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Okt 20, 2020 800 0 Mary Therese Emmons, USA
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Heile die Welt

Aufgewachsen in einer Großfamilie mit zehn Kindern und ebenso vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten, war unser Zuhause oft laut und chaotisch, aber auch von tiefem Glauben und Liebe erfüllt. Ich habe lebhafte Erinnerungen daran, wie meine Geschwister und ich unsere liebe Mutter tagtäglich mit unseren Zankereien bombardierten.

Sehr oft antwortete meine Mutter einfach auf unsere Streitigkeiten, indem sie mit ihrer beruhigenden Stimme die Seligpreisung rezitierte: „Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.“ Wenn wir diese Worte hörten, zogen wir uns zurück und fassten den festen Entschluss, Kompromisse einzugehen und zu verzeihen. Im Laufe der Jahre sind so viele der einfühlsamen Worte meiner Mutter zu meiner inneren Stimme geworden. Angesichts der turbulenten Welt, in der wir leben, erklingt diese Stimme jetzt besonders laut.

Seltsamerweise ist die Welt heute nicht ganz anders als das Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Auch diese Welt ist laut und chaotisch, aber dennoch voller Glaube und Liebe. Selbst bei gegensätzlichen Persönlichkeiten, unterschiedlichen Idealen und widersprüchlichen Gedanken glaube ich dennoch, dass es einen gemeinsamen Wunsch nach Frieden und eine zugrunde liegende Liebe füreinander gibt.

Das Lieblingsgebet meines Vaters war das einfache, aber dennoch schöne Friedensgebet des heiligen Franziskus, das für mich mit zunehmendem Alter immer mehr Bedeutung gewonnen hat. Es ist ein perfektes Gebet für die Zeit, in der wir leben. Es ist nicht nur ein Gebet für den Frieden, es ist ein Gebet, das einen Weg sucht, ein Werkzeug für die Verbreitung des Friedens zu werden.

Es verlangt, dass wir uns selbst verleugnen, um uns um andere zu kümmern und diese Welt zu heilen, die zutiefst verletzt und verwundet ist. Wenn ich über die ermutigenden Worte dieses berührenden Gebetes nachdenke, kann ich nicht anders, als Mitgefühl für die Verletzten zu empfinden und den aufrichtigen Wunsch zu spüren, zur Heilung beizutragen, Trost zu spenden und Frieden zu bringen, wo immer ich kann.

Was wäre das für eine andere Welt, wenn wir alle die sanften Worte des Heiligen von Assisi annehmen und sie in unserem Leben umsetzen würden:

 

Herr, mache mich zu einem Werkzeug Deines Friedens…

dass ich liebe, wo man hasst;

dass ich verbinde, wo Streit ist;

dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel droht;

dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;

dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;

dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

Herr, lass mich trachten,

nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;

nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;

nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

Denn wer sich hingibt, der empfängt;

wer sich selbst vergisst, der findet;

wer verzeiht, dem wird verziehen;

und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Amen.

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Mary Therese Emmons

Mary Therese Emmons ist eine vielbeschäftigte Mutter von vier Teenagern. Sie verbrachte über 25 Jahre als Katechistin in ihrer örtlichen Gemeinde, lehrte kleinen Kindern den katholischen Glauben. Sie lebt mit ihrer Familie in Montana, USA.

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