie in diesen dunklen Momenten auch einmal Ihre Gedanken zu Gott erhoben? In den ersten 15 Tagen der Gefangenschaft dachte ich nie daran, meine Gedanken zu Gott zu erheben. Stattdessen versuchte ich, all die New-Age-Gedankenkräfte und -techniken einzusetzen, die ich gelernt hatte. Nichts davon half mir. Doch eines Tages sprach Gott mich in einer mystischen Erfahrung an, die mein Leben für immer veränderte. Obwohl ich wach und bei Bewusstsein war, hatte ich eine Vision. In der Ferne sah ich einen Berggipfel, über dem eine fantastische Stadt aus Licht thronte. Meine Seele sehnte sich danach, in dieser Stadt zu sein, aber es gab keine Möglichkeit, dorthin zu gelangen, und das beunruhigte mich. Plötzlich hörte ich das Rauschen von Wasser, das sich in viele Stimmen verwandelte und sich dann in eine einzige Stimme auflöste, die von überall herkam, sogar aus meinem Inneren. Obwohl ich mich so viele Jahre von Gott abgewandt hatte, wusste ich sofort, dass es die Stimme Gottes war. Sie erleuchtete mein Gewissen und offenbarte mir den Zustand meiner Seele. Mein Leben schien vor mir aufzublitzen, und ich spürte den Schmerz, den jede Sünde, die ich je begangen hatte, verursacht hatte, besonders die, die ich nie gebeichtet hatte, weil ich die Kirche verlassen hatte. Ich konnte die ganze Liebe, die der Herr über mich ausgoss, nicht ertragen, weil ich mich so unwürdig fühlte, aber er ließ mich nicht in meinem Elend versinken. Er hielt mich nahe bei sich, erklärte mir die ganze Heilsgeschichte und offenbarte mir die Schönheit seines sakramentalen Plans. Ich brauchte die Heilung und die geistliche Nahrung, die er mir in den Sakramenten schenkte. Als ich nicht mehr zur Beichte ging, wurde ich unempfindlich für den Schaden, den meine Sünde mir und anderen zufügte, und verstrickte mich immer mehr in immer abscheulichere Sünden. Er hat sein Leben als Wiedergutmachung für alle unsere Sünden geopfert, damit wir geheilt und erneuert werden können, und wenn wir zur Messe gehen und ihn in der Eucharistie empfangen, empfangen wir nicht nur diese Heilung, sondern werden selbst zu Werkzeugen der Wiedergutmachung, um für die Seelen zu beten, die seine Gnaden brauchen. Als die Vision vorbei war, war ich völlig verändert. Ich hatte keine Angst mehr, getötet zu werden, aber ich hatte Angst vor der ewigen Verdammnis. Also betete ich inständig, dass ich noch einmal die Chance bekommen würde, zur Beichte zu gehen. Schon am nächsten Tag brachten sie mich aus der Höhle heraus, aber ich verbrachte noch fünfeinhalb Monate in Gefangenschaft. In diesen Monaten wurde meine Beziehung zu Gott jeden Tag enger. Schließlich geschah das Wunder. Eines Nachts wurde ich plötzlich freigelassen, einfach ausgesetzt auf einer Straße, ohne jede Erklärung. Ich spürte, wie Gottes Macht mich beschützte, und wusste, dass er einen Plan für den Rest meines Lebens hatte, angefangen mit der Beichte, nach der ich mich so sehnte. Wie hat sich Ihr Leben nach diesem wundersamen Entkommen verändert ...? Sobald ich konnte, ging ich in einem Franziskanerkloster zur Beichte. Sie können sich vorstellen, dass es die längste Beichte meines Lebens war. Als der Priester seine Hand hob, um mich von meinen Sünden zu befreien, hörte ich ganz unten die unglaublichsten Geräusche. Ich wusste, dass es Dämonen waren, die sehr verärgert darüber waren, dass ich aus ihren Klauen befreit wurde. Sobald er dann das Gebet der Lossprechung beendet hatte, herrschte absolute Stille und Frieden. Ich verliebte mich in die katholische Kirche, die mich täglich mit der heilenden Gegenwart Christi in der Eucharistie nährte. Die täglichen Lesungen in der Messe bestätigten meine mystischen Erfahrungen, und ich dürstete nach mehr, verschlang den Katechismus, das Leben der Heiligen ... Ich kehrte nach Kalifornien zurück, aber schon nach zwei Jahren spürte ich, dass Gott mich trotz meiner erschreckenden Erfahrung zurück nach Kolumbien rief. Ich kam zu Beginn der Karwoche zurück, aber zur Messe am Palmsonntag waren so viele Menschen da, dass ich nicht in die Kirche hineinkam. Als ich draußen stand und einen kurzen Blick auf das Geschehen in der Messe erhaschte, kam Jesus zu mir, und ich hatte eine weitere mystische Erfahrung mit ihm. Es war, als ob sein Herz zu meinem Herzen sprach, ganz ohne Worte, aber ich verstand alles. Er sagte mir, dass die Mission, für die ich geboren worden war, gerade erst begonnen hatte. Sie würde mich um die ganze Welt führen; jeder Ort, den ich besuchen würde, und jeder Mensch, der meine Geschichte hören würde, war bereits mit seinem Namen ausgewählt worden. Ich gab meine Karriere als Künstler auf und wurde katholischer Laienmissionar, indem ich mit der Erzdiözese Bogota die „Pilgrims of Love“ („Pilger der Liebe“; der Name, den mir der Herr offenbarte) gründete. In den letzten 23 Jahren habe ich mehr als 121 Länder auf allen Kontinenten besucht, aber diesmal nicht um mich selbst zu promoten oder mich zu verherrlichen, wie ich es in meiner Zeit als Musiker getan hatte, sondern um die großen Taten zu verkünden, die der Herr in meinem Leben getan hat. Was würden Sie als jemand, der sich in der Vergangenheit mit der New-Age-Spiritualität beschäftigt hat, denen raten, die sie heute praktizieren? Ich war 33 Jahre lang stark in New-Age-Praktiken involviert, angefangen im Alter von 14 Jahren, als ich ein Hippie wurde. Ich würde jedem raten, alle New-Age-Praktiken zu meiden, weil sie von einem Geist des Bösen umgeben sind. Sie sind sehr verführerisch, weil sie positiv, heilend und kraftvoll zu sein scheinen. Aber das ist trügerisch. Wie der heilige Paulus sagt, verkleidet sich der Satan als Engel des Lichts. Obwohl es scheinbar gut ist, schadet es in Wirklichkeit deiner Seele. Deshalb empfehle ich keinerlei New-Age-Praktiken, denn sie sind Fenster zur Dunkelheit und gewähren bösen Geistern Zugang zu unseren Seelen, um unser Leben zu ruinieren. Drei Tipps Könnten Sie uns bitte drei Tipps geben, um Beharrlichkeit und eine vertiefte Liebe zu Gott zu fördern? Das tägliche Gebet fördert meine Beharrlichkeit in der Liebe zu Gott. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, täglich den Rosenkranz zu beten. Mein erster Tipp ist, sich selbst an den hektischsten Tagen Zeit zu nehmen, um den Rosenkranz zu beten. Mein zweiter Tipp ist, häufig zur Messe und zur Beichte zu gehen. Die Sakramente stärken uns im Kampf gegen Versuchungen. Mein dritter Tipp ist, dafür zu sorgen, dass wir unseren Worten auch Taten folgen lassen. Um ein echter Christ mit einem guten Herzen und guten Absichten zu werden, müssen wir alles zum Guten wenden - in gute Gedanken, gute Absichten, gute Gefühle und gute Ideen. Alles, was wir tun, sollte die Güte Gottes bekräftigen, selbst die Art und Weise, wie wir gehen, reden oder andere Menschen ansehen. Sie sollten sehen, dass an unseren Lebenszielen etwas radikal anders ist.
Von: Marino Restrepo
MehrWie schnell denken wir, wenn wir in Schwierigkeiten geraten, dass niemand versteht, was wir gerade durchmachen? In fast jeder Kirche finden wir ein Kruzifix über dem Altar hängend. Dieses Bild unseres Erlösers zeigt ihn weder mit Juwelen gekrönt auf einem Thron sitzend noch auf einer von Engeln getragenen Wolke herabsteigend, sondern als verwundeten Menschen, seiner menschlichen Würde beraubt und in der erniedrigenden und schmerzhaften Form der Hinrichtung. Wir sehen einen Menschen, der geliebt und verloren hat, der verletzt und verraten wurde. Wir sehen einen Menschen, der genau wie wir ist. Und doch sind wir angesichts dieses Beweises, wenn wir selbst leiden, schnell dabei, uns zu beklagen, dass niemand uns versteht und niemand weiß, was wir durchmachen. Wir stellen schnell Vermutungen an und versinken in Isolation und untröstlichem Kummer. Ein Kurswechsel Vor ein paar Jahren änderte sich mein Leben für immer. Ich war immer ein gesundes Kind, eine Balletttänzerin mit Träumen, die ich bereits zu verwirklichen begann, als ich zwölf Jahre alt war. Ich hatte regelmäßig die Sonntagsschule besucht und fühlte mich zu Gott hingezogen, hatte aber nie viel dafür getan, also genoss ich mein Leben, meine Zeit mit Freunden, und tanzte in den Hauptrollen an den besten Ballettschulen. Ich war mit meinem Leben zufrieden. Ich wusste, Gott war da, aber er war immer irgendwo anders. Ich vertraute ihm, dachte aber nie sehr viel über ihn nach. Doch in der achten Klasse, auf dem Höhepunkt meiner Tanzkarriere als Kind, begann meine Gesundheit schlechter zu werden, und vier Jahre später hatte ich mich immer noch nicht davon erholt. Es begann alles nur eine Woche nach einem Ballettauftritt im Metropolitan Opera House. Einen Tag, nachdem ich das Sakrament der Firmung empfangen hatte, und zwei Wochen, bevor ich an einem Sommer-Intensivkurs an der zweitangesehensten Tanzschule der Vereinigten Staaten teilnehmen sollte. Eine schwere Bänderzerrung in meinem Fuß verschlimmerte einen zuvor unentdeckten Bruch in meinem Knöchel, der nun operiert werden musste. Dann bekam ich eine Blinddarmentzündung, was eine weitere Operation erforderte. Die beiden Operationen kurz hintereinander verursachten schwere Schäden an meinem Nerven- und Immunsystem und schwächten mich so sehr, dass kein Arzt mich behandeln oder meine Situation auch nur annähernd verbessern konnte. Als ich meinen Körper weiter anspornte, um mit dem Ballett fortzufahren, schlug mein Körper zurück, ich brach mir die Wirbelsäule, und meine Ballettkarriere war zu Ende. In dem Jahr vor meiner Firmung habe ich Jesus auf eine Weise erlebt, wie ich es nie zuvor getan hatte. Ich sah seine Liebe und Barmherzigkeit durch das Lesen der Evangelien und in den Diskussionen über sein Wirken. Ich begann, jeden Sonntag in die Kirche zu gehen, und erlebte die Kraft der Eucharistie. Vor dem Firmunterricht bei meinem Pfarrer hatte mich noch niemand so deutlich über die Liebe Jesu zu mir aufgeklärt. Sein Unterricht verdeutlichte mein wachsendes Verständnis dafür, wer Gott wirklich ist. Jesus, von dem ich immer wusste, dass er mein Retter ist, war nun mein liebster Freund und wurde zu meiner größten Liebe. Er war nicht nur eine Statue, die in der Kirche hing, eine Figur in Geschichten; er war real, und er war die Verkörperung der Wahrheit. Einer Wahrheit, von der ich nie gewusst hatte, dass ich sie suchte. In diesem Jahr des Lernens habe ich die Entscheidung getroffen, mein Leben ganz für Jesus zu leben. Ich wollte nichts mehr, als wie er werden. Seit meiner Verletzung, als meine Gesundheit auf und ab schwankte und mich von dem Weg abbrachte, auf dem ich für immer sein wollte, kämpfte ich darum, hoffnungsvoll zu bleiben. Ich verlor das Ballett und sogar einige Freunde. Ich konnte kaum aus dem Bett aufstehen, um zur Schule zu gehen, und wenn doch, dann schaffte ich es nicht, den ganzen Tag zu bleiben. Das Leben, das ich immer gekannt hatte, war zerbröckelt, und ich musste verstehen, warum. Warum musste ich so viel leiden und so viel verlieren? Hatte ich etwas falsch gemacht? Würde es zu etwas Gutem führen? Jedes Mal, wenn ich mich zu erholen begann, tauchte ein neues Gesundheitsproblem auf und warf mich wieder nieder. Doch selbst an meinen Tiefpunkten zog mich Jesus immer wieder auf die Füße und zu sich zurück. Einen Sinn finden Ich lernte, Gott mein Leiden für andere aufzuopfern, und beobachtete, wie es ihr Leben zum Besseren veränderte. Als mir Dinge weggenommen wurden, wurde Platz geschaffen für bessere Möglichkeiten. Dass ich zum Beispiel nicht mehr Ballett tanzen konnte, gab mir den Raum, die Tänzer meiner Ballettschule zu fotografieren und ihr Talent zu zeigen. Ich hatte endlich Zeit, die Fußballspiele meines Bruders zu besuchen, und begann, ihn in Aktion zu fotografieren. Bald fotografierte ich die gesamte Mannschaft; auch Jungs, die nie jemanden hatten, der ihnen beim Spielen zuschaute, geschweige denn ihr Können auf einem Foto festhielt. Als ich kaum noch laufen konnte, saß ich da und bastelte Rosenkränze, um sie anderen zu schenken. Als es mir körperlich immer schlechter ging, wurde mein Herz leichter, denn ich hatte die Chance, nicht nur für mich selbst zu leben, sondern für Gott und zu sehen, wie seine Liebe und Mitgefühl in anderen und in meinem eigenen Herzen wirken. Auf Jesus hören Es fällt mir nicht immer leicht, das Gute im Leid zu finden. Ich ertappe mich oft dabei, dass ich wünschte, dass der Schmerz verschwindet, dass ich ein normales Leben führen kann, ohne körperliche Qualen. Doch eines Abends im vergangenen März erhielt ich eine klare Einsicht in meine ewigen Fragen. Ich war in der Anbetung, saß auf dem harten Holz der Kirchenbank und betrachtete das Kruzifix im fahlen Kerzenlicht, und zum ersten Mal schaute ich nicht nur auf das Kruzifix - ich sah es wirklich. Mein Körper schmerzte. Meine Handgelenke und Knöchel pochten schmerzhaft, mein Rücken schmerzte von der letzten Verletzung, mein Kopf war empfindlich von einer chronischen Migräne, und ab und zu durchbohrte ein scharfer Schmerz meine Rippen und warf mich zu Boden. Vor mir hing Jesus am Kreuz, mit Nägeln durch seine Hand- und Fußgelenke, Wunden von den Peitschenhieben auf seinem Rücken, einer schmerzhaften Dornenkrone auf seinem Kopf und einer Wunde zwischen den Rippen, wo der Speer seine Seite durchbohrt hatte. Ein Speer, der dafür bestimmt war, ihn zu töten. Ein Gedanke kam mir so schlagartig, dass ich in der Kirchenbank fast umkippte. Jeden Schmerz, den ich fühlte, selbst das kleinste Leiden, fühlte auch mein Erlöser. Meine Rückenschmerzen und Kopfschmerzen, sogar meine Überzeugung, dass niemand sonst mich verstehen konnte - er versteht alles, weil er es auch erlebt hat, und erträgt es weiterhin mit uns. Leiden ist keine Strafe, sondern ein Geschenk, das wir nutzen können, um Gott näher zu kommen und unseren Charakter zu formen. Während ich körperlich viel verloren habe, habe ich geistlich viel gewonnen. Wenn alles, was wir für so wichtig halten, weggenommen wird, dann sehen wir, was wirklich zählt. Als ich an diesem Abend in der Anbetung die Wunden Jesu betrachtete, die meinen eigenen so ähnlich sind, erkannte ich: Wenn er alles für mich ertragen hat, dann kann ich auch alles für ihn ertragen. Wenn wir mehr wie Jesus sein wollen, müssen wir denselben Weg gehen wie er, mit Kreuz und allem. Aber er wird uns niemals allein gehen lassen. Wir müssen nur auf das Kreuz schauen und uns daran erinnern, dass er genau dort ist und alles mit uns durchsteht.
Von: Sarah Barry
MehrBist du überwältigt von den Ungewissheiten des Lebens? Sei tapfer! Ich war auch einmal an diesem Punkt, aber Jesus hat mir einen Weg hindurch gezeigt Ich war Mitte dreißig und schlenderte in dem Kleid, das ich liebte – einem luftigen himmelblauen Print – durch die Stadt. Seine Form schmeichelte mir, und so trug ich es oft. Ohne Vorwarnung erblickte ich plötzlich mein Spiegelbild in einem Schaufenster. Angewidert versuchte ich, meinen Bauch einzuziehen. Er ließ sich nicht einziehen. Er konnte nirgendwo hin. Überall Beulen. Unter dem Saum sahen meine Beine wie Schinken aus. Ich verabscheute mich. Sorglos Meine Essgewohnheiten und mein Gewicht gerieten außer Kontrolle, und darüber hinaus war mein ganzes Leben ein einziges Wrack. Meine kurze Ehe war durch eine Scheidung in die Brüche gegangen. Äußerlich tat ich so, als wäre alles in Ordnung, aber innerlich war ich am Boden zerstört. Ich isolierte mich hinter Mauern aus Fett und ließ niemanden an meinen Ängsten teilhaben. Um meinen Schmerz zu betäuben, trank ich Alkohol, arbeitete und aß exzessiv. Die aufeinander folgenden Diätversuche stürzten mich nur in einen weiteren Kreislauf aus Besessenheit, Selbstmitleid und zwanghaftem Essen. Und unter all den Trümmern verfaulten die geistlichen Probleme. Ich nannte mich immer noch katholisch, aber ich lebte wie ein Atheist. Für mich war Gott zwar „da oben", aber weit weg und kümmerte sich nicht um mein Elend. Warum sollte ich ihm auch nur im Geringsten vertrauen? Zur Sonntagsmesse ging ich nur, wenn ich meine Eltern besuchte, um ihnen vorzugaukeln, dass ich treu praktizierte. In Wahrheit stürmte ich durch meine Tage, ohne an Gott zu denken, und tat, was mir gefiel. Aber die unheimliche Erinnerung an mein Spiegelbild in diesem Fenster verfolgte mich. Eine neue Unruhe erfasste meine Seele. Es musste sich etwas ändern, aber was? Ich hatte keine Ahnung. Ich hatte auch keine Ahnung, dass Gott selbst sich in diesem Moment bewegte und begann, den Schmerz in meinem Herzen mit seinen sanften Fingern freizulegen. Mit Goliath ringen Eine Frau auf der Arbeit äußerte sich entmutigt über ihr Essen und ihr Gewicht, und wir kamen ins Gespräch. Eines Tages erwähnte sie eine Zwölf-Schritte-Gruppe, die sie zu besuchen begonnen hatte. Die Gruppe vertrat die Ansicht, dass Essstörungen mit unserem emotionalen und spirituellen Leben zusammenhängen und dass man sich beim Abnehmen und Halten des Gewichts auch mit diesen Komponenten befassen muss. Dieser integrierte Ansatz gefiel mir. Obwohl ich Gruppen verachtete, nahm ich an einigen Treffen teil. Schon bald war ich süchtig und nahm regelmäßig daran teil. Obwohl ich mich in den Sitzungen nur selten zu Wort meldete, experimentierte ich danach mit einigen der Ideen, die ich gehört hatte. Dieser Ansatz funktionierte einigermaßen, und nach ein paar Monaten war ich hocherfreut, als mein Gewicht tatsächlich zu sinken begann. Allerdings hatte ich – auch wenn ich das niemandem gegenüber zugab – mit einem bösartigen Goliath zu kämpfen, der meine Fortschritte zu zerstören drohte. Bei der Arbeit hielt ich mich jeden Tag an einen Ernährungsplan, der es mir ermöglichte, maßvoll zu essen und die Versuchungen zu minimieren. Aber um 17.00 Uhr war ich jeden Tag ausgehungert. Ich stürzte nach Hause und stopfte mich pausenlos voll, bis ich im Bett zusammenbrach. Ich war machtlos gegen diese Bestie und hatte Angst, dass sich die Pfunde bald stapeln würden, und ich ekelte mich vor mir selbst. Was sollte ich nur tun? Ich hatte keinen blassen Schimmer. Das trostlose Muster zog sich hin, und die Hoffnungslosigkeit ergriff mich. Eine Idee tauchte auf Dann kam mir unerwartet ein ganz verrückter Gedanke in den Sinn. Anstatt direkt von der Arbeit nach Hause zu gehen, könnte ich die Messe um 17:15 Uhr besuchen. Das würde mein Saufgelage zumindest aufschieben und die Dauer um eine Stunde verkürzen. Zuerst erschien mir diese Idee erbärmlich. War sie nicht ein Notbehelf und absurd? Aber da keine anderen Möglichkeiten in Sicht waren, versuchte ich es aus Verzweiflung. Bald besuchte ich täglich die Messe und empfing die heilige Kommunion. Mein einziges Ziel war es, meine Fresssucht zu reduzieren. Offenbar war das für Jesus genug. Er war in seinem Leib und Blut wirklich gegenwärtig, wartete dort auf mich und freute sich, mich wieder bei sich zu haben. Erst viel später erkannte ich, dass Er auch in dieser Sache einen Plan hatte: einen, der unergründlich höher, weiter und tiefer war als mein eigener. Er wusste genau, was ich brauchte und wie er es mir geben konnte. Mit zärtlicher Fürsorge nutzte er meine Verzweiflung, um meine wankenden Füße auf festen Boden zu ziehen, und begann einen langwierigen Prozess der Heilung meines Herzens und der Verbindung mit seinem eigenen. Jeden Tag in der Messe, in der er mir seinen eigenen Leib und sein eigenes Blut reichte, begann er, meine Krankheiten zu heilen, mich in übernatürlichen Gnaden zu baden, Licht in meine Dunkelheit zu strahlen und mich auszurüsten, um die Übel zu bekämpfen, die mich bedrohten. Endlich Freiheit Seine eucharistischen Gnaden entzündeten und stärkten mich, und ich steigerte meine Teilnahme am Programm auf ein neues Niveau. Zuvor hatte ich nur ein wenig herumprobiert, jetzt war ich mit beiden Beinen dabei. Im Laufe der Tage entdeckte ich zwei Gaben, die sich als unverzichtbar erwiesen: eine unterstützende Gemeinschaft, die mir in guten wie in schlechten Tagen zur Seite stand, und ein ganzes Arsenal praktischer Strategien. Ohne diese hätte ich den Mut verloren und aufgegeben. Aber stattdessen habe ich über einen langen Zeitraum hinweg gelernt, Jesus für mich der Retter sein zu lassen, für den er gestorben ist. Als meine Zwölf-Schritte-Freundschaften mich bereicherten und stärkten und als ich die Werkzeuge und die Weisheit einsetzte, die mir gegeben wurden, fand ich Freiheit von meinem gestörten Essverhalten und einen stabilen und dauerhaften Genesungsplan, der bis zum heutigen Tag andauert. In diesem Prozess verlagerte sich der Glaube, der einst nur in meinem Kopf existierte, in mein Herz, und mein falsches Bild von einem fernen, gefühllosen Gott zerbröckelte in tausend Stücke. Jesus, der gesegnete Retter, der mich immer wieder zu sich zieht, hat so viel von meinem Bitteren in Süßes verwandelt. Bis zum heutigen Tag verwandelt er, wenn ich mit ihm zusammenarbeite, andere Gruben und Brachen, die mich am Gedeihen hindern. Was ist mit dir? Vor welchen unüberwindbaren Hürden stehst du heute? Ob du nun Probleme mit deinen Essgewohnheiten hast, dich über einen geliebten Menschen ärgerst, der den Glauben verlassen hat, oder du von anderen Lasten erdrückt wirst, fasse Mut! Umarme Jesus in der Heiligen Eucharistie und in der Anbetung! Er wartet auf dich. Bringe deinen Schmerz, deine Bitterkeit, dein Durcheinander zu ihm. Er sehnt sich danach, dir zu Hilfe zu kommen, so wie er mich in all meiner Not gerettet hat. Kein Problem ist zu groß oder zu klein, um es Ihm zu bringen.
Von: Margaret Ann Stimatz
Mehr„Ich bin Katholik und werde für Gott sterben, mit einem willigen und bereiten Herzen. Wenn ich tausend Leben hätte, würde ich sie ihm alle opfern.“ Dies waren die letzten Worte eines Mannes, der sich in einer Situation befand, in der er wählen konnte, ob er leben oder sterben wollte. Lorenzo Ruiz, geboren 1594 in Manila. Sein chinesischer Vater und seine philippinische Mutter waren beide katholisch. Er wuchs mit einer dominikanisch geprägten Bildung auf, diente als Messdiener und Sakristan und wurde schließlich professioneller Kalligraph. Er war Mitglied der Bruderschaft vom Allerheiligsten Rosenkranz, heiratete und hatte zwei Söhne mit seiner Frau Rosario. Im Jahr 1636 nahm sein Leben eine tragische Wendung. Fälschlicherweise des Mordes beschuldigt, suchte er die Hilfe von drei Dominikanerpriestern. Diese wollten sich auf eine Missionsreise nach Japan begeben, trotz der dortigen brutalen Christenverfolgung. Als sie in See stachen, ahnte Lorenzo nicht, dass die Gruppe auf dem Weg nach Japan war und welche Gefahr sie dort erwartete. Aus Angst, Spanien würde die Religion nutzen, um in Japan einzumarschieren, so wie sie es glaubten, dass sie es auf den Philippinen getan hatten, leistete Japan erbitterten Widerstand gegen das Christentum. Die Missionare wurden bald entdeckt, inhaftiert und vielen grausamen Folterungen unterzogen, bei denen ihnen unter anderem riesige Mengen Wasser in die Kehlen gegossen wurden. Dann stellten sich die Soldaten abwechselnd auf ein Brett, das ihnen quer über den Bauch gelegt wurde, so dass das Wasser mit Gewalt aus Mund, Nase und Augen strömte. Schließlich wurden sie kopfüber über einer Grube aufgehängt und ihre Körper eng gefesselt, um den Kreislauf zu verlangsamen, die Schmerzen zu verlängern und den Tod hinauszuzögern. Ein Arm blieb immer frei, damit das Opfer seine Absicht zu widerrufen signalisieren konnte. Weder Lorenzo noch seine Gefährten widerriefen. Sein Glaube wurde sogar noch stärker, als seine Verfolger ihn verhörten und mit dem Tod bedrohten. Die heiligen Märtyrer hingen drei Tage lang über der Grube. Dann war Lorenzo tot und die drei noch lebenden Priester wurden enthauptet. Eine schnelle Abkehr von ihrem Glauben hätte ihnen das Leben retten können. Aber stattdessen zogen sie es vor, mit einer Märtyrerkrone zu sterben. Möge ihr Heldentum uns inspirieren, unseren Glauben mit Mut und ohne Kompromisse zu leben.
Von: Graziano Marcheschi
MehrFrage: Ich bin ständig überwältigt von Ängsten - wegen meiner Familie, meiner Gesundheit, meiner finanziellen Situation, meinem Job. Ich bin sogar besorgt darüber, ob ich gerettet bin. Wie kann ich Frieden im Herzen finden, inmitten dieser Ängste? Antwort: Es ist bezeichnend, dass der Satz "Fürchtet euch nicht" 365 mal in der Bibel vorkommt – für jeden Tag des Jahres, einmal! Gott wusste, dass wir täglich daran erinnert werden müssen, dass er das Sagen hat und dass wir unsere Ängste auf Ihn ablegen können! Es ist schwer zu glauben, dass jeder Umstand unseres Lebens bereits in den Händen des allliebenden Gottes liegt. Aber wenn wir auf Gottes Treue schauen und nicht auf unsere Probleme, erkennen wir plötzlich, wie er aus allem etwas Gutes machen kann. Wenn Sie zum Beispiel die Heilige Schrift lesen, erkennt man, wie treu Gott den großen Helden in der Bibel, gegenüber war! Im Alten Testament wurde Josef in die Sklaverei nach Ägypten verkauft und dann ins Gefängnis geworfen. Aber Gott verwandelte diese Tragödie in eine Gelegenheit für Josef, zunächst in der Regierung Ägyptens aufzusteigen und dann rettete er seine Familie, als das Land von einer Hungersnot heimgesucht wurde. Oder im Neuen Testament war Paulus inhaftiert und sein Leben war mehrmals bedroht, aber jedes Mal rettete Gott ihn vor seinen Feinden. Schauen Sie sich das Leben der Heiligen an - hat Gott sie jemals im Stich gelassen? Denken Sie an den heiligen Johannes Bosco – viele Menschen trachteten diesem heiligen Priester nach dem Leben, aber jedes Mal stellte Gott ihm auf wundersame Weise einen besonderen Beschützer an die Seite - einen großen grauen Hund, der in Erscheinung trat, um ihn zu beschützen! Denken Sie an den heiligen Franziskus, der in der Schlacht gefangen genommen wurde und ein Jahr lang im Gefängnis saß – welches, das Jahr zu seiner Bekehrung wurde. Oder denken Sie an den seligen Carlo Acutis, den jungen Teenager, der 2006 im Alter von 15 Jahren an Leukämie starb und dann, wie Gott mit seinem frühen Tod viel Gutes erreichte – Millionen Menschen wurden zur Heiligkeit inspiriert. Ich kann Ihnen sagen, dass der schwierigste Moment meines Lebens war, als ich von der Schule verwiesen wurde und ich meine Pläne für das Priestertum aufgeben sollte, in einer der schönsten und segensreichsten Erfahrungen meines Lebens enden sollte. Denn diese Erfahrung hat mir die Tür zum Priestertum einer anderen, besseren Diözese geöffnet, wo ich meine Begabung und Talente zur Ehre Gottes, einsetzen kann. Die Erkenntnis, dass Gott in meinem Leben eingegriffen hat, kam erst später. Die Art und Weise wie Gott mich in der Vergangenheit beschützt und näher zu ihm gebracht hat, gibt mir die Zuversicht, dass er, der damals mir gegenüber treu war, auch in Zukunft treu sein wird. Und jetzt blicken Sie mal auf Ihr eigenes Leben – Welche Erfahrung haben Sie mit Gott gemacht? Wann hat er Ihnen im Leben geholfen? Konzentrieren Sie sich auf die Versprechungen, die Gott in der Heiligen Schrift macht. Er hat uns nie ein einfaches Leben versprochen - er hat uns versprochen, dass er uns niemals verlassen würde. Er versprach, dass "kein Auge sehen und kein Ohr hören kann, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben". Er hat nie versprochen, dass das Leben immer reibungslos verlaufen wird, aber er hat versprochen, dass „Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt“ (Römer 8,28). Das sind die Versprechen, auf die wir unser Leben aufbauen können! Beten Sie die Litanei des Vertrauens. Die Sisters of Life in New York haben diese schöne Litanei geschrieben, die uns einlädt, unsere Ängste Gott zu überlassen. Sie lautet unter anderem wie folgt: Von der Angst vor der Zukunft befreie mich, Jesus. Von der ruhelosen Selbstsuche in der Gegenwart befreie mich Jesus. Vom Unglauben an Deine Liebe und Deine Gegenwart befreie mich, Jesus. Beten Sie regelmäßig das kurze Gebet: Jesus, ich vertraue auf Dich! Und er kann Ihr Herz mit einem Frieden erfüllen, der alles Verstehen übersteigt.
Von: Pater Joseph Gill
MehrGott tut Wunder! Ja, Geschenke und Überraschungen sind sein großes Faible. Das habe ich in den letzten 25 Jahren, seit ich bewusst mit Jesus unterwegs bin, unzählige Male erlebt. Immer wieder durfte ich mich so tief von Gott beschenkt fühlen, dass ich unendlich dankbar für ein Leben mit ihm bin. Ich wünschte, ich könnte anderen begreiflich machen, welch riesiges Geschenk da auf sie wartet, wenn sie Jesus in ihr Leben lassen würden, dass er sich wirklich erleben lässt und dass er jedes Leben freier, schöner und heller macht. Gleichzeitig habe ich auch den Wunsch, Gott etwas zurückzugeben. Deshalb halte ich immer wieder Ausschau nach Situationen, in denen ich mal etwas Besonderes für ihn tun kann, um ihn zu beschenken. Von einer dieser Situationen, in denen ich mich ganz kühn als Menschenfischerin ausprobieren wollte, um für Jesus einen „dicken Fisch“ zu fangen, möchte ich hier gerne erzählen. Die Tat Dazu muss ich zunächst weit zurück in die Vergangenheit springen – bis ins Jahr 2009. Damals geschah ein sehr trauriges Unglück in der Nachbarschaft meiner Eltern. Silvia, die mit ihrer Familie gegenüber dem Haus meiner Eltern wohnte, tötete ihre 21-jährige geistig behinderte Tochter Katharina. Das Gericht verurteilte sie ein paar Monate später wegen Mordes zu lebenslänglicher Haft, aus der sie frühestens nach 15 Jahren entlassen werden kann. Die Bestürzung der Nachbarn war damals riesig. Katharina war immer so fröhlich und kommunikativ gewesen, jeder mochte sie gern. Und Silvia liebte ihre Tochter doch! Keiner konnte begreifen, wie eine liebende Mutter ihr Kind töten konnte. Dreizehn Jahre lang hörte und wusste kaum jemand etwas von Silvia, während sie im Gefängnis saß. Bis vor einigen Monaten, als sie in den offenen Vollzug wechseln konnte und das große Bedürfnis hatte, Kontakt mit der ehemaligen Nachbarschaft aufzunehmen, um darüber zu sprechen, was damals geschehen war. Doch sie stieß auf verschlossene Türen. In dreizehn Jahren kann viel Gras wachsen, aber für diese Angelegenheit war das Gras wohl noch nicht hoch genug. Niemand wollte ihr wirklich zuhören. Vor verschlossenen Türen Als ich von ihrem Besuch in der Nachbarschaft hörte, taten mir die verschlossenen Türen unglaublich leid. Wie schlimm muss das Leid sein, das diese Mutter seit ihrer Tat mit sich herumschleppt? Wie schrecklich müssen die Schuldgefühle sein? Diese Last muss unvergleichlich schwer sein – und keine Tür wird aufgetan? Ich war sehr betroffen. So gerne wollte ich ihr die Türe öffnen und zuhören, was sie zu sagen hatte, ihr meine Anteilnahme zeigen. Gleichzeitig sah ich eine gewaltige Möglichkeit, ihr von Jesus zu erzählen! Ja, mein Herz begann geradezu, für diesen Gedanken zu brennen. Ich wollte ihr erzählen, dass Jesus sie unfassbar liebt, dass er niemals die Türe zugemacht hätte, wenn sie anklopft, dass er ja gerade zu Leuten wie ihr (und mir und uns allen), zu den Sündern, gekommen ist, für uns in den Tod gegangen ist, um uns zu befreien und zu heilen und um Liebe und Fülle zu schenken. Schließlich ist die Bibel voll von solchen Beispielen, und auch heutige Zeugnisse, die diese biblischen Beispiele bestätigen, gibt es wie Sand am Meer. Eins davon ist auch meines. Ja, so war mein Plan, für den ich so brannte. Wenigstens einen gibt es, der ihr vergibt: Jesus! Den sollte sie unbedingt kennenlernen. Ich verabredete mit Silvia ein Telefonat, das wir während eines ihrer Freigänge aus dem Gefängnis führten. Und dieses Gespräch war einfach überwältigend. Es zeigte mal wieder: Gott ist ein Gott, der Wunder tut und zudem ist er immer wieder für eine Überraschung gut! Wir telefonierten ganze dreieinhalb Stunden. Silvia erzählte mir, dass sie es selbst niemals für möglich gehalten hätte, dass sie ihre geliebte Tochter töten könnte. Sie wird es nie begreifen können und muss doch für immer mit dieser Tatsache leben. Sie hatte damals mehrfache Bandscheibenvorfälle hinter sich, seit Monaten heftigste Schmerzen, schlaflose Nächte, vier verschiedene Opiate als Medikamente gegen die schlimmen Schmerzen, obendrein Tramal, ein weiteres auf die Psyche wirkendes Schmerzmedikament. Dann kam eine Situation, in der ihre Tochter Lust auf Provokation hatte. Ein kurzer Moment unter ungünstigen Umständen, in dem die Nerven durchbrannten. „Ich wollte doch nur, dass sie ruhig ist“, sagte Silvia damals wie in Dauerschleife, als die Polizei kam. Leider wurde damals keine Blutprobe entnommen, die hätte zeigen können, dass sie nicht zurechnungsfähig war. Jesus in der U-Haft Mein Plan, Silvia von Jesus zu erzählen, wurde gründlich durchkreuzt. Denn überraschenderweise war es ausgerechnet sie, die mir mit brennendem Herzen von Jesus erzählte! Und sie hatte mir viel von ihm zu erzählen. Jesus war ihr schon kurz nach ihrer Festnahme, in der U-Haft, begegnet, als ihr bewusst wurde, was geschehen war. Sie war damals davon überzeugt, mit dieser Tat nicht weiterleben zu können. Doch er wollte, dass sie durchhält und lebt; er begleitete sie durch die Jahre im Gefängnis, die von Hinterhältigkeit, Zwietracht, Unfairness und Machtlosigkeit und dem Verlust ihrer Menschenwürde geprägt waren. Er war und ist ihr Trost und ihr ganzer Halt. Mir ist es mal wieder nicht gelungen, Gott zu beschenken. Ich konnte keinen „Fisch für ihn fangen“, das hatte er schon längst selbst getan. Aber wieder mal hat er mich ganz unerwartet überrascht und mit beeindruckenden Geschenken überschüttet – durch Silvia. Er hat mich durch sie erleben lassen, dass es wirklich nichts gibt, was uns von ihm trennen kann. Er kommt sogar ins Gefängnis, er kommt sogar, wenn du etwas getan hast, was du selbst so zutiefst verabscheuungswürdig findest, dass du dich zur Strafe umbringen möchtest. Er begleitet tatsächlich durch dunkelste Täler, auch wenn wir selbst schuldig an diesem finstersten Tal sind. Er will trotzdem das Licht darin sein. Durch alles, was Silvia mir erzählte, durfte ich Demut lernen. Sag niemals nie! Urteile niemals über die Tat eines anderen! Denn du kannst nie in sein Herz schauen und du weißt nie, unter welchen Umständen du selbst zu Dingen fähig wärst, von denen du denkst, dass du sie niemals tun würdest. Wir haben Jesus wirklich alle gleich nötig! Und wie unfassbar wunderbar, dass wir ALLE eingeladen sind, unser Leben durch ihn heiler und schöner werden zu lassen. Das Rezept dazu: Jesus ins Leben lassen, Geschenke annehmen, auspacken und staunen!
Von: Barbara Lishko
MehrIch war im St. Joseph Kloster in Covington, LA, nicht weit von New Orleans entfernt. Ich war dort, um vor etwa dreißig Benediktiner-Äbten aus dem ganzen Land zu sprechen, die sich zu einigen Tagen der Besinnung und Einkehr getroffen hatten. An den Wänden der Abteikirche und des Refektoriums des St. Joseph Klosters sind wunderbare Gemälde von Pater Gregory de Wit abgebildet. Er war ein Mönch von Mont César in Belgien, der viele Jahre lang in unserem Land sowohl in St. Meinrad in Indiana als auch in St. Josephs arbeitete, bevor er im Jahr 1978 verstarb. Ich bewundere seit langem seine unverwechselbare, schrullige und theologisch informierte Kunst. In der Apsis der Abteikirche stellte de Wit eine Reihe von geflügelten Engeln dar, die über den Bildern der sieben Todsünden schweben, was die tiefe Wahrheit ausdrückt, dass die richtige Verehrung Gottes unsere geistigen Funktionsstörungen überwindet. Aber eine Neuheit von de Wits Bildprogramm ist, dass er eine achte Todsünde hinzufügte, die er in einem Kloster als besonders zerstörerisch empfand – nämlich das Tratschen. Mit den Klöstern hatte er natürlich recht, aber ich würde sagen, dass er mit so ziemlich jeder Art von menschlicher Gemeinschaft ebenso recht gehabt hätte: Familie, Schule, Arbeitsplatz, Gemeinde usw. Klatsch und Tratsch sind Gift. Punkt. De Wits Gemälde nahm prophetisch das Lehramt unseres derzeitigen Papstes vorweg, der Klatsch und Tratsch oft angeprangert hat. Hier ein Auszug aus einer kürzlich gehaltenen Rede von Papst Franziskus: „Bitte, Brüder und Schwestern, lasst uns versuchen, nicht zu tratschen. Klatsch ist eine Plage, schlimmer als COVID. Schlimmer! Lasst uns eine große Bemühung anstreben. Kein Klatsch und Tratsch!" Und damit wir nicht einfach irgendwie darüber hinweggehen, fuhr er fort: „Der Teufel ist der größte Schwätzer." Diese letzte Bemerkung ist nicht einfach blumiges Gerede, denn der Papst weiß sehr wohl, dass die beiden Hauptnamen des Teufels im Neuen Testament diabolos (der Zerstreuer) und Satanas (der Ankläger) sind. Ich kann mir keine bessere Charakterisierung vorstellen, was Klatsch und Tratsch anrichtet und was sie eigentlich sind. Vor nicht allzu langer Zeit schickte mir ein Freund ein YouTube-Video mit einem Vortrag von Dave Ramsey, einem Unternehmens- und Finanzberater. Mit der Vehemenz von Papst Franziskus sprach sich Ramsey gegen Klatsch und Tratsch am Arbeitsplatz aus und stellte klar, dass er diese Praxis nicht toleriert. Hilfreich dabei ist, dass er Klatsch wie folgt definierte: etwas Negatives mit jemandem zu besprechen, der das Problem nicht lösen kann. Um die Dinge etwas konkreter zu machen: Eine Person in Ihrer Organisation würde tratschen, wenn sie gegenüber einem Kollegen über IT-Probleme meckert, der gar keine Kompetenz oder Befugnis zur Lösung von IT-Angelegenheiten hat. Es wäre beispielsweise auch Tratsch, wenn eine Mitarbeiterin ihre Wut über ihren Chef gegenüber Personen äußert, die in der Diensthierarchie unterhalb eingeordnet sind und somit absolut nicht in der Lage sind, konstruktiv auf die Kritik zu reagieren. Ramsey liefert ein anschauliches Beispiel aus seiner eigenen Erfahrung. Er erzählt, wie er eine Sitzung mit seinem gesamten Verwaltungsteam hatte, in der er einen neuen Ansatz vorstellte, den sie umsetzten sollten. Er verließ die Sitzung, bemerkte dann aber, dass er seine Schlüssel vergessen hatte, und machte sich auf den Weg zurück in den Raum. Dort stellte er fest, dass eine „Sitzung nach der Sitzung" stattfand, angeführt von einer Mitarbeiterin, die mit dem Rücken zur Tür den Chef vor den anderen lautstark verurteilte. Ohne zu zögern, rief Ramsey die Frau in sein Büro, und im Einklang mit seiner Null-Toleranz-für-Klatsch-Politik, feuerte er sie. Das soll natürlich nicht heißen, dass es in menschlichen Gesellschaften nie Probleme gibt, und noch weniger, dass niemals Beschwerden geäußert werden sollten. Es bedeutet vielmehr, dass man sich auf nicht beleidigende Weise damit in der Diensthierarchie nach oben genau an denjenigen wendet, der konstruktiv damit umgegehen kann. Wenn diese Methode befolgt wird, ist Klatsch und Tratsch nicht im Spiel. Ich möchte Ramseys Erkenntnis ergänzen mit einer Einsicht von John Shea, einem ehemaligen Lehrer von mir. Vor Jahren sagte uns Shea, dass wir uns völlig frei fühlen sollten, eine andere Person genau in dem Maße und in dem Ausmaß zu kritisieren, wie wir bereit sind, der Person bei der Bewältigung des Problems zu helfen, das wir erkannt haben. Wenn wir voll und ganz helfen wollen, sollten wir so heftig kritisieren, wie wir wollen. Wenn wir eine mäßige Bereitschaft zu helfen haben, sollten wir unsere Kritik abmildern. Wenn wir, wie es typischerweise der Fall ist, nicht die geringste Bereitschaft haben zu helfen, sollten wir einfach den Mund halten. Eine Beschwerde in der Hierarchie nach oben zu richten, ist hilfreich; sie in der Hierarchie nach unten zu richten, ist Klatsch und Tratsch – und das ist das Werk des Teufels. Darf ich einen freundlichen Vorschlag machen? Wir befinden uns an der Schwelle zur Fastenzeit, der großen Zeit der Kirche der Buße und Selbstdisziplin. Anstatt in dieser Fastenzeit auf Süßspeisen oder das Rauchen zu verzichten, verzichte auf Klatsch und Tratsch. Versuche vierzig Tage lang, dich nicht negativ über diejenigen zu äußern, die nicht in der Lage sind, das Problem zu lösen. Und wenn du dich versucht fühlst, diesen Vorsatz zu brechen, denke an die Engel von de Wit, die über dir schweben. Glaube mir, du und alle um dich herum werden viel glücklicher sein.
Von: Bishof Robert Barron
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