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Feb 20, 2025
Engagieren Feb 20, 2025

Lange machte ein Schüler seinen Lehrern das Leben schwer. Bis der Lateinlehrer anfing, für den Schüler zu beten.

Ich hatte gerade meine erste Stelle als Lehrer angetreten und übernahm meine ersten Kurse, darunter eine Lateinklasse im 9. Jahrgang. Von meinem Vorgänger bekam ich mit auf den Weg, dass ich auf einen Schüler – nennen wir ihn Felix – besonders achten solle: „Lass ihm nichts durchgehen! Wenn er sich etwas zuschulden kommen lässt, melde es, damit wir Handhabe haben, ihn der Schule zu verweisen!“ riet er mir. Dieser Ratschlag widersprach zutiefst meinem Lehrerideal, aber tatsächlich tat oder unterließ Felix wirklich alles, um sich auch bei mir bald unbeliebt zu machen und die Schulordnung zur Anwendung zu bringen.

Game Over

Zunächst versuchte ich, sein Vertrauen zu gewinnen, und ließ es bei Ermahnungen. Als die Anzahl der nicht erledigten Hausaufgaben aber eine nicht mehr vertretbare Marke erreicht hatte, musste ich ihn zur Nacharbeit unter Aufsicht bestellen, was sein Klassenlehrer abzeichnen musste. Am gleichen Tag war er auch noch mit einem Referendar aneinandergeraten. Als ich am nächsten Tag zum Religionsunterreicht in die Klasse kam, stand zu meinem Entsetzen an der Tafel: „Herr Schrörs und Herr M. haben es geschafft! Game Over!“

Ich erklärte meinen Schülern, dass ich nicht Lehrer geworden sei, um Jugendlichen die Zukunft zu verbauen. Vielmehr wolle ich ihnen helfen, ihren Weg zu finden. Doch Felix schimpfte nur: „Ich bin doch in eurer aller Augen nur das letzte Stück Sch… !“

„Nein, das bist du nicht!“ widersprach ich.

„Was bin ich denn in Ihren Augen?“ fragte er mich provozierend.

„In meinen Augen“, sagte ich, „bist du – und das ist kein Religionslehrergelaber, sondern meine tiefste Überzeugung – ein Ebenbild Gottes, wie jeder Mensch. Aber von einem Ebenbild Gottes erwarte ich auch, dass es sich so verhält. Du kannst doch nicht erwarten, dass ich dir das durchgehen lasse, was ich bei deinen Mitschülern auch sanktionieren muss.“

Bedrücktes Schweigen.

Nacharbeit

Am Nachmittag gab es dann also die Nacharbeit unter Aufsicht. Normalerweise überwacht dabei ein unmotivierter Lehrer in einem großen Saal zehn oder mehr noch weniger motivierte Schüler, die irgendwelche mehr oder weniger sinnvollen Aufgaben zu erledigen haben. Ich bat den Kollegen, mir Felix herauszugeben, damit ich allein mit ihm arbeiten könne.

„Sie hier?“ staunte Felix. „Sie haben doch frei, was wollen Sie?“

„Ich will mit dir für die nächste Arbeit lernen, du hast ja sicherlich noch große Lücken. Und dann zeigst du allen, dass du nicht das letzte Stück Sch… bist!“

„Was ist das denn für eine Strafe?“ staunte er. „Da baut man Mist und bekommt zur Belohnung kostenlose Nachhilfe vom Profi!“

Nach dieser Stunde, bei der es nicht nur um den Satzbau bei Cäsar ging, war das Eis gebrochen. Sein Verhalten und die Aufgaben waren mir gegenüber fortan okay, nicht aber bei den anderen Kollegen. Wenn ich wieder einmal Klagen hörte, dass eine Klassenkonferenz wohl unumgänglich war, rempelte ich ihn in der Pause an: „Ey, morgen zeigst du unaufgefordert Mathe und Physik der letzten beiden Stunden nach, sonst kann ich für nichts garantieren! Verstanden?“ – „Verstanden! Danke!“ Die Kollegen wunderten sich dann immer über die „wundersame Einsicht“ von Felix. Dennoch waren schließlich die Eltern der Meinung, dass er für die 10. Klasse auf ein Internat gehen sollte, wo er besser betreut werden könne.

Es half nur noch Beten

Nachdem er bereits ein paar Wochen auf der neuen Schule war, schrieb ich Felix einen Brief, in dem ich ihm alles Gute wünschte und ihm anbot, sich bei mir zu melden, wenn er mal jemanden zum Reden brauche. Schon wenige Tage später ging das Telefon:

„Hier ist Felix. Kann ich vorbeikommen?“ – „Ja, wann?“ Die Antwort: „Am besten sofort und mit meinen Eltern!“

Was konnte nur passiert sein? Wegen einer blöden Sache, an der Felix nach eigenen Aussagen unschuldig war, war er nun auch vom Internat geflogen. Und genau an diesem Tag war mein Brief eingetroffen!

Wir führten ein langes Gespräch darüber, welche Möglichkeiten es nun noch für Felix gäbe, der im Übrigen ein sehr cleverer Schüler war, jetzt aber ohne Hauptschulabschluss dastand.

Als wir uns verabschiedeten, sagte ich: „Felix, ich bete für Dich!“

„Herr Schrörs, das weiß ich!“ gab er mir zur Antwort.

Und das war leider auch das Einzige, was ich für ihn tun konnte. Obwohl ich mich für ihn verwandte, wollte unsere Schule ihn nicht wiederaufnehmen, und auch die Schulen der Umgebung lehnten ihn ab. Bei einem Rektor hatte es zwar immerhin ein Gespräch gegeben; seine Schule hatte ihn dann am Ende aber auch abgelehnt.

Das Wunder

Damals gab es bei uns im Xantener Dom sonntagsabends Jugendmessen mit freier Fürbitte. Ich ging nach vorn, legte Weihrauch auf die Kohle und bat mit Tränen in den Augen um eine faire Chance für Jugendliche in schweren Situationen. Dabei dachte ich natürlich nur an einen einzigen Jugendlichen: an Felix.

Und dann geschah das Wunder: Am nächsten Morgen rief der Rektor eines der Gymnasien, die Felix bereits abgelehnt hatten, bei dessen Eltern an. Er habe am Sonntagabend sich die Sache nochmals überlegt und keine Ruhe gefunden. Er wolle Felix doch eine Chance geben. Am Sonntagabend? dachte ich. Das war genau zur Zeit meiner Fürbitte!

Ich blieb mit der Familie in Kontakt. Als das Schuljahr zu Ende war, ging das Telefon: „Herr Schrörs, ich möchte Ihnen mein Zeugnis vorlesen.“ Und dann las er vor: lauter gute Noten! Die mittlere Reife war erreicht und sogar die Verhaltensnoten, die es damals noch gab, waren gut bis sehr gut. Wieder einmal hatte ich gelernt, dass Beten hilft!

Felix hat später eine Ausbildung zum Sozialarbeiter gemacht. Wer, wenn nicht er, kann schwierige Jugendliche verstehen!

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Von: Tobias Schrörs

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Feb 13, 2025
Engagieren Feb 13, 2025

Ein Ehepaar in Großbritannien machte eine schockierende Entdeckung, als sich ihr seit über 40 Jahren gehüteter Gartenschmuck als Bombe entpuppte!

Sie hatten die Granate immer für ein harmloses Relikt gehalten, eine „Attrappe“, die bei Marineübungen verwendet wurde. Doch an einem schicksalshaften Morgen klopfte die Polizei an ihre Tür. Bald darauf traf das Bombenentschärfungskommando ein, und das Ehepaar wurde mit der verheerenden Wahrheit konfrontiert.

Trotz der Gefahr weigerten sie sich, zu evakuieren, und sagten: „Wir werden nicht gehen. Wir werden die Konsequenzen tragen.“ Glücklicherweise war die Bombe nur minimal geladen und wurde sicher zu einem Steinbruch transportiert, wo sie unter einem Sandhaufen zur Explosion gebracht wurde.

Diese erschütternde Geschichte erinnert uns eindringlich daran, dass selbst die Dinge, die uns in unserem Leben lieb und teuer sind, schädlich sein können. Auch die Sünde kann, wie die Bombe, attraktiv und begehrenswert erscheinen, aber letztlich führt sie zur Zerstörung. Und selbst wenn wir uns ihrer Zerstörungskraft bewusst sind, haben wir eine angeborene Tendenz, uns nicht zurückzuziehen und die Gefahr abzulehnen. Es kann entmutigend sein, sich von schädlichen Neigungen zu befreien, aber wir müssen erkennen, dass dies der einzige Weg ist, um wahre Freiheit und Frieden zu erlangen.

Wenn wir über die Geschichte dieses Paares nachdenken, sollten wir unser Leben überprüfen. Woran halten wir fest, was uns schaden könnte? Welche „tickenden Zeitbomben“ ignorieren wir und halten sie für harmlos?

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Von: Reshma Thomas

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Jan 16, 2025
Engagieren Jan 16, 2025

Loslassen ist nicht leicht … Aber was passiert eigentlich, wenn man es tut?

Seitdem ich ein Jahr alt bin, lebte ich in einer Pflegefamilie. George und Hazel, unsere Pflegeeltern, kümmerten sich um fast zehn von uns. Unser Pflegevater war ein aggressiver Mann, und wir alle hatten Angst vor ihm. Jedes Problem wurde mit Gewalt gelöst, und noch schrecklicher war, dass er oft gerade mich als sein Opfer auswählte.

Ich leide an akutem Asthma. Eines Nachts, als ich im Bett lag, hustete, keuchte und nach Luft rang, kam er in mein Zimmer und setzte sich auf mich! Er schlug mich so heftig, dass ich mich nicht mehr auf den Rücken legen oder bewegen konnte. Später in der Nacht, als alle schliefen, untersuchten meine Pflegeeltern heimlich meinen Rücken; im Spiegel sah ich nicht nur das Bild meines Rückens, sondern auch den Schock in ihren Gesichtern. Am nächsten Tag warfen die anderen Jungen einen Blick darauf und sagten, er sei von oben bis unten blauschwarz. Obwohl die Leute von der Pflegeeinrichtung ab und zu kamen und nach uns sahen, hatten wir zu viel Angst, um mit ihnen über den Pflegevater zu reden.

Die schwierigste Entscheidung

Nachdem seine Frau gestorben war, nahm seine Aggression sogar noch zu. Die Schläge wurden schlimmer. Eines Tages stellte er mich in die Ecke und forderte mich auf, meine Arme zu heben, damit er mich darunter schlagen konnte, ohne dass es sichtbare blaue Flecken gab. Ich kann mich nicht einmal mehr daran erinnern, worum es dabei ging. Ich war ein fünfzehnjähriger Junge, der sich diesem erwachsenen, starken Bauarbeiter gegenüber machtlos fühlte. Er schlug mich, immer und immer wieder. Dann schaute er mir direkt in die Augen und sagte mir etwas, das mein Leben für immer veränderte. Ich werde es nie vergessen können, denn es übertraf bei weitem den Schmerz all der Schläge, die er mir verpasst hatte. Er sagte, der Mann, der mich gezeugt hatte, hätte kastriert werden sollen. Plötzlich wurde etwas Süßes in mir gebrochen. Ich erinnere mich deutlich daran, dass er mich bat, dort zu bleiben, bevor er ins Haus ging. In diesem Moment beschloss ich, wegzulaufen und nie wiederzukommen. Es schneite in dieser Nacht und ich hatte nur eine Jacke und ein Paar Schuhe. Ich rannte einfach los.

Schlimm wurde es, als ich nach London fuhr, um mich mit meiner leiblichen Mutter zu treffen. Wir kannten uns nicht wirklich; wir stritten uns so sehr, dass sie mich aus dem Haus warf. In dieser Nacht irrte ich umher, weil ich nicht wusste, wohin ich gehen sollte. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich das Gefühl, dass ich vor zwei Möglichkeiten stand: leben oder damit aufhören. Es war einfacher, das Leben zu beenden; ich hatte keine Angst vor dem Tod. Es geschah alles in einem Sekundenbruchteil, und doch sagte ich mir: „Ja, ich will leben.“

Ein paar Nächte lang übernachtete ich bei Freunden. Während ich von einem Ort zum anderen sprang, nahm ich Kontakt zu meinem Pflegebruder Nigel in Manchester auf. In den Monaten, die wir zusammen verbracht hatten, war er zu einer Vaterfigur für mich geworden. Ich fing an, in seiner Werkstatt Autos zu warten und zu putzen; alles lief ziemlich gut. Er passte auf mich auf und kümmerte sich um mich, bis er eines Tages, als wir im Fitnessstudio waren, plötzlich zusammenbrach und starb. Ich war am Boden zerstört und fiel in den tiefsten Abgrund meines Lebens.

Die Wiedergutmachung

Ich hatte keinen Glauben. Ich dachte auch nicht an Gott. Aber eines Tages fand ich eine Videokassette in meinem Briefkasten; sie handelte von der Geschichte Jesu. Ich sah sie mir immer wieder an. Ich begann zu begreifen, dass es eine Gegenwart um mich herum gab. Mit der Zeit merkte ich, dass meine Beziehung zu Gott immer tiefer wurde. Der Wunsch, Christ zu sein, wurde stärker in mir, und schließlich ließ ich mich taufen. Ich erinnere mich, dass ich mit einem großen Lächeln aus der Taufe kam, das ich einfach nicht mehr loswerden konnte.

Im Laufe der Zeit wurde ich zum Fürbitter und betete für Menschen, die in ähnlichen Situationen aufgewachsen waren. Und es geschahen wunderbare Dinge.

Eines Tages, um 5 Uhr morgens, betete ich in meinem Wohnzimmer. Ein Bild meines Pflegevaters erschien mir. Ich hatte keinen Kontakt zu ihm, und es war mir eigentlich egal, was mit ihm war. Aber da war dieser starke Drang in mir, der mich dazu brachte, ihn zu besuchen. Ich war sehr nervös vor dem Treffen, denn als ich ihn das letzte Mal gesehen hatte, war ich noch ein kleiner Junge, und er hatte mich verprügelt.

Schließlich tauchte ich im Krankenhaus auf. Ich hatte mir einen großen, starken Mann vorgestellt, aber da lag dieser gebrechliche alte Mann auf dem Krankenhausbett. Für einen Sekundenbruchteil tat er mir leid. Ich fragte meine Pflegeschwester, ob ich für ihn beten könnte. Sie weckte ihn und sagte ihm, dass ich da sei, um für ihn zu beten. Er sagte ja und schlief wieder ein.

Ich zog eine Vergebungskarte heraus und legte sie an das Ende des Bettes. Ich hatte etwas Weihwasser dabei und begann, einen Sterbesegen zu beten. Etwas Seltsames geschah. Ich betete in Liedern und goss Wasser auf seinen Kopf. Das hatte ich noch nie zuvor getan. In meinem Kopf sagte ich: „Jesus, muss ich noch etwas anderes tun?“ Ich hörte eine Stimme, die sagte: „Der Missbrauchte betet für den Missbraucher und befreit ihn.“ Dann wurde mir klar, dass das vom Herrn kommen musste … von wem auch sonst?

Wenn du sagst: „Du hast mich missbraucht, aber ich habe beschlossen, dir zu vergeben“, wird die unsichtbare Verbindung zwischen dir und dem Missbraucher in diesem Moment durchbrochen. Das heilte mich von all den Narben, die ich in meinen Teenagerjahren trug. Vieles davon war in dem Moment, in dem ich ihm vergab, nicht mehr existent und schmolz irgendwie dahin. Gott benutzte mich, um ihn zu retten. Das allein ist ein Wunder. Für mich war es phänomenal.

Kurz darauf wurde mir klar, dass es noch jemanden gab, dem ich vergeben musste, meiner leiblichen Mutter, weil sie mich im Stich gelassen hatte, den Missbrauch zuließ und mich später hinauswarf. Es fühlte sich an, als ob ich ein schweres Gewicht losgeworden wäre, als ich auch ihr vergab.

Danach begann ich, ein gottgefälliges Leben zu führen.

Vergeben und weitergehen

Gott sagt: „Wenn ihr jemandem in meinem Namen vergebt, dann vergebe ich ihm auch“. Er erlaubt uns nicht nur, es zu tun, sondern er hilft uns auch dabei.

Es ist extrem schwer, ein wahrer Christ zu sein. Es ist sehr schwierig, Christus nachzufolgen und wie Christus zu sein. Es ist ein sehr schwieriger Weg, aber einer, der es wert ist, denn wenn dir jemand etwas angetan hat, hast du die Macht, dich durch Vergebung zu befreien. In dem Moment, in dem du der Person, die dich verletzt hat, vergibst, beginnt dein neues Leben. Ihr könnt euch auf die Freude und die Schönheit freuen, die vor euch liegt. Deshalb bitte ich alle, die etwas gegen jemanden haben, der ihnen Unrecht getan hat, ihnen zu vergeben.

Vergebung ist eine Entscheidung. Vergib! Und lass Gott den Rest machen.

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Von: Gary Taffe

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Dez 24, 2024
Engagieren Dez 24, 2024

Als Maria und Josef Jesus nach Jerusalem brachten, um ihn im Tempel darzustellen, wie es das Gesetz vorschrieb, trafen sie auf Simeon und Anna. Simeon war ein frommer Mann, der täglich für die Ankunft des Christus betete, und Anna wartete ebenfalls auf die Erlösung Jerusalems und feierte Tag und Nacht Gottesdienst mit Fasten und Gebet. Beide warteten sehnsüchtig auf die Ankunft des Messias. Sie haben gebetet, gefastet und gehofft.

Ich frage mich, ob sie am Ende eines jeden Tages, als jeder von ihnen zu Bett ging, zu Gott flüsterten: „Das Christuskind hat sich heute nicht so offenbart, wie wir gehofft hatten. Aber wir werden weiter beten und darauf vertrauen, dass es geschehen wird.“ Ich glaube, dass sie täglich beharrlich beteten.

Wenn Anna und Simeon müde geworden wären und das Beten, Fasten und Hoffen auf das Christuskind aufgegeben hätten, hätten sie leicht die himmlische Begegnung verpassen können. Aber sie blieben treu, beteten und hofften jeden Tag weiter. Sie hörten täglich auf den Heiligen Geist. Aufgrund ihrer Treue und ihrer Bereitschaft, sich vom Heiligen Geist leiten zu lassen, wussten sie, als Maria und Josef mit dem Jesuskind in den Tempel kamen, dass es der erwartete Messias war.

Wenn meine Gebete scheinbar nicht erhört werden, ist die Versuchung groß, entmutigt zu werden. „Treuer Simeon und treue Anna, helft mir, dran zu bleiben und niemals aufzuhören zu beten.“ Denn es kann sein, dass meine Gebete auf dieser Seite des Himmels nicht erhört werden. Aber wenn Simeon und Anna vertrauten, beteten und die Hoffnung nie aufgaben, dann werde auch ich vertrauen, beten und hoffen.

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Von: Connie Beckman

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Nov 20, 2024
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Frage: Ich leide seit einigen Jahren an Depressionen; andere sagen mir manchmal, dass dies auf einen Mangel an Glauben zurückzuführen ist. Ich habe auch oft das Gefühl, dass sie Recht haben könnten, denn es fällt mir oft schwer zu beten oder überhaupt am Glauben festzuhalten. Wie soll ich als praktizierender Christ mit dieser Situation umgehen?

Antwort: Es gibt viele Überschneidungen und Verflechtungen zwischen dem Psychologischen und dem Geistigen. Was wir denken, wirkt sich auf unsere Seele und unseren spirituellen Zustand aus und hat oft Auswirkungen auf unseren inneren Frieden und inneres Wohlbefinden.
Dennoch ist beides NICHT dasselbe. Es ist durchaus möglich, Gott ungeheuer nahe zu sein, sogar in der Heiligkeit zu wachsen, und trotzdem von einer psychischen Krankheit geplagt zu werden. Woher wissen wir also den Unterschied?

Hier können ein christlicher Seelsorger oder Therapeut und ein geistlicher Begleiter sehr hilfreich sein. Es ist schwer, eine psychische Krankheit selbst zu diagnostizieren – in den meisten Fällen ist es nötig, dass ein christlicher Fachmann Ihre Probleme anschaut, um die Wurzeln zu erkennen. Um die zugrunde liegenden Probleme anzugehen, müssen psychische Probleme häufig durch eine Kombination aus psychologischer und spiritueller Behandlung behandelt werden.

Hilfe zu suchen, ist kein Zeichen von mangelndem Glauben! Würden wir eine körperliche Krankheit auf diese Weise behandeln?
Würde man jemandem, der an Krebs leidet, sagen, dass er „nicht mit genügend Glauben um Heilung gebetet hat“? Oder würden wir jemandem, der eine größere Operation benötigt, sagen, dass der Besuch eines Arztes ein Mangel an Glauben wäre? Das Gegenteil ist der Fall. Gott wirkt seine Heilung oft durch die Hände von Ärzten und Krankenschwestern. Das gilt für psychische Krankheiten genauso wie für körperliche Krankheiten.
Psychische Krankheiten können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden – biochemisches Ungleichgewicht, Stress oder Trauma, ungesunde Denkmuster … Unser Glaube erkennt an, dass Gott uns oft durch die psychologischen Wissenschaften heilen will! Neben der Suche nach Hilfe empfehle ich jedoch drei Dinge, die zur Heilung beitragen können.

1. Sakramentales Leben und Gebet

Psychische Erkrankungen können das Beten erschweren, aber wir müssen durchhalten. Ein Großteil des Gebets besteht darin, einfach da zu sein! Der heilige Johannes vom Kreuz hielt in seinem geistlichen Tagebuch fest, was ihm während des Gebets widerfuhr. Jahrelang schrieb er jeden Tag nur ein Wort auf: „Nada“ (Nichts). Er war fähig, die Höhen der Heiligkeit zu erreichen, auch wenn in seinem Gebet nichts „passierte“! Es zeigt tatsächlich tieferen Glauben, wenn wir dem Gebet trotz Trockenheit und Leere treu sind, denn es bedeutet, dass wir wirklich glauben, da wir in Übereinstimmung mit dem handeln, was wir wissen (Gott ist real und er ist hier, also bete ich – auch wenn ich nichts fühle).
Natürlich sind die Beichte und die Eucharistie auch eine große Hilfe für unser geistiges Leben. Die Beichte hilft, uns von Schuld und Scham zu befreien, und die Eucharistie ist eine kraftvolle Begegnung mit der Liebe Gottes. Wie Mutter Teresa einmal sagte: „Das Kreuz erinnert mich daran, wie sehr Gott mich damals geliebt hat; die Eucharistie erinnert mich daran, wie sehr Gott mich jetzt liebt.“

2. Die Kraft der Verheißungen Gottes

Wir können unser negatives Denken durch die positiven Verheißungen Gottes verändern. Wann immer wir uns wertlos fühlen, müssen wir uns daran erinnern, dass „er uns vor der Erschaffung der Welt in ihm erwählt hat.“ (Epheser 1:4) Wenn wir das Gefühl haben, dass das Leben uns niederdrückt, denken wir daran, dass „denen, die Gott lieben, alles zum Guten gereicht.“ (Römer 8:28) Wenn wir uns allein fühlen, denken wir daran, dass er uns niemals verlässt. (Hebräer 13:5) Wenn wir das Gefühl haben, dass das Leben keinen Sinn hat, denken wir daran, dass unser Leben dazu da ist, Gott zu verherrlichen (Jesaja 43:6-7), damit wir uns für immer an ihm erfreuen können. (Matthäus 22:37-38)
Wenn wir unser Leben auf den Wahrheiten unseres Glaubens aufbauen, haben wir ein Gegenmittel gegen die Lügen, die unseren Geist so oft in psychische Krankheiten verstricken.

3. Werke der Barmherzigkeit

Werke der Barmherzigkeit zu üben, kann unsere geistige Gesundheit stärken. Oftmals können wir mit Depressionen, Ängsten oder traumatischen Erfahrungen in uns selbst gefangen sein. Ehrenamtliches Engagement hilft uns, aus dieser Einsamkeit herauszukommen. Die Wissenschaft hat nachgewiesen, dass Gutes für andere zu tun, Dopamin und Endorphine freisetzt, chemische Stoffe, die zu einem Gefühl des Wohlbefindens führen. Das gibt uns Sinn und Zweck und verbindet uns mit anderen, wodurch Stress abgebaut wird und wir Freude empfinden. Außerdem erfüllt es uns auch mit Dankbarkeit, wenn wir uns für Bedürftige einsetzen, denn es macht uns Gottes Segnungen bewusst.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Probleme mit der psychischen Gesundheit nicht unbedingt ein Zeichen für fehlenden Glauben sind. Sei also ermutigt, einen christlichen Therapeuten aufzusuchen, um herauszufinden, wie du sowohl deine geistliche als auch psychische Gesundheit verbessern kannst. Denke aber daran, dass der Glaube dir auch Werkzeuge an die Hand gibt, um etwas für die psychische Gesundheit zu tun. Und selbst, wenn der Kampf weitergeht, solltest Du wissen, dass du deine Leiden dem Herrn als Opfer darbringen kannst, was ihm ein Geschenk der Liebe ist und dich heiligt!

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Von: Pater Joseph Gill

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Nov 18, 2024
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Pater Jerzy Popieluszko war am 19. Oktober 1984 auf dem Weg zurück nach Warschau, nachdem er die Messe gehalten hatte. Drei Sicherheitsbeamte hielten das Auto an, nahmen ihm die Autoschlüssel ab und zerrten ihn heraus. Die Beamten schlugen ihn brutal zusammen, sperrten ihn in den Kofferraum und rasten mit ihm davon. Der Fahrer rannte zur örtlichen Kirche, um die Behörden über den Vorfall zu informieren. Währenddessen begann Jerzy zu schreien und schaffte es fast, den Kofferraum zu öffnen. Als die Männer die Gefahr erkannten, hielten sie sofort an, um den Kofferraum zu schließen, aber Jerzy entkam und rannte in den Wald. Sie verfolgten ihn und fingen ihn schließlich wieder ein. Dann fuhren sie zum Stausee an der Weichsel, wo Jerzy sicher gefesselt wurde. Man stopfte ihm Kleider in den Mund und klebte sie ihm in die Nase. Nachdem sie seine Beine an einen Sack mit Steinen gebunden hatten, warfen sie ihn in den Stausee. Dies war bereits der zweite Versuch innerhalb von sechs Tagen, ihn zu töten.

Dieser polnische Priester war am 28. Mai 1972 geweiht worden, mitten im kommunistischen Regime. Auf seinem ersten Messbild waren die denkwürdigen Worte zu lesen: „Gott schickt mich, damit ich das Evangelium verkünde und die Wunden der schmerzenden Herzen heile.“ Und sein priesterliches Leben war tatsächlich ein Zeugnis für diese Worte.

Er setzte sich für die Unterdrückten ein und hielt Predigten, in denen er die bestehenden schmerzhaften politischen Situationen durch das Prisma des Evangeliums interpretierte, und wurde bald zu einem der Hauptziele der kommunistischen Regierung. Immer wieder kam es zu Verhören, falschen Anschuldigungen und Verhaftungen, doch selbst in seiner letzten Predigt rief er dazu auf, „dafür zu beten, dass wir frei sind von Angst, Einschüchterung und vor allem von Rachedurst und Gewalt“. Und damit ging er tapfer und ohne Furcht und Zorn in sein Martyrium!

Zehn Tage nach dem Vorfall, am 29. Oktober 1984, wurde seine kaum noch erkennbare Leiche aus dem Fluss geborgen. Am 2. November, als der junge Kämpfer endlich zur Ruhe gebettet wurde, kamen rund 800 000 Menschen, um ihm Lebewohl zu sagen. 2010 wurde er im Beisein seiner 100-jährigen Mutter feierlich seliggesprochen – als „ein Priester, der auf die von Gott empfangenen Zeichen geantwortet hat und über Jahre hinweg für sein Martyrium gereift ist.“

Möge dieser Märtyrer, der den Katholizismus in seinem Heimatland fest verankert hat, uns inspirieren, für das Reich Gottes zu brennen, nicht nur im Tod, sondern auch im Leben.

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Von: Shalom Tidings

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Nov 15, 2024
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Einer meiner Lieblingsorte auf der Welt ist die große Kathedrale von Chartres, die etwa eine Zugstunde südlich von Paris liegt. Für mich ist sie der schönste Ausdruck der gotischen Architektur, und die Gotik ist für mich wiederum die Architektur mit der größten religiösen Anziehungskraft. Als ich vor vielen Jahren in Paris promovierte, fuhr ich so oft wie möglich nach Chartres, und jedes Mal, wenn ich mich dem Gebäude näherte, tat ich das nicht als Tourist, sondern als Suchender, der am Ende einer Pilgerreise steht.

Die Kathedrale von Chartres ist natürlich berühmt für ihre unübertroffen schöne Glasmalerei, aber sie besitzt auch Hunderte von exquisiten Skulpturen biblischer Gestalten. In der Nordvorhalle der Kathedrale befindet sich eine Statue, die ich besonders schätze. Es handelt sich um eine Darstellung von Johannes dem Täufer, die ihn als abgemagerte Figur zeigt (schließlich erzählt die Bibel, dass er Heuschrecken und wilden Honig aß), die ein Bild des Lammes Gottes hält. Am auffälligsten an dieser Skulptur ist jedoch das Gesicht des Täufers. Sein Gesichtsausdruck verrät eine Sehnsucht, ein Verlangen, einen Blick auf etwas, das er nicht hat, aber will. Einige der Heiligen, die die Kathedrale von Chartres umgeben, scheinen selig und bereits im Besitz des großen Gutes zu sein, nach dem sie sich sehnten. Aber nicht Johannes der Täufer. Er sehnt sich, schmachtet und hungert noch.

Und das macht ihn zum Adventsheiligen schlechthin. Diese heilige Zeit erinnert natürlich an das Kommen (adventus) Jesu in der Geschichte, aber sie nimmt auch die Ankunft des Herrn auf dem Höhepunkt des Zeitalters vorweg, wenn Christus, wie der heilige Paulus sagt, „alles in allem“ ist (1 Korinther 15:28). Diese Erfüllung ist natürlich noch nicht eingetreten, denn die Welt wird immer noch von Kriegen, Hungersnöten, Überschwemmungen, Erdbeben und Pandemien heimgesucht. Und unser Leben ist immer noch von Depressionen, Versagen, Sünde und vereitelten Plänen geprägt. All dies spricht nicht gegen die Tatsache, dass Gottes Schöpfung gut ist, aber es bestätigt die Ahnung, dass dieses Leben, wie das Salve Regina es ausdrückt, ein „Tal der Tränen“ ist. Wir alle tragen also den Ausdruck des Johannes des Täufers von Chartres: die Sehnsucht nach einem fehlenden Gut.

Darf ich uns allen, die wir in diesen Wochen den Advent begehen, einige Übungen vorschlagen? Zunächst sollten wir unser Gebetsleben vertiefen. Wie uns Johannes von Damaskus vor langer Zeit sagte, bedeutet beten „den Geist und das Herz zu Gott zu erheben“. Es geht darum, Gott bewusst wahrzunehmen, für ihn da zu sein. Auch wenn wir dabei einen gequälten Gesichtsausdruck tragen, sollten wir unsere Sehnsucht nach Gott zum Vorschein kommen lassen. C. S.Lewis sagte uns, dass die Sehnsucht des Herzens nach Gott – und dies ist ein echtes Leiden – zu Recht als „Freude“ bezeichnet wird. Das Gebet ist in gewisser Weise die Kultivierung genau dieser erhabenen Form der Freude. Eine der besten Möglichkeiten, diese Form der geistlichen Aufmerksamkeit zu üben, besteht darin, eine ununterbrochene Stunde oder halbe Stunde in der Gegenwart des Allerheiligsten Sakraments zu verbringen.

Ein zweiter Adventsvorschlag lautet: Tragen Sie die Welt mit Leichtigkeit. Der Grund, warum wir geistliche Angst empfinden, liegt darin, dass die tiefste Sehnsucht unseres Herzens nicht durch ein rein weltliches Gut erfüllt werden kann. Wir schauen auf etwas, das jenseits unseres Wissens und unserer Fähigkeiten liegt, gerade weil wir bewusst oder unbewusst erkennen, dass die hungrige Seele durch kein Maß an Wertschätzung, Reichtum, Macht oder Vergnügung zufriedengestellt werden kann. Die Erlangung eines dieser Güter führt zu einer momentanen Glückseligkeit, gefolgt von einer Enttäuschung. Aber diese Wahrheit darf uns nicht deprimieren; sie sollte uns vielmehr dazu zwingen, die geistige Haltung einzunehmen, die die spirituellen Meister „Losgelöstheit“ nennen. Das bedeutet, Reichtum zu genießen und ihn dann loszulassen; Macht für das Gute zu nutzen, aber nicht an ihr zu hängen; Ehre anzunehmen, aber sich keinen Deut darum zu scheren. Es geht darum, die Haltung einzunehmen, die der Heilige Ignatius von Loyola „Gleichgültigkeit“ nennt. Die Adventszeit ist eine privilegierte Zeit, um diese Tugend zu üben.

Ein dritter und letzter Vorschlag ist folgender: Wir sollten uns einem der körperlichen Werke der Barmherzigkeit widmen. Diese Handlungen – den Hungrigen zu speisen, dem Durstigen zu trinken zu geben, den Nackten zu kleiden, den Gefangenen zu besuchen usw. – sind konkrete Taten der Liebe. Für religiöse Menschen ist es leicht, abstrakt von Liebe zu sprechen, aber zu lieben bedeutet, das Wohl des anderen zu wollen. Es ist also etwas Dichtes, Reales, Besonderes, etwas, das sich auch zeigt. Und der Himmel – die höchste Freude, nach der wir uns sehnen – ist nichts anderes als die Liebe im vollsten Sinne des Wortes, die Liebe ohne Grenzen. Thomas von Aquin sagt, dass im Himmel der Glaube aufhört (da wir Gott von Angesicht zu Angesicht sehen werden) und die Hoffnung verschwindet (da wir erreicht haben werden, was wir erhofft haben), dass aber die Liebe bleibt (da der Himmel Liebe ist). Wenn wir also jemanden hier unten lieben, und sei es auf die einfachste Art und Weise, nehmen wir unsere Rückkehr in die Heimat vorweg, wir wecken unsere Sehnsucht nach dem Himmel.

Wenn wir uns also in den geistlichen Raum Johannes des Täufers begeben, wenn wir in die Adventszeit eintreten, sollten wir beten, wir sollten loslassen und wir sollten Werke der Barmherzigkeit tun.

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Von: Bischof Robert Barron

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Nov 11, 2024
Engagieren Nov 11, 2024

Das Leben kann voller unerwarteter Wendungen sein, aber es gibt Hoffnung …

Vor mehr als fünfundfünfzig Jahren klopfte es um diese Jahreszeit an der Haustür unserer Familie. Wir rechneten mit niemandem. Meine Mutter öffnete und fand Freunde und Kollegen vor, die beladen waren mit Kartons mit Lebensmitteln und Spielzeug für Weihnachten. Es war ein schwieriges Jahr für unsere Familie gewesen. Mein Vater wurde in jenem Frühjahr gelähmt, meine Mutter musste die Familie unterstützen, und das Geld war knapp. Diese Leute aber strahlten Freude und Glück aus bei der Aussicht, unser Weihnachten ein wenig fröhlicher und die Last meiner Eltern leichter zu machen. Diese Erinnerung hat sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt. Diese Erfahrung von unerwarteter Not, verwirrendem Kummer, katastrophalem Verlust und wunderbarer Unterstützung hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich geworden bin.

Es ist schwer zu verstehen, warum etwas in unserem Leben geschieht. Von Christen wird erwartet, dass sie glauben und akzeptieren, dass Gott uns durch die Freuden und Sorgen des Lebens hindurch wirklich liebt und für uns sorgt. Die christliche Redewendung „Opfere es auf“ wird heutzutage vielleicht nur noch selten ausgesprochen, aber als ich aufwuchs, war es laut und deutlich zu hören. Meine Familie lebte diese Realität jeden Tag in unserem Haus.

Nichts Besonderes

„Herr, du bist unser Vater. Wir sind der Ton und du bist unser Töpfer, wir alle sind das Werk deiner Hände.“ (Jesaja 64:7)

Stellen Sie sich einen Moment lang den Klumpen Ton vor, der ich bin. Der Meistertöpfer sieht in diesem Klumpen Lehm das Potenzial, eine Tochter und ein Instrument für seine Zwecke zu sein. Für das ungeschulte Auge ist es vielleicht nur eine Kaffeetasse oder ein Zahnbürstenhalter, aber für den Allmächtigen hat dieser Klumpen einen unbeschreiblichen Zweck in seinem Plan, sowohl in der Geschichte als auch in der Ewigkeit. Das Dilemma besteht darin, dass der Klumpen am Anfang nichts Besonderes ist und für das Werk, zu dem er berufen wird, einzigartig umgestaltet werden muss.

Der Töpfer ist uneingeschränkt tätig und absichtsvoll. Er ist zielgerichtet, gründlich und erfinderisch. Er kennt die Handlung, die Charaktere und die Situationen, in die er sein Meisterwerk einfügen wird, um seinen Willen zu tun. Er kennt die Umstände, die sie für dieses Werk richtig formen und vorbereiten werden. Nichts ist zu klein oder zu unbedeutend für ihre Ausbildung.

Jenes Mädchen mag sich fragen, warum ihr Vater so viel leiden musste, warum sie so schnell erwachsen werden musste und warum ihre Zukunft ihr sowohl hervorragende als auch unerträgliche Herausforderungen bieten würde. Sie vergoss Tränen, als sie auf Kinder wartete, die erst spät kamen, und lernte so, sich mehr auf Gott zu verlassen und ihre Erwartungen seiner allmächtigen Fürsorge zu überlassen.

Die Prüfungen halfen ihr, ihre rauen Stellen abzuschleifen, und lehrten sie, sich der Formung durch den Meister zu unterwerfen. Jedes Detail ist wichtig, jede Begegnung entspricht seinen Absichten und seinem Willen. Jede Drehung der Töpferscheibe sowie die sanfte Führung durch die Hände des Meisters gaben ihr das, was sie brauchte, um vollkommen zu werden. Möglichkeiten zum Wachsen wurden vorbereitet, ebenso wie Menschen, die ihr auf dem Weg helfen sollten. Gnade floss, als der himmlische Töpfer alles in Bewegung setzte.

Getestet und erprobt

Ich blicke zurück und erkenne die Realität in meinem Leben. Gott sorgte für mich, rüstete mich aus und begleitete mich in jeder Lage und Situation. Es ist erstaunlich zu erkennen, wie aufmerksam er auf dem ganzen Weg war. Einige der schmerzhaftesten Erfahrungen in meinem Leben waren am Ende die nützlichsten. Das Feuer des Brennofens härtet und verfeinert den Gegenstand und stärkt ihn für seinen Zweck.

Die Töpferware kann auch leichter zerbrechen, wenn sie herunterfällt. Dies ist nicht das Ende, sondern ein neuer Anfang und ein neuer Zweck in Gottes Wirtschaft. Ähnlich wie „kintsugi“, die japanische Kunst der Reparatur zerbrochener Töpferwaren mit in Lack gemischten Edelmetallen, kann Gott uns durch die Zerbrechlichkeit des Lebens neu machen. Ich wachse weiter und bin immer wieder neu gemacht worden. Keine der harten Lektionen war unbedeutend oder brachte Unglück. Vielmehr haben sie dazu beigetragen, dass ich mich zu einer Tochter entwickelt habe, die sich auf Gott verlässt – im Vertrauen auf ihn und in der bedingungslosen Hingabe. Ja, Herr, du formst und gestaltest mich weiter, verfeinerst mein Herz und erfrischst meine Seele.

Danke, Vater, dass du diesen Klumpen Ton nicht jedes Mal aufgibst, wenn ich schreie: „Hör auf, ich kann nicht mehr.“ Du hast mich geformt und gekannt, mich erprobt und geprüft und für würdig befunden.

Nimm dir doch heute einmal Zeit, darüber nachzudenken, wie der Töpfer dich geformt, vorbereitet und ausgerüstet hat, um sein gutes Werk in dir und zu seiner Ehre zu tun. Es ist wahrhaftig etwas Wunderbares, das man betrachten sollte.

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Von: Barbara Lishko

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Nov 08, 2024
Engagieren Nov 08, 2024

Das Erwachsensein macht manchmal Angst, aber mit der richtigen Gesellschaft kann man lernen, in Gnade und Stärke zu gedeihen.

Jesus schätzte Freundschaft und wählte zwölf Männer aus, die eng mit ihm zusammenarbeiten und von ihm lernen sollten. Natürlich gab es auch weibliche Freunde. Erinnern wir uns an die Schwestern Maria und Martha oder an Maria Magdalena. Die Tatsache, dass die Evangelien diese Freundschaften erwähnen, zeigt, dass die Menschen, die unser Leben prägen, sehr wichtig sind.

Jesus nannte seine Jünger sogar Freunde! „Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.“ (Johannes 15:15) Es ist eine Ehre und ein Privileg, sein Freund genannt zu werden! Genauso wichtig ist es für uns zu erkennen, dass es eine Ehre ist, jemandes Freund zu sein. Es ist eine ernst zu nehmende Rolle. Jesus erinnert uns daran: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Matthäus 25:40) Unsere Anwesenheit oder unser Fehlen hat Auswirkungen auf andere. Unser Handeln, unsere Unterstützung und unsere Gebete können das Leben eines anderen Menschen stark beeinflussen. Es ist eine Rolle, mit der wir verantwortungsbewusst umgehen müssen wie mit jeder anderen Rolle, die uns anvertraut wurde.

Ein Geschenk par Excellence

Im Erwachsenenalter beklagen sich viele über das Fehlen von Freundschaften oder die Schwierigkeit, Freunde zu finden. Der Schmerz eines Herzens, das sich nach lieben Freunden sehnt, ist sehr real. Freundschaft ist ein Geschenk – ein Geschenk, um das man unbedingt beten sollte.

Eine echte christliche Freundschaft hat einen sehr tiefen Einfluss auf das Leben eines Menschen. Deshalb ist es wichtig, die Menschen, denen man diesen Titel anvertraut, sorgfältig auszuwählen. Ein Freund, der nicht dieselben Werte teilt, kann tatsächlich vielleicht ein Feind sein. Sprüche 27:17 erinnert uns daran: „Eisen wird an Eisen geschliffen; so schleift einer den Charakter des andern.“ Das Leben der Heiligen ist eine ständige Ermutigung, da uns häufig begegnet, dass ein Heiliger mit einem anderen befreundet ist. Der heilige Franziskus und die heilige Klara werden oft als Freunde beschrieben, die in ihrer Zielsetzung und Spiritualität zusammenarbeiteten und das Leben des jeweils anderen bereicherten. Das Gleiche gilt für die heilige Teresa von Avila und den heiligen Johannes vom Kreuz. Der heilige Johannes Paul II. und Mutter Teresa sind Vorbilder einer Freundschaft im 20. Jahrhundert. Wahre Freunde werden uns anspornen, die beste Version von uns selbst zu werden.

Geführt vom Glauben

Ich schreibe einen großen Teil meines Wachstums und meiner Lebenserfolge der Tatsache zu, dass ich von den richtigen Freunden umgeben bin. Die Menschen, die mir am nächsten stehen, haben einen klaren geistlichen Blick. Sie haben mich stets zur rechten Zeit ermutigt, und ich weiß, dass sie immer für Gebetsunterstützung zur Verfügung stehen, sei es, dass sie in ihrer eigenen Zeit für mich eintreten oder alles stehen und liegen lassen, um mit mir zu beten.

Ein Freund, der sich auf Christus konzentriert, weiß oft, wann man Gebete braucht. Ich habe eine Freundin, die spürt, in welchem Bereich meines Lebens ich Gebet brauche. Sie teilt mir oft mit, was der Heilige Geist ihr im Gebet gesagt hat. Die Gespräche mit ihr sind immer ermutigend und sie geben mir Kraft und Bestätigung. Ich kann mich an zahlreiche Gelegenheiten erinnern, bei denen mir eine Freundin genau zur rechten Zeit einen Bibelvers oder ein Wort des Heiligen Geistes geschickt hat, das genau zu mir passte. Bei ganz vielen Gelegenheiten erhielt ich eine Handynachricht von einem Freund, der mir mitteilte, dass er sich veranlasst fühlte, für mich zu beten. Meistens geschieht dies, wenn ich gerade vor großen Lebensentscheidungen stehe oder einen großen inneren Kampf zu bestehen habe.

Es gab eine Zeit, in der ich mich in meinem Leben sehr festgefahren fühlte; es schien, dass ich keinerlei Fortschritte machte. Ein lieber Freund schickte mir ein Wort, in dem er mir mitteilte, dass er glaubte, Gott tue hinter den Kulissen etwas ganz Besonderes in meinem Leben. Ich spürte die Kraft, weiterzumachen, und erkannte, dass Gott etwas vorhatte, auch wenn ich mich entmutigt fühlte. Einige Tage später begannen sich die Dinge zu erfüllen – Wünsche, für die ich jahrelang gebetet hatte, begannen sich in meinem Leben zu manifestieren.

Ein wahrer Freund wird bereit sein, mit dir zu beten und für dich Fürsprache einzulegen, während du deine Kämpfe austrägst. Er wird die Siege Gottes in deinem Leben feiern und sich mehr um dein geistliches Wohlergehen kümmern als um alle anderen Aspekte deines Lebens. Aber denke daran, dass es auch Zeiten gibt, in denen du einen Freund explizit wissen lassen musst, dass du Gebet brauchst.

Ich weiß, dass mein Leben ganz anders aussehen würde, wenn ich nicht meine Freunde hätte, die im Einklang mit dem Heiligen Geist stehen. Mit anderen auf dem gleichen Weg der Hingabe an Christus zu gehen, hat klare Vorteile. Eine gemeinsame Vision, die auf das ewige Leben und die Heiligkeit in diesem Leben abzielt, ist in einer Freundschaft sehr wertvoll. Ich habe die Ehre, Freunden dabei zu helfen, ihre Kreuze im Leben zu tragen, sowie auch ihre Freuden zu teilen und mit ihnen gemeinsam Gott zu preisen.

Bereichere dein Leben

Befindest du dich in einer Lebensphase, in der du dich nach mehr Freunden sehnst? Bete, dass du ihnen begegnest! Halte die Augen offen für die unerwarteten Begegnungen in deinem Leben. Wenn du in einer Lebensphase bist, in der du zwar Freunde hast, mit denen der Kontakt aber etwas eingeschlafen ist, beginne damit, einem Freund, an den du in letzter Zeit gedacht hast, eine Nachricht zu schicken oder ihn anzurufen.

Öffne dein Herz für die Freundschaft. Zu viele Freundschaften sind verwelkt oder hatten nie die Chance, zur vollen Blüte zu gelangen, weil eine oder beide Parteien zu beschäftigt waren. Freundschaft erfordert, wie jede andere Beziehung auch, Opfer. Sie wird zu jeder Jahreszeit anders aussehen. Dennoch ist sie ein enormer Segen und ein Geschenk Gottes. Der Aufbau und die Pflege von Freundschaften sind eine Investition. Dauerhafte Freundschaften können unser Leben so sehr bereichern und aufwerten. Schätzen wir das Geschenk eines guten Freundes, und schätzen wir den Titel “Freund“ sehr, wenn er uns verliehen wird!

Jesus, bitte hilf uns, anderen wahre und treue Freunde zu sein. Schicke uns wahre Freunde, mit denen wir beständig auf Dich zugehen können. Amen!

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Von: Lianna Mueller

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Nov 07, 2024
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Haben Sie sich je gefragt, warum Weihnachten uns so tief berührt? Es ist das Fest, das Jung und Alt zusammenbringt, ähnlich der biblischen Begegnung zwischen Maria und Elisabeth. Diese beiden Frauen, jede in einem anderen Lebensabschnitt, doch vereint durch ihren Glauben, erinnern uns daran, dass Weihnachten mehr ist als nur ein Fest der Geschenke und des Schmückens. Es ist ein Fest des Glaubens, das Brücken zwischen den Generationen baut.

Stellen Sie sich das Bild vor: Maria, jung und erfüllt von göttlichem Versprechen, besucht ihre ältere Verwandte Elisabeth, die gegen alle Wahrscheinlichkeit ein Kind erwartet. Als sie sich treffen, ist es nicht nur eine Begegnung zwischen zwei Frauen, sondern ein Zusammenfliessen von Glaubensgeschichten, die durch Gottes Wirken miteinander verbunden sind. „Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“, ruft Elisabeth aus (Lk 1:42). Dieser Austausch ist ein lebendiges Bild der weihnachtlichen Botschaft – Gott wirkt durch alle Generationen.

Dieses weihnachtliche Bildwort leitet uns durch den Advent und fordert uns heraus, die Bedeutung dieser Zeit neu zu bewerten. Wie Elisabeth und Maria, deren Glaube Berge versetzte, sind auch wir aufgerufen, über den Tellerrand unserer eigenen Generation zu blicken und den Reichtum in den Erfahrungen der anderen zu entdecken.

Wie oft sitzen wir zur Weihnachtszeit beieinander, teilen Geschichten, Lieder und Gebete, die von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden? Diese Traditionen sind nicht nur Bräuche, sondern auch Glaubenszeugnisse, die uns wie ein festlich geschmücktes Band durch die Zeiten verbinden. Sie laden uns ein, innezuhalten und das Wunder zu betrachten, das sich in der stillen Heiligkeit der Weihnachtsnacht ereignet hat – ein Wunder, das so alt wie die Zeit und doch immer wieder neu ist.

Doch dieses Band des Glaubens wird nur dann stark bleiben, wenn wir es pflegen. Wie Maria und Elisabeth müssen wir bereit sein, uns auf den Weg zu machen, uns einander zuzuwenden und unser Herz für die unerwarteten Wunder zu öffnen, die Gott für uns bereithält. Die Geschichte ihrer Begegnung ermutigt uns, aktiv den Austausch zwischen Jung und Alt zu suchen und gemeinsam das Fest der Geburt Christi zu feiern.

Und so frage ich Sie in dieser Adventszeit: Wie können Sie Brücken bauen zwischen den Generationen in Ihrer Familie, Ihrer Gemeinde, Ihrem Umfeld? Sind Sie bereit, wie Maria, mutig den ersten Schritt zu tun und wie Elisabeth mit offenen Armen zu empfangen, was Gott Ihnen schenken möchte?

Lassen Sie uns in dieser Weihnachtszeit das Geschenk der Gemeinschaft neu schätzen lernen und erkennen, dass in jedem von uns – jung oder alt – der Geist der Weihnacht lebendig ist. Möge unser Glauben so leuchtend sein wie die Sterne der Heiligen Nacht und uns anleiten, die Liebe Christi in jeder Begegnung zu verkünden.

So wird Weihnachten mehr als ein Fest: Es wird eine Zeit der Erneuerung und der Hoffnung, in der wir, gestärkt durch unseren Glauben und die Gemeinschaft der Heiligen, das Wunder der Menschwerdung Gottes immer wieder neu erleben dürfen.

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Von: Don Philipp Isenegger

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Okt 28, 2024
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Frage – Ich spüre die Gegenwart Gottes nicht, wenn ich bete. Mache ich irgendwelche Fortschritte im geistlichen Leben, wenn ich mich ihm nicht nahe fühle?

Antwort – Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Gottes Gegenwart in Ihrem Gebetsleben zu spüren, sind Sie in guter Gesellschaft! Die meisten der großen Heiligen haben eine Zeit der Trockenheit durchgemacht. Mutter Teresa, zum Beispiel, hat 35 Jahre lang seine Gegenwart nicht gespürt. Als der Heilige Johannes vom Kreuz jahrelang jeden Tag in seinem Tagebuch festhielt, welche geistlichen Einsichten oder Eingebungen er im Gebet erhielt, schrieb er ein Wort: „Nada“ („Nichts“). Die Heilige Therese von Lisieux schrieb dies über ihre Dunkelheit: „Meine Freude besteht darin, dass ich hier auf Erden aller Freude beraubt bin. Jesus führt mich nicht offen; ich sehe und höre ihn nicht.“

Der Heilige Ignatius von Loyola nannte diese Erfahrung „Trostlosigkeit“ – wenn wir das Gefühl haben, dass Gott weit weg ist, wenn sich unsere Gebete hohl anfühlen und an der Decke abprallen. Wir empfinden keine Freude am geistlichen Leben, und jede geistliche Aktivität fühlt sich an wie eine lästige Pflicht und ein mühsames Bergaufgehen. Das ist ein häufiges Gefühl im geistlichen Leben.

Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Trostlosigkeit nicht mit Depression gleichzusetzen ist. Depression ist eine psychische Krankheit, die sich auf alle Bereiche des Lebens auswirkt. Die Verzweiflung wirkt sich besonders auf das geistliche Leben aus – eine Person, die eine Verzweiflung durchmacht, genießt ihr Leben im Großen und Ganzen (Und die Dinge könnten sehr gut laufen!), hat aber nur im geistlichen Leben zu kämpfen. Manchmal kommt beides zusammen, und manche Menschen erleben Trostlosigkeit, während sie andere Arten von Leiden erfahren, aber sie sind unterschiedlich und nicht dasselbe.

Warum kommt es zur Trostlosigkeit? Trostlosigkeit kann eine von zwei Ursachen haben. Manchmal wird Trostlosigkeit durch uneingestandene Sünde verursacht. Wenn wir uns von Gott abgewandt haben und uns das vielleicht nicht eingestehen, kann Gott uns das Gefühl seiner Gegenwart entziehen, um uns zu ihm zurückzuholen. Wenn er abwesend ist, sehnen wir uns vielleicht mehr nach ihm! In vielen Fällen wird die Trostlosigkeit jedoch nicht durch die Sünde verursacht, sondern ist eine Einladung Gottes, ihm reiner zu folgen. Er nimmt die geistliche Süßigkeit weg, so dass wir ihn allein suchen und nicht nur gute Gefühle. Sie trägt dazu bei, unsere Liebe zu Gott zu läutern, so dass wir ihn um seiner selbst willen lieben.

Was tun wir in einer Zeit der Trostlosigkeit? Zunächst sollten wir unser eigenes Leben überprüfen, um zu sehen, ob wir eine verborgene Sünde bereuen müssen. Wenn das nicht der Fall ist, müssen wir im Gebet, im Aufopfern und mit unseren guten Vorsätzen weitermachen! Man sollte nie aufgeben zu beten, besonders wenn es schwierig ist. Es könnte jedoch hilfreich sein, unser Gebetsleben abwechslungsreich zu gestalten – wenn wir täglich den Rosenkranz beten, sollten wir vielleicht stattdessen zur Anbetung gehen oder die Heilige Schrift lesen. Ich habe festgestellt, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Gebetspraktiken Gott viele Möglichkeiten bietet, in mein Leben zu sprechen und zu wirken.

Aber die gute Nachricht ist, dass Glaube nicht aus Gefühlen besteht! Unabhängig davon, was wir in unserer Beziehung zu Gott „fühlen“, ist es wichtiger, auf dem zu stehen, was er offenbart hat. Auch wenn wir eine Distanz spüren, erinnern wir uns an sein Versprechen: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Matthäus 28:20) Wenn es uns schwerfällt, uns zum Beten oder zum Üben von Tugenden zu motivieren, halten wir uns an seine Verheißung: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.“ (1 Korinther 2:9) Wenn wir aufgrund von Leiden, die uns widerfahren sind, Schwierigkeiten haben, Gottes Gegenwart zu finden, erinnern wir uns an seine Verheißung: „Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt.“ (Römer 8:28) Unser Glaube muss sich auf etwas Tieferes stützen als darauf, ob wir seine Gegenwart spüren oder nicht.

Umgekehrt ist das Gefühl der Nähe zu Gott nicht immer eine Garantie dafür, dass wir in seiner Gunst stehen. Nur weil wir „fühlen“, dass eine Entscheidung richtig ist, ist sie noch lange nicht richtig, wenn sie gegen Gottes Gesetz verstößt, das er durch die Heilige Schrift und die Kirche offenbart hat. Unsere Gefühle sind nicht dasselbe wie unser Glaube!

Trostlosigkeit ist ein Kampf für jeden Heiligen und Sünder auf seinem Weg durch das geistliche Leben. Der Schlüssel zum Fortschritt liegt nicht in den Gefühlen, sondern in der Beharrlichkeit des Gebets in den Wüsten, bis wir das verheißende Land der bleibenden Gegenwart Gottes erreichen!

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Von: Pater Joseph Gill

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