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Lies die wahre Geschichte unseres „Familienwunders”
Vor einigen Jahren haben mein Ehemann und ich beschlossen, der unvermeidlichen Tatsache der Vergänglichkeit unseres Lebens ins Auge zu schauen. Wir beschäftigten uns mit der Welt von Testamenten, Treuhandschaft, Nachlassverwaltern, Testamentseröffnungen, Rechtsanwälten usw. und versuchten, unsere irdischen Besitztümer zu regeln. Es war sehr surreal, zu versuchen sie nach Wert zu katalogisieren. Ist ein Fahrzeug mehr wert als unser Hochzeitsalbum? Würden unsere Kinder den Wert von Erinnerungen, sentimentalen Gegenstände oder Familienerbstücken ebenso verstehen, wie ihr Vater und ich es taten? Welches bleibende Erbe konnten wir jedem unserer Kinder hinterlassen, das für sie wertvoll oder bedeutsam wäre, nachdem wir zum Herrn heimgegangen waren? Glücklicherweise hat Gott die Antworten auf all meine Fragen, und genau wie in der Bibel benutzt er Geschichten, um diese Wahrheiten preis zu geben.
Diese Geschichte dreht sich um unseren zweiten Sohn James (oder Jimmy, wie wir ihn immer nannten), als er ungefähr sechs Jahre alt war. Wir haben unsere Familie in einer wunderschönen, idyllischen Region Neuenglands aufgezogen, wo viele Familienveranstaltungen für die Gemeinde angeboten wurden, wie der jährliche Jahrmarkt, den unsere Gemeinde jeden Herbst veranstaltete. Unsere Familie war aktiv in die Vorbereitungen für den Rummel involviert und wir freuten uns jedes Jahr darauf.
Aufwachsend halfen unsere Kinder, wo sie konnten und wo sie gebraucht wurden. Daher waren unsere Kinder bekannte Gesichter für die anderen freiwilligen Helfer, die den Jahrmarkt möglich machten. Jimmy hatte gelernt, welche Buden meistens besondere Schätze hatten, die sein Interesse weckten. Besonders genoss er die verschiedenen Trödel- und Flohmarkt-Stände. Deshalb meldete er sich in der Woche vor dem Jahrmarkt freiwillig, um beim Aufbau dieser Stände zu helfen, und so schon alle eintreffenden Schätze inspizieren zu können. Jimmy hatte ein besonderes Interesse an jeglichem Plunder und war mit einem guten Auge für Kostbarkeiten und auch einem Talent für Tauschhandel gesegnet. (Und so ganz nebenbei … er macht es immer noch!)
Eines Tages am Jahrmarkt, als alle Vorbereitungen abgeschlossen waren und das Fest losgehen konnte, fragte Jimmy, ob er losziehen dürfe auf der Suche nach Schätzen. Mit unserem Segen und etwas Geld brach er fröhlich und selbständig zu seiner Suche auf. Der Rest von uns verbrachte den Tag, wo immer wir gebraucht wurden, um das Fest zu einem vollen Erfolg zu machen.
Die Feierlichkeiten waren aufregend und spaßig für unsere Familie, aber auch lang und ermüdend, besonders für unsere Kleinen. Am Ende des Rummels kehrten wir müde nach Hause zurück und erzählten reihum die Ereignisse des Tages und zeigten alle Schätze, die wir erworben hatten. Als er an der Reihe war, zog Jimmy stolz eine Handvoll besonderen Schnickschnack aus seiner Tasche.
Systematisch erklärte er seine Bedeutung für ihn und wie er um jedes gefeilscht hatte. Er hob sich seinen kostbarsten Fund bis zum Schluss auf. Als er langsam in seine kleine Tasche griff, zog er vorsichtig eine lange, abgenutzte goldene Kette hervor, an dem ein ebenso abgenutztes goldenes Kreuz hing. Während er es hochhielt, damit wir es alle bewundern konnten, strahlte sein Lächeln, dass es praktisch ein „TADA“ ausrief. Mein Mutterherz hüpfte vor Freude. Dieses kostbare Kind Gottes hatte instinktiv den Eigenwert des abgetragenen Kreuzes erkannt. Ich umarmte ihn mindestens ein halbes Dutzend Mal, um mich mit ihm zu freuen, bevor ich sie alle ins Bett schickte.
Nicht lange nachdem sie in ihren Zimmern verschwunden waren, hallte ein langgezogener Schrei das Treppenhaus hinunter „Maaaaaaaama“. Es folgte ein verzweifeltes Schluchzen, das bedeutete, dass etwas Schlimmes passiert war. Betend dass niemand verletzt war, hetzte ich die Stufen hoch, um Jimmy in seiner Tür stehend zu finden, mit dem Finger in die Ecke seines Zimmers deutend. „Was ist? Was ist passiert? Wo ist das Problem?“ Ich ratterte meine mütterlichen Standardfragen herunter während ich den Raum nach möglichen Antworten absuchte. Ich beugte mich hinunter, um zu hören, was ihn so sehr erschütterte. Während er unter Tränen nach Luft schnappte, erklärte er mir, dass seine Kette durch seine Finger gerutscht und durch einen winzigen Riss in den Bodendielen gefallen war. Seine tränenverschmierten Augen fixierten mich, flehten mich an, seinen besonderen Schatz zu bergen. Ich fragte seinen älteren Bruder ob das stimmte und er bestätigte Jimmys Geschichte.
Plan A beinhaltete, mit einer Taschenlampe in das winzige Loch zu leuchten, in der Hoffnung, dass es schnurgerade hinunter gefallen war, wo ich es sehen konnte und dann herausfinden konnte, wie ich es herausholen würde. Aber kein Glück. Zu Plan B wechselnd, suchte mein Mann die Werkzeuge zusammen und begann, die Dielen hochzustemmen. Obwohl wir alle den Bereich sorgfältig absuchten, war die Kette nirgends zu finden. Während mein Mann die Bodendielen wieder befestigte, versuchte ich, meinen enttäuschten, müden kleinen Jungen zu trösten.
Wir waren alle müde und es war klar, dass wir an diesem Abend nichts mehr ausrichten konnten. Als wir jedoch das Gutenachtgebet mit den Jungs sprachen, kam mir eine Idee. Als ich ein Kind war, ungefähr in Jimmys Alter, hatte ich ein Springseil, das mir sehr viel bedeutete. Irgendwie war es abhandengekommen und ich fühlte mich sehr traurig und hilflos. Ich hielt inne und bat Gott, es für mich zu finden und es an einen bestimmten Ort zu legen, wo ich es am nächsten Morgen finden konnte. Zu meiner Freude war es am nächsten Tag dort. Gott hatte mein Gebet erhört und ich habe seitdem nie wieder aufgehört zu beten und auf ihn zu vertrauen. (Lies diese Geschichte in meinem Artikel „Just Like a Child“ in der September/Oktober Ausgabe 2019 auf ShalomTidings.org)
Ich erinnerte mich und erzählte es den Jungs, und dann beteten wir auf die gleiche Weise, dass Gott Jimmy helfen möge. Jimmy bat Gott, die Kette in eine kleine Truhe auf seiner Kommode zu legen, in der er alle anderen wichtigen Schätze aufbewahrte. Wir beendeten den langen Tag mit diesem Gebet.
Am nächsten Morgen wachte ich durch einen weiteren langgezogenen Schrei auf. „Maaaama!“ Ich sammelte mich, schnappte meinen Bademantel, und die gleiche Liste an Fragen wie am vergangenen Abend ratterte durch meinen Kopf. Doch anstatt meinen Sohn weinend auf der Türschwelle zu finden, sah ich Jimmy von einem Ohr zum anderen grinsen, und die abgenutzte Kette baumelte wieder aus seiner kleinen Hand. „Hast du meine Kette letzte Nacht gefunden?“ fragte er aufgeregt. Mir stockte der Atem. Ich kannte diese Frage! Ich hatte meiner Mutter vor vielen Jahren genau die gleiche Frage gestellt, als ich entdeckte, dass mein Springseil wieder aufgetaucht war. Ich wusste welche Auswirkung meine Antwort gleich auf meinen Sohn haben würde. Ich schüttelte langsam meinen Kopf und streckte meine Hand aus um Jimmys kleine Hand zu halten. „Nein, Jimmy. Ich habe deine Kette nicht gefunden. Du hast Gott um Hilfe gebeten und er hat dein Gebet erhört.“ Ich ließ meine Antwort für einige Momente in sein Herz sinken.
Mein Mann und mein anderer schläfriger Sohn tauchten fragend in der Tür auf: „Was ist los?“ Jimmy richtete dieselbe Frage an sie: „Habt ihr meine Kette letzte Nacht gefunden?“ Keiner konnte sich erklären, wie die Kette in die kleine Schatztruhe gelangt war. Gott hatte Jimmy an jenem Abend besucht und es war für mich an der Zeit, die Lektion, die ich als Kind gelernt hatte, weiter zu geben.
„Jimmy, wenn wir zu Gott beten, hört er uns zu. Letzte Nacht als du Hilfe brauchtest und du Gott auf eine ganz besondere Art um Hilfe gebeten hast, hat Gott dich erhört und dir geholfen. Ich möchte, dass du dich immer an diesen besonderen Moment erinnerst. Ich möchte, dass du weißt, dass du Gott IMMER um Hilfe bitten kannst, egal was du brauchst, oder wie alt du bist. Er wird dir immer helfen. Verstehst du?“ Er sah auf sein kleines Kreuz hinunter und nickte. Die Wahrheit darüber, was gerade geschehen war, begann sich in ihm und uns allen zu verwurzeln. Keiner von uns hat diesen Tag vergessen und wir haben die Geschichte des kleinen Kreuzes an die Kinder weitererzählt, die nach Jimmy geboren wurden.
Mein Mann und ich trafen schließlich die Entscheidungen, wie wir unsere Besitztümer unter unseren Kindern verteilen wollten. Sie mögen nicht voll und ganz den finanziellen oder sentimentalen Wert unserer irdischen Besitztümer verstehen und das ist in Ordnung. Wenn ich mich an diese Geschichte erinnere, fällt mir ein, was Gott in Mt 6, 19-20 sagt: „Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen.“ Gott sagt uns in der Bibel, keine Dinge auf dieser Erde zu sammeln, die verkümmern und verrotten. Er sagt uns, unsere Schätze im Himmel aufzubewahren. Wir haben unseren Kindern das Wissen um die Wichtigkeit des Gebets und den Glauben an Gott, der ewigen Wert hat, vermacht.
Ich habe Frieden und Behaglichkeit gefunden in dem Wissen, dass wir unseren Kindern die Wichtigkeit einer engen, tiefen Beziehung zu Gott weitergegeben haben. Sie wiederum geben ihren Glauben und ihre Geschichten von Gott an ihre Familien weiter. Das Gebet weiterzugeben ist zu unserem immerwährenden Vermächtnis und himmlischen Schatz geworden. Heute möchte ich dich ermutigen. Es ist niemals zu spät, dein eigenes Vermächtnis zu beginnen. Bete für deinen Glauben, um zu wachsen und dann gib deinen Glauben weiter an die Menschen, die Gott in dein Leben stellt. Gott segne euch, liebe Brüder und Schwestern.
Teresa Ann Weider hat der Kirche viele Jahre lang durch ihre aktive Beteiligung an einer Vielzahl von Diensten gedient. Sie lebt mit ihrer Familie in Kalifornien, USA.
Frage: Ich habe Angst vor dem Tod. Obwohl ich an Jesus glaube und auf den Himmel hoffe, erfüllt mich die Angst vor dem Unbekannten. Wie kann ich diese Angst vor dem Tod überwinden? Antwort: Stellen Sie sich vor, Sie wurden in einem Kerker geboren und können die Welt draußen nicht sehen. Eine Tür trennt Sie von der Welt da draußen - vom Sonnenlicht, der frischen Luft, der Fröhlichkeit ... aber Sie haben keine Vorstellung von diesen hellen, schönen Dingen, denn Ihre Welt ist nur dieser dunkle, muffige und heruntergekommene Raum. Ab und zu geht ein Mensch durch die Tür, um nie mehr zurückzukehren. Sie vermissen sie, denn sie waren Ihre Freunde und Sie haben sie Ihr ganzes Leben lang gekannt! Stellen Sie sich nun einen Moment lang vor, dass jemand von draußen zu Ihnen kommt. Er erzählt Ihnen von all den guten Dingen, die Sie außerhalb dieses Kerkers erleben können. Er weiß um diese Dinge, denn er war selbst schon einmal dort. Und weil er Sie liebt, können Sie ihm vertrauen. Er verspricht Ihnen, dass er mit Ihnen durch die Tür gehen wird. Würden Sie seine Hand ergreifen? Würden Sie aufstehen und mit ihm durch die Tür gehen? Natürlich wäre es beängstigend, denn Sie wissen nicht, was draußen vor sich geht. Aber Sie können den Mut haben, den er hat. Wenn Sie ihn kennen und lieben, dann werden Sie seine Hand nehmen und durch die Tür in das Sonnenlicht gehen, in die große Welt da draußen. Es ist beängstigend, aber es gibt Vertrauen und Hoffnung. Jede menschliche Kultur hatte mit der Angst vor dem Unbekannten zu kämpfen, wenn wir durch die dunkle Tür des Todes gehen. Aus eigener Kraft haben wir keine Ahnung, was hinter dem Schleier liegt, aber wir kennen jemanden, der von der anderen Seite gekommen ist, um uns zu sagen, wie die Ewigkeit aussieht. Und was hat er offenbart? Er hat gesagt, diejenigen, die gerettet werden, stehen „vor dem Thron Gottes und dienen ihm bei Tag und Nacht in seinem Tempel; und der, der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt über ihnen aufschlagen. Sie werden keinen Hunger und keinen Durst mehr leiden und weder Sonnenglut noch irgendeine sengende Hitze wird auf ihnen lasten. Denn das Lamm in der Mitte vor dem Thron wird sie weiden und zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens strömt, und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen." (Offenbarung 7:15-17) Wir sind überzeugt, dass das ewige Leben vollkommene Liebe, Leben im Überfluss und vollkommene Freude ist. Tatsächlich ist es so gut, „was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben." (1 Korinther 2:9) Aber haben wir eine Gewissheit, dass wir gerettet werden? Besteht nicht die Möglichkeit, dass wir es nicht in dieses himmlische Paradies schaffen? Ja, es ist wahr, dass es nicht garantiert ist. Dennoch sind wir voller Hoffnung, denn: „Das ist recht und gefällt Gott, unserem Retter; er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen." (1 Timotheus 2:3-4) Er wünscht sich Ihre Rettung mehr, als Sie es sich selbst wünschen! Er wird also alles in seiner Macht Stehende tun, um uns in den Himmel zu bringen. Er hat Ihnen bereits eine Einladung ausgesprochen, geschrieben und unterschrieben mit dem Blut seines Sohnes. Es ist unser Glaube, der in unserem Leben gelebt wird, der so eine Einladung annimmt. Es stimmt, dass wir keine Gewissheit haben, aber wir haben Hoffnung, und „die Hoffnung … lässt nicht zugrunde gehen." (Römer 5:5). Wir sind aufgerufen, in Demut und Vertrauen zu wandeln, im Wissen um die Macht des Erlösers, der „in die Welt gekommen ist, um die Sünder zu retten." (1 Timotheus 1:15) Ganz praktisch können wir die Angst vor dem Tod auf verschiedene Weise überwinden. Erstens: Konzentrieren Sie sich auf Gottes Verheißungen des Himmels. Er hat in der Heiligen Schrift noch viele andere Dinge gesagt, die uns mit der freudigen Erwartung erfüllen, die schöne Ewigkeit zu erhalten, die er für uns vorbereitet hat. Wir sollten mit einer Sehnsucht nach dem Himmel brennen, die die Angst davor, diese gefallene, zerbrochene Welt hinter sich zu lassen, verringern wird. Zweitens: Konzentrieren Sie sich auf Gottes Güte und seine Liebe zu Ihnen. Er wird Sie nie verlassen, auch wenn Sie ins Ungewisse gehen. Und schließlich denken Sie daran, wie er Ihnen begegnet ist, als Sie sich auf neues und unbekanntes Terrain begeben mussten – als Sie ins Studium gingen, heirateten oder ein Haus kauften. Es kann beängstigend sein, etwas zum ersten Mal zu tun, weil man Angst vor dem Unbekannten hat. Aber wenn Gott bei allen diesen neuen Erfahrungen gegenwärtig war, wird er Sie erst recht an die Hand nehmen, wenn Sie durch die Tür des Todes in das Leben gehen, das Sie sich schon lange gewünscht haben!
Von: Pater Joseph Gill
MehrEigentlich hatte ich Ihn nur um Erfolg in der Schule gebeten, aber dann tat Er noch viel mehr … Während meiner Highschool-Zeit erlebte ich eine eindrucksvolle Reise des Glaubens und des schulischen Wachstums. Als gläubiger Katholik glaubte ich fest daran, dass Gott ständig bei mir war, besonders wenn es um meine Schule ging. Ich erinnere mich an ein Halbjahr, in dem ich mit einer gewaltigen Last von Prüfungen und Aufgaben konfrontiert war. Die Fächer schienen sich zu stapeln, und ich fühlte mich überwältigt von der Menge an Informationen, die ich verstehen musste. Zweifel begannen sich in meinen Kopf einzuschleichen und ließen mich an meinen Fähigkeiten zweifeln. In diesen Momenten der Ungewissheit flüchtete ich ins Gebet als meine Quelle des Trostes und der Führung. Jeden Abend zog ich mich in mein Zimmer zurück, zündete eine Kerze an und kniete vor meinem Kruzifix nieder. Ich schüttete Gott mein Herz aus, brachte meine Ängste und Zweifel zum Ausdruck und bat um Kraft, Weisheit und Klarheit für meine Schularbeiten. Ein unsichtbarer Führer Im Laufe einiger Wochen bemerkte ich, dass etwas Außergewöhnliches geschah. Wann immer ich auf ein herausforderndes Thema stieß oder mit einem schwierigen Konzept kämpfte, fand ich unerwartete Klarheit. Es war, als ob ein Licht auf meinen Weg leuchtete, das mir den Weg nach vorne erhellte. Ich stolperte über hilfreiche Quellen oder Passagen in Büchern, die komplexe Ideen perfekt erklärten, oder ich erhielt unerwartete Unterstützung von Klassenkameraden und Lehrern. Ich begann zu erkennen, dass dies keine bloßen Zufälle waren, sondern vielmehr die Zeichen der Gegenwart Gottes und seiner Hilfe in der Schule. Es war, als würde er mich leiten und mich sanft zu den richtigen Unterlagen, den richtigen Leuten und der richtigen Denkweise führen. Mit meinem Vertrauen auf Gottes Führung wuchs auch mein Selbstvertrauen, und meine Noten begannen sich zu verbessern. Ich bemerkte einen deutlichen Unterschied in meiner Fähigkeit, Informationen aufzunehmen und komplexe Sachverhalte zu verstehen. Ich lernte nun nicht mehr allein; ich hatte einen unsichtbaren Begleiter an meiner Seite, der mich durch jede Herausforderung führte und mich ermutigte, durchzuhalten. Dabei ging es aber nicht nur um die Noten. Durch diese Erfahrung lernte ich wertvolle Lektionen über Glauben und Vertrauen. Ich lernte, dass Gottes Hilfe nicht auf geistliche Angelegenheiten beschränkt war, sondern sich auf jeden Aspekt unseres Lebens, auch der Schule, bezog. Ich lernte, dass, wenn wir uns mit aufrichtigem Herzen an Gott wenden, er nicht nur unsere Gebete erhört, sondern uns auch die Unterstützung gibt, die wir brauchen. Verbunden bleiben Diese Reise hat mich gelehrt, wie wichtig es ist, eine enge Verbindung zu Gott zu halten, seine Führung zu suchen und auf seinen Plan zu vertrauen. Sie erinnert mich daran, dass wahrer Erfolg nicht nur an Schulleistungen gemessen wird, sondern auch an der Entwicklung des Charakters, der Widerstandsfähigkeit und des Glaubens. Rückblickend bin ich dankbar für die Herausforderungen, denen ich mich in diesem Halbjahr stellen musste, denn sie haben meine Beziehung zu Gott vertieft und meine Überzeugung von seiner unerschütterlichen Hilfe gestärkt. Auch bei meinem weiteren schulischen Fortkommen profitiere ich von den Lektionen, die ich während dieser Zeit gelernt habe. Ich weiß, dass Gottes Führung immer da sein wird, um mich auf den Weg der Erkenntnis und Erfüllung zu führen. In einer Welt, in der der schulische Druck oft schwer auf uns lasten kann, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass wir nicht allein auf unserem Weg sind. Als Katholiken haben wir das Privileg, Gottes Führung zu suchen und immer wieder Trost in seiner Gegenwart zu finden. Durch diese persönliche Geschichte hoffe ich, andere zu inspirieren, auf Gottes unerschütterliche Unterstützung zu vertrauen. Nicht nur in der Schule, sondern in jedem Aspekt des Lebens. Mögen wir alle Trost in dem Wissen finden, dass Gott unser oberster Lehrer ist, der uns zu Weisheit, Verständnis und unerschütterlichem Glauben führt.
Von: Delon Rojes
MehrWenn ich nicht durch diese Dunkelheit gegangen wäre, wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Meine Eltern wollten immer eine Familie gründen, aber erst mit 40 Jahren konnte meine Mutter schwanger werden. So war ich ihr Wunderbaby, das auch noch an ihrem Geburtstag geboren wurde, genau ein Jahr, nachdem sie eine besondere Novene mit der Bitte um ein Kind abgeschlossen hatte. Ein Jahr später wurde mir noch ein kleiner Bruder geschenkt. Meine Familie war nominell katholisch. Wir gingen zur Sonntagsmesse und empfingen die Sakramente, aber mehr war da nicht. Als ich etwa elf oder zwölf Jahre alt war, wandten sich meine Eltern von der Kirche ab, und mein Glaubensleben machte eine unglaublich lange Pause. Sich windende Qualen Die Teenagerjahre waren voller Druck, den ich mir zum großen Teil selbst auferlegt habe. Ich verglich mich mit anderen Mädchen und war mit meinem Aussehen unzufrieden. Ich war sehr selbstbewusst und ängstlich. Obwohl ich gut mitkam, hatte ich es in der Schule schwer, weil ich sehr ehrgeizig war. Ich wollte weiterkommen und den Leuten zeigen, dass ich erfolgreich und intelligent sein konnte. Wir hatten als Familie nicht viel Geld, also dachte ich, dass ein gutes Studium und ein guter Job die Lösung für alles sein würden. Stattdessen aber wurde ich immer trauriger. Zwar ging ich zum Sport und auf Feiern, aber am Tag danach wachte ich auf und fühlte mich ganz leer. Ich hatte ein paar gute Freunde, aber sie hatten auch selbst zu kämpfen. Ich weiß noch, wie ich versuchte, sie zu unterstützen, und am Ende fragte ich mich nach dem Grund all des Leids um mich herum. Ich war verloren, und diese Traurigkeit brachte mich dazu, mich zu verschließen und mich in mich selbst zu verkriechen. Als ich etwa fünfzehn Jahre alt war, verfiel ich in die Gewohnheit, mich selbst zu verletzen Wie ich später feststellte, hatte ich in diesem Alter noch nicht die Reife oder die Fähigkeit, über meine Gefühle zu sprechen. Als der Druck immer größer wurde, gab ich mehrmals meinen Selbstmordgedanken nach. Bei einem Krankenhausaufenthalt sah einer der Ärzte, wie ich mich quälte, und sagte: „Glaubst du an Gott? Glaubst du an ein Leben nach dem Tod?" Ich dachte, dass das die seltsamste Frage ist, die man sich stellen kann, aber in dieser Nacht erinnerte ich mich daran und dachte darüber nach. Da schrie ich zu Gott um Hilfe: „Gott, wenn es dich gibt, dann hilf mir bitte. Ich möchte leben. Ich würde gerne mein Leben damit verbringen, Gutes zu tun, aber ich bin nicht einmal in der Lage, mich selbst zu lieben. Was auch immer ich tue, alles endet im Burnout, wenn ich keinen Sinn in all dem sehe." Eine helfende Hand Ich begann, mit der Gottesmutter Maria zu sprechen in der Hoffnung, dass sie mich vielleicht verstehen und mir helfen könnte. Kurz darauf lud mich eine Freundin meiner Mutter zu einer Pilgerfahrt nach Medugorje ein. Ich wollte das eigentlich nicht, aber ich nahm die Einladung an, mehr aus Neugierde, ein neues Land und schönes Wetter zu sehen. Umgeben von Menschen, die den Rosenkranz beteten, fasteten, auf Berge stiegen und zur Messe gingen, fühlte ich mich fehl am Platz, aber gleichzeitig war ich doch auch ein wenig fasziniert. Es war die Zeit des Katholischen Jugendfestivals, und es waren etwa 60.000 junge Menschen dort, die die Messe und die Anbetung besuchten und jeden Tag den Rosenkranz beteten; nicht, weil sie dazu gezwungen wurden, sondern aus Freude, aus reinem Verlangen. Ich fragte mich, ob diese Menschen wohl perfekte Familien hatten, die es ihnen wirklich leicht machten, zu glauben, zu klatschen, zu tanzen und all das. Um ehrlich zu sein, sehnte ich mich nach dieser Freude! Während unserer Pilgerreise hörten wir die Zeugnisse von Mädchen und Jungen in der nahegelegenen Cenacolo-Gemeinschaft, und das veränderte wirklich die Dinge für mich. 1983 hatte eine italienische Nonne die Gemeinschaft Cenacolo gegründet, um jungen Menschen zu helfen, deren Leben auf die schiefe Bahn geraten war. Inzwischen gibt es die Organisation in vielen Ländern weltweit. Dort hörte ich die Geschichte eines Mädchens aus Schottland, das Drogenprobleme hatte und auch versucht hatte, sich das Leben zu nehmen. Ich dachte: „Wenn sie so glücklich leben kann, wenn sie all den Schmerz und das Leid hinter sich lassen und wirklich an Gott glauben kann, dann ist das vielleicht auch etwas für mich." Eine weitere große Gnade, die mir in Medugorje zuteilwurde, war, dass ich zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder zur Beichte ging. Ich wusste nicht, was mich erwartete, aber als ich in der Beichte Gott endlich laut sagte, was mich verletzt hatte und was ich selbst getan hatte, um andere und mich selbst zu verletzen, fiel eine enorme Last von meinen Schultern. Ich fühlte nur Frieden, und ich fühlte mich gereinigt, um einen Neuanfang zu machen. Gerührt kam ich zurück und begann ein Studium in Irland, aber ohne angemessene Unterstützung landete ich wieder im Krankenhaus. Den Weg finden Als ich merkte, dass ich Hilfe brauchte, ging ich zurück nach Italien und wurde Teil einer Cenacolo-Gemeinschaft. Es war nicht leicht. Alles war neu: die Sprache, das Gebet, die verschiedenen Persönlichkeiten, die Kulturen, aber es war etwas Wahres daran. Niemand versuchte, mich von irgendetwas zu überzeugen; alle lebten ihr Leben in Gebet, Arbeit und wahrer Freundschaft, und das heilte sie. Sie lebten in Frieden und Freude, und das war nicht gespielt, sondern echt. Ich war ja den ganzen Tag bei ihnen, jeden Tag! Und da konnte ich es sehen. Und ich wollte das auch! Was mir in diesen Tagen wirklich half, war die Anbetung. Ich weiß nicht, wie oft ich einfach vor dem Allerheiligsten geweint habe. Kein Therapeut sprach zu mir, niemand versuchte, mir irgendwelche Medikamente zu geben, es fühlte sich einfach so an, als würde ich gereinigt werden. Auch in der Gemeinschaft gab es, abgesehen von Gott, nichts Besonderes. Etwas anderes, das mir wirklich half, aus meiner Depression herauszukommen, war, dass ich begann, für andere da zu sein. Solange ich auf mein eigenes Ich, meine eigenen Wunden und Probleme schaute, grub ich mir nur ein immer noch größeres Loch. Das Gemeinschaftsleben aber zwang mich, aus mir selbst herauszukommen, mich anderen zuzuwenden und zu versuchen, ihnen Hoffnung zu geben – die Hoffnung, die ich in Christus gefunden hatte. Es hat mir sehr geholfen, wenn andere junge Menschen in die Gemeinschaft kamen, junge Mädchen, die ähnliche Probleme hatten wie ich oder manchmal sogar noch schlimmere. Ich kümmerte mich um sie, versuchte, eine ältere Schwester für sie zu sein und manchmal sogar eine Mutter. Ich begann, darüber nachzudenken, was meine Mutter mit mir erlebt hätte, wenn ich mich selbst verletzt hätte oder unglücklich gewesen wäre. Es gibt oft ein gewisses Gefühl der Hilflosigkeit, aber mit dem Glauben kann man, auch wenn man jemandem nicht mit Worten helfen kann, dies auf den Knien tun. Ich habe gesehen, wie sich durch das Gebet so viele Mädchen und auch mein eigenes Leben veränderten. Es ist nichts Mystisches oder etwas, das ich theologisch erklären könnte, aber die Treue zum Rosenkranz, zum Gebet und zu den Sakramenten hat mein Leben und so viele andere Leben verändert und uns einen neuen Lebenswillen gegeben. Es weitergeben Ich kehrte nach Irland zurück, um den Beruf der Krankenpflegerin anzustreben; doch in Wirklichkeit war es mehr als ein Beruf: Ich fühlte zutiefst, dass es das war, womit ich mein Leben verbringen wollte. Jetzt lebe ich mit jungen Menschen zusammen, von denen einige so sind, wie ich es in ihrem Alter war. Sie kämpfen mit Selbstverletzungen, Depressionen, Angstzuständen, Drogenmissbrauch oder Unreinheit. Ich halte es für wichtig, ihnen zu sagen, was Gott in meinem Leben getan hat, und so erzähle ich ihnen manchmal während des Mittagessens, dass ich nicht in der Lage wäre, diesen Beruf auszuüben und all das Leid und die Schmerzen zu sehen, wenn ich nicht glauben würde, dass es mehr im Leben gibt als nur den Tod nach einer Krankheit. Die Leute sagen mir oft: „Oh, dein Name ist Joy (Freude), das passt so gut zu dir, du bist so fröhlich und lächelnd." Dann lache ich innerlich: „Wenn du nur wüsstest, woher das kommt!" Meine Freude ist aus dem Leiden entstanden; darum ist sie auch eine echte Freude. Sie hält an, auch wenn es Schmerzen gibt. Und ich möchte, dass die jungen Menschen die gleiche Freude haben, denn es ist nicht nur meine Freude, sondern eine, die von Gott kommt, so dass jeder andere sie auch erfahren kann. Ich möchte einfach diese unendliche Freude Gottes weitergeben, damit andere wissen, dass man aus Schmerz, Elend und Schwierigkeiten auch wieder herauskommen kann – voller Dankbarkeit und Freude über unseren Vater.
Von: Joy Byrne
MehrEs war höchst riskant, was Johannes Prassek in seinen Predigten sagte. Denn der Erste Kaplan der Lübecker Herz-Jesu Gemeinde hielt mit seiner Kritik an den Nationalsozialisten nicht hinter dem Berg. Wohlmeinende rieten ihm daher zur Mäßigung – im eigenen Interesse. Doch das kam für den jungen Priester nicht in Frage: „Wer soll denn sonst die Wahrheit sagen, wenn es nicht die Priester tun?“ erwiderte er seinen Kritikern. Prassek, 1911 in Hamburg geboren, stammte aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater war Maurer. Nach dem Abitur in seiner Heimatstadt hatte er Theologie in Frankfurt und Münster studiert, bevor er 1937 in Osnabrück zum Priester geweiht wurde. In der Seelsorge zeigte der junge Kaplan ein Herz für die Jugend und für die polnischen Zwangsarbeiter, die in Lübecks Waffen- und Munitionsfabriken arbeiten mussten. Dafür lernte er extra Polnisch. Als während des verheerenden Luftangriffs auf Lübeck am 28. und 29. März 1942 das Krankenhaus gegenüber seiner Kirche zerstört wurde, half er auch bei der Bergung der unter den Trümmern eingeschlossenen Menschen. Das brachte ihm sogar das Luftschutz-Ehrenzeichen ein. Geholfen hat ihm das aber nicht. Nur zwei Wochen nach der Verleihung, am 28. Mai 1942, durchsuchte die Gestapo das Pfarrhaus und verhaftete den mutigen Geistlichen. Sein „Delikt“: die Verbreitung der nazikritischen Predigten des Münsteraner Bischofs Clemens August Graf von Galen sowie angeblich hetzerische Behauptungen in einem Kreis von Soldaten. Mit Prassek kamen Eduard Müller und Hermann Lange (geb. 1911 und 1912), zwei weitere junge Kapläne der Propsteikirche, sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink (geb. 1894) in Haft. Die Freundschaft der vier Gottesmänner über die Konfessionsgrenzen hinweg war damals höchst ungewöhnlich; es war ihre Ablehnung des Nazi-Regimes, die sie zusammenführte. Um sie abzuurteilen, kam der Zweite Senat des berüchtigten Volksgerichtshofs extra nach Lübeck. Doch auch in der Verhandlung bekräftigte Kaplan Prassek mutig seine Kritik am Nationalsozialismus. Nazi-Richter Dr. Wilhelm Crohne (1880-1945) verurteilte schließlich alle vier Angeklagten zum Tode – und schimpfte: „Alle Geistlichen sind Schufte und Hunde!“ Auch ein Gnadengesuch von Bischof Hermann Wilhelm Berning blieb wirkungslos. Am 10. November 1943 wurden Johannes Prassek und seine drei Mitangeklagten in Hamburg mit dem Fallbeil hingerichtet, die Leichname von Prassek und Müller im KZ Neuengamme verbrannt. Die Kosten von Prozess und Hinrichtung stellte die Staatsanwaltschaft zynisch den Hinterbliebenen in Rechnung. Doch selbst eineinhalb Jahre Isolationshaft im Nazigefängnis konnten Johannes Prassek nicht brechen. Am Tag seiner Hinrichtung schrieb er an seine Familie: „Ihr Lieben! Heute Abend ist es nun so weit, dass ich sterben darf. Ich freue mich so, ich kann es Euch nicht sagen, wie sehr. Gott ist so gut, dass er mich noch einige schöne Jahre als Priester hat arbeiten lassen. Und dieses Ende, so mit vollem Bewusstsein und in ruhiger Vorbereitung darauf sterben dürfen, ist das Schönste von allem.“ 2011 fand in Lübeck die Seligsprechung der drei katholischen Priester Prassek, Lange und Müller statt, wobei auch des evangelischen Pastors Stellbrink eigens gedacht wurde.
Von: Shalom Tidings
MehrUnzählige Male hatte ich das Gefühl, dass niemand weiß, was ich durchmache. Während ich kämpfe, habe ich mich nach jemandem gesehnt, der mich ansieht und sagt: „Ich weiß genau, wie du dich fühlst." Selbst diejenigen, die ähnlich leiden, können nicht genau verstehen, was in meinem Herzen vorgeht. In solchen Momenten scheint es oft, dass die menschliche Liebe nicht das bietet, wonach ich mich sehne. Die Menschen erfüllen nicht meine Erwartungen an das, was ich mir in der Liebe wünsche, und oft erfülle auch ich nicht die Erwartungen der anderen an Liebe. Doch in diesen Zeiten habe ich erkannt, dass alles, was ich mir wünsche, möglich ist. In der Weihnachtszeit sehen wir, wie Gott Mensch wurde, damit er all das fühlen konnte, was wir in unserer menschlichen Schwäche fühlen. Er weiß, was es bedeutet, wie wir zu leiden. Das soll uns daran erinnern, dass es jemanden gibt, der unseren Schmerz versteht; jemanden, der mit uns leidet. Die Tatsache, dass Gott sich entschlossen hat, für mich Mensch zu werden, zeigt das Ausmaß seiner Liebe. Die Liebe und das Verständnis, das ich von den Menschen ersehne, zeigt sich in der Entscheidung Gottes, sich für mich zu opfern und Mensch zu werden. Es gibt keine größere Liebesgeschichte, die je geschrieben wurde, als dass unser Gott ein winziges, abhängiges Baby wurde, nur für uns!
Von: Sarah Barry
MehrIst es möglich, alle zehn Millionen Menschen, die auf der ganzen Welt inhaftiert sind, zum gleichen Zeitpunkt zu besuchen? Sie fragen sich wie das funktionieren soll? Lesen Sie weiter „Als ich im Gefängnis war, habt ihr mich besucht". Diesen Menschen hat Jesus am Tag des Jüngsten Gerichts eine Belohnung versprochen. Es gibt strenge Vorschriften und Einschränkungen, wenn man Gefangene im Gefängnis besuchen möchte. Aber gibt es einen Weg, alle zehn Millionen Menschen in den Gefängnissen der Welt zu besuchen? JA! Und zwar, indem Sie regelmäßig für alle Gefangenen beten und jeden, den Sie persönlich kennen, beim Namen nennen. Dazu kann man eine Kerze anzünden, um zu symbolisieren, dass das Gebet zu Gott aufsteigt und Licht in die Dunkelheit des Lebens eines Gefangenen bringt. Als ich im Gefängnis war, zündeten meine Familie und Freunde für mich Kerzen an, als lebendige Flamme der Opfergabe für den allmächtigen Gott. Für mich war das sehr wirkungsvoll. Es war erstaunlich, wie plötzlich ein Strahl der Freude durch die Finsternis des normalen Gefängnisalltags zu mir durchdrang. Dieser Strahl war klein, aber so bedeutungsvoll, dass ich für einen Moment den Ort und meine Umstände vergaß und dachte: „Es gibt doch einen Gott, sogar hier im Gefängnis". Ich glaube, die wirksamste Art, Gefangenen und denen zu helfen, die Gebet sehr nötig haben, besteht darin, die heiligen kostbaren Wunden Jesu zu betrachten, die er während seiner Passion von der Verhaftung am Gründonnerstag bis seinem Tod am Karfreitag erlitt. Unermüdliche Verheißung Betrachten Sie all die Schläge und Übergriffe auf seinen Körper, einschließlich der grausamen Geißelung und der ständigen Schmerzen der Wunden der Dornenkrone, aber besonders die fünf kostbarsten Wunden an seinen Händen, Füßen und an seiner Seite. Die heilige Faustina sagt, wie sehr es Jesus gefällt, wenn wir seine Wunden betrachten, und wie er verspricht, ein Meer der Barmherzigkeit auszugießen, wenn wir dies tun. Nehmt dieses barmherzige und großzügige Angebot wahr. Beten Sie um Gnade und Barmherzigkeit für sich selbst, für diejenigen, die Sie namentlich kennen, und für all die zehn Millionen Gefangenen, die aus allen möglichen Gründen - ob gerechtfertigt oder nicht, im Gefängnis sitzen. Er möchte jede einzelne Seele retten und jeden einzelnen zu sich rufen, um seine Barmherzigkeit und Vergebung zu empfangen. Beten Sie auch für die Unterdrückten, die Ausgegrenzten, die Armen, die Kranken und Bettlägerigen und die still Leidenden, die niemanden haben. Beten Sie für alle, die hungern - nach Nahrung, Wissen oder einer Chance, ihre von Gott gegebenen Talente einzusetzen. Beten Sie für die Ungeborenen und die Gottlosen. Wir alle sind auf die eine oder andere Weise Gefangene, aber besonders sind wir Gefangene der Sünde in allen ihren heimtückischen Formen. Er bittet uns, zum Fuß des Kreuzes zu kommen, das von seinem kostbaren Blut getränkt ist, und unsere Bitten vor ihn hinzulegen. Was auch immer die Absicht sein mag, er wird in Barmherzigkeit darauf antworten. Lassen wir keine Gelegenheit aus, um jene unermesslichen Schätze zu erbitten, die unser barmherziger Herr uns verheißen hat. Wenn wir für die zehn Millionen Gefangenen auf der ganzen Welt beten, werden diese zu 100 Prozent erreicht. Denn so wie unser Herr sich jedem von uns während der Eucharistie hingibt, vervielfacht er jedes einzelne Gebet wie ein Megafon, sodass das Herz eines jeden Gefangenen erreicht wird. Glauben Sie nie: „Wie kann mein kleines Gebet für so viele Menschen wirkungsvoll sein?" Erinnern Sie sich an das Wunder mit den Broten und Fischen und zweifeln Sie nicht daran.
Von: Sean Hampsey
MehrWühlen Sie sich durch diesen Artikel, um eine neue „Rohrumleitung“ für Ihr Gebetsleben auszugraben Vor einigen Jahren hatte meine Schwester in ihrem Haus ein großes Problem mit ihren Wasserleitungen. Es hatte auf dem Grundstück ein unentdecktes Wasserleck gegeben, was dazu führte, dass ihre Wasserabrechnung von $70 auf $400 pro Monat stieg. Sie versuchte mit ihrem Sohn, den Ursprung dieses Lecks zu finden, indem sie viel gruben und aushoben, jedoch blieb dies alles ohne Erfolg. Nach einer erfolglosen tagelangen Suche hatte ein Freund eine Lösung: Seine Idee war es, die Suche nach dem Leck aufzugeben. Stattdessen sollte sie zu dem Kopf der Wasserleitung gehen, eine neue Leitung anbringen und so um jenen Bereich herumleiten, der aufgrund der Wasseransammlung ein Problem darstellte. Eine neue Leitung sollte auf einem neuen Weg verlegt und die alte Leitung entfernt werden. Und so machten sie es auch. Nach einem von harter Arbeit und jeder Menge Buddeln geprägten Tag hatten sie ihren Plan erfüllt. Und Voila! Das Problem war gelöst, und die Wasserabrechnung meiner Schwester sank wieder. Als ich darüber nachdachte, wanderten meine Gedanken zu unbeantworteten Gebeten. Oftmals beten wir für Personen oder Situationen, jedoch scheinen diese Gebete nichts zu bewirken. Die Leitung zu Gottes Ohr scheint „undicht“. Wir beten vielleicht für Personen, dass sie sich bekehren oder wieder zu ihrer Kirche zurückkehren. Oder wir beten um einen Job für jemanden, der länger arbeitslos war. Oder wir beten um Heilung für jemanden, der mit schweren Gesundheitsproblemen zu kämpfen hat. Wie auch immer die Situation ist, sehen wir keine Fortschritte und glauben, dass unsere Gebete verschwendet oder nutzlos sind. Ich erinnere mich, wie ich für einen sehr schwierigen Personalkonflikt innerhalb der Missionsorganisation, für die ich arbeite, gebetet habe. Das war eine stressige Phase, die emotional und körperlich an meiner Energie zehrte. Nichts, was ich auf natürlicher Ebene versuchte, schien es das Problem zu lösen, und meine Gebete um eine Lösung hatten anscheinend keine Wirkung. Eines Tages rief ich verzweifelt im Gebet zu Gott und hörte eine stille, ruhige Stimme in meinem Herzen: „Überlass es mir. Ich werde mich darum kümmern.“ Ich merkte, dass eine Änderung in meiner Herangehensweise notwendig war, eine „Rohrumleitung“ sozusagen. Bis dahin hatte ich versucht, die Situation durch eigene Bemühungen zu lösen: zu vermitteln, zu diskutieren, verschiedene Kompromisse einzugehen und die beteiligten Parteien zu beruhigen. Da aber nichts davon funktioniert hatte und die Sachen nur noch schlimmer wurden, wusste ich, dass ich Gott daran lassen musste. So gab ich ihm mein Okay. „Gott, ich übergebe alles an dich. Tu, was immer du auch tun musst, und ich werde mitmachen.“ Innerhalb der nächsten 48 Stunden war die Situation vollständig gelöst! Atemberaubend schnell traf eine der Parteien eine Entscheidung, die alles veränderte, und der Stress und Konflikt wurden einfach so beseitigt. Ich war fassungslos und konnte nicht glauben, was passiert war. Und was habe ich daraus gelernt? Wenn ich auf eine bestimmte Art und Weise für etwas oder jemanden bete, aber nicht weiterkomme und keine Durchbrüche sehe, muss ich vielleicht die Art und Weise, wie ich bete, ändern. Innezuhalten und den Heiligen Geist zu fragen: „Gibt es einen anderen Weg, wie ich für diese Person beten sollte? Gibt es etwas anderes, worum ich bitten sollte, eine bestimmte Gnade, die sie gerade braucht?“ Vielleicht müssen wir nur eine „Rohrumleitung“ probieren. Anstatt zu versuchen, das Leck oder die Quelle des Widerstands zu finden, können wir beten, dass Gott sie einfach umgeht. Gott ist sehr kreativ (der Ursprung der Kreativität, der wahre Schöpfer) und wenn wir weiter mit ihm zusammenarbeiten, wird er andere Wege finden, um Probleme zu lösen und Gnade zu bringen, an die wir nicht einmal gedacht haben. Lassen Sie Gott Gott sein und geben Sie ihm Raum, sich zu bewegen und zu handeln. In meinem Fall musste ich nur aus dem Weg gehen, in Demut anerkennen, dass das, was ich bisher getan hatte, nicht funktioniert hatte, und mich dem Herrn noch tiefer hingeben, sodass er handeln konnte. Aber jede Situation ist anders. Fragen Sie daher Gott, was er von Ihnen will, und hören Sie auf seine Anweisungen. Befolgen Sie diese so gut wie möglich und überlassen Sie die Ergebnisse seinen Händen. Und denken Sie daran, was Jesus sagte: „Was für Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich.“ (Lukas 18,27)
Von: Ellen Hogarty
MehrWir alle haben das Geschenk der Zeit erhalten, aber was machen wir damit? Manchmal habe ich Schwierigkeiten zu verstehen, was Gott mir zu sagen versucht. Oft bedränge ich ihn, sich zu wiederholen. Letztes Jahr hatte ich immer wieder das Gefühl, dass der Herr mir diese Worte ins Herz legte: „Setze eine Hecke darum." Schließlich bat ich ihn um eine Klarstellung, und mir kam diese Schriftstelle in den Sinn: „Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm." (Mt 21,33) Ich wusste, dass Hecken dicht gepflanzte Sträucher sind, die oft Gärten umschließen. Als ich Gott fragte, was ich umzäunen sollte, verstand ich, dass ich auf meine Zeit aufpassen sollte, vor allem auf meine Zeit mit ihm. Also begann ich, meine Morgenroutine sorgfältiger zu gestalten. Ich wurde mir meiner Gedanken beim Aufwachen, der Träume und Lieder, die mir durch den Kopf gingen, bewusster. Ich fing an, Tagebuch zu führen. Ich bemühte mich, mein Herz mit Lob und Dankbarkeit zu Gott zu erheben, noch bevor ich das Bett verließ. Anstatt die sozialen Medien zu durchforsten oder die Nachrichten zu lesen, las ich nun jeden Tag mit meinem Morgenkaffee in der Hand die Lesungen der Tagesmesse. Ich hüte mein inneres Leben. Ich wache über meine Zeit mit dem Herrn. Ich fühle mich wie ein Wächter bei Tagesanbruch. Als ich im vergangenen Jahr einen Seelsorger aufsuchte, fragte er mich als erstes, ob ich eine tägliche Gebetsroutine habe. Es war ihm am wichtigsten, dass ich ein regelmäßiges und konsequentes Gebetsleben führe. Mein Mann und ich beten jetzt als Ehepaar viel treuer. Wir haben begonnen, bei den Mahlzeiten bewusster zu beten, und fügen den Gebeten, die wir auswendig kennen, auch Herzensanliegen hinzu. Am Ende des Tages halten wir unsere Verpflichtung ein, als Familie zu beten. Ich bete im Auto. Ich bete in der Kirche. Ich bete bei meinem morgendlichen Jogging. Manchmal gehe ich um einen Park herum, während ich den Rosenkranz oder den Barmherzigkeitsrosenkranz bete, und lege eine Gebetshecke um ihn. Ich glaube, dass diese neuen Gewohnheiten bereits Früchte tragen. Ich habe einen Rückgang der fragwürdigen Aktivitäten im Park nebenan festgestellt. Mir ist auch aufgefallen, dass mein Mann und ich mehr an einem Strang ziehen und eher bereit sind, über unsere Differenzen zu lachen. Aber am wichtigsten ist, dass ich eine Veränderung bei mir selbst festgestellt habe. Ich habe mehr Frieden. Ich bin mehr im Einklang mit dem, was der Herr zu meinem Herzen spricht. Ich bin besser darauf vorbereitet, die Herausforderungen eines jeden Tages zu meistern. Gott möchte, dass wir alle ohne Unterlass beten, aber der erste Schritt besteht darin, eine Gebetshecke um unsere Tage zu legen. Wir müssen die ersten Früchte unseres Tages dem Herrn darbringen und unseren Tag mit Gebet beenden. Unsere Gebetshecken werden unterschiedlich sein, aber wir müssen sicher sein, dass wir sie errichten, um die Taktiken des Teufels zu vereiteln. Gott nähert sich uns ständig, und er möchte, dass wir uns ihm nähern. Aber wir sind leicht ablenkbar. Wir müssen unsere Zeit sorgfältig hüten. Gebetshecken werden zu einem fruchtbareren Ort führen.
Von: Denise Jasek
MehrEs ist nicht leicht, zu sagen „Ich vergebe“ und wirklich zu vergeben, es sei denn... „Zur Freiheit hat uns Christus befreit.“ (Gal 5,1) Ich bin mir sicher, dass die meisten Menschen wissen, dass Vergebung das Herzstück der christlichen Botschaft ist, aber viele wären überrascht zu erfahren, dass es zu körperlichen Schmerzen führen kann, wenn man jemandem nicht vergibt. Ich weiß das aus eigener Erfahrung. Mehrere Male habe ich erlebt, wie die Kraft des Heiligen Geistes diese schreckliche, oft lähmende Krankheit geheilt hat. Kein Klischee Die ersten Worte, die Jesus sprach, als er am Kreuz starb, waren Worte der Vergebung (Lk 23,34). Sein liebevolles Opfer war der Moment, auf den die Menschheit gewartet hatte, um sie von Sünde und Tod zu befreien. Die Vergebung war wieder auf seinen Lippen, als er seinen Jüngern nach seiner Auferstehung begegnete und ihnen die Macht gab, sie in seinem Namen zu gewähren (Joh 20,19-23). Als die Apostel ihn fragten, wie sie beten sollten, antwortete Jesus mit einem Gebet, das uns erlaubt, Gott mit „Vater“ anzusprechen und ihn zu bitten, „vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ (Mt 6,12). Wenn wir selbst Vergebung erwarten, müssen wir auch anderen vergeben (Mt 5,23-26; 6,14). Unversöhnlichkeit kann mit einer geballten Faust verglichen werden. Eine geballte Faust ist angespannt und wird oft im Zorn geballt. Sie ist eigentlich nur für eine Sache geeignet: jemanden zu schlagen oder zumindest dazu bereit zu sein. Wenn diese Faust jemanden trifft, kann man davon ausgehen, dass zurückgeschlagen wird, was zu noch mehr Feindseligkeit führt. Wenn die Faust geballt ist, ist sie nicht offen. Eine offene Hand ist fähig zu empfangen, aber wenn sie geschlossen und geballt ist, ist es nicht möglich, das anzunehmen, was angeboten wird. Wenn wir aber unsere Hände öffnen, um zu empfangen, können wir auch weitergeben, was wir empfangen. Wenn er frei macht Als ich in der Messe darüber betete, kam mir das Bild eines Spazierstocks in den Sinn, und mir wurde klar, dass wir, wenn wir nicht vergeben, auf unserem Weg durchs Leben behindert werden. Nach der Messe kam ein Mann auf uns zu, als wir uns draußen unterhielten, und bat uns, ein Foto von ihm vor der Kirche zu machen. Als ich seinen Gehstock bemerkte, ahnte ich, dass seine Krankheit durch Unversöhnlichkeit verursacht wurde. Im weiteren Verlauf des Gesprächs erzählte er mir von seiner Vergangenheit und bat mich abschließend, ihn im Gebet zu behalten, da er an einem schlimmen Rückenleiden leide. Ich lud ihn ein, sofort mit mir zu beten, denn Jesus wollte ihn heilen, aber das würde etwas von ihm verlangen. Neugierig und offen willigte er ein und fragte, was dafür nötig sei. Ich sagte ihm, dass er den Menschen, die er gerade erwähnt hatte, und allen anderen, die ihn verletzt hatten, vergeben müsse. Ich konnte sehen, wie er innerlich kämpfte, und so ermutigte ich ihn mit der Zusicherung, dass er sich nicht auf seine eigene Kraft verlassen müsse, um zu vergeben. Wenn er im Namen Jesu vergab, dann würde Jesus ihn stärken, führen und befreien. Seine Augen leuchteten auf, als er flüsterte: „Mit der Kraft meines Herrn, ja, kann ich vergeben“. Ich leitete ihn zu einem Gebet an, das damit endete, dass ich für die Heilung seines Rückens betete, indem ich ihm die Hände auf die Problemstelle legte (Mk 16,15-18). Ich sagte ihm, er solle tun, was Jesus gesagt habe, und die Heilung in Anspruch nehmen, indem er Gott in dem Glauben danke, dass er sie empfangen habe (Mk 11,22-25). Das war am Freitagabend. Am Sonntag schickte er mir eine SMS: „Preiset den Herrn, Jesus hat meinen Rücken geheilt.“ Ich lobte den Herrn tatsächlich und dankte ihm von ganzem Herzen. Dieses Detail hat mich besonders beeindruckt: Wir hatten am Freitag um die Heilung durch die Kraft und die Verdienste des Kreuzes gebeten. Die Antwort erhielten wir am dritten Tag, dem Sonntag, dem Tag der Auferstehung. C.S. Lewis schrieb einmal: „Die Menschen denken, dass Vergebung eine schöne Sache ist, bis sie etwas zu vergeben haben“. Es ist wichtig zu wissen, dass Vergebung ein Akt des Willens ist; es ist etwas, das wir wählen. Das heißt nicht, dass es eine leichte Entscheidung ist, denn oft scheint es die schwierigste und schmerzhafteste Entscheidung der Welt zu sein, aber wenn wir uns allem im Namen Jesu stellen, „durch ihn, mit ihm und in ihm“, lernen wir, dass „bei Gott nichts unmöglich ist“ (Lk 1,37). Es ist wichtig, dass wir uns fragen, ob es jemanden in unserem Leben gibt, dem wir vergeben müssen. Jesus lehrt uns: „Und wenn ihr beten wollt und ihr habt einem anderen etwas vorzuwerfen, dann vergebt ihm, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt“ (Mk 11,25). Deshalb müssen wir alles zu Jesus bringen und ihm erlauben, uns zu befreien, denn „Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei.“ (Joh 8,36).
Von: Sean Booth
Mehr„Ich wandle im Glauben, nicht im Sehen" kichert Mario Forte als er ein erstaunliches Lebenszeugnis teilt. Ich wurde mit einem Glaukom geboren, sodass ich am Anfang meines Lebens nur ein Teil- Sehvermögen in meinem linken und gar keines im rechten Auge hatte. Im Laufe der Jahre habe ich mich mehr als 30 Operationen unterzogen - die erste als ich gerade einmal drei Monate alt war… Im Alter von sieben Jahren entfernten die Ärzte mein rechtes Auge in der Hoffnung, Sehvermögen meines linken Auges zu erhalten. Als ich zwölf Jahre alt war, wurde ich von einem Auto angefahren, als ich auf meinem Heimweg von der Schule die Straße überquerte. Als ich durch die Luft flog, dachte ich kurzfristig, dass ich Superman war. Ich schlug mit einem heftigen dumpfen Schlag auf und erlitt eine Netzhautablösung. Unter anderem bekam ich drei Monate schulfrei, um zu genesen und mich weiterer Operationen zu unterziehen, sodass ich die siebte Klasse wiederholen musste. Alles ist möglich Als Kind war Blindheit normal für mich, denn ich kannte es nicht anders. Aber Gott gab mir Erhellung. Von einem sehr frühen Alter an, bevor ich irgendwelche Anleitungen bekam, sprach ich zu Gott wie mit jeder anderen Person, denn ich war so sehr daran gewöhnt mit Personen, die ich nicht sehen konnte, zu sprechen. Ich kannte nur den Unterschied zwischen hell und dunkel, aber eines Tages wurde schlagartig alles schwarz – als ob man das Licht ausschaltet. Obwohl ich seit über dreißig Jahren in totaler Dunkelheit lebe, gibt mir die Gnade Gottes den Mut, weiterzumachen. Nun ist es nicht das physikalische Licht, das ich sehe, sondern Gottes Licht in mir drin. Ohne ihn wäre ich nicht besser als ein Stück Holz. Der Heilige Geist macht alles möglich. Manchmal vergessen Menschen sogar, dass ich blind bin, da ich mich im Haus herumbewegen kann, einen Computer bedienen und mich selbst versorgen kann. Das verdanke ich meinen Eltern, die mich stets ermutigt haben, Dinge selbstständig in Angriff zu nehmen. Mein Vater war ein Elektriker, der mich mit zur Arbeit nahm, um mir zu helfen, sein Gewerbe zu verstehen. Er brachte mich sogar dazu, Steckdosen und Schalter zu installieren. Er lehrte mich, logisch zu denken, sodass ich mich anpassen und improvisieren konnte, wenn Dinge schief liefen. Meine Mutter säte mit ihrer warmherzigen und liebevollen Art die Basis für meinen Glauben. Sie stellte sicher, dass wir jeden Tag gemeinsam den Rosenkranz und den Barmherzigkeitsrosenkranz beteten, so verankerten sich diese Gebete in meinem Gedächtnis. Meine Eltern ermöglichten mir, erfolgreich einen IT Studiengang zu absolvieren. Mit ihrer Hilfe konnte ich mit den einzelnen Dozenten in Kontakt treten, um die Kursunterlagen vor Semesterbeginn zu erhalten. Dann konnten wir in die Bücherei gehen, um alle relevanten Materialien zu besorgen, sodass die Royal Blind Society sie für mich umschreiben konnte. Eine höhere Berufung Als Teenager machte ich bemerkenswerte Erfahrungen, wie Gott mich rief. Zu dieser Zeit hatte ich noch etwas Sehvermögen in meinem linken Auge. Eines Tages, während ich in der Kirche betete, war der Hauptaltar plötzlich von einem intensiven Licht erhellt und eine innere Stimme sprach zärtlich: „Komm, komm zu mir.“ Dies geschah drei Mal. Seitdem spüre ich seine Hand, die mich mit Liebe und Gnade schützt, was ich nicht verdiene. Dieser Ruf führte mich zu der Überlegung, ob es mir möglich wäre, ein Priester oder Diakon zu werden. Es erwies sich als unrealistisch, aber mein Theologiestudium vertiefte meinen Glauben. Ich begann, eine Andacht zum Barmherzigen Jesus in einer charismatischen Gebetsgruppe zu leiten, mit Unterstützung des Pfarrers. Trotz aller Rückschläge, die ich erlitten habe, bin ich dankbar, dass ich dem Herrn dienen kann und für die Menschen, die ich durch die Veranstaltungen, die ich organisiere, getroffen habe – bei den Barmherzigkeitsabenden, der Nachtanbetung und bei 40 Tage für das Leben. Sie haben mir auch nach dem Tod meiner Eltern, meiner Schwester und meiner Nichte geholfen. Sie sind meine Familie geworden und helfen mir wöchentlich mit häuslichen Aufgaben und besonderem Transportbedarf. Tief in meinem Herzen Das tragischste Ereignis in meinem Leben war nicht der Mangel meines Sehvermögens, sondern der Verlust meiner engsten Angehörigen, sodass ich besonders dankbar bin, dass diese Freunde mich zum Friedhof begleiten, um ein Mahl an den Grabstätten meiner Lieben zu haben und den Rosenkranz der Göttlichen Barmherzigkeit für ihre Seelen zu beten. Ich versuche, mich auf das Positive zu konzentrieren - auf das, was ich habe, nicht das, was mir fehlt. Ich bin bestrebt, das Beste was ich kann zu tun, um Gottes Gebot der Liebe auszuführen. Jeden Tag bin ich entschlossen, Gottes Willen an erste Stelle zu setzen und das Evangelium in die Tat umzusetzen. Der Heilige Paulus sagt: „Denn als Glaubende gehen wir unseren Weg, nicht als Schauende.“ (2 Kor 5,7) Ich scherze oft, dass ich das im wahrsten Sinne des Wortes tue. Dieser kleine Vers spricht Bände. Wir werden die Früchte unserer Arbeit in diesem Leben nicht sehen. Es ist solch eine Freude in Gottes Weinberg zu arbeiten. Jesus litt und starb für mich. Jeder einzelne kann das sagen. Jeder, der ihn kennenlernen möchte, kann kommen und den Herrn empfangen. Ich gebe dem Herrn Lob und Preis, dass er uns die Möglichkeit gegeben hat, seine herrliche Präsenz in unserem Sein zu haben. Sein lebendiges Wort kann uns mit der Hoffnung auf Auferstehung beleben, sodass wir jeden Tag in seiner Gegenwart leben und sein Gebot der Nächstenliebe ausführen können. In meinem Herzen singe ich Halleluja! O ewiger Gott, dessen Barmherzigkeit unergründlich und dessen Schatz des Erbarmens unerschöpflich ist, schau gnädig auf uns und vermehre in uns Deine Barmherzigkeit, damit wir in schweren Zeiten nicht verzweifeln und nicht mutlos werden, sondern uns mit großem Vertrauen Deinem heiligen Willen ergeben, der die Liebe und das Erbarmen selber ist.
Von: Mario Forte
MehrHalten Sie Ihre Ohren offen für die leisesten Impulse der Natur. Denn Gott spricht immer mit Ihnen. Gott versucht ständig, uns seine Botschaft der Liebe mitzuteilen - in kleinen Dingen, in großen Dingen, in allem. Manchmal können wir in der Hektik des Lebens übersehen, was er uns zu sagen versucht, sowohl im Moment als auch danach. Unser liebender Gott sehnt sich danach, dass wir in der Stille unseres Herzens zu ihm kommen. Dort können wir ihm wirklich begegnen und beginnen, in unserer Beziehung mit ihm zu wachsen, indem wir auf den „guten Meister" (Johannes 13:13) hören. Die heilige Teresa von Kalkutta lehrte: „Gott spricht in der Stille unseres Herzens." Auch die Heilige Schrift lehrt , dass Elia erst nach dem Verschwinden des starken Windes, des Erdbebens und des Feuers in der Lage war, Gott durch die „stille kleine Stimme" zu hören und zu verstehen (1. Könige 19:9-18). Die Kraft, die uns bewegt Vor kurzem war ich mit meiner Nichte an einem Strand in Nordwales; wir wollten gemeinsam einen Drachen steigen lassen. Als die Ebbe kam, lösten wir die Schnur im Sand. Ich warf den Drachen in die Luft, während meine Nichte so schnell sie konnte, loslief und sich am Griff festhielt. Der Strand war teilweise von Klippen umgeben, so dass der Drachen trotz des starken Windes auf den Wellen nicht sehr lange in der Luft blieb. Sie rannte wieder los, diesmal noch schneller, und wir versuchten es wieder und wieder. Nach ein paar Versuchen merkten wir, dass es nicht funktionierte. Ich schaute mich um und sah, dass am oberen Teil der Klippen ein offenes Feld und viel Land war. Also kletterten wir gemeinsam höher. Als wir die Schnur wieder entwirrten, begann sich der Drachen zu bewegen; meine Nichte hielt sich am Griff fest. Ehe wir uns versahen, war der Drachen voll abgewickelt und flog ganz hoch. Das Schöne daran war, dass wir beide diesen Moment ganz entspannt genießen konnten. Der Schlüssel war der Wind, aber die Kraft des aufsteigenden Drachens wurde erst durch das Erreichen eines Ortes verwirklicht, an dem der Wind wirklich wehen konnte. Die Freude, das Lachen, der Spaß und die Liebe, die wir damals teilten, waren unbezahlbar. Die Zeit schien stillzustehen. Lernen hochzufliegen Später, als ich betete, kamen diese Erinnerungen zurück, und ich hatte das Gefühl, dass ich wichtige Lektionen über den Glauben und insbesondere über das Gebet gelernt hatte. Im Leben können wir versuchen, Dinge mit unserer eigenen Kraft zu tun. Es liegt in unserer gefallenen menschlichen Natur, dass wir immer selbst die Kontrolle haben wollen. Das ist so, als ob man am Steuer eines Autos sitzt. Wir können Gott vertrauen und uns von ihm leiten lassen, oder wir können unseren freien Willen ausüben. Gott erlaubt uns, das Steuer in die Hand zu nehmen, wenn wir es wollen. Aber wenn wir mit ihm unterwegs sind, sehen wir, dass er nicht will, dass wir alles allein machen. Er will auch nicht alles allein machen. Gott möchte, dass wir alles tun - durch ihn, mit ihm und in ihm. Schon das Beten selbst ist ein Geschenk, aber es erfordert unsere Mitarbeit. Es ist eine Antwort auf seinen Ruf, aber die Entscheidung, darauf zu antworten, liegt bei uns. Der heilige Augustinus lehrt uns eindringlich: „Vernehmen wir also unsere Stimme in ihm und seine in uns“ (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2616). Das gilt nicht nur für das Gebet, sondern für das Leben insgesamt. Es stimmt, Jesus lässt uns manchmal „die ganze Nacht" arbeiten und „nichts fangen". Aber das bringt uns zu der Erkenntnis, dass wir nur durch seine Führung das erreichen werden, was wir uns wünschen – und noch unendlich viel mehr, wenn wir unser Herz öffnen, um auf ihn zu hören (Lukas 5:1-11). Wenn wir hochfliegen wollen, brauchen wir den Wind des Heiligen Geistes, den Atem Gottes, der uns verwandelt und emporhebt (Johannes 20:22). War es nicht der Wind des Heiligen Geistes, der zu Pfingsten auf die ängstlichen Jünger herabkam und sie in glaubenserfüllte, furchtlose Prediger und Zeugen Christi verwandelte (Apostelgeschichte 1-2)? Mit ganzem Herzen suchen Es ist wichtig zu erkennen, dass der Glaube ein Geschenk ist, an dem wir festhalten müssen (1. Korinther 12:4-11). Andernfalls können wir uns in der Welt in schwierige Situationen verstricken, aus denen wir uns ohne seine Gnade unmöglich befreien können. Wir müssen durch die Kraft des Heiligen Geistes weiter nach oben streben - den Herrn suchen, damit wir leben (Amos 5:4,6). Der heilige Paulus ermahnt uns: „Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört.“ (1. Thessalonicher 5:16-18). Deshalb ist jeder Gläubige aufgerufen, tiefer ins Gebet einzutreten, indem er sich einen Raum der Stille schafft, alle Ablenkungen und Blockaden beseitigt und dann dem Wind des Heiligen Geistes erlaubt, wirklich zu wehen und sich in unserem Leben zu bewegen. Gott selbst lädt uns zu dieser Begegnung ein, mit dem Versprechen, dass er uns antworten wird: „Rufe zu mir, so will ich dir antworten und dir Großes und Unfassbares mitteilen, das du nicht kennst!" (Jeremia 33:3)
Von: Sean Booth
MehrIn den dunkelsten Tälern und den schwierigsten Nächten hörte Belinda eine Stimme, die sie immer wieder zurückrief. Meine Mutter verließ uns, als ich etwa elf Jahre alt war. Damals dachte ich, dass sie ging, weil sie mich nicht wollte. Aber nachdem sie jahrelang stillschweigend unter Missbrauch in der Ehe gelitten hatte, konnte sie es einfach nicht mehr aushalten. So sehr sie uns auch retten wollte, mein Vater hatte ihr gedroht, sie zu töten, wenn sie uns mitnehmen würde. Das war zu viel, um es in einem so jungen Alter zu verkraften, und während ich mich bemühte, diese schwierige Zeit zu überstehen, setzte mein Vater einen Kreislauf des Missbrauchs in Gang, der mich noch Jahre später verfolgen sollte. Täler und Hügel Um den Schmerz des Missbrauchs durch meinen Vater zu betäuben und die Einsamkeit der Verlassenheit durch meine Mutter zu kompensieren, griff ich zu allen möglichen „Abhilfen". Und als auch ich die Misshandlungen nicht mehr ertragen konnte, lief ich mit Charles, meinem festen Freund aus der Schule, weg. In dieser Zeit kam ich wieder in Kontakt mit meiner Mutter und lebte eine Zeit lang bei ihr und ihrem neuen Mann. Mit 17 heiratete ich Charles. In seiner Familie gab es bereits mehrere Gefängnisstrafen, und bald tat auch er es ihr nach. Ich hing weiterhin mit denselben Leuten herum, und schließlich wurde auch ich kriminell. Mit 19 wurde ich zum ersten Mal zu einer Gefängnisstrafe verurteilt – zu fünf Jahren wegen schwerer Körperverletzung. Im Gefängnis fühlte ich mich so allein wie noch nie in meinem Leben. Alle, die mich eigentlich lieben und unterstützen sollten, hatten mich im Stich gelassen, mich benutzt und missbraucht. Ich erinnere mich, dass ich aufgab und sogar versuchte, meinem Leben ein Ende zu setzen. Lange Zeit ging es mit mir immer weiter bergab, bis ich Sharon und Joyce traf. Sie hatten ihr Leben dem Herrn übergeben. Obwohl ich keine Ahnung von Jesus hatte, dachte ich, ich könnte es ja auch mal ausprobieren, denn sonst hatte ich ja nichts. Und so begann ich dort, gefangen in diesen Mauern, ein neues Leben mit Christus. Fallen, Aufstehen, Lernen… Etwa anderthalb Jahre nach meiner Verurteilung sollte ich auf Bewährung entlassen werden. Irgendwie wusste ich in meinem Herzen, dass ich auf Bewährung freikommen würde, weil ich für Jesus gelebt hatte. Ich dachte, alles richtig gemacht zu haben, doch als die Bewährung abgelehnt wurde und ich noch ein Jahr vor mir hatte, konnte ich es einfach nicht verstehen. Ich begann, an Gott zu zweifeln, und war ziemlich wütend. Zu dieser Zeit wurde ich in eine andere Justizvollzugsanstalt verlegt. Am Ende des Gottesdienstes, als der Kaplan mir die Hand reichte, zuckte ich zusammen und wich zurück. Er war ein geisterfüllter Mann, und der Heilige Geist hatte ihm gezeigt, dass ich verletzt worden war. Am nächsten Morgen bat er darum, mich zu sehen. Als er mich in seinem Büro fragte, was mir zugestoßen war und wie sehr ich verletzt war, öffnete ich mich und erzählte zum ersten Mal in meinem Leben jemandem alles. Nachdem ich endlich aus dem Gefängnis entlassen worden war, nahm ich einen Job an und fing langsam an, mein neues Leben in den Griff zu bekommen. Doch dann traf ich Steven. Ich begann, mit ihm auszugehen, und wurde schwanger. Ich weiß noch, wie aufgeregt ich darüber war. Da er es alles richtig machen wollte, heirateten wir und gründeten eine Familie. Doch damit begannen die wahrscheinlich schlimmsten 17 Jahre meines Lebens, geprägt von seinem körperlichen Missbrauch, seiner Untreue und dem anhaltenden Einfluss von Drogen und Kriminalität. Er tat sogar unseren Kindern weh, und das brachte mich einmal so sehr in Rage, dass ich ihn erschießen wollte. In diesem Moment hörte ich diese Verse: „Mein ist die Rache, ich werde vergelten" (Römer 12:19) und „Der Herr kämpft für euch" (Exodus 14:1) – und das brachte mich dazu, ihn gehen zu lassen. Nie lange kriminell Ich konnte nie lange kriminell sein; denn immer würde Gott mich dann einfach verhaften und versuchen, mich wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Doch trotz seiner wiederholten Bemühungen lebte ich nicht für ihn. Ich hielt Gott immer auf Abstand, obwohl ich wusste, dass er da war. Nach einer Reihe von Verhaftungen und Entlassungen kam ich 1996 endlich wirklich nach Hause. Ich kam wieder in Kontakt mit der Kirche und begann endlich, eine echte und aufrichtige Beziehung zu Jesus aufzubauen. Die Kirche wurde allmählich zu meinem Leben; eine solche Beziehung zu Jesus hatte ich vorher nie wirklich gehabt. Ich konnte einfach nicht genug davon bekommen, denn ich begann zu erkennen, dass es nicht die Dinge sind, die ich getan habe, sondern wer ich in Christus bin, der mich auf diesem Weg halten wird. Aber die wirkliche Bekehrung fand bei Bridges to Life - einem katholischen Seelsorgeprogramm für Strafgefangene – statt. Wie kann ich nicht? Obwohl ich selbst als Straftäterin nicht an dem Programm teilgenommen hatte, bekam ich die Möglichkeit, darin Kleingruppen zu moderieren, was sich als ein unerwarteter Segen erwies, der mein Leben auf wunderbare Weise verändern würde. Als ich hörte, wie andere Frauen und Männer ihre Geschichten erzählten, machte es in mir klick. Es bestätigte mir, dass ich nicht die Einzige war, und ermutigte mich, immer wiederzukommen. Auch wenn ich müde und erschöpft war von der Arbeit, ging ich in die Gefängnisse und fühlte mich wie neugeboren, weil ich wusste, dass ich dort hingehörte. Bei Bridges to Life geht es darum, dass man lernt, sich selbst zu verzeihen. Die Hilfe für die anderen half mir nicht nur, selbst wieder ganz zu werden, sondern auch Heilung zu finden – und ich bin immer noch am Heilen. Zuerst war es meine Mutter. Sie hatte Krebs, und ich holte sie nach Hause; ich pflegte sie, bis sie friedlich bei mir zu Hause starb. Im Jahr 2005 kehrte der Krebs meines Vaters zurück, und die Ärzte schätzten, dass er höchstens noch sechs Monate haben würde. Ich holte auch ihn nach Hause. Alle sagten mir, ich solle diesen Mann nicht aufnehmen, nach allem, was er mir angetan hatte. Doch ich fragte: „Wie könnte ich das ablehnen?" Jesus hat mir vergeben, und ich habe das Gefühl, dass Gott will, dass ich das tue. Hätte ich mich entschieden, an der Bitterkeit oder dem Hass gegenüber meinen Eltern festzuhalten, weil sie mich verlassen und missbraucht hatten, weiß ich nicht, ob sie ihr Leben dem Herrn übergeben hätten. Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, sehe ich, wie Jesus mir immer wieder nachgegangen ist und versucht hat, mir zu helfen. Obwohl ich erst alles ablehnte, bin ich Jesus dankbar, dass ich mich ihm schließlich völlig hingeben konnte. Er ist mein Retter, er ist mein Fels und er ist mein Freund. Ich kann mir ein Leben ohne Jesus einfach nicht mehr vorstellen.
Von: Belinda Honey
MehrRani Maria Vattalil wurde am 29. Januar 1954 als Tochter von Eleeswa und Paily Vattalil in einem kleinen Dorf namens Pulluvazhy in Kerala, Indien, geboren. Von klein auf wurde sie im christlichen Glauben erzogen und hatte ein Herz für die Armen. Sie besuchte täglich die Messe und leitete die Familiengebete. Während des letzten Schuljahres spürte Rani Maria, dass der Herr sie zur Weihe ihres Lebens rief, und trat 1972 in die Kongregation der Franziskaner-Klarissen ein. Es war Rani Marias sehnlichster Wunsch in Nordindien zu missionieren und den Armen zu dienen, selbst wenn es sie das Leben kosten sollte. Sie wurde in den Bundesstaat Madhya Pradesh in Zentralindien gesandt und diente dort in mehreren Missionsgebieten. Schwester Rani Maria wurde die Aufgabe übertragen, das Sozialapostolat der örtlichen Diözese zu koordinieren. Sie organisierte verschiedene Bildungsprogramme für Kinder und Jugendliche und setzte sich unermüdlich für die Rechte der einheimischen Bevölkerung ein. Sie beobachtete, wie die armen, ungebildeten Bauern von ihren Grundbesitzern ausgebeutet und ausgenutzt wurden. Deshalb klärte sie sie über ihre Rechte auf, half ihnen, für ihr Recht zu kämpfen, und setzte sich für diejenigen ein, die zu Unrecht inhaftiert wurden. All dies erzürnte die Großgrundbesitzer, die ihr mit schlimmen Konsequenzen drohten, wenn sie sich weiterhin für die Armen einsetzte. Doch Rani Maria fürchtete sich vor nichts und ließ sich nicht von ihrer „Mission der Nächstenliebe" abbringen. Doch dies sollte ihr zum Verhängnis werden. Am 25. Februar 1995 wurde sie während einer Busfahrt von Samundhar Singh, der von einem Grundbesitzer angeheuert worden war, 54-mal erbarmungslos niedergestochen. Mit ihrem letzten Atemzug rief sie wiederholte Male den heiligen Namen Jesu. Rani Maria kämpfte ihr ganzes Leben lang für die Würde und die Rechte ihrer Mitmenschen und legte durch ihr soziales Engagement Zeugnis für das Evangelium ab. Die Familie von Schwester Rani Maria folgte dem mutigen Beispiel ihrer Tochter. Sowohl Ranis Schwester als auch ihre Mutter besuchten den Mörder, der erst zum Tode verurteilt und dann zu lebenslanger Haft begnadigt worden war, im Gefängnis und sprachen ihm ihre Vergebung aus. Später setzten sie sich sogar für seine Freilassung ein, die 2006 erfolgte. Diese Akte der Barmherzigkeit berührten den Mörder zutiefst. Er bereute sein abscheuliches Verbrechen und wurde ein anderer Mensch. Schwester Rani Maria wurde am 4. November 2017 von Papst Franziskus seliggesprochen.
Von: Shalom Tidings
MehrWir alle ringen an dem einen oder anderen Punkt mit Gott, aber wann erlangen wir wirklich Frieden? Kürzlich erzählte mir eine Bekannte von ihrem Problem: „Ich weiß nicht einmal, wofür ich beten soll." Sie wollte beten, aber sie war es leid, um etwas zu bitten, das dann sowieso nicht eintreffen würde. Ich dachte sofort an den heiligen Petrus Julian Eymards und seinen eucharistischen Gebetsweg. Er lädt uns ein, unsere Gebetszeit nach den vier Zielen der Messe zu gestalten: Anbetung, Danksagung, Sühne und Bittgebet. Ein besserer Weg Beten ist mehr als Bitten, und doch gibt es Zeiten, in denen unsere Nöte und Sorgen um unsere Lieben so drängend sind, dass wir nichts Anderes tun, als zu bitten, zu flehen und noch mehr zu bitten. Vielleicht sagen wir Ihm: „Jesus, ich überlasse das hier dir, ich lege es in deine Hände", aber schon 30 Sekunden später reißen wir es ihm dann doch wieder aus den Händen und erklären schon wieder, warum wir es brauchen. Wir machen uns Sorgen, ärgern uns und schlafen schlecht. Dabei hören wir nicht lange genug, was Gott vielleicht unseren müden Herzen zuflüstern will. So laufen wir eine Weile umher, und Gott lässt uns gewähren. Er wartet darauf, bis wir müde werden und erkennen, dass wir ihn nicht um Hilfe bitten, sondern ihm zu sagen versuchen, wie er uns unserer Meinung nach helfen muss. Wenn wir schließlich des Ringens müde werden und aufgeben, lernen wir, auf bessere Weise zu beten. In seinem Brief an die Philipper gibt uns der heilige Paulus Anweisungen, wie wir unsere Bitten an Gott richten sollen: „Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren.“ (Philipper 4:6-7) Kampf gegen die Lügen Warum machen wir uns Sorgen? Warum werden wir ängstlich? Denn wie der heilige Petrus, der, als er über den See lief, aufhörte, auf Jesus zu schauen, und deshalb zu sinken begann (Matthäus 14:22-33), verlieren auch wir die Wahrheit aus den Augen und hören lieber auf die Lügen. An der Wurzel jedes ängstlichen Gedankens liegt eine große Lüge: dass Gott sich nicht um mich kümmert, dass mein Problem größer ist als Gott, dass Gott mich verlassen und vergessen wird ... dass ich gar keinen liebenden Vater habe. Wie können wir diese Lügen bekämpfen? Mit der WAHRHEIT! „Wir müssen die Arbeit unseres Verstandes durch eine einfache und ruhige Betrachtung der Wahrheiten Gottes vereinfachen", mahnt der heilige Petrus Julian Eymard. Doch was ist die Wahrheit? Mir gefällt die Antwort der heiligen Mutter Teresa: „Demut ist Wahrheit." Der Katechismus (Nr. 2559) sagt uns: „Demut ist die Grundlage des Betens". Gebet bedeutet, dass wir unser Herz und unseren Verstand zu Gott erheben. Es ist ein Gespräch, eine Beziehung. Ich kann nicht mit jemandem in Beziehung stehen, den ich nicht kenne. Wenn wir unser Gebet mit Demut beginnen, erkennen wir die Wahrheit an, wer Gott ist und wer wir sind. Wir erkennen an, dass wir aus eigener Kraft nichts als Sünde und Elend sind, aber dass Gott uns zu seinen Kindern gemacht hat und dass wir in ihm alles tun können (Philipper 4:13). Es ist diese Demut, diese Wahrheit, die uns zuerst zur Anbetung, dann zur Danksagung, dann zur Reue und schließlich zum Bitten führt. Das ist die natürliche Entwicklung eines Menschen, der völlig von Gott abhängig ist. Wenn wir also nicht wissen, was wir Gott sagen sollen, lasst uns ihn segnen und seinen Namen preisen. Lasst uns an all die Segnungen denken und ihm für alles danken, was er für uns getan hat. Das wird uns helfen, darauf zu vertrauen, dass derselbe Gott, der immer bei uns war, auch heute noch da ist und immer für uns ist, in guten wie in schwierigen Zeiten.
Von: Ivonne J. Hernandez
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