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Okt 27, 2023 471 0 Pater Joseph Gill, USA
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Wie können wir in unserer Verehrung für die Eucharistie wachsen?

Frage – Die Vereinigten Staaten befinden sich mitten in einer dreijährigen Kampagne zur „Eucharistischen Erweckung“, mit der versucht werden soll den Glauben an die Realpräsenz Christi zu stärken. Was sind einige praktische Möglichkeiten, wie meine Familie eine größere Ehrfurcht vor der Eucharistie praktizieren kann?

Antwort – Eine kürzlich durchgeführte Studie besagt, dass nur ein Drittel der Katholiken auch tatsächlich daran glaubt, dass Jesus Christus in der Heiligen Eucharistie gegenwärtig ist. Als Antwort darauf versucht die Kirche, das wiederzuerwecken, was der heilige Johannes Paul II. „Eucharistisches Staunen“ nennt – eine Ehrfurcht und ein Staunen über die Realpräsenz: Jesus, verborgen und doch wahrhaft in der Eucharistie gegenwärtig.

Wie wir das als Familie tun können? Hier sind einige Vorschläge:

Erstens: Präsenz

Wenn wir wüssten, dass jemand jede Woche an einem bestimmten Ort tausend Dollar verschenken würde, würden wir auf jeden Fall dort sein. Doch wir erhalten etwas viel Wertvolleres – Gott selbst. Der Gott, der alles Gold im Universum geschaffen hat. Der Gott, der dich in die Existenz geliebt hat. Der Gott, der gestorben ist, um deine ewige Erlösung zu erkaufen. Der Gott, der uns im ewigen Leben glücklich machen kann.

Der erste Schritt zu einem eucharistischen Leben besteht darin, alle notwendigen Opfer zu bringen, um mindestens einmal pro Woche (oder öfter, wenn nötig) zur Messe zu gehen. Mein Vater hat sich oft große Mühe gegeben, um mich und meine Brüder nach einer Pfadfinderfreizeit zur Messe zu bringen. Mein Bruder konnte nicht für ein Elite-Baseballteam antreten, weil das Training an einem Sonntagmorgen stattfand. Wohin auch immer wir in den Urlaub fuhren, sorgten meine Eltern stets dafür, dass wir die nächstgelegene katholische Kirche ausfindig machten. Wenn man bedenkt, wie unermesslich wertvoll die Eucharistie ist, ist sie jedes Opfer wert!

Zweitens: Reinheit

Eine Voraussetzung für das eucharistische Gastmahl ist, dass unsere Seele von schweren Sünden gereinigt ist. Niemand würde sich an einem hohen Feiertag zum Essen an den Tisch setzen, ohne sich die Hände zu waschen – genauso wenig sollte ein Christ zur Eucharistie gehen, ohne in der Beichte gereinigt worden zu sein.

Drittens: Leidenschaft

Im Laufe der Geschichte haben Katholiken ihr Leben riskiert, um an der Heiligen Messe teilzunehmen. Auch heute noch gibt es mindestens zwölf Länder auf der Welt, in denen es erhebliche Einschränkungen für Katholiken gibt, wie z. B. in China, Nordkorea und Iran. Und dennoch sind Katholiken dort bereit, trotz der Gefahren die Messe zu besuchen. Haben wir den gleichen Hunger nach Ihm? Bewege das einmal in deinem Herzen! Mach dir klar, dass wir in den Thronsaal des Königs gerufen werden; wir erhalten einen Sitzplatz in der ersten Reihe für das Opfer auf Golgatha. Wir dürfen tatsächlich in jeder Heiligen Messe einen Vorgeschmack des Himmels erhalten!

Viertens: Das Gebet

Wenn wir Ihn empfangen haben, sollten wir viel Zeit im Gebet verbringen. Der große Evangelist von Rom, der heilige Philipp Neri, schickte zwei Ministranten mit brennenden Kerzen hinter jedem her, der die Messe vorzeitig verließ, weil ihm bewusst war, dass die Person buchstäblich ein lebender Tabernakel war, nachdem sie Christus empfangen hatte! Unmittelbar nach dem Empfang Jesu haben wir eine so privilegierte Zeit, um unser Herz mit ihm zu teilen, da er im Wesentlichen nur wenige Zentimeter unter unserem Herzen, in unserem Körper, wohnt!

Aber dieses Gebet zur eucharistischen Gegenwart Christi sollte auch noch lange nach dem Ende der Messe andauern. Es war einmal eine Heilige, die ein eucharistisches Leben führen wollte, aber nur sonntags zur Messe gehen konnte. Daher widmete sie den Donnerstag, den Freitag und den Samstag einer geistlichen Vorbereitung auf die heilige Kommunion. Dann, am Sonntag, freute sie sich, dass sie Ihn empfangen konnte, und verbrachte den Montag, den Dienstag und den Mittwoch mit der Danksagung dafür, dass sie ihn empfangen hatte! So sollten auch wir die ganze Woche im Gebet verbringen, um Gott für die empfangene Eucharistie zu danken und unsere Herzen darauf vorzubereiten, dieses Geschenk erneut zu empfangen!

Fünftens: Lobpreis

Ein eucharistisches Leben setzt sich in der eucharistischen Anbetung fort, die die Anbetung unseres eucharistischen Herrn fortsetzt. Gehe so oft du kannst zur Anbetung. Wie der selige Carlo Acutis sagte: „Wenn wir in die Sonne schauen, werden wir braun, aber wenn wir uns vor den eucharistischen Jesus stellen, werden wir heilig.“ Er wusste, dass es Gott allein ist, der uns heilig macht, und indem wir in seiner Gegenwart sind, ist Er es, der die Arbeit tut!

Ich kann das selbst bezeugen. Meine Gemeinde begann mit der Ewigen Anbetung (24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche) als ich ein Teenager war, und auch ich begann, wöchentlich eine Stunde in der Anbetung zu verbringen. Es war hier, wo ich schließlich erkannte, wie sehr der Herr mich liebte und dass ich berufen war, ihm mein Leben als Priester zu schenken. Das war ein großer Teil meiner eigenen Bekehrung. Meine Heimatpfarrei existierte nämlich seit über 160 Jahren, ohne dass ein einziges junges Gemeindemitglied zum Priester berufen worden war. Doch nach nur 20 Jahren der Anbetung hatte unsere Pfarrei über zwölf Ordensberufungen hervorgebracht!

Der selige Carlo Acutis erinnert uns immer wieder daran: „Die Eucharistie ist meine Autobahn zum Himmel“.

Wir brauchen nicht lange zu suchen, um uns zu fragen, wo Gott wohnt und wie wir ihn finden können. Er wohnt in jedem Tabernakel in jeder katholischen Kirche der Welt!

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Pater Joseph Gill

Pater Joseph Gill ist Seelsorger an der Highschool und arbeitet in der Pfarrei. Er ist Absolvent der Franziskaner-Universität von Steubenville und des Mount St. Mary's Seminars. Pater Gill hat mehrere Alben mit christlicher Rockmusik veröffentlicht (erhältlich bei iTunes). Sein Debütroman "Days of Grace" (“Tage der Gnade”) ist auf amazon.com erhältlich.

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