Startseite/Begegnung/Artikel

Mrz 29, 2023 525 0 Rob O'Hara
Begegnung

Muttersöhnchen

Nichts macht ihn so stolz, wie als „Muttersöhnchen“ bezeichnet zu werden. Rob O’Hara erzählt seine schöne Lebensgeschichte an der Seite der Muttergottes.

Wie alles begann

Als kleiner Junge bin ich vor vielen Jahren als Einzelkind mit fantastischen Eltern in Dublin aufgewachsen. Sie liebten es den Rosenkranz jeden einzelnen Tag ohne Ausnahme zu beten. Pater Patrick Paytons Motto „Eine Familie, die betet, bleibt zusammen“ war das Schlagwort meines Familienlebens.

Ich erinnere mich, dass ich der Muttergottes zum ersten Mal begegnet bin, als ich ein kleiner Junge war. Mama und Papa hatten Leute zum Rosenkranzgebet eingeladen, es war der Marienmonat Mai. Es bedeutete mir nicht viel, aber plötzlich, als ich mittendrin saß, verspürte auch ich ein starkes Verlangen, den Rosenkranz zu beten. Der Duft von Rosen erfüllte die Luft, und ich spürte die Anwesenheit Unserer Lieben Frau. Als der Rosenkranz beendet war, verspürte ich den Drang weiter zu beten und forderte die Menschen dazu auf: „Bleibt noch da, lasst uns noch einen Rosenkranz beten, Unsere Liebe Frau ist hier.“ Also beteten wir einen weiteren Rosenkranz, aber das war immer noch nicht genug. Die Leute begannen zu gehen, aber ich blieb dort und betete weitere 10 bis 15 Rosenkränze in der Gesellschaft Unserer Lieben Frau. Ich habe sie nicht gesehen, aber ich wusste, dass sie da war.

Als ich vier oder fünf Jahre alt war, habe ich zum ersten Mal die Gnade und Hilfe der Muttergottes greifbar erlebt. In den 80er Jahren war die Arbeitslosigkeit hoch. Mein Vater hatte seinen Job verloren, und mit Mitte vierzig war es nicht einfach, einen neuen zu bekommen. Ich habe diese Geschichte viele Male gehört, als ich aufgewachsen bin, also sind mir die Details klar im Kopf. Meine Eltern wandten sich vertrauensvoll an die Muttergottes. Sie fingen an, eine Rosenkranznovene zu beten, und am Ende der Novene hat mein Dad einen Job bekommen, den er wirklich wollte.

Nagende Leere

Als ich Teenager wurde, bemerkte ich, dass Glaube, Gebet und sogar das Reden über die Muttergottes nicht „cool“ waren. Also hörte ich auf, den Rosenkranz zu beten, und fand Ausreden, um nicht dabei zu sein, wenn meine Eltern ihn beteten. Leider fiel ich in die säkulare Welt und stürzte mich richtiggehend in sie hinein. Ich vergaß den Frieden, die Freude und die Erfüllung, die ich als kleiner Junge und bis in meine frühen Teenagerjahre hinein im Gebet gefunden hatte. Ich stürzte mich in den Sport, in Beziehungen und schließlich in meine Karriere. Ich war erfolgreich und beliebt, aber ich hatte doch immer eine nagende Leere in mir. Ich hatte Sehnsucht nach etwas, aber ich wusste nicht, was es war. Wenn ich nach Hause kam und sah, wie meine Mutter und mein Vater den Rosenkranz beten, lachte ich vor mich hin und ging vorbei.

Als diese quälende Leere mein Leben weiterhin belastete, fragte ich mich, warum sie einfach nicht aufhörte, egal was ich tat. Obwohl ich einen guten Job hatte, wurde ich so sehr gemobbt, dass ich in Depressionen verfiel. An einem weiteren schrecklichen Tag kam ich nach Hause und sah meine Eltern auf Knien, als sie wie üblich den Rosenkranz beteten. Sie wandten sich mir freudig zu und luden mich ein, mit ihnen zu beten. Mir fiel keine Ausrede ein, also sagte ich: „Okay.“ Ich griff nach den Rosenkranzperlen, die meiner Berührung einst so vertraut waren, und neigte meinen Kopf zum Gebet.

Unter dem Schutzmantel Mariens

Ich ging zur Messe, wo einige alte Freunde mich hinten in der Kirche bemerkten, also luden sie mich zu einem Gebetstreffen ein. Dort war ich überrascht, andere junge Leute zu treffen, die den Rosenkranz beteten. Als ich mich hinkniete, um zu beten, schossen all diese schönen Kindheitserinnerungen, wie ich einst dieses wunderschöne Gebet betete, durch meinen Geist. Da ich diese Beziehung zu meiner „Mutter“ abgebrochen hatte, hatte ich sehr lange nicht mit ihr gesprochen. Ich begann wieder, der Muttergottes mein Herz auszuschütten, und betete von nun an regelmäßig den Rosenkranz auf dem Weg zur Arbeit.

Zurück in der mütterlichen Umarmung der Muttergottes lösten sich die Schwere und alle dunklen Bereiche meines Lebens auf, und es begann für mich eine tolle Zeit auf der Arbeit. Als mir klar wurde, wie sehr mich die Muttergottes liebte, vertraute ich ihr immer mehr aus meinem Herzen an. Ich fühlte mich eingehüllt in ihren blauen Mantel, umgeben von Frieden und Ruhe.

Die Leute bemerkten, wie glücklich ich war, und fragten mich, was sich geändert habe. „Oh, ich bete wieder den Rosenkranz.“ Ich bin mir sicher, dass meine Freunde dachten, das sei etwas seltsam für einen jungen Mann Anfang 20, aber sie konnten ja sehen, wie glücklich ich war. Je mehr ich betete, desto mehr verliebte ich mich in Jesus im Allerheiligsten Sakrament und in der Eucharistie. Als meine Beziehung zu Jesus wuchs und ich mich Jesus immer mehr zuwandte, fing ich an, mich katholischen Jugendbewegungen in Irland anzuschließen, wie Pure in Heart und Youth 2000. Ich verschlang Bücher wie „Weihe an Jesus durch Maria“ und „Das Goldene Buch“ von Ludwig Maria von Montfort. Sein Motto „Totus Tuus“, das der heilige Papst Johannes Paul II. übernommen hatte, berührte mich tief. Auch ich sagte zu Unserer Lieben Frau: „Ich gebe mich dir ganz hin.“ Mein Glaube wuchs, genährt durch diese großartigen Organisationen, und ich fühlte einen Überfluss an Freude. Ich dachte: „Das ist der Himmel, das ist großartig!“

„Die Richtige“ finden

Ich wusste in meinem Herzen, dass ich eine Berufung zum Heiraten hatte, aber ich traf zu diesem Zeitpunkt einfach nicht die richtige Frau. Ich wandte mich an die Muttergottes und bat sie: „Hilf mir, die perfekte Frau für mich zu finden, damit wir gemeinsam zu dir beten und deinen Sohn noch tiefer lieben können.“ Ich betete dieses Gebet jeden Tag und dankte Jesus und Maria schon im Vorhinein für meine zukünftige Frau und die Kinder, mit denen wir hoffentlich gesegnet sein sollten. Drei Monate später lernte ich meine zukünftige Frau Bernie kennen.

Bei unserem ersten Treffen sagte ich zu ihr: „Lass uns in die Kirche gehen und den Rosenkranz beten.“ Bernie hätte nein sagen können, aber sie sagte: „Ja, das machen wir“, und wir knieten vor der Statue Unserer Lieben Frau nieder und beteten gemeinsam den Rosenkranz. Das war das beste erste Date, das ich je hatte, und das letzte erste Date, das ich je hatte!

Während der Zeit unseres Kennenlernens beteten wir jeden Tag den Rosenkranz zur Muttergottes und dem Heiligen Josef, um uns bei der Vorbereitung auf das Sakrament zu helfen und uns in der Ehe beizustehen. Wir heirateten in Rom, und es war der schönste Tag unseres Lebens. Kurz darauf wurde Bernie schwanger. Als unser kleines Mädchen Lucy geboren wurde, weihten wir sie der Muttergottes gleich an ihrem Tauftag.

Stürmische Tage

In den Anfangsjahren unserer Ehe gab ich meinen Job in der Bank auf. Das war aus vielen Gründen nicht der richtige Ort für mich. Während ich arbeitslos war, die Miete zu zahlen und ein kleines Kind großzuziehen versuchte, beteten wir den Rosenkranz für den richtigen Job. Schließlich wurden unsere Gebete mit einer wunderbaren Arbeit für eine Wohltätigkeitsorganisation namens Human Life International beantwortet. Ehre sei Gott und Dank sei Unserer Lieben Frau!

Wir freuten uns wieder, als Bernie Zwillinge bekam, doch in der sechzehnten Schwangerschaftswoche musste sie mit Schmerzen ins Krankenhaus. Scans ergaben, dass die Zwillinge nicht überleben würden. Aber anstatt zu verzweifeln wandten wir uns an die Muttergottes. Sie war bei uns und ermutigte uns, uns wirklich auf sie zu stützen. Wir beteten für eine Wunderheilung. Die Woche, die wir im Krankenhaus verbrachten, waren wir fröhlich, scherzten und lachten. Wir waren so voller Hoffnung und nie verzweifelt.

Das Krankenhauspersonal war erstaunt, dass dieses junge Paar eine so schwierige Zeit durchmachen musste und irgendwie ihre Freude und Hoffnung behalten konnte. Ich kniete am Bett nieder, und wir beteten den Rosenkranz und flehten Maria um Hilfe an. Wir vertrauten die Zwillinge der Obhut von Jesus und Maria an, aber am sechsten Tag hatten wir eine Fehlgeburt und übergaben unsere Jungs in ihre liebevolle Obhut. Es war ein schwerer Tag. Wir mussten sie halten und begraben. Aber Unsere Liebe Frau war in unserer Trauer bei uns. Als ich mich schwach fühlte, so als würde ich am Boden zusammenbrechen, hielt mich die Muttergottes fest. Als ich meine Frau weinen sah und wusste, dass ich stark bleiben musste, war es die Muttergottes, die mir half.

Ein Deut des Himmels

Während wir noch trauerten, machten wir eine Pilgerfahrt nach Medjugorje. Am ersten Tag stellten wir überrascht fest, dass der Zelebrant der Messe unser sehr guter Freund Pater Rory war. Obwohl er nicht wusste, dass wir dort waren, schien seine Predigt an uns gerichtet zu sein. Er beschrieb, wie ein Prominenter mithilfe des Rosenkranzes damit fertig wurde, dass er auf tragische Weise seinen jungen Freund verlor. Der Rosenkranz führte ihn durch diese schwere Zeit. Für uns war das eine Bestätigung – eine Botschaft von Jesus und Maria; wir könnten diese schwierige Zeit überstehen, indem wir uns an sie wendeten und den Rosenkranz beteten.

Zwei Jahre später wurden wir mit einem weiteren hübschen kleinen Mädchen gesegnet, Gemma. Danach wurde mein Vater krank, und als er auf seinem Sterbebett lag, ermutigte mich meine Frau, ihn zu fragen, wer sein Lieblingsheiliger sei. Als ich ihn fragte, erhellte ein schönes Lächeln sein Gesicht, und er antwortete zärtlich: „Maria …, weil sie meine Mutter ist.“ Das werde ich nie vergessen. Es war ganz kurz vor dem Ende seines Lebens, und Freude strahlte einfach aus ihm bei dem Gedanken an das, was ihn erwartete.

Der Artikel basiert auf dem Zeugnis von Rob O’Hara im Shalom World Programm „Mary My Mother“. Zu sehen auf shalomworld.org/episode/i-am-mummys-boy-rob-ohara

Teilen:

Rob O'Hara

Rob O'Hara

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Neueste Artikel