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Lies die wahre Geschichte unseres „Familienwunders”
Vor einigen Jahren haben mein Ehemann und ich beschlossen, der unvermeidlichen Tatsache der Vergänglichkeit unseres Lebens ins Auge zu schauen. Wir beschäftigten uns mit der Welt von Testamenten, Treuhandschaft, Nachlassverwaltern, Testamentseröffnungen, Rechtsanwälten usw. und versuchten, unsere irdischen Besitztümer zu regeln. Es war sehr surreal, zu versuchen sie nach Wert zu katalogisieren. Ist ein Fahrzeug mehr wert als unser Hochzeitsalbum? Würden unsere Kinder den Wert von Erinnerungen, sentimentalen Gegenstände oder Familienerbstücken ebenso verstehen, wie ihr Vater und ich es taten? Welches bleibende Erbe konnten wir jedem unserer Kinder hinterlassen, das für sie wertvoll oder bedeutsam wäre, nachdem wir zum Herrn heimgegangen waren? Glücklicherweise hat Gott die Antworten auf all meine Fragen, und genau wie in der Bibel benutzt er Geschichten, um diese Wahrheiten preis zu geben.
Plunder und Schätze
Diese Geschichte dreht sich um unseren zweiten Sohn James (oder Jimmy, wie wir ihn immer nannten), als er ungefähr sechs Jahre alt war. Wir haben unsere Familie in einer wunderschönen, idyllischen Region Neuenglands aufgezogen, wo viele Familienveranstaltungen für die Gemeinde angeboten wurden, wie der jährliche Jahrmarkt, den unsere Gemeinde jeden Herbst veranstaltete. Unsere Familie war aktiv in die Vorbereitungen für den Rummel involviert und wir freuten uns jedes Jahr darauf.
Aufwachsend halfen unsere Kinder, wo sie konnten und wo sie gebraucht wurden. Daher waren unsere Kinder bekannte Gesichter für die anderen freiwilligen Helfer, die den Jahrmarkt möglich machten. Jimmy hatte gelernt, welche Buden meistens besondere Schätze hatten, die sein Interesse weckten. Besonders genoss er die verschiedenen Trödel- und Flohmarkt-Stände. Deshalb meldete er sich in der Woche vor dem Jahrmarkt freiwillig, um beim Aufbau dieser Stände zu helfen, und so schon alle eintreffenden Schätze inspizieren zu können. Jimmy hatte ein besonderes Interesse an jeglichem Plunder und war mit einem guten Auge für Kostbarkeiten und auch einem Talent für Tauschhandel gesegnet. (Und so ganz nebenbei … er macht es immer noch!)
Eines Tages am Jahrmarkt, als alle Vorbereitungen abgeschlossen waren und das Fest losgehen konnte, fragte Jimmy, ob er losziehen dürfe auf der Suche nach Schätzen. Mit unserem Segen und etwas Geld brach er fröhlich und selbständig zu seiner Suche auf. Der Rest von uns verbrachte den Tag, wo immer wir gebraucht wurden, um das Fest zu einem vollen Erfolg zu machen.
Die Feierlichkeiten waren aufregend und spaßig für unsere Familie, aber auch lang und ermüdend, besonders für unsere Kleinen. Am Ende des Rummels kehrten wir müde nach Hause zurück und erzählten reihum die Ereignisse des Tages und zeigten alle Schätze, die wir erworben hatten. Als er an der Reihe war, zog Jimmy stolz eine Handvoll besonderen Schnickschnack aus seiner Tasche.
Systematisch erklärte er seine Bedeutung für ihn und wie er um jedes gefeilscht hatte. Er hob sich seinen kostbarsten Fund bis zum Schluss auf. Als er langsam in seine kleine Tasche griff, zog er vorsichtig eine lange, abgenutzte goldene Kette hervor, an dem ein ebenso abgenutztes goldenes Kreuz hing. Während er es hochhielt, damit wir es alle bewundern konnten, strahlte sein Lächeln, dass es praktisch ein „TADA“ ausrief. Mein Mutterherz hüpfte vor Freude. Dieses kostbare Kind Gottes hatte instinktiv den Eigenwert des abgetragenen Kreuzes erkannt. Ich umarmte ihn mindestens ein halbes Dutzend Mal, um mich mit ihm zu freuen, bevor ich sie alle ins Bett schickte.
Ein winziger Riss
Nicht lange nachdem sie in ihren Zimmern verschwunden waren, hallte ein langgezogener Schrei das Treppenhaus hinunter „Maaaaaaaama“. Es folgte ein verzweifeltes Schluchzen, das bedeutete, dass etwas Schlimmes passiert war. Betend dass niemand verletzt war, hetzte ich die Stufen hoch, um Jimmy in seiner Tür stehend zu finden, mit dem Finger in die Ecke seines Zimmers deutend. „Was ist? Was ist passiert? Wo ist das Problem?“ Ich ratterte meine mütterlichen Standardfragen herunter während ich den Raum nach möglichen Antworten absuchte. Ich beugte mich hinunter, um zu hören, was ihn so sehr erschütterte. Während er unter Tränen nach Luft schnappte, erklärte er mir, dass seine Kette durch seine Finger gerutscht und durch einen winzigen Riss in den Bodendielen gefallen war. Seine tränenverschmierten Augen fixierten mich, flehten mich an, seinen besonderen Schatz zu bergen. Ich fragte seinen älteren Bruder ob das stimmte und er bestätigte Jimmys Geschichte.
Plan A beinhaltete, mit einer Taschenlampe in das winzige Loch zu leuchten, in der Hoffnung, dass es schnurgerade hinunter gefallen war, wo ich es sehen konnte und dann herausfinden konnte, wie ich es herausholen würde. Aber kein Glück. Zu Plan B wechselnd, suchte mein Mann die Werkzeuge zusammen und begann, die Dielen hochzustemmen. Obwohl wir alle den Bereich sorgfältig absuchten, war die Kette nirgends zu finden. Während mein Mann die Bodendielen wieder befestigte, versuchte ich, meinen enttäuschten, müden kleinen Jungen zu trösten.
Wir waren alle müde und es war klar, dass wir an diesem Abend nichts mehr ausrichten konnten. Als wir jedoch das Gutenachtgebet mit den Jungs sprachen, kam mir eine Idee. Als ich ein Kind war, ungefähr in Jimmys Alter, hatte ich ein Springseil, das mir sehr viel bedeutete. Irgendwie war es abhandengekommen und ich fühlte mich sehr traurig und hilflos. Ich hielt inne und bat Gott, es für mich zu finden und es an einen bestimmten Ort zu legen, wo ich es am nächsten Morgen finden konnte. Zu meiner Freude war es am nächsten Tag dort. Gott hatte mein Gebet erhört und ich habe seitdem nie wieder aufgehört zu beten und auf ihn zu vertrauen. (Lies diese Geschichte in meinem Artikel „Just Like a Child“ in der September/Oktober Ausgabe 2019 auf ShalomTidings.org)
Ich erinnerte mich und erzählte es den Jungs, und dann beteten wir auf die gleiche Weise, dass Gott Jimmy helfen möge. Jimmy bat Gott, die Kette in eine kleine Truhe auf seiner Kommode zu legen, in der er alle anderen wichtigen Schätze aufbewahrte. Wir beendeten den langen Tag mit diesem Gebet.
Zeitlose Schätze
Am nächsten Morgen wachte ich durch einen weiteren langgezogenen Schrei auf. „Maaaama!“ Ich sammelte mich, schnappte meinen Bademantel, und die gleiche Liste an Fragen wie am vergangenen Abend ratterte durch meinen Kopf. Doch anstatt meinen Sohn weinend auf der Türschwelle zu finden, sah ich Jimmy von einem Ohr zum anderen grinsen, und die abgenutzte Kette baumelte wieder aus seiner kleinen Hand. „Hast du meine Kette letzte Nacht gefunden?“ fragte er aufgeregt. Mir stockte der Atem. Ich kannte diese Frage! Ich hatte meiner Mutter vor vielen Jahren genau die gleiche Frage gestellt, als ich entdeckte, dass mein Springseil wieder aufgetaucht war. Ich wusste welche Auswirkung meine Antwort gleich auf meinen Sohn haben würde. Ich schüttelte langsam meinen Kopf und streckte meine Hand aus um Jimmys kleine Hand zu halten. „Nein, Jimmy. Ich habe deine Kette nicht gefunden. Du hast Gott um Hilfe gebeten und er hat dein Gebet erhört.“ Ich ließ meine Antwort für einige Momente in sein Herz sinken.
Mein Mann und mein anderer schläfriger Sohn tauchten fragend in der Tür auf: „Was ist los?“ Jimmy richtete dieselbe Frage an sie: „Habt ihr meine Kette letzte Nacht gefunden?“ Keiner konnte sich erklären, wie die Kette in die kleine Schatztruhe gelangt war. Gott hatte Jimmy an jenem Abend besucht und es war für mich an der Zeit, die Lektion, die ich als Kind gelernt hatte, weiter zu geben.
„Jimmy, wenn wir zu Gott beten, hört er uns zu. Letzte Nacht als du Hilfe brauchtest und du Gott auf eine ganz besondere Art um Hilfe gebeten hast, hat Gott dich erhört und dir geholfen. Ich möchte, dass du dich immer an diesen besonderen Moment erinnerst. Ich möchte, dass du weißt, dass du Gott IMMER um Hilfe bitten kannst, egal was du brauchst, oder wie alt du bist. Er wird dir immer helfen. Verstehst du?“ Er sah auf sein kleines Kreuz hinunter und nickte. Die Wahrheit darüber, was gerade geschehen war, begann sich in ihm und uns allen zu verwurzeln. Keiner von uns hat diesen Tag vergessen und wir haben die Geschichte des kleinen Kreuzes an die Kinder weitererzählt, die nach Jimmy geboren wurden.
Wertvolles Erbe
Mein Mann und ich trafen schließlich die Entscheidungen, wie wir unsere Besitztümer unter unseren Kindern verteilen wollten. Sie mögen nicht voll und ganz den finanziellen oder sentimentalen Wert unserer irdischen Besitztümer verstehen und das ist in Ordnung. Wenn ich mich an diese Geschichte erinnere, fällt mir ein, was Gott in Mt 6, 19-20 sagt: „Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen.“ Gott sagt uns in der Bibel, keine Dinge auf dieser Erde zu sammeln, die verkümmern und verrotten. Er sagt uns, unsere Schätze im Himmel aufzubewahren. Wir haben unseren Kindern das Wissen um die Wichtigkeit des Gebets und den Glauben an Gott, der ewigen Wert hat, vermacht.
Ich habe Frieden und Behaglichkeit gefunden in dem Wissen, dass wir unseren Kindern die Wichtigkeit einer engen, tiefen Beziehung zu Gott weitergegeben haben. Sie wiederum geben ihren Glauben und ihre Geschichten von Gott an ihre Familien weiter. Das Gebet weiterzugeben ist zu unserem immerwährenden Vermächtnis und himmlischen Schatz geworden. Heute möchte ich dich ermutigen. Es ist niemals zu spät, dein eigenes Vermächtnis zu beginnen. Bete für deinen Glauben, um zu wachsen und dann gib deinen Glauben weiter an die Menschen, die Gott in dein Leben stellt. Gott segne euch, liebe Brüder und Schwestern.
'Ich bin nicht mit dem Glauben aufgewachsen. Obwohl meine Großeltern gläubige Anglikaner waren, gehörte meine Familie nicht zu den Kirchgängern. Ich ging auf eine anglikanische Highschool, aber das bedeutete mir nicht viel. In meinen Teenagerjahren dachte ich kurz über die Existenz Gottes nach, tat es aber schnell als lächerlich ab. Ich erinnere mich, wie ich eines Tages auf meinem Surfbrett saß, umgeben von kleinen Wellen, und betete: „Bitte schick mir ein paar Wellen.“ Dann dachte ich: „Wie kann ich beten, wenn ich nicht an Gott glaube?“
Ich hatte keine Ahnung, dass tief in meinem Herzen eine echte Leere herrschte. Dieses spontane Gebet war ein Zeichen dafür, dass mir etwas Wesentliches fehlte. Nach der Schule trat ich in die Armee ein, um an der australischen Verteidigungsakademie zu studieren. Dies fiel jedoch mit meiner Phase der Teenager-Rebellion zusammen. Ich ging aus und trank, vernachlässigte die Hausaufgaben und fiel bei fast jeder Prüfung durch. Ich weigerte mich sogar, meine Haare zu schneiden, was in der Armee nicht gut aussah.
So war es nicht verwunderlich, dass ich bald wieder auf dem Weg nach Hause war. Aber meine Mutter wollte diese schlechten Angewohnheiten nicht tolerieren. Nachdem ich lange ausblieb und trank, sagte sie mir, dass mein Verhalten inakzeptabel sei. Als ich versuchte zu argumentieren, sagte sie mir, dass ich anfangen müsse, Kostgeld zu zahlen, wenn ich meine Zeiten selbst bestimmen wolle. Ich war so stur, dass ich anfing, genau das zu tun, aber es war das Beste, was meine Mutter je zu mir sagte.
Das veranlasste mich, Vermessungstechnik zu studieren und drei Teilzeitjobs anzunehmen. Doch in meiner Freizeit trank ich mindestens drei Nächte pro Woche und experimentierte mit anderen Drogen. Nur das Eingreifen meines Schutzengels bewahrte mich davor, mich selbst oder jemand anderen durch meine Rücksichtslosigkeit umzubringen, vor allem, wenn ich im betrunkenen Zustand Auto fuhr.
Manchmal hatte ich Erinnerungslücken über mehrere Stunden. Ich hatte völlige Blackouts. Ich glaube nicht, dass irgendjemand mitbekam, was ich mir da antat. Auch meine Sexualmoral war sehr zweifelhaft. Die Verfügbarkeit von Pornografie in einem frühen Alter beeinflusste, wie ich Frauen behandelte. Das erschreckt mich jetzt zutiefst und es betrübt mich, über mein damaliges Verhalten nachzudenken. Ich wünschte, ich könnte zurückgehen und den Schaden reparieren, den ich verursacht habe.
Entscheidungen, die wir treffen
Nach der Universität bekam ich einen Job im Bergbau, der es mir ermöglichte, eine Menge zu sparen, da es da draußen nicht viel gibt, wofür man es ausgeben kann. Also machte ich mich auf, um in Europa Urlaub zu machen. Meine Wahl des Lesestoffs – ein New-Age-Buch – war ein guter Hinweis auf den Zustand meiner Spiritualität. Es war an der Zeit, den Sinn des Lebens zu erforschen. Ich erinnere mich, dass ich dachte: „Ich mag diesen Typen wirklich, Jesus Christus. Er liebt die Armen. Er ist nicht materialistisch. Er hat den Finger am Puls der Zeit, was den Frieden angeht, aber diese Sache, dass er der Sohn Gottes ist – das ist unmöglich. Er ist nur eine dieser großen Figuren in der Geschichte, wie Gandhi oder Buddha.“
Um meinen Aufenthalt in Europa zu verlängern, fand ich einen Job, bei dem ich Schiffe und Ölplattformen in der Nordsee navigierte. Von einem Stützpunkt in Schottland aus flog mich ein Hubschrauber zu den über die Nordsee verstreuten Bohrinseln bis hin zum Polarkreis. Nach zwei oder drei Tagen Arbeit kehrte ich zurück und hatte zwei oder drei Tage frei. Der Freund meiner Vermieterin war ein wiedergeborener Christ, der mir ein Buch zu lesen gab, „The Late, Great Planet Earth“ über die Endzeit. (Deutsch: Der alte, große Planet Erde. Scott Hahn hat das gleiche Buch vor seiner anfänglichen Bekehrung zum Christentum gelesen.) Ich las etwa zehn Seiten, bevor ich beschloss, dass es nicht mein Fall war.
Eines Tages wurde ich unerwartet zu einem dringenden Auftrag gerufen. Um mir die Zeit auf Flügen zu vertreiben, habe ich normalerweise ein Buch zum Lesen mitgenommen, aber ich hatte nichts außer diesem einen dabei, also schnappte ich es mir aus Mangel an Alternativen, als ich aus der Tür ging. Ich war in die Lektüre vertieft, und so verging der Flug wie im Nu. Da der Auftrag nicht lange dauerte, hatte ich viel Zeit zum Ausruhen und Nachdenken, während ich auf den Hubschrauber wartete. Dann kreuzte fast unbemerkt eine Reihe von Gedanken meinen Geist, die mich zu der verblüffenden Erkenntnis führten, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Ich wusste nicht, woher diese Gedanken gekommen waren.
Alles, was ich über Jesus gehört hatte, begann aus irgendeinem Grund einen Sinn zu ergeben. Ich war ein wenig fassungslos und wusste nicht, was ich tun sollte, also sagte ich: „Jesus, wenn das wahr ist, lass es mich bitte wissen.“ In diesem Moment strahlte ein erstaunliches Licht aus meiner Brust, erfüllte die ganze Kabine und erfüllte mich mit ekstatischer Freude. So etwas hatte ich noch nie erlebt und es haute mich aus den Socken. Ich verspürte ein brennendes Verlangen, die Bibel zu lesen, also besorgte ich mir sofort eine, denn ich konnte nicht warten. Ich verbrachte meine drei Urlaubstage damit, das ganze Neue Testament durchzulesen, von Matthäus bis zur Offenbarung.
In die Tiefe wachsen
Bei meiner Rückkehr nach Australien freute sich meine Mutter, mich wiederzusehen und stieß auf meine Bibel, als sie mir beim Auspacken half. „Was ist das?“, fragte sie erstaunt, also erzählte ich ihr die Neuigkeiten. „Ich bin ein Christ. Ich habe zum Glauben gefunden.“ Ihre Antwort war entmutigend: „Craig, verliere nicht deine Freunde.“ Ich hatte einen wirklich tollen Haufen von Freunden. Durch einen von ihnen wurde ich tatsächlich katholisch. Karl heiratete eine Katholikin, deren Familie stark in einer charismatischen Gemeinschaft engagiert war. Als sie mich zu einem Gebetstreffen einluden, war das eine völlig neue Erfahrung für mich, aber ich liebte es. Sie hatten einen zehnwöchigen Kurs, der in dieser Woche begann, und fragten mich, ob ich daran teilnehmen könnte.
Der Herr schien mich wirklich nach Hause zu bringen. Einer von ihnen fragte mich eines Tages: „Warum denkst du nicht darüber nach, katholisch zu werden?“ Ohne zu zögern, antwortete ich: „Ja, dafür bin ich wirklich offen.“ Also begann ich ein persönliches Katechuminat mit ihrem Kaplan, Pater Chris. Er gab mir einen Katechismus, in dem alle katholischen Lehren erklärt wurden, die wir studieren würden. Ich las ihn durch und sagte ihm, dass ich mit nichts davon ein Problem hätte. Ich glaubte es alles, ohne Zweifel. Nichts, was die Kirche lehrte, war ein Hindernis für mich. So wie alles für mich einen Sinn ergab, als ich das Neue Testament zum ersten Mal las, konnte ich sofort erkennen, dass die Lehren der katholischen Kirche wahr waren. Ich hatte überhaupt keine Zweifel.
Eine höhere Berufung?
In den nächsten zwei Jahren wurde ich katholisch, besuchte täglich die Messe und wuchs weiter in meinem Glauben. Als ich über die Zukunft nachdachte, überlegte ich, ob Gott mich zu einer religiösen Berufung oder zur Ehe berufen würde. Pater Chris war im Servitenorden, und so entschied ich mich, ihnen beizutreten, um herauszufinden, ob ich dazu bestimmt war, Priester zu werden. Sie schickten mich zur Ausbildung nach Melbourne, aber schon bald merkte ich, dass dies nicht das war, wozu Gott mich rief. Aber es war alles Teil seines Plans, denn in Melbourne traf ich Lucy wieder, eine reizende junge Frau, die zwei Jahre später meine Frau werden sollte.
Meine Glaubensreise war ein solches Geschenk für mich. Ich war nicht einmal daran interessiert, Katholik oder gar Christ zu werden. Ich habe nicht einmal versucht zu verstehen, wer Gott ist. Ich habe nicht einmal die Fragen gestellt. Gott hat in seiner unendlichen Barmherzigkeit einfach entschieden zu sagen: „Nun, es ist jetzt an der Zeit für ihn.“ Er gab mir diese Erfahrung auf der Bohrinsel und machte sie so dramatisch, weil er wusste, dass ich das brauchte. Wenn es eine subtilere Erfahrung gewesen wäre, wäre ich heute wahrscheinlich nicht einmal ein Christ. Ich brauchte einfach einen Schlag zwischen die Augen. Aber, mit der Hand auf dem Herzen, kann ich ehrlich sagen, dass ich seitdem nicht eine Sekunde daran gezweifelt habe, dass Gott existiert, oder dass Jesus Christus der Sohn Gottes und mein Retter ist, durch seinen Tod am Kreuz für meine Sünden.
Anbruch der Wunder
Die Gründung einer Schule – Angelorum College in Brisbane – ist jetzt das große Projekt unserer Familie. Lucy möchte Familien helfen, in der Heiligkeit zu wachsen. Das ist das primäre Ziel der Schule, und alles, was wir tun, ist darauf ausgerichtet, das zu unterstützen. Da es vorher keine katholische Fernschule in Australien gab, unterstützen wir auch Familien, die zu Hause unterrichten, mit Lehrplänen und anderer praktischer Hilfe.
Am Anfang habe ich fast dafür gebetet, dass es nichts wird, denn es schien verrückt zu sein, zu denken, dass wir eine Schule gründen könnten, und es gab so viele Hindernisse zu überwinden. Das erste Wunder war, dass die Schule genehmigt wurde. Das zweite Wunder war, einen Ort zu finden, an dem wir die Schule einrichten konnten – danke, Legion Mariens. Seitdem hat es viele Wunder gegeben, und nach fünf Jahren trägt es Früchte im Leben all der Familien, die sich uns bei diesem verrückten Unterfangen angeschlossen haben. Wir beten jetzt für das Wunder, ein größeres, dauerhaftes Zuhause zu finden. Es ist so aufregend, unseren Glauben mit der nächsten Generation zu teilen, zusammen mit solch treuen, großzügigen und liebevollen Familien.
Der Liebe Christi zu begegnen und zu erkennen, was er für uns getan hat und immer noch für uns tut, ist lebensverändernd. Die Ewigkeit hat sich vor mir aufgetan, deshalb möchte ich diese gute Nachricht weitergeben. Zuvor war ich tot, aber jetzt bin ich lebendig, ich habe die wertvollste Perle gefunden. Jeder von uns ist nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen und wir finden unsere Erfüllung in ihm.
Vor meiner Bekehrung habe ich verzweifelt versucht, die sehnsüchtige Leere in mir mit weltlichen Vergnügungen zu füllen, die mich niemals befriedigen konnten, aber nach meiner Bekehrung hat er mich vollständig gemacht. So gehe ich jetzt nicht mehr aus, um mich zu betrinken, nicht nur, weil ich nicht den Verstand verlieren will, sondern weil ich kein Bedürfnis mehr habe, das zu tun, seit ich meine Freude im Herrn gefunden habe. Ich werde endlich zu der Person, die der Herr für mich vorgesehen hat, da er mich gerettet hat.
'Ich fühlte, wie die Muttergottes mich in ihren Mantel hüllte.
Im Jahr 1947 wurde ich in einer kleinen Stadt in Italien geboren, in der Nähe von Casalbordino, dem Erscheinungsort „Unserer Lieben Frau der Wunder“. Da mein Geburtstag auf den Tag zwischen dem Fest „Unsere Liebe Frau der Wunder“ und dem Fest des Heiligen Antonius fiel, nannten mich meine Eltern Maria Antonia.
Wir wanderten nach Kanada aus, als ich 7 Jahre alt war. Obwohl meine Eltern keine begeisterten Kirchgänger waren, sorgten sie dafür, dass wir dem katholischen Glauben folgten, aber ich schenkte der Wichtigkeit und Bedeutung der Muttergottes keine große Aufmerksamkeit, bis meine Eltern 1983 Medjugorje besuchten. Meine Mutter war sehr bewegt von diesem Erlebnis. Sie kam nach Hause und erzählte uns, was dort vor sich ging. Unter den Rosenkränzen, Medaillen, Ringen und Schmuckstücken, die sie mitbrachte, war eine kleine Postkarte mit einem Bild der Muttergottes, umgeben von den sechs Sehern. Jedes Mal, wenn ich ihr Haus betrat, sah ich dieses Bild auf einem kleinen Regal in der Ecke ihrer Küche, und es berührte mich. Ich konnte fühlen, wie die Muttergottes in mein Herz schaute.
Im Jahre 1995 schaute ich ein Video über die Ereignisse in Medjugorje an und da spürte ich, wie die Muttergottes mich fragte: „Wann kommst du? Ich bin deine Mutter und ich warte auf dich.“ Im nächsten Jahr hörten wir von einer Pilgerfahrt von Calgary nach Medjugorje, und ich fühlte mich gezwungen, mich anzumelden. Wegen des jüngsten Krieges in Bosnien zogen sich viele Leute von der Wallfahrt zurück, aus Angst vor dem, was passieren könnte, aber ich war entschlossen, mitzufahren.
In Medjugorje fühlte ich eine tiefe Bestätigung, dass die Gospa mich tatsächlich gerufen hat. Eines Tages traf ich Pater Slavko Barbaric. Er schaute mich an und sagte: „Wenn du nach Hause gehst, möchte ich, dass du eine Gebetsgruppe gründest, und die Gebete müssen darauf gerichtet sein, der Familie zu helfen, denn die Familie ist heute in einer Krise.“ Sobald wir zurück waren, begannen wir mit der Gebetsstunde in St. Bonaventure. Jedes Jahr kommen immer mehr Menschen zu uns zum Gebet.
Ich besuchte Medjugorje mit der ernsthaften Verpflichtung, einige drastische Änderungen vorzunehmen. Ich wusste, dass ich eine starke Bekehrung des Herzens brauchte, also suchte ich die Hilfe der Muttergottes, um die Heilige Schrift besser zu verstehen, um in meinem Gebetsleben zu wachsen und um Freude und Liebe in meinem Herzen zu erfahren, während ich den Rosenkranz betete. All diese Segnungen und noch mehr wurden mir gewährt.
Damals dachte ich, es wäre nur „meine“ Wallfahrt, weil ich nicht erkannte, dass die Gottesmutter mich einlud, mehr Menschen zu ihr zu bringen. Pater Slavko hatte darauf bestanden, dass ich meinen Mann mitbringe, und so fuhren wir 1998 zusammen. Ich fühlte mich berufen, mehr Menschen zur Muttergottes zu bringen, bat aber die Muttergottes um ein Zeichen, um das zu bestätigen. Bald darauf traten zwei Damen an mich heran und baten mich um Hilfe, denn sie wollten nach Medjugorje. Seitdem habe ich jedes Jahr ein wunderbares Herz-zu-Herz-Gespräch mit der Gospa darüber, ob ich wieder kommen soll. Jedes Mal erhalte ich die Antwort, dass es noch mehr Menschen gibt, die mit Hilfe der Gottesmutter, die voller Gnade ist, Gnaden und Segnungen vom Herrn empfangen müssen…
Unser Leben ist nicht perfekt gewesen, und wir hatten auch Momente, die unseren Glauben auf die Probe gestellt haben. Vor acht Jahren erhielten wir eine Nachricht, die uns schockierte. Bei meiner Tochter wurde Leukämie diagnostiziert. Wir wandten uns sofort an den Herrn, aber da wir so in Panik waren, fiel es uns schwer, uns auf Gott zu konzentrieren und darauf, was er für uns tun kann. An einem bestimmten Tag war es besonders dramatisch. Es hatte sich ein Gerinnsel gebildet, so dass die Medikamente nicht verabreicht werden konnten und die Ärzte herausfinden mussten, wie sie sie behandeln sollten.
Wie immer brachten wir unsere Sorgen in der Anbetungskapelle vor den Herrn, seinen Trost suchend. Ich schaute den Herrn an und fragte ihn, warum das mit unserer Tochter geschah. „Warum wir?“ Sehr deutlich hörte ich ihn antworten: „Warum nicht ihr?“ Ich erkannte, dass er durch solch schreckliches Leid gegangen ist und dass er uns in unserem Leid begleitet, damit wir in seiner Liebe wachsen können. In diesem Moment spürte ich, dass die Gottesmutter mich in ihren Mantel einhüllte und mich festhielt, wie sie ihren Sohn nach seiner Geburt und nach seinem Tod gehalten hatte.
Als wir ins Krankenhaus zurückkehrten, war unsere Tochter von einem Team von Leuten umgeben, die die Komplikationen lösen konnten, und ich fühlte mich beruhigt, dass unsere Gebete erhört worden waren. Unser Herr und die Gottesmutter waren da. Alles, was wir tun mussten, war zu vertrauen. Alles würde gut werden. Sie würden immer in unserem Leben sein und sich um uns kümmern. Letztes Jahr feierte unsere Tochter ihren 25. Hochzeitstag. Gott ist so gut zu uns gewesen.
Die Muttergottes in Medjugorje hat uns 5 Steine gegeben, um das Fundament unseres Glaubens zu bauen:
1. Betet täglich, besonders den Rosenkranz.
2.Lest täglich in der Heiligen Schrift, um das Wort Gottes zu empfangen.
3.Nehmt so oft wie möglich an der Heiligen Messe teil, wenn möglich täglich, aber wenigstens an den Sonntagen.
4.Beichtet mindestens einmal im Monat, ohne Ausnahme, um die Heilung und Vergebung des Herrn im Bußsakrament zu empfangen.
5.Fastet mittwochs und freitags bei Brot und Wasser.
Das ist nicht einfach, besonders wenn man neu dabei ist. Es braucht eine lange Zeit, um diese Gewohnheiten aufzubauen und die Ausdauer, ihnen zu folgen, aber die Gottesmutter ermutigte uns immer wieder. Was mich am meisten überraschte? Wenn wir am konsequentesten im Beten des Rosenkranzes waren, fielen auch die anderen Steine leichter. Der Rosenkranz half uns, das Vertrauen zu haben, sie in unser tägliches Leben einzubauen und sie zu einer Routine zu entwickeln, die wir lieben gelernt haben und von der wir abhängig sind. Die Gospa ist zu einer täglichen Begleiterin in unserem Leben geworden.
Viele ihrer Botschaften sagen uns: Ich kann Gottes Plan nicht ohne euch verwirklichen. Ich brauche eure Hilfe. Gebt mir eure Probleme und betet für meine Anliegen, die die Anliegen aller Menschen sind, die den Rosenkranz beten. Wenn wir also den Rosenkranz für Marias Anliegen beten, fühlen wir uns mit allen verbunden. Wir haben viele erstaunliche Veränderungen gesehen, da die Menschen, die zu den Wallfahrten gekommen sind, zurückkehren und sich in so vielen wichtigen Diensten engagieren. Medjugorje ist für mich eine Schule der Liebe gewesen. Maria ist so „voll der Gnade“, dass wir, wenn wir uns ihr im Gebet anschließen, offen werden für alle Gnaden und Segnungen, die unser Herr anzubieten hat.
'„Ich wandle im Glauben, nicht im Sehen“ kichert Mario Forte als er ein erstaunliches Lebenszeugnis teilt.
Ich wurde mit einem Glaukom geboren, sodass ich am Anfang meines Lebens nur ein Teil-
Sehvermögen in meinem linken und gar keines im rechten Auge hatte. Im Laufe der Jahre habe ich mich mehr als 30 Operationen unterzogen – die erste als ich gerade einmal drei Monate alt war… Im Alter von sieben Jahren entfernten die Ärzte mein rechtes Auge in der Hoffnung, Sehvermögen meines linken Auges zu erhalten. Als ich zwölf Jahre alt war, wurde ich von einem Auto angefahren, als ich auf meinem Heimweg von der Schule die Straße überquerte. Als ich durch die Luft flog, dachte ich kurzfristig, dass ich Superman war. Ich schlug mit einem heftigen dumpfen Schlag auf und erlitt eine Netzhautablösung. Unter anderem bekam ich drei Monate schulfrei, um zu genesen und mich weiterer Operationen zu unterziehen, sodass ich die siebte Klasse wiederholen musste.
Alles ist möglich
Als Kind war Blindheit normal für mich, denn ich kannte es nicht anders. Aber Gott gab mir Erhellung. Von einem sehr frühen Alter an, bevor ich irgendwelche Anleitungen bekam, sprach ich zu Gott wie mit jeder anderen Person, denn ich war so sehr daran gewöhnt mit Personen, die ich nicht sehen konnte, zu sprechen.
Ich kannte nur den Unterschied zwischen hell und dunkel, aber eines Tages wurde schlagartig alles schwarz – als ob man das Licht ausschaltet. Obwohl ich seit über dreißig Jahren in totaler Dunkelheit lebe, gibt mir die Gnade Gottes den Mut, weiterzumachen. Nun ist es nicht das physikalische Licht, das ich sehe, sondern Gottes Licht in mir drin. Ohne ihn wäre ich nicht besser als ein Stück Holz. Der Heilige Geist macht alles möglich.
Manchmal vergessen Menschen sogar, dass ich blind bin, da ich mich im Haus herumbewegen kann, einen Computer bedienen und mich selbst versorgen kann. Das verdanke ich meinen Eltern, die mich stets ermutigt haben, Dinge selbstständig in Angriff zu nehmen. Mein Vater war ein Elektriker, der mich mit zur Arbeit nahm, um mir zu helfen, sein Gewerbe zu verstehen. Er brachte mich sogar dazu, Steckdosen und Schalter zu installieren. Er lehrte mich, logisch zu denken, sodass ich mich anpassen und improvisieren konnte, wenn Dinge schief liefen. Meine Mutter säte mit ihrer warmherzigen und liebevollen Art die Basis für meinen Glauben. Sie stellte sicher, dass wir jeden Tag gemeinsam den Rosenkranz und den Barmherzigkeitsrosenkranz beteten, so verankerten sich diese Gebete in meinem Gedächtnis.
Meine Eltern ermöglichten mir, erfolgreich einen IT Studiengang zu absolvieren. Mit ihrer Hilfe konnte ich mit den einzelnen Dozenten in Kontakt treten, um die Kursunterlagen vor Semesterbeginn zu erhalten. Dann konnten wir in die Bücherei gehen, um alle relevanten Materialien zu besorgen, sodass die Royal Blind Society sie für mich umschreiben konnte.
Eine höhere Berufung
Als Teenager machte ich bemerkenswerte Erfahrungen, wie Gott mich rief. Zu dieser Zeit hatte ich noch etwas Sehvermögen in meinem linken Auge. Eines Tages, während ich in der Kirche
betete, war der Hauptaltar plötzlich von einem intensiven Licht erhellt und eine innere Stimme sprach zärtlich: „Komm, komm zu mir.“ Dies geschah drei Mal. Seitdem spüre ich seine Hand, die mich mit Liebe und Gnade schützt, was ich nicht verdiene.
Dieser Ruf führte mich zu der Überlegung, ob es mir möglich wäre, ein Priester oder Diakon zu werden. Es erwies sich als unrealistisch, aber mein Theologiestudium vertiefte meinen Glauben. Ich begann, eine Andacht zum Barmherzigen Jesus in einer charismatischen Gebetsgruppe zu leiten, mit Unterstützung des Pfarrers. Trotz aller Rückschläge, die ich erlitten habe, bin ich dankbar, dass ich dem Herrn dienen kann und für die Menschen, die ich durch die Veranstaltungen, die ich organisiere, getroffen habe – bei den Barmherzigkeitsabenden, der Nachtanbetung und bei 40 Tage für das Leben. Sie haben mir auch nach dem Tod meiner Eltern, meiner Schwester und meiner Nichte geholfen. Sie sind meine Familie geworden und helfen mir wöchentlich mit häuslichen Aufgaben und besonderem Transportbedarf.
Tief in meinem Herzen
Das tragischste Ereignis in meinem Leben war nicht der Mangel meines Sehvermögens, sondern der Verlust meiner engsten Angehörigen, sodass ich besonders dankbar bin, dass diese Freunde mich zum Friedhof begleiten, um ein Mahl an den Grabstätten meiner Lieben zu haben und den Rosenkranz der Göttlichen Barmherzigkeit für ihre Seelen zu beten. Ich versuche, mich auf das Positive zu konzentrieren – auf das, was ich habe, nicht das, was mir fehlt. Ich bin bestrebt, das Beste was ich kann zu tun, um Gottes Gebot der Liebe auszuführen. Jeden Tag bin ich entschlossen, Gottes Willen an erste Stelle zu setzen und das Evangelium in die Tat umzusetzen.
Der Heilige Paulus sagt: „Denn als Glaubende gehen wir unseren Weg, nicht als Schauende.“ (2 Kor 5,7) Ich scherze oft, dass ich das im wahrsten Sinne des Wortes tue. Dieser kleine Vers spricht Bände. Wir werden die Früchte unserer Arbeit in diesem Leben nicht sehen. Es ist solch eine Freude in Gottes Weinberg zu arbeiten. Jesus litt und starb für mich. Jeder einzelne kann das sagen. Jeder, der ihn kennenlernen möchte, kann kommen und den Herrn empfangen. Ich gebe dem Herrn Lob und Preis, dass er uns die Möglichkeit gegeben hat, seine herrliche Präsenz in unserem Sein zu haben. Sein lebendiges Wort kann uns mit der Hoffnung auf Auferstehung beleben, sodass wir jeden Tag in seiner Gegenwart leben und sein Gebot der Nächstenliebe ausführen können. In meinem Herzen singe ich Halleluja!
O ewiger Gott, dessen Barmherzigkeit unergründlich und dessen Schatz des Erbarmens unerschöpflich ist, schau gnädig auf uns und vermehre in uns Deine Barmherzigkeit, damit wir in schweren Zeiten nicht verzweifeln und nicht mutlos werden, sondern uns mit großem Vertrauen Deinem heiligen Willen ergeben, der die Liebe und das Erbarmen selber ist.
'Entdecke ein kraftvolles Gebet, das nur 7 Minuten dauert und die Tür der Barmherzigkeit öffnet
Es war ein warmer, milder Tag. Das Moos, das von den massiven Wassereichen in unserem Vorgarten hing, wehte hernieder und verunreinigte den Rasen. Ich hatte gerade in den Briefkasten geschaut, als Lia, eine meiner besten Freundinnen, in die Einfahrt fuhr. Sie eilte herbei, und ich konnte ihrem Gesichtsausdruck ansehen, dass sie extrem aufgeregt war.
„Meine Mutter ist vorgestern ins Krankenhaus gekommen. Ihre Krebszellen haben sich von der Lunge auf ihr Gehirn ausgebreitet“, sagte Lia.
Lias schöne braune Augen glänzten von den Tränen, die ihr über die Wangen liefen.
Sie so zu sehen, war herzzerreißend. Ich nahm ihre Hand.
„Kann ich mit dir zu ihr gehen?“ fragte ich.
„Ja, ich fahre heute Nachmittag hin“, sagte sie.
„Okay, ich treffe dich dann dort“, bestätigte ich.
Als ich das Krankenhauszimmer betrat, stand Lia am Bett ihrer Mutter. Ihre Mutter schaute zu mir hoch, ihr Gesicht war schmerzverzerrt.
„Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich heute zu dir gekommen bin“, sagte ich.
„Natürlich. Es ist schön, dich wiederzusehen“, entgegnete sie.
„Hast du etwas von deinem Priesterfreund gehört?“ fragte sie mit schwacher, aber freundlicher Stimme.
„Ja, wir sprechen ab und zu“, antwortete ich.
„Ich bin so froh, dass ich ihn damals sehen konnte“, sagte sie.
Lia und ich waren Teil einer Rosenkranzgruppe gewesen, die sich während der Zeit, als ihre Mutter erstmals ihre Diagnose erhielt, jede Woche zum Gebet traf. Ein Priester, der für seine geistlichen Gaben bekannt war, war zu einem unserer Treffen gekommen und wir waren begierig darauf, dass er mit uns betete und uns die Beichte abnahm.
Lias Mutter war katholisch erzogen worden, aber als sie heiratete, entschied sie sich, sich in die Familie ihres Mannes einzufügen und seinen griechisch-orthodoxen Glauben anzunehmen. Doch im Laufe der Jahre fühlte sie sich in beiden Glaubensgemeinschaften immer weniger zu Hause. Besorgt darüber, dass ihre Mutter so viele Jahre von der Kirche und den Sakramenten entfernt war, lud Lia sie zu unserer Rosenkranzgruppe ein, damit sie unseren besonderen Priester kennenlernen konnte.
Erst als der Priester schon wieder am Gehen war, kam Lias Mutter endlich durch die Hintertür spaziert. Lia zeigte mir ein erleichtertes Lächeln. Ihre Mutter und der Priester unterhielten sich etwa zwanzig Minuten lang allein. Später rief Lia an, um mir zu sagen, dass ihre Mutter ständig davon sprach, wie nett und liebevoll der Priester zu ihr gewesen war. Sie erzählte Lia, dass er ihr nach dem Gespräch die Beichte abgenommen hatte und sie mit Frieden erfüllt war.
Jetzt, als sie im Krankenhausbett lag, sah sie nicht mehr wie sie selbst aus. Die Farbe ihrer Haut und der Blick in ihren Augen verrieten die Verwüstungen einer lange fortschreitenden Krankheit.
„Würdet ihr mit mir beten?“ fragte ich. „Es gibt ein spezielles Gebet, das man den Barmherzigkeits-Rosenkranz nennt. Es ist ein kraftvolles Gebet, das Jesus einer Nonne namens Schwester Faustina gab, um seine Barmherzigkeit in der Welt zu verbreiten. Es dauert etwa sieben Minuten und eines der Versprechen zu diesem Gebet ist, dass diejenigen, die es beten werden, durch die Tür der Barmherzigkeit und nicht des Gerichts gehen werden. Ich bete es oft“, sagte ich.
Lias Mutter schaute mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an.
„Wie kann das wahr sein?“ fragte sie.
„Was meinst du?“ sagte ich.
„Willst du mir sagen, dass ein hartgesottener Verbrecher, wenn er dieses Gebet Minuten vor seinem Tod betet, durch die Tür der Barmherzigkeit und nicht des Gerichts geht? Das scheint mir nicht richtig zu sein“, sagte sie.
„Nun, wenn sich ein hartgesottener Verbrecher tatsächlich die Zeit nimmt, es mit aufrichtigem Herzen zu beten, dann muss es für ihn Hoffnung geben, trotz allem, was er getan hat. Wer kann schon sagen, ob und wann sich das Herz für Gott öffnet? Ich glaube, wo Leben ist, da ist auch Hoffnung.“
Sie starrte mich eindringlich an.
Ich fuhr fort. „Wenn dein Sohn ein hartgesottener Verbrecher wäre, würdest du ihn nicht lieben, obwohl du seine Verbrechen hasst? Würdest du nicht ständig auf seinen Sinneswandel hoffen, wegen der großen Liebe, die du für ihn empfindest?“
„Ja“, sagte sie schwach.
„Gott liebt uns viel mehr, als wir unsere Kinder jemals lieben könnten, und er ist immer bereit, mit seiner Barmherzigkeit in jedes Herz einzudringen. Er wartet geduldig und mit großem Verlangen auf diese Momente, weil er uns so sehr liebt.“
Sie nickte.
„Das macht Sinn. Ja, ich werde mit euch beten“, sagte sie.
Wir drei beteten also zusammen den Barmherzigkeits-Rosenkranz, unterhielten uns noch ein paar Minuten und dann ging ich.
Später am Abend rief mich Lia an.
„Die Krankenschwester meiner Mutter rief an, um mir mitzuteilen, dass meine Mutter, gleich nachdem ich das Krankenhaus verlassen hatte, das Bewusstsein verloren hat.“
Wir trauerten gemeinsam, beteten und hofften auf die Genesung ihrer Mutter.
Lias Mutter starb ein paar Tage später.
In der Nacht, in der sie starb, hatte ich einen Traum. In meinem Traum ging ich in ihr Krankenhauszimmer und fand sie aufrecht im Bett sitzend, in einem wunderschönen roten Kleid. Sie strahlte voller Leben und Freude und lächelte breit von einem Ohr zum anderen. In der Nacht der Totenwache, als ich mich ihrem Sarg näherte, um ihr die letzte Ehre zu erweisen, war ich verblüfft, sie in einem roten Kleid vorzufinden! Ein Schauer lief mir über den Rücken. Ich war noch nie bei einer Totenwache gewesen, bei der die Verstorbene ein rotes Kleid trug. Es war höchst unkonventionell und völlig unerwartet. Nach der Beerdigung schnappte ich mir Lia und zog sie zur Seite.
„Was hat dich dazu bewogen, deiner Mutter ein rotes Kleid anzuziehen?“ fragte ich.
„Meine Schwester und ich haben es besprochen und beschlossen, dass wir Mama ihr Lieblingskleid anziehen würden. Meinst du, wir hätten es nicht tun sollen?“ fragte sie.
„Nein, ich meine etwas anderes. In der Nacht, in der deine Mutter starb, träumte ich, dass ich in ihr Krankenhauszimmer kam und sie aufrecht sitzend und breit lächelnd vorfand … und sie trug ein rotes Kleid!“ sagte ich. Lias Kinnlade fiel herunter und ihre Augen weiteten sich.
„Was? Unmöglich“, sagte sie.
„Doch, doch“, beharrte ich.
Mit Tränen auf den Wangen sagte Lia: „Du und ich waren die letzten Menschen, die sie gesehen hat, bevor ihr Gehirn abgeschaltet hat. Und das bedeutet, dass ihre letzte Tat das Gebet zur göttlichen Barmherzigkeit war!“ Ich nahm Lia in den Arm und umarmte sie.
„Ich bin so dankbar, dass du an diesem Tag mit mir gekommen bist und wir mit meiner Mutter gebetet haben, und dass ich bei ihr sein konnte, bevor sie ihr Bewusstsein verlor“, sagte sie.
„Ich kann es nicht fassen, dass du sie in deinem Traum so glücklich und in einem roten Kleid gesehen hast. Ich glaube, Jesus will uns damit sagen, dass sie wirklich durch die Tür der Barmherzigkeit gegangen ist“, sagte sie. „Ich danke dir, Jesus.“
„Amen“, sagte ich.
'Abhängig, schlaflos, ängstlich und das Gefühl, verloren zu sein? Fass´ dir ein Herz, es gibt Hoffnung.
„Es gibt Hoffnung.“ Dies waren die letzten Worte, die mein Vater zu mir sprach, bevor er im Alter von 77 Jahren starb. Diese Worte sollten noch zweimal zu mir gesprochen werden und sie sollten mein Leben verändern. Sie würden mich von einem Leben in der Sucht zu einem Jünger Jesu machen. Zu einem Jünger Jesu, der eine Wohltätigkeitsorganisation für genesene Süchtige leitet, in der die gute Nachricht des Evangeliums alltäglich und greifbar Gestalt annimmt und allen, die sie hören, Hoffnung gibt.
Lass´ mich von vorne beginnen. Ich wurde als jüngstes von 6 Kindern in einer, wie man sagen würde, normalen katholischen Mittelklassefamilie geboren, wo ich die Grundlagen des katholischen Glaubens mitbekam. Aber um die Wahrheit zu sagen: Trotz dieser soliden Grundlage in der Kirche kämpfte ich mit Disziplin, Verständnis und Gebet. Ich besuchte die Messe, aber mein Glaube war schwach.
Als ich in die Pubertät kam, fiel ich schnell ab, und als ich aufs College ging, wollte ich nur noch in einer Rockband spielen. Ich träumte davon, ein Gitarristen-Star zu sein und genoss das Partyleben.
Ich bekam Anerkennung, zumindest in der nahen Umgebung, aber um zu funktionieren, brauchte ich immer ein Rauschmittel. Mein Mittel der Wahl wurde Alkohol, obwohl ich später noch von vielen Substanzen abhängig werden sollte. Die Jahre vergingen und ich trank mehr und mehr – ob glücklich oder traurig, wütend oder friedlich, ich trank. Ob ich ausging oder zu Hause blieb, ob ich auftrat oder am nächsten Tag zur Arbeit ging, machte keinen Unterschied. Ich war alkoholabhängig, aber ich habe es viele Jahre lang nicht erkannt oder zugegeben.
Nach dem Tod meines Vaters steigerten sich meine Ängste auf ein neues Niveau. Ich nahm verschreibungspflichtige Medikamente auf missbräuchliche Weise, von Angstblockern über Schlaftabletten bis hin zu Schmerzmitteln und Antidepressiva. Mein Leben war außer Kontrolle geraten. Ich wurde über mehrere Jahre hinweg mehrmals ins Krankenhaus eingeliefert, und einmal verbrachte ich eine Woche im medikamentösen Entzug. Da hörte ich diese Worte zum zweiten Mal. Ich wachte in meinem Krankenhausbett auf, im Delirium und brabbelnd, aber eine Krankenschwester hielt meine Hand und sagte: „Mark, es ist ok, es gibt Hoffnung.“
Ein paar Jahre später befand ich mich im selben Krankenhaus, nur dass ich dieses Mal auf einer anderen Station untergebracht war, nachdem ich Selbstmordgedanken gehabt hatte. In meinem Körper war eine giftige Mischung aus Drogen, Schmerzmitteln und Alkohol. Ich wurde auf den Patienten im Bett neben mir aufmerksam, der mit einem Freund am Telefon sprach, und alles, was er sagte, regte mich auf. Dieses Gespräch vermischte sich mit Stimmen, die ich in meinem eigenen Kopf hörte und die mich jahrelang verurteilt hatten. Unerklärlicherweise verspürte ich plötzlich den Drang, den Mann im Bett neben mir zu töten. Ich lag bis Mitternacht da und dachte, dass ich ohne Alkohol oder Schlaftabletten nicht schlafen könnte. Ich wurde wahnsinnig wütend.
Der Drang, dem Mann neben mir Gewalt anzutun, wuchs. Ich stellte mir vor, wie ich ihn erwürgte. Hatte ich es in mir, jemanden zu erwürgen? Vielleicht hatte ich das. Ich dachte daran, ihm ein Kissen über den Kopf zu stülpen und ihm die Luft abzuschnüren. Ich stellte mir vor, ihn so hart wie möglich zu schlagen, bis er bewusstlos sein würde. Dann fing ich mich wieder. Moment, hatte ich gerade einen unschuldigen Mann in einem Krankenhausbett ermordet? Nicht einmal, nicht zweimal, sondern dreimal. Wer war ich? Was war aus mir geworden? Ich hatte einen Menschen in meinem Herzen dreimal getötet!
Ich wandte meine Wut gegen Gott. „Ich glaube an dich, und jetzt musst du mir helfen“, rief ich. Aber ich machte ihm auch Vorwürfe. „Warum hast du mich erschaffen, nur um mich zu quälen und in die Hölle zu schicken?“
Ich erkannte, dass ich schwach war und keinen Kampfgeist mehr in mir hatte. Weil ich meinen ganzen Glauben an die Menschheit verloren hatte, brauchte ich etwas oder jemanden, an den ich mich klammern konnte. Ich musste hoffen. Ich hatte dutzende Male versucht, allein clean zu werden, immer mit demselben Ergebnis. Jetzt tat ich etwas, was ich seit vielen Jahren nicht mehr getan hatte. Obwohl ich weit von Gott und meinem Kindheitsglauben abgekommen war, erinnerte ich mich an meine Gebete und begann zu beten. „Ich ergebe mich dir, Jesus. Rette mich. Ich weiß, dass du mein Gott und Retter bist, hilf mir!“ Ich betete weiter. Ich begann, die Heilige Schrift zu zitieren: „Bittet und ihr werdet empfangen.“ Ich sagte: „Herr Jesus, das sind deine Worte. Ich zitiere dich, also musst du zuhören. Das sind nicht meine Worte, sondern deine.“ Ich wusste, dass ich die Bibel zitierte und ich wusste, dass es wahr war, aber ich hatte keine Ahnung, welche Stelle es war.
Jetzt weiß ich, dass ich Matthäus 7,7 zitiert habe: „Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet!“ Die letzten Worte meines Vaters an mich waren „Es gibt Hoffnung“, und hier zitierte ich Matthäus 7,7.
Gegen 7:00 Uhr morgens wachte ich auf, da mich eine Krankenschwester fragte, ob ich eine Tasse Tee wolle. Ich hatte sieben Stunden lang geschlafen! Die meisten Menschen wissen, dass ein Krankenhaus kein Ort ist, an dem man gut schlafen kann. Aber ich war auf Entzug von Alkohol, Schlaftabletten und allen möglichen anderen Substanzen und hatte gerade den besten Schlaf seit Jahren erlebt. Als die Schwester mir Tee und Toast anbot, hörte ich eine andere Stimme murmeln: „Es gibt Hoffnung.“ War es die Krankenschwester oder war es Gott, der zu mir sprach? Ich beschloss, dass Jesus meine Gebete erhört hatte: Ich hatte stundenlang geschlafen und wieder hörte ich: „Es gibt Hoffnung.“
Aber noch wichtiger war, dass sich etwas verändert hatte, etwas Tiefgreifendes. Meine Angst war verschwunden und ich hatte ein schwaches Gefühl von Glück und Freude. Ich war mir nicht sicher, was die Ursache dafür war, aber die Dämonen, die mich viele Jahre lang gequält hatten, waren verschwunden.
Dies war der Anfang des Wunders meiner Bekehrung, das erste von vielen. Ich lag in völligem Frieden da und dankte Jesus. Meine Reise mit Jesus Christus begann an diesem Tag und ich gehe weiterhin den Weg, auf dem er mich führt.
'Ist Wut oder Groll der einzige Weg, mit Untreue umzugehen? Sarah Juszczak zeigt durch ihre Erfolgsstory den weniger ausgetretenen Pfad auf.
Das Kennenlernen
Ich komme aus einer netten, italienischen Familie. Ich bin katholisch erzogen worden und aufgewachsen. In meinen Teenagerjahren bin ich zwar sonntags zur Messe gegangen, aber ich habe den Glauben nicht wirklich gelebt.
Als ich sechzehn war, schloss ich mich einer Jugendgruppe an, und dort lernte ich Tomasz kennen. Tom und ich wurden gebeten, gemeinsam ein Jugendwochenende zu leiten, und so verbrachten wir viel Zeit miteinander, um es zu organisieren. Bald darauf fingen wir an, uns zu „daten“. Keiner von uns beiden wollte sich auf etwas festlegen – und so plätscherte unsere Beziehung irgendwie dahin.
Ich war in meinen jüngeren Jahren ziemlich rebellisch, was Tom überhaupt nicht gefiel. Da er Pole ist, war ihm sein katholischer Glaube wichtig, und er hatte viele traditionelle Werte. Doch keiner von uns beiden kannte seinen Glauben wirklich oder lebte ihn – und weil er die Gründe für seine Werte nicht wirklich verstand, war es für mich nicht schwer, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Es gab keine Klarheit darüber, wohin diese Beziehung führen sollte, und sie war auch nicht die gesündeste, aber es gab Liebe und Sorge füreinander.
Nebel im Glas
Nach fast drei gemeinsamen Jahren fingen Tom und ich an, über Heirat nachzudenken. Tom beendete gerade sein Studium und hatte immer davon geträumt, ein paar Monate durch Europa zu reisen, bevor er einen Vollzeitjob annahm. Ich war sehr unsicher, was das anging, aber etwas in meinem Herzen sagte mir, dass dies wichtig sein würde; diese getrennte Zeit würde uns entweder stärken oder brechen.
Kurz bevor Tom nach Europa aufbrach, nahmen wir zusammen mit unserer Jugendgruppe am Weltjugendtag 2008 in Sydney teil. An diesem Punkt in meinem Leben wurde mir klar, dass sich mein Glaubensleben ändern musste. Ich konnte nicht weiter als „praktische Atheistin“ vor mich hinleben. Ich ging zum Weltjugendtag mit dieser Frage auf meinem Herzen: „Gott, wenn es Dich gibt, zeige Dich mir. Ich möchte Dich kennenlernen.“
Einige Vorträge und Erlebnisse sprachen mich in dieser Woche wirklich an. Als ich schließlich im Zug nach Hause saß und über das Gehörte nachdachte, schlug ich das Pilgerhandbuch auf und fand ein Zitat des Heiligen Augustinus: „Du hast uns zu Dir hin geschaffen, Herr. Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in Dir.“ In diesem Moment übermannte mich ein plötzliches und überwältigendes Bewusstsein von der Gegenwart Gottes. Die Vorzeichen meines Lebens änderten sich. Ich wusste, dass Gott real war und nichts mehr so sein würde wie vorher.
Bald darauf reiste Tomasz nach Europa ab. Ich hatte nun Zeit, die ich vorher nie hatte; ich begann, Vorträge über die Theologie des Leibes zu hören, mehr über das Leben der Heiligen zu lesen und jede Woche eine Stunde vor dem Allerheiligsten zu verbringen. Die sechs Monate, die Tom weg war, waren für mich eine Zeit der Bekehrung. Diese sechs Monate gipfelten darin, dass ich eine Ausbildung zur Jugendleiterin machte. Damals beschloss ich, dass ich alles, was an meiner Lebensweise falsch war, ausmerzen und mein Leben Jesus übergeben wollte.
Der schlimmste Teil?
Als Tomasz in Europa war, fragte ich mich, ob unsere Beziehung nach wie vor funktionieren würde. Er war noch in einer Welt gefangen, die ich nun hinter mir gelassen hatte. Unsere Werte und Prioritäten lagen meilenweit auseinander. Ich brachte es immer wieder vor den Herrn und betete für Tom. Ich versuchte, etwas zu retten. Einmal gelang es mir, ihn zu einem Abstecher nach Lourdes zu überreden. Es war eine kraftvolle Erfahrung für ihn, aber führte zu keiner Veränderung.
Sobald er aus Europa zurückkam, wusste ich, dass wir ein ehrliches Gespräch führen mussten. Wir gingen Abendessen und ich erzählte ihm, was in meinem Leben derweil passiert war. Ich machte ihm klar, dass sich Einiges in unserer Beziehung ändern musste. Zunächst schien er damit einverstanden zu sein, bis ich ihm sagte, dass er mit der Pornografie aufhören musste. Ohne zu überlegen lautete seine Antwort: „Nein.“ Das war ein ziemlicher Schock für mich. Ich dachte, dass er zumindest offen wäre. Viel später gestand er mir, dass er mit einer realen Pornosucht zu kämpfen hatte, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Wenn der Nebel sich lichtet
Wir erzählten uns weiterhin von unseren Erlebnissen während der Trennung, und Tom wurde klar, dass ich mich verändert hatte. Das beunruhigte ihn. Als ich ihm sagte, dass ich nach unserer Heirat gerne jeden Tag mit meiner Familie den Rosenkranz beten würde, war seine Abwehr heftig. Ich versuchte, ihn zu hinterfragen, ihn zu ermutigen oder ihm zu erklären, wie ich mein Leben verbringen wollte, wie ich mir mein Familienleben vorstellte, aber er wich mir aus. Er war nicht mehr das Wichtigste in meinem Leben, und das gefiel ihm überhaupt nicht.
Ein Gefühl beschlich mich, dass ich nicht in dieser Beziehung sein sollte, also bat ich den Herrn um eine Antwort. Ich spürte, dass er mich aufforderte, mit Tom Schluss zu machen, aber es war schwierig, weil wir zu tief in dieser Beziehung steckten. Ich versuchte es ein paar Mal, aber Tom wollte das nicht. Ich liebte ihn, ich sorgte mich um ihn und ich war nicht bereit, ihn aus meinem Leben zu entlassen. Ich betete zum Herrn und sagte ihm, dass ich selbst nicht die Kraft hätte diese Beziehung zu beenden, und dass Tom großen Mist bauen müsste, damit ich ihn verlasse, denn ich war mir sehr sicher, dass Tom nichts tun würde, was mich verletzen würde.
Völlig ahnungslos
Eines Abends kam er auf mich zu, und ich konnte sehen, dass er sehr nervös war. Endlich hatte er den Mut gefunden, mir gegenüber offen zu sein. Er gestand, dass er mich betrogen hatte. Ich war am Boden zerstört! Wie konnte er mir so etwas nur antun? Ich hatte ihm vertraut! Wie konnte er mich so dreist hintergehen, ohne mit der Wimper zu zucken? Wie konnte ich nur so ahnungslos sein?
Nach diesem Geständnis musste ich auf einmal so Vieles in Frage stellen. Ich hätte nie gedacht, dass Tom zu so etwas fähig wäre. Ich glaubte immer, ich hätte eine gute Menschenkenntnis. Doch nun stellte sich heraus, dass mein Freund ein notorischer Lügner war, und zwar ein erschreckend guter!
Natürlich habe ich ihn sofort rausgeschmissen. Ich hatte schon immer einen Hang zur Dramatik, also packte ich mitten in der Nacht seine Sachen, und sagte ihm, er solle sie abholen. Ich ließ meiner ganzen Wut freien Lauf und rastete völlig aus. Zu meiner Überraschung versuchte er nicht, sich zu erklären oder zu verteidigen, sondern er brach einfach auf dem Boden zusammen und weinte.
Von Gott umarmt
Es ist schwer, in Worte zu fassen, was in diesem Moment geschah. Als ich Tom weinen sah, löste sich augenblicklich aller Zorn in mir auf. Ich war so bewegt von Mitleid und Liebe, dass ich mich neben ihn kniete und ihn umarmte. Ich kann diesen Moment nur als einen Blick in das Herz des Vaters beschreiben. Ich spürte, wie Gottes Liebe und Barmherzigkeit mich durchströmten, und ich erkannte, dass ich nicht anders war als Tomasz. Gott gab mir Einblick in sein eigenes Herz, als er mich umarmte und mir meine eigene Untreue vergab.
Tomasz beschrieb diese Erfahrung später ähnlich, als ob es Gott war, der ihn in seine barmherzige, liebevolle Umarmung einschloss. Mir fällt es schwer, selbst die kleinsten Dinge zu vergeben, deshalb kam diese Gnade der großherzigen Vergebung für Tomasz definitiv von Gott, nicht von mir.
Schritt für Schritt
Obwohl ich Tom vergeben hatte, wussten wir beide, dass wir getrennte Wege gehen mussten. Tom meinte später, dass die Trennung das Beste war, was ihm passieren konnte. Gott hatte seinen eigenen Weg mit Tom, und er musste diesen Teil ohne mich gehen. Schon auf dem Umweg nach Lourdes hatte er erlebt, dass Gott ihn führte. Schließlich führte Gott ihn direkt zum Beichtstuhl. Als er die Dinge ans Licht brachte, bekam er die Gnade ein ehrlicher Mensch zu werden.
Tomasz bemühte sich bewusst um eine Veränderung in seinem Leben. Er begann, zur Anbetung zu gehen und geistliche Begleitung in Anspruch zu nehmen. Endlich hörte er sich auch die CDs über die Theologie des Leibes an, die ich ihm aufgedrängt hatte.
Tom und ich waren drei Jahre zusammen, bevor wir uns trennten, und wir waren ebenso lange getrennt, bevor Gott uns wieder zusammenbrachte. Während dieser Zeit konnten wir unsere Freundschaft wieder aufbauen. Ich beendete mein Studium und startete eine Karriere im Marketing. Ich dachte auch über meine Berufung nach und war mir ziemlich sicher, dass ich Ordensschwester werden würde. Tom verdiente seinen Lebensunterhalt als Rehabilitationsberater, doch er wurde immer unzufriedener und unruhiger damit. Wir wollten beide ernsthaft den Willen Gottes für unser Leben herausfinden.
Im Jahr 2011 ergab sich für jeden von uns eine separate Gelegenheit, am Weltjugendtag in Madrid teilzunehmen. Beide fuhren wir mit der Absicht hin, dem Plan Gottes für unser Leben zu folgen. Ich hoffte, einen Orden zu finden und Tom überlegte, seinen Job zu kündigen. Er bat Gott ihm zu zeigen, wohin er als nächstes gehen sollte. Nach der Pilgerreise stand sein Entschluss fest, sich für ein Theologiestudium einzuschreiben. Ich hatte keinen Erfolg auf der Suche nach einem Orden. Stattdessen machte ich eine weitere Pilgerreise nach Polen und ertappte mich dabei, dass ich ständig an Tom dachte und daran, dass es mir nicht richtig erschien, seine Heimat ohne ihn zu besuchen.
Kurz nach meiner Rückkehr wurde mir klar, dass ich wirklich über Gottes Willen bezüglich meiner Beziehung zu Tom beten musste, also begann ich eine Novene. Am selben Tag lud Tom mich ein, gemeinsam mit ihm eine vierundfünfzigtägige Rosenkranznovene zu beten – 27 Tage, um für ein bestimmtes Anliegen zu beten und 27 Tage, um dafür zu danken. Ich fügte insgeheim mein zweites Anliegen hinzu, nämlich für unsere Beziehung.
Siebenundzwanzig Tage nach dieser Novene waren Tom und ich auf einer Leiterschafts-Klausur. Tom half, die Klausur zu leiten, während ich in der Küche diente. Ich konnte mir einen seiner Vorträge anhören und war erstaunt, wie sehr er gewachsen war. Er war wirklich ein Mann Gottes geworden. Ich dachte mir: „Dies ist ein Mann, dem ich mich anvertrauen könnte.“ Es stellte sich heraus, dass er unsere Novene für das gleiche Anliegen gebetet hatte. Wir fingen wieder an, uns zu verabreden. Dieses Mal spürte ich vollkommenen Frieden, weil wir beide Gottes Willen suchten – es gab also nichts mehr zu befürchten.
Um es kurz zu machen: Tom und ich verlobten uns am Hochfest Maria Himmelfahrt. Tom wählte dieses Datum nicht nur, weil er die Gottesmutter liebte, sondern weil es ein Hinweis auf das letzte Ziel der Ehe ist: den Himmel. Wir heirateten am Samstag nach Ostern, also am Vorabend des Sonntags der Göttlichen Barmherzigkeit, und beteten, dass unsere Ehe Zeugnis von der verwandelnden Kraft der Barmherzigkeit Gottes geben möge. Gott hatte das Durcheinander, das wir beim ersten Mal in unserer Beziehung angerichtet hatten, angenommen und es in etwas völlig Neues verwandelt.
Die Ehe ist eine Verpflichtung, eine Berufung, eine Verbindung. Wenn wir vor dem Altar das Versprechen geben, einander zu lieben, dann gilt das, bis dass der Tod uns scheidet. Das ist wichtig, denn hier lernen wir wirklich etwas über die Liebe. Meistens muss man für seinen Ehepartner nicht so sterben, wie Jesus es für uns getan hat, sondern er ersucht uns nur, jeden Tag zu verzeihen. Die Ehe muss von Vergebung geprägt sein; er sagte, liebt einander, wie ich euch geliebt habe. Er hat uns vergeben, noch bevor wir uns entschuldigt haben. Gott sagt, wir müssen wie er sein und das ist wahre Liebe. Wenn wir in der Lage sind, zu vergeben, dann ist die Beziehung auf Christus ausgerichtet, und das ist der einzige Weg, wie eine Beziehung Bestand haben kann.
'Als ich wieder zu Bewusstsein kam, wusste ich nicht, wo ich war,
welcher Wochentag es war oder wie alt ich war.
Plötzlich war alles ungewohnt für mich…
Blinde führe ich auf Wegen, die sie nicht kennen, auf unbekannten Pfaden lasse ich sie wandern. Die Finsternis vor ihren Augen mache ich zu Licht; was krumm ist, mache ich gerade. Das sind die Taten, die ich vollbrachte, und ich lasse davon nicht mehr ab. (Jes 42,16)
Weil ich mit einer anormalen Gehirnmasse geboren wurde, bekam ich schon als Baby Krampfanfälle. Ich hatte mich daran gewöhnt, dies als einen Teil meines Lebens anzunehmen, bis eine neue Art von Anfällen meine Routine durcheinanderbrachte. Eines Morgens, in der ersten Juniwoche, frühstückte ich gerade mit meiner Mutter, als ich plötzlich das Bewusstsein verlor. Ich fiel vom Stuhl und erlitt einen Anfall, der 10 bis 15 Minuten dauerte.
Verloren und verzweifelt
Als ich das Bewusstsein wiedererlangte, erkannte ich meine Mutter, aber ich erkannte weder das Haus noch irgendetwas, das mich umgab. Ich wusste nicht, wo ich war, welchen Wochentag wir hatten oder wie alt ich war. In erkannte nicht einmal mein Schlafzimmer. Alles erschien mir fremd. Durch den Anfall hatte ich einen Gedächtnisverlust erlitten. Ich fühlte mich sehr verloren. Das ging etwa zwei Wochen so, ich wurde immer verzweifelter.
Eines Nachts, inmitten meiner Verzweiflung, schaute ich auf das Bild der göttlichen Barmherzigkeit, das an meiner Schlafzimmerwand hing, und ich schrie zum Herrn. Ich bat den Herrn, mich zu stärken, mich zu führen, aber vor allem, mich in seiner Nähe zu halten. „Herr, erlaube nicht, dass diese Situation mich von dir trennt. Benutze sie stattdessen bitte als ein Werkzeug, um mich näher zu dir zu ziehen. Jesus, ich vertraue auf dich.“
In derselben Nacht wachte ich gegen 2 Uhr morgens auf und hatte eine Vision: Ich sah mich selbst in einen tiefen Abgrund stürzen. Dann sah ich plötzlich eine Hand, die mich festhielt und mich davor bewahrte, noch weiter zu sinken. Es war die Hand des Herrn. Innerhalb von Sekunden wandelten sich mein Schmerz und meine Verzweiflung in Frieden und Freude. Von da an wusste ich, dass ich in den Händen des Herrn war und ich fühlte mich geborgen.
Brennender Schmerz
Zwei Wochen nach dem Anfall begann ich, Erinnerungen aus meiner Kindheit wiederzuerlangen, aber die meisten von ihnen waren schmerzhaft. Daran wollte ich mich nicht erinnern. Stattdessen wollte ich mich an die schönen und glücklichen Momente in meinem Leben erinnern. Zuerst konnte ich nicht verstehen, warum hauptsächlich schmerzhafte Erinnerungen auftauchten. Neurologen und Psychologen hatten eine Erklärung: Die Erinnerungen mit der größten psychologischen Wirkung sind die, die im Gehirn besser gespeichert werden. Aber der Glaube hatte eine andere Erklärung: Der Herr wollte, dass ich meine Wunden erkenne und heile.
Eines Abends, als ich mein Nachtgebet sprach, erinnerte ich mich an die Namen und Gesichter jener Menschen, die mich tief verletzt hatten. Ich weinte in tiefem Schmerz, aber – zu meiner Überraschung – fühlte ich keinen Zorn oder Groll ihnen gegenüber. Stattdessen verspürte ich den Drang, für ihre Reue und Bekehrung zu beten. Später wurde mir klar, dass es der Heilige Geist gewesen war, der mich dazu veranlasst hatte, für diese Menschen zu beten, weil er mich heilen wollte. Der Herr wollte meine Wunden heilen.
Eine andere Antwort
Ich führe ein Tagebuch und begann darin zu lesen, um mich so an einiges zu erinnern. Als ich es las, wurde mir klar, dass ich im März an Shalom-Exerzitien teilgenommen hatte, in der Woche vor dem Lockdown wegen Covid-19. Bei den Exerzitien weihte ich mich dem Herrn und bat ihn, mein Leben zu lenken. Später, im Mai, besuchte ich eine Heilungsmesse in meiner Gemeinde und bat den Herrn, mir zu helfen, meine Wunden zu erkennen und sie zu heilen.
Ich hätte mir nie vorstellen können, dass der Herr auf eine solche Weise antworten würde. Für mich sind der Anfall, der Gedächtnisverlust und die Ereignisse, die folgten, Gottes perfekte Antwort auf meine Gebete. Du fragst dich vielleicht, warum Gott mein Gebet so beantwortete, indem er den Anfall und den Gedächtnisverlust zuließ. Meine Antwort ist diese: Jeder Moment des Leidens ist eine Einladung für uns, Gott näherzukommen, jede Schwierigkeit ist eine Einladung für uns, ihm zu vertrauen, und jedes Mal, wenn wir die Kontrolle verlieren, ist dies eine Einladung für uns, uns daran zu erinnern, dass er die Kontrolle hat und dass seine Pläne besser sind als unsere.
Ein denkwürdiger Spaziergang
So etwas hatte ich noch nie erlebt. Der Herr führte mich zwar auf einem sehr ungewohnten Weg, aber er war ständig an meiner Seite. Auch wenn ich viele Dinge vergaß, ließ er mich nie seine Liebe vergessen. Die täglichen Bibellesungen, die Betrachtungen, das Bild der göttlichen Barmherzigkeit, die Träume und die Menschen, die für mich beteten, waren eine ständige Erinnerung an seine Liebe. Ich spürte, dass er mit mir den Weg ging, was diesen ungewohnten Weg für mich gangbarer machte. Aus diesem Grund waren die Segnungen sicherlich stärker als das Leiden.
Etwa ein Jahr lang hatte ich dem Herrn mit dem Übersetzen katholischer Artikel und anderer Dokumente gedient und das konnte ich auch in diesen Monaten weiter tun. Obwohl ich viele Dinge vergessen hatte, hatte ich die Fähigkeit des Übersetzens nicht verloren. Dafür war ich sehr dankbar, denn so war es mir möglich, während dieser schwierigen Zeit weiter für sein Reich zu arbeiten. Jetzt, nach einigen Monaten, habe ich viel von meinem Gedächtnis zurückgewonnen. Manchmal bin ich immer noch vergesslich und bei bestimmten Dingen bin ich langsam geworden, aber ich bin Gott sehr dankbar für alle Erinnerungen, die ich wiedererlangt habe, und für all die Segnungen, die ich in diesen Monaten erhalten habe.
Wenn der Herr auch dich auf einem ungewöhnlichen Weg geführt hat, gib dich seinem Willen hin und bitte ihn, deine Pfade zu ebnen. Denk daran, dass seine Pläne besser sind als deine Pläne. Er hat mich nicht verlassen und er wird auch dich nicht im Stich lassen.
'Was tust du, wenn du wegen Schulden gestresst bist? Warum nicht einen Rosenkranz beten?
Seit ich in der Schule von den 15 Verheißungen der Jungfrau Maria an diejenigen, die den Rosenkranz beten, gelesen habe, habe ich mein Bestes getan, um jeden Tag einen Rosenkranz zu beten. Als Student versprach ich mir selbst, dass ich niemals Geld für meine Hilfe verlangen würde, vor allem nicht, wenn ich dabei meine gottgegebenen Talente einsetzen würde. Worte der Dankbarkeit von denen, die von meiner Hilfe profitierten, erfreuten mich mehr als jede materielle Form der Wertschätzung.
Unerwartete Wendung
Während meines Studiums am Catholic Institute of West Africa (CIWA) in den Fächern Kommunikationswissenschaft und Organisationskommunikation hatte ich erwartet, dass ich immer genug finanzielle Unterstützung von meiner Familie bekommen würde, da wir eine Tankstelle hatten, die Erdölprodukte verkaufte. Natürlich ist das in meinem Land, Nigeria, ein boomendes Geschäft, so dass ich nie mit finanziellen Nöten gerechnet habe. Aber als ich mein letztes Studienjahr startete, hat die Regierung unser Geschäftshaus für den Abriss markiert, um die Hauptstraße auszubauen, und eine großzügige Entschädigung versprochen.
Als Folge des beabsichtigten Abrisses musste meine Familie das Geschäft schließen und ein anderes Grundstück kaufen, um die Tankstelle zu verlegen, in der Erwartung, dass die Entschädigungszahlungen den Kredit und die Kosten für den Wiederaufbau abdecken würden. Doch sechs Jahre später wurde immer noch keine Entschädigung gezahlt. Das wirkte sich auf meine Ausbildung aus, weil ich meine Gebühren nicht bezahlen konnte. Zum Glück hatten meine anderen Geschwister die Universität bereits abgeschlossen.
Entscheidung
Da Gott so gütig war, hatte ich einige Ersparnisse, die es mir ermöglichten, meine Rechnungen für das letzte Jahr meines Grundstudiums bald zu bezahlen. In der Erwartung, dass die Entschädigung bald kommen würde, schrieb ich mich für ein 2-jähriges Masterstudium ein, aber sie kam nie. Gegen das letzte Jahr meines Masterstudiums hatte ich etwa dreitausend Dollar Schulden angehäuft. Solange ich nicht jeden Penny zurückgezahlt hatte, wollte man mir den Abschluss nicht erlauben.
Der Stress durch meine Schulden belastete mich körperlich, emotional und psychisch. Ich fühlte mich unfähig, jemanden um Hilfe zu bitten, weil ich das Trauma, abgewiesen zu werden, nicht ertragen konnte. Ich fing an, Alkohol zu trinken und lange Nächte mit Freunden zu verbringen, um die ständigen Erinnerungen an meine Not zu vertreiben, die mich bedrängten, wenn ich allein und nüchtern war. Einige meiner Freunde, die sich über die Veränderung in meinem Lebensstil wunderten, fragten, was los sei, aber ich schämte mich zu sehr, um es ihnen zu sagen.
Als der Druck unerträglich wurde, vertraute ich mich schließlich meinem Betreuer der Abschlussarbeit an – Professor Oladejo Faniran, der auch der Leiter meiner Abteilung und ein katholischer Priester war. Nachdem ich ihm meine Probleme geschildert hatte, bat ich ihn, meinen Antrag auf Zurückstellung zu genehmigen, damit ich ihn an den Kanzler der Universität weiterleiten konnte. Er lehnte ab und bat mich, nicht aufzugeben. Er ermutigte mich, auf Gott zu vertrauen, meinen täglichen Rosenkranz zu beten, die Probleme mit anderen zu teilen, und versprach, über mein Anliegen mit einigen Leuten zu sprechen. In dieser Nacht ging ich anstatt mich wie sonst mit Alkohol zu berauschen, nach draußen in die Dunkelheit der Nacht, um den Heiligen Rosenkranz zu beten. Mit Tränen in den Augen rief ich zu Gott und bat um Gnade und Hilfe.
Die ultimative Entdeckung
Wenige Wochen vor meinem Abschluss fand ich untypischerweise den Mut, meine Situation jedem mitzuteilen, der es wissen wollte, einschließlich Freunden, Klassenkameraden und sogar meinen Bekannten in den sozialen Medien. Selbst Kommilitonen, die von anderen davon hörten, kamen mir mit finanziellen Zuwendungen zu Hilfe, die meine Vorstellungskraft überstiegen. Für mich war der wundersamste Aspekt an all dem, dass mich niemand abgewiesen hat. Die Menschen kamen mir auf eine Weise zu Hilfe, die ich nie erwartet hätte. Ich war in der Lage, die gesamte Summe aufzubringen, und es blieb sogar Geld übrig.
Früher hatte ich mich immer auf meine Willenskraft verlassen, um Spitzenleistungen zu vollbringen, aber als der Druck unerträglich wurde, habe ich aufgegeben und wurde depressiv. Aber jetzt, da ich mich dem Gebet zuwende, um mit dem Stress fertig zu werden, besonders dem Rosenkranz jeden Morgen, bin ich mit einem beruhigenden Vertrauen erfüllt, das mich antreibt, mein Bestes zu geben und auf das Beste zu hoffen.
Selbst wenn sich die Dinge nicht so entwickeln, wie ich es erwartet und gewünscht habe, wird mein Geist dennoch erhoben und in Frieden sein. Ich fühle mich nicht vollständig, wenn ein Tag vergeht, ohne den Rosenkranz zu beten, denn ich kann es mir nicht leisten, die Verheißungen Jesu Christi zu verpassen, die durch seine Mutter, die Heilige Jungfrau Maria, offenbart wurden. Meine tägliche Begegnung mit ihm in ihrem Rosenkranz trägt weiterhin wesentlich dazu bei, mein Selbstvertrauen aufzubauen, meine täglichen Interaktionen zu nähren und mich auf einen Weg des verantwortungsvollen Lebens zu bringen.
'Vielleicht fühlst du dich verloren und allein. Fasse Mut, denn Gott weiß genau, wo du bist!
Allein unter der Dusche konnte ich schreien und niemand hörte es. Das Wasser prasselte auf meinen Kopf, während sich mein Herz vor Angst krümmte. Mein Verstand stellte sich das Schlimmste vor, einen kleinen Sarg und einen unerträglichen Verlust. Mein Herz schmerzte, wie eingeklemmt in einem Schraubstock, es war zugleich ein körperlicher Schmerz, ein tiefgehendes, quälendes Gefühl und ein schrecklicher Gedanke. Es durchdrang mein ganzes Wesen, und nichts und niemand konnte den Schmerz lindern.
Leiden ist Teil des menschlichen Daseins, unvermeidlich, ein besonderes Kreuz, das jeder von uns tragen muss. Aber ich wollte dieses Kreuz nicht tragen. Ich wollte ein anderes. Ich konnte unter seiner Last nur wimmern: „Bitte Gott, gib mir ein anderes Kreuz, nicht dieses. Ich kann dieses nicht tragen. Ich werde jeden Schmerz, jede Krankheit, alles ertragen, aber nicht das, nicht meinen Sohn. Das hier ist zu groß. Ich kann nicht, bitte“, flehte ich. Übelkeit überkam mich. Ich erbrach mich und sackte dann schluchzend auf den Boden der Dusche und weinte.
Mein „Nein“ war vergeblich. Ergebenheit war der einzige Weg nach vorne. Ausgelaugt und erschöpft betete ich: „Wenn du dieses Kreuz nicht ändern willst, Gott, bitte gib mir die Kraft, es zu tragen, um dich stolz zu machen…“ Der winzige Sarg blitzte wieder in meinem Kopf auf. „Egal, wohin es führt. Hilf mir, ich schaffe das nicht ohne dich.“
Mein süßer kleiner Junge wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Acht Tage lang lag ich neben ihm in seinem Krankenhausbett. Sein Geist war unverändert durch seine Krankheit, aber er sah nicht mehr wie er selbst aus. Lila und hellrosa Flecken bedeckten seine Wangen und liefen über seinen Nasenrücken und über seine Arme und Beine. Die Medizin, die ihm eine Gnadenfrist verschaffte, blähte sein Gesicht und seinen Körper auf. Wenn er schlief, was kaum der Fall war, schluchzte ich mich in den Schlaf. Ich versuchte den Krieg, der in seinem kleinen Körper tobte, erträglicher zu machen, durch Gebete, Ablenkung und das Schaukeln seines gebrechlichen Körpers. Ich las ihm vor und zeichnete Karikaturen auf einem Magna Doodle, das er bekommen hatte, bevor er ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Es war für uns beide therapeutisch, denn ich hatte noch nie zeichnen können. Plötzlich konnte ich mit Leichtigkeit zeichnen.
Schließlich wurde mein Sohn aus dem Krankenhaus entlassen. Wir hatten einen Behandlungsplan, Hoffnung und ein Gebet um Heilung. Unsere neue Normalität begann. Meine Mutter schlug vor, dass ich meine neue Gabe zu zeichnen nutzen sollte. Wir besuchten zusammen einen Kunstkurs im örtlichen Atelier für bildende Kunst. Die Kunstlehrerin dort sagte uns, wir sollten ein Bild mitbringen, das uns berührte. Ich brachte eine Weihnachtskarte mit, auf der die Gottesmutter mit dem Jesuskind im Arm abgebildet war. Die Kunstlehrerin meinte daraufhin, dass ich wegen meiner mangelnden Erfahrung und Ausbildung etwas Einfacheres wie eine Blume zeichnen sollte. Ich drehte meinen Hocker zu ihr hin und sagte: „Mein Sohn könnte tot sein, aber er lebt. Jesus und die Gottesmutter sind alles, was für mich zählt. Sie berühren mich.“ Ihre Augen weiteten sich. „Oh, ich hatte keine Ahnung von Ihrem Sohn. Das tut mir leid. Achten Sie einfach auf Ihre Werte“, sagte sie. Ich war verwirrt. „Was haben meine Moralvorstellungen mit meinem Bild zu tun?“ fragte ich. „Helle und dunkle Tonwerte“, sagte sie sanft. „Oh, okay“, sagte ich etwas peinlich berührt.
Ich drehte mich zu meiner Staffelei, schloss die Augen und betete: „Komm, Heiliger Geist, hilf mir, ein Bild zu malen, das andere dazu bringt, Jesus und Maria so zu lieben und zu brauchen, wie ich es jetzt tue.“ Während ich malte, sehnte ich mich nach der Kraft, der Liebe und der Weisheit des Himmels, um das durchzustehen. Mein Verlangen fand Ausdruck in meiner Kunst, jedes neue Werk ein Gebet und ein Geschenk Gottes.
Eines Morgens auf dem Weg aus der Messe sprach mich ein Priester, der zu Besuch war, an. „Ich habe das Bild gesehen, das Sie im Haus Ihrer Schwester gemalt haben, von Christus und dem Engel während der Agonie im Garten. Es hat mich bewegt. Ihre Schwester erzählte mir von Ihrem Sohn und wie Sie inmitten Ihrer Ängste unerwartet Ihr Talent zum Malen entdeckt haben. Ihre Kunst ist wirklich ein Segen, der aus dem Leiden geboren wurde, ein Geschenk“, sagte er. „Ich danke Ihnen. Das ist sie. Rückblickend habe ich das Gefühl, dass das Geschenk der Kunst eine Vorsehung war“, sagte ich.
„Warum? Was meinen Sie?“, fragte er.
„Das Zeichnen lehrte mich, alles anders zu sehen. Ich entdeckte, dass der Kontrast von Dunkelheit und Licht in einem Bild Tiefe, Reichtum und Schönheit erzeugt. Ohne das Licht ist die Dunkelheit in einem Bild ein leerer Abgrund. Die Dunkelheit des Leidens ist wie die Dunkelheit in einem Gemälde. Ohne das Licht Christi drohte das Leiden, mich in die Tiefen der Verzweiflung zu stürzen. Als ich schließlich losließ und meinen Schmerz und alle Umstände Jesus übergab, fiel ich in seine liebenden Arme und seinen Plan für mein Leben. Und dann benutzte Christus, der Meisterkünstler, die Dunkelheit meines Leidens, um mein Herz zärtlich zu machen; um Raum zu schaffen, damit Glaube, Mitgefühl, Hoffnung und Liebe in mir wachsen konnten. Das Licht Christi hat die Dunkelheit vollkommen gemacht und daraus unsagbaren Segen für meinen Sohn, meine Ehe und unsere Familie hervorgebracht „, sagte ich.
„Jetzt verstehe ich, was Sie meinen. Es ist wirklich wahr. Die Kunst ahmt das Leben nach und das mit Christus vereinte Leiden bringt großen Segen. Gepriesen sei Gott“, sagte er.
„Amen“, antwortete ich.
'Beginne heute neu und verändere dein Leben für immer!
All diese Jahre
Vor kurzem legte ich meine ewigen Gelübde als Schwester von der Heiligen Familie von Nazareth ab, nach neun Jahren der Ausbildung. Als ich während der Feier die Kommunion empfangen hatte, überkam mich ein tiefes Gefühl der Rührung und Dankbarkeit. In diesem Moment war mir, als würde Gott mir das Geschenk machen, dass ich ganz präsent sein darf für alles, was er in den Jahren in mir gewirkt hatte. Alle Gaben und Gnaden aus jedem Gebet, jeder Beichte, jedem Empfang der Eucharistie standen mir vor Augen. Die beständige und beharrliche Liebe Gottes ließen mich nur staunen. Während ich im Gebet kniete, dachte ich darüber nach, dass ich sicher eine der unwahrscheinlichsten Kandidatinnen für eine Braut Christi war, aber für Gott ist nichts unmöglich.
Ich war in Houston, Texas, im baptistischen Glauben aufgewachsen. Mit acht Jahren verlor ich meinen Vater. Er nahm sich das Leben, nachdem er jahrelang mit seiner Sucht gekämpft hatte. Weil meine Mutter nicht in der Lage war, sich um uns zu kümmern, wurden meine Brüder und ich von meiner Tante und meinem Onkel adoptiert. In den nächsten zehn Jahren schenkten sie uns eine Beständigkeit und Stabilität, die ich vorher nicht gekannt hatte. Ich ging auf gute Schulen, las Bücher, spielte Fußball, sang im Kirchen- und Schulchor und durfte in vielerlei Hinsicht ein normales Kind sein.
Mit achtzehn Jahren brachte mich eine Broschüre über eine Schule in Dallas, Texas für „unabhängige Denker“ an die University of Dallas, wobei mir die Tatsache völlig entging, dass es eine katholische Schule war. Einen großen Teil meiner vier Jahre auf dem College habe ich mit sündigen Verhaltensweisen verschwendet, weil ich den Schmerz meiner alten Wunden betäuben wollte. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mit dem Schmerz des Verlustes umgehen sollte. Zur gleichen Zeit erhielt ich an der University of Dallas eine Gewissensbildung. Ich verbrachte ein Semester in Rom und begegnete dem heiligen Papst Johannes Paul II, den ich sehr liebte. Wenn er über Gott sprach, fand das bei mir einen tiefen Widerhall. Ich trat einem lateinischen Kirchenchor bei und wurde durch das Singen von Hunderten von Messen mit der Heiligen Messe vertrauter.
Erschaffen für eine andere Welt
Nach meinem Abschluss bestand mein Leben hauptsächlich aus Arbeit tagsüber und Abhängen in Bars mit Freunden am Abend. Irgendwann merkte ich, dass etwas fehlte, denn „wenn es in mir ein Verlangen gibt, das keine Erfahrung in dieser Welt stillen kann, ist die wahrscheinlichste Erklärung, dass ich für eine andere Welt geschaffen bin.“ Also, beschloss ich mich um einen tieferen Glauben zu bemühen. Ich hatte den Wunsch, mehr wie die frommen Frauen zu sein, die mich erzogen hatten. Als es an der Zeit war zu wählen, in welche Kirche ich gehen wollte, fand ich zu meiner Überraschung, dass ich großen Hunger nach der Messe hatte. Ich zögerte jedoch, katholisch zu werden, da es so wenige schwarze Amerikaner in der Kirche gab. Letztendlich brachte mich der Wunsch, Jesus in der Eucharistie zu empfangen, in die Kirche.
Als ich erst einmal katholisch war, war deswegen die Welt noch lange nicht in Ordnung. Ich frönte immer noch sündigen Verhaltensweisen, mit dem Unterschied, dass ich jetzt ständig zur Beichte lief. Ich kämpfte, sowohl emotional als auch geistlich. Ich brachte mich zwar geistlich fast um (auch körperlich, mit einem Gewicht von fast 200 Kilo), erreichte dennoch berufliche Höhen, die ich mir nie erträumt hatte. Inmitten meines Schlamassels kehrte ich nach Rom zurück und ging zur Beichte und Messe im Petersdom. Der Rat meines Beichtvaters „einfach anzufangen“ hat alles verändert. Innerhalb des Jahres entschied ich mich für eine religiöse Berufung, und drei Jahre nach dieser Beichte trat ich als Kandidatin bei den Schwestern von der Heiligen Familie von Nazareth ein.
Eine Liebesaffäre
Elf Jahre nach dieser Beichte sagte ich Ja zu Jesus, auf eine Art, die ich vor elf Jahren nicht für möglich gehalten hatte. Meine Wunden und mein Scham ließen mich einen allzu häufigen Fehler begehen; C.S. Lewis erklärt es treffend: „Wir sind halbherzige Geschöpfe, die mit Alkohol und Sex und Ehrgeiz herumspielen, während uns eine grenzenlose Freude angeboten wird; wie ein dummes Kind, das weiterhin Schlammkuchen im Sandkasten backen will, weil es sich nicht vorstellen kann, was ein Urlaub am Meer bedeutet. Wir sind viel zu leicht zufrieden zu stellen.“ Ich gab mich nicht nur allzu leicht zufrieden, ich machte auch den Fehler, mein Leben im Licht des Kampfes zu sehen, statt im Licht des Einen, der mich liebt.
Während meines Postulats, gab mir eine Schwester in ihren Siebzigern eine Lektion über das geistliche Leben. Sie sagte: „Ich liebe mein Alter. Ich möchte nicht jünger sein, und ich möchte nicht zurückkehren. Ich habe all diese Jahre mit Jesus. Ich besitze all diese Erfahrungen. Das würde ich für nichts eintauschen wollen.“ Sie hatte sicherlich Verluste und Niederschläge erlebt und mit der Sünde gekämpft. Doch in allem war die beständige Liebe zu Jesus zu sehen und das verwandelte ihr Leben in eine Liebesgeschichte mit Jesus, was ein unbezahlbarer Schatz war.
Die Gabe der Tränen
Am Tag meiner ewigen Profess hatten meine Tränen etwas Trauer in ihnen, vermischt mit einem Gefühl von Freude und Dankbarkeit. Während meines ganzen Lebens in der ich Verlust, Schmerz, Kampf und Sünde kannte, war auch die Freude unvermeidlich, wegen der aufopfernden Liebe Christi, die heute in der Eucharistie gegenwärtig ist. Ich habe gelernt, dass das letzte Wort in unseren Geschichten Christus selbst ist. Der heilige Johannes sagt: „Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere Hände angefasst haben … das verkünden wir”.
Meine Tränen an dem Tag meiner ewigen Profess waren ein Zeugnis für die beständige Liebe Christi, komme was wolle, durch all die Jahre.
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