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Jun 20, 2022
Genießen Jun 20, 2022

Im zwölften Jahrhundert verbreitete sich die Häresie der Katharer, die die wahre Gegenwart Christi in der Eucharistie leugneten. Ein brillanter Franziskanerbruder namens Antonius argumentierte gegen diese und andere Irrlehren der damaligen Zeit. Da Antonius ein ausgezeichneter Redner mit großem Diskussionsgeschick war, trat er oft jenen entgegen, die die Glaubenswahrheiten leugneten.

Eines Tages bestand ein katharischer Ketzer namens Bononillo während einer öffentlichen Debatte darauf, dass nur ein Wunder ihn von der Gegenwart Christi in der eucharistischen Hostie überzeugen könnte. Bononillo gab an, dass, wenn Antonius Bononillos Maultier dazu bringen könnte, sich vor der Eucharistie zu verbeugen, er glauben würde.

Da keine anderen Methoden der Überredung bei diesem Mann funktionierten, stimmte Antonius zu, dass sie sich in drei Tagen treffen würden, um zu sehen, ob das Maultier dazu gebracht werden könnte, den Leib Christi anzubeten.

Aber Bononillo war kein ehrlicher Mann. Er beschloss, sein Maultier drei Tage lang hungern zu lassen, in der Überzeugung, dass das hungrige Maultier so froh sein würde, einen Heuballen zu sehen, dass es dann der Eucharistie keinerlei Beachtung schenken würde.

Am dritten Tag versammelte sich eine große Menschenmenge, um den Ausgang der Sache zu beobachten. Bononillo brachte sein Maultier zum Stadtplatz, wo Antonius gerade die Messe gefeiert hatte. Er legte dem Maultier einen Ballen zarten Heus unter die Nase und erwartete, dass es zu fressen beginnen würde. Doch Antonius hielt eine geweihte Hostie hoch und rief mit lauter Stimme: „Maultier! Komm her und erweise deinem Schöpfer die Ehre!“

Sofort drehte das Maultier seinen Kopf und ging auf Antonius zu. Doch was dann geschah, war schockierend: Als das Maultier sich der Eucharistie näherte, winkelte es seine Vorderbeine an und kniete sich anbetend nieder!

Als Bononillo dieses wundersame Verhalten sah, kniete er neben dem frommen Maultier nieder und bekannte seinen Glauben an die wirkliche Gegenwart Christi in der heiligen Eucharistie. In der Folge kamen viele andere, die von der katharischen Häresie verführt worden waren zum Glauben an die wahre Gegenwart Christi im Allerheiligsten Sakrament.

Bruder Antonius ist heute einer unserer beliebtesten Heiligen. An ihn wenden sich die Menschen, um durch seine Hilfe verlorene Gegenstände wieder zu finden. Dieser liebe Heilige aus Padua ist nicht nur der Patron der verlorenen Gegenstände, sondern wegen seiner großen Gelehrsamkeit und Weisheit und seiner Liebe zu den Evangelien wurde er sogar zum Kirchenlehrer ernannt. Wir feiern seinen Gedenktag am 13. Juni.

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Von: Shalom Tidings

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Feb 16, 2022
Genießen Feb 16, 2022

Ich schaute auf und umarmte sie, drückte mein Gesicht in ihre Schürze, die nach Apfelkuchen roch; schnell rannte ich los, um meinem Bruder den Schatz zu zeigen, den Nonna für mich gefunden hatte

Das Haus war alt und gehörte meinen Urgroßeltern. Es war ein kleines, solide gebautes Haus, in dem sie viele Kinder großgezogen hatten. Die knorrigen Möbel und der muffige Geruch überführten oft die frisch gestrichene Fassade aus Holz. Es war ein Haus mit einer Seele, voller Familienerinnerungen, Geschichten und Erbstücke. Wenn Gäste zu Besuch kamen, dann strömte durch die vergraute, hölzerne Hintertür ein himmlischer Duft von frisch gebackenem Apfelkuchen, der auf dem Küchentisch abkühlte. Es ist ein Zuhause, das mich liebevoll an meine Großmutter denken lässt. Es ist schon komisch, wie der Gedanke an eine einzelne Erinnerung zu einer weiteren Erinnerung führen kann und dann zu einer weiteren, bis die ganze Geschichte wieder da ist. Ich fühle mich sofort an einen anderen Ort und in eine andere Zeit zurückversetzt, die das Fundament meines Lebens ausmachten.

Ich wuchs in einer historischen Gegend von Kentucky auf, in einer einfachen Zeit und an einem einfachen Ort. Es war eine Zeit, in der die alltäglichen Abläufe wie eine Familientradition geschätzt wurden. Der Sonntag war ein Tag der Kirche, der Ruhe und der Familie. Wir besaßen funktionelle Dinge und trugen einfache Kleidung, die entweder repariert oder geflickt wurden, wenn sie verschlissen waren. Man verließ sich auf Familie und Freunde, wenn man nicht für sich selbst sorgen konnte, aber Almosen wurden nur angenommen, wenn man sie bei der ersten Gelegenheit zurückzahlen konnte. Für die Kinder eines anderen zu sorgen, war keine Wohltätigkeit, sondern eine Lebensnotwendigkeit, und die engsten Verwandten wurden eher gefragt als Freunde oder Nachbarn.

Mama und Papa betrachteten ihre elterliche Verantwortung als ihre Hauptaufgabe. Sie brachten Opfer, um für uns zu sorgen, und hatten selten Zeit für sich selbst. Aber hin und wieder planten sie einen besonderen Abend und freuten sich auf die gemeinsame Zeit. Meine Großmutter, die wir Nonna nannten, lebte nun in dem alten Haus, backte diese himmlischen Kuchen und kümmerte sich fröhlich um meine Geschwister und mich, während meine Eltern zusammen unterwegs waren.

Mamas Absätze klapperten auf dem Kopfsteinpflaster, das zu Nonnas Hintertür führte, Papa roch nach einem frisch gestärkten Hemd, und die Durchbrechung der Routine erfüllte die Luft mit einem Gefühl der Aufregung an dem Abend, an dem Mama und Papa zusammen ausgingen. Als sich die alte graue Holztür öffnete und meine Großmutter uns in ihrer verblichenen Schürze begrüßte, fühlte ich mich in eine andere Zeit zurückversetzt. Auf ein kurzes Gespräch mit Nonna folgte eine strenge Ermahnung, uns zu benehmen, und ein Kuss, der einen Hauch ihres Parfüms auf unserer Kleidung und Lippenstift auf unseren Wangen hinterließ. Als die Tür hinter ihnen zufiel, durften wir im Nebenzimmer mit einem Sack Spielzeug spielen, das wir von zu Hause mitgebracht hatten. Während Nonna die Küche aufräumte und sich um eine ältere Schwester kümmerte, die bei ihr wohnte, malten wir zufrieden in den neuen Malbüchern, die wir für diesen Abend gekauft hatten.

Es dauerte nicht lange, bis die Aufregung nachließ und die Spielsachen langweilig wurden. Es gab keinen Fernseher, um uns zu unterhalten, und das antiquierte Wohnzimmerradio spielte nur alte, fade Country-Musik. Die alten Möbel, Einrichtungsgegenstände, Geräusche und Gerüche des Hauses beschäftigten mich eine Zeit lang. Dann, wie aufs Stichwort, hörte ich Nonnas Hausschuhe über den knarrenden Holzboden schlurfen. Sie blieb in der Tür stehen, um zu sehen, ob es uns gut ging oder ob wir etwas brauchten. Die zunehmende Trägheit des Abends veranlasste mich, zu rufen: „Nonna, finde etwas für mich!“

„Was meinst du?“ fragte sie.

„Mama hat gesagt, als sie ein kleines Mädchen war, bat sie deine Schwester, ihr etwas zu suchen, wenn ihr langweilig war. Dann hat deine Schwester einen Schatz für sie gefunden,“ antwortete ich ganz sachlich. Nonna schaute weg, um über meine Worte nachzudenken. Kurzerhand drehte sie sich wieder um und bedeutete mir mit einer Geste: „Folge mir.“

Ich huschte hinter ihr her in ein dunkles, kaltes, muffiges Schlafzimmer, in dem sich einige alte Möbel befanden, darunter ein wunderschöner, antiker Kleiderschrank aus Holz.

Sie knipste ein Licht an, und die Glasknaufgriffe an den Türen glitzerten. Ich war noch nie in diesem Teil ihres Hauses gewesen, und ich war auch noch nie mit Nonna allein gewesen. Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartete. Ich versuchte, meine Aufregung zu zügeln und fragte mich, welche Schätze wohl hinter diesen Türen warteten, die nur geöffnet werden wollten. Dieser ungeplante Moment voller Premieren war fast zu viel für ein siebenjähriges kleines Mädchen, und ich wollte diese besondere Erinnerung an meine Großmutter nicht ruinieren.

Nonna griff nach einem Glasknauf, die Tür knarrte, als sie geöffnet wurde, und gab einen Stapel kleiner Holzschubladen frei. Sie griff in eine Schublade, zog eine leicht benutzte braune Ledergeldbörse heraus, reichte sie mir und sagte, ich solle sie öffnen. Meine kleinen Hände zitterten vor Nervosität, als ich sie aufknackte. In der Ecke des Leders war ein kleiner weißer Perlenrosenkranz mit einem silbernen Kruzifix versteckt. Ich schaute ihn nur an. Dann fragte sie, ob es ein guter Schatz sei. Ich hatte den Rosenkranz meiner Mutter gesehen, aber ich hatte weder einen eigenen noch wusste ich, wie man ihn benutzt. Aber aus irgendeinem Grund hielt ich ihn für den besten Schatz aller Zeiten! Ich schaute auf, umarmte ihre Beine, drückte mein Gesicht in ihre Schürze, die nach Nonna und Apfelkuchen roch. Dann dankte ich ihr überglücklich und rannte schnell los, um meinem Bruder den Schatz zu zeigen, den Nonna für mich gefunden hatte.

Im folgenden Jahr wurde ich in eine katholische Grundschule eingeschult, wo ich mehr über Jesus und seine Mutter Maria lernte. Ich empfing meine erste heilige Kommunion und lernte, den Rosenkranz zu beten. Die Saat der Liebe zu Jesus und Maria schlug Wurzeln, als ich weiterhin den Rosenkranz betete. Mit der Zeit wurde der kleine weiße Perlenrosenkranz zu klein für meine Hände und ich erwarb einen einfachen Holzrosenkranz. Ich trage den hölzernen Rosenkranz immer in meiner Tasche, und auch er ist für mich zu einem Schatz geworden. Im Laufe der Jahre entwickelte sich durch die Zeit, die ich im Gebet verbrachte, eine Liebe zur Gottesmutter und ihrem Rosenkranz. Heutzutage bitte ich die Gottesmutter, bevor ich mit dem Rosenkranzgebet beginne, im Stillen darum, dass sie „etwas für mich findet“. Jede Geschichte ist ein Beispiel für eine Tugend, die es zu erwerben gilt. Deshalb bitte ich sie oft, mir die Details und Geschichten in den täglichen Geheimnissen zu erklären, damit ich diese Tugenden in meinem Leben entwickeln kann. Sie versäumt es nie, mir die Türen zu ihrem Sohn Jesus zu öffnen, damit ich ihm näherkommen kann. Nachdem ich darüber nachgedacht habe, was sie mir gnädigerweise offenbart, habe ich entdeckt, dass dort die „Schätze“ zu finden sind.

Heute bin ich ungefähr so alt wie Nonna, als sie mir diesen kleinen weißen Perlenrosenkranz schenkte. Wenn ich mich an den Tag erinnere, an dem sie „etwas für mich gefunden“ hat, frage ich mich, ob sie, als sie innehielt, um über meine Bitte nachzudenken, die Auswirkungen des Schatzes, den sie mir gab, kannte oder ob sie wusste, dass sie mehr als nur eine alte Schranktür für mich öffnete. In diesem ledernen Münzbeutel öffnete sie eine ganze Welt geistiger Schätze. Ich frage mich, ob sie den Schatz des Rosenkranzes bereits für sich selbst entdeckt hatte und ihn an mich weitergeben wollte. Ich frage mich, ob sie wusste, dass ihre Worte prophetisch waren, als sie mir sagte, ich solle das Etui selbst öffnen und den Schatz darin entdecken. Nonna ist schon lange zu Jesus gegangen. Ich habe immer noch diese braune Ledermünztasche mit dem kleinen Perlenrosenkranz darin. Von Zeit zu Zeit nehme ich es heraus und denke an sie. Ich höre noch immer, wie sie mich fragt: „Ist das ein guter Schatz?“ Ich antworte ihr immer noch fröhlich: „Ja, Nonna, das ist der beste Schatz aller Zeiten!“

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Von: Teresa Ann Weider

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Dez 28, 2021
Genießen Dez 28, 2021

Wie mutig bist du für Gott?

Vor meinem Eintritt ins Kloster in der Wüste Kaliforniens lebte ich in der Innenstadt von Los Angeles, am Rande der Skid Row in der 5th und Main Street. Die weit verbreitete Obdachlosigkeit ist eine der weniger liebenswerten Eigenschaften von LA. Menschen, die vom Pech verfolgt sind, kommen von weit her, oft mit einem kostenlosen Greyhound-Ticket, um durch die Straßen zu ziehen, wo die Winter weniger unwirtlich sind. Dort betteln sie um eine Möglichkeit, sich aus ihrer Lage zu befreien. Es ist nahezu unmöglich, ein paar Blocks in der Innenstadt zu durchqueren, ohne an die Hoffnungslosigkeit erinnert zu werden, die das tägliche Leben dieser Menschen prägt. Das schiere Ausmaß der Obdachlosigkeit in L.A. hinterlässt bei den Glücklicheren oft das Gefühl, dass sie nichts tun könnten, um das Problem zu beseitigen. So entscheiden sie sich für die Strategie, jeglichen Blickkontakt zu vermeiden und eine Bevölkerungsgruppe von 41,290 Menschen – Tendenz steigend – auszublenden.

Ein Mann auf Mission

Eines Tages aß ich mit einem Freund im Grand Central Market zu Mittag. Während des Essens überreichte er mir unerwartet den Schlüssel zu einem Zimmer im luxuriösen Bonaventure Hotel und teilte mir mit, dass ich es mir in den nächsten Wochen gut gehen lassen soll! Das Bonaventure mit seinem sich drehenden Sky-Restaurant war das größte Hotel in L.A. und nur zehn Gehminuten von meinem Studioapartment entfernt. Ich brauchte kein schickes Hotelzimmer, aber ich kannte 41,290 Menschen, die es gut gebrauchen konnten. Mein einziges Dilemma war, wie ich diese eine Person auswählen sollte, die eine Unterkunft erhalten sollte. Ich fühlte mich wie der Diener im Evangelium, der von seinem Herrn den Auftrag erhielt: „Geh schnell auf die Straßen und Gassen der Stadt und hol die Armen und die Krüppel, die Blinden und die Lahmen herbei.“ (Lk 14,21)

Es war Mitternacht, als ich von der Arbeit kam. Als ich aus der U-Bahn ausstieg, machte ich mich auf die „Jagd“ und bat Gott, die Person auszuwählen, die er segnen wollte. Ich spähte durch die Gassen und glitt auf meinem Skateboard durch die Stadt, wobei ich versuchte, nicht wie ein Mann auf einer Mission zu wirken. Ich steuerte das L.A. Cafe an und war zuversichtlich, dass ich dort einen Bedürftigen finden würde. Und tatsächlich entdeckte ich einen Mann, der auf dem Gehweg vor dem Laden saß. Er war alt und dünn, seine knochigen Schultern zeichneten sich durch ein fleckiges weißes T-Shirt ab. Ich setzte mich ein paar Meter entfernt hin. „Hallo“, grüßte ich ihn. „Hi“, erwiderte er. „Sir, suchen Sie einen Platz zum Schlafen?“ fragte ich. „Was?“, raunte er. „Suchen Sie einen Platz zum Schlafen?“ wiederholte ich. Plötzlich war er gereizt. „Willst du dich über mich lustig machen?“ fragte er. „Mir geht es gut. Lass mich in Ruhe!“

Überrascht und mit dem Gefühl, ihn beleidigt zu haben, entschuldigte ich mich und fuhr erschrocken davon. Diese Mission würde schwieriger werden, als ich erwartet hatte. Schließlich war es nach Mitternacht, und ich war ein völlig Fremder, der etwas anbot, das zu schön war, um wahr zu sein. Aber die Chancen standen gut für mich, dachte ich. Mein Angebot würde vielleicht abgelehnt werden, genau wie das des Dieners im Gleichnis vom Hochzeitsmahl, aber früher oder später würde jemand auf mein Angebot eingehen. Die Frage war nur, wie lange es dauern würde. Es war schon spät, und ich war nach einer langen Schicht auf der Arbeit müde. Vielleicht sollte ich es morgen noch einmal versuchen, dachte ich.

Unbekannte Gefilde

Betend und skatend bahnte ich mir weiter meinen Weg durch den Großstadtdschungel und beobachtete verschiedene Kandidaten.  An einer nahen Ecke entdeckte ich die Silhouette eines Mannes, der allein in einem Rollstuhl saß. Er schien halb schlafend und halb wach zu sein, wie viele, die es gewohnt sind, auf der Straße zu schlafen. Da ich ihn nicht stören wollte, näherte ich mich ihm vorsichtig, bis er mit müden Augen zu mir aufsah. „Entschuldigen Sie, Sir“, sagte ich, „ich habe Zugang zu einem Zimmer mit einem Bett, und ich weiß, Sie kennen mich nicht, aber wenn Sie mir vertrauen, kann ich Sie dorthin bringen.“ Ohne eine Augenbraue zu heben, zuckte er mit den Schultern und nickte mit dem Kopf. „Gut. Wie heißen Sie?“ fragte ich. „James“, antwortete er.

Ich bat James, mein Skateboard zu halten, während ich ihn in seinem Rollstuhl schob, und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zum Bonaventure. Sein Blick wurde immer aufmerksamer, je mehr sich unsere Umgebung veränderte. Während ich ihn durch die Dunkelheit schob, konnte ich nicht umhin, etwas zu bemerken, das wie Sand aussah und sein Hinterteil bedeckte. Dann bemerkte ich, dass sich der Sand bewegte. Es war gar kein Sand, sondern Tausende von winzigen Insekten.

Als wir die Lobby des Fünf-Sterne-Hotels betraten, wurden James und ich von allen Schaulustigen mit schockierten Gesichtern empfangen. Wir vermieden Blickkontakt, gingen an dem schicken Springbrunnen vorbei, gingen in einen gläsernen Aufzug und erreichten unser Zimmer. James fragte, ob er ein Bad nehmen könne. Ich half ihm hinein. Als er sauber war, machte es sich James zwischen den weißen Laken bequem und schlief sofort ein. In dieser Nacht lehrte mich James eine wichtige Lektion: Gottes Einladungen kommen oft unerwartet und verlangen ein Maß an Glauben, das uns normalerweise unangenehm ist. Manchmal müssen wir uns in Situationen befinden, in denen wir nichts zu verlieren haben, bevor wir bereit sind, seine Einladung an uns anzunehmen. Und noch öfter werden wir wirklich gesegnet, wenn wir anderen Segen bringen.

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Von: Bruder John Baptist Santa Ana, O.S.B.

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Dez 28, 2021
Genießen Dez 28, 2021

Als kleiner Junge, der in Nordspanien aufwuchs, träumte Franz Xaver davon, große Dinge zu tun. Im Alter von 19 Jahren ging er voller Ehrgeiz zum Studium nach Paris, wo er Ignatius von Loyola traf. Ein Text aus der Heiligen Schrift, den Ignatius gerne zitierte, hatte einen tiefen Einfluss auf Franz: „Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und dabei seine eigene Seele verliert?“ Franz nahm sich diese Schriftstelle zu Herzen und lernte zu verstehen, wie leer irdische Dinge waren, während er sich mit stärkerer Liebe zu den himmlischen Dingen hingezogen fühlte. Die Demut des Kreuzes erschien ihm erstrebenswerter als alle Herrlichkeiten dieser Welt. Schließlich legte er als eines der ersten sieben Mitglieder die Gelübde in der von Ignatius von Loyola gegründeten Gesellschaft Jesu (Jesuiten) ab. Als einer der beiden Jesuiten, die als Missionare nach Asien reisen sollten, erkrankte, bot Pater Franz freudig an, ihn zu vertreten.

Franz setzte seine Missionsarbeit mit großem Eifer fort. Auf einer seiner Reisen erschreckte ein furchtbarer Sturm die Seeleute so sehr, dass sie sich für verloren hielten. Doch Franz zog sofort ein Kruzifix aus seiner Brusttasche und beugte sich über die Bordwand, um damit die Wellen zu berühren. Doch das Kruzifix fiel ihm aus der Hand in die tobende See. Sofort legte sich der Sturm, aber Franz war sehr betrübt, dass er das einzige Kruzifix, das er besaß, verloren hatte.

Am nächsten Tag, nachdem er an der Küste von Malakka angelangt war, ging Pater Franz am Ufer entlang, als er eine Krabbe aus dem Meer kommen sah, die das Kruzifix zwischen ihren Scheren hielt. Die Krabbe ging direkt auf Pater Franz zu und blieb zu seinen Füßen stehen. Franz küsste das Kreuz und drückte es an seine Brust. Dann beugte er sich hinunter, um die Krabbe zu segnen, und bemerkte zu seinem Erstaunen ein Kreuz auf dem Panzer am Rücken der Krabbe. Diese Wundergeschichte wurde auf einem Banner dargestellt, das während der Heiligsprechungszeremonie von Franz Xaver im Petersdom hing. Auch heute noch trägt jede Krabbe aus Malakka das Zeichen des Kreuzes auf ihrer Schale, vielleicht ein Zeichen der väterlichen Liebe Gottes zum Heiligen Franz Xaver, dem größten Missionar seit der Zeit der Apostel.

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Von: Shalom Tidings

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Okt 21, 2021
Genießen Okt 21, 2021

Ich war verängstigt und erstarrt vor Angst, unfähig, mich zu bewegen oder ein Geräusch zu machen.

 Es war eine kalte und unheimliche Nacht. Ich lag friedlich im Bett, als plötzlich ein riesiger, grauer Wolf durch das Schlafzimmerfenster hereinkletterte. Er hechtete schnell über den Boden und versteckte sich unter meinem Bett, wobei er seine Schnauze durch die Matratze schob. Ich konnte förmlich spüren, wie sich die Schnauze des Wolfes in meinen Rücken bohrte. Ich war wie erstarrt vor Angst, unfähig, mich zu bewegen oder einen Laut von mir zu geben.

Als die Zeit verging und nichts passierte, dachte ich mir: „Ich muss etwas tun!“

Als Kind wusste ich, dass das Beste, was ich tun konnte, war, nach Mama zu rufen. Und so versuchte ich, sie zu rufen, aber alles, was aus meinem Mund kam, war eine kleine, schwache Stimme. Meine Mama konnte mich nicht hören, aber der Wolf rührte sich auch nicht. Ich fühlte mich jetzt ein wenig mutiger, und so versuchte ich es noch einmal: „Mama!“ Es war immer noch nicht laut genug, dass meine Mutter es hören konnte, aber der Wolf bewegte sich auch nicht. Also holte ich noch einmal tief Luft und schrie so laut ich konnte: „MAMA!“

Rettungsaktion

Schon bald hörte ich meine Mutter die Treppe heraufrennen, gefolgt von den schweren Schritten meines Vaters. Sie stürmten ins Zimmer und riefen: „David, David, was ist denn los?“ Meine Stimme zitterte immer noch, als ich mit leiser Stimme murmelte: „Unter meinem Bett ist ein Wolf“.  Mein Vater war erschrocken und versuchte mir zu erklären, dass es in diesem Land keine Wölfe gäbe, aber ich erzählte schnell, wie ein großer grauer Wolf durch das Fenster hereingeklettert und unter mein Bett gehuscht war. Ich schloss mit einem Wimmern: „Ich spüre die Schnauze des Wolfes noch immer an meinem Rücken“. Mein Vater übernahm die Kontrolle über die Situation, während meine Mutter noch perplex dastand. Er erklärte: „Ich zähle jetzt bis 3. Bei 3 rollst du dich vom Bett und ich schnappe mir den Wolf.“ Meine Mutter zuckte zusammen, aber ich stimmte zu.

Als er bis 3 gezählt hatte, rollte ich mich einfach vom Bett. Mein Vater bewegte sich nicht und der Wolf auch nicht. Wir gingen auf alle Viere und spähten unter das Bett. Da war kein Wolf zu sehen. Wir suchten hinter der Tür und in allen Ecken und Winkeln, aber nirgends war ein Wolf zu sehen. Verwirrt schaute ich zurück zum Bett und bemerkte plötzlich einen kleinen Knopf, der auf die Seite gedreht war, genau an der Stelle, an der ich gelegen hatte. Mir wurde schlagartig klar, dass ich auf meinem Bett gelegen hatte, erstarrt vor Angst, unfähig, mich zu bewegen oder einen Laut von mir zu geben, in Panik vor einem Knopf!

Die Erinnerung an diesen Vorfall aus meiner Kindheit hat sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt. Als ich älter und reifer wurde, erkannte ich, dass die meisten Dinge, die mir Angst machen, in Wirklichkeit nur Knöpfe sind, genau wie der mächtige Wolf, der nur darauf gewartet hatte, sich auf mich zu stürzen. Und ich habe definitiv keine Angst vor Knöpfen.

Schau mal

In der Bibel gibt es eine Aussage, die immer wieder betont wird. „Fürchtet euch nicht“. Sicherlich wirft das eine Frage auf. Warum brauchen wir keine Angst zu haben? Überall um uns herum kommen Schreckensszenarien auf, und es scheint richtig zu sein, Angst zu haben. Aber Gott sagt: „Fürchtet euch nicht.“ Heißt das, dass man etwas falsch macht, wenn man Angst hat? Nein. Es ermutigt dich einfach, dich nicht von der Angst davon abhalten zu lassen, der Mensch zu sein, als der du geschaffen wurdest.

Angst ist eine natürliche menschliche Reaktion. Sie lenkt unseren Körper und unseren Geist auf Gegebenheiten hin, die unsere dringende Aufmerksamkeit erfordern. So ist die Angst, die mich überkommt, wenn ich einen Wolf unter meinem Bett wahrnehme, gut und sogar gesund. Aber wenn diese Angst auf etwas beruht, das nicht wahr ist, dann kann sie sich negativ auswirken. Wir können in dieser Situation feststecken, unfähig, uns zu bewegen oder zu reagieren. Wenn wir also Angst haben, sollten wir innehalten und noch einmal nachdenken. Wir sollten darüber beten, zuhören, nachdenken und uns fragen: „Ist das etwas, wovor ich Angst haben muss?“ Vielleicht kann ich es einfach beiseiteschieben. Vielleicht ist es wie mit meinem Wolf, und in diesem Fall muss ich um Hilfe bitten, um meine fehlerhafte Wahrnehmung eines furchterregenden Wolfs in einen harmlosen Knopf zu verwandeln.

Warum brauchen wir also keine Angst zu haben? Die einfache Antwort lautet: Wir sind Gottes Kinder. Ganz gleich, wie schlimm die Situation ist, in der du dich befindest, Gott hält dich in seinen starken Armen. Er spricht heute zu dir. Hör´ auf ihn, wenn er sagt: „Fürchte dich nicht“, und suche seine Kraft.

Gebet

Liebender Vater, danke, dass Du uns so sehr liebst. Du weißt alles über uns all unsere Stärken, all unsere Schwächen und all die Dinge, die uns Angst machen. Herr, hilf uns, Deine friedvolle Gegenwart zu erfahren, die uns umgibt und uns Kraft gibt, uns unseren Ängsten zu stellen. Wenn wir uns von der Angst gefangen fühlen, gib uns die Gnade, unsere Panik zu überwinden und der Fessel der Angst zu entkommen. Darum bitten wir in Deinem Heiligen Namen.

Amen.

Der Artikel gehört zu einem Vortrag von David Beresford für das Programm von Shalom World „9 PM Serie“. Um die Folge zu sehen, besuchen Sie die Seite: shalomworld.org/shows/9-pm-talks

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Von: David Beresford

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Okt 21, 2021
Genießen Okt 21, 2021

Als ich noch sehr jung war, fragte ich meinen Vater, ob es wirklich notwendig sei, die eigene Schwester zu lieben (selbst den Feind zu lieben schien mir damals vernünftiger). Mein Vater bestand natürlich darauf, dass es notwendig sei.  Und ich erinnere mich, dass ich ihm ausführlich erklärte, dass dies unter den gegebenen Umständen sehr schwierig, ja eigentlich unmöglich wäre und dass wir vielleicht erwägen sollten, sie zur Adoption freizugeben.  Mein Vater sagte zu mir: „Jason, du wirst es vielleicht nicht glauben, aber eines Tages wirst du entdecken, dass du deine Schwester wirklich liebst.  Und wenn dieser Tag kommt, wirst du tatsächlich nett zu ihr sein wollen.  Aber in der Zwischenzeit… tu so, als ob!“

Damals klang das wie ein eiskalter Ratschlag, aber wenn wir in die Tat umsetzen sollen, was Christus im Evangelium von uns verlangt – wenn wir unsere Nächsten wirklich so lieben sollen, wie wir uns selbst lieben -, dann wird es Zeiten geben, in denen wir uns nicht nach unseren Gefühlen richten sollten. Denn, seien wir ehrlich, manche Menschen sind sehr, sehr schwer zu lieben. Aber wenn man darüber nachdenkt, dann sind genau jene Momente, in denen wir uns zwingen müssen, diese Liebe zu unserem Nächsten „vorzutäuschen“, oft die aufrichtigsten Momente der Liebe, weil wir gerade dann Liebe geben, ohne auf eine Gegenleistung zu hoffen. Und wenn die Weisen rechtbehalten, dann ist das seltsame Ergebnis einer solchen vorgetäuschten Zuneigung, dass aus ihr eine ungeheuchelte Zuneigung zu wachsen beginnt.

Bis wir also an den Punkt gelangen, an dem es für uns selbstverständlich wird, alle Menschen zu lieben, ist es vielleicht bis dahin am besten, so zu tun, als ob wir sie lieben – ob wir dies nun tatsächlich fühlen oder nicht -, und in der Zwischenzeit zu hoffen, dass wir sie eines Tages mit den Augen des Glaubens sehen können.

Himmlischer Vater, ich übergebe dir all meine Schwierigkeiten, bestimmte Menschen in meinem Leben auszuhalten. Gib mir die Kraft und den Mut, sie mit Güte und Liebe zu ertragen, auch wenn ich das Gefühl habe, zu scheitern. Hilf mir, geduldig, freundlich, langsam zum Zorn und barmherzig zu sein. Wenn ich das Gefühl habe, davonlaufen zu müssen, erinnere mich an die Gnade, die du mir erwiesen hast, als ich an meinem Tiefpunkt war. Lass mich sie so lieben, wie du mich liebst, so bitte ich in Jesu Namen. Amen.

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Von: Pater Augustine Wetta O.S.B

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Jul 28, 2021
Genießen Jul 28, 2021

Ich entdeckte die transformative Kraft des „Gebets der Hingabe“ des seligen Charles de Foucauld durch einen meiner Professoren an der Graduiertenschule, kurz nachdem mein Mann und ich Pflegeeltern einer dreiköpfigen Geschwistergruppe wurden. Ich war von der Umstellung auf die Mutterschaft erschüttert, und mein Lehrer schlug daher vor, dass dieses Gebet mir helfen könnte, den Frieden zu finden, den ich so dringend brauchte.

„Wenn du dein Leben verändern willst“, erklärte der freundliche Priester, „sprich dieses Gebet jeden Tag … und wenn du deine Ehe verändern möchtest, sprich es gemeinsam mit deinem Mann!“ Eifrig nahm ich das kleine Gebetskärtchen, klebte es an meinen Badezimmerspiegel und las es jeden Morgen laut vor:

Mein Vater,

ich überlasse mich dir,

mach mit mir, was dir gefällt.

Was du auch mit mir tun magst, ich danke dir.

Zu allem bin ich bereit,

alles nehme ich an.

Wenn nur dein Wille sich an mir erfüllt

und an allen deinen Geschöpfen,

so ersehne ich weiter nichts, mein Gott.

In deine Hände lege ich meine Seele;

ich gebe sie dir, mein Gott,

mit der ganzen Liebe meines Herzens,

weil ich dich liebe,

und weil diese Liebe mich treibt,

mich dir hinzugeben,

mich in deine Hände zu legen, ohne Maß,

mit einem grenzenlosen Vertrauen;

denn du bist mein Vater.

 

Seit fast zwanzig Jahren ist dieses herzliche Gebet des einfachen Vertrauens – das auf dem Vater Unser basiert – eine ständige Quelle des Lichts für mich, besonders wenn mein Mann und ich weiterhin diese Kinder erziehen, von denen wir zwei im Jahr 2005 adoptiert haben. Durch alle Freuden und Sorgen des Familienlebens hindurch klingt dieses Gebet für mich glaubhaft. Ich ertappe mich dabei, wie ich es auf eine neue Art und Weise darbringe, seit meine Mutter zu unserer Familie gestoßen ist. Wenn Demenz ihren Geist belastet, hilft mir dieses Gebet, ohne Angst mit ihr zu gehen, mit grenzenlosem Vertrauen in den Einen, der uns beide liebt.

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Von: Heidi Hess Saxton

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Mai 25, 2021
Genießen Mai 25, 2021

Möchtest du die Welt verändern? Hier sind ein paar praktische Tipps!

Der Dozent für Kirchengeschichte an unserem örtlichen Priesterseminar bat seine Seminaristen im ersten Jahr, das beste Jahr in der Geschichte der Kirche zu nennen. Die frischgebackenen Seminaristen, die gerade erst am Beginn ihrer Berufung standen, rutschten nervös auf ihren Stühlen herum.

Als jeder Vorschlag als falsch bewertet wurde, begannen sich die Seminaristen zu wundern, ob es sich um eine Fangfrage handelte. Schließlich gab der Dozent zu, dass es sich um eine Art Trick handelte, weil die Kirche nie eine perfekte Ära erlebt hat.

Jedes Zeitalter brachte seine eigenen neuen Herausforderungen für die christlichen Gläubigen mit sich – von brutaler Christenverfolgung, über Skandale und Spaltungen in der Hierarchie, gefährlichen Ideologien und ketzerischen Lehren, bis zum Säkularismus der heutigen Zeit.

Die Kirche und ihre Gläubigen haben diese Stürme überstanden, zwar mit einigen Kratzern, doch niemals vollständig besiegt. Inmitten dieser Stürme standen Märtyrer, heilige Männer und Frauen auf, und machten tapfer weiter. Auch wenn wir das Gefühl haben, dass unsere heutige Zeit düster ist, dass unsere geliebte Kirche ständig angegriffen, verfolgt und in vielerlei Hinsicht verraten wird, können wir Trost in dem Wissen finden, dass die katholische Kirche all dem schon einmal widerstanden hat. Und sie wird es wieder tun.

Aber während wir uns bemühen im Vertrauen durchzuhalten, können wir auch versuchen, die Welt um uns herum zu verändern und einen Weg zu gehen, der zur Heiligung führt. Wir werden vielleicht nie heiliggesprochen, aber wir können trotzdem Heilige werden und die Ewigkeit mit Gott verbringen. Hier sind einige einfache Anhaltspunkte für den Weg zur Heiligkeit:

1.Übe das Gewöhnliche

Vielleicht verspüren wir den Drang, etwas Heldenhaftes zu tun, fühlen uns aber nicht in der Lage, den Glauben der Welt zu stärken. Heldenhafte Taten für Christus sind nicht das, wozu die meisten von uns berufen sind. Für die meisten von uns liegen die Berufung und das Apostolat viel näher am eigenen Zuhause und haben einen viel kleineren Maßstab. Der Heilige Thomas Morus, ein großer Verteidiger der Kirche und ihrer Lehren, verstand das gut. „Die gewöhnlichen Handlungen, die wir jeden Tag zu Hause tun“, sagte er, „sind für die Seele von größerer Bedeutung, als ihre Einfachheit vermuten lässt.“

Es kann sehr wohl unser einfaches, alltägliches Zeugnis für unseren Glauben sein, das andere beeinflusst und Samen in ihnen pflanzt, deren Früchte wir vielleicht nie zu sehen bekommen. Unsere Häuser, Pfarreien und Gemeinschaften sind die Orte, an denen wir unseren Glauben kultivieren können, sowie den Glauben anderer und die allgemeine Gesundheit des Leibes Christi, der Kirche.

2.Verbinde dich mit dem Außergewöhnlichen

Das Leben im Glauben erscheint unserer säkularen Gesellschaft radikal. Viele können das Übernatürliche nicht begreifen und ordnen die Religion dem Reich der Fantasie und der Märchen zu. Aber ein authentisches katholisches Leben zu führen, wie es unseren individuellen Umständen entspricht, erfordert außergewöhnlichen Glauben und Vertrauen auf Gott und vor allem eine Liebe, die uns befähigt, uns auf ihn zu verlassen. Mutter Angelica drückte dies sehr prägnant aus, als sie sagte: „Der Glaube sagt uns, dass Gott gegenwärtig ist, wenn wir beten, und die Hoffnung sagt uns, dass er zuhört, aber nur die Liebe bringt uns dazu, weiter zu beten, wenn Dunkelheit, Langeweile und sogar Abscheu unsere Seelen erfüllen.“

Also, beten, vertrauen, lieben und wieder beten. Was wie eine routinemäßige spirituelle Handlung erscheinen mag, verbindet uns in Wahrheit mit dem Außergewöhnlichen – der erhabenen, übernatürlichen Gegenwart unseres himmlischen Vaters, seines einzigen Sohnes, unseres Retters und Erlösers, und des Heiligen Geistes, der uns mit den Gaben der Ehrfurcht und der Einsicht ausstattet.

3.Übe dich in heiliger Hartnäckigkeit

Niemand ist perfekt und wir sind alle anfällig für Sünde, also ist es selbstverständlich, dass wir Fehler machen. Tatsächlich werden wir wahrscheinlich eine Menge Fehler machen und oft die gleichen Fehler, immer und immer wieder. Aber es ist wichtig, dass wir nicht der Entmutigung nachgeben.

Der heilige Josemaría Escrivá spornt uns an: „Vergiss nicht, dass der Heilige nicht derjenige ist, der nie fällt, sondern derjenige, der schnell wieder aufsteht, in Demut und heiliger Hartnäckigkeit.“ Wie heißt es so schön? Aufstehen, Krone richten, weitermachen. Bleib dran und sei hartnäckig, denn du weißt, dass der Weg zur Heiligkeit es wert ist.

4.Heilige die Gesellschaft

„Heilige dich selbst und du wirst die Gesellschaft heiligen“, sagt der heilige Franz von Assisi. Für mich war das immer leichter gesagt als getan, angesichts meiner sündigen menschlichen Natur und der enormen Größe der Aufgabe. Aber nur weil dies ein unrealistisches Ziel zu sein scheint, heißt das nicht, dass wir es nicht erreichen können. Jesus sagt uns sehr deutlich, dass das, was für Menschen unmöglich ist, für Gott möglich ist (vgl. Mt 19,26).

Bemühe dich, ein tägliches Gebetsleben einzurichten und ihm treu bleiben. Übe die Tugenden und halte am Abend einen Tagesrückblick. Das wird dir helfen, dich selbst und deinen geistlichen Fortschritt besser zu verstehen.

5.Halte an der Hoffnung fest

Der Hl. Pater Pio ermutigte die Menschen immer wieder: „Betet, hofft und sorgt euch nicht.“ Unsere Welt ist nicht perfekt. Sie ist oft chaotisch und von Spannungen durchdrungen. Doch das soll unseren Geist nicht beunruhigen. Was Pater Pio über die Stürme des Lebens sagt, ist sehr tröstlich: „Gott wird niemals zulassen, dass uns etwas geschieht, das nicht zu unserem größeren Wohl ist. Die Stürme, die um dich herum toben, werden zur größeren Ehre Gottes, zu deinem eigenen Verdienst und zum Heil vieler Seelen dienlich sein.“

Gib also die Hoffnung nicht auf, wenn du inmitten der Stürme deines Lebens und der Stürme dieser Welt stehst. Dies sind die Zeiten, in die Gott uns gestellt hat, und daraus folgt, dass es die Zeiten sind, die uns heilig machen können. Wir müssen nur tapfer weitermachen, bis wir eines Tages in Gottes himmlischem Reich zur Ruhe kommen.

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Von: Emily Shaw

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Jan 28, 2021
Genießen Jan 28, 2021

Oft begegnen wir Menschen, die gemein, unhöflich, widerlich oder lästig sein können. Obwohl wir aufgerufen sind, einander zu lieben, kann das zugegebenermaßen sehr schwierig sein. Mach dir keine Sorgen mehr! Die Heilige Therese von Lisieux gibt uns 3 schöne Vorschläge, wie man schwierige Menschen so liebt, wie Jesus es tun würde.

Es gibt in der Gemeinschaft eine Schwester, die die Neigung hat, mir in allem zu missfallen, in ihrem Gang, ihren Worten, ihrem Charakter, alles scheint mir sehr unangenehm. Und dennoch ist sie eine heilige Ordensfrau, die Gott sehr gefallen muss.” *

Wie ist die Heilige Therese dieser Schwester begegnet?

  1. Mit Nächstenliebe, die sich nicht in Gefühlen, sondern in Werken zeigte.

Ich wollte der natürlichen Antipathie, die ich verspürte, nicht nachgeben und machte mich daran, für diese Schwester das zu tun, was ich für die Person tun würde, die ich am meisten liebte.“ *

  1. Mit Gebet.

Ich betete zu Gott für sie und lobte ihn für all ihre Tugenden und Verdienste. Ich fand, dass dies Jesus gefiel; denn es gibt keinen Künstler, der es nicht liebt, Lob für seine Werke zu erhalten!“ *

  1. Indem wir nicht widersprechen, sondern lächeln und das Thema wechseln.

Es genügte mir nicht, sehr viel für diese Schwester zu beten, die mir so viele Probleme bereitete, sondern ich bemühte mich, ihr alle möglichen Dienste zu erweisen, und wenn ich versucht war, ihr eine unfreundliche Antwort zu geben, gab ich mich damit zufrieden, ihr mein freundlichstes Lächeln zu schenken und das Gesprächsthema zu wechseln.“*

Eines Tages fragte die Schwester in der Rekreationszeit mit fast diesen Worten: Würden Sie mir sagen, Schwester Therese vom Kinde Jesu, was Sie so an mir anzieht? Jedes Mal, wenn Sie mich ansehen, sehe ich Sie lächeln?“ *

Was die heilige Therese anzog, war Jesus, der in den Tiefen der Seele dieser Schwester verborgen war – Jesus, der süß macht, was am bittersten ist. Lernen wir die Kunst, auf Kälte, Unhöflichkeit, Spott und Beleidigungen mit aktiver, gütiger Nächstenliebe und innerem Mitgefühl zu reagieren.

© * Auszug aus „Geschichte einer Seele“ der Heiligen Therese von Lisieux (Kapitel X)

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Von: Shalom Tidings

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Nov 26, 2020
Genießen Nov 26, 2020

Wer möchte gerne aus Tragödien lernen? Wie kann die Not selbst ein Lehrer sein – vom Verlust einfacher Freiheiten in der Quarantäne bis hin zum tragischen Verlust von Menschenleben?

Können wir die Heilige Messe als „das profane Wunder“ bezeichnen? Dieses katholische Oxymoron könnte das schöne Sakrament der Eucharistie beschreiben. Schließlich haben wir das Privileg, unseren auferstandenen Herrn täglich in diesem Sakrament zu empfangen. Katholiken, die sich im Zustand der Gnade befinden, können dieses außerordentliche Geschenk empfangen, indem sie sich nach einem mindestens einstündigen Fasten einfach in die Kommunionzeile einreihen. Es bedarf keiner Eintrittskarte oder eines Ausweises, sondern nur unseres Gewissens, das uns sagt, ob wir frei von Sünde sind. Das heißt, das gottgegebene Wunder seiner selbst wird alltäglich – geradezu profan – empfangen. Dann kam Covid-19 in unsere Welt.

Hättest du in deiner wildesten Fantasie jemals gedacht, dass unsere Regierung den Kirchen befehlen würde, ihre Türen zu schließen? Dass es keine Sonntagsmesse mehr gibt, ganz zu schweigen von den täglichen Messen in unseren Pfarreien? Gott sei Dank hat es die Technik ermöglicht, dass unsere mutigen und findigen Priester die Messe live übertragen können! Mein Küchentisch wurde zum Altar, wo ich das Wort Gottes am Telefon hören konnte. Unsere Priester predigten, wandelten das Brot und den Wein in den Leib und das Blut Christi und erlaubten uns allen, in unseren eigenen Hauskirchen geistlich zu kommunizieren.

Aber aus Tagen wurden Monate, und es entstand ein Hunger. Es war eine Sehnsucht nach dem sakramentalen Empfang der Eucharistie, die nicht befriedigt werden konnte. Zum ersten Mal in meinem Leben, und ich wage zu behaupten, auch in deinem, wurde uns bewusst, wie sich die Abwesenheit der Eucharistie auf uns auswirken könnte. Das alltägliche Wunder wurde zum vermissten Wunder.

Obwohl die Restaurants geschlossen waren, konnten Speisen zum Mitnehmen bestellt werden. Langsam, unter strengen staatlichen Richtlinien, wurde Essen in geschlossenen Räumen erlaubt. Noch wunderbarer war die Rückkehr der täglichen Messe, dann wurde die Sonntagsmesse mit maskierten und sozial distanzierten Kirchgängern wieder aufgenommen. Nachdem ich achtundachtzig Tage lang die Eucharistie nicht sakramental empfangen hatte, hungerte ich nach unserem auferstandenen Herrn. Ich empfing, wie viele andere auch, die Eucharistie mit Tränen in den Augen und einer Sehnsucht, die endlich gestillt wurde. Ich war so dankbar, wieder mit meinem lieben Freund vereint zu sein, der sein Leben für mich hingab. Nur ein paar kurze Minuten, in denen ich über seine Selbsthingabe meditierte, genügten und ließen unsere Zeit der Trennung dahinschmelzen.

Dann wurde mir die größte Lektion von Covid-19 bewusst: Die Eucharistie ist das beste Essen zum Mitnehmen! Vollständig empfangen und vollständig verzehrt, stillt die Eucharistie ein hungriges Herz, das am Ende der Messe in die Welt hinausgeht. Und dieses Essen zum Mitnehmen ist dazu bestimmt, ausgeliefert zu werden. Ich bete zu Gott, dass ich ihn anderen so bringen werde, wie er mich dazu auffordert. Und immer wieder kann der Vorgang wiederholt werden: empfangen, mitnehmen und an unsere hungrige, bedürftige Welt ausliefern.

Nachdem der Priester den Schlusssegen erteilt hat, sind wir „startklar“.  Kleine Korrektur: Wir sind „God to go“ – bereit und in der Lage, das beste Essen zum Mitnehmen zu liefern. Sei also du bereit, ein Lächeln, ein freundliches Wort, eine helfende Hand, eine notwendige Lebensmittelspende, Trost und herzliche Hilfe zu überbringen. Er wird uns helfen zu erkennen, wohin die spezielle Lieferung gehen muss. Es ist schon komisch, wie wir aus den merkwürdigsten Lebensereignissen lernen. Oder vielleicht suchen wir in den dunkelsten Tagen so sehr wir können nach dem Licht, und er lässt seine Erkenntnis auf uns strahlen.

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Von: Joan Harniman

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Okt 20, 2020
Genießen Okt 20, 2020

Staubiges Plastik? Er doch nicht!

Ein merkwürdiges Funkeln

Früher dachte ich, Heilige seien aus Plastik und mit Staub bedeckt, wie so viele der alten Statuen, die ich gesehen hatte. Was könnten sie über mich wissen oder sich für mich und meine Welt interessieren? Im Laufe der Zeit stellte sich bei mir jedoch ein inneres ‚Gefühl‘ ein, dass der Heilige Josef nach meiner Aufmerksamkeit verlangte. Ich konnte mir das nicht erklären, aber dieser Eindruck ging nicht mehr weg. Manchmal kniete ich vor seiner Statue in der Kirche nieder und verrichtete kleine Stoßgebete, wie: „Hallo Josef, ich kenne dich nicht. Bist du wirklich an mir interessiert?“ Ich habe nie eine Antwort gehört. Aber dennoch ließ mich die Vorstellung, dass er versucht hat, eine Verbindung herzustellen, nicht los.

Ich bin eine alleinstehende Frau ohne jedes technische Verständnis – wenn etwas Digitales oder Mechanisches kaputt geht, bin ich oft sehr frustriert. In einem Experiment begann ich, den Heiligen Josef um Hilfe in diesen Situationen zu bitten, und mir fiel auf, dass er auf vielfältige und kreative Weise zu reagieren schien. Ich war beeindruckt. Einige Jahre später wuchs meine Überzeugung, dass der Heilige Josef mir wirklich zur Seite stand. Schmunzelnd erzählte ich meinen Freunden: „Er ist mein wichtigster Mann!“ Der heilige Josef kümmerte sich liebevoll um mich in großen und kleinen Angelegenheiten. Doch kürzlich hat er mich beschützt, noch bevor ich ihn darum gebeten hatte oder überhaupt wusste, dass ich Schutz brauchte.

Meine Freundin Kathy hatte eine Nachricht hinterlassen, ob ich ihre Anbetungsstunde am nächsten Tag übernehmen könne. Da ich nicht rechtzeitig antworten konnte, tauchte ich einfach am nächsten Morgen dort auf, wie sie gebeten hatte. Seltsamerweise parkte ich in einem Bereich des Grundstücks, wo ich normalerweise nicht parke – eher am nördlichen als am südlichen Ende des riesigen Parkplatzes. In der Kniebank in der Kirche erhaschte ich einen flüchtigen Blick auf meinen  Freund Andy. Er kam zu mir und lehnte sich in meine Bank. Er flüsterte mir zu, dass mein Hinterreifen auf der Fahrerseite platt war. Überrascht dankte ich ihm und sprach dann ein Stoßgebet zum Heiligen Josef, in dem ich ihm die Sache vollkommen übergab, und dachte dann nicht weiter über den Reifen nach. Als die Stunde zu Ende war, war Andy plötzlich wieder da. Diesmal klang es dringend: „Ich würde überhaupt nicht mehr auf diesem Reifen fahren. Ich habe eine Pumpe, ich laufe und hole sie schnell. Bin in zehn Minuten zurück.“

Draußen, als ich auf Andys Rückkehr wartete, kam eine Freundin vorbei. Wir betrachteten meinen Reifen und waren uns einig, dass er nicht ganz so platt aussah. Ich war sicher, dass kein Schaden entstehen würde, wenn ich die zwei Meilen zu meinem Reifengeschäft gefahren wäre. Aber ich hatte keine Möglichkeit, Andy zu kontaktieren. Ich konnte ihn nicht im Stich lassen, während er mir helfen wollte. Außerdem dachte ich insgeheim: „Andy ist ein Auto-Kenner. Er hat wahrscheinlich ein besseres Auge für Autos als ich.“ Als Andy sein Gerät angebracht hatte, maß er den Druck mit 6 Pfund statt der notwendigen 30-35 Pfund! Mein Reifen wäre total kaputt gegangen, wenn ich darauf gefahren wäre. Meine Güte! Während Andy den Reifen aufpumpte, erwähnte ich, dass ich heute Morgen hier war, um für Kathy einzuspringen. Zu meiner Überraschung war er das auch! Kathy hatte wahrscheinlich, nachdem sie mich nicht erreichen konnte, auch Andy gebeten, ihre Stunde zu übernehmen. Wer hätte gedacht, dass wir beide kommen?

Ein himmlischer Plan?

In der Werkstatt wurde ein Nagel entfernt und mein Reifen kostenlos repariert. Auf dem Heimweg dankte ich Gott für seine Fürsorge und dachte an den Heiligen Josef. Ich fragte mich, ob es Teil des himmlischen Plans war, dass mich der Heilige Josef an diesem Tag beschützen sollte… oder um mich vor einem möglichen späteren Reifenplatzer zu schützen, nächste Woche, wenn ich auf der Autobahn unterwegs sein würde?

Andy und ich tauchten beide bei der Anbetung auf und ich parkte auf der Nordseite, obwohl ich normalerweise im Süden parke. Und auf diesem riesigen Parkplatz hat Andy mit seinem scharfen Mechanikerauge zufällig den platten Reifen an meinem Auto entdeckt.

Waren das Zufälle? Im Diesseits werde ich es nicht mehr erfahren. Aber ich weiß mit Sicherheit, dass die Heiligen nicht weit weg sind, und hin und wieder mischen sie sich wirklich in unsere kleinen und großen Angelegenheiten ein. Manchmal sogar ungebeten – sie hinterlassen ihre unsichtbaren himmlischen Spuren überall. Ich weiß, dass der Heilige Josef nicht aus Plastik ist, nicht im Entferntesten. Dieser mächtige Kerl mit himmlischer Schlagkraft beweist immer wieder, dass er mir wirklich den Rücken freihält. Er hilft mir nicht nur dabei, mich auf tückischen Straßen zurechtzufinden, wenn ich ihn darum bitte, sondern kommt mir auch oft mit seiner Hilfe zuvor, wenn ich noch gar keine Ahnung habe, dass ich sie brauche.

Oh Heiliger Josef, dessen Schutz so groß, so stark, so mächtig vor dem Thron Gottes ist, ich lege alle meine Anliegen und Wünsche in deine Hände. Hilf mir durch deine mächtige Fürsprache, dass ich immer den Heiligen Willen Gottes suche. Sei mein Beschützer und mein Führer auf dem Weg der Erlösung. Amen.

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Von: Margaret Ann Stimatz

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