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Okt 20, 2020 815 0 Pater Chris da Sousa
Begegnung

Das ist ein Wunder!

Chris da Sousa war blind, bis auf einer Pilgerfahrt nach Fatima ein Wunder geschah – und das war nicht das letzte Wunder, das die Muttergottes seiner Familie schenkte.

Meine Hingabe an die Gottesmutter von Schönstatt begann schon sehr früh. Ich bin gebürtiger Australier, aber meine Eltern sind portugiesische Einwanderer, deshalb hegten wir immer eine große Verehrung für die Gottesmutter von Fatima. Wir beteten täglich den Heiligen Rosenkranz vor ihrem Altar in unserem Haus. So entwickelte ich ein großes Vertrauen in ihre Fürsprache.

Ich wurde vollkommen blind auf dem rechten Auge und krank auf dem linken Auge geboren, wodurch sich mein Sehvermögen von Jahr zu Jahr verschlechterte. Als ich älter wurde, brachten mich meine Eltern von einem Spezialisten zum nächsten, in der Hoffnung auf Heilung – doch immer kam die gleiche Rückmeldung. Es gab keine wirkliche Behandlung, und im Erwachsenenalter würde ich völlig blind werden.

Ein Risiko eingehen

Als junger Erwachsener hatte ich auf meinem linken Auge fast keine Sehkraft mehr, so dass mein Jurastudium stark eingeschränkt war. Meine Eltern waren verzweifelt, als sie mit ansehen mussten, wie ich mit meiner stark eingeschränkten Sehkraft dicke Gesetzesbücher lesen musste. Deshalb pilgerten sie in meinem vorletzten Jahr nach Fatima, um die Fürsprache der Gottesmutter zu erbitten, damit ihr Sohn wieder sehen konnte. Ich blieb daheim, um mein letztes Jahr in Angriff zu nehmen. Als sie mit gestärktem Glauben und Vertrauen auf die Fürsprache der Muttergottes zurückkehrten, fanden sie einen Spezialisten, der in Belgien ein neues Verfahren gelernt hatte, das mir helfen könnte. Obwohl ein Termin bei diesem Spezialisten fast unmöglich war, baten sie die Muttergottes um Hilfe, und ich wurde unerwartet zu einem Beratungsgespräch eingeladen. Obwohl ich mich mit meinem mangelnden Augenlicht abgefunden hatte, konnte ich meine Eltern nach all ihren Bemühungen nicht enttäuschen.

Unmittelbar nach der Beurteilung meiner Sehkraft sagte der Spezialist, dass er sich nicht sicher sei, ob mir dieses Verfahren helfen würde. Es war auch sehr riskant, und da es keine staatliche Genehmigung hatte, wäre es sehr teuer. Meine Eltern hatten jedoch so großes Vertrauen in die Fürsprache der Muttergottes, dass sie sofort zustimmten, das Geld aufzubringen, und mich drängten, weiterzumachen. Ich war beunruhigt, aber ich willigte ein und gab mich der liebevollen Fürsorge der Muttergottes hin.

Eine Chance ergreifen

Sie begannen mit meinem rechten Auge – dem völlig blinden Auge. Der Chirurg hatte gesagt, dass es einige Monate dauern könne, bis man eine wirkliche Verbesserung sehen konnte, also erwartete ich keinen unmittelbaren Unterschied. Aber innerhalb von 15 bis 20 Minuten nach der Operation konnte ich zum ersten Mal auf meinem völlig blinden Auge deutlich sehen. Farben und Formen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte!

Ich kam aus der Operation gerannt, pries Gott, lobte ihn und dankte der Gottesmutter für ihre Führung und Fürsprache. Als ich meine Eltern freudig umarmte, bekannte der Spezialist, der nicht gläubig war, dies sei ein Wunder. Er war nicht in der Lage, diese sofortige Gabe des klaren Sehens direkt nach dem Eingriff zu erklären – auf einem Auge, das nie klare Sehkraft gehabt hatte.

Einen Monat später operierte er das andere Auge, mein linkes Auge. Eine Wiederholung des Wunders schien zu viel erwartet, aber Gottes Segen ist reichlich. Noch einmal, innerhalb von 15 bis 20 Minuten, konnte ich auch auf meinem linken Auge klar sehen. Das Sehvermögen war vollständig wiederhergestellt. Dank der Fürsprache der Gottesmutter und des großen Glaubens und Vertrauens meiner Eltern konnte ich mein Leben als Anwalt beginnen.

Eine Veränderung vornehmen

Ich hatte mir immer gewünscht, Jurist zu werden, aber ich habe mich auch dem Herrn geöffnet. Was hat er von mir verlangt? Ich wusste, dass dieses Wunder ein kostenloses Geschenk war, das nicht verdient werden musste, aber zusammen mit der Gottesmutter fragte ich ihn: „Herr, was ist es, was du von mir willst? Warum hast du meine Sehkraft wiederhergestellt, wenn so viele andere blind bleiben?“ Damit begann eine Zeit der Unterscheidung, als ich nun zu arbeiten begann. Obwohl ich als Anwalt Erfüllung fand und ein Leben in Ehe und Familie anvisierte, erhielt ich während einer Weltjugendtagswallfahrt in meinem Herzen die Berufung zum Ordensleben und zum Priestertum.

Ich fühlte mich vor Angst überwältigt, und es dauerte mehrere Monate, bis ich mich mit meiner Berufung abgefunden hatte. Am 13. Mai, während der Messe zum Fest Unserer Lieben Frau von Fatima in meiner Heimatstadt, bat ich die Gottesmutter: „Wenn es das ist, was dein Sohn von mir will, dann hilf mir, das genauso klar zu sehen, wie du mir geholfen hast zu sehen“. Es war, als würde sich ein Schleier von meinen Augen lüften. Ich wusste, dass ihr Sohn mich zum Ordensleben berief. Ihr Sohn berief mich zum Priestertum. Als ich mich ihren mütterlichen Händen anvertraute, erkannte ich schließlich, dass ich mit den Somasker Priestern mein Leben dem Herrn anvertrauen sollte.

Als ich mein Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams ablegte, weihte ich mich, in Anlehnung an eine alte Tradition unseres Ordens, auch der Muttergottes und fügte ihren Namen, Maria, zu meinem hinzu. Unser Gründer, der heilige Hieronymus Emiliani, war auf wundersame Weise von der Gottesmutter befreit worden, als er vor 500 Jahren in Kriegsgefangenschaft war. Auch ich wurde auf ihre Fürsprache hin von meiner Blindheit befreit, so dass ich mein Leben ganz ihrem Sohn widmen konnte.

Wunder geschehen

Als ich in Rom war, um mich auf mein Theologie-Abschlussexamen vorzubereiten, erkrankte mein Vater an Blutkrebs. Während er sich auf die Behandlung vorbereitete, pilgerte ich nach Fatima, um die Gesundheit meines Vaters der Fürsorge der Muttergottes anzuvertrauen und ihr dafür zu danken, dass sie das Wunder meiner erneuerten Sehkraft erwirkt hatte. Am selben Tag, an dem ich auf Knien zu der Stelle ging, an der sie den Kindern 100 Jahre zuvor erschienen war, entdeckte der Spezialist meines Vaters, dass der Krebs vollständig aus seinem Blut verschwunden war. Wieder einmal hatte die Fürsprache der Gottesmutter auf wundersame Weise ein anderes Familienmitglied wieder gesund gemacht.

Nach Jahren der Mission in Indien, Sri Lanka und Mosambik kehrte ich nach Australien zurück, um mich auf meine feierlichen Gelübde und die Priesterweihe vorzubereiten. Meine Priesterweihe fand im Marienmonat Mai an einem Samstag, ihr zu Ehren, statt. Ich legte mein ganzes Priestertum in ihre mütterlichen Hände. Am nächsten Tag, am Fest Unserer Lieben Frau von Fatima, dem 13. Mai, feierte ich meine erste Messe. Es folgte eine schöne Prozession bei Kerzenlicht zu Ehren Unserer Lieben Frau von Fatima durch die Straßen von Fremantle.

Unsere Freude war übergroß, bis auf dem Höhepunkt unserer Freude meine Mutter schwer erkrankte und als Notfall ins Krankenhaus gebracht wurde. Ich folgte ihr sofort, damit ich ihr das Sakrament der Krankensalbung – das Sakrament der Heilung – geben konnte. Sie war die erste Person, der ich die Krankensalbung gab. Es hat mein Priestertum sehr gestärkt, dass ich ihr dienen konnte – nicht nur als ihr Sohn, sondern als Priester. Die Ärzte dachten, sie hätte einen Herzinfarkt erlitten und gaben ihr Medikamente zur Blutverdünnung. Tatsächlich hatte sie ein Aneurysma, das innerlich blutete.

Dies stellten sie erst nach mehrtägiger Behandlung mit Blutverdünnern fest. Ihre Behandlung führte tatsächlich dazu, dass sie mehr und mehr innere Blutungen bekam. Sie bekam eine Notoperation, nicht in der Erwartung, dass sie überleben würde, aber Gott segnete uns Dank der Fürsprache der Gottesmutter erneut mit einem Wunder. Die Ärzte waren nicht in der Lage zu erklären, wie meine Mutter noch am Leben sein konnte, nachdem sie so viele Tage lang innere Blutungen gehabt hatte. Meine Mutter erklärte ihnen, dass die Gottesmutter für sie Fürsprache eingelegt hatte. „Mein Sohn hat sich ihr geweiht, und als Priester hat er jeden Tag die Heilige Messe für mich gefeiert. Deshalb bin ich geheilt, deshalb ist dieses Wunder geschehen.“

Mama führt den Weg

Diese tiefen Erfahrungen haben meine Verehrung der Gottesmutter von Schönstatt vertieft. Ich ermutige dich, dein Leben ihrer himmlischen Fürsprache anzuvertrauen. Ich kann die Wunder bezeugen, die geschehen, wenn sie bei ihrem Sohn für uns Fürsprache einlegt. Sie, die unbefleckt empfangen hat, erhielt von Empfängnis an die Gnaden, die ihr Sohn am Kreuz erwirkt hat. Sie konnte „Ja“ sagen, bevor unser Herr sein Einverständnis zu seiner Passion und seinem Tod am Kreuz gegeben hat. Der Wunsch unserer seligen Mutter, dem Paar in Kanaa zu helfen, bewirkte das erste Wunder unseres Herrn. Das Herz der Gottesmutter war von Schmerz durchbohrt (Lk 2,35), als sich ankündigte, dass das Herz unseres Herrn am Kreuz mit einer Lanze durchbohrt werden würde (Joh 19,34). So zeigt sie uns, wie wir Jesus in all unseren Freuden und Leiden folgen sollen und alles ihr anvertrauen können.

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Pater Chris da Sousa

Pater Chris da Sousa ist der erste australische Priester in der Gesellschaft der Diener der Armen – den Somasker Patres. Dieser Artikel erscheint in Anlehnung an die Fernsehsendung Shalom World TV: Maria meine Mutter https://shalomworld.org/episode/i-was-blind-but-now-i-see-fr-christopher-joh n-maria-de-sousacrs

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