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Irgendetwas ließ mich an diesem Tag stillstehen – und alles änderte sich …
Ich wollte gerade meine Rosenkranzgruppe in dem Pflegeheim beginnen, in dem ich als Seelsorgerin arbeitete, als ich den 93-jährigen Norman bemerkte, der allein in der Kapelle saß und einsam aussah. Sein Parkinson-Zittern schien sehr ausgeprägt zu sein.
Ich setzte mich zu ihm und fragte ihn, wie es ihm gehe. Er zuckte niedergeschlagen mit den Schultern, murmelte etwas auf Italienisch und wurde ganz weinerlich. Ich wusste, dass er sich in keiner guten Verfassung befand. Diese Körpersprache war mir sehr vertraut. Ich hatte das schon bei meinem Vater einige Monate vor seinem Tod gesehen – die Frustration, die Traurigkeit, die Einsamkeit, die Angst vor der Frage, warum ich so weiterleben muss, der körperliche Schmerz, der sich an seinem zerfurchten Gesicht und den glasigen Augen ablesen ließ.
Das bewegte mich, und ich konnte für einige Augenblicke lang nicht sprechen. Schweigend legte ich ihm die Hand auf die Schulter und versicherte ihm, dass ich bei ihm war.
Es war Zeit für den Morgentee. Ich wusste, dass er den Tee verpasst haben würde, wenn er es endlich bis in den Speisesaal geschafft hätte. Also bot ich ihm an, dass ich ihm eine Tasse Tee machen könnte. Mit meinen minimalen Italienischkenntnissen konnte ich seine Vorlieben heraushören.
In der nahe gelegenen Personalküche machte ich ihm eine Tasse Tee mit Milch und Zucker. Ich wies ihn darauf hin, dass er ziemlich heiß war. Er lächelte und deutete an, dass er ihn so mochte. Ich rührte das Getränk mehrmals um, da ich nicht wollte, dass er sich verbrühte, und als wir beide das Gefühl hatten, dass er die richtige Temperatur hatte, reichte ich ihn ihm. Aufgrund seiner Parkinson-Erkrankung konnte er seine Tasse nicht ruhig halten. Ich versicherte ihm, dass ich für ihn die Tasse halten würde; mit meiner und seiner zitternden Hand nippte er an dem Tee und lächelte so verzückt, als wäre es das beste Getränk, das er in seinem ganzen Leben getrunken hatte. Und er trank jeden einzelnen Tropfen aus! Sein Zittern hörte bald auf, und er setzte sich auf und wurde wacher. Mit seinem vornehmen Lächeln rief er: „Gracias!“ Er schloss sich sogar den anderen Bewohnern an, die bald in die Kapelle schlenderten, und blieb zum Rosenkranzgebet dort.
Es war nur eine Tasse Tee, aber sie bedeutete alles für ihn – nicht nur, um einen körperlichen Durst zu stillen, sondern auch einen emotionalen Hunger!
Zeiten, in denen er die Mahlzeiten genoss, die wir gemeinsam ohne Eile einnahmen, als ich mit ihm an seinen Lieblingsplatz auf dem Sofa saß, während er mit seinen Krebsschmerzen kämpfte, als ich mich zu ihm an sein Bett gesellte und wir seine Lieblingsmusik hörten oder als wir gemeinsam Heilungsmessen im Internet ansahen.
Was hatte mich an diesem Morgen dazu gebracht, Norman in seiner Not zu begegnen? Ganz sicher war es nicht meine schwache und fleischliche Natur. Eigentlich hatte ich nur die Kapelle schnell herrichten wollen, da ich spät dran war. Ich hatte eine Aufgabe zu erledigen.
Doch was brachte mich dazu, stehen zu bleiben? Es war Jesus, der seine Gnade und Barmherzigkeit in mein Herz gelegt hatte, um auf die Bedürfnisse anderer einzugehen. In diesem Moment erkannte ich die Tiefe der Lehre des Heiligen Paulus: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ (Galater 2:20)
Ich frage mich, ob, wenn ich einmal Normans Alter erreiche und einen Cappuccino „mit Mandelmilch, halber Stärke, extra heiß“ brauche, mir dann auch jemand eine Tasse machen wird.
Dina Mananquil Delfino arbeitet in einem Altenheim in Berwick. Außerdem ist sie Beraterin, Ehevorbereitungshelferin, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Kirche und regelmäßige Kolumnistin für das Magazin der Philippine Times. Sie wohnt mit ihrem Mann in Pakenham, Victoria.
Als Katholiken wurde uns von Kindesbeinen an immer wieder gesagt: „Opfere es auf!" Von kleinen Kopfschmerzen bis hin zu ernsten emotionalen oder körperlichen Verletzungen wurden wir mit diesen Worten ermutigt. Erst als Erwachsener habe ich über den Sinn dieses Satzes nachgedacht und ihn als „erlösendes Leiden" verstanden. Erlösendes Leiden ist der Glaube, dass menschliches Leiden, wenn es in Verbindung mit dem Leiden Jesu angenommen und aufgeopfert wird, die gerechte Strafe für die eigenen Sünden oder die Sünden eines anderen erlassen kann. In diesem Leben erleiden wir verschiedene Prüfungen: kleinere und größere, körperliche, geistige, emotionale und spirituelle. Wir können uns dafür entscheiden, darüber zu klagen oder aber unser Leiden mit dem Leiden Jesu vereinen. Das kann nicht nur für uns selbst erlösend sein, sondern wir können sogar jemandem helfen, sein Herz zu öffnen, um die Heilung und Vergebung Jesu zu empfangen. Vielleicht werden wir in diesem Leben nie erfahren, wie das Aufopfern unserer Leiden einem anderen Menschen geholfen hat, sich von den Fesseln zu befreien, die ihn so lange festgehalten haben. Manchmal lässt Gott uns die Freude erleben, wenn wir sehen, wie jemand von einem Leben in Sünde frei wird, weil wir unser Leiden für ihn aufgeopfert haben. Wir können unsere Leiden auch für die armen Seelen im Fegefeuer aufopfern. Wenn wir am Ende im Himmel ankommen, stellen wir uns vor, dass diejenigen, für die wir gebetet und unsere Leiden aufgeopfert haben, uns begrüßen und uns dafür danken, dass wir unsere Leiden für sie aufgeopfert haben. Erlösendes Leiden gehört zu den Bereichen, die schwer zu verstehen sind, aber wenn wir uns die Heilige Schrift ansehen und was Jesus gelehrt hat und wie seine Jünger gelebt haben, können wir sehen, dass Gott uns dazu ermutigt. Jesus, hilf mir jeden Tag, meine kleinen und großen Leiden, Schwierigkeiten und Ärgernisse aufzuopfern und sie mit Dir am Kreuz zu vereinen.
Von: Connie Beckman
MehrEigentlich hatte ich Ihn nur um Erfolg in der Schule gebeten, aber dann tat Er noch viel mehr … Während meiner Highschool-Zeit erlebte ich eine eindrucksvolle Reise des Glaubens und des schulischen Wachstums. Als gläubiger Katholik glaubte ich fest daran, dass Gott ständig bei mir war, besonders wenn es um meine Schule ging. Ich erinnere mich an ein Halbjahr, in dem ich mit einer gewaltigen Last von Prüfungen und Aufgaben konfrontiert war. Die Fächer schienen sich zu stapeln, und ich fühlte mich überwältigt von der Menge an Informationen, die ich verstehen musste. Zweifel begannen sich in meinen Kopf einzuschleichen und ließen mich an meinen Fähigkeiten zweifeln. In diesen Momenten der Ungewissheit flüchtete ich ins Gebet als meine Quelle des Trostes und der Führung. Jeden Abend zog ich mich in mein Zimmer zurück, zündete eine Kerze an und kniete vor meinem Kruzifix nieder. Ich schüttete Gott mein Herz aus, brachte meine Ängste und Zweifel zum Ausdruck und bat um Kraft, Weisheit und Klarheit für meine Schularbeiten. Ein unsichtbarer Führer Im Laufe einiger Wochen bemerkte ich, dass etwas Außergewöhnliches geschah. Wann immer ich auf ein herausforderndes Thema stieß oder mit einem schwierigen Konzept kämpfte, fand ich unerwartete Klarheit. Es war, als ob ein Licht auf meinen Weg leuchtete, das mir den Weg nach vorne erhellte. Ich stolperte über hilfreiche Quellen oder Passagen in Büchern, die komplexe Ideen perfekt erklärten, oder ich erhielt unerwartete Unterstützung von Klassenkameraden und Lehrern. Ich begann zu erkennen, dass dies keine bloßen Zufälle waren, sondern vielmehr die Zeichen der Gegenwart Gottes und seiner Hilfe in der Schule. Es war, als würde er mich leiten und mich sanft zu den richtigen Unterlagen, den richtigen Leuten und der richtigen Denkweise führen. Mit meinem Vertrauen auf Gottes Führung wuchs auch mein Selbstvertrauen, und meine Noten begannen sich zu verbessern. Ich bemerkte einen deutlichen Unterschied in meiner Fähigkeit, Informationen aufzunehmen und komplexe Sachverhalte zu verstehen. Ich lernte nun nicht mehr allein; ich hatte einen unsichtbaren Begleiter an meiner Seite, der mich durch jede Herausforderung führte und mich ermutigte, durchzuhalten. Dabei ging es aber nicht nur um die Noten. Durch diese Erfahrung lernte ich wertvolle Lektionen über Glauben und Vertrauen. Ich lernte, dass Gottes Hilfe nicht auf geistliche Angelegenheiten beschränkt war, sondern sich auf jeden Aspekt unseres Lebens, auch der Schule, bezog. Ich lernte, dass, wenn wir uns mit aufrichtigem Herzen an Gott wenden, er nicht nur unsere Gebete erhört, sondern uns auch die Unterstützung gibt, die wir brauchen. Verbunden bleiben Diese Reise hat mich gelehrt, wie wichtig es ist, eine enge Verbindung zu Gott zu halten, seine Führung zu suchen und auf seinen Plan zu vertrauen. Sie erinnert mich daran, dass wahrer Erfolg nicht nur an Schulleistungen gemessen wird, sondern auch an der Entwicklung des Charakters, der Widerstandsfähigkeit und des Glaubens. Rückblickend bin ich dankbar für die Herausforderungen, denen ich mich in diesem Halbjahr stellen musste, denn sie haben meine Beziehung zu Gott vertieft und meine Überzeugung von seiner unerschütterlichen Hilfe gestärkt. Auch bei meinem weiteren schulischen Fortkommen profitiere ich von den Lektionen, die ich während dieser Zeit gelernt habe. Ich weiß, dass Gottes Führung immer da sein wird, um mich auf den Weg der Erkenntnis und Erfüllung zu führen. In einer Welt, in der der schulische Druck oft schwer auf uns lasten kann, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass wir nicht allein auf unserem Weg sind. Als Katholiken haben wir das Privileg, Gottes Führung zu suchen und immer wieder Trost in seiner Gegenwart zu finden. Durch diese persönliche Geschichte hoffe ich, andere zu inspirieren, auf Gottes unerschütterliche Unterstützung zu vertrauen. Nicht nur in der Schule, sondern in jedem Aspekt des Lebens. Mögen wir alle Trost in dem Wissen finden, dass Gott unser oberster Lehrer ist, der uns zu Weisheit, Verständnis und unerschütterlichem Glauben führt.
Von: Delon Rojes
MehrWenn ich nicht durch diese Dunkelheit gegangen wäre, wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Meine Eltern wollten immer eine Familie gründen, aber erst mit 40 Jahren konnte meine Mutter schwanger werden. So war ich ihr Wunderbaby, das auch noch an ihrem Geburtstag geboren wurde, genau ein Jahr, nachdem sie eine besondere Novene mit der Bitte um ein Kind abgeschlossen hatte. Ein Jahr später wurde mir noch ein kleiner Bruder geschenkt. Meine Familie war nominell katholisch. Wir gingen zur Sonntagsmesse und empfingen die Sakramente, aber mehr war da nicht. Als ich etwa elf oder zwölf Jahre alt war, wandten sich meine Eltern von der Kirche ab, und mein Glaubensleben machte eine unglaublich lange Pause. Sich windende Qualen Die Teenagerjahre waren voller Druck, den ich mir zum großen Teil selbst auferlegt habe. Ich verglich mich mit anderen Mädchen und war mit meinem Aussehen unzufrieden. Ich war sehr selbstbewusst und ängstlich. Obwohl ich gut mitkam, hatte ich es in der Schule schwer, weil ich sehr ehrgeizig war. Ich wollte weiterkommen und den Leuten zeigen, dass ich erfolgreich und intelligent sein konnte. Wir hatten als Familie nicht viel Geld, also dachte ich, dass ein gutes Studium und ein guter Job die Lösung für alles sein würden. Stattdessen aber wurde ich immer trauriger. Zwar ging ich zum Sport und auf Feiern, aber am Tag danach wachte ich auf und fühlte mich ganz leer. Ich hatte ein paar gute Freunde, aber sie hatten auch selbst zu kämpfen. Ich weiß noch, wie ich versuchte, sie zu unterstützen, und am Ende fragte ich mich nach dem Grund all des Leids um mich herum. Ich war verloren, und diese Traurigkeit brachte mich dazu, mich zu verschließen und mich in mich selbst zu verkriechen. Als ich etwa fünfzehn Jahre alt war, verfiel ich in die Gewohnheit, mich selbst zu verletzen Wie ich später feststellte, hatte ich in diesem Alter noch nicht die Reife oder die Fähigkeit, über meine Gefühle zu sprechen. Als der Druck immer größer wurde, gab ich mehrmals meinen Selbstmordgedanken nach. Bei einem Krankenhausaufenthalt sah einer der Ärzte, wie ich mich quälte, und sagte: „Glaubst du an Gott? Glaubst du an ein Leben nach dem Tod?" Ich dachte, dass das die seltsamste Frage ist, die man sich stellen kann, aber in dieser Nacht erinnerte ich mich daran und dachte darüber nach. Da schrie ich zu Gott um Hilfe: „Gott, wenn es dich gibt, dann hilf mir bitte. Ich möchte leben. Ich würde gerne mein Leben damit verbringen, Gutes zu tun, aber ich bin nicht einmal in der Lage, mich selbst zu lieben. Was auch immer ich tue, alles endet im Burnout, wenn ich keinen Sinn in all dem sehe." Eine helfende Hand Ich begann, mit der Gottesmutter Maria zu sprechen in der Hoffnung, dass sie mich vielleicht verstehen und mir helfen könnte. Kurz darauf lud mich eine Freundin meiner Mutter zu einer Pilgerfahrt nach Medugorje ein. Ich wollte das eigentlich nicht, aber ich nahm die Einladung an, mehr aus Neugierde, ein neues Land und schönes Wetter zu sehen. Umgeben von Menschen, die den Rosenkranz beteten, fasteten, auf Berge stiegen und zur Messe gingen, fühlte ich mich fehl am Platz, aber gleichzeitig war ich doch auch ein wenig fasziniert. Es war die Zeit des Katholischen Jugendfestivals, und es waren etwa 60.000 junge Menschen dort, die die Messe und die Anbetung besuchten und jeden Tag den Rosenkranz beteten; nicht, weil sie dazu gezwungen wurden, sondern aus Freude, aus reinem Verlangen. Ich fragte mich, ob diese Menschen wohl perfekte Familien hatten, die es ihnen wirklich leicht machten, zu glauben, zu klatschen, zu tanzen und all das. Um ehrlich zu sein, sehnte ich mich nach dieser Freude! Während unserer Pilgerreise hörten wir die Zeugnisse von Mädchen und Jungen in der nahegelegenen Cenacolo-Gemeinschaft, und das veränderte wirklich die Dinge für mich. 1983 hatte eine italienische Nonne die Gemeinschaft Cenacolo gegründet, um jungen Menschen zu helfen, deren Leben auf die schiefe Bahn geraten war. Inzwischen gibt es die Organisation in vielen Ländern weltweit. Dort hörte ich die Geschichte eines Mädchens aus Schottland, das Drogenprobleme hatte und auch versucht hatte, sich das Leben zu nehmen. Ich dachte: „Wenn sie so glücklich leben kann, wenn sie all den Schmerz und das Leid hinter sich lassen und wirklich an Gott glauben kann, dann ist das vielleicht auch etwas für mich." Eine weitere große Gnade, die mir in Medugorje zuteilwurde, war, dass ich zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder zur Beichte ging. Ich wusste nicht, was mich erwartete, aber als ich in der Beichte Gott endlich laut sagte, was mich verletzt hatte und was ich selbst getan hatte, um andere und mich selbst zu verletzen, fiel eine enorme Last von meinen Schultern. Ich fühlte nur Frieden, und ich fühlte mich gereinigt, um einen Neuanfang zu machen. Gerührt kam ich zurück und begann ein Studium in Irland, aber ohne angemessene Unterstützung landete ich wieder im Krankenhaus. Den Weg finden Als ich merkte, dass ich Hilfe brauchte, ging ich zurück nach Italien und wurde Teil einer Cenacolo-Gemeinschaft. Es war nicht leicht. Alles war neu: die Sprache, das Gebet, die verschiedenen Persönlichkeiten, die Kulturen, aber es war etwas Wahres daran. Niemand versuchte, mich von irgendetwas zu überzeugen; alle lebten ihr Leben in Gebet, Arbeit und wahrer Freundschaft, und das heilte sie. Sie lebten in Frieden und Freude, und das war nicht gespielt, sondern echt. Ich war ja den ganzen Tag bei ihnen, jeden Tag! Und da konnte ich es sehen. Und ich wollte das auch! Was mir in diesen Tagen wirklich half, war die Anbetung. Ich weiß nicht, wie oft ich einfach vor dem Allerheiligsten geweint habe. Kein Therapeut sprach zu mir, niemand versuchte, mir irgendwelche Medikamente zu geben, es fühlte sich einfach so an, als würde ich gereinigt werden. Auch in der Gemeinschaft gab es, abgesehen von Gott, nichts Besonderes. Etwas anderes, das mir wirklich half, aus meiner Depression herauszukommen, war, dass ich begann, für andere da zu sein. Solange ich auf mein eigenes Ich, meine eigenen Wunden und Probleme schaute, grub ich mir nur ein immer noch größeres Loch. Das Gemeinschaftsleben aber zwang mich, aus mir selbst herauszukommen, mich anderen zuzuwenden und zu versuchen, ihnen Hoffnung zu geben – die Hoffnung, die ich in Christus gefunden hatte. Es hat mir sehr geholfen, wenn andere junge Menschen in die Gemeinschaft kamen, junge Mädchen, die ähnliche Probleme hatten wie ich oder manchmal sogar noch schlimmere. Ich kümmerte mich um sie, versuchte, eine ältere Schwester für sie zu sein und manchmal sogar eine Mutter. Ich begann, darüber nachzudenken, was meine Mutter mit mir erlebt hätte, wenn ich mich selbst verletzt hätte oder unglücklich gewesen wäre. Es gibt oft ein gewisses Gefühl der Hilflosigkeit, aber mit dem Glauben kann man, auch wenn man jemandem nicht mit Worten helfen kann, dies auf den Knien tun. Ich habe gesehen, wie sich durch das Gebet so viele Mädchen und auch mein eigenes Leben veränderten. Es ist nichts Mystisches oder etwas, das ich theologisch erklären könnte, aber die Treue zum Rosenkranz, zum Gebet und zu den Sakramenten hat mein Leben und so viele andere Leben verändert und uns einen neuen Lebenswillen gegeben. Es weitergeben Ich kehrte nach Irland zurück, um den Beruf der Krankenpflegerin anzustreben; doch in Wirklichkeit war es mehr als ein Beruf: Ich fühlte zutiefst, dass es das war, womit ich mein Leben verbringen wollte. Jetzt lebe ich mit jungen Menschen zusammen, von denen einige so sind, wie ich es in ihrem Alter war. Sie kämpfen mit Selbstverletzungen, Depressionen, Angstzuständen, Drogenmissbrauch oder Unreinheit. Ich halte es für wichtig, ihnen zu sagen, was Gott in meinem Leben getan hat, und so erzähle ich ihnen manchmal während des Mittagessens, dass ich nicht in der Lage wäre, diesen Beruf auszuüben und all das Leid und die Schmerzen zu sehen, wenn ich nicht glauben würde, dass es mehr im Leben gibt als nur den Tod nach einer Krankheit. Die Leute sagen mir oft: „Oh, dein Name ist Joy (Freude), das passt so gut zu dir, du bist so fröhlich und lächelnd." Dann lache ich innerlich: „Wenn du nur wüsstest, woher das kommt!" Meine Freude ist aus dem Leiden entstanden; darum ist sie auch eine echte Freude. Sie hält an, auch wenn es Schmerzen gibt. Und ich möchte, dass die jungen Menschen die gleiche Freude haben, denn es ist nicht nur meine Freude, sondern eine, die von Gott kommt, so dass jeder andere sie auch erfahren kann. Ich möchte einfach diese unendliche Freude Gottes weitergeben, damit andere wissen, dass man aus Schmerz, Elend und Schwierigkeiten auch wieder herauskommen kann – voller Dankbarkeit und Freude über unseren Vater.
Von: Joy Byrne
MehrEin Geschenk, auf das du von überall auf der Welt zugreifen kannst, und weißt du was? Es ist nicht nur für dich kostenlos, sondern für jeden! Stell dir vor, du bist in einer tiefen, dunklen Grube verloren und tappst hoffnungslos umher. Plötzlich siehst du ein großes Licht und jemanden, der die Hand ausstreckt, um dich zu retten. Was für eine Erleichterung! Der überwältigende Frieden und die Freude lassen sich nicht in Worte fassen. So fühlte sich die samaritanische Frau, als sie Jesus am Brunnen traf. „Jesus antwortete ihr: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken, dann hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.“ (Johannes 4:10) „Da sagte die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe und nicht mehr hierher kommen muss, um Wasser zu schöpfen.“ (Johannes 4:15) „Da sagte Jesus zu ihr: Ich bin es, ich, der mit dir spricht.“ (Johannes 4:26) Er ist das lebendige Wasser, das jeden Durst stillt - den Durst nach Akzeptanz, den Durst nach Verständnis, den Durst nach Vergebung, den Durst nach Gerechtigkeit, den Durst nach Glück und vor allem den Durst nach Liebe: nach der Liebe Gottes. Bis du fragst ... Das Geschenk der Gegenwart und der Barmherzigkeit Christi ist für alle da. „Gott aber hat seine Liebe zu uns darin erwiesen, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“ (Römer 5:8) Er starb für jeden Sünder, damit wir durch das Blut Christi von unserer Sünde gereinigt und mit Gott versöhnt werden können. Aber wie die Samariterin müssen wir Jesus fragen. Als Katholiken können wir dies leicht durch das Sakrament der Buße tun, indem wir unsere Sünden bekennen und uns mit Gott versöhnen lassen, wenn der Priester uns von der Sünde freispricht, indem er die von Gott gegebene Macht nutzt, in persona Christi (in der Person Christi) zu handeln. Es gibt mir großen Frieden, dieses Sakrament zu empfangen, denn je öfter ich es tue, desto empfänglicher werde ich für den Heiligen Geist. Ich kann dabei spüren, wie er durch mein Herz spricht und mir hilft, das Gute vom Bösen zu unterscheiden sowie in der Tugend zu wachsen und dem Laster zu entfliehen. Je häufiger ich meine Sünden bereue und mich Gott zuwende, desto empfänglicher werde ich für die Gegenwart Jesus in der Heiligen Eucharistie. Ich werde mir seiner Gegenwart in denen bewusst, die ihn in der heiligen Kommunion empfangen haben. Ich spüre seine Wärme in meinem Herzen, wenn der Priester mit dem Ziborium mit konsekrierten Hostien an mir vorbeigeht. Seien wir doch mal ehrlich. Viele Menschen drängen nach der Kommunion, aber nur sehr wenige nach der Beichte. Es ist traurig, dass viele Menschen eine so wichtige Quelle der Gnade, die uns geistlich stärkt, nicht nutzen können. Hier sind ein paar Dinge, die mir helfen, das Beste aus der Beichte herauszuholen. 1. Sei vorbereitet Vor der Beichte ist eine gründliche Gewissenserforschung notwendig. Zur Vorbereitung sollten wir die Gebote, die sieben Todsünden (Hochmut, Habgier, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit), die Sünden der Unterlassung, die Sünden gegen Reinheit und die Nächstenliebe usw. gewissenhaft durchgehen. Für eine aufrichtige Beichte ist die Sündenerkenntnis eine Voraussetzung. Daher ist es immer hilfreich, Gott zu bitten, uns über bestimmte Sünden aufzuklären, die wir begangen haben und die uns unbekannt sind. Bitte den Heiligen Geist, dich an Sünden zu erinnern, die du vergessen hast, oder dich darauf aufmerksam zu machen, wo du unbewusst etwas falsch gemacht hast. Manchmal machen wir uns vor, dass etwas in Ordnung ist, obwohl es gar nicht in Ordnung ist. Wenn wir uns gut vorbereitet haben, können wir wieder die Hilfe des Heiligen Geistes suchen, um von ganzem Herzen unser Versagen mit zerknirschtem Herzen einzugestehen. Aber selbst dann, wenn wir nicht mit einem vollkommen reuigen Herzen an zur Beichte kommen, kann dies während der Beichte selbst durch die Gnade geschehen, die in dem Sakrament gegenwärtig ist. Unabhängig davon, was du über bestimmte Sünden denkst, ist es gut, sie zu bekennen. Gott vergibt uns in diesem Sakrament, wenn wir unsere Sünden aufrichtig bekennen und anerkennen, dass wir falsch gehandelt haben. 2. Sei ehrlich Sei ehrlich zu dir selbst, wenn es um deine eigenen Schwächen und Fehler geht. Kämpfe zuzugeben und sie aus der Dunkelheit ins Licht Christi zu zerren, wird dich von lähmender Schuld befreien und stärkt dich gegen Sünden, zu denen du immer wieder neigst (z. B. Süchte). Ich erinnere mich, dass ich dem Priester einmal in der Beichte von einer bestimmten Sünde erzählte, von der ich einfach nicht loskam. Er betete für mich um besondere Gnade des Heiligen Geistes – und diese Erfahrung war so befreiend. 3. Sei demütig Jesus sagte zur heiligen Faustina: „Eine Seele profitiert nicht so vom Sakrament der Buße, wie sie sollte, wenn sie nicht demütig ist. Der Stolz hält sie in der Finsternis." (Tagebuch, 113) Es ist demütigend, vor einem anderen Menschen zu knien und sich offen den dunklen Seiten des eigenen Lebens zu stellen. Ich erinnere mich, dass ich einmal eine sehr lange Predigt erhielt, weil ich eine schwere Sünde gebeichtet hatte, und dass ich für das wiederholte Bekenntnis derselben Sünde gerügt wurde. Wenn ich lernen kann, diese Erfahrungen als liebevolle Korrekturen eines Vaters zu betrachten, der sich sehr um unsere Seele sorgt, und mich bereitwillig demütige, um sie zu empfangen, können diese bitteren Erfahrungen zum Segen werden. Die Vergebung Gottes ist ein starker Hinweis auf seine Liebe und Treue. Wenn wir in seine Umarmung treten und bekennen, was wir getan haben, stellt das unsere Beziehung zwischen ihm als unserem Vater und uns als seinen Kindern wieder her. Es stellt auch unsere Beziehung zueinander wieder her, die wir zu einem Leib gehören - dem Leib Christi. Das Beste daran, Gottes Vergebung zu empfangen, ist, wie sie die Reinheit unserer Seele wiederherstellt, so dass, wenn wir uns selbst und andere betrachten, sehen, wie Gott in allem wohnt.
Von: Cecil Kim Esgana
MehrEs ist nicht einfach, vorherzusagen, ob du im Leben Erfolg, Wohlstand oder Ruhm haben wirst, aber eines ist sicher: Am Ende wartet der Tod auf dich. In diesen Tagen verbringe ich einen großen Teil meiner Zeit damit, die Kunst zu sterben zu üben. Ich muss sagen, dass ich jeden Moment dieser Übung genieße, zumindest, seit ich zu der Erkenntnis gelangt bin, dass ich das schwere Ende der Zeitwaage erreicht habe. Ich habe die siebzig Jahre, die nach Psalm 90:10 das Leben dauert, bereits weit hinter mir, und so beginne ich ernsthaft zu überlegen: Welche positiven Vorbereitungen habe ich für die Unvermeidlichkeit meines Ablebens getroffen? Wie makellos ist mein Leben überhaupt? Ist mein Leben so frei wie möglich von Sünde, insbesondere von den Sünden des Fleisches? Ist es mein höchstes Ziel, meine unsterbliche Seele vor der ewigen Verdammnis zu retten? Gott hat mir in seiner Barmherzigkeit „zusätzliche Zeit" in diesem Spiel des Lebens gewährt, damit ich meine Angelegenheiten (vor allem die geistlichen) in Ordnung bringen kann, bevor ich über den Berg und die Schatten des Tals des Todes gehe. Ich hatte mehr als ein ganzes Leben lang Zeit, um diese Fragen zu klären, aber wie viele andere habe ich die wichtigsten Dinge im Leben vernachlässigt und stattdessen törichterweise nach mehr Wohlstand, Sicherheit und sofortiger Belohnung gesucht. Ich kann nicht behaupten, dass ich in meinen Bemühungen auch nur annähernd erfolgreich bin, denn die Ablenkungen des Lebens machen mir trotz meines hohen Alters weiterhin zu schaffen. Dieser ständige Konflikt ist so lästig und quälend, doch wenn man noch in Versuchung geraten kann, sind solche Emotionen sinnlos. Dem Unvermeidlichen entkommen Trotz meiner katholischen Erziehung und der damit verbundenen Aufforderung, das unvermeidliche Schulterklopfen von Gottes „Todesengel" anzunehmen und sich darauf zu freuen, erwarte ich immer noch den Brief des Königs, in dem er mir dazu gratuliert, dass ich „die große Null" erreicht habe. Natürlich versuche ich, wie viele andere in meiner Altersgruppe, das Unvermeidliche abzuwenden, indem ich jeden Anreiz ergreife, um meine irdische Existenz mit Medikamenten, Hygiene, Diät oder anderen Mitteln zu verlängern. Der Tod ist für jeden unausweichlich, selbst für den Papst, unsere liebenswerte Tante Beatrice und für Könige. Aber je länger wir dem Unvermeidlichen entgehen, desto mehr leuchtet in unserer Psyche ein schwacher Hoffnungsschimmer auf, dass wir es schaffen können, noch einen weiteren Atemstoß in den Ballon hineinzupusten und ihn bis an seine äußerste Grenze auszudehnen. Ich vermute, dass dies in gewisser Weise sogar die Antwort auf die erfolgreiche Verzögerung des Todesdatums sein könnte - diese Positivität, dieser Widerstand gegen die Sterblichkeit. Ich habe immer gedacht, wenn ich schon ungerechtfertigte Steuern mit allen Mitteln vermeiden kann, warum sollte ich dann nicht auch versuchen, die andere Gewissheit, den Tod, zu vermeiden? Der heilige Augustinus bezeichnet den Tod als „die Schuld, die bezahlt werden muss". Erzbischof Anthony Fisher führt weiter aus: „Wenn es um den Tod geht, ist die Moderne auf Steuervermeidung aus, und genauso ergeht es unserer heutigen Kultur auch in Bezug auf die Verleugnung des Alterns, der Gebrechlichkeit und des Todes." Das Gleiche gilt für Fitnessstudios. Erst letzte Woche habe ich fünf solcher Einrichtungen in unserer relativ kleinen Gemeinde in einem westlichen Vorort von Sydney gezählt. Dieser verzweifelte Wunsch, fit und gesund zu sein, ist an sich edel und lobenswert, vorausgesetzt, wir nehmen ihn nicht zu ernst, da er sich auf jeden Aspekt unseres Lebens nachteilig auswirken kann. Und manchmal kann das zu Narzissmus führen. Wir sollten von unseren Fähigkeiten und Talenten überzeugt sein, aber die Tugend der Demut im Auge behalten, die uns auf dem Boden der Realität hält, damit wir uns nicht zu weit von Gottes Richtlinien der Normalität entfernen. Bis zum höchsten Grad Wir versuchen sogar, das Altern und den Tod zu zähmen, dass sie zu unseren eigenen Bedingungen eintreten - durch kosmetische und medizinische Exzesse, Kryokonservierung, illegal entwendete Organe für Transplantationen oder durch den höchst banalen Versuch, dem natürlichen Tod durch den Akt der Euthanasie zuvorzukommen ... als ob es nicht schon genug Missgeschicke gäbe, die unser Leben vorzeitig beenden. Dennoch fürchten sich die meisten Menschen vor dem Gedanken an den Tod. Er kann lähmend, verwirrend und deprimierend sein, weil er das Ende unseres irdischen Lebens bedeutet, aber es braucht nur ein Senfkorn des Glaubens, um all diese „Endzeit"-Gefühle zu verändern und eine ganz neue Perspektive der Hoffnung, der Freude, der angenehmen Vorfreude und des Glücks zu eröffnen. Mit dem Glauben an ein Leben nach dem Tod bei Gott und allem, was dazugehört, ist der Tod einfach eine Tür, die geöffnet werden muss, damit wir an allen Verheißungen des Himmels teilhaben können. Welch eine Garantie, gegeben von unserem allmächtigen Gott, dass durch den Glauben an seinen Sohn Jesus und ein Leben nach seinen Anweisungen nach dem Tod das Leben in vollem Umfang kommt. Und so können wir getrost die Frage stellen: „Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?" (1 Korinther 15:55) Ein kleines bisschen Glaube Wenn man das große Unbekannte betritt, muss man mit Angst rechnen, aber im Gegensatz zu Shakespeares Hamlet, der sagte: „Der Tod ist das unentdeckte Land, aus dem kein Reisender zurückkehrt", wurde uns, die wir mit der Gabe des Glaubens gesegnet sind, der Beweis erbracht, dass einige Seelen aus den Eingeweiden des Todes zurückgekehrt sind, um diese Fehlinformation zu bestätigen. Der Katechismus der Katholischen Kirche lehrt, dass der Tod eine Folge der Sünde ist. Das Lehramt der Kirche als authentische Auslegerin der Aussagen von Schrift und Tradition lehrt, dass der Tod durch die Sünde des Menschen in die Welt gekommen ist. „Obwohl der Mensch eine sterbliche Natur besaß, bestimmte ihn der Schöpfer nicht zum Sterben. Er widerspricht somit den Ratschlüssen Gottes, des Schöpfers. Er hielt als Folge der Sünde in die Welt Einzug“ (Nr. 1008). Das Buch der Weisheit bestätigt dies. „Denn Gott hat den Tod nicht gemacht und hat keine Freude am Untergang der Lebenden. Zum Dasein hat er alles geschaffen und heilbringend sind die Geschöpfe der Welt.“ (Weisheit 1:13-14) „Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten.“ (1 Korinther 15,21) Ohne echten Glauben erscheint der Tod wie eine Auslöschung. Suchen Sie deshalb den Glauben, denn er verwandelt die Vorstellung vom Tod in die Hoffnung auf das Leben. Wenn der Glaube, den Sie besitzen, nicht stark genug ist, um die Angst vor dem Tod zu überwinden, dann beeilen Sie sich, diesen winzigen Funken Glauben zu einem vollwertigen Glauben an ihn, der das Leben ist, zu stärken, denn schließlich geht es um Ihr ewiges Leben. Überlassen wir also nicht zu viel dem Zufall! Ich wünsche Ihnen eine gute Reise, wir sehen uns auf der anderen Seite.
Von: Sean Hampsey
MehrFrage: Viele meiner evangelischen Freunde feiern jeden Sonntag das Abendmahl, und sie argumentieren, dass die eucharistische Gegenwart Christi nur geistlich zu verstehen ist. Ich glaube, dass Christus in der Eucharistie gegenwärtig ist, aber gibt es eine Möglichkeit, ihnen das zu erklären? Antwort: Es ist in der Tat eine unglaubliche Behauptung zu sagen, dass bei jeder Messe ein kleines Stück Brot und ein kleiner Kelch mit Wein zum Fleisch und Blut Gottes selbst werden. Es ist nicht lediglich ein Zeichen oder ein Symbol, sondern wirklich der Leib, das Blut, die Seele und die Gottheit von Jesus. Wie können wir diesen Anspruch erheben? Wir glauben dies aus drei Gründen. Erstens hat Jesus Christus dies selbst gesagt. Im Johannesevangelium, Kapitel 6, sagt Jesus: „Amen, amen, ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm." (Johannes 6:53-56) Wann immer Jesus sagt: "Amen, amen, ich sage euch ...", ist dies ein Zeichen dafür, dass das, was er sagen will, völlig wörtlich ist. Außerdem verwendet Jesus das griechische Wort trogon, das mit "essen" übersetzt wird, aber eigentlich "kauen, nagen oder mit den Zähnen zerreißen" bedeutet. Es ist ein sehr anschauliches Verb, das nur wörtlich verwendet werden kann. Beachten Sie auch die Reaktion seiner Zuhörer: Sie liefen weg! „Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher.“ (Johannes 6:66) Und ist Jesus hinter ihnen hergerannt, um ihnen zu sagen, dass sie ihn missverstanden haben? Nein, er lässt sie einfach gehen - weil er es ernst meinte mit seiner Lehre, dass die Eucharistie wirklich sein Fleisch und Blut ist! Zweitens glauben wir es, weil die Kirche dies seit ihren Anfängen immer gelehrt hat. Ich fragte einmal einen Priester, warum im Glaubensbekenntnis, das wir jeden Sonntag sprechen, die Eucharistie nicht erwähnt wird, und er antwortete, dass dies so sei, weil niemand über die Realpräsenz debattiert habe und es daher also auch nicht nötig gewesen sei, sie offiziell zu definieren! Viele der Kirchenväter schrieben über die Eucharistie. Zum Beispiel schrieb der heilige Justinus der Märtyrer um das Jahr 150 n. Chr. diese Worte: „Denn nicht als gemeines Brot und gemeinen Trank nehmen wir sie; sondern wie Jesus Christus, unser Erlöser, als er durch Gottes Wort Fleisch wurde, Fleisch und Blut um unseres Heiles willen angenommen hat, so sind wir belehrt worden, dass die durch ein Gebet um das Wort, das von ihm ausgeht, unter Danksagung geweihte Nahrung … Fleisch und Blut jenes fleischgewordenen Jesus sei.“ (Erste Apologie, Nr. 66) Alle Kirchenväter sind sich einig: Die Eucharistie ist wirklich sein Fleisch und Blut. Schließlich wird unser Glaube durch die vielen eucharistischen Wunder in der Geschichte der Kirche gestärkt - über 150 davon offiziell dokumentierte Wunder. Das vielleicht berühmteste ereignete sich um 800 in Lanciano in Italien, wo ein Priester, der an der Gegenwart Christi zweifelte schockiert feststellte, dass die Hostie zu sichtbarem Fleisch wurde, während der Wein als Blut sichtbar wurde. Spätere wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass es sich bei der Hostie um das Herzfleisch eines männlichen Menschen handelte, Blutgruppe AB (bei jüdischen Männern sehr verbreitet). Das Herzfleisch war schwer geschlagen und gequetscht worden. Das Blut war in fünf Klumpen geronnen, die die fünf Wunden Christi symbolisieren, und auf wundersame Weise entspricht das Gewicht eines der Klumpen dem Gewicht aller fünf Klumpen zusammen! Die Wissenschaftler können nicht erklären, wie dieses Fleisch und Blut zwölfhundert Jahre überdauert haben, was an sich schon ein unerklärliches Wunder ist. Aber wie können wir erklären, wie dies geschieht? Wir machen einen Unterschied zwischen Akzidentien (das, wonach etwas aussieht, riecht oder schmeckt usw.) und Substanz (das, was etwas tatsächlich ist). Als ich ein kleines Kind war, war ich bei meiner Freundin zu Hause, und als sie das Zimmer verließ, sah ich einen Keks auf einem Teller liegen. Er sah köstlich aus, roch nach Vanille, und so nahm ich einen Bissen ... und es war Seife! Ich war so enttäuscht, aber es lehrte mich, dass meine Sinne nicht immer entschlüsseln können, was etwas wirklich ist. In der Eucharistie verwandelt sich die Substanz von Brot und Wein in die Substanz von Christi Leibes und Blutes Christi (ein Vorgang, der als Transsubstantiation bekannt ist), während die Akzidentien (Geschmack, Geruch, Aussehen) gleichbleiben. Es bedarf in der Tat des Glaubens, um zu erkennen, dass Jesus wahrhaftig gegenwärtig ist, denn wir können es weder mit unseren Sinnen wahrnehmen, noch können wir es mit unserer Logik und unserem Verstand ableiten. Aber wenn Jesus Christus Gott ist und nicht lügen kann, dann bin ich bereit zu glauben, dass er nicht ein Zeichen oder Symbol ist, sondern wirklich im Allerheiligsten Sakrament gegenwärtig ist!
Von: Pater Joseph Gill
MehrIm Alter von sechs Jahren beschloss ein kleines Mädchen, dass sie die Wörter "Gefängnis" und "gehängt" nicht mochte. Die Kleine ahnte nicht, dass sie im Alter von 36 mit Häftlingen in der Todeszelle arbeiten würde. 1981 machten die schockierenden Morde an zwei kleinen Kindern Schlagzeilen in Singapur und der ganzen Welt. Die Ermittlungen führten zur Verhaftung von Adrian Lim, einem Medium, das Kinder sexuell missbrauchte, erpresste und kontrollierte, indem er ihnen übernatürliche Kräfte vorgaukelte und sie mit einer Elektroschock-'Therapie' quälte. Eine von ihnen, Catherine, war eine Studentin von mir, die nach dem Tod ihrer Großmutter wegen Depressionen zu ihm gegangen war. Er schickte sie auf den Strich und missbrauchte ihre Geschwister. Als ich hörte, dass sie angeklagt wurde, an den Morden beteiligt gewesen zu sein, schickte ich ihr einen Brief und ein schönes Bild vom Herzen Jesu. Sechs Monate später schrieb sie zurück und fragte: „Wie kannst du mich lieben, wenn ich so schlimme Dinge getan habe?“ In den nächsten sieben Jahren besuchte ich Catherine jede Woche im Gefängnis. Nach monatelangem gemeinsamen Gebet wollte sie Gott und all die Menschen, die sie verletzt hatte, um Vergebung bitten. Nachdem sie ihre Sünden gebeichtet hatte, hatte sie einen solchen Frieden, dass sie wie ein neuer Mensch war. Als ich ihre Bekehrung miterlebte, war ich außer mir vor Freude, aber mein Dienst an den Gefangenen hatte gerade erst angefangen! Zurück zu den Wurzeln Ich wuchs in einer liebevollen katholischen Familie mit 10 Kindern auf. Jeden Morgen gingen wir alle zusammen zur Messe, und meine Mutter belohnte uns dann mit einem Frühstück in einem Café in der Nähe der Kirche. Aber nach einer Weile ging es uns gar nicht mehr um die Nahrung für den Körper, sondern nur noch um Nahrung für die Seele. Meine Liebe zur Eucharistie begann hier in diesen frühmorgendlichen Messen mit meiner Familie, in denen der Samen meiner Berufung gesät wurde. Mein Vater gab jedem von uns das Gefühl, besonders geliebt zu sein, und wir liefen ihm immer freudig in die Arme, wenn er von der Arbeit zurückkam. Während des Krieges, als wir aus Singapur fliehen mussten, unterrichtete er uns zu Hause. Jeden Morgen brachte er uns Phonetik bei und bat uns, eine Passage zu wiederholen, in der jemand im Gefängnis von Sing Sing zum Tode verurteilt wurde. Im zarten Alter von sechs Jahren wusste ich bereits, dass ich diese Passage nicht mochte. Als ich an der Reihe war, sagte ich stattdessen das ‚Gegrüßet seist du, Königin‘ auf. Damals ahnte ich noch nicht, dass ich eines Tages mit Gefangenen beten würde. Es ist nie zu spät Als ich anfing, Catherine im Gefängnis zu besuchen, zeigten mehrere andere Gefangene Interesse an dem, was wir taten. Wann immer ein Gefangener um einen Besuch bat, freute ich mich, ihn zu treffen und ihm von Gottes liebender Barmherzigkeit zu erzählen. Gott ist ein liebevoller Vater, der immer darauf wartet, dass wir Buße tun und zu ihm zurückkehren. Ein Gefangener, der das Gesetz gebrochen hat, gleicht dem verlorenen Sohn, der zur Besinnung kam, als er den Tiefpunkt erreichte und erkannte: „Ich kann zu meinem Vater zurückkehren." Als er zu seinem Vater zurückkehrte und ihn um Vergebung bat, kam der Vater entgegengerannt, um ihn willkommen zu heißen. Es ist nie zu spät für jemanden, seine Sünden zu bereuen und zu Gott zurückzukehren. Die Liebe umarmen Flor, eine philippinische Frau, die des Mordes angeklagt war, erfuhr durch andere Gefangene von unserem Dienst. Ich besuchte und unterstützte sie, als sie gegen ihr Todesurteil Berufung einlegte. Nach der Ablehnung ihrer Berufung war sie sehr wütend auf Gott und wollte nichts mehr mit mir zu tun haben. Wenn ich an ihrer Tür vorbeiging, sagte ich ihr, dass Gott sie immer noch liebte, egal was geschah, aber sie saß verzweifelt da und starrte an die leere Wand. Ich bat meine Gebetsgruppe, die Novene zur Mutter der immerwährenden Hilfe zu beten und ihre Leiden speziell für sie aufzuopfern. Zwei Wochen später hatte Flor einen plötzlichen Sinneswandel und bat mich, mit einem Priester wiederzukommen. Sie sprudelte vor Freude, weil die Gottesmutter ihre Zelle besucht und ihr gesagt hatte, dass sie keine Angst haben müsse, weil sie bis zum Ende bei ihr bleiben würde. Von diesem Moment an, bis zu ihrem Tod, war nur noch Freude in ihrem Herzen. Ein anderer denkwürdiger Insasse war ein australischer Mann, der wegen Drogenhandels inhaftiert war. Als er hörte, wie ich einem anderen Häftling ein Marienlied vorsang, war er so berührt, dass er mich bat, ihn regelmäßig zu besuchen. Seine Mutter blieb sogar bei uns, als sie aus Australien zu Besuch kam. Schließlich bat er auch darum, als Katholik getauft zu werden. Von diesem Tag an war er voller Freude, auch als er zum Galgen ging. Der Aufseher dort war ein junger Mann, und als der ehemalige Drogendealer in den Tod ging, kam dieser Offizier auf ihn zu und umarmte ihn. Das war so ungewöhnlich, und wir hatten das Gefühl, dass der Herr selbst diesen jungen Mann umarmte. Man kann einfach nicht anders als die Gegenwart Gottes an diesem Ort zu spüren. Ich weiß sogar, dass jedes Mal die Mutter Gottes und Jesus da sind, um sie in den Himmel aufzunehmen. Es ist eine Freude für mich, wirklich zu glauben, dass der Herr, der mich berufen hat, mir treu geblieben ist. Die Freude, für ihn und für sein Volk zu leben, ist weitaus lohnender als alles andere.
Von: Sr. M. Gerard Fernandez RGS
MehrMan sagt, dass sich Perlen um ein unerwünschtes fremdes Objekt herum bilden, das in die starke Schutzschale eindringt. Sobald ein Fremdkörper in die Auster eingedrungen ist, sondert sie Schichten der gleichen leuchtenden Substanz ab, die auch für den innersten Teil ihrer eigenen Schale verwendet wird. Dies geschieht in konzentrischen Schichten, bis sich schließlich eine glänzende runde Perle bildet. Austern sind kein schöner Anblick, und die Herstellung einer Perle ist nicht der eigentliche Zweck einer Auster. Doch im Zuge des Selbstschutzes und des Überlebens baut sich die Auster um einen unerwarteten Eindringling herum auf und bringt etwas Schönes hervor. Kann mir die Auster, wenn inmitten meines reibungslosen Lebens unerwünschte Eindringlinge in mein Herz und meine Seele drängen und mich von innen aufzufressen drohen, etwas sagen? Wenn Misserfolge, unüberwindliche Hindernisse und irgendeine Last zufällig oder freiwillig an mir hängen bleiben, kann ich dann eine dünne Schicht meines innersten Wesens um sie herum absondern? Ich habe festgestellt, dass, wenn ich mich genug bemühe, mich auf den Geber der ewigen Liebe zu konzentrieren, mein innerstes Wesen langsam mit seinem Wesen erfüllt wird. Wenn ich endlose Stunden lang die Eucharistie mit purer Dankbarkeit betrachte, wenn ich die Hostie mit größter Sehnsucht in meine Seele aufnehme, wenn ich mich zu Seinen Füßen setze und Ihm vertrauensvoll zuhöre, dann wird diese sich selbst schenkende Liebe langsam meine Seele erfüllen. Von da an wird diese Liebe in mir jede kleine Unruhe, die eindringt und meinen Frieden zu stören droht, Schicht für Schicht überdecken. Mit der Zeit werden kostbare Perlen von heiligem Glanz von der Hand des Experten hervorgeholt und viele Leben damit verschönern.
Von: Maria Teres Sebastian
MehrPrüfungen im Leben können anstrengend sein. Aber das Leben bietet uns Zeichen, die uns helfen zu kämpfen … und zu überleben. Im Laufe der Jahre als geistliche Begleiterin haben mir viele Menschen ihre Probleme erzählt. Eine Sache, die sich dabei wiederholte, war das Gefühl dieser Menschen, dass sie sich von Gott in Stich gelassen fühlen oder, dass Gott fern und unnahbar sei, wenn Sie durch schwere Zeiten gehen. „Was mache ich falsch? Warum lässt mich Gott das durchmachen? Wo ist Er in all dem?" Oft denken Menschen, dass ihr Leben problemlos sein wird, sobald sie sich ernsthaft bekehrt haben und Jesus nahegekommen sind. Doch das hat Gott nie versprochen. In der Tat sind Gottes Worte in dieser Hinsicht sehr eindeutig. Dornen und Disteln In Jesus Sirach 2:1 heißt es: „Mein Sohn, wenn du dem Herrn dienen willst, dann mach dich auf Prüfung gefasst." (Das ganze Kapitel ist übrigens sehr lesenswert!) Auch versuchten die Apostel, neue Christen auf diese Wahrheit vorzubereiten, als sie das Evangelium verbreiteten. In Apostelgeschichte 14:22 lesen wir: „Sie sprachen den Jüngern Mut zu und ermahnten sie, treu am Glauben fest zu halten; sie sagten: Durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen.“ Wenn wir in unserer Beziehung zu Gott wachsen und auf seine Worte hören, werden wir mit ernsthaften Herausforderungen und Schwierigkeiten konfrontiert. Wir werden Entscheidungen treffen und Standpunkte einnehmen müssen, die uns unpopulär machen. Die Menschen werden uns missverstehen. Und nicht jeder wird uns mögen. Wenn ihr wollt, dass euch alle mögen, dann vergesst den Versuch, Jesus zu folgen. Warum? Weil das Leben nach dem Evangelium, wie Jesus es uns gepredigt hat, gegen unsere Kultur gerichtet ist. Jesus selbst warnt uns davor: „Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.“ (Johannes 15:18-19) Also müssen wir in diesem Leben durch viele Prüfungen und Nöte gehen. Wie ich den Menschen in der Seelsorge sage, lässt Gott uns in diesen schwierigen Zeiten nie allein. Er möchte uns ermutigen und helfen, damit wir ausharren und gestärkt durch die Stürme des Lebens gehen und noch mehr von seiner tiefen und beständigen Liebe erfahren. Wir können Gott vertrauen! Die Zeichen lesen Denken Sie an das Beispiel des Propheten Elia im Alten Testament. Er stellte sich gegen die Menge und bezog klar Stellung gegen die Vergötterung, als er den falschen Propheten von Baal entgegentrat (1. Könige, 18 und 19). Nach der dramatischen und äußerst erfolgreichen Konfrontation war Königin Isebel wütend und entschlossen, Elia zu töten. Elia fürchtete um sein Leben und floh eilig in die Wüste. Dort brach er unter einem Baum zusammen: erschöpft, deprimiert und bereit zu sterben. Da schickte Gott einen Engel, der ihm Essen und Wasser brachte. Der Engel sagte: "Steh auf und iss, denn die Reise ist zu weit für dich." Gott weiß genau, was wir brauchen. Er wusste, dass Elia nach dem stressigen Ereignis schlafen, essen und sich erholen musste. Der Herr weiß, was du brauchst. Gott will unsere Bedürfnisse stillen und uns ermutigen. Wir müssen jedoch darauf achten, wie er das tut. Ich glaube, wir übersehen oft seine Versuche, mit uns zu kommunizieren. Der Herr sprach zu Elia nicht durch den Wind, das Erdbeben oder das Feuer. Doch im "Klang der Stille" begegnete Elia Gott. Überall Lilien Vor einigen Jahren durchlebte ich eine schwere Zeit. Das Leben fühlte sich sehr schwer und mühsam an. Eines Samstags ging ein Freund von mir reiten und fand in der Wüste eine weiße lilienähnliche Blume, die er mitbrachte und mir schenkte. Am nächsten Tag ging ich in El Paso die Straße entlang und sah eine künstliche weiße Lilie auf dem Boden liegen. Ich hob sie auf und nahm sie mit nach Hause. Am nächsten Tag entdeckte ich eine weitere weiße lilienartige Blume, die in der Nähe eines Bürgersteigs wuchs. Drei weiße Lilien in drei Tagen. Ich wusste, dass dies eine Botschaft des Herrn war, aber ich wusste nicht genau, was er mir damit sagen wollte. Als ich darüber nachdachte, kam mir plötzlich eine Erinnerung in den Sinn. Vor vielen Jahren, als ich als neue Missionarin in unserer Gemeinde anfing, feierten wir eine Messe in unserem Jugendzentrum. Nach der Kommunion betete ich mit geschlossenen Augen. Jemand tippte mir auf die Schulter. Ich schreckte aus meinem Gebet auf, schaute auf und sah den Priester vor mir stehen. Er sagte zu mir: „Der Herr möchte, dass du weißt, dass du in seinen Augen eine Lilie bist". Und dann ging der Priester zurück zum Altar und setzte sich wieder hin. Ich kannte diesen Priester noch nicht gut, und er hat mir nie wieder so eine Botschaft gebracht. Aber ich bewahrte sie in meinem Herzen als besonderes Wort des Herrn an mich auf, das mir Mut machen sollte. Jetzt, so viele Jahre später, kam mir diese Erinnerung wieder in den Sinn, und jetzt verstand ich die Lilien. Der Herr wollte mich in der schweren Zeit ermutigen. Er wollte mich daran erinnern, dass ich seine Lilie bin und dass er mich sehr liebt. Das erfüllte mein Herz mit so viel Frieden und Gewissheit, dass ich nicht allein durch die Stürme gehen würde. Gott würde mich treu hindurch begleiten. Aufmerksam sein Gott kennt dich beim Namen. Du bist sein geliebtes Kind. Er sieht dich und weiß alles, was du durchmachst. Er möchte dir seine Liebe mitteilen, aber die Zeichen kommen leise und sanft. Wir können sie übersehen, wenn wir nicht aufmerksam sind. Auch ich hätte die Botschaft der Liebe mit den Lilien übersehen können. Ich hätte denken können, dass sie nur Zufall waren. Aber ich wusste, dass es mehr als ein Zufall war, und ich wollte die Botschaft erfahren. Gott offenbarte sie mir, als ich in meinem Herzen darüber nachdachte, was sie bedeuten könnte. Und als ich sie verstand, gab sie mir Trost und Kraft zum Durchhalten. Deshalb ermutige ich dich: Halte durch in deinen Anfechtungen. Gib nicht auf! Und halte Ausschau nach den kleinen Zeichen der Liebe und Ermutigung Gottes auf deinem Weg. Ich garantiere dir, dass sie da sind. Wir müssen nur unsere Augen und Ohren öffnen und aufmerksam sein.
Von: Ellen Hogarty
MehrMachen Sie eine praktische Erfahrung, wie das Lernen mit Gott Spaß machen kann! Als ich eines Tages aus unserer Haustür hinausging, um die Mülltonnen hineinzubringen, blieb ich vor Schrecken stehen. Über dem Kanaldeckel neben unserem Haus befand sich eine frische Schlangenhaut. Ich rief sofort nach meinem Mann, da ich ein Problem mit Schlangen habe. Als sich herausstellte, dass es sich um eine tote Schlangenhaut handelte und keine lebenden Schlangen in der Nähe waren, entspannte ich mich und fragte Gott, welche Lektion er mir an diesem Tag vermitteln wollte. Was war das Ganze eigentlich? Ich bin das, was Lehrer einen kinästhetischen Lerner nennen. Ich lerne am besten, wenn ich mich bewege oder mit Dingen interagiere. In letzter Zeit habe ich festgestellt, dass Gott sich mir oft durch materielle Gegenstände offenbart. Auf diese göttliche Pädagogik wird sogar im Katechismus der katholischen Kirche hingewiesen: „Gott, der durch das Wort erschafft und erhält, gewährt den Menschen in den geschaffenen Dingen ein ständiges Zeugnis von sich selbst". (KKK, 54) So schickte Gott zum Beispiel Abraham einen rauchenden Feuertopf und eine brennende Fackel, Jakob einen ringenden Engel und Mose einen brennenden Busch. Gott schickte zu Noah erst eine Taube mit einem Olivenzweig und dann einen Regenbogen, etwas Tau zu Gideon und einen Raben mit Brot und Fleisch zu Elia. Der Gott Abrahams, der Gott Jakobs und der Gott des Moses ist auch unser Gott. Warum sollte der Gott der Schöpfung nicht die sichtbare, greifbare Materie der Erde benutzen, um die unsichtbaren und ungreifbaren Realitäten des Himmels zu vermitteln? Pater Jacques Philippe schrieb: "Wir sind Wesen aus Fleisch und Blut, und wir brauchen fühlbare Träger, um Zugang zu den spirituellen Realitäten zu haben. Gott weiß das, und das erklärt das ganze Mysterium der Inkarnation." ( Zeit für Gott, S. 65) Gott kann uns Botschaften über ein Nummernschild oder einen Autoaufkleber schicken. Letzte Woche hat mich die Aufschrift „Bleib dran“ auf der Rückwand eines Lastwagens angesprochen. Sie erinnerte mich an die Erkenntnis aus der Predigt, die ich an jenem Morgen gehört hatte - dass wir berufen sind, das Evangelium immer weiter zu tragen. Gott kann auch die Natur benutzen, um uns zu belehren. Als ich kürzlich Kirschen pflückte, wurde ich daran erinnert, dass die Ernte groß ist und es nur wenige Arbeiter gibt. Ein stürmischer Tag erinnert uns vielleicht daran, dass „wir von einer großen Wolke von Zeugen umgeben“ sind (Hebräer 12,1). Ein schöner Vogel oder ein traumhafter Sonnenuntergang könnten Gottes Weg sein, um unseren erschöpften Geist zu beleben. Immer, wenn mich etwas besonders überrascht, versuche ich Gott zu fragen, welche Lektion er mir damit erteilen will. Neulich Abend zum Beispiel, als ich darüber nachdachte, ob ich aufstehen sollte, um nach meiner Tochter zu sehen, fiel plötzlich ein Gebetstext zu Ehren der heiligen Monika, einer Schutzpatronin der Mütter, von meiner Kommode. Ich bin sofort aufgestanden und habe nach ihr gesehen. Oder das eine Mal, als ich in den frühen Morgenstunden aufwachte und mich gedrängt fühlte, einen Rosenkranz für ein kürzlich verstorbenes Familienmitglied zu beten, und erfreut war, dabei die schönste Sternschnuppe zu sehen. Manchmal sendet Gott seine Botschaft durch andere Menschen. Wie oft haben Sie schon eine Karte, einen Anruf oder eine SMS von jemandem erhalten, die genau die Ermutigung brachten, die Sie gerade brauchten? Lernstil Eines Sommers, als ich auf einer Radtour darüber nachdachte, ob ich mein Bibelstudium abbrechen sollte, traf ich eine Freundin. Aus dem Nichts heraus erwähnte sie, dass sie ihr Bibelstudium weiterführen wolle, denn wenn man einmal mit etwas aufhört, sei es sehr schwer, es wieder in die Gänge zu bringen. Gott kann auch konkrete Gegenstände benutzen, um uns zu disziplinieren oder uns zu helfen, in unserer Jüngerschaft zu wachsen. Eines Morgens stolperte ich über drei große Nägel. Sie waren identisch, aber ich hatte sie an drei verschiedenen Orten gefunden: an einer Tankstelle, in meiner Einfahrt und auf der Straße. Beim dritten Nagel hielt ich inne und fragte Gott, was er mir sagen wollte, und mir wurde klar, dass ich für etwas in meinem Leben Buße tun musste. Ich werde nie vergessen, wie ich aus meiner Haustür trat und mir sofort eine riesige Fliege ins Auge flog: Ich spürte, wie Gott mir sagte, ich solle aufhören, mich wie ein Heuchler zu verhalten. Gott lehrt uns die ganze Zeit, und er kommt allen Arten von Lernern entgegen. Was für den einen funktioniert, muss nicht auch für den anderen funktionieren. Manche hören Gott deutlicher in der Messe, andere bei der eucharistischen Anbetung, beim Lesen der Bibel oder in ihrer persönlichen Gebetszeit. Gott ist jedoch immer am Werk und lehrt uns ständig durch unsere Gedanken, Gefühle, Bilder, Schriftstellen, Menschen, Fantasie, Worte der Erkenntnis, Musik und jedes Ereignis unseres Tages. Ich persönlich schätze es, wenn Gott durch materielle Gegenstände kommuniziert, da ich mir die Lektion auf diese Weise besser merken kann. Nun fragen Sie sich vielleicht, was ich durch die Schlangenhaut gelernt habe. Sie brachte mir die folgende Bibelstelle in den Sinn: „Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche. Sonst reißen die Schläuche, der Wein läuft aus und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten“ (Matthäus 9:17). Heiliger Geist, hilf uns bewusster zu werden bei den Lektionen, die du uns heute erteilen willst.
Von: Denise Jasek
MehrEine Hommage an Papst Franziskus Ein Jesuit – so geht ein Witz, den Papst Franziskus in seiner Autobiografie „Hoffe“ erzählt – wird mit einem Herzinfarkt in eine Klinik eingeliefert. Ängstlich fragt er Gott: „Herr, hat meine Stunde geschlagen?“ „Nein“, antwortet Gott, „du wirst noch mindestens 40 Jahre leben.“ Angesichts dieser Aussichten ist der Jesuit erleichtert. Um aus der Zeit, die ihm noch bleibt, das Beste zu machen, unterzieht er sich sogleich einer Reihe von Schönheits-OPs: Er lässt seine Falten straffen, Haare transplantieren, Fett absaugen und seine Zähne aufhellen. Als er das Krankenhaus dann wieder verlassen kann, überfährt ihn sogleich ein Auto – und er stirbt. Im Himmel beklagt er sich bei Gott: „Du hast mir doch gesagt, ich würde noch 40 Jahre leben!“ Gott betrachtet ihn genau und erwidert: „Oh, entschuldige. Ich habe dich gar nicht erkannt.“ Dass Jorge Bergoglio, dem ersten Jesuiten auf dem Stuhl Petri, das Schicksal widerfährt, im Himmel nicht erkannt zu werden, ist kaum zu befürchten. Denn Papst Franziskus, der von 2013 bis 2025 der katholischen Kirche vorstand, war ein unverwechselbares Original – und für seine Bescheidenheit und Demut bekannt. Eitelkeit und Klerikalismus waren ihm zuwider. Sein Papstname nach dem „Poverello“ aus Assisi war Programm. Von Beginn seines Pontifikats an bewies der Argentinier den Mut für notwendige Veränderungen und sorgte für eine pastorale Neuausrichtung der katholischen Kirche mit einer starken Betonung von Barmherzigkeit und dem Dienst an armen Menschen. Auch den Dialog mit der säkularen Welt scheute er nicht. Als neues Topos der lehramtlichen Verkündigung führte er mit seinem Apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ die Ausschließung von Menschen aus Wirtschaft und Gesellschaft ein – und setzte provokativ hinzu: „Diese Wirtschaft tötet.“ Mit seiner Enzyklika „Laudato si“ hinterließ er als erster Papst eine tiefgreifende Analyse der Umweltproblematik und der Verantwortung der Menschheit für den Klimawandel, die er in den Kontext der sozialen Gerechtigkeit stellte – was auch außerhalb kirchlicher Kreise breite Anerkennung fand. Dass der 266. Nachfolger des Apostels Petrus ausgerechnet am Fest der Auferstehung – am Ostermontag – des Jahres 2025 in die Ewigkeit geboren wurde, mag als weiteres Zeichen dafür angesehen werden, dass der Vater im Himmel ihn nun in seinen liebenden Armen birgt. Die deutschsprachige Redaktion von Shalom Tidings ist dankbar für die Zeit, die Gott durch Papst Franziskus seiner Kirche geschenkt hat. Er wird einen besonderen Platz in unseren Herzen behalten. Und wie er es sich gewünscht hat, werden wir weiter für ihn beten.
Von: Shalom Tidings
MehrFrüher einmal war unser Autor, Prof. Dr. Christian Müller, Atheist. Als wissenschaftlich denkender Mensch wollte er die Dinge dieser Welt nüchtern und unvoreingenommen analysieren. Mit Glaube und Dogmen, meinte er, hätten Nichtgläubige doch nichts zu tun. Erst viel später merkte er, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Seit meiner Jugend war ich Atheist. Unter dem Einfluss von Lehrern las ich die „Klassiker“ der Religionskritik – von Voltaire über Holbach bis hin zu Deschner. Religion hielt ich seitdem für erledigt. Ich wollte stattdessen auf der Seite „der Wissenschaft“ stehen. Ich wollte wissen und eben nicht glauben. Ich wollte die Dinge in dieser Welt vorurteilsfrei betrachten – und nicht „dogmatisch“ wie die Gläubigen. Menschen, die an Gott glauben, meinte ich nämlich, gehen mit Dogmen durch die Welt, die man notfalls auch gegen alle Fakten „blind“ glauben muss. Wir Atheisten dagegen, dachte ich, seien wissenschaftlich denkende Menschen, die die Gegenstände und Ereignisse in dieser Welt völlig leidenschaftslos, rational und unabhängig analysieren. Mit Glaube und Dogmen haben Nichtgläubige doch nichts zu tun. Erst viel später, als ich schon zum Glauben an Jesus gefunden hatte, stellte ich fest, dass es genau andersherum ist. Plötzlich geheilt Um ein Beispiel zu nennen: In Shalom Tidings erschien vor einiger Zeit die Geschichte von Karl Spiekermann. Karl ist ein Bekannter von mir aus Warstein im Hochsauerland. Vor einigen Jahren war er schwer an Leukämie erkrankt. Es ging dem Ende zu. Karl war praktisch austherapiert. Die Ärzte entließen ihn nach Hause, damit er dort im Hause seiner Familie und seiner Freunde sterben konnte. So lag er dort im Wohnzimmer und wartete auf den Tod. Karl erwartete, dass er vielleicht noch vier Wochen zu leben hätte – und dann wäre es das gewesen. Die Spiekermanns engagieren sich bis heute für Flüchtlinge. Sie haben viele Bekannte aus Syrien, Persien, Ägypten oder Afghanistan. Eines Tages klingelt ein ägyptischer Priester an der Tür und sagt: „Herr Spiekermann, Sie werden leben und nicht sterben.“ Und dann spendet ihm der Priester die Krankensalbung und reicht ihm die heilige Eucharistie. Ich kenne auch Karls Sohn, der dabei war. Er sagt: „Ich dachte, der Papa kann das gar nicht schlucken.“ Aber irgendwie ging es doch, er bekam die Hostie herunter. Und Karl sagt heute: „In diesem Moment habe ich gewusst: Ich bin geheilt.“ Eine eigentlich unglaubliche Geschichte: Karl merkte sofort, wie Kraft in seinen Körper kam. Vier Wochen später war er nicht – wie erwartet – tot, sondern konnte wieder Holz hacken. Heute ist er wieder vollkommen gesund. Ich habe erst kürzlich mit ihm telefoniert. Dogma Wie geht ein Atheist mit so einem Heilungsbericht um? Ein Atheist sagt (ich hätte seinerzeit gesagt …): So etwas kann es nicht geben! Das ist alles dummes Zeug! Es gibt keinen Gott, es gibt keine Wunder, so etwas passiert nicht! Ein Atheist geht, mit anderen Worten, mit einem Dogma an solche Berichte heran – mit dem Glauben, dass es Übernatürliches nicht geben kann. Ein Christ dagegen wird die Sache ganz unvoreingenommen analysieren: Er sieht sich den Bericht des behaupteten Wunders an und prüft, ob er ihn für überzeugend hält oder nicht. Überzeugt ihn der Bericht, nimmt er ihn als wahr an; überzeugt er ihn nicht, lässt er es eben sein. Nichts jedoch zwingt ihn, die Geschichte als wahr anzunehmen. Er ist völlig frei in seiner Einschätzung. Das Dogma der angeblich Undogmatischen ist auch einer der Gründe für die moderne Kritik an der Bibel: So durchforstete etwa der berühmte Bibelkritiker Rudolf Bultmann jahrelang akribisch die Heilige Schrift, um alles das herauszustreichen, was an ihr „unhistorisch“ sein müsse und was nicht. Denn, so Bultmann: „Man kann nicht elektrisches Licht und Radioapparate benutzen, in Krankheitsfällen moderne medizinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testaments glauben.“ Aber warum kann man das nicht? Ein Argument für diese Behauptung sucht man bei Bultmann vergeblich. Was man indes findet, ist eine Glaubensüberzeugung. Wer so redet, macht sich selbst und seine eigene Vorstellungskraft zum Wahrheitskriterium, nicht aber den tatsächlichen Gang der Dinge. Mit dieser Vorentscheidung jedoch schließt er a priori – dogmatisch – die Möglichkeit aus, dass die Wirklichkeit uns darüber belehrt, was tatsächlich vorliegt und was nicht. Ob ein Wunderbericht für wahr gehalten wird oder nicht, hängt damit nicht länger vom tatsächlichen Geschehen ab, sondern von einem subjektiven Vorurteil darüber, ob das Behauptete für den betreffenden Forscher „denkbar“ ist. Eine erstaunliche Vorstellung Niemand hat den Dogmatismus des theoretischen oder praktischen Unglaubens in der Moderne schärfer karikiert als Gilbert K. Chesterton (1874-1936), der Vater der berühmten Pater-Brown-Geschichten. Erst als Erwachsener war er zum katholischen Glauben konvertiert und verteidigte diesen fortan in theologischen Streitschriften so überzeugend, dass ihm Papst Pius XI. den Titel eines „Fidei Defensor“ („Verteidiger des Glaubens“) verlieh. Über den Dogmatismus der Atheisten schreibt Chesterton: „Irgendwie hat sich die erstaunliche Vorstellung herausgebildet, dass diejenigen, die nicht an Wunder glauben, sie kühl und objektiv betrachten, während diejenigen, die an sie glauben, dies nie ohne Berufung auf ein Dogma tun. Tatsächlich verhält es sich genau andersherum. Die letzteren akzeptieren sie (zu Recht oder Unrecht), weil sie Beweise haben. Die ersteren bestreiten sie (zu Recht oder Unrecht), weil sie mit einem Lehrsatz gegen sie antreten.“ Als Atheist hätte ich Karls Geschichte nie annehmen können – denn mein Glaube hätte mich daran gehindert. Als Christ hingegen zwingt mich kein vorgefasster Glaube, die Fakten zu übersehen: Nach meiner Einschätzung ist Karl ein ernstzunehmender Mann. Ich kenne seinen Sohn und seine Frau, die seine Heilung persönlich erlebt haben. Beide bestätigten mir den Sachverhalt. Es gibt also sogar Zeugen für Karls Bericht. So kam ich persönlich – und ganz undogmatisch! – schließlich zu der Überzeugung, was Karls Geschichte ist: Sie ist glaubhaft und nicht weniger als ein tatsächliches Wunder Gottes. Recommended reading: Gilbert Keith Chesterton, Orthodoxy: A Handbook for the Unbeliever, Kisslegg (Fe-Medien) 2022.
Von: Christian Müller
MehrMichael Hanuschik suchte lange nach Antworten auf die Fragen des Lebens. Bis Gott selbst bei ihm anklopfte. Gibt es Gott wirklich? Kann man ihn persönlich erfahren? Das waren die Fragen, die mich als Jugendlicher umtrieben. Denn ich spürte ihn nicht. Ich war zufrieden mit der Welt, aber irgendwie auch nicht. Ich suchte Antworten auf viele Fragen, fand aber keine. Ich nahm nichts richtig ernst, wollte es aber eigentlich auch nicht. Nicht drin Ich war katholisch aufgewachsen – oder, wie man heute etwas herablassend sagt: konservativ – in einer Familie mit sechs Geschwistern. Meine Eltern schenkten mir eine religiöse Erziehung, doch leuchtete sie mir nicht immer ein. Ich ging nur aus Pflichtgefühl zur Kirche und weil es so erwartet wurde. Mit den Predigten sonntags konnte ich wenig anfangen. Klar, ich war sogar Messdiener, aber nur bis zur Firmung, denn von da an schien es mir nicht mehr „schick“ zu sein. Beten aus eigenem Antrieb war mir fremd, ich betete allenfalls mit. Ich war im Glauben eben nicht drin. Aber schon bald sollte sich alles ändern. Denn Gott meldete sich. Mein älterer Bruder hatte einige Freunde, die mit ihm an derselben Uni studierten. Mit einem von ihnen entwickelte sich eine dicke Freundschaft. Er war ein sympathischer, lustiger, aufgeschlossener, einfacher Kerl – mehr als nur ein Kumpel, mit dem man gerne zusammen war. Auffällig war für mich, dass er immer so ausgeglichen und froh war. Er lebte in einem Haus des Opus Dei, einer katholischen Gemeinschaft, der er sich vor längerer Zeit angeschlossen hatte. Es war ein gemütliches, familiäres und einladendes unscheinbares Haus, an dessen Klingel „Bildungszentrum“ stand. Auch die anderen, die mit ihm wohnten, lernte ich schnell kennen. Besonders beeindruckte mich der schönste Raum im Haus: eine kleine Kapelle – still, einladend und anziehend zum Verweilen. Meine „Entdeckung“ Ein Priester, der auch dort wohnte, zog mich besonders an. Er konnte auf ganz einfache und natürliche Art den Glauben erklären und nahm sich sogar extra Zeit für mich. Ich fühlte mich willkommen. Das lag auch daran, dass dort untereinander immer eine fröhliche Atmosphäre herrschte. Mit der Zeit bekam ich viele Impulse für meinen Glauben. Ganz entscheidend war dabei die „Zeit des Gebetes“, ein beschauliches freies persönliches Sprechen mit Gott, das dort jeder praktizierte. Mir war das fremd. Ich kannte nur die üblichen fest formulierten Gebete und hatte noch nie länger an einem Stück gebetet. Mir wurde klar, dass ich auch total offen und einfach ganz persönlich mit Jesus sprechen kann – eine Entdeckung, die mich faszinierte, aber manchmal auch enttäuscht zurückließ, wenn ich keine Lust dazu hatte. Man hatte mir gesagt, dass, wenn ich täglich eine Zeit des Gebetes einhielte, ich in eine persönliche, lebendige Beziehung zu Ihm kommen würde. Doch irgendwie klappte es nicht. Bei mir war es alles andere als lebendig. Es fehlte das Bild meiner Lebensbestimmung, was aber bald von Gott fertig gemalt werden sollte. „Ich brauche dich, mach mit“ Jedes Jahr findet in der Karwoche ein Treffen mit vielen Gruppen aus verschiedensten Ländern in Rom statt, das Gläubige und Freunde des Opus Dei organisieren. Ich entschloss mich, mitzufahren. Und ich würde nicht enttäuscht: Den Glauben authentisch mit dem Papst und der Gesamtkirche zu erleben – das gefiel mir. Die vielen Jugendlichen, die in diesen Tagen den Glauben mit dem Papst feierten, beeindruckten mich. Auch die lauen Abende eignen sich gut für persönliche Gespräche. Endlich machte es „Klick“. Ich begann, Gott zu spüren. Und Er wollte etwas von mir! Ich hörte ihn ganz klar: „Arbeite mit!“ Es war keine große Bekehrungsgeschichte, nur dieses kleine Anklopfen: „Ich brauche dich, mach mit!“ Und das tat ich: Damals, mit 19 Jahren, schloss ich mich dem Opus Dei als Assoziierter an. Das sind zölibatäre Gläubige, die aus allen Berufen kommen und ganz für Gott leben wollen. Dieser Ruf bestimmte von da an mein Leben. Natürlich hatte ich Angst, mich ganz – wirklich ganz! – auf Gott einzulassen. Aber ohne Angst vor dem Großen kann es auch nicht echt sein. Mein Gebet war auf einmal lebendiger, ich freute mich sogar darauf, mit Ihm oft zusammen zu sein, um alles mit Ihm zu besprechen – alles, was mich bewegte! Endlich hatte ich sie: eine wirklich lebendige Beziehung zu Ihm. Man kann denken, im Liebesfluss Gottes zu schwimmen, sei vielleicht heikel und suspekt; man könnte meinen, dass man bei einem Leben mit Gott auch etwas verlieren könnte. Doch ganz im Gegenteil: Mit Gott kann man nur gewinnen, weil man mit Ihm seine Liebe gewinnt. Es ist schon kurios: Die Liebe Gottes strömt andauernd, denn ich werde von Gott immer geliebt! Er hat mich ins Dasein gerufen! Da Gott uns als freie Geschöpfe haben will, fordert er uns heraus, in seinen Liebesfluss einzutauchen! In völliger Freiheit bietet mir Gott seine Liebe an. Es geht in meinem Leben schlicht und ergreifend um diese einzigartige Liebe. „Du, mein Gott, und ich! Wir beide! Dabei sollst Du die Hauptrolle spielen, denn ohne Dich wäre ich nicht! Du hast mich aus Liebe gewollt, wo ich bin und wie ich bin! Danke, Herr, für dieses Riesengeschenk!“ Feuer In dem Bestseller „Der Weg“ des hl. Josemaría Escrivá heißt es: „Dein Leben darf kein fruchtloses Leben sein. – Sei nützlich. – Hinterlasse eine Spur. – Leuchte mit dem Licht deines Glaubens und deiner Liebe. … Entzünde alle Wege der Erde mit dem Feuer Christi, das du im Herzen trägst.“ So wollte ich künftig leben! Die Brücke, sich Gott zu nähern und sich auf Ihn einzulassen, ist Jesus. ER hat Entscheidendes für mein Leben gesagt: dass er Gottes Sohn ist und unter den Menschen bleibt. Muss das nicht Folgen für jeden einzelnen Menschen haben? Ist das nicht relevant für mein eigenes Leben? Welche Konsequenzen ergeben sich eigentlich, wenn ich Gott links liegen lasse? Was für eine andere Dimension eröffnet sich, wenn man sich auf Gott einlässt: wenn man mit ihm lebt! Zugegeben: Ich brauche dazu eine dicke, fette Portion Demut! Ohne Demut kann ich nicht glauben. Ohne Demut kann ich Gott nicht lieben. Der beste Therapeut Oft kommt es aus mir heraus und ich sage Ihm mit einer inneren Vertrautheit und Freude: „Du hast mich gewollt und mir das Dasein geschenkt. Ich werde von Dir geliebt – von Dir, Du allmächtiger und erhabener Gott! Ich bin Dein Kind – Kind Gottes! Wir beide, was machen wir jetzt daraus? Bist Du, mein Gott, nicht ein wahnsinnig guter Therapeut für mich?“ So kann beschauliches, lebendiges einfaches Sprechen mit Gott sein. Wer so vertraut mit Ihm spricht und Ihm täglich alles erzählt, kommt zu einer persönlichen Beziehung zu Ihm. Alles, was ich tue, wo ich mich bewege, alle menschlichen Begegnungen, die ich habe in Familie und Arbeitsplatz, bespreche ich mit Ihm in der „Zeit des Gebetes“ – meiner ganz persönlichen Zeit mit Ihm! Das prägt alles weitere. Wir beide arbeiten zusammen. Wenn ich heute mit 64 Jahren zurückblicke, ist dies das Beste, was mir passieren konnte! Seine Liebe zu spüren, wozu Er mich bestimmt hat und für Ihn zu „arbeiten“, ist immer das Beste! Gott ist in meinem Leben. Was ist das für ein Glück!
Von: Michael Hanuschik
MehrEs waren nicht die Nägel, die Jesus am Kreuz hielten, es war die Liebe. Manchmal kommt mir mein Leben mit Gott wie eine Schiffsreise vor. Keine Reise mit einem Kreuzfahrtschiff, nein, es ist eher eine Reise mit einem größeren Segelschiff. Aber gelegentlich scheint es mir auch so, als säße ich auf tosender See in einem Ruderboot ohne Ruder … und Jesus … der liegt wie in der Bibelgeschichte einfach da und schläft. Ich kann ihn nicht wecken und habe den Eindruck, ihn kümmere der ganze Sturm nicht. Doch nach einiger Zeit beruhigt sich dann der Sturm, Jesus steht gemächlich auf, strahlt mich an und sagt: „Hier wollte ich mit dir hin! Diesen Hafen schauen wir uns mal genauer an, denn ich glaube es war ganz schön stürmisch für dich. Es wird Zeit, dass du etwas begreifst!“ Das Kreuz Von einem dieser Häfen, an dem ich jeweils einen Aspekt unseres Glaubens tiefer begreifen durfte, möchte ich hier erzählen. Es ist der Hafen „Kreuz“. Das Kreuz – es ist das Symbol der Christen! Doch vor dem Kreuz der katholischen Kirche, dem Kruzifix, an dem Jesus als Gekreuzigter zu sehen ist, hatte ich bis dahin so etwas wie eine Abneigung. Der Tod ist doch besiegt, war mein Gedanke, Jesus hängt dort doch gar nicht mehr! Ich wollte lieber das leere Kreuz sehen, am liebsten ein Kreuz, vor dem der auferstandene Jesus mit einer Siegesfahne in der Hand steht. Solch ein Kreuz bekam ich tatsächlich vor vielen Jahren geschenkt, ohne dass die schenkende Person von meinem Wunsch wusste. Im Jahr 2020, als ich den Hafen „Kreuz“ besuchen durfte, sollte sich meine Einstellung radikal ändern. Es war ein Tag kurz vor den Sommerferien. An diesem Tag machte ich einen großen Fehler. Ja, ein „Fehler“, das klingt schöner, aber eigentlich muss ich sagen, es war eine Sünde. Andere hätten sich vermutlich keine großen Vorwürfe wegen eines solchen Fehlers gemacht, doch auf meinen Schultern lag plötzlich eine schwere Last. Es ging mir so schlecht damit, aber es war geschehen und ich konnte nichts mehr rückgängig machen. Die Gedanken daran quälten mich sehr, und ich konnte nicht aufhören über diese Sache nachzudenken. Erst wenige Tage war es her, dass ich nach 40 Jahren wieder zur Beichte gefunden hatte, und ich hätte nicht vermutet, wie schnell ich wieder vor meinem verständnisvollen, wunderbaren Beichtvater sitzen würde. Doch auch wenn ich wusste, dass mir nun vergeben war, ließen mich die quälenden Gedanken noch nicht los. Meine Nägel in seinem Kreuz Einige Tage später fuhr ich mit meinem jüngsten Sohn in den Urlaub nach Österreich. Wir niederrheinischen Flachländer hatten uns vorgenommen einen Dreitausendergipfel zu besteigen. Die Vorfreude wurde an diesem sonnigen Urlaubstag jedoch von den dunklen Schatten meines Fehlers geschwärzt. Auf den letzten Kilometern mit dem Bus durchquerten wir mehrere kleine österreichische Dörfer. Ich schaute betrübt, den Kopf an die Scheibe gelehnt, aus dem Fenster. In jedem Dorf stand mindestens ein riesiges Kreuz, an dem Jesus hing: mit ausgestreckten Armen, dicken Nägeln in Händen und Füßen, das große Leid sprach ihm aus dem Gesicht. Es waren viele Dörfer, durch die ich fahren musste, und immer wieder sah ich Jesus am Kreuz hängen. Immer wieder diese Nägel und dieses Leid. Mit jedem weiteren Kreuz, das ich sah, wurde mir schwerer ums Herz. Und mit einem Mal bekam ich Schweißausbrüche, und mir stiegen Tränen in die Augen. Ich war total bestürzt, denn mir war plötzlich so, als wäre ich diejenige, die die Nägel durch seine Hände und Füße schlägt. Ich sah plötzlich, dass Jesus auch wegen mir so litt, nicht nur wegen dieser einen Sünde, die mir gerade geschehen war, sondern auch wegen der unendlich vielen „vermeintlich kleinen“ Sünden, die mir immer wieder geschehen – wegen all der Dinge, die ich nicht tue, obwohl ich sie tun könnte, wegen aller Lieblosigkeit, wegen allem Um-mich-selber-Kreisen und wegen allen ungenutzten Gelegenheiten, und mir wurde bewusst, wie oft ich Gottes Willen übersehe und nicht tue – und wie oft ich mich auch bewusst darüber hinweg gesetzt hatte. Mir wurde plötzlich klar, wie unendlich nötig ich es hatte, und zwar Tag für Tag aufs Neue, dass Jesus diesen Weg gegangen ist. Mir war plötzlich so klar, dass er den Weg ans Kreuz auch für mich gemacht hat. Ja, das, was ich eigentlich schon lange in meinem Kopf wusste, war mir an diesem Tag endlich so richtig tief ins Herz gedrungen. Es war zur persönlichen Wahrheit geworden. Er ist tatsächlich für mich gestorben. Er hat mich freigekauft, er hat sooo teuer für mich bezahlt: mit seinem Leben. Eine Liebe, die alles gab Und ich? Ich bin frei! Ich bin freigeliebt! Mit unfassbarer Liebe, mit einer Liebe, die sich komplett hingegeben hat – freigeliebt! Wenn ich nun auf den gekreuzigten Jesus schaue, sehe ich vor allem eine unfassbar große Liebe, eine Liebe die ALLES gab – für mich. Diese Liebe ist das Ausrufezeichen, das Alpha und das Omega. Durch dieses Begreifen kam eine ganz neue Liebe zu Jesus in mein Herz. Vor lauter Dankbarkeit und vor lauter Ergriffenheit hätte ich in den Wochen darauf am liebsten jeden Jesus am Kreuz umarmt und geküsst – und manchmal habe ich es, wenn es keiner sah, sogar getan. Und bei fast jedem Kreuz, das ich in den Wochen darauf sah, stiegen mir vor lauter Dankbarkeit, Liebe und Freude Tränen in die Augen. Heute, einige Jahre später, erschrecke ich mich fast, wenn ich merke, dass ich ohne große Regung zum Kreuz und zum Gekreuzigten schaue. Es ist die Liebe, die Jesus am Kreuz hielt, nicht die Nägel. Und ich möchte nie vergessen, wie groß seine Liebe ist. Ich möchte den Tag nie vergessen, an dem er für mich starb. Ich möchte immer wieder neu darüber staunen, mich davon überwältigen lassen, dass Jesus sein Leben in so tiefer und selbstloser Liebe hingegeben hat: für mich, für dich, für uns! Dass er für uns dieses grausame Leid getragen hat und immer wieder neu trägt. Damit unser Weg zu Gott frei ist und wir ihn Vater nennen können. Damit wir ewiges Leben haben. Er möchte uns immer wieder neu befreien, von unseren Sünden und von allem, was uns von Gott trennt. Von allem, was uns Wunden geschlagen hat, und von allen Dunkelheiten in unserem Leben. Er möchte uns in seiner unendlichen Liebe zur Liebe befreien. Ein fester Hafen Das Kreuz ist mir seit dieser Zeit ein fester Hafen geworden, an dem ich gerne vor Anker gehe. Hier begegne ich seiner Liebe, die meine Liebe und Dankbarkeit entfacht. Hier finde ich Vergebung, Freiheit und stille Freude. Ja, ich möchte immer wieder neu berührt sein, wenn ich auf das Kreuz schaue. Und ich wünsche mir, dass wir mit leeren Händen vor dem Kreuz stehen können und dieses unfassbar überwältigende, persönliche Geschenk annehmen und auspacken können.
Von: Barbara B.
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