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Jul 26, 2024
Engagieren Jul 26, 2024

Frage: Ich habe Angst vor dem Tod. Obwohl ich an Jesus glaube und auf den Himmel hoffe, erfüllt mich die Angst vor dem Unbekannten. Wie kann ich diese Angst vor dem Tod überwinden?

Antwort: Stellen Sie sich vor, Sie wurden in einem Kerker geboren und können die Welt draußen nicht sehen. Eine Tür trennt Sie von der Welt da draußen – vom Sonnenlicht, der frischen Luft, der Fröhlichkeit … aber Sie haben keine Vorstellung von diesen hellen, schönen Dingen, denn Ihre Welt ist nur dieser dunkle, muffige und heruntergekommene Raum. Ab und zu geht ein Mensch durch die Tür, um nie mehr zurückzukehren. Sie vermissen sie, denn sie waren Ihre Freunde und Sie haben sie Ihr ganzes Leben lang gekannt!

Stellen Sie sich nun einen Moment lang vor, dass jemand von draußen zu Ihnen kommt. Er erzählt Ihnen von all den guten Dingen, die Sie außerhalb dieses Kerkers erleben können. Er weiß um diese Dinge, denn er war selbst schon einmal dort. Und weil er Sie liebt, können Sie ihm vertrauen. Er verspricht Ihnen, dass er mit Ihnen durch die Tür gehen wird. Würden Sie seine Hand ergreifen? Würden Sie aufstehen und mit ihm durch die Tür gehen? Natürlich wäre es beängstigend, denn Sie wissen nicht, was draußen vor sich geht. Aber Sie können den Mut haben, den er hat. Wenn Sie ihn kennen und lieben, dann werden Sie seine Hand nehmen und durch die Tür in das Sonnenlicht gehen, in die große Welt da draußen. Es ist beängstigend, aber es gibt Vertrauen und Hoffnung.

Jede menschliche Kultur hatte mit der Angst vor dem Unbekannten zu kämpfen, wenn wir durch die dunkle Tür des Todes gehen. Aus eigener Kraft haben wir keine Ahnung, was hinter dem Schleier liegt, aber wir kennen jemanden, der von der anderen Seite gekommen ist, um uns zu sagen, wie die Ewigkeit aussieht.

Und was hat er offenbart? Er hat gesagt, diejenigen, die gerettet werden, stehen „vor dem Thron Gottes und dienen ihm bei Tag und Nacht in seinem Tempel; und der, der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt über ihnen aufschlagen. Sie werden keinen Hunger und keinen Durst mehr leiden und weder Sonnenglut noch irgendeine sengende Hitze wird auf ihnen lasten. Denn das Lamm in der Mitte vor dem Thron wird sie weiden und zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens strömt, und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen.“ (Offenbarung 7:15-17) Wir sind überzeugt, dass das ewige Leben vollkommene Liebe, Leben im Überfluss und vollkommene Freude ist. Tatsächlich ist es so gut, „was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.“ (1 Korinther 2:9)

Aber haben wir eine Gewissheit, dass wir gerettet werden? Besteht nicht die Möglichkeit, dass wir es nicht in dieses himmlische Paradies schaffen? Ja, es ist wahr, dass es nicht garantiert ist. Dennoch sind wir voller Hoffnung, denn: „Das ist recht und gefällt Gott, unserem Retter; er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen.“ (1 Timotheus 2:3-4) Er wünscht sich Ihre Rettung mehr, als Sie es sich selbst wünschen! Er wird also alles in seiner Macht Stehende tun, um uns in den Himmel zu bringen. Er hat Ihnen bereits eine Einladung ausgesprochen, geschrieben und unterschrieben mit dem Blut seines Sohnes. Es ist unser Glaube, der in unserem Leben gelebt wird, der so eine Einladung annimmt.

Es stimmt, dass wir keine Gewissheit haben, aber wir haben Hoffnung, und „die Hoffnung … lässt nicht zugrunde gehen.“ (Römer 5:5). Wir sind aufgerufen, in Demut und Vertrauen zu wandeln, im Wissen um die Macht des Erlösers, der „in die Welt gekommen ist, um die Sünder zu retten.“ (1 Timotheus 1:15)

Ganz praktisch können wir die Angst vor dem Tod auf verschiedene Weise überwinden.

Erstens: Konzentrieren Sie sich auf Gottes Verheißungen des Himmels. Er hat in der Heiligen Schrift noch viele andere Dinge gesagt, die uns mit der freudigen Erwartung erfüllen, die schöne Ewigkeit zu erhalten, die er für uns vorbereitet hat. Wir sollten mit einer Sehnsucht nach dem Himmel brennen, die die Angst davor, diese gefallene, zerbrochene Welt hinter sich zu lassen, verringern wird.

Zweitens: Konzentrieren Sie sich auf Gottes Güte und seine Liebe zu Ihnen. Er wird Sie nie verlassen, auch wenn Sie ins Ungewisse gehen.

Und schließlich denken Sie daran, wie er Ihnen begegnet ist, als Sie sich auf neues und unbekanntes Terrain begeben mussten – als Sie ins Studium gingen, heirateten oder ein Haus kauften. Es kann beängstigend sein, etwas zum ersten Mal zu tun, weil man Angst vor dem Unbekannten hat. Aber wenn Gott bei allen diesen neuen Erfahrungen gegenwärtig war, wird er Sie erst recht an die Hand nehmen, wenn Sie durch die Tür des Todes in das Leben gehen, das Sie sich schon lange gewünscht haben!

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Von: Pater Joseph Gill

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Jul 26, 2024
Engagieren Jul 26, 2024

Eine heulende Haussirene durchbrach die Stille der Nacht. Ich wachte mit einem Schrecken auf. Meine instinktive Reaktion war Frust, aber als nach ein paar Augenblicken die Sirene weiter in der Nachbarschaft heulte, wurde mir klar, dass etwas nicht stimmte.

Mehr aus Neugierde als aus Wagemut ging ich nach draußen, um mir das genauer anzusehen. Als ich meinen Nachbarn John unter der Motorhaube seines Autos arbeiten sah, rief ich ihm zu und fragte ihn nach der Sirene, aber er schien sie nicht zu hören. Er zuckte nur mit den Schultern: „Diese Dinger gehen ständig los. Sie hören nach ein paar Minuten wieder auf.“

Ich war verwirrt. „Aber was ist, wenn jemand ins Haus einbricht?“

„Nun, wenn man die Alarmanlage von der Alarmanlagenfirma warten lässt, kommt in Kürze jemand vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Aber wahrscheinlich ist es nichts weiter. Wie ich schon sagte, die Anlagen gehen immer wieder aus den verrücktesten Gründen los. Ein Gewitter, eine Fehlzündung eines Autos … Wer weiß schon, warum?“

Ich ging zurück in mein Haus und sah mir die Alarmanlage an der Wand neben unserer Haustür an.

Wozu ist ein Alarm gut, wenn keiner ihn beachtet?

Wie oft wird die Botschaft des Evangeliums in unseren Vierteln und Städten gehört wie eine Stimme, die in der Wüste ruft, ein Alarm, der vor drohender Gefahr warnt und durch die Nacht schallt?
„Kehrt um zu Gott“, heißt es da. „Tut Buße. Bittet ihn um seine Vergebung.“
Doch viele von uns zucken nur mit den Schultern, wenden sich ab und fummeln weiter unter der Motorhaube ihres Autos, zufrieden mit ihrem Lebensstil, ihren Beziehungen und ihrer Komfortzone.

„Hey, hörst du es nicht?“ Ab und zu unterbricht uns jemand. Die Antwort würde wahrscheinlich lauten: „Ich höre es, seit ich ein Kind war. Aber keine Sorge, das hört nach ein paar Minuten wieder auf.“
„Sucht den Herrn, solange er sich finden lässt, ruft ihn an, solange er nahe ist!“ (Jesaja 55:6)

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Von: Richard Maffeo

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Jul 26, 2024
Engagieren Jul 26, 2024

Oft ist es leicht, die Schuld bei anderen zu suchen, aber es ist viel schwieriger, den tatsächlichen Schuldigen zu finden.

Ich fand einen Strafzettel am Scheibenwischer meines Autos. Es handelte sich um einen Strafzettel über 287 Dollar, weil ich eine Einfahrt blockiert hatte. Ich war wütend, und mein Kopf füllte sich mit Gedanken, warum ich eigentlich im Recht gewesen war.

Ich dachte immer nur: „Es waren doch nur ein paar Zentimeter! War die Garage nicht geschlossen? Man konnte überhaupt nicht sehen, dass sie genutzt wurde. Jemand anderes hatte vor meinem Auto geparkt und den größten Teil der Einfahrt blockiert. Es gab keinen freien Parkplatz, also musste ich einen halben Kilometer von meinem eigentlichen Ziel entfernt parken.“

Vor dem Fall

Aber Moment mal! Warum dachte ich mir nur so viele Ausreden aus? Es war doch klar, dass ich gegen die Parkvorschriften verstoßen hatte, und nun musste ich halt die Konsequenzen tragen. Allerdings hatte ich mich schon immer instinktiv verteidigt, wenn ich einen Fehler gemacht hatte. Diese Gewohnheit steckt tief in mir drin. Ich frage mich, woher sie wohl kommt.

Nun, das geht zurück auf den Garten Eden. Noch eine Ausrede? Vielleicht, aber ich tendiere zu der Überzeugung, dass die erste Sünde nicht etwa Ungehorsam oder mangelndes Vertrauen in Gott war, sondern die, sich der Verantwortung zu entziehen.

Und warum? Als Adam und Eva in die Falle der Schlange tappten, hatten sie noch nie das Böse erlebt oder die Frucht der Erkenntnis gekostet. Sie kannten nur Gott, wie konnten sie also erkennen, dass die Schlange böse war und log? Und was ist überhaupt eine Lüge? Hätten wir erwarten dürfen, dass sie der Schlange misstrauen? Waren sie nicht wie ein sechs Monate altes Baby, das versucht, mit einer Kobra zu spielen?

Die Dinge änderten sich jedoch, nachdem sie von der verbotenen Frucht gegessen hatten. Ihre Augen wurden geöffnet, und sie erkannten, dass sie gesündigt hatten. Doch als Gott sie danach fragte, gab Adam Eva die Schuld, und Eva gab der Schlange die Schuld. Kein Wunder also, dass wir dazu neigen, das Gleiche zu tun!

Eine wertvolle Chance wartet auf Sie

Das Christentum ist in gewisser Weise einfach. Es dreht sich darum, dass wir für unsere Sünden verantwortlich sind. Gott verlangt nur, dass wir die Verantwortung für unser Fehlverhalten übernehmen.

Wenn wir unvermeidbar fallen, ist es für einen Christen am angemessensten, die volle Verantwortung für den Fehler zu übernehmen, sich an Jesus zu wenden und eine bedingungslose Entschuldigung anzubieten. Natürlich geht die Übernahme der Verantwortung auch mit der persönlichen Verpflichtung einher, unser Bestes zu tun, um diesen Fehler nicht zu wiederholen. Jesus nimmt die Verantwortung selbst auf sich und löst sie mit dem Vater durch den unermesslichen Wert seines kostbaren Blutes.

Stell dir vor, dass jemand aus deiner Familie einen Fehler gemacht hat, der zu einem großen finanziellen Verlust geführt hat. Wenn du wüsstest, dass deine Bank bereit wäre, den Verlust nach Erhalt eines Kontoauszugs zu erstatten, würdet ihr dann eure Zeit damit verschwenden, euch gegenseitig die Schuld für den Fehler zu geben?

Sind wir uns wirklich bewusst, welch kostbare Chance wir in Christus haben?

Lasst uns nicht in die Falle des Satans tappen, der dazu neigt, Schuld zuzuschieben. Stattdessen sollten wir uns bewusst bemühen, nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern zu Jesus zu laufen, wenn wir stolpern.

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Von: Antony Kalapurackal

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Jul 25, 2024
Engagieren Jul 25, 2024

Mein Mann erhielt die Diagnose, dass er sterben würde. Ich wollte nicht ohne ihn weiterleben, aber sein festes Vertrauen überraschte mich.

Vor fünf Jahren stürzte meine Welt ein, als bei meinem Mann eine unheilbare Krankheit diagnostiziert wurde. Das Leben und die Zukunft, die ich mir vorgestellt hatte, waren in einem Augenblick für immer verändert. Es war erschreckend und verwirrend; so hoffnungslos und hilflos hatte ich mich noch nie gefühlt. Es war, als hätte man mich in einen Abgrund von ständiger Angst und Verzweiflung gestürzt. In den dunkelsten Tagen, die ich je erlebte, hatte ich nur meinen Glauben, an den ich mich klammern konnte: Tage, um meinen sterbenden Mann zu pflegen, und Tage, um mich auf ein Leben vorzubereiten, das völlig anders sein würde als geplant.

Chris und ich waren zusammen, seit wir Teenager waren. Wir waren beste Freunde und fast unzertrennlich. Wir waren seit über zwanzig Jahren verheiratet und zogen glücklich unsere vier Kinder in einem scheinbar idyllischen Leben auf. Nun war er zum Sterben verurteilt, und ich wusste nicht, wie ich ohne ihn leben sollte. In Wahrheit aber wollte ein Teil von mir das auch gar nicht. Eines Tages, in einem Moment der Zerbrochenheit, vertraute ich ihm an, dass ich wohl an einem gebrochenen Herzen sterben würde, wenn ich ohne ihn leben müsste. Seine Reaktion darauf war aber gar nicht so schlimm. Er sagte mir streng, aber mitfühlend, dass ich weiterleben müsse, bis Gott mich nach Hause rufe; dass ich mein Leben nicht einfach wegwünschen oder vergeuden könne, weil seines zu Ende war. Er versicherte mir zuversichtlich, dass er über mich und unsere Kinder von der anderen Seite des Schleiers aus wachen würde.

Die andere Seite des Leids

Chris hatte einen unerschütterlichen Glauben an Gottes Liebe und Barmherzigkeit. In der Überzeugung, dass wir nicht für immer getrennt sein würden, sagte er oft den Satz: „Es ist nur für eine kurze Zeit.“ Dies war unsere ständige Erinnerung daran, dass kein Herzschmerz ewig währt – und diese Worte gaben mir grenzenlose Hoffnung, dass Gott uns durch diese Zeit führen und ich im nächsten Leben wieder mit Chris vereint sein würde. In diesen dunklen Tagen klammerten wir uns im Rosenkranz an die Muttergottes – ein Gebet, mit dem wir bereits vertraut waren. Die schmerzhaften Geheimnisse beteten wir besonders oft, weil die Betrachtung des Leidens und Sterbens unseres Herrn uns in unserem eigenen Leiden näher zu ihm brachte. Der Barmherzigkeitsrosenkranz war dagegen ein neues Gebet, das wir in unseren Alltag aufnahmen. Wie der „normale“ Rosenkranz war dies eine demütige Erinnerung an das, was Jesus für unsere Erlösung bereitwillig ertragen hat, und irgendwie ließ es das Kreuz, das uns auferlegt worden war, weniger schwer erscheinen.

Wir begannen, die Schönheit des Leidens und des Opfers deutlicher zu sehen. Ich wiederholte im Geiste jede Stunde am Tag das kleine Gebet: „Oh, Heiligstes Herz Jesu, ich setze mein ganzes Vertrauen in Dich.“. Dies brachte eine Welle der Ruhe über mich, wann immer Unsicherheit oder Angst in mir aufkommen wollten. Während dieser Zeit vertiefte sich unser Gebetsleben enorm und gab uns die Hoffnung, dass unser Herr Chris und unserer Familie gnädig sein würde, während wir diese schmerzhafte Reise durchmachten. Heute gibt es mir Hoffnung, dass Chris im Frieden ist und von der anderen Seite aus über uns wacht und für uns eintritt – so, wie er es versprochen hat.

In diesen unsicheren Tagen meines neuen Lebens ist es die Hoffnung, die mich aufrecht hält und mir Kraft gibt. Sie hat mir eine unermessliche Dankbarkeit für Gottes unendliche Liebe und sein zärtliches Erbarmen geschenkt. Die Hoffnung ist ein wunderbares Geschenk; ein unauslöschliches inneres Leuchten, auf das wir uns konzentrieren können, wenn wir uns zerbrochen fühlen. Hoffnung beruhigt, Hoffnung stärkt und Hoffnung heilt. Hoffnung erfordert aber auch Mut, sich daran festzuhalten.

Wie der heilige Johannes Paul II. sagte: „Ich flehe euch an! Gebt niemals die Hoffnung auf. Zweifelt nie, werdet nie müde oder entmutigt. Fürchtet euch nicht!“

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Von: Mary Therese Emmons

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Jul 25, 2024
Engagieren Jul 25, 2024

Wenn ich nicht durch diese Dunkelheit gegangen wäre, wäre ich heute nicht da, wo ich bin.

Meine Eltern wollten immer eine Familie gründen, aber erst mit 40 Jahren konnte meine Mutter schwanger werden. So war ich ihr Wunderbaby, das auch noch an ihrem Geburtstag geboren wurde, genau ein Jahr, nachdem sie eine besondere Novene mit der Bitte um ein Kind abgeschlossen hatte. Ein Jahr später wurde mir noch ein kleiner Bruder geschenkt.

Meine Familie war nominell katholisch. Wir gingen zur Sonntagsmesse und empfingen die Sakramente, aber mehr war da nicht. Als ich etwa elf oder zwölf Jahre alt war, wandten sich meine Eltern von der Kirche ab, und mein Glaubensleben machte eine unglaublich lange Pause.

Sich windende Qualen

Die Teenagerjahre waren voller Druck, den ich mir zum großen Teil selbst auferlegt habe. Ich verglich mich mit anderen Mädchen und war mit meinem Aussehen unzufrieden. Ich war sehr selbstbewusst und ängstlich. Obwohl ich gut mitkam, hatte ich es in der Schule schwer, weil ich sehr ehrgeizig war. Ich wollte weiterkommen und den Leuten zeigen, dass ich erfolgreich und intelligent sein konnte. Wir hatten als Familie nicht viel Geld, also dachte ich, dass ein gutes Studium und ein guter Job die Lösung für alles sein würden.

Stattdessen aber wurde ich immer trauriger. Zwar ging ich zum Sport und auf Feiern, aber am Tag danach wachte ich auf und fühlte mich ganz leer. Ich hatte ein paar gute Freunde, aber sie hatten auch selbst zu kämpfen. Ich weiß noch, wie ich versuchte, sie zu unterstützen, und am Ende fragte ich mich nach dem Grund all des Leids um mich herum. Ich war verloren, und diese Traurigkeit brachte mich dazu, mich zu verschließen und mich in mich selbst zu verkriechen.

Als ich etwa fünfzehn Jahre alt war, verfiel ich in die Gewohnheit, mich selbst zu verletzen Wie ich später feststellte, hatte ich in diesem Alter noch nicht die Reife oder die Fähigkeit, über meine Gefühle zu sprechen. Als der Druck immer größer wurde, gab ich mehrmals meinen Selbstmordgedanken nach. Bei einem Krankenhausaufenthalt sah einer der Ärzte, wie ich mich quälte, und sagte: „Glaubst du an Gott? Glaubst du an ein Leben nach dem Tod?“ Ich dachte, dass das die seltsamste Frage ist, die man sich stellen kann, aber in dieser Nacht erinnerte ich mich daran und dachte darüber nach. Da schrie ich zu Gott um Hilfe: „Gott, wenn es dich gibt, dann hilf mir bitte. Ich möchte leben. Ich würde gerne mein Leben damit verbringen, Gutes zu tun, aber ich bin nicht einmal in der Lage, mich selbst zu lieben. Was auch immer ich tue, alles endet im Burnout, wenn ich keinen Sinn in all dem sehe.“

Eine helfende Hand

Ich begann, mit der Gottesmutter Maria zu sprechen in der Hoffnung, dass sie mich vielleicht verstehen und mir helfen könnte. Kurz darauf lud mich eine Freundin meiner Mutter zu einer Pilgerfahrt nach Medugorje ein. Ich wollte das eigentlich nicht, aber ich nahm die Einladung an, mehr aus Neugierde, ein neues Land und schönes Wetter zu sehen.

Umgeben von Menschen, die den Rosenkranz beteten, fasteten, auf Berge stiegen und zur Messe gingen, fühlte ich mich fehl am Platz, aber gleichzeitig war ich doch auch ein wenig fasziniert. Es war die Zeit des Katholischen Jugendfestivals, und es waren etwa 60.000 junge Menschen dort, die die Messe und die Anbetung besuchten und jeden Tag den Rosenkranz beteten; nicht, weil sie dazu gezwungen wurden, sondern aus Freude, aus reinem Verlangen. Ich fragte mich, ob diese Menschen wohl perfekte Familien hatten, die es ihnen wirklich leicht machten, zu glauben, zu klatschen, zu tanzen und all das. Um ehrlich zu sein, sehnte ich mich nach dieser Freude!

Während unserer Pilgerreise hörten wir die Zeugnisse von Mädchen und Jungen in der nahegelegenen Cenacolo-Gemeinschaft, und das veränderte wirklich die Dinge für mich. 1983 hatte eine italienische Nonne die Gemeinschaft Cenacolo gegründet, um jungen Menschen zu helfen, deren Leben auf die schiefe Bahn geraten war. Inzwischen gibt es die Organisation in vielen Ländern weltweit.

Dort hörte ich die Geschichte eines Mädchens aus Schottland, das Drogenprobleme hatte und auch versucht hatte, sich das Leben zu nehmen. Ich dachte: „Wenn sie so glücklich leben kann, wenn sie all den Schmerz und das Leid hinter sich lassen und wirklich an Gott glauben kann, dann ist das vielleicht auch etwas für mich.“

Eine weitere große Gnade, die mir in Medugorje zuteilwurde, war, dass ich zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder zur Beichte ging. Ich wusste nicht, was mich erwartete, aber als ich in der Beichte Gott endlich laut sagte, was mich verletzt hatte und was ich selbst getan hatte, um andere und mich selbst zu verletzen, fiel eine enorme Last von meinen Schultern. Ich fühlte nur Frieden, und ich fühlte mich gereinigt, um einen Neuanfang zu machen. Gerührt kam ich zurück und begann ein Studium in Irland, aber ohne angemessene Unterstützung landete ich wieder im Krankenhaus.

Den Weg finden

Als ich merkte, dass ich Hilfe brauchte, ging ich zurück nach Italien und wurde Teil einer Cenacolo-Gemeinschaft. Es war nicht leicht. Alles war neu: die Sprache, das Gebet, die verschiedenen Persönlichkeiten, die Kulturen, aber es war etwas Wahres daran. Niemand versuchte, mich von irgendetwas zu überzeugen; alle lebten ihr Leben in Gebet, Arbeit und wahrer Freundschaft, und das heilte sie. Sie lebten in Frieden und Freude, und das war nicht gespielt, sondern echt. Ich war ja den ganzen Tag bei ihnen, jeden Tag! Und da konnte ich es sehen. Und ich wollte das auch!

Was mir in diesen Tagen wirklich half, war die Anbetung. Ich weiß nicht, wie oft ich einfach vor dem Allerheiligsten geweint habe. Kein Therapeut sprach zu mir, niemand versuchte, mir irgendwelche Medikamente zu geben, es fühlte sich einfach so an, als würde ich gereinigt werden. Auch in der Gemeinschaft gab es, abgesehen von Gott, nichts Besonderes.

Etwas anderes, das mir wirklich half, aus meiner Depression herauszukommen, war, dass ich begann, für andere da zu sein. Solange ich auf mein eigenes Ich, meine eigenen Wunden und Probleme schaute, grub ich mir nur ein immer noch größeres Loch. Das Gemeinschaftsleben aber zwang mich, aus mir selbst herauszukommen, mich anderen zuzuwenden und zu versuchen, ihnen Hoffnung zu geben – die Hoffnung, die ich in Christus gefunden hatte. Es hat mir sehr geholfen, wenn andere junge Menschen in die Gemeinschaft kamen, junge Mädchen, die ähnliche Probleme hatten wie ich oder manchmal sogar noch schlimmere. Ich kümmerte mich um sie, versuchte, eine ältere Schwester für sie zu sein und manchmal sogar eine Mutter.

Ich begann, darüber nachzudenken, was meine Mutter mit mir erlebt hätte, wenn ich mich selbst verletzt hätte oder unglücklich gewesen wäre. Es gibt oft ein gewisses Gefühl der Hilflosigkeit, aber mit dem Glauben kann man, auch wenn man jemandem nicht mit Worten helfen kann, dies auf den Knien tun. Ich habe gesehen, wie sich durch das Gebet so viele Mädchen und auch mein eigenes Leben veränderten. Es ist nichts Mystisches oder etwas, das ich theologisch erklären könnte, aber die Treue zum Rosenkranz, zum Gebet und zu den Sakramenten hat mein Leben und so viele andere Leben verändert und uns einen neuen Lebenswillen gegeben.

Es weitergeben

Ich kehrte nach Irland zurück, um den Beruf der Krankenpflegerin anzustreben; doch in Wirklichkeit war es mehr als ein Beruf: Ich fühlte zutiefst, dass es das war, womit ich mein Leben verbringen wollte. Jetzt lebe ich mit jungen Menschen zusammen, von denen einige so sind, wie ich es in ihrem Alter war. Sie kämpfen mit Selbstverletzungen, Depressionen, Angstzuständen, Drogenmissbrauch oder Unreinheit. Ich halte es für wichtig, ihnen zu sagen, was Gott in meinem Leben getan hat, und so erzähle ich ihnen manchmal während des Mittagessens, dass ich nicht in der Lage wäre, diesen Beruf auszuüben und all das Leid und die Schmerzen zu sehen, wenn ich nicht glauben würde, dass es mehr im Leben gibt als nur den Tod nach einer Krankheit. Die Leute sagen mir oft: „Oh, dein Name ist Joy (Freude), das passt so gut zu dir, du bist so fröhlich und lächelnd.“ Dann lache ich innerlich: „Wenn du nur wüsstest, woher das kommt!“

Meine Freude ist aus dem Leiden entstanden; darum ist sie auch eine echte Freude. Sie hält an, auch wenn es Schmerzen gibt. Und ich möchte, dass die jungen Menschen die gleiche Freude haben, denn es ist nicht nur meine Freude, sondern eine, die von Gott kommt, so dass jeder andere sie auch erfahren kann. Ich möchte einfach diese unendliche Freude Gottes weitergeben, damit andere wissen, dass man aus Schmerz, Elend und Schwierigkeiten auch wieder herauskommen kann – voller Dankbarkeit und Freude über unseren Vater.

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Von: Joy Byrne

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Mai 20, 2024
Engagieren Mai 20, 2024

Ist es möglich, in der Hektik des Alltags mit Gott verbunden zu bleiben?

Manchmal habe ich den Eindruck, als durchlaufe mein Glaube jedes Jahr verschiedene Jahreszeiten. Zu bestimmten Zeiten blüht er auf wie sonnenbeschienene Sommerblumen. Das ist normalerweise während der Ferienzeit der Fall. Zu anderen Zeiten fühlt sich mein Glaube an wie im Winterschlaf – schlummernd, nicht in voller Entfaltung. Das ist bei mir typischerweise während des Semesters der Fall, wenn mein Stundenplan, im Gegensatz zu den freien Ferienzeiten, keine tägliche Anbetung oder Gebetspausen zulässt. Diese hektischen Monate sind in der Regel mit Unterricht, Hausarbeiten, Aktivitäten und Zeit mit Familie und Freunden gefüllt.

Es ist leicht, inmitten der Hektik Gott vielleicht nicht ganz zu vergessen, aber ihn doch in den Hintergrund treten zu lassen. Vielleicht gehen wir jeden Sonntag in die Kirche, beten unsere Gebete und sogar täglich den Rosenkranz, aber wir halten unseren Glauben und unser „normales“ Leben doch voneinander getrennt. Dabei sind Religion und Gott nicht nur etwas für Sonntage oder die Sommerferien. Der Glaube ist nicht etwas, an das wir uns nur in Zeiten der Not klammern sollten oder zu dem wir nur kurz zurückkehren, um zu danken und ihn dann aber schnell wieder zu vergessen. Vielmehr sollte der Glaube auch mit jedem Bereich unseres täglichen Lebens verwoben sein.

Alltäglicher Trott

Unabhängig davon, ob wir nun ein Eigenheim haben, in einem Studentenwohnheim wohnen oder bei unserer Familie leben, gibt es bestimmte Aufgaben, denen wir nicht entkommen können. Die Wohnung muss sauber sein, die Wäsche gewaschen und das Essen zubereitet werden … Alle diese Aufgaben erscheinen wie langweilige Verpflichtungen – Dinge, die nichts bedeuten, die wir aber trotzdem tun müssen. Sie nehmen sogar die Zeit in Anspruch, die wir hätten nutzen können, um dreißig Minuten in die Anbetungskapelle zu gehen oder die tägliche Messe zu besuchen. Doch wenn wir kleine Kinder zu Hause haben, die saubere Kleidung brauchen, oder Eltern, die nach der Arbeit nach Hause kommen und gerne saubere Böden vorfinden, ist das nicht immer eine realistische Alternative.

Unsere Zeit mit diesen Notwendigkeiten zu füllen, muss jedoch nicht zu einer Zeit werden, die wir Gott entziehen.

Die heilige Thérèse von Lisieux ist bekannt für ihren „kleinen Weg“. Nach dieser Methode konzentriert man sich auf die kleinen Dinge mit großer Liebe und Absicht. In einer meiner Lieblingsgeschichten schrieb die heilige Thérèse über einen Topf in der Küche, den sie nur sehr ungern abwusch (ja, auch Heilige müssen Geschirr abwaschen!). Sie empfand diese Aufgabe als unglaublich unangenehm und beschloss, sie Gott aufzuopfern. Daraufhin beendete sie diese Arbeit mit großer Freude, weil sie wusste, dass etwas scheinbar Bedeutungsloses einen Sinn bekam, indem sie Gott ins Spiel brachte. Ob wir nun Geschirr spülen, Wäsche falten oder Böden schrubben – jede langweilige Arbeit kann zu einem Gebet werden, wenn wir sie einfach Gott widmen.

Größere Freude

Wenn die Gesellschaft auf die religiöse Gemeinschaft blickt, geht sie manchmal von der Annahme aus, dass die beiden Welten niemals aufeinanderprallen können. Ich war schockiert, als ich erfuhr, dass so viele Menschen denken, man könne nicht der Bibel folgen und dennoch Spaß haben! Das könnte nämlich nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein.

Zu meinen Lieblingsaktivitäten gehören Surfen, Tanzen, Singen und Fotografieren; damit verbringe ich einen Großteil meiner Zeit. Oft tanze ich zu religiöser Musik und erstelle Videos für Instagram, die ich mit einer Botschaft des Glaubens in der Bildunterschrift versehe. Ich habe in der Kirche als Kantorin gesungen und liebe es, meine Gaben einzusetzen, um Gott direkt zu dienen. Aber ich liebe es auch, in Shows wie The Wizard of Oz aufzutreten oder Fußballspiele zu fotografieren – weltliche Dinge, die mir große Freude bereiten. Diese Freude wird aber noch größer, wenn ich diese Aktivitäten dem Herrn darbringe.

Hinter der Bühne einer Show bete ich immer, bevor ich auftrete. Ich opfere Gott die Aufführung auf und bitte ihn, bei mir zu sein, während ich tanze oder singe. Auch das Training, um in Form zu bleiben, ist etwas, das ich genieße und das mir wichtig ist, um meine Gesundheit zu fördern. Bevor ich einen Lauf beginne, bringe ich ihn Gott dar. Oft lege ich mittendrin meine Erschöpfung in seine Hände und bitte ihn um die Kraft, mir zu helfen, die letzte Meile zu schaffen. Eine meiner liebsten Arten, mich zu bewegen und Gott anzubeten, ist ein ausgiebiger Rosenkranzlauf, bei dem ich sowohl meinen Körper als auch mein geistliches Wohlbefinden trainiere!

In Allem und Überall

Wir vergessen oft, Gott in anderen Menschen zu finden, meinen Sie nicht? Eines meiner Lieblingsbücher ist eine Biografie von Mutter Teresa. Der Autor, Pater Leo Maasburg, kannte sie persönlich. Er erinnert sich, dass er sie einmal tief im Gebet versunken sah, als sich ein Reporter zaghaft näherte, weil er Angst hatte, sie zu unterbrechen, um seine Frage zu stellen. Er war neugierig, wie sie reagieren würde, und war überrascht, als sie sich dem Reporter mit Freude und Liebe im Gesicht zuwandte, anstatt irritiert zu sein. Er bemerkte, wie sie in ihren Gedanken einfach ihre Aufmerksamkeit von Jesus auf Jesus gerichtet hatte.

Jesus sagt uns: „Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.” (Matthäus 25:40). Aber Jesus ist nicht nur in den Armen oder Kranken zu finden. Er begegnet uns auch in unseren Geschwistern, unseren Freunden, unseren Lehrern und Kollegen. Einfach nur Liebe, Freundlichkeit und Barmherzigkeit gegenüber denen zu zeigen, die uns über den Weg laufen, kann eine weitere Möglichkeit sein, Gott in unserem hektischen Leben Liebe zu schenken. Wenn Sie Kekse für den Geburtstag eines Freundes backen oder auch nur mit jemandem essen gehen, den Sie schon länger nicht mehr gesehen haben, können Sie Gottes Liebe in ihr Leben bringen und seinen Willen weiter erfüllen.

Wo auch immer Sie sind

In unserem eigenen Leben durchlaufen wir verschiedene Phasen, während wir altern und wachsen. Der Tagesablauf eines Priesters oder einer Klosterschwester sieht ganz anders aus als der eines gläubigen Laien, der eine Familie zu versorgen hat. Der Tagesablauf eines Gymnasiasten wird sich ebenfalls von dem einer erwachsenen Person unterscheiden.

Das ist das Schöne an Jesus: Er begegnet uns dort, wo wir sind. Er will nicht, dass wir ihn auf dem Altar zurücklassen; genauso verlässt er uns nicht einfach, wenn wir seine Kirche verlassen. Anstatt also das Gefühl zu haben, dass Sie Gott verlieren, wenn Ihr Leben hektisch wird, sollten Sie Wege finden, Ihn in alles einzuladen, was Sie tun, und Sie werden feststellen, dass alles in Ihrem Leben mit größerer Liebe und Sinn erfüllt wird.

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Von: Sarah Barry

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Apr 17, 2024
Engagieren Apr 17, 2024

Frage:

Woher weiß ich, ob meine Liebe zum Sport nicht Götzendienst ist?
Ich trainiere vier Stunden am Tag, in der Hoffnung, dass ich ein College-Stipendium bekomme. Ich denke permanent daran und verfolge alle Profiteams ganz genau. Ich liebe Gott, aber er interessiert mich einfach nicht so sehr wie der Sport. Wann überschreitet meine Leidenschaft für den Sport die Grenze zum Götzendienst?

Antwort:

Auch ich habe eine Leidenschaft für Sport. In der High School und auf dem College habe ich Baseball gespielt, und auch als Priester spiele ich weiterhin Ultimate Frisbee, Fußball und American Football. Sport kann „das Feld der Tugend“ sein, wie der heilige Johannes Paul II. einmal sagte. Aber in unserer modernen Welt halten wir den Sport oft sehr hoch – vielleicht zu hoch.

Mein Baseballtrainer auf dem College hatte einen tollen Spruch: „Nichts im Sport ist ewig.“ Das half mir, alles im Blick zu behalten. Ob man die Meisterschaft gewinnt oder das Spiel verliert, macht in der Ewigkeit keinen Unterschied. Es soll Spaß machen und uns die Möglichkeit geben, Teamwork, Disziplin, Mut und Fairness zu üben. Aber ein sportlicher Wettkampf hat keine Konsequenzen für die Ewigkeit.

Wie können wir also den Sport ins rechte Licht rücken? Wir wollen uns dabei drei Dinge anschauen, um zu erkennen, ob Sport (oder irgendetwas anderes) zu einem Götzen geworden ist:

Erstens: Zeit. Wie viel Zeit verbringen wir mit dem Sport im Vergleich zu der Zeit, die wir mit Gott verbringen? Ich habe einmal eine Klasse von Teenagern aufgefordert, täglich zehn Minuten im Gebet zu verbringen, und ein Junge sagte mir, das sei unmöglich, weil er Videospiele spiele. Ich fragte ihn, wie viel er spiele, und er sagte mir, dass er oft acht bis elf Stunden am Tag spiele! Wenn ein Mensch keine Zeit für ein ernsthaftes Gebetsleben hat – mindestens fünfzehn bis zwanzig Minuten pro Tag -, weil er diese Zeit mit Sport verbringt, dann ist das tatsächlich Götzendienst.
Das bedeutet aber nicht, dass die Zeit komplett gleich aufgeteilt sein muss. Wenn du zwei Stunden am Tag trainierst, musst du nicht unbedingt auch zwei Stunden am Tag beten. Aber es muss genug Zeit in deinem Leben sein, um ein solides Gebetsleben zu haben.

Dazu gehört auch, dass wir dafür sorgen, dass unser Sportleben nicht mit dem Sonntagsgottesdienst kollidiert. Mein Bruder, ein hervorragender Ballspieler, musste einmal ein wichtiges Probetraining verpassen, weil es am Morgen des Ostersonntags stattfand. Was immer wir anstelle der Sonntagsmesse tun, wird zu unserem Götzen!

Dazu gehört auch, dass wir Zeit zu einem festen Bestandteil unseres Opfers für den Herrn machen. Hast du die Zeit, dich ehrenamtlich in deiner Kirche oder einer örtlichen Wohltätigkeitsorganisation zu engagieren? Hast du genug Zeit, um deinen täglichen Pflichten nachzukommen (dein Studium nach bestem Wissen und Gewissen zu absolvieren, deine Hausarbeit zu erledigen und ein guter Sohn/Tochter und Freund zu sein)? Wenn der Sport so viel Zeit in Anspruch nimmt, dass keine Zeit für andere bleibt, dann sind wir aus dem Gleichgewicht geraten.

Zweitens: Geld. Wie viel Geld geben wir für Sportspiele, Ausrüstung, Trainer, Fitnessstudio Mitgliedschaften aus – im Vergleich dazu, wie viel Geld wir der Kirche, Wohltätigkeitsorganisationen oder den Armen geben? Wofür wir unser Geld ausgeben, bestimmt, welche Prioritäten wir setzen. Auch das muss nicht unbedingt genau gleich verteilt sein, aber Großzügigkeit ist ein wichtiger Bestandteil der Zugehörigkeit zum Herrn, von dem alle guten Gaben kommen.

Und schließlich: Begeisterung. In Amerika, wo ich lebe, ist American Football unsere nationale Religion. Ich staune immer wieder, erwachsene Männer zu sehen, die bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt bei einem Spiel der Green Bay Packers draußen sitzen, mit ausgezogenen Hemden und bemalter Brust in den Teamfarben. Sie tragen einen Schaumstoffhut in Form eines Käses (eine seltsame Tradition!) und jubeln aus vollem Halse … und viele dieser Männer langweilen sich am Sonntagmorgen in der Kirche und murmeln kaum die Antworten in der Messe (wenn sie überhaupt daran teilnehmen).
Was findest du spannender? Findest du einen Sportwettbewerb, an den man sich in einem Jahr nicht mehr erinnert, spannender oder die Herausforderung und Freude einer heldenhaften Suche nach Heiligkeit: die Chance, das Reich Gottes voranzubringen, den Kampf um die Seelen, der ewige Auswirkungen hat, das Streben nach einem ewigen Sieg, der all deine Sport-Trophäen im Vergleich dazu verblassen lässt?

Wenn du feststellst, dass deine Begeisterung für den Sport noch stärker ist als das, dann überlege, was das Christentum wirklich ist. Es gibt buchstäblich nichts Aufregenderes und Abenteuerlicheres auf der Welt als das Streben, ein Heiliger zu werden. Dazu gehören viele der gleichen Eigenschaften wie bei einem guten Sportler: Selbstverleugnung, Hingabe und zielstrebiges Verfolgen eines Ziels. Aber unser Ziel hat einen ewigen Nachhall!

Überleg Dir diese drei Dinge: wo du deine Zeit verbringst, wie du dein Geld ausgibst und was dich begeistert. Sie können uns wertvolle Hinweise darauf geben, wann etwas für uns zu einem Idol geworden ist.

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Von: Pater Joseph Gill

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Apr 13, 2024
Engagieren Apr 13, 2024

Vor einigen Jahren nahm ich an der Jahrestagung der Academy of Catholic Theology teil, einer Gruppe von etwa fünfzig Theologen, die sich dem Denken im Sinne der Kirche widmen. Unser allgemeines Thema war die Dreifaltigkeit, und ich war eingeladen worden, einen der Vorträge darüber zu halten. Ich beschloss, mich auf das Werk des heiligen Irenäus zu konzentrieren, eines der frühesten und wichtigsten Kirchenväter.

Irenäus wurde um 125 in der Stadt Smyrna in Kleinasien geboren. Als junger Mann wurde er Schüler von Polykarp, der wiederum ein Schüler des Evangelisten Johannes gewesen war. Später reiste Irenäus nach Rom und schließlich nach Lyon, wo er nach dem Märtyrertod seines Vorgängers Bischof wurde. Irenäus starb um das Jahr 200, höchstwahrscheinlich als Märtyrer, obwohl die genauen Einzelheiten seines Todes in der Geschichte verlorengegangen sind.

Sein theologisches Meisterwerk trägt den Titel „Adversus Haereses“ („Gegen die Häresien“), und es ist viel mehr als nur eine Widerlegung der wichtigsten Einwände gegen den christlichen Glauben seiner Zeit. Es ist eine der eindrucksvollsten Darstellungen der christlichen Lehre in der Geschichte der Kirche, die ohne weiteres dem „De Trinitate“ des heiligen Augustinus und der „Summa theologiae“ des heiligen Thomas von Aquin gleichkommt. In meinem Text in Washington habe ich argumentiert, dass der Leitgedanke in der Theologie des Irenäus darin besteht, dass Gott nichts außerhalb seiner selbst braucht. Mir ist klar, dass dies auf den ersten Blick ziemlich entmutigend erscheint, aber wenn wir Irenäus‘ Beispiel folgen, sehen wir, dass sich dadurch geistlich gesehen eine ganz neue Welt eröffnet. Irenäus wusste alles über die heidnischen Götter und Göttinnen, die dringend des Lobes und der Opfer der Menschen bedurften, und er erkannte, dass eine der Hauptfolgen dieser Theologie darin bestand, dass die Menschen in Angst lebten. Da die Götter uns brauchten, pflegten sie uns zu manipulieren, um ihre Wünsche zu befriedigen, und wenn sie nicht ausreichend geehrt wurden, konnten (und würden) sie um sich schlagen. Aber der Gott der Bibel, der in sich selbst vollkommen ist, braucht überhaupt nichts. Selbst in seinem großen Akt der Erschaffung des Universums benötigt er keine bereits zuvor existente Materie, um es zu erschaffen; vielmehr (und Irenäus war der erste bedeutende christliche Theologe, der dies erkannte) schuf er das Universum „ex nihilo“ (= „aus dem Nichts“).

Und weil er die Welt nicht braucht, erschafft er sie in einem unendlich großzügigen Akt der Liebe. Liebe ist, wie ich nicht müde werde zu wiederholen, nicht in erster Linie ein Gefühl oder eine Empfindung, sondern ein Akt des Willens. Die Liebe besteht darin, das Wohl des Anderen als Anderen zu wollen. Ein Gott, der überhaupt kein Eigeninteresse hat, kann nur lieben.

Von dieser Intuition geht die gesamte Theologie des Irenäus aus. Gott erschafft den Kosmos in einer Explosion der Großzügigkeit und lässt unzählige Pflanzen, Tiere, Planeten, Sterne, Engel und Menschen entstehen, die alle einen Aspekt seiner eigenen Herrlichkeit widerspiegeln sollen. Irenäus liebt es, die Veränderungen mit der Metapher von Gott als Künstler zu umschreiben. Jedes Element der Schöpfung ist wie eine Farbe, die auf die Leinwand aufgetragen wird, oder ein Stein im Mosaik oder ein Ton in einer harmonischen Melodie. Wenn wir den Gleichklang der vielen Elemente von Gottes Universum nicht zu schätzen wissen, liegt das nur daran, dass unser Verstand zu klein ist, um den Entwurf des Meisters zu erfassen. Sein ganzer Zweck bei der Schaffung dieser symphonischen Ordnung ist es, anderen Realitäten die Teilnahme an seiner Vollkommenheit zu ermöglichen. An der Spitze von Gottes physischer Schöpfung steht der Mensch, den er ins Dasein liebte wie alle Dinge, der aber eingeladen ist, noch mehr an Gottes Vollkommenheit teilzuhaben, indem er seinen Schöpfer liebt.

Das meistzitierte Zitat von Irenäus stammt aus dem vierten Buch der „Adversus Haereses“ und lautet wie folgt: „Die Herrlichkeit Gottes ist der Mensch in seiner ganzen Lebendigkeit.“ Verstehen wir, wie dies genau mit der Behauptung zusammenhängt, dass Gott nichts braucht? Der Ruhm der heidnischen Götter und Göttinnen war nicht ein lebendiger Mensch, sondern ein Mensch, der sich unterordnet, ein Mensch, der tut, was ihm befohlen wird. Aber der wahre Gott spielt nicht solch manipulative Spiele. Er findet seine Freude darin, unser Wohl in vollem Umfang zu wollen.

Eine der schönsten und faszinierendsten Ideen des heiligen Irenäus ist die, dass Gott als eine Art wohlwollender Lehrer fungiert, der die Menschheit allmählich in die Wege der Liebe einweist. Er stellte sich Adam und Eva nicht so sehr als Erwachsene vor, die mit jeder geistigen und intellektuellen Vollkommenheit ausgestattet sind, sondern eher als Kinder oder Teenager, die in ihrem Ausdruck der Freiheit unvermeidlich unbeholfen sind. Die lange Heilsgeschichte ist daher der geduldige Versuch Gottes, seine menschlichen Geschöpfe zu seinen Freunden zu erziehen. Alle Bündnisse, Gesetze, Gebote und Rituale sowohl des alten Israel als auch der Kirche sollten in diesem Licht gesehen werden: nicht als willkürliche Befehle, sondern als Struktur, die Gott, der Vater, seinen Kindern gibt, um sie zur vollen Entfaltung zu bringen.

Es gibt viel, was wir von diesem alten Meister des christlichen Glaubens lernen können, insbesondere was die gute Nachricht von dem Gott betrifft, der uns nicht braucht!

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Von: Bischof Robert Barron

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Apr 13, 2024
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Ich ging mein altes Gebetstagebuch durch, in das ich Gebetsanliegen geschrieben hatte. Zu meinem Erstaunen wurde jedes einzelne von ihnen erhört!

Wer in diesen Tagen einen flüchtigen Blick in die Nachrichten wirft, wird leicht verzweifelt, sich fragen, wo Gott ist, und Hoffnung brauchen. Ich weiß, dass ich mich an manchen Tagen so gefühlt habe. Wir fühlen uns machtlos und fragen uns, was wir gegen all die schrecklichen Dinge, die wir sehen, tun können. Daher möchte ich eine Geschichte erzählen.

Vor einigen Jahren begann ich, ein Tagebuch mit den Gebetsanliegen der Menschen und Dinge zu führen, für die ich betete. Ich betete oft einen Rosenkranz für diese Dinge, wie ich es auch heute noch für Gebetsanliegen tue. Eines Tages stieß ich auf ein altes Tagebuch mit meinen schriftlichen Gebetsanliegen. Ich blätterte die Seiten durch, die ich vor langer Zeit geschrieben hatte, und war verblüfft. Jedes Gebet war erhört worden – vielleicht nicht immer so, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber sie wurden erhört. Dabei waren es keine kleinen Gebete. „Lieber Gott, bitte hilf meiner Tante, mit dem Alkoholtrinken aufzuhören. Lieber Gott, bitte hilf meiner unfruchtbaren Freundin, Kinder zu bekommen. Lieber Gott, bitte heile meinen Freund von Krebs.“

Als ich auf der Seite nach unten blätterte, stellte ich fest, dass jedes einzelne Gebet erhört worden war. Viele auf eine Art und Weise, die größer und besser war, als ich es mir vorgestellt hatte. Es gab ein paar, von denen ich auf den ersten Blick meinte, dass sie nicht erhört worden waren. Eine Freundin etwa, die Heilung von Krebs brauchte, war verstorben, aber dann erinnerte ich mich daran, dass sie vor ihrem Tod die Beichte abgelegt und die Krankensalbung empfangen hatte. Sie starb friedlich in der Barmherzigkeit Gottes, umgeben von seiner heilenden Gnade. Aber abgesehen davon wurden die meisten Gebete hier in dieser Welt erhört. Viele Gebetsanliegen erschienen wie unüberwindbare Berge, aber dann hatten sie sich doch bewegt. Gottes Gnade nimmt unsere Gebete und unsere Beharrlichkeit im Gebet an, und er bewegt alles zum Guten. In der Stille meines Gebets hörte ich ein Flüstern: „Ich habe all diese Dinge die ganze Zeit hindurch gewirkt. Ich habe diese Geschichten geschrieben. Vertrau mir.“

Ich glaube, wir leben wirklich in gefährlichen Zeiten. Aber ich glaube auch, dass wir für diese Zeiten geschaffen sind. Vielleicht sagen Sie zu mir „Deine persönlichen Gebetsanliegen mögen ja erhört worden sein, aber es gibt Nationen, die sich im Krieg befinden.“ Doch meine Antwort ist auch hierauf, dass bei Gott nichts unmöglich ist, nicht einmal das Beenden eines Krieges auf unsere Gebete hin. Ich erinnere mich, dass so etwas in der Vergangenheit tatsächlich geschehen ist. Also sollten wir auch glauben, dass Gott auch jetzt so Großes tun kann.

Für diejenigen, die nicht alt genug sind, um sich daran zu erinnern: Es gab eine beängstigende Zeit, in der es so aussah, als würde ein Blutbad kommen. Aber durch die Kraft des Rosenkranzes änderten sich die Dinge. Ich war in der 8. Klasse, und ich erinnere mich, wie ich von all den Unruhen auf den Philippinen hörte. Ferdinand Marcos war damals der Diktator des Landes. Es zeichnete sich ein blutiger Kampf ab, bei dem bereits einige Menschen ums Leben kamen. Ein entschiedener Kritiker von Marcos, Benigno Aquino, wurde ermordet. Und dennoch kam es nicht zu einer blutigen Auseinandersetzung. Kardinal Jaime Sin von Manila hatte die Menschen zum Gebet aufgerufen. Sie gingen vor dem Militär auf die Straße und beteten laut den Rosenkranz. Sie standen auch vor den Panzern und beteten. Und dann geschah etwas Wunderbares: Die Soldaten legten ihre Waffen nieder. Sogar die säkularen Medien wie die Chicago Tribune berichteten, wie „Gewehre den Rosenkränzen wichen“. Die Revolution war vorbei, und die Herrlichkeit Gottes wurde sichtbar.

Hör also nicht auf, an Wunder zu glauben, sondern erwarte sie! Und bete den Rosenkranz, wann immer du die Gelegenheit dazu hast. Der Herr weiß, unsere Welt hat es nötig.

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Von: Susan Skinner

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Mrz 28, 2024
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Ich war gefangen in einer Abwärtsspirale aus Drogen und Sexarbeit und verlor mich selbst, bis dies geschah.

Es war Nacht. Ich war im Bordell, fertig angezogen für die „Arbeit“. Da klopfte es leise an der Tür, nicht wie die Polizei, sondern ganz sanft. Die Bordellbesitzerin – die „Madame“ – öffnete die Tür, und meine Mutter kam herein.

Ich schämte mich. Ich war angezogen für diese „Arbeit“, die ich schon seit Monaten machte, und nun war meine Mutter im Zimmer!

Sie saß einfach da und sagte zu mir: „Liebes, bitte komm nach Hause.“

Sie zeigte mir ihre Liebe. Sie verurteilte mich nicht. Sie bat mich nur, zurückzukommen.

In diesem Moment war ich von Gnade überwältigt. Ich hätte damals nach Hause gehen sollen, aber die Drogen ließen mich nicht. Ich schämte mich aufrichtig.

Sie schrieb ihre Telefonnummer auf einen Zettel, schob ihn herüber und sagte zu mir: „Ich liebe dich. Du kannst mich jederzeit anrufen, und ich werde kommen.“

Am nächsten Morgen erzählte ich einer Freundin, dass ich vom Heroin loskommen wollte. Ich war verängstigt. Mit nur vierundzwanzig Jahren war ich des Lebens müde; ich hatte das Gefühl, genug gelebt zu haben und einfach fertig zu sein mit dem Leben. Meine Freundin kannte einen Arzt, der Drogensüchtige behandelte, und ich bekam in drei Tagen einen Termin. Ich rief meine Mutter an, sagte ihr, dass ich zum Arzt gehen würde und vom Heroin loskommen wolle.

Sie weinte am Telefon. Sie sprang ins Auto und kam direkt zu mir. Darauf hatte sie gewartet …

Wie alles begann

Unsere Familie war nach Brisbane umgezogen, als mein Vater einen Job auf der Expo 88 bekam. Ich war damals zwölf Jahre alt. Ich ging auf eine private Eliteschule für Mädchen, aber passte einfach nicht dahin. Ich träumte davon, nach Hollywood zu gehen und Filme zu machen, also musste ich eine Schule besuchen, die auf Film und Fernsehen spezialisiert ist.

Ich fand eine renommierte Schule für Film und Fernsehen, und meine Eltern gaben meinem Wunsch, die Schule zu wechseln, problemlos nach. Was ich ihnen aber nicht erzählte, war, dass die Schule auch in den Zeitungen stand, weil sie für Gangs und Drogen berüchtigt war. Die Schule brachte mir viele kreative Freunde, und ich war sehr gut in der Schule. Ich hatte in vielen Fächern die besten Noten und gewann Preise für Film, Fernsehen und Schauspiel. Ich hatte die Noten, um an die Universität zu gehen.

Zwei Wochen vor dem Ende der zwölften Klasse bot mir jemand Marihuana an. Ich sagte ja. Am Ende der Schule gingen wir alle weg, und wieder probierte ich andere Drogen aus …

Einst ein Kind, das sich so sehr auf den Schulabschluss konzentriert hatte, geriet ich nun in eine Abwärtsspirale. Ich schaffte es zwar noch auf die Universität, aber im zweiten Jahr ging ich eine Beziehung mit einem heroinabhängigen Mann ein. Ich erinnere mich, dass alle meine Freunde damals zu mir sagten: „Du wirst noch als Junkie enden, als Heroinabhängige.“ Ich hingegen dachte, dass ich seine Retterin sein würde.

Aber der ganze Sex, die Drugs und der Rock‘n‘Roll führten dazu, dass ich schwanger wurde. Wir gingen zum Arzt, mein Partner immer noch high vom Heroin. Die Ärztin sah uns an und riet mir sofort zu einem Schwangerschaftsabbruch. Sie hatte wohl das Gefühl, dass dieses Kind mit uns keine Chance hätte. Drei Tage später hatte ich eine Abtreibung.

Ich fühlte mich schuldig, schämte mich und war allein. Ich sah zu, wie mein Partner Heroin nahm, sich betäubte und gar nicht betroffen war. Ich bat ihn um etwas Heroin, aber er sagte nur: „Ich liebe dich, ich gebe dir kein Heroin.“ Eines Tages brauchte er Geld, und es gelang mir, ihm etwas Heroin abzuhandeln. Es war nur eine winzige Menge, und mir wurde schlecht, aber ich fühlte auch nichts. Ich nahm es weiter, die Dosis wurde jedes Mal höher und höher.

Schließlich brach ich mein Studium ab und wurde eine regelmäßige Konsumentin.

Ich hatte keine Ahnung, wie ich das Heroin im Wert von fast hundert Dollar bezahlen sollte, das ich täglich konsumierte. Wir fingen an, Marihuana im Haus anzubauen, verkauften es und kauften mit dem Geld noch mehr Drogen. Wir verkauften alles, was wir besaßen, wurden aus meiner Wohnung geworfen, und dann begann ich langsam, meine Familie und Freunde zu bestehlen. Ich schämte mich nicht einmal. Bald fing ich an, auch auf der Arbeit zu stehlen. Ich dachte, sie wüssten es nicht, aber schließlich wurde ich auch dort rausgeschmissen.

Schließlich war das einzige, was ich noch hatte, mein Körper. In der ersten Nacht, in der ich Sex mit Fremden hatte, wollte ich mich sauber schrubben. Aber das konnte ich nicht! Man kann sich nicht von innen nach außen schrubben … Aber das hielt mich nicht davon ab, weiterzumachen. Von dreihundert Dollar pro Nacht, die ich für Heroin für meinen Partner und mich ausgab, kam ich auf tausend Dollar pro Nacht, jeder Cent, den ich verdiente, floss in den Kauf weiterer Drogen.

Mitten in der Abwärtsspirale tauchte nun meine Mutter auf und rettete mich mit ihrer Liebe und Barmherzigkeit. Aber das war nicht genug.

Ein Loch in meiner Seele

Der Arzt fragte mich nach meiner Drogenvergangenheit. Während ich die lange Geschichte erzählte, weinte meine Mutter immer wieder – sie war schockiert, meine ganze Geschichte zu hören. Der Arzt sagte mir, dass ich einen Entzug brauchte. Ich fragte: „Ist ein Entzug nicht etwas für Drogenabhängige?“ Er war überrascht: „Glauben sie etwa nicht, dass sie eine sind?“

Dann sah er mir in die Augen und sagte: „Ich glaube nicht, dass Drogen Ihr Problem sind. Ihr Problem ist, dass sie ein Loch in ihrer Seele haben, das nur Jesus füllen kann.“

Ich wählte absichtlich eine Entzugsklinik, bei der ich sicher war, dass sie nicht-christlich war. Ich war krank und begann langsam zu entgiften, als sie uns eines Tages nach dem Abendessen zu einem Gebetstreffen einberiefen. Ich war wütend, also setzte ich mich in die Ecke und versuchte, sie zu ignorieren mit ihrer Musik, ihrem Gesang und ihrem Jesus. Am Sonntag nahmen sie uns dann mit in die Kirche. Ich blieb draußen und rauchte. Und ich war wütend, verletzt und einsam.

Neubeginn

Am sechsten Sonntag, dem 15. August, regnete es in Strömen – eine Verschwörung des Himmels, wie es sich im Nachhinein herausstellte. Daher blieb mir nichts anderes übrig, als schließlich doch in das Gebäude zu gehen. Ich blieb im hinteren Teil und dachte, dass Gott mich dort nicht sehen könnte. Ich hatte begonnen, mir bewusst zu machen, dass einige meiner Lebensentscheidungen als Sünden betrachtet werden würden, also saß ich dort hinten. Am Ende jedoch sagte der Priester: „Ist hier jemand, der heute sein Herz an Jesus übergeben möchte?“

Ich erinnere mich noch, wie ich dann ganz vorne stand und den Priester sagen hörte: „Willst du Jesus dein Herz schenken? Er kann dir Vergebung für deine Vergangenheit, ein ganz neues Leben heute und Hoffnung für deine Zukunft geben.“

Damals war ich bereits clean und seit fast sechs Wochen nicht mehr auf Heroin. Aber mir war nicht klar, dass es einen großen Unterschied gab zwischen clean sein und frei sein. Ich wiederholte mit dem Priester das Erlösungsgebet, ein Gebet, das ich nicht einmal verstand, aber dort übergab ich mein Herz an Jesus.

An diesem Tag begann für mich eine Reise der Veränderung. Ich konnte neu beginnen, die Fülle der Liebe, Gnade und Güte eines Gottes empfangen, der mich schon mein ganzes Leben kannte und mich vor mir selbst gerettet hatte.

Der weitere Weg blieb nicht ohne Fehler. Ich ging in der Entzugsklinik eine Beziehung ein und wurde wieder schwanger. Aber anstatt es als Strafe für eine schlechte Entscheidung anzusehen, die ich getroffen hatte, beschlossen wir, sesshaft zu werden. Mein Partner sagte zu mir: „Lass uns heiraten und unser Bestes tun, um es jetzt auf seine Weise zu tun.“ Ein Jahr später wurde Grace (engl.: Gnade) geboren, und durch sie erfuhr ich auch so viel Gnade!

Ich war schon immer eine leidenschaftliche Geschichtenerzählerin; Gott gab mir eine Geschichte, die dazu beigetragen hat, Leben zu verändern. Seitdem hat er mich auf so viele Arten benutzt, um meine Geschichte weiterzugeben – in Wort und Schrift und indem ich alles gebe, um für und mit Frauen zu arbeiten, die in einem ähnlichen Leben feststecken, das auch ich einmal geführt habe.

Heute bin ich eine durch Gnade veränderte Frau. Mir ist die Liebe des Himmels begegnet, und jetzt möchte ich mein Leben so leben, dass ich mit dem Himmel zusammenarbeiten kann.

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Von: Bronwen Healy

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Mrz 14, 2024
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Urteilen Sie schnell über andere? Scheuen Sie sich, jemandem in Not zu helfen? Dann ist es höchste Zeit, darüber nachzudenken!

Eigentlich war es ein ganz normaler Tag für mich. Ich kehrte vom Markt zurück, müde von der Arbeit des Tages, und holte Rufus von der Synagogenschule ab.

Doch an diesem Tag fühlte sich etwas anders an. Der Wind flüsterte mir ins Ohr, und selbst der Himmel war ausdrucksstärker als sonst. Der Lärm einer Menschenmenge auf der Straße bestätigte mir, dass sich heute etwas ändern würde.

Dann sah ich ihn: einen Mann mit einem so sehr entstellten Körper, dass ich Rufus von diesem schrecklichen Anblick wegdrehte. Ganz entsetzt klammerte sich der arme Junge mit aller Kraft an meinen Arm.

Die Art und Weise, wie dieser Mann oder das, was von ihm noch übrig war, behandelt wurde, musste bedeuten, dass er etwas Schreckliches getan haben musste.

Ich konnte es nicht ertragen, dabei zuzusehen, aber als ich gehen wollte, wurde ich von einem römischen Soldaten ergriffen. Zu meinem Entsetzen befahlen sie mir, diesem Mann zu helfen, seine schwere Last zu tragen. Mir war klar, dass das Ärger bedeuten würde. Obwohl ich mich wehrte, forderten sie mich auf, ihm zu helfen.

Was für ein Mist! Ich wollte nicht mit einem Sünder verkehren. Was für eine Demütigung! Und dann auch noch ein Kreuz tragen zu müssen, während alle zusahen?

Ich wusste jedoch, dass ich nicht darum herum kam, also bat ich meine Nachbarin Vanessa, Rufus nach Hause zu bringen, da das alles hier wohl eine Weile dauern würde.

Also ging ich zu ihm hinüber. Er war schmutzig, blutig und entstellt. Ich fragte mich, was er wohl getan hatte, um so etwas zu verdienen. Doch was immer es auch war, diese Strafe war viel zu grausam.

Die Umstehenden schrien „Gotteslästerer“, „Lügner“ und „König der Juden“, während andere ihn bespuckten und beschimpften.

Nie zuvor war ich so gedemütigt und seelisch gequält worden. Nachdem ich nur etwa zehn bis fünfzehn Schritte mit ihm gegangen war, fiel er mit dem Gesicht voran zu Boden. Um da wieder herauszukommen, musste er aufstehen, also beugte ich mich vor, um ihm hoch zu helfen.

Dann sah ich in seinen Augen etwas, das mich veränderte. Ich sah Mitgefühl und Liebe! Wie konnte das nur sein?

Da war keine Angst, kein Ärger, kein Hass – nur Liebe und Mitgefühl. Ich war verblüfft, als er mich mit diesen Augen ansah und meine Hand nahm, um wieder aufstehen zu können. Ich konnte die Menschen um mich herum nicht mehr hören oder sehen. Als ich das Kreuz auf meiner einen Schulter und ihn auf meiner anderen hielt, konnte ich nur noch ihn ansehen. Ich sah das Blut, die Wunden, die Spucke, den Schmutz, doch all das konnte die Göttlichkeit seines Gesichts nicht länger verbergen. Jetzt hörte ich nur noch das Schlagen seines Herzens und seinen schweren Atmen. Er mühte sich ab, aber war doch ganz stark.

Inmitten all des Lärms der schreienden, schimpfenden und umherwuselnden Menschen hatte ich das Gefühl, dass er zu mir sprach. Alles andere, was ich bis dahin getan hatte, ob gut oder schlecht, schien jetzt sinnlos.

Als die römischen Soldaten ihn von mir wegzogen, um ihn zum Ort der Kreuzigung zu schleppen, stießen sie mich zur Seite, und ich fiel zu Boden. Er musste aus eigener Kraft weitergehen. Ich lag dort auf dem Boden, während die Menschen auf mir herumtrampelten. Ich wusste nicht, was ich als nächstes tun sollte. Ich wusste nur, dass mein Leben von nun an nie wieder so sein würde wie zuvor.

Ich konnte die Menschenmenge nicht mehr hören, sondern nur noch die Stille und das Klopfen meines Herzens. Ich wurde an den Klang seines zarten Herzens erinnert.

Einige Stunden später, als ich gerade aufstehen wollte, um zu gehen, begann der ausdrucksstarke Himmel von vorhin zu sprechen. Der Boden unter mir bebte! Ich blickte auf den Gipfel des Kalvarienbergs – und dort sah ich ihn, mit ausgestreckten Armen und gesenktem Kopf, für mich.

Heute weiß ich, dass das Blut, das an diesem Tag auf mein Gewand gespritzt ist, von dem Lamm Gottes stammt, das die Sünden der Welt wegnimmt. Er hat mich durch sein Blut gereinigt.

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So stelle ich mir die Erinnerung von Simon von Cyrene an den Tag vor, an dem er gebeten wurde, Jesus zu helfen, das Kreuz nach Golgatha zu tragen. Wahrscheinlich hatte er bis zu diesem Tag nur sehr wenig von Jesus gehört, aber ich bin mir sicher, dass er nicht mehr derselbe Mensch war, nachdem er dem Erlöser geholfen hatte, das Kreuz zu tragen.

In dieser Fastenzeit fordert Simon uns auf, in uns selbst zu schauen:

Haben wir zu schnell über Menschen geurteilt?

Manchmal sind wir nur allzu schnell bereit, dem zu glauben, was uns unser Instinkt über jemanden sagt. Genau wie Simon können wir uns durch unsere Urteile daran hindern lassen, anderen zu helfen. Simon sah, wie Jesus gegeißelt wurde, und meinte deshalb, dass er etwas falsch gemacht haben musste. Es mag Zeiten gegeben haben, in denen unsere Vermutungen über eine Person uns daran gehindert haben, sie so zu lieben, wie Christus uns dazu aufgerufen hat.

Zögern wir, manchen Menschen zu helfen?

Sollten wir nicht Jesus in anderen sehen und ihnen helfen?

Jesus fordert uns auf, nicht nur unsere Freunde zu lieben, sondern auch Fremde und Feinde. Mutter Teresa, die das perfekte Beispiel für die Liebe zu Fremden ist, hat uns gezeigt, wie wir in jedem Menschen das Antlitz Jesu sehen können. Wer könnte uns ein besseres Beispiel für die Feindesliebe geben als Jesus Christus selbst? Er liebte die, die ihn hassten, und betete für die, die ihn verfolgten. Wie Simon zögern wir manchmal vielleicht, auf Fremde oder Feinde zuzugehen, aber Christus ruft uns auf, unsere Brüder und Schwestern so zu lieben, wie er es getan hat. Er starb für ihre Sünden genauso wie für deine.

Herr Jesus, wir danken Dir, dass Du uns das Beispiel von Simon von Cyrene gegeben hast, der ein großer Zeuge wurde, indem er Deinem Weg folgte. Himmlischer Vater, schenke auch uns die Gnade, Deine Zeugen zu werden, indem wir auf die Bedürftigen zugehen.

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Von: Mishael Devassy

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