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Jan 28, 2021 1112 0 Patricia Dowey
Begegnung

Ich brauche deine Erlaubnis

Ich betete um ein Wunder, und dann hörte ich die sanfte Stimme Mariens, meiner Mutter.

In dein Herz

Ich war ein Einzelkind, von meinen Eltern stets verhätschelt und geliebt. Mein Vater war ein frommer Katholik, aber meine Mutter gehörte der protestantischen Kirche von Schottland an. Sie war jedoch glücklich darüber, dass ich im katholischen Glauben aufwuchs, und so besuchte ich eine katholische Schule, wo ich das Glück hatte, von den Barmherzigen Schwestern und den Marianischen Brüdern unterrichtet zu werden. Ich weiß noch, dass ich ihr all die Lieder vorgesungen habe, die wir in der Schule gelernt hatten, aber die Marienlieder waren ihr als Nicht-Katholikin unbekannt.

Ausgerechnet diese wurden zu ihren Lieblingsliedern, und sie sang sie voller Stolz, wenn sie mit meinem Vater und mir an Maiandachten und Marienprozessionen teilnahm. Sie ermutigte mich, mich den Marienkindern anzuschließen, und es war ihre Liebe zur Muttergottes, die sie viele Jahre später dazu brachte, der katholischen Kirche beizutreten. Ich hatte auch das Glück, eine sehr fromme Tante zu haben, die meine Liebe zu Maria förderte. Ich liebte es, auf meinem Heimweg in die schöne Kirche Unserer Lieben Frau vom Sieg neben meiner Schule zu gehen und einige Minuten vor dem Marienaltar zu bleiben, und ich hatte das Gefühl, dass ihr das gefiel und dass sie mich liebte.

Diese Beziehung, die in meiner Kindheit gewachsen war, setzte sich in meinem Erwachsenenleben fort, so dass ich mich in Zeiten der Not und Sorge an meine Mutter Maria wendete und immer ihre Zärtlichkeit, Fürsorge und liebevolle Hilfe spürte. Ich hatte leider eine schwierige Ehe, weil mein verstorbener Mann alkoholabhängig war, und so beschloss ich eines Tages, eine Novene zu Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe zu beten.

Meine Pfarrei wurde damals von den Redemptoristen geleitet, die unter diesem Titel eine besondere Verehrung der Gottesmutter hegen. Schon eine Woche später hörte mein Mann mit dem Trinken auf! Wir verlebten 14 Monate friedlicher Nüchternheit, doch leider kehrte die Sucht dann zurück. Trotzdem bin ich Maria so dankbar, denn in dieser Zeit wurde meine jüngste Tochter Alice geboren – ein vierter Segen.

Pfingsten ohne Maria?

Im Jahr 1989 erlebte ich die Taufe im Heiligen Geist. Mein geistliches Leben erfuhr eine große Bereicherung durch eine charismatische Gebetsgruppe, und ich half mit, „Leben im Geist“-Seminare für mehrere Pfarreien durchzuführen. Im Jahr 1993 begann ich dann, eine Gebetsgruppe zu leiten, und wir führten diese Seminare erneut durch. Ich war immer dankbar für die neue Beziehung zu Jesus, die durch meine Taufe im Heiligen Geist entstand, aber mir wurde sehr bewusst, dass die Gottesmutter nicht erwähnt wurde, weil die Seminare auf einem Programm der Pfingstkirche basierten. Wie können wir eine Pfingsterfahrung ohne Maria machen? Als ich vorschlug, diesen `Mangel´ zu beheben, willigte mein guter Freund John Vaughan Neil ein und schrieb sein Programm neu. Er ergänzte sein hervorragendes Seminar „Söhne und Töchter des lebendigen Gottes“ mit Gebeten, um die Teilnehmer in eine neue und tiefere Beziehung zu ihrer himmlischen Mutter zu führen.

Im Jahre 1994 vernahm ich den starken Ruf der Muttergottes, Medjugorje zu besuchen, und obwohl noch Krieg in Bosnien herrschte, gelang es meiner Freundin Anne und mir, mit einer kleinen Gruppe aus Irland dorthin zu reisen. Es sollte ein radikaler Wendepunkt in meinem geistlichen Leben werden! Wir hatten das Privileg, anlässlich des 10. Jahrestages der Weihe der Welt an das Unbefleckte Herz Mariens an diesem heiligen Ort zu sein. Am 25. März nahmen wir an einer Prozession auf den Erscheinungsberg (Podbrdo) teil, unter der Leitung eines slowakischen Bischofs, der ein persönlicher Freund von Papst Johannes Paul II war.

Er drängte uns, unsere Familien und uns dem Unbefleckten Herzen Mariens zu weihen, weil dies ein Ort der Zuflucht und Sicherheit für die ganze Welt sei. Ich folgte ihm und freute mich, dass ich so ein schönes Gebet gesprochen hatte. Am nächsten Tag war ich überrascht, als ich dasselbe Gebet Wort für Wort wiederholte und stellte fest, dass es mir von der Gottesmutter eingegeben worden war. Seitdem habe ich es jeden Tag gebetet. Ich habe auch die 33-tägige Weihe an Maria vom Hl. Ludwig Maria von Montfort gemacht und kann sie gar nicht genug empfehlen. Alles in die Hände der Muttergottes und ihrer mächtigen Fürsprache zu legen, bedeutet, ihre mütterliche Liebe zu erfahren und wahren Frieden zu finden.

Eine sanfte Stimme

Im Jahr 2016 brauchte ich ihre volle Unterstützung, als bei meinem jüngeren Sohn Ruairi ein Hirntumor diagnostiziert wurde. Er war erst 33 Jahre alt, ein fitter und gesunder Vater von zwei kleinen Kindern. Ich rief sofort die Muttergottes an und bat sie, meinen Sohn in den Armen zu halten, so wie sie Jesus gehalten hatte, und mit ihm auf ihrem Schoß am Fuße des Kreuzes zu sitzen. Ich bat auch Jesus, er möge auf Ruairi in den Armen seiner Mutter schauen. Traurigerweise stand im Juli 2017 fest, dass es trotz seiner Behandlung und trotz der vielen Menschen, die für ihn beteten, kein Wunder geben würde. Mein Sohn lag im Sterben. An einem Samstag in der Messe spürte ich eine sanfte Stimme in mir, die sagte: „Ich brauche deine Erlaubnis.“ Ich versuchte, sie zu ignorieren, aber sie fuhr fort, sanft, aber beharrlich: „Ich brauche deine Erlaubnis.“

Ich wusste, dass es die Gottesmutter war, die mich um Erlaubnis bat, Ruairi gehen zu lassen. Ich weinte so viele Tränen, aber ich wusste, dass Gott meinen Sohn liebte und das Beste für ihn wollte, also gab ich meine Erlaubnis. Wie unglaublich gnädig ist unsere liebe Mutter, dass sie fragt. Tage später starb mein geliebter Sohn, aber das Wissen, dass er bei unserer himmlischen Mutter war, war ein großer Trost für mich. Jetzt, drei Jahre später, kann ich Gott sogar für das große Privileg danken, das er mir gewährt hat – an den Sorgen und Leiden Mariens teilzuhaben. Wir haben beide den schmerzlichen Verlust eines Sohnes erlebt. Ruairi wählte den heiligen Maximilian Kolbe zu seinem Konfirmationsheiligen. Wie dieser große Heilige liebte er die Muttergottes, und das Memorare war sein Lieblingsgebet. Der heilige Maximilian sagte: „Hab keine Angst, Maria zu sehr zu lieben, denn du kannst sie nie so sehr lieben wie Jesus es tut.“ Wie wahr! Leg deine Hand in die ihre und lass dich von ihr in den Himmel führen.

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Patricia Dowey

Patricia Dowey ist eine pensionierte Grundschullehrerin. Als Mutter von vier Kindern und elf wundervollen Enkelkindern lebt sie in Dundee, Schottland.

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