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Okt 20, 2020 845 0 Margaret Ann Stimatz
Genießen

Mein wichtigster Mann

Staubiges Plastik? Er doch nicht!

Ein merkwürdiges Funkeln

Früher dachte ich, Heilige seien aus Plastik und mit Staub bedeckt, wie so viele der alten Statuen, die ich gesehen hatte. Was könnten sie über mich wissen oder sich für mich und meine Welt interessieren? Im Laufe der Zeit stellte sich bei mir jedoch ein inneres ‚Gefühl‘ ein, dass der Heilige Josef nach meiner Aufmerksamkeit verlangte. Ich konnte mir das nicht erklären, aber dieser Eindruck ging nicht mehr weg. Manchmal kniete ich vor seiner Statue in der Kirche nieder und verrichtete kleine Stoßgebete, wie: „Hallo Josef, ich kenne dich nicht. Bist du wirklich an mir interessiert?“ Ich habe nie eine Antwort gehört. Aber dennoch ließ mich die Vorstellung, dass er versucht hat, eine Verbindung herzustellen, nicht los.

Ich bin eine alleinstehende Frau ohne jedes technische Verständnis – wenn etwas Digitales oder Mechanisches kaputt geht, bin ich oft sehr frustriert. In einem Experiment begann ich, den Heiligen Josef um Hilfe in diesen Situationen zu bitten, und mir fiel auf, dass er auf vielfältige und kreative Weise zu reagieren schien. Ich war beeindruckt. Einige Jahre später wuchs meine Überzeugung, dass der Heilige Josef mir wirklich zur Seite stand. Schmunzelnd erzählte ich meinen Freunden: „Er ist mein wichtigster Mann!“ Der heilige Josef kümmerte sich liebevoll um mich in großen und kleinen Angelegenheiten. Doch kürzlich hat er mich beschützt, noch bevor ich ihn darum gebeten hatte oder überhaupt wusste, dass ich Schutz brauchte.

Meine Freundin Kathy hatte eine Nachricht hinterlassen, ob ich ihre Anbetungsstunde am nächsten Tag übernehmen könne. Da ich nicht rechtzeitig antworten konnte, tauchte ich einfach am nächsten Morgen dort auf, wie sie gebeten hatte. Seltsamerweise parkte ich in einem Bereich des Grundstücks, wo ich normalerweise nicht parke – eher am nördlichen als am südlichen Ende des riesigen Parkplatzes. In der Kniebank in der Kirche erhaschte ich einen flüchtigen Blick auf meinen  Freund Andy. Er kam zu mir und lehnte sich in meine Bank. Er flüsterte mir zu, dass mein Hinterreifen auf der Fahrerseite platt war. Überrascht dankte ich ihm und sprach dann ein Stoßgebet zum Heiligen Josef, in dem ich ihm die Sache vollkommen übergab, und dachte dann nicht weiter über den Reifen nach. Als die Stunde zu Ende war, war Andy plötzlich wieder da. Diesmal klang es dringend: „Ich würde überhaupt nicht mehr auf diesem Reifen fahren. Ich habe eine Pumpe, ich laufe und hole sie schnell. Bin in zehn Minuten zurück.“

Draußen, als ich auf Andys Rückkehr wartete, kam eine Freundin vorbei. Wir betrachteten meinen Reifen und waren uns einig, dass er nicht ganz so platt aussah. Ich war sicher, dass kein Schaden entstehen würde, wenn ich die zwei Meilen zu meinem Reifengeschäft gefahren wäre. Aber ich hatte keine Möglichkeit, Andy zu kontaktieren. Ich konnte ihn nicht im Stich lassen, während er mir helfen wollte. Außerdem dachte ich insgeheim: „Andy ist ein Auto-Kenner. Er hat wahrscheinlich ein besseres Auge für Autos als ich.“ Als Andy sein Gerät angebracht hatte, maß er den Druck mit 6 Pfund statt der notwendigen 30-35 Pfund! Mein Reifen wäre total kaputt gegangen, wenn ich darauf gefahren wäre. Meine Güte! Während Andy den Reifen aufpumpte, erwähnte ich, dass ich heute Morgen hier war, um für Kathy einzuspringen. Zu meiner Überraschung war er das auch! Kathy hatte wahrscheinlich, nachdem sie mich nicht erreichen konnte, auch Andy gebeten, ihre Stunde zu übernehmen. Wer hätte gedacht, dass wir beide kommen?

Ein himmlischer Plan?

In der Werkstatt wurde ein Nagel entfernt und mein Reifen kostenlos repariert. Auf dem Heimweg dankte ich Gott für seine Fürsorge und dachte an den Heiligen Josef. Ich fragte mich, ob es Teil des himmlischen Plans war, dass mich der Heilige Josef an diesem Tag beschützen sollte… oder um mich vor einem möglichen späteren Reifenplatzer zu schützen, nächste Woche, wenn ich auf der Autobahn unterwegs sein würde?

Andy und ich tauchten beide bei der Anbetung auf und ich parkte auf der Nordseite, obwohl ich normalerweise im Süden parke. Und auf diesem riesigen Parkplatz hat Andy mit seinem scharfen Mechanikerauge zufällig den platten Reifen an meinem Auto entdeckt.

Waren das Zufälle? Im Diesseits werde ich es nicht mehr erfahren. Aber ich weiß mit Sicherheit, dass die Heiligen nicht weit weg sind, und hin und wieder mischen sie sich wirklich in unsere kleinen und großen Angelegenheiten ein. Manchmal sogar ungebeten – sie hinterlassen ihre unsichtbaren himmlischen Spuren überall. Ich weiß, dass der Heilige Josef nicht aus Plastik ist, nicht im Entferntesten. Dieser mächtige Kerl mit himmlischer Schlagkraft beweist immer wieder, dass er mir wirklich den Rücken freihält. Er hilft mir nicht nur dabei, mich auf tückischen Straßen zurechtzufinden, wenn ich ihn darum bitte, sondern kommt mir auch oft mit seiner Hilfe zuvor, wenn ich noch gar keine Ahnung habe, dass ich sie brauche.

Oh Heiliger Josef, dessen Schutz so groß, so stark, so mächtig vor dem Thron Gottes ist, ich lege alle meine Anliegen und Wünsche in deine Hände. Hilf mir durch deine mächtige Fürsprache, dass ich immer den Heiligen Willen Gottes suche. Sei mein Beschützer und mein Führer auf dem Weg der Erlösung. Amen.

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Margaret Ann Stimatz

Margaret Ann Stimatz kehrte zum Katholizismus zurück auf der Flutwelle von Gnaden, die durch den Tod des heiligen Papstes Johannes Paul II. ausgelöst wurde. Sie ist Therapeutin im Ruhestand und hat zahlreiche Zeitschriftenartikel veröffentlicht. Zurzeit arbeitet sie an ihrem ersten Buch, "Honey from the Rock: A Forty Day Retreat for Troubled Eaters".

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