Startseite/Begegnung/Artikel
Aktuell Artikel
Wir müssen aufpassen, worum wir bitten, denn wir könnten es bekommen
Es gibt etwas sehr Befriedigendes an dem Prozess und den Ergebnissen einer gründlichen Hausreinigung. Noch Wochen und manchmal Monate danach erfreut sich meine ganze Familie an den sichtbaren Früchten meiner Bemühungen. Wenn mich der Drang zur Tiefenreinigung überkommt, führt mich diese Zufriedenheit, einen Bereich in Angriff genommen zu haben, oft dazu, dass ich mich auf den nächsten Teil des Hauses konzentriere, der dieselbe Aufmerksamkeit erfordert.
Das Putzen führt dazu, dass ich nicht mehr benötigte Dinge ausmiste: das Auto wird dann mit Kisten vollgeladen, die für den Secondhand-Laden bestimmt sind. Als ich eines Nachmittags mit einer Wagenladung zum Secondhand-Laden fuhr, fiel mir auf, dass ich die meisten Dinge in diesen Kisten selbst gekauft hatte. Auch wenn es mir zum Zeitpunkt des Kaufs nicht bewusst war, war ich diejenige, die die Entscheidung getroffen hatte, mein Leben und mein Zuhause mit überflüssigen Dingen vollzustopfen. Ebenso dämmerte mir, dass sich dieses Dilemma auch in mein Privat- und Familienleben eingeschlichen hatte. Im Laufe der Jahre hatte ich meinen Terminkalender mit so vielen „Aufgaben“ gefüllt, dass ich mein eigenes Leben vollgestopft hatte. Dieser Gedanke machte mir bewusst, dass ich etwas ändern musste.
Das Eheleben begann, als ich noch sehr jung und voller Energie war. Gott segnete uns sofort mit Kindern, und wir nahmen all die Bedürfnisse und Aktivitäten an, die Kinder mit sich brachten. Ich war eine vielbeschäftigte Ehefrau und Mutter. Mein Becher war nicht nur voll, er lief sogar über. Doch so voll mein Becher auch zu sein schien, es entstand eine zunehmende Leere in mir.
Das Leben fühlte sich unruhig an, aber ich hatte keine Zeit, herauszufinden, was meinen Geist unruhig machte. Gott hatte ein wachsendes Verlangen in mein Herz gelegt, eine engere Beziehung zu ihm zu entwickeln. Ich wusste viele bruchstückhafte Details über Gott, aber ich verstand weder seine Geschichte noch meinen Platz in dieser Geschichte. In meinem Alltag blieb nur sehr wenig Zeit für Gott übrig, aber kaum eine qualitativ gute Zeit.
Fünfzehn Jahre und 4 Kinder später erinnere ich mich an einen Morgen, an dem ich mich übermäßig müde fühlte, ein Gefühl, das sich seit geraumer Zeit aufgebaut hatte. Es war weit mehr als Müdigkeit. Die Dynamik des Lebens, die sich aufbaute, beschleunigte und von Jahr zu Jahr wuchs, führte schließlich dazu, dass mein Geist, mein Körper und meine Seele erschöpft waren. In meiner Verzweiflung wandte ich mich schließlich an Gott. Ich rief ihm zu: „Herr, lass mich ruhig werden! Ich kann nicht alles tun, und schon gar nicht in diesem Tempo. Wo bist Du? Ich weiß, dass du da draußen bist. Ich brauche dich!“
Ich habe gehört, dass man aufpassen muss, worum man bittet, denn man könnte es bekommen. Nun, Gott hatte geduldig und barmherzig darauf gewartet, dass ich zu ihm rief. Nur wenige Monate nach meinem verzweifelten Gebet wurde ich von einer giftigen Spinne gebissen, was mich in eine Abwärtsspirale verschiedener gesundheitlicher Probleme stürzte. Alle Aktivitäten wurden nicht nur langsamer, sondern hörten auf. Ich wurde extrem schwach und mit Schmerzen bettlägerig. Ein Arzt nach dem anderen, ein Test nach dem anderen, ein Tag nach dem anderen… Ich siechte dahin. Die gebrechliche Frau, die mir aus dem Spiegel entgegenblickte, war eine Fremde, eine Hülle meiner selbst. „Herr, hilf mir“, rief ich.
Die Tage fühlten sich sehr lang und einsam an, weil ich wenig Energie hatte, etwas zu unternehmen. Eines Nachmittags erregte die verstaubte Bibel auf meinem Nachttisch meine Aufmerksamkeit. In der Hoffnung, inspirierende Worte zu finden, die mich trösten würden, schlug ich die vergoldeten Seiten auf. Von Tag für Tag wurde mir die Bibel zu einem willkommenen und geschätzten Freund. Doch ich bekam mehr Fragen als Antworten, als ich zu verstehen versuchte: Wer ist dieser Gott? Warum hat er die Dinge getan, die er getan hat? Wie hängen die Geschichten zusammen? Wie passe ich, die ich in diesem Bett liege, in seine Geschichte? Wo ist er jetzt? Hört er mich? Noch bevor ich meine Fragen stellte, war Gott am Werk und brachte die richtigen Leute in mein Leben. Hilfe war im Anmarsch.
Monate bevor ich krank wurde, hatte ich eine nette kleine ältere Dame namens Priscilla eingestellt, die meinen Kindern und mir das Klavierspielen beibringen sollte. Sie kam für wöchentliche Unterrichtsstunden zu uns nach Hause. Sie kam zwar immer noch, um meine Kinder zu unterrichten, ich aber musste den Unterricht wegen Schwäche und Müdigkeit absagen. Als Priscilla erfuhr, wie krank ich geworden war, erzählte sie mir von ihrem Glauben und bot mir an, mit mir um Heilung zu beten. In diesem Moment begann eine Freundschaft zwischen uns, die ich bis heute schätze.
In der folgenden Woche erkundigte sich Priscilla nach meinem Gesundheitszustand. Ich hatte keine körperlichen Verbesserungen bemerkt, aber ich erzählte, dass ich begonnen hatte, die Bibel zu lesen, und dass sie mir Trost spendete. Ich gestand jedoch, dass ich einige Passagen nicht verstand, was mich frustrierte. Ich wusste nicht, dass unsere Klavierlehrerin sich mit der Heiligen Schrift gut auskannte. Ihre Augen leuchteten auf, als sie mir ihre Liebe zu Gott und seinem Wort erklärte. Sie bot mir an, in der folgenden Woche wiederzukommen und anstelle der Klavierstunde eine Bibelstunde für mich abzuhalten. Gott hatte Priscilla (was „Freude des Herrn“ bedeutet) in mein Leben gebracht, und über zwei Jahre lang beantwortete sie mit Freude meine Fragen über die Heilige Schrift. Sie betete mit mir und half mir, ein ordentliches Gebetsleben zu entwickeln. Die Gebetszeit führte zu einer wunderbaren persönlichen Beziehung zu Gott. Dieses leere, ruhelose Gefühl begann zu schwinden.
Obwohl ich immer noch sehr krank war, kam mir der Gedanke, dass ich anfangen sollte, mich nicht mehr auf mich selbst zu konzentrieren, sondern zu versuchen, etwas für Gott zu tun. Gott hatte mir zahlreiche Talente gegeben, aber in meinem Zustand hatte ich wenig zu geben. „Herr“, betete ich, „ich glaube, ich kann noch häkeln“. Ich fragte mich, wie Gott das Häkeln gebrauchen könnte, aber ich bot es trotzdem an.
Am folgenden Sonntag, als ich zu schwach war, um an der Messe teilzunehmen, schaltete ich den Fernseher ein und hoffte, auf dem lokalen katholischen Sender einer heiligen Messe beiwohnen zu können. Stattdessen wurde genau in diesem Moment eine Sendung aus einer Kirche in meiner Nähe ausgestrahlt. Einige Freunde und Nachbarn gingen in diese Kirche, und so fragte ich mich, ob wohl jemand von ihnen gerade dort war. Als der Gottesdienst zu Ende war, stand eine Frau auf und verkündete, dass sie einen neuen Dienst mit dem Namen „Der Gebetsschal-Ministry“ ins Leben rufen würden und Häklerinnen und Strickerinnen gesucht würden. Ich bin fast aus dem Bett gefallen! Gott hatte mein Gebet erhört und mich in den Dienst gerufen. Ich stolperte die Treppe hinunter, so schnell mich meine schwachen Beine tragen konnten, und rief eine meiner Freundinnen an, die diese Kirche besuchte. „Wer war diese Frau… und wie kann ich mich an diesem Dienst beteiligen?“, fragte ich eindringlich.
Ich bot das Wenige an, das ich hatte, und Gott rief mich, es einzusetzen. Als sie dieses Treffen abhielten, gab er mir durch seine Gnade die Kraft, zu dieser kleinen weißen Kirche zu gehen, und ich meldete mich an, um Gebetsschals für andere zu häkeln. Die Schals sollten an Kranke, Einsame, Sterbende und Menschen, die Trost brauchen, verschenkt werden, um sie daran zu erinnern, dass andere an sie denken und für sie beten. Ich häkelte viele Schals und betete für jeden, der Gebete brauchte. Ihre Probleme wurden zu meinen Problemen, und ihre Bedürfnisse wurden mir wichtiger als meine eigenen. Interessanterweise begann damit der Weg zur körperlichen Heilung.
Mit jedem Tag wurde mein körperliches und geistiges Leben stärker. Nach ein paar Jahren zog meine Familie aus der ländlichen Umgebung in Neuengland in eine Stadt in Nordkalifornien. Innerhalb weniger Monate öffnete Gott eine Tür, um in unserer neuen Gemeinde die Gebetsschalarbeit fortzusetzen, und er erinnerte mich daran, dass es immer noch Arbeit für ihn zu tun gab.
Ich liebe die Geschichte von Martha und Maria im Lukasevangelium, in der Jesus Martha hilft zu verstehen, dass sie ihre Prioritäten neu ordnen muss: „Du bist um viele Dinge besorgt“, sagt er zu ihr, „aber nur wenige Dinge sind notwendig – oder sogar nur eines“. Ihre Schwester Maria hingegen saß einfach zu den Füßen des Herrn und hörte zu, was er sagte, und Jesus bezeugt, dass „sie sich für das Bessere entschieden hat, und ihr dies nicht genommen werden soll.“ Ich spürte, dass Gott mich von Martha in Maria verwandelte.
Es war ein langer, harter Weg zur Genesung. Ich habe immer noch schwierige Tage, aber Gott hat mich von der geistigen und körperlichen Erschöpfung zu einem gesünderen Leben geführt. Ich musste viele Dinge loslassen, von denen ich einst dachte, sie seien wichtig. Ich musste mein Leben gründlich reinigen, meinen Becher leeren und Gott erlauben, ihn zu füllen. In Psalm 46:10 sagt uns Gott: „Lasst ab und erkennt, dass ich Gott bin.“ Jetzt führe ich ein ruhigeres Leben und nehme mir die Zeit, den Heiligen Geist um Unterscheidungsvermögen zu bitten, damit ich mich nur für das entscheiden kann, was Gott von mir will. Meine Zeit, meine Talente und meine Schätze gehören ihm, und ich bemühe mich, in meinem Leben Raum zu schaffen, um mit Gott zusammen zu sein, seine Gegenwart zu spüren und seine Stimme zu hören. Das sind die „Dinge, die notwendig sind“.
Wenn wir unser Zuhause aufräumen und gute Ergebnisse erzielen, werden wir inspiriert, andere Bereiche zu verbessern. Dieses Konzept kann in unserem geistlichen Leben auf dieselbe Weise funktionieren. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass je mehr Zeit ich mit Gott verbringe und ihn in mein Leben einlade, desto mehr positive Dinge geschehen. „Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt“ (Röm 8,28).
Deshalb möchte ich dich heute ermutigen, dir einen Bereich in deinem Leben auszusuchen, der ein Hindernis für eine engere Beziehung zu Gott darstellt. Biete ihm diesen Bereich an und lade ihn ein, deinen Glauben und deine Beziehung zu ihm zu vertiefen. Denn wie Augustinus so treffend und tiefsinnig formulierte, „Geschaffen hast du uns auf dich hin, oh Herr, und unruhig ist unser Herz bis es ruht in dir“.
Teresa Ann Weider hat der Kirche viele Jahre lang durch ihre aktive Beteiligung an einer Vielzahl von Diensten gedient. Sie lebt mit ihrer Familie in Kalifornien, USA.
Gott tut Wunder! Ja, Geschenke und Überraschungen sind sein großes Faible. Das habe ich in den letzten 25 Jahren, seit ich bewusst mit Jesus unterwegs bin, unzählige Male erlebt. Immer wieder durfte ich mich so tief von Gott beschenkt fühlen, dass ich unendlich dankbar für ein Leben mit ihm bin. Ich wünschte, ich könnte anderen begreiflich machen, welch riesiges Geschenk da auf sie wartet, wenn sie Jesus in ihr Leben lassen würden, dass er sich wirklich erleben lässt und dass er jedes Leben freier, schöner und heller macht. Gleichzeitig habe ich auch den Wunsch, Gott etwas zurückzugeben. Deshalb halte ich immer wieder Ausschau nach Situationen, in denen ich mal etwas Besonderes für ihn tun kann, um ihn zu beschenken. Von einer dieser Situationen, in denen ich mich ganz kühn als Menschenfischerin ausprobieren wollte, um für Jesus einen „dicken Fisch“ zu fangen, möchte ich hier gerne erzählen. Die Tat Dazu muss ich zunächst weit zurück in die Vergangenheit springen – bis ins Jahr 2009. Damals geschah ein sehr trauriges Unglück in der Nachbarschaft meiner Eltern. Silvia, die mit ihrer Familie gegenüber dem Haus meiner Eltern wohnte, tötete ihre 21-jährige geistig behinderte Tochter Katharina. Das Gericht verurteilte sie ein paar Monate später wegen Mordes zu lebenslänglicher Haft, aus der sie frühestens nach 15 Jahren entlassen werden kann. Die Bestürzung der Nachbarn war damals riesig. Katharina war immer so fröhlich und kommunikativ gewesen, jeder mochte sie gern. Und Silvia liebte ihre Tochter doch! Keiner konnte begreifen, wie eine liebende Mutter ihr Kind töten konnte. Dreizehn Jahre lang hörte und wusste kaum jemand etwas von Silvia, während sie im Gefängnis saß. Bis vor einigen Monaten, als sie in den offenen Vollzug wechseln konnte und das große Bedürfnis hatte, Kontakt mit der ehemaligen Nachbarschaft aufzunehmen, um darüber zu sprechen, was damals geschehen war. Doch sie stieß auf verschlossene Türen. In dreizehn Jahren kann viel Gras wachsen, aber für diese Angelegenheit war das Gras wohl noch nicht hoch genug. Niemand wollte ihr wirklich zuhören. Vor verschlossenen Türen Als ich von ihrem Besuch in der Nachbarschaft hörte, taten mir die verschlossenen Türen unglaublich leid. Wie schlimm muss das Leid sein, das diese Mutter seit ihrer Tat mit sich herumschleppt? Wie schrecklich müssen die Schuldgefühle sein? Diese Last muss unvergleichlich schwer sein – und keine Tür wird aufgetan? Ich war sehr betroffen. So gerne wollte ich ihr die Türe öffnen und zuhören, was sie zu sagen hatte, ihr meine Anteilnahme zeigen. Gleichzeitig sah ich eine gewaltige Möglichkeit, ihr von Jesus zu erzählen! Ja, mein Herz begann geradezu, für diesen Gedanken zu brennen. Ich wollte ihr erzählen, dass Jesus sie unfassbar liebt, dass er niemals die Türe zugemacht hätte, wenn sie anklopft, dass er ja gerade zu Leuten wie ihr (und mir und uns allen), zu den Sündern, gekommen ist, für uns in den Tod gegangen ist, um uns zu befreien und zu heilen und um Liebe und Fülle zu schenken. Schließlich ist die Bibel voll von solchen Beispielen, und auch heutige Zeugnisse, die diese biblischen Beispiele bestätigen, gibt es wie Sand am Meer. Eins davon ist auch meines. Ja, so war mein Plan, für den ich so brannte. Wenigstens einen gibt es, der ihr vergibt: Jesus! Den sollte sie unbedingt kennenlernen. Ich verabredete mit Silvia ein Telefonat, das wir während eines ihrer Freigänge aus dem Gefängnis führten. Und dieses Gespräch war einfach überwältigend. Es zeigte mal wieder: Gott ist ein Gott, der Wunder tut und zudem ist er immer wieder für eine Überraschung gut! Wir telefonierten ganze dreieinhalb Stunden. Silvia erzählte mir, dass sie es selbst niemals für möglich gehalten hätte, dass sie ihre geliebte Tochter töten könnte. Sie wird es nie begreifen können und muss doch für immer mit dieser Tatsache leben. Sie hatte damals mehrfache Bandscheibenvorfälle hinter sich, seit Monaten heftigste Schmerzen, schlaflose Nächte, vier verschiedene Opiate als Medikamente gegen die schlimmen Schmerzen, obendrein Tramal, ein weiteres auf die Psyche wirkendes Schmerzmedikament. Dann kam eine Situation, in der ihre Tochter Lust auf Provokation hatte. Ein kurzer Moment unter ungünstigen Umständen, in dem die Nerven durchbrannten. „Ich wollte doch nur, dass sie ruhig ist“, sagte Silvia damals wie in Dauerschleife, als die Polizei kam. Leider wurde damals keine Blutprobe entnommen, die hätte zeigen können, dass sie nicht zurechnungsfähig war. Jesus in der U-Haft Mein Plan, Silvia von Jesus zu erzählen, wurde gründlich durchkreuzt. Denn überraschenderweise war es ausgerechnet sie, die mir mit brennendem Herzen von Jesus erzählte! Und sie hatte mir viel von ihm zu erzählen. Jesus war ihr schon kurz nach ihrer Festnahme, in der U-Haft, begegnet, als ihr bewusst wurde, was geschehen war. Sie war damals davon überzeugt, mit dieser Tat nicht weiterleben zu können. Doch er wollte, dass sie durchhält und lebt; er begleitete sie durch die Jahre im Gefängnis, die von Hinterhältigkeit, Zwietracht, Unfairness und Machtlosigkeit und dem Verlust ihrer Menschenwürde geprägt waren. Er war und ist ihr Trost und ihr ganzer Halt. Mir ist es mal wieder nicht gelungen, Gott zu beschenken. Ich konnte keinen „Fisch für ihn fangen“, das hatte er schon längst selbst getan. Aber wieder mal hat er mich ganz unerwartet überrascht und mit beeindruckenden Geschenken überschüttet – durch Silvia. Er hat mich durch sie erleben lassen, dass es wirklich nichts gibt, was uns von ihm trennen kann. Er kommt sogar ins Gefängnis, er kommt sogar, wenn du etwas getan hast, was du selbst so zutiefst verabscheuungswürdig findest, dass du dich zur Strafe umbringen möchtest. Er begleitet tatsächlich durch dunkelste Täler, auch wenn wir selbst schuldig an diesem finstersten Tal sind. Er will trotzdem das Licht darin sein. Durch alles, was Silvia mir erzählte, durfte ich Demut lernen. Sag niemals nie! Urteile niemals über die Tat eines anderen! Denn du kannst nie in sein Herz schauen und du weißt nie, unter welchen Umständen du selbst zu Dingen fähig wärst, von denen du denkst, dass du sie niemals tun würdest. Wir haben Jesus wirklich alle gleich nötig! Und wie unfassbar wunderbar, dass wir ALLE eingeladen sind, unser Leben durch ihn heiler und schöner werden zu lassen. Das Rezept dazu: Jesus ins Leben lassen, Geschenke annehmen, auspacken und staunen!
Von: Barbara Lishko
Mehr„Wer Durst hat, komme zu mir, und es trinke, wer an mich glaubt!“ (Johannes 7,37-38), ruft uns Jesus zu! Ströme von lebendigem Wasser ergießen sich aus seinem Herzen, und wir brauchen uns nur darunter zu stellen – gleichsam wie unter der Dusche – und dürfen das Leben in Fülle empfangen! Doch der Mensch liebt es, diesem lebendigen Wasser Barrieren in den Weg zu stellen. Und so gleichen die Herzen oftmals Staudämmen, wo sogar die Türschwellen (vgl. Ezechiel 47,1) noch abgedichtet werden, damit auch ja nichts herausströmen darf aus dem Tempel, zu dem uns der Herr geformt hat. Und alle Hindernisse, damit wir den Heiligen Geist in der Fülle empfangen können, werden von uns und nicht von Ihm in den Weg gelegt! Sprengen wir die Hindernisse und springen kopfüber wir in den Fluss des lebendigen Wassers, in dem wir uns bedingungslos Ihm hingeben. Dieser innere Prozess, die Verwandlung zuzulassen, ist wesentlicher Bestandteil auf dem Weg zur Heiligkeit. Manchmal gehen diese Veränderungen schnell, freudig und spontan, aber in anderen Phasen unseres Lebens kann es auch langsam, schmerzhaft und träge vorangehen. Zu lebendigem Wasser berufen Wichtig ist, die Staudämme zu erkennen, auch wenn sie uns eine Sprudelbadatmosphäre vermitteln. Oft kommen sie gut getarnt daher. Doch stehendes Wasser bleibt totes und stinkendes Wasser, auch wenn es sprudelt. Wir sind zu lebendigem Wasser berufen, das Leben spendet, erfrischend und reinigend ist und in der Fülle strömt! Leben aus der Fülle des Heiligen Geistes meint nun, freiwillig die eigenen Freiheiten aufzuopfern, um sich selbst zu verlieren und so von Gott finden zu lassen. „Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.“ (Mt 10,39) Das Paradoxon, dass der Verlust unendlichen Gewinn bedeutet, widerstrebt dem fleischlichen Menschen. Doch der geistliche Mensch geht das Risiko ein, sprengt die Staudämme und gibt sich ganz hin! Gehen wir Schritt für Schritt voran und lassen wir uns nicht entmutigen. Für Gott entscheidend ist unsere tagtägliche Zustimmung und nicht unser Scheitern – dies dürfen wir Ihm in der Beichte bringen. Also sagen wir nicht: „Das kann ich nicht!“ oder „Ich schaffe das nie!“ usw., sondern kommen wir mit der inneren Haltung vor den Herrn, dass er frei über uns verfügen darf. Dies besonders in Situationen, wo wir ratlos, hoffnungslos, verletzt, gebrochen, entmutigt und voller Schmerzen sind. Sagen wir: „Herr ich stimme dir zu, auch wenn ich selbst nichts verstehe. Du darfst alle Staudämme wegräumen! Wann, wo und wie du es möchtest!“
Von: Don Philipp Isenegger
MehrObwohl er als Baptist aufgewachsen war, stürzten Alkohol, Drogen und das Studentenleben John Edwards in einen Strudel. Hatte Gott ihn verlassen? Ich bin in einer Baptistenfamilie in der Innenstadt von Memphis geboren und aufgewachsen. In der Schule hatte ich nie viele Freunde, dafür aber eine Menge in der Kirche. Dort war meine Gemeinschaft. Ich verbrachte jeden Tag mit diesen Jungs und Mädchen, ging evangelisieren und genoss all die Dinge, die man als junger Baptist so machte. Ich liebte diese Zeit meines Lebens, aber als ich achtzehn wurde, löste sich mein Freundeskreis auf. Ich war immer noch unsicher, was ich mit meinem Leben anfangen wollte, während die meisten von ihnen auf das College gingen und ich zum ersten Mal in meinem Leben ohne Gemeinschaft dastand. Ich war auch an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich entscheiden musste, was ich eigentlich tun wollte. Ich schrieb mich an der University of Memphis, einer lokalen Universität, ein und trat einer Studentenverbindung bei. Damals begann ich zu trinken und Frauen hinterher zu jagen. Eines Nachts traf ich eine schlimme Entscheidung – eine der schlimmsten Entscheidungen meines Lebens – und nahm Kokain. Das sollte mich die nächsten siebzehn Jahre meines Lebens plagen. Als ich Angela, meine zukünftige Frau traf, hörte ich, wie sie sagte, dass der Mann, den sie eines Tages heiraten würde, katholisch sein müsse. Ich wollte ihr Mann sein. Obwohl ich seit mehr als zehn Jahren nicht mehr in der Kirche gewesen war, wollte ich diese wundervolle Frau heiraten. Bevor wir heirateten, absolvierte ich das Programm zum Kircheneintritt und wurde katholisch. Doch die Wahrheit der katholischen Kirche schlug nie tiefe Wurzeln in mir, weil ich immer nur so tat, als ob. Als ich ein erfolgreicher Vertriebsmitarbeiter wurde, hatte ich viel Verantwortung und Stress. Mein Gehalt hing ganz von den Provisionen ab, die ich beim Verkauf erhielt, und ich hatte sehr anspruchsvolle Kunden. Wenn ein Kollege einen Fehler machte oder ein Problem verursachte, konnte das unser Einkommen kosten. Um Druck abzulassen, begann ich damit, mich nachts in den Konsum von Drogen zu stürzen, aber ich schaffte es, dies vor meiner Frau zu verheimlichen. Sie hatte keine Ahnung, was ich tat. Kurz nach der Geburt von Jacob, unserem ersten Kind, wurde bei meiner Mutter Krebs diagnostiziert. Sie hatte nur noch zwei Wochen bis zu ein paar Monaten zu leben, und das brachte mich wirklich aus dem Konzept. Ich erinnere mich daran, dass ich Gott fragte: „Wie kannst du einen verlogenen, drogenabhängigen Dreckskerl wie mich am Leben lassen, aber jemanden wie sie, die dich ihr ganzes Leben lang bedingungslos geliebt hat, sterben lassen? Wenn das die Art von Gott ist, die du bist, dann will ich nichts mit dir zu tun haben!“ Ich erinnere mich, dass ich an diesem Tag in den Himmel schaute und sagte: „Ich hasse dich und werde nie wieder beten.“ Das war der Tag, an dem ich mich völlig von Gott abwandte. Der Wendepunkt Ich hatte einige Kunden, mit denen der Umgang sehr schwierig war. Selbst nachts gab es keine Ruhe, und in Textnachrichten wurde gedroht, mir ihr Geschäft zu entziehen. Der ganze Stress überforderte, und ich stürzte mich jede Nacht immer noch mehr in die Drogen. Eines Nachts, gegen zwei Uhr morgens, wachte ich plötzlich auf und setzte mich im Bett auf. Ich hatte das Gefühl, mein Herz würde mir aus der Brust springen. Ich dachte, einen Herzinfarkt zu bekommen und zu sterben. Ich wollte zu Gott rufen, aber meine stolze, egoistische, sture Natur wollte einfach nicht nachgeben. Ich bin nicht gestorben, aber ich beschloss, die Drogen wegzuwerfen und den Alkohol wegzuschütten. Die ganze Nacht war ich damit beschäftigt, nur um dann am Nachmittag noch mehr Drogen und Bier zu kaufen. Das Gleiche passierte immer wieder – die Kunden schrieben SMS, ich nahm Drogen, um einzuschlafen, und ich wachte mitten in der Nacht auf. Eines Tages war mein Verlangen nach Drogen so groß, dass ich sogar, als ich meinen Sohn Jacob vom Haus meines Schwiegervaters abholen wollte, anhielt, um Kokain zu kaufen. Als ich vom Haus des Drogendealers wegfuhr, hörte ich eine Polizeisirene! Die Drogenfahndung war mir auf den Fersen. Doch selbst als ich auf der Polizeiwache saß und mit einem Bein an eine Bank gekettet verhört wurde, dachte ich immer noch, dass ich da irgendwie wieder herauskommen würde. Als Verkaufsgenie glaubte ich, dass ich mich aus allem herausreden könnte. Doch nicht dieses Mal! Ich landete in der Innenstadt von Memphis im Gefängnis. Am nächsten Morgen dachte ich, dass das alles nur ein Albtraum sei, bis ich mir den Kopf an der Stahlpritsche stieß. Gefährliche Gewässer Als mir dämmerte, dass ich im Gefängnis und nicht zu Hause war, geriet ich in Panik. Das konnte doch nicht wahr sein. Alle würden es erfahren. Ich würde meinen Job verlieren, meine Frau, meine Kinder, alles in meinem Leben. Ganz langsam begann ich, auf mein Leben zurückzublicken und darüber nachzudenken, wie das alles angefangen hatte. Da wurde mir klar, wie viel ich verloren hatte, als ich mich von Jesus Christus abgewandt hatte. Meine Augen füllten sich mit Tränen, und ich verbrachte diesen Nachmittag im Gebet. Erst später wurde mir klar, dass dies kein gewöhnlicher Tag war. Es war Gründonnerstag, drei Tage vor Ostern, der Tag, an dem Jesus seine Apostel tadelte, dass sie nicht eine Stunde mit ihm im Garten Gethsemane beten konnten. Während ich mit ihm im Gebet sprach, überkam mich ein tiefes Gefühl der Gewissheit, dass Jesus mich nie verlassen hatte, selbst dann nicht, als ich mich von ihm abgewandt hatte. Er war immer bei mir, selbst in meinen dunkelsten Momenten. Als meine Frau und meine Schwiegermutter zu Besuch kamen, war ich sehr besorgt. Ich erwartete, dass meine Frau sagen würde: „Ich bin fertig mit dir. Ich verlasse Dich und nehme die Kinder mit!“ Ich kam mir vor wie in einer Szene aus Law & Order, wo der Gefangene mit seinem Besucher auf der anderen Seite der Glasscheibe telefoniert. Als ich sie sah, brach ich in Tränen aus und schluchzte: „Es tut mir so leid, es tut mir so leid!“ Als sie sprach, traute ich meinen Ohren kaum: „John, hör auf! Ich werde mich nicht von dir scheiden lassen. Aber nicht deinetwegen, sondern nur wegen des Versprechens, das wir beide in der Kirche abgelegt haben.“ Sie sagte mir jedoch, dass ich noch nicht nach Hause kommen könne, obwohl sie eine Kaution für mich gestellt hatte. Meine Schwester sollte mich an diesem Abend aus dem Gefängnis abholen, um mich zur Farm meines Vaters in Mississippi zu bringen. Es war Karfreitag, als ich aus dem Gefängnis kam. Als ich aufblickte, war es nicht meine Schwester, die auf mich wartete, sondern mein Vater. Ich war nervös, ihn zu sehen, aber auf der anderthalbstündigen Autofahrt zur Farm hatten wir das ehrlichste Gespräch, das wir je hatten. Eine zufällige Begegnung Ich wusste, dass ich etwas tun musste, um mein Leben zu ändern, und ich wollte mit der Messe am Ostersonntag beginnen. Aber als ich an der Kirche zur Elf-Uhr-Messe ankam, war niemand da. Vor Enttäuschung und Wut schlug ich mit meinen Fäusten gegen das Lenkrad. Das erste Mal seit zehn Jahren wollte ich zur Messe gehen, und dann war niemand da! Interessierte das Gott überhaupt? Im nächsten Moment hielt eine Ordensschwester an und fragte mich, ob ich zur Messe gehen wolle. Dann leitete sie mich in die nächste Stadt weiter, wo die Kirche voll mit Familien war. Das fühlte sich wie ein weiterer heftiger Schlag an, weil ich nicht bei meiner eigenen Familie war. Das einzige, woran ich denken konnte, war meine Frau und daran, wie sehr ich mich danach sehnte, ihrer würdig zu sein. Ich erkannte den Priester. Das letzte Mal, als ich ihn vor vielen Jahren gesehen hatte, war ich mit ihr zusammen. Als die Messe zu Ende war, blieb ich in der Kirchenbank und bat Gott, mich zu heilen und mich wieder mit meiner Familie zusammenzubringen. Als ich schließlich aufstand, um zu gehen, spürte ich einen Arm auf meiner Schulter, was mich überraschte, da ich dort niemanden kannte. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass es der Priester war, der mich herzlich begrüßte: „Hallo, John!“ Ich war verblüfft, dass er sich noch an meinen Namen erinnerte, denn unser letztes Treffen war mindestens fünf Jahre her und hatte nicht einmal zwei Sekunden gedauert. Er nahm meine Hand und sagte zu mir: „Ich weiß nicht, warum du allein hier bist oder wo deine Familie ist, aber Gott will, dass ich dir sage, dass alles gut wird.“ Ich war verblüfft. Woher konnte er das wissen? Ich entschied mich, mein Leben zu verändern und in eine Reha zu gehen. Meine Frau begleitete mich bei der Aufnahme und brachte mich nach dreißig Tagen ambulanter Behandlung wieder nach Hause. Als meine Kinder mich zur Tür hereinkommen sahen, weinten sie und warfen ihre Arme um mich. Sie sprangen auf mir herum, und wir spielten, bis es Zeit für das Bett war. Als ich auf meinem Bett lag, fühlte ich mich überwältigt von Dankbarkeit, dort zu sein – bequem in meinem Haus mit Klimaanlage und einem Fernseher, den ich anmachen konnte, wann immer ich wollte; mit Essen, das kein Gefängnisfraß war; und wieder in meinem eigenen Bett zu liegen. Ich lächelte, als wäre ich der König des Schlosses, bis ich zu Angelas leerer Seite des Bettes hinübersah. Ich dachte bei mir: „Ich muss mein ganzes Leben ändern; es reicht nicht, mit den Drogen und dem Alkohol aufzuhören.“ Ich öffnete meinen Nachttisch, um nach einer Bibel zu suchen, und fand ein Buch, das Pater Larry Richards mir auf einer Konferenz gegeben hatte. Damals hatte ich nur drei oder vier Seiten gelesen, aber als ich das Buch in dieser Nacht in die Hand nahm, konnte ich es nicht wieder weglegen, bis ich es ganz durch hatte. Ich blieb die ganze Nacht auf und las immer noch, als meine Frau um sechs Uhr aufwachte. Das Buch schärfte mein Verständnis dafür, was es bedeutet, ein guter Ehemann und Vater zu sein. Ich versprach meiner Frau aufrichtig, dass ich der Mann werden würde, den sie verdiente. Dieses Buch brachte mich auch dazu, wieder in der Bibel zu lesen. Mir wurde bewusst, wie viel ich in meinem Leben verpasst hatte, und ich wollte die verlorene Zeit nachholen. Von nun an führte ich meine Familie zur Messe und betete jede Nacht stundenlang bis ultimo. In diesem ersten Jahr las ich über siebzig katholische Bücher. Nach und nach begann ich, mich zu verändern. Meine Frau gab mir die Möglichkeit, der Mann zu werden, zu dem Gott mich berufen hat. Heute versuche ich, anderen Menschen durch meinen Podcast „Just a Guy in the Pew“ dabei zu helfen, dasselbe zu tun. Am Gründonnerstag bereitete sich Jesus auf den Tod vor, und ich hatte mich an diesem Tag entschieden, mein altes Ich sterben zu lassen. Am Ostersonntag hatte ich das Gefühl, dass auch ich mit ihm auferstanden war. Wir wissen, dass Satan ruhig sein kann, wenn wir uns auf einem Weg weit weg von Jesus befinden. Erst dann, wenn wir Christus immer näher kommen, wird er richtig laut. Wenn seine Lügen uns auf einmal umgeben, dann wissen wir, dass wir etwas Richtiges tun. Gib niemals auf! Bleib dein ganzes Leben lang beharrlich in der Liebe Gottes! Du wirst es nie bereuen
Von: John Edwards
MehrLass Gott eine schöne Geschichte in dein Leben schreiben Es war ein schöner Sommertag, an dem wir unsere Freunde trafen und plauderten, während unsere Kinder miteinander spielten. Stolz erzählten sie uns von ihrem älteren Sohn, der nach Mexiko gegangen war, um dort Zahnmedizin zu studieren, weil es da viel günstiger war. Ihr Sohn hatte ihnen von seinen neuen Freunden erzählt. Eines der Mädchen, die er kennengelernt hatte, erstaunte ihn durch ihr Verhalten und ihre Einstellung, die nicht so ganz zu seinen konservativen Werten passte, so dass er beschloss, Abstand von ihr zu nehmen. Sie waren so stolz auf ihren Sohn, dass er so vernünftig war zu erkennen, dass es keine gute Idee war, eine Freundschaft oder Beziehung mit diesem Mädchen anzufangen. Ich konnte in diesem Moment seine Vorsicht verstehen, aber ich hatte eine andere Perspektive auf diese Situation, denn ich war auch einmal "dieses Mädchen" … Ich wurde in einer kleinen Stadt in Quebec geboren, die ein großartiger Ort war, um eine Familie zu gründen. Leider ließen sich meine Eltern scheiden, als ich erst zwei Jahre alt war, und so wuchs ich bei meiner Mutter und ihrem Partner auf und besuchte meinen Vater nur alle vierzehn Tage. Ich habe immer einen Mangel an Liebe gespürt und wurde nicht wirklich zu Jesus hingeführt. Meine Eltern waren zwar Katholiken und meine Mutter sorgte dafür, dass ich alle Sakramente empfing, jedoch nahm sie mich weder mit zur Sonntagsmesse, noch betete sie mit mir zu Hause – nicht einmal den Rosenkranz oder das Tischgebet vor den Mahlzeiten. Mein Glaube war ziemlich einfach. Mein Vater war Italiener, war aber in Kanada aufgewachsen. Seine Mutter war eine gläubige Katholikin und betete jeden Tag. Es ist schade, dass ich nicht in ihre Fußstapfen getreten bin ... Aber Gott hatte wohl andere Pläne für mich. Als Kind fühlte ich mich von anderen Kindern wegen meiner Hautfarbe ausgegrenzt. Meine Mutter kommt aus Costa Rica und ich war nicht der typische Frankokanadier. Trotzdem habe ich viele Freunde gefunden, auch wenn sie nicht alle einen guten Einfluss auf mich hatten. Als ich in die Pubertät kam, entwickelte ich mich zu einer attraktiven jungen Frau, die viel älter aussah, als ich war. Das nutzte ich aus, um beliebt zu werden, und hatte keine Probleme, Freunde zu finden. Meine Mutter hat mir nie wirklich die nötige sexuelle Aufklärung gegeben, und das Umfeld, in dem ich lebte, war nicht gerade konservativ. Mit der Zeit erlebte ich immer wieder, dass ich hintergangen wurde. Ich fühlte mich leer. Meine "Freude" war immer nur von kurzer Dauer, und schon bald landete ich wieder in den Armen eines anderen. Suche nach Liebe Als ich mit der High School fertig war, beschloss ich, ein Jahr Urlaub zu nehmen und nach Costa Rica zu meiner Tante zu gehen, bevor ich mein Studium begann. Da ich bereits einen Teilzeitjob hatte, um mir selbst modische Kleidung, Make-up, Parfüm usw. zu kaufen, sparte ich Geld, um die Reise zu finanzieren und Spanisch zu lernen. Ich kam in der Ferienzeit an, wo es viele Festivitäten gab. Da meine Beziehungen mit Männern immer schlecht endeten, hatte ich mit meinen 18 Jahren beschlossen, mit Männern nichts mehr zu tun haben zu wollen. Ich beschloss, stattdessen Zeit mit der Familie zu verbringen: Doch Gott hatte andere Pläne für mich … Fünf Tage nach meiner Ankunft nahm mich mein Cousin mit in eine Restaurant-Bar, wo er sich mit Freunden traf. Als wir uns setzten, lächelte mich ein sehr gut aussehender Mann an. Ich wurde rot und lächelte zurück. Er fragte, ob er sich zu uns setzen dürfe, und ich bejahte mit Freuden. Wir fühlten uns beide sofort verbunden und verabredeten uns für den nächsten Tag; und so ging es Tag für Tag. Trotz unserer kulturellen Unterschiede hatten wir so viel gemeinsam, und die gemeinsame Verbundenheit übertraf unseren Vorstellungen. Er sagte mir: "Was für mich am wichtigsten ist, ist das, was in deinem Kopf und was in deinem Herzen ist." So etwas hatte noch nie jemand zu mir gesagt. William und ich waren unzertrennlich. Er lud mich sogar ein, mit ihm in die Messe zu gehen. Auch wenn ich keinen großen Wert darauf legte, gefiel es mir, weil ich bei ihm war. Dann lud er mich zu einer Pilgerfahrt mit seiner Familie zur Basilika von Cartago ein, die vier Stunden Fußmarsch brauchte. Wiederum ging ich nicht wegen meines Glaubens mit dorthin. Ein ausgeschüttetes Herz Ich war erstaunt, tausende und abertausende von Menschen zu sehen, die in die Kirche kamen, um die Heilige Jungfrau Maria um einen Gefallen zu bitten oder sich für die empfangenen Gaben zu bedanken. Es war unglaublich. Jeder Einzelne von ihnen betrat die Kirche, kniete nieder und ging auf den Knien den ganzen Gang hinunter bis zum Altar. Als wir dann an der Reihe waren, ging es mir gut, aber sobald ich mich hinkniete, hatte ich das Gefühl, dass mir die Luft ausging. Ein großer Knoten bildete sich in meinem Hals, und ich brach in Tränen aus. Ich weinte wie ein Baby den ganzen Weg zum Altar. William schaute mich an und fragte sich, was los war, aber er sagte nichts. Als wir wieder draußen waren, fragte Sandra, seine Mutter, was passiert war. "Ich weiß es nicht", keuchte ich. Sie sagte, dass Jesus gekommen sei, um mein Herz zu besuchen. Ich wusste, dass sie Recht hatte. Es war, als ob man nach einer langen Trennung jemanden trifft, den man sehr liebt. Etwas Übernatürliches, das sich meiner Kontrolle entzog, nahm von mir Besitz. Von diesem Moment an fühlte ich mich wie ein neuer Mensch, und mein Leben bekam einen neuen Sinn. William nahm mich mit zur Beichte; zum ersten Mal seit meiner Konfirmation mit elf Jahren. Meine Liste war so lang … Ich dachte, der Priester würde zur Ruhe wollen, nachdem er meine Beichte gehört hatte. „Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns“, sagte er! William und ich heirateten vier Jahre später, und Gott hat uns mit drei wunderbaren Söhnen gesegnet. Im Jahr 2016 weihten wir unsere Familie dem Unbefleckten Herzen Mariens. Mein Glaube ist weiter gewachsen. Ich begann, der Kirche auf verschiedene Art zu dienen: zuletzt als Katechetin. Gott hat mein Leben wirklich in eine andere Richtung gelenkt. Er poliert fortwährend meine Seele und formt mich zu seinem Meisterwerk. Selbst die schwierigen Zeiten sind Teil seines Plans. Wenn ich meine Last annehme und ihm folge, führt er mich in sein Reich. Jesus hat mich auserwählt, so zu dienen, wie er es getan hat. Wenn ich ihm kleine Ärgernisse und Demütigungen als Opfer darbringe, verwandelt er sie in etwas Wunderschönes - so wie er mich verändert hat. Als ich darüber nachdachte, was meine Freunde gesagt hatten, musste ich an mein altes Ich denken, wie verloren ich war und wie vollständig Gott mein Leben durch den Katalysator der Begegnung mit William veränderte. Ich riet ihnen, ihren Sohn zu ermutigen, eine Freundschaft nicht vorschnell abzulehnen, sondern Gottes Licht in ihre Seele scheinen zu lassen. Vielleicht hat Gott ja einen Plan damit ...
Von: Claudia D’Ascanio
MehrEs ist Zeit, loszulassen und Gott zu vertrauen Ich bin ein 76-jähriger Katholik, der in einem interkonfessionellen Haushalt mit einer katholischen Mutter und einem anglikanischen Vater aufgewachsen ist. Ich bin ein europäischer Diplom-Ingenieur, der Jesus erst recht spät in seinem Leben angenommen hat. Ich wurde zu einer Zeit geboren, als die katholische Kirche noch verlangte, dass Kinder aus Mischehen katholisch getauft und „im Glauben“ erzogen werden. Ich besuchte katholische Schulen und lernte die Sakramente kennen. Ich legte meine erste Beichte ab und empfing die Erstkommunion sowie die Firmung. Ich war sogar Ministrant und blieb ein pflichtbewusster Katholik, der brav zu Hause lebte, bis ich die Schule verließ und eine Lehre in einem großen Elektronikunternehmen begann. Die Lehre führte zu einer neuen Arbeitsstelle in einer neuen Stadt. Nachdem ich weggezogen war, kamen mir jedoch erste Zweifel an Gott und an der Religion. Ich besuchte zwar regelmäßig die Messe, aber ich erinnere mich, dass ich einmal beichtete, dass ich das Gefühl hatte, meinen Glauben zu verlieren. Der Priester riet mir, darüber zu beten. Das tat ich erfolglos – dachte ich zumindest. Wendepunkt Schließlich verliebte ich mich in eine anglikanische Frau und heiratete sie. Das Leben ging weiter. Pauline und ich bekamen zwei Jungen, die katholisch getauft wurden, und ich blieb weiterhin derselbe „pflichtbewusste“ Katholik, der ich schon immer gewesen war. 1989 besuchte ich das Erneuerungsprogramm in unserer Gemeinde. Dies sollte ein wichtiger Meilenstein auf meiner Pilgerreise zum Herrn werden. Durch dieses Programm lernte ich, wie wichtig es ist, mich selbst zu lieben, denn wenn man sich selbst nicht lieben kann, wie kann man dann jemand anderen lieben? Drei Jahre später boten Gemeindemitglieder ein „Leben im Geist“-Seminar an, das einem Alpha-Glaubenskurs ähnelte, aber ohne Pasta. Ich nahm daran teil, weil ich etwas tun wollte, um mein Gebetsleben zu verbessern. Ich hatte keine Ahnung, worauf ich mich da eigentlich einließ. Am vorletzten Abend wurde für mich um die Taufe im Heiligen Geist gebetet, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt nicht einmal verstand, was das überhaupt bedeutete. Als ich danach in der Schlange für die Erfrischungen anstand, erkannte ich, dass etwas Bedeutendes geschehen war. Am nächsten Tag schwebte ich geistig 10 Kilometer über der Erde, und es dauerte mehrere Tage, bis ich wieder auf den Boden zurückfand! Ich war ein Christ geworden! Ich kramte die Bibel hervor, die mir meine Frau geschenkt hatte, und entdeckte das Wort Gottes. Das war der Beginn des Verschwindens meiner letzten Zweifel an Gott. Als ich mich der Gebetsgruppe der Gemeinde anschloss, traf ich auf seltsame Menschen, die sich Charismatiker nannten, und konnte mir keinen Reim auf ihr Beten und Singen in Zungen machen. Ich sagte Gott, dass ich mir bei der Sache mit der Zungenrede nicht sicher sei, und entdeckte dann Gottes schelmischen Sinn für Humor, als ich kurz darauf selbst die Gabe der Zungenrede erhielt. Den Nebel lichten Der Herr offenbarte mir auch, warum mir diese Gabe gegeben worden war. Mein analytischer Verstand kommt dem Gebet oft in die Quere, also gab mir der Herr die Gabe der Zungenrede, damit ich meinen Verstand kurzschließen und von Herzen beten kann. Mein Glaube ist hierdurch stärker und tiefer geworden. Heute bin ich Lektor in der heiligen Messe und fühle mich geehrt, Gottes Wort verkünden zu dürfen. Es fällt mir immer noch schwer zu beten, und so zeigte der Herr erneut seinen Humor, indem er dafür sorgte, dass ich Leiter einer Fürbittgruppe für Christen aus mehreren Kirchengemeinden von Dunfermline wurde, die sich dazu berufen fühlen, „etwas für Wohnungslose zu tun“. Durch diese Erfahrungen habe ich eine fast vollständige Heilung von schlechten Erinnerungen erfahren, die ich seit meiner Kindheit mit mir herumgetragen hatte. Ich sage „fast“, weil mir klar geworden ist, dass ich wie der heilige Paulus einen Dorn im Fleisch behalte, der mich vor der Sünde des Stolzes bewahrt. Wir alle empfangen die Gaben des Heiligen Geistes bei unserer Taufe und sollten diese bei unserer Firmung „auspacken“. Doch ich packte meine Gaben erst bei meiner Erneuerung 30 Jahre später aus. Seitdem hat der Herr von meinen Gaben der Unterscheidung, der Prophetie und der Heilung immer wieder Gebrauch gemacht. Gott hat mich auch von der falschen Vorstellung befreit, dass die Konzentration auf Jesus illoyal gegenüber dem Vater sein könnte. Ich hatte mich dem Vater und dem Heiligen Geist immer nahe gefühlt, aber jetzt hat sich Jesus mir als mein Bruder und Freund offenbart. Geistlich gesehen bin ich nicht mehr derselbe Mensch wie vor 30 Jahren. Ja, ich werde müde, besorgt und frustriert. Denn ich bin auch nur ein Mensch. Aber jetzt fühle ich einen tiefen inneren Frieden, unabhängig davon, was an der Oberfläche vor sich geht. Es war Gott, der die Initiative in meinem Leben ergriffen hat, um diese Veränderungen herbeizuführen. Ich musste nur mit seiner Gnade zusammenarbeiten. Ich danke dir, Vater, für das Geschenk deines Sohnes Jesus, meines Erlösers, und deines Heiligen Geistes, ohne den ich nichts tun kann. Möge ich auf meinem weiteren Lebensweg immer daran denken, dass Du immer bei mir bist. Amen.
Von: David Hambley
MehrIn sehr jungem Alter begann Keith Kelly zu trinken und mit Drogen zu experimentieren. Er führte einen gefährlichen Lebensstil bis zu einer dunklen Nacht, als er sah, wie die Augen des Bösen ihn anstarrten. Das Aufwachsen war für mich und meine Geschwister ziemlich schwierig, da mein Vater Alkoholiker war und eine Beziehung zu ihm schlichtweg nicht existierte. Wir alle reagierten unterschiedlich auf Papas Alkoholismus. Meine Art war es, Wut und Frustration über unsere Situation zu unterdrücken. Um mit diesen Gefühlen fertig zu werden, begann ich schon in jungen Jahren zu trinken, und experimentierte dann mit Drogen. Ich wurde sehr rebellisch gegen jede Form von Autorität, sodass ich regelmäßig Konflikte mit den Ordnungskräften in Westport hatte und von der weiterführenden Schule verwiesen wurde. Während dieser Zeit begann ich, regelmäßig eine dunkle Präsenz um mich herum zu spüren. Am Anfang wusste ich nicht wirklich, was da passierte. Ich hatte das Gefühl, dass es sich um etwas Dämonisches oder Böses handelte, aber war nicht in der Lage, es in Worte zu fassen. Dann begann ich, nachts Anfälle zu haben: Ich wachte schweißgebadet und wie gelähmt auf. Ich konnte eine dunkle Präsenz in meinem Zimmer fühlen, was sehr beängstigend war. Ich fühlte mich von dieser Präsenz erdrückt und kämpfte darum, mich von ihr zu befreien. Eines Nachts weckte ich alle auf, indem ich unaufhörlich schrie. Wort für Wort All diese dämonischen Manifestationen gipfelten in einem sehr beängstigenden Vorfall eines Abends in meinem Badezimmer, als ich in den Spiegel schaute und den Teufel in mir sah. Es ist sehr schwer in Worte zu fassen, was ich sah. Es war eine sehr abscheuliche und bestialische Form von mir selbst. Ich konnte ihn sagen hören: „Dein Leben ist fertig, dein Leben ist zu Ende, nun habe ich dich, ... Ich werde dich zerstören." Ich hörte regelmäßig Stimmen, und es wurden viele Drohungen gegen mich ausgesprochen. Diese seltsamen Erfahrungen haben mich oft zu Tränen der Verzweiflung getrieben. Eines Tages schenkte mir Gott die Gnade, auf die Knie zu fallen. Obwohl ich nicht wusste, wer Gott war oder was es mit dem Glauben auf sich hat, hatte ich das Vaterunser und das Ave Maria gelernt, als ich eine katholische Schule besuchte. Also fing ich einfach an, das Vaterunser Wort für Wort zu beten. Man ist immer versucht, Gebete mechanisch und nicht aus dem Herzen zu beten. An diesem Tag aber meinte ich jedes Wort dieses Gebets, und es war ein wahrer Schrei zu Gott, dem Vater. Ich rief ihn von ganzem Herzen an und flehte ihn an, mich zu befreien. Mitten im Vaterunser spürte ich erstmals eine andere Präsenz im Raum ... die Anwesenheit von Gott, meines Herrn und Gottes, meines himmlischen Vaters. Seine Anwesenheit entfernte das Böse in meinem Schlafzimmer geradezu physisch. Ich weiß noch, wie ich auf dem Boden lag und vor Dankbarkeit weinte, und ich wusste von diesem Moment an mit Sicherheit, dass Gott wirklich mein Vater war. Ein göttlicher Friede überkam mich, der so greifbar war, dass ich ihn fühlen konnte. Ich habe nie wieder etwas Ähnliches empfunden. Ich lag einfach da und weinte vor Erleichterung und Freude. Ultimatum Jahre später lernte ich auf meinem Weg mit Gott, dass das Vaterunser tatsächlich ein Befreiungsgebet ist. Es endet mit „ ... erlöse uns von dem Bösen. Amen", und dieses Gebet gehört zum offiziellen Exorzismus-Ritual der katholischen Kirche. Das Vaterunser wird gebetet, um Opfer von Besessenheit oder dämonischen Erscheinungen zu befreien. Zu jener Zeit wusste ich das nicht. Von diesem Moment an, als ich 16 oder 17 Jahre alt war, begann ich aber, um Hilfe zu beten. Jeden Abend betete ich ein paar Gebete, in denen ich um Hilfe bat, die Drogen aufzugeben, mit dem Trinken aufzuhören und mein Leben wieder in Ordnung zu bringen, denn ich hatte eine Gerichtsverhandlung vor mir. Ich wurde wegen elf Vergehen angeklagt, und mein Anwalt war dabei sehr direkt und offen: "Dir droht eine Gefängnisstrafe". Während dieser Zeit wurde mein Vater tatsächlich trocken. Er konnte seine Alkoholsucht durch das Programm der Anonymen Alkoholiker überwinden. Um seine Genesung zu erleichtern, hatte er einen Sponsor, Jim Brown, der nach einer tiefen Glaubenserfahrung der Alkoholsucht entkommen war. Seitdem brachte er Gruppen von Menschen nach Medjugorje. Mein Vater bat Jim, mich nach Medjugorje zu bringen. Jim sagte meinem Vater, er solle anfangen, jeden Abend ein Gesätz des Rosenkranzes für mich zu beten. Obwohl Jim zögerte, weil er wusste, dass ich einen schlechten Ruf hatte, gab er mir eine Chance. Wir fuhren in der Osterzeit 2005, aber ich trank bloß, hielt nach Mädchen Ausschau und nahm nicht wirklich an den Aktivitäten teil. Am dritten Tag stieg ich auf den Hügel, der angeblich der Ort ist, an dem Maria den sechs Sehern zum ersten Mal erschienen ist. Viele Menschen haben dort starke Bekehrungserfahrungen gemacht, aber das wusste ich damals noch nicht. Ich wusste nicht, was ich tat, aber ich hatte dort eine Begegnung mit dem lebendigen Gott. Mir wurde das Geschenk des Glaubens gegeben. Plötzlich hatte ich keine Zweifel mehr. Ich wusste, dass Gott existiert, und verliebte mich in die Muttergottes. Ich fühlte mich bedingungslos geliebt für das, was ich war, und ich kam als ein anderer Mensch von diesem Berg herunter. Eine aus dieser Gruppe sagte Jahre später zu mir: „Du warst anders, als du von diesem Berg herunterkamst, du konntest Augenkontakt halten, du warst frei und mit dir selbst im Reinen. Du schienst ohne diese Schwermut fröhlicher zu sein". Sie bemerkte eine Verwandlung in mir. Am Vorabend des Sonntags der Göttlichen Barmherzigkeit, dem Tag, an dem Sankt Johannes Paul II starb, kehrte ich schließlich zu den Sakramenten zurück. Ich war wie der verlorene Sohn, der zurück zu Gott, dem Vater, kam. Zurückgeworfen Zwei Wochen, nachdem ich aus Medjugorje zurückgekommen war, fand meine Gerichtsverhandlung statt. Ich war gerade achtzehn Jahre alt geworden, was bedeutete, dass ich selbst in den Zeugenstand gehen und mich verteidigen musste. Es war also ziemlich einschüchternd. Da waren drei Wachen, zwei Kriminalbeamte, der Hauptkommissar, der Richter, meine Eltern, mein Rechtsanwalt und einige Journalisten. Immer dann, wenn ich meinen Mund öffnete, um meine Geschichte zu erzählen, unterbrachen mich die Wachen und sagten: „Dieser Kerl ist eine absolute Bedrohung für die Gesellschaft, er muss eingesperrt werden, er ist sehr störend und wir hatten mehrere Zwischenfälle mit ihm". Sie unterbrachen mich ständig, so dass ich in keinen Rhythmus finden konnte. Ich war sehr nervös, aber da waren auch sehr viele Menschen, die für mich beteten. Plötzlich geschah das Unerwartete. Die Richterin Mary Devons deutete auf die Beamten und sagte ihnen: „Es reicht mir. Verlassen sie meinen Gerichtssaal." Sie waren völlig fassungslos. Nachdem sie gegangen waren, drehte sie sich zu mir und sagte: „Gut, nun erzähle mir einfach deine Geschichte." Ich habe ihr dann erzählt, wie ich zu diesem Ort namens Medjugorje gefahren war und was ich dort erlebt hatte. Tränen traten mir in die Augen, als ich aufrichtig erklärte: „Ich glaube einfach fest daran, dass Gott mein Leben verändern wird." Sie sah mir in die Augen und sagte: „Ich werde dir eine zweite Chance geben:" Ich wurde zu einer Bewährungsstrafe, 200 Stunden gemeinnütziger Arbeit und einer Ausgangssperre nach neun Uhr abends für ein Jahr verurteilt. Das war es! Das war der Rettungsanker, den ich brauchte, und ich ergriff ihn. Wenn ich zurückblicke und geistlich analysiere, was geschehen ist, habe ich das Gefühl, dass eigentlich Gott mein Richter war. Er war es, der die Aufrichtigkeit in meinem Herzen sah und intervenierte. Richterin Mary Devons war nur ein Instrument seiner Gnade. Und diese war mächtig. Das war meine Befreiung. Und ich schaute nie mehr zurück. Ich erkannte, dass mein Leben ein Geschenk war, und dass das Leben eines jeden ein Geschenk ist. Wir haben nichts getan, was unsere Existenz rechtfertigt. Gott hat sie uns unentgeltlich geschenkt. Ich begann, tiefer in meinen Glauben einzutauchen, studierte die Bibel und las das Leben der Heiligen. Im Jahr 2000 fing ich an, Gruppen junger Menschen nach Medjugorje zu bringen. Vor kurzem hörte ich einen Priester die Frage beantworten: "Was ist das Zeichen einer Bekehrung?" Er antwortete, dass es der Wunsch ist zu evangelisieren. Wenn du eine Begegnung mit dem lebendigen Gott hast, kannst du es nicht für dich behalten, sondern musst es teilen. Und ich möchte es teilen, denn ich wurde von der Liebe zu Gott entflammt. Und das ist für mich ein wahres Geschenk. Glaube ist eine Antwort auf die Selbstoffenbarung Gottes und – mehr noch – des Gottes, der für uns gestorben ist, der uns mit seinem eigenen Blut erkauft hat. Ich möchte diese Liebe erwidern, die Gott für mich am Kreuz zum Ausdruck gebracht hat. Es gibt eine Bibelstelle, die mir schon immer zu Herzen gegangen ist: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles andere zufallen." Wenn du also Gott an die erste Stelle setzt, wird sich alles andere von selbst ergeben. Wir können Gott nicht an Großzügigkeit übertreffen. Das ist meine Erfahrung mit Gott. Wenn du Gott einen Millimeter gibst, wird er dir dafür das Universum geben. Was auch immer wir also Gott geben, er wird es wie die Brote und Fische vervielfachen. Du kannst ihn nicht an Großzügigkeit übertreffen. Junge Menschen haben oft die vorgefasste Meinung, dass Gott zu folgen gleichbedeutend damit sei, alles aufzugeben, so dass das Leben langweilig und öde wird. Aber es ist genau das Gegenteil. Der Heilige Augustinus sagt: „Sich in Gott zu verlieben ist die größte Romantik, Ihn zu suchen das größte Abenteuer und Ihn zu finden die größte menschliche Leistung." Es ist also ein Abenteuer. Mein Weg mit Gott war ein unglaubliches Abenteuer. Hab also keine Angst, auf Gottes Initiative zu reagieren.
Von: Keith Kelly
MehrDie Frage nach dem Warum Der Physiker Christian Simon, 33 Jahre alt, war lange Atheist und erwartete die Antworten auf alle drängenden Fragen des Lebens von der Wissenschaft. Bis er an deren Grenzen stieß. Ich bin katholisch aufgewachsen, habe alle Sakramente empfangen, wie es üblich ist, und war als Kind auch recht fromm. Leider entwickelte ich mit der Zeit ein furchtbar falsches Gottesbild: Gott als strenger Richter, der Sünder in die Hölle wirft, ansonsten sehr weit weg ist und sich für mich nicht wirklich interessiert. Ich zweifelte sehr daran, dass Gott es gut mit mir meint. In meiner Jugend war ich sogar mehr und mehr überzeugt, dass Gott etwas gegen mich hat. Ich bildete mir ein, dass er immer genau das Gegenteil von dem tat, worum ich ihn gebeten hatte. Irgendwann war für mich Schluss. Ich wollte von Gott nichts mehr wissen. Religion – eine Sache für Spinner Mit etwa 18 Jahren war ich überzeugt, dass es überhaupt keinen Gott gibt. Für mich zählte nur, was ich mit den Sinnen erfahren oder was von den Naturwissenschaften gemessen werden konnte. Religion schien mir nur etwas für Spinner zu sein, die entweder zu viel Fantasie hatten oder einfach total indoktriniert waren und ihren Glauben nie hinterfragt hatten. Ich war überzeugt: Wären alle so schlau wie ich, dann würde niemand mehr an Gott glauben. So begann ich nach einigen Jahren in der beruflichen Selbstständigkeit im Alter von 26 Jahren mein Physikstudium. Mich interessierte brennend, wie die Welt funktioniert, und hoffte, in der Physik meine Antworten zu finden. Wer kann es mir verübeln? Die Physik kann schon sehr mysteriös wirken mit ihrer unfassbar anspruchsvollen Mathematik, die überhaupt nur ganz wenige Menschen auf der Welt verstehen. Man kann leicht auf den Gedanken kommen, dass wenn man nur diese verschlüsselten Formen und Symbole knacken könnte, sich ungeahnte Horizonte der Erkenntnis eröffnen würden – und dass dann buchstäblich alles möglich wäre. Nachdem ich alle möglichen Teilgebiete der Physik studiert und mich sogar mit der aktuellsten Grundlagenphysik auseinandergesetzt hatte, saß ich an meiner Masterarbeit zu einem abstrakten theoretischen Thema, von dem mir völlig unklar war, ob es jemals einen Bezug zur realen Welt haben würde. Mir wurden die Grenzen der Physik schließlich sehr bewusst: Das höchste Ziel, das die Physik jemals erreichen könnte, ist eine vollständige mathematische Beschreibung der Natur. Und das ist schon sehr optimistisch gedacht. Bestenfalls kann Physik beschreiben, wie etwas funktioniert, niemals aber, warum es genau so funktioniert und nicht anders. Diese Frage nach dem Warum quälte mich aber gerade. Die Wahrscheinlichkeit Gottes Aus Gründen, die ich nicht befriedigend erklären kann, packte mich im Herbst 2019 die Frage, ob es nicht doch einen Gott gibt. Diese Frage hatte ich mir immer mal wieder gestellt, aber diesmal ließ sie mich nicht mehr los. Sie verlangte nach einer Antwort, und ich würde nicht aufhören, bevor ich die Antwort gefunden hätte. Es gab kein Schlüsselerlebnis, keinen Schicksalsschlag, der dazu geführt hätte. Selbst Corona war zu dieser Zeit noch kein Thema. Für ein halbes Jahr verschlang ich tagtäglich alles, was ich zum Thema „Gott“ finden konnte. In dieser Zeit tat ich fast nichts anderes, so sehr fesselte mich die Frage. Ich wollte wissen, ob es Gott gibt und was die verschiedenen Religionen und Weltanschauungen dazu zu sagen hatten. Dabei war meine Vorgehensweise sehr wissenschaftlich geprägt. Ich dachte, wenn ich alle Argumente und Anhaltspunkte gesammelt hätte, würde ich schließlich eine Wahrscheinlichkeit ermitteln können, ob es Gott gibt. Wäre sie größer als 50 Prozent, dann würde ich an Gott glauben, andernfalls nicht. Ganz einfach, oder? Nicht wirklich! In dieser intensiven Zeit der Recherche lernte ich unfassbar viel. Erstens wurde mir bewusst, dass ich allein mit dem Verstand nicht zum Ziel kommen würde. Zweitens hatte ich die Konsequenzen einer Realität ohne Gott bis zum Ende durchdacht. Ich kam unweigerlich zu dem Ergebnis, dass in einer Welt ohne Gott letztendlich alles sinnlos wäre. Sicherlich kann man versuchen, selbst seinem Leben einen Sinn zu geben, aber was wäre das anderes als eine Illusion, eine Einbildung, eine Lüge? Aus rein wissenschaftlicher Sicht wissen wir, dass irgendwann im Universum alle Lichter ausgehen. Wenn darüber hinaus nichts besteht, welchen Unterschied machen dann meine kleinen und großen Entscheidungen, ja überhaupt irgendetwas? Angesichts dieser traurigen Aussicht einer Welt ohne Gott entschied ich im Frühjahr 2020, Ihm eine zweite Chance zu geben. Was könnte es schaden, für eine gewisse Zeit einfach mal so zu tun, als würde ich an Gott glauben, und alles auszuprobieren, was Leute so tun, die an Gott glauben? Ich versuchte also zu beten, besuchte Gottesdienste und wollte einfach schauen, was das mit mir machen würde. Natürlich machte mich meine grundsätzliche Offenheit für die Existenz Gottes noch nicht zum Christen, schließlich gab es noch andere Religionen. Doch meine Recherche hatte mich schnell überzeugt, dass die Auferstehung Jesu eine historische Tatsache ist. Die Autorität der Kirche sowie der Heiligen Schrift folgt für mich daraus. Gottesbeweis Was also ist herausgekommen bei meinem Experiment „Glaube“? Der Heilige Geist weckte mein Gewissen aus seinem jahrelangen Winterschlaf. Er machte mir sehr deutlich, dass ich mein Leben radikal ändern musste. Und Er empfing mich mit offenen Armen. Im Grunde steht meine Geschichte im biblischen Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lukas 15, 11-32). Ich empfing das Sakrament der Beichte zum ersten Mal mit ganzer Kraft. Bis heute fühle ich mich nach jeder Beichte wie neu geboren. Ich spüre das am ganzen Körper: die Erleichterung, die überströmende Liebe Gottes, die jede Trübung der Seele abwäscht. Allein diese Erfahrung ist für mich ein Gottesbeweis, da sie jeden wissenschaftlichen Erklärungsversuch weit übersteigt. Außerdem hat Gott mich in den letzten zwei Jahren mit einer Unmenge an tollen Begegnungen beschenkt. Gleich zu Anfang, als ich anfing, Gottesdienste zu besuchen, traf ich einen Menschen, der für mich in meiner damaligen Situation mit all meinen Fragen und Problemen einfach perfekt war. Bis heute ist er ein treuer und guter Freund. Nach ihm kamen fast jeden Monat neue tolle Menschen in mein Leben, die mich auf meinem Weg zu Jesus enorm weiterbrachten und dieser Prozess geht immer noch weiter! „Glückliche Zufälle“ dieser Art haben sich in einem derart erdrückenden Ausmaß gehäuft, dass ich nicht mehr an Zufälle glauben kann. Heute habe ich mein Leben voll und ganz auf Jesus ausgerichtet. Natürlich scheitere ich daran täglich! Aber ich stehe auch jedesmal wieder auf. Gott sei Dank ist Gott barmherzig! Ich lerne Ihn jeden Tag ein bisschen besser kennen und darf den alten Christian hinter mir lassen. Das ist oft sehr schmerzhaft, aber immer heilsam und ich gehe gestärkt weiter. Der regelmäßige Empfang der Eucharistie trägt einen großen Teil zu meiner Stärkung bei. Ein Leben ohne Jesus ist für mich heute unvorstellbar. Ich suche Ihn im täglichen Gebet, im Lobpreis, in der Heiligen Schrift, im Dienst am Nächsten und in den Sakramenten. Niemand hat mich je so geliebt wie Er. Und Ihm gehört mein Herz. Für alle Zeit.
Von: Christian Simon
MehrExklusivinterview mit Leah Darrow, einer ehemaligen Kandidatin bei America's Next Top Model, die eine radikale Bekehrungserfahrung machte, die ihr Leben unerwartet veränderte Erzähle uns etwas über deine Erziehung. Ich wuchs in einfachen Verhältnissen auf und arbeitete mit meiner Familie auf einem schönen Bauernhof. Wir hatten keine Nachbarn, aber ich war nicht einsam, denn meine Brüder und Schwestern waren meine besten Freunde. Meine Eltern teilten mit uns ihren starken katholischen Glauben und ihre Verehrung für die Gottesmutter, brachten uns zur Sonntagsmesse und beteten jeden Abend mit der Familie den Rosenkranz. Aber ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass wir wie die Kinder von Fatima waren. Meine Eltern haben sich immer darum bemüht, den Glauben im Haus zu halten. Es war eine schöne Kindheit. Meine guten und treuen Eltern haben Jesus von ganzem Herzen geliebt und jeden Tag gemeinsam gebetet. Ihr Beispiel legte ein festes Fundament, das mir später im Leben half. Leider hat mich das nicht davor bewahrt, vom Glauben abzufallen. In der Highschool traf ich einige wirklich schlechte Entscheidungen, die darin gipfelten, dass ich mit 15 Jahren meine Jungfräulichkeit verlor. Doch es war gar nicht so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Das Timing spielt eben doch eine Rolle. Wenn der Akt, durch den wir unseren Körper miteinander teilen, von seinem Zweck abgekoppelt wird, hinterlässt er ein Gefühl der überwältigenden Scham. Das beeinträchtigte meinen Blick auf mich als Frau und irritierte mich so sehr, dass ich versuchte, alles wegzuschieben, was mich daran erinnerte, dass ich eine Sünderin war. Anstatt Buße zu tun und Gott um Gnade zu bitten, damit ich wieder neu anfangen konnte, indem ich ihm all die unglücklichen Teile meiner Entscheidungen überließ, hörte ich auf die Stimme der Scham und ließ zu, dass sie mir diktierte, wie ich mein Leben zu führen hatte. Von diesem Zeitpunkt an entfernte ich mich von meinem Glauben und dem Glaubensleben, obwohl ich immer noch glaubte, dass er wahr sei. Ich glaubte nicht mehr, dass es in der Kirche einen Platz für mich gab, weil ich dachte, dass ich alle im Stich gelassen hatte, vor allem meine gläubigen Eltern, die mir alles Gute gegeben hatten. Ich erlaubte der Scham, den Kompass Gottes völlig aus meinem Leben zu entfernen, und suchte in der Welt nach Orientierung. In unserer Kultur gibt es viele Stimmen, die uns genau sagen, was wir tun sollen, wer wir sein sollen und sogar, wie wir aussehen sollen. Ich hörte darauf und ließ mich geistlich von dieser Kultur leiten statt von Christus, und das führte zu Entscheidungen, die definitiv weit weg von Gott und weit weg vom Glauben waren. Wie hat sich das Modeln auf dich ausgewirkt? Wir leben in einer Kultur, die ironischerweise von Schönheit besessen ist, aber es ist nicht die Schönheit, die Bestand hat. Sie ist gefiltert, gekünstelt und unecht. Gott ist der Urheber der Schönheit, aber wir suchen sie nur selten bei ihm. Wir sind einer erfundenen, leeren Version verfallen. Als ich jung war, erinnere ich mich, wie aufregend es war, in Zeitschriften zu blättern, die Frauen aus Filmen und Fernsehsendungen zeigten, die einen glamourösen Lebensstil führten. Sie verkaufen ja nicht nur Schönheit. Sie verkaufen einen Lebensstil - eine Ideologie oder eine Lebensweise, insbesondere für Frauen, die sagt, dass Familie, Ehe und Kinder definitiv überholt sind und ein Hindernis für das Streben nach Glück. Sie machen das Glück ausschließlich von äußeren Qualitäten abhängig: von deinem Aussehen, deiner Kleidung, deinem Job, deinem Status ... Leider bin ich dem auf den Leim gegangen. Ich habe schon in jungen Jahren mit dem Modeln begonnen, was dazu führte, dass ich für die dritte Staffel der Fernsehshow America's Next Top Model vorsprach. Ich war so aufgeregt, dass ich tatsächlich ausgewählt wurde, aber ich war überhaupt nicht vorbereitet auf die traumatische Erfahrung, in einer Reality-TV-Show mitzumachen, in der Dramatik dadurch erzeugt wird, dass die Teilnehmer manipuliert und das Material aus dem Zusammenhang gerissen werden. Nachdem ich schließlich aus der Show ausgeschieden war, beschloss ich, dass ich es verdient hatte, meinen hart erkämpften Bekanntheitsgrad zu nutzen, um in New York zu bleiben und meine Karriere voranzutreiben. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich meinen Glauben schon etwa zehn Jahre aufgegeben; ich ging nicht mehr in die Kirche, empfing nicht mehr die Sakramente und betete überhaupt nicht mehr. Ich vermisste verzweifelt die tiefe spirituelle Verbindung. Meine Seele sehnte sich danach, aber beschämende Gedanken hielten mich zurück: "Du hast es vermasselt, als du jung warst, und danach noch viel mehr, also gibt es keine Hoffnung für dich. Stürze dich also einfach in dieses neue Leben und mach das Beste daraus." Das tat ich dann auch, ignorierte den Schmerz in meinem Herzen, der von Jesus hätte geheilt werden können, und versuchte zu überspielen, wie tot ich mich innerlich fühlte. Du hast das Leben gelebt, von dem die meisten Menschen träumen: ein umwerfendes Model zu sein, viel Geld zu verdienen und dein Bild auf dem Times Square zu zeigen, und trotzdem warst du nicht glücklich? Innerlich war ich total unglücklich, aber auch erstaunlich gut darin, so zu tun, als wäre ich glücklich, während ich modelte. In Wirklichkeit verschlimmerte sich mein Leben in New York schnell, da ich in einen Lebensstil eingetaucht war, der einsam macht. Alles war unecht, vollgestopft mit Dingen, die einen glücklich machen sollen, aber letztlich nur simulieren, was wahre Freude ist. Ich hatte weder wahres Glück noch Frieden und mich überkamen tiefe Depressionen und Selbstmordgedanken. Es erfordert viel Mut, etwas hinter sich zu lassen, für das man offensichtlich jahrelang hart gearbeitet hat. Was genau hat Sie dazu bewogen, Ihre Modelkarriere aufzugeben? Die erste Antwort ist die Gnade Gottes, die mich gestärkt hat, die mutige Entscheidung zu treffen, wirklich alles hinter mir zu lassen. Es geschah mitten in einem Fotoshooting. Ich hörte buchstäblich die Worte auf meinem Herzen: "Ich habe dich für mehr geschaffen ...", und ich konnte sie nicht ignorieren. Plötzlich entzündete sich etwas tief in meinem Gewissen, etwas, das ich tief in meiner Seele völlig vergessen hatte. Ich wusste, dass es eine Stimme der Wahrheit war. Es war der denkbar schlechteste Zeitpunkt für so einen spirituellen Moment, aber ich konnte es einfach nicht ignorieren. Ich sah den Fotografen an und sagte nur: "Ich muss gehen ...". Alle um mich herum am Set waren verblüfft. Ich bin mir sicher, dass sie dachten: "Du bist verrückt, oder du hast nur einen Moment der Verwirrung." Sie forderten mich auf, einfach etwas Wasser zu trinken und zurückzukommen, aber ich weigerte mich. Ich packte alle meine Sachen, verließ das Fotoshooting und mit ihm diesen ganzen Lebensstil. Das erste, was ich tat, war, meinen Vater anzurufen, dass er mich abholte, bevor ich meine Seele verlor. Es war ein wahres geistliches, mentales und körperliches Erwachen. Gott schenkte mir die Gnade, mein Leben so zu sehen, wie es wirklich war: Es fiel in sich zusammen. Ich hatte mir ständig selbst vorgelogen, dass alles in Ordnung sei und mein Leben in Ordnung, aber das war es eben nicht. Es war also eine Gnade Gottes, die mir half, diese mutige Entscheidung zu treffen. Ihm gebührt die ganze Ehre! Dad ließ alles stehen und liegen und kam sofort. Das allererste, was er tun wollte, war, mich zur Beichte zu bringen. Ich erinnere mich, dass ich dachte: "Die Kirche will ein Mädchen wie mich überhaupt nicht haben. Das ist nur etwas für heilige Menschen, die immer treu waren." Aber Dad schaute mich zärtlich an und sagte: "Leah, du hast angerufen und wolltest nach Hause kommen. Ich bin hier, um dich nach Hause zu bringen. Jesus und die katholische Kirche sind dein Zuhause." In diesem Moment wurde mir klar, dass er recht hatte. Es stimmte, ich war nach Hause gekommen, und der Vater wartete nur darauf, mich wieder aufzunehmen. Bevor ich New York verließ, schenkte ich Gott alles, was ich durchgemacht hatte, und bat ihn, mich wieder anzunehmen. Das war nicht einfach, und ich will nicht so tun, als wäre es das gewesen, aber das ist es, was er von uns verlangt. Er will alles haben, auch das ganze Durcheinander. Der Schritt in den Beichtstuhl war mein erster Schritt auf dem Weg zurück zum katholischen Glauben. Nach dieser Beichte hatte ich buchstäblich das Gefühl, nach Hause zu kommen, zurück zur katholischen Kirche. Ich habe mich mit mir selbst versöhnt und gesagt: "Okay, Gott. Du hast recht. Ich bin im Unrecht. Bitte hilf mir." Das gab mir neues Selbstvertrauen und das Gefühl, dass "ich das tun will". Ich hatte keine Angst mehr zu sagen: "Ich bin eine Christin ... ich bin eine Katholikin." Ich wollte nun auch wie eine Christin aussehen, mich so verhalten wie eine Christin und reden wie eine Christin. Als ich zurückkam, konzentrierte ich mich daher darauf, die Tugenden wieder aufzunehmen und zu stärken, die ich mit meinen früheren sündigen Handlungen abgelehnt hatte. Ich musste die Keuschheit in meinem Leben rehabilitieren und den Mut haben, das Richtige zu sagen und ehrlich zu sein. Ich musste meine Entscheidungen mit Bedacht treffen und Selbstbeherrschung und Mäßigung entwickeln, damit meine Leidenschaften mich nicht mehr beherrschen konnten und ich die Kontrolle behalten konnte. Das ist es, wozu wir als Christen aufgerufen sind. In den folgenden Jahren bot Gott mir Gelegenheiten, über schlichte Mode, über Tugend und über Keuschheit zu sprechen. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob ich das tun sollte, aber dann gab mir der Heilige Geist einen Anstoß dazu. Zu dieser Zeit arbeitete ich Vollzeit in einem Job, für den ich meinen Hochschulabschluss erworben hatte, und ich leistete keine apostolische Arbeit. Langsam jedoch nahmen meine Rednerverpflichtungen immer mehr zu, bis es klar war, dass Gott mich zu einem Vollzeitdienst berief. Und ich sagte zu Gott: "Du hast mich schon so weit gebracht, und du wirst mich auch noch weiterbringen." Und das hat er auch getan! Ich bin um die Welt gereist, um über Gottes Liebe und Barmherzigkeit zu sprechen und darüber, wie wir die radikale Entscheidung treffen können, in Keuschheit und Glauben zu leben. Könnest du uns etwas über deinen Podcast, die Lux-Initiative und all die Projekte erzählen, an denen du derzeit arbeitest? Es geht darum, Christus zu den Frauen zu bringen, wo sie sind. Beginnen wir mit dem Podcast mit dem Titel „Do something beautiful“ ("Tu etwas Schönes"). Man kann ihn auf jeder der Podcast-Plattformen abrufen. Darin interviewe ich eine Vielzahl von Menschen, die Frauen ermutigen können, etwas Schönes in ihrem Leben zu tun, indem sie darüber sprechen, was wir in der Welt für Christus und andere tun können. Wahre Schönheit ist ein Spiegel der Schönheit Gottes und hat zwei Attribute - Ganzheitlichkeit und Heiligkeit: ganzheitlich zu sein, wie Christus uns geschaffen und gewollt hat, und auch nach Heiligkeit zu streben durch das Praktizieren von Tugenden. Eine neue Initiative ist die Lux Catholic App - eine kostenlose App für katholische Frauen, auf der wir jeden Abend gemeinsam mit Frauen auf der ganzen Welt live den Rosenkranz beten. Tausende von Frauen haben sich uns angeschlossen, um für die Anliegen der anderen zu beten und eine tiefe Verbindung innerhalb des Leibes Christi herzustellen. Ich freue mich auch, euch unser neues Programm "POWER MADE PERFECT" vorstellen zu können - das erste katholische Programm für Persönlichkeitsentwicklung überhaupt! Wir nehmen das Beste aus der Persönlichkeitsentwicklung und verbinden alles mit der Heiligen Schrift, um dieses neue Projekt zu starten, das sich auf die Kraft Christi verlässt, um Leben zu verändern. Wenn du mein Zeugnis liest, solltest du wissen, dass wir heute auch für dich beten. Du bist nicht allein. Wenn du dich hoffnungslos fühlst, möchte ich dir sagen, dass Christus immer für dich da ist. Er streckt immer seine Hände nach dir aus. Alles, was du tun musst, ist, die Hand nach ihm auszustrecken, und er wird dich in seine Nähe ziehen - in die Nähe seines Heiligsten Herzens.
Von: Leah Darrow
MehrWenn du heute dein Herz öffnest, kannst du die Welt verändern! Daniella Stephans beschreibt ihre unglaubliche Reise auf der Suche nach der Liebe, die niemals endet Ich war von klein auf katholisch und wuchs im Kreise einer katholischen Familie mit 7 Kindern auf. Wir gingen regelmäßig zur Messe, und ich fühlte mich hingezogen, mehr über meinen Glauben zu lernen, die Heiligen nachzuahmen und fühlte mich von den schönen Bildern angezogen, die mir von der Gegenwart des Herrn erzählten. Er pflanzte die Saat der Liebe schon in jungen Jahren in mein Herz. Als ich als Teenager die Wahl hatte, ging ich aus einfachem Gehorsam weiter zur Messe, auch wenn einige meiner Geschwister es nicht taten. Ich wollte immer das Richtige tun und nie in Schwierigkeiten geraten. Ich wollte meine Eltern nicht enttäuschen, und ich wusste, dass es eine Sünde war, sonntags absichtlich die Messe zu versäumen. Aber ich habe nie wirklich verstanden, was da vor sich ging. Ich habe die verschiedenen Teile der Messe nur abgehakt. Obwohl ich spürte, dass Gott mir nahe war, kannte ich ihn nicht persönlich und fühlte immer noch ein klaffendes, pochendes Loch in meinem Herzen. Wenn ich unter der Woche viel zu tun hatte, hatte ich keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen, aber an den Wochenenden fühlte ich mich von dieser tiefen Einsamkeit verzehrt. Verliebtheit Ich war in einem Alter, in dem ich mich von allem, was die materielle Welt zu bieten hatte, angezogen fühlte, also versuchte ich, mein Problem zu lösen, indem ich trank und mit Freunden auf Partys ging, aber dieses klaffende Loch blieb ungefüllt. Ich fühlte mich zurückgewiesen, einsam und enttäuscht. Obwohl ich frei sein wollte, um mein eigenes Ding zu machen, kämpfte ich mit meinem Gewissen, das mir sagte, dass so vieles, was ich tun wollte, falsch war. Gott hatte mich nicht dafür geschaffen. In der Bibel las ich von Jakob, der mit einem Engel rang, und das konnte ich gut nachempfinden. Als ich eines Sonntags in der Messe über all dies betete, wurde mir klar, dass ich mich selbst verleugnet hatte. Gott hatte einen besseren Plan für das Leben, das ich führen sollte. Als ich zu einer Statue des Heiligsten Herzens Jesu aufblickte, spürte ich, dass er an die Tür meines Herzens klopfte und mich bat, einzutreten, aber ich hatte zu viel Angst, dieses wunderbare Geschenk anzunehmen, weil ich befürchtete, dass Jesus eintreten und mir meine Freiheit nehmen würde. Bis zu diesem Moment war es die Angst, in Schwierigkeiten zu geraten, die mich von schlimmeren Sünden abgehalten hatte. Dann, irgendwie, durch die Gnade Gottes, ertappte ich mich dabei, dass ich sagte: „Gut, Herr, ich gebe dir eine Chance“. In diesem Moment blickte ich auf und sah zum ersten Mal ein Bild von Jesus, der getauft wurde. Er sah so stark, demütig und sanft aus. Augenblicklich veränderte sich mein Herz. Die Angst schmolz dahin, die klaffende Lücke füllte sich mit unglaublicher Wärme und ich verliebte mich in Jesus. Dieser Moment veränderte alles. Ich ging aus der Kirche und fühlte mich lebendig. Ich fühlte mich wie die Frau, die den Saum des Gewandes von Jesus berührte und augenblicklich geheilt und von allem Schmerz befreit wurde. Ich hatte Angst, dass er mir die Freiheit nehmen würde, wenn ich ihn in mein Herz lassen würde, aber ich hatte Unrecht. Die Spalte im Felsen, in die Gott Mose stellte, entspricht dem Loch in der Seite von Christus. Ich spürte, dass Christus mich in sein Heiligstes Herz gezogen hatte, wo ich in seiner Nähe und unter seinem Schutz war und er zu mir sprechen konnte, wie ein Freund zu einem Freund spricht, genau wie Mose, als er mit dem Herrn sprach. Das dunkle Loch Je mehr ich die persönliche Begegnung mit dem Herrn bei der täglichen Messe und der Anbetung suchte, desto näher fühlte ich mich ihm. Also studierte ich Theologie, und als ich Gott immer besser kennenlernte, offenbarte er sich mir immer mehr, sogar in Zeiten der Tragödie, wie beim Tod meines Bruders. Zu dieser Zeit kämpfte ich nach dem Abschluss meines Studiums mit der Suche nach meiner Identität und hatte Angst vor der Zukunft. Ich konnte seine Gegenwart nicht mehr spüren und fragte mich, ob Gott mich verlassen hatte. Ich kannte alle Worte, die Jesus gesagt hatte: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben... Ich bin die Auferstehung und das Leben“, aber jetzt wurde mein Glaube auf die Probe gestellt. War das alles wahr? In der Stille, in der ich im Zimmer meines Bruders saß und auf sein leeres Bett starrte, erinnerte ich mich daran, wie Jesus zu Martha gesagt hatte: „Dein Bruder wird auferstehen", und ich spürte, dass er diese Worte auch zu mir sagte. Als ich zum Weltjugendtag fuhr, fühlte ich mich ein wenig verloren in der riesigen Menschenmenge. Als ich mir all diese Menschen ansah, fragte ich Jesus: „Herr, wie kannst du all diese Menschen lieben und auch mich?“ Gott zeigte mir, dass er jeden einzelnen Menschen als Individuum ansieht, zu dem er eine persönliche Beziehung hat. Gott blickt auf jeden von uns mit einer einzigartigen und individuellen Liebe. Er liebt dich wie keinen anderen, weil es niemanden auf der Welt gibt, der so ist wie du. Gott liebt dich einmalig, persönlich und individuell. Es gibt niemanden, von Adam bis zum Ende der Zeit, der genau so ist wie du. Wenn du also seine Liebe persönlich spürst, sieht er dich als das einzigartige Individuum, das du bist, auf eine Art und Weise, wie es sonst niemand kann. Er hat sich selbst für jeden von uns aufgegeben. Als er am Kreuz hing, dachte er an jeden einzelnen von uns mit seinem Namen. Meine Ängste verbannen Jesus zeigte mir, dass mein Bild vom Vater fehlerhaft war. Ich hatte das Gefühl, dass Gott mich verurteilt, dass ich in Schwierigkeiten stecke. Ich fürchtete seine Gerechtigkeit, aber ich hatte Unrecht. Jesus kam in die Welt, um die Liebe des Vaters zu uns in seinem Plan für unsere Erlösung zu offenbaren - um die Kluft zwischen Gott und den Menschen zu heilen, indem er unter uns lebte. Er sagte uns sogar, dass wir, wenn wir ihn gesehen hätten, den Vater gesehen hätten. Er zeigte mir, dass das klaffende Loch in meinem Herzen dazu bestimmt war, von Gott ausgefüllt zu werden, und als ich ihn hereinließ, machte er mich wirklich frei. Wir sind von Gott und für Gott geschaffen, und als ich ihn einlud, erfüllte er mich mit seiner warmen und liebevollen Gegenwart und vertrieb die Depression und Unruhe, die mich plagten. Wenn wir versuchen, diese von Gott geformte Lücke mit anderen Dingen zu füllen, sind sie alle unzureichend, denn Er ist unendlich und unersetzlich. Das erinnerte mich daran, wie wir gewarnt werden, dass „wenn man den falschen Kraftstoff in ein Fahrzeug tankt, die Fahrt zum Scheitern verurteilt ist und der Motor des Fahrzeugs erheblichen Schaden nehmen kann“. Dein Herz ist dein Motor, und es braucht den richtigen Treibstoff, um den Schaden zu verhindern, den die Sünde verursacht. Die tägliche Messe, die regelmäßige Beichte, das Gebet, die Anbetung, das Bibellesen und das Glaubensstudium sowie eine tiefere Beziehung zur Gottesmutter waren der Treibstoff, der mein Herz wiederhergestellt und mir die Gnade gegeben hat, mein Leben in persönlicher Begegnung mit Gott zu leben. Er hat mich gerufen, tiefer zu gehen. Obwohl es manchmal schmerzhaft ist, mein Kreuz auf sich zu nehmen und ihm täglich zu folgen, hat er mich durch Prüfungen und Versuchungen geführt und meine Fähigkeit, seine Liebe zu empfangen und weiterzugeben, erweitert. Inmitten deiner Kämpfe Jeden Tag versucht der Feind, Satan, uns zu entmutigen und uns von der Liebe Gottes abzuwenden. Er will nicht, dass wir wissen und erfahren, was Gott zu bieten hat. Er versteift unseren Stolz, so dass wir nicht bereit sind, uns dem Willen Gottes zu beugen. Wenn wir uns durch den Schmerz, den uns die Sünde zufügt, gebrochen fühlen, geben wir uns der Illusion hin, dass Gott uns nicht liebt. Die heilige Therese sagte, dass die Strategie Satans darin besteht, unseren Glauben daran zu demontieren und zu zerstören, dass Gott uns lieben kann, wenn er vollkommen ist und wir so unvollkommen sind. Liebt Gott mich wirklich, wenn ich mich abmühe? Eines Nachts ließ Jesus seine Jünger die ganze Nacht gegen den Wind ankämpfen, während er auf einem Berg betete, aber am Morgen sahen sie ihn über das Wasser auf sie zugehen. Wenn du schwierige Zeiten durchmachst, ist der Herr inmitten deines Kampfes da. Er sagt auch zu dir: „Fürchte dich nicht." Und wenn wir spüren, dass wir versinken, wie Petrus, als sein Glaube ihn im Stich ließ, als er über das Wasser auf Jesus zuging, können wir rufen: „Herr, rette mich." Wenn alles gegen dich zu laufen scheint, richte deine Augen auf ihn, und er wird dich nicht im Stich lassen. Es gibt immer eine neue Morgendämmerung. Jeder Tag ist ein Tag des Neuanfangs. „Wenn man am Abend auch weint, am Morgen herrscht wieder Jubel" (Psalm 30,6). Die Nacht kann ein Symbol für Prüfungen und Versuchungen sein. Der Morgen ist ein Symbol für Christus, der das Licht der Welt ist. Erinnere dich daran, dass Christus am Ostersonntag das Grab in einem strahlenden Licht verließ. Er ist gekommen, um sein Licht mit uns zu teilen. Der Name Jesus bedeutet Gott rettet. Er ist gekommen, um uns zu retten. Er ist gekommen, um unsere Prüfungen zu teilen, mit uns in die Tiefe zu gehen und uns herauszuziehen. Vertrauen ist wie ein Muskel, der unter schwierigen Umständen und Druck wächst. Ihm meine Wünsche zu übergeben und darauf zu vertrauen, dass er sie erfüllen wird, ist schwer. Es ist nicht leicht, aufrichtig zu sagen: „Ich will Gottes Willen mehr als meinen eigenen", denn wir tun gerne, was wir wollen. Genau das hat die Gottesmutter getan, als sie sagte: „Mir geschehe, wie du es gesagt hast" (Lk 1,38). Auf ihre sanfte Art steht sie uns zur Seite und hilft uns, unsere tiefsten Wünsche mit allem Guten in Einklang zu bringen. Durch die Gnade Gottes gehe ich mit Zuversicht voran, weil ich weiß, dass ich mit all meinen Bedürfnissen zu Gott als Freund und Familienmitglied sprechen kann. Ich habe Gott als einen liebenden Vater kennen gelernt, der uns aufruft, mit kindlichem Vertrauen in seinen liebevollen Plan zu ihm zu kommen, trotz all unserer Mängel und Fehler, egal wie oft wir versagt haben. „Lasst uns also voll Zuversicht hingehen zum Thron der Gnade" (Hebr 4,16) und „Fürchte dich also nicht und hab keine Angst; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir bei allem, was du unternimmst" (Jos 1,9). Der Artikel basiert auf dem Zeugnis von Daniella Stephans, das sie für die Shalom World-Sendung "Jesus mein Retter" gegeben hat. Um die Sendung zu sehen, besuchen Sie: shalomworld.org/show/jesus-my-savior
Von: Daniella Stephans
MehrDieselbe Sache, die mich von der Kirche abgebracht hat, hat mich auch wieder zu ihr zurückgeführt! Geboren und aufgewachsen in Philadelphia, besuchte ich wie die meisten meiner Freunde eine katholische Schule. Unsere Familie besuchte die Messe nur an Weihnachten und Ostern. In der Schule lernte ich etwas über die Sakramente, aber meistens lernte ich die richtigen Antworten für den Test nur auswendig. Ich war ein gutes Kind. Ich hatte mit keinen schweren Sünden zu kämpfen. Meine Freunde machten sich darüber lustig, dass ich wahrscheinlich Nonne werde, weil ich so ein Tugendbold war. Aber ich hatte keinen guten Draht zu meinem Glauben. Und nach einer schlimmen Erfahrung bei der Beichte in der vierten Klasse beschloss ich, nie wieder hinzugehen. Nach der Schule arbeitete ich als Kellnerin im Olive Garden. Einer meiner Kollegen war ein unglaublich gut aussehender Mann namens Keith. Keith, ein talentierter Musiker und überzeugter Christ, lud mich in seine nicht konfessionelle Kirche ein, und ich war begeistert. Wir gingen oft zusammen hin, aber schon bald nahm Keith eine Stelle als Jugendpastor in seinem Heimatstaat Iowa an. Wir vermissten uns schrecklich, also folgte ich ihm. Wir heirateten 1996, und alles war perfekt: Keith liebte seine Arbeit in der Kirche, die Gemeinde kümmerte sich wunderbar um uns, wir hatten drei wunderbare Kinder, und ich liebte es, dass wir eine Pastorenfamilie waren. Wir dienten dort und in einer Handvoll anderer Kirchen zwei Jahrzehnte lang. Der Dienst hatte seine Höhen und Tiefen, aber wir liebten ihn. Der Wendepunkt Dann, nach 22 Jahren als Pastor, verkündete Keith eines Tages: „Ich glaube Gott ruft mich, meinen Job zu kündigen und zum Katholizismus zu konvertieren.“ Ich war schockiert, auch als ich erfuhr, dass er insgeheim schon lange über den Katholizismus nachdachte. Er hatte Bücher darüber gelesen und mit Priestern und katholischen Freunden über den Glauben diskutiert. Was er über die Kirchenväter, die Sakramente und das Papsttum herausgefunden hatte, hatte ihn bis ins Mark erschüttert, aber er hatte weitergemacht. Ich mochte seine neue Begeisterung, doch ich war nicht interessiert und glaubte nicht, dass er es durchziehen würde. Der Keith, den ich kannte, würde auf keinen Fall zu der stumpfen und leblosen Religion konvertieren, mit der ich aufgewachsen war. Je mehr ich bemerkte, wie Keith strahlte, wenn er von Konvertierung sprach, desto mehr geriet ich in Panik. Die Kinder wurden älter und waren in Kirchen aufgewachsen, die sie liebten; selbst wenn wir es wollten, konnten wir sie nicht zur Konversion zwingen. „Es kann nicht Gottes Wille sein, dass sich unsere Familie spaltet“, dachte ich... Wie könnte ich zu dem zurückkehren, was mir als Kind so wenig bedeutet hatte, zumal mein neuer protestantischer Glaube mich erfüllte. Ich würde mich mit Dingen wie der Beichte auseinandersetzen müssen - etwas, das ich nie wieder tun wollte. Insgeheim hoffte ich, dass es nur eine Phase war, die Keith bald überstanden hätte. Der Wendepunkt kam für Keith nach einem katholischen Apologetik-Vortrag, bei dem er spürte, dass Gott direkt zu ihm sprach. Er kam nach Hause und sagte: „Das war's, ich mache es. Ich konvertiere. Ich weiß nicht, wovon wir leben werden, aber ich bin sicher, dass Gott mich dazu beruft; wir werden es herausfinden“. Am nächsten Tag teilte er seiner Kirche den Austritt mit. Nun musste ich entscheiden, was ich tun sollte. Nach monatelangem Gebet folgte ich Keith schließlich in die katholische Kirche. Ich hatte das Gefühl, dass es für unsere Kinder das Beste wäre, wenn ihre Mutter dem Glauben ihres Vaters folgte, aber sie entschieden sich, in ihren protestantischen Kirchen zu bleiben. Es war aufregend zu sehen, wie leidenschaftlich Keith seinen Übertritt vollzog, für mich hingegen war es schwieriger als gedacht. Etwa drei Monate lang weinte ich bei jeder Messe. Unsere Familie hatte in den letzten 22 Jahren gemeinsam Gottesdienst gefeiert. Jetzt waren wir schmerzhaft getrennt. Außerdem ärgerte ich mich darüber, dass Keith seine Gaben nicht für den Dienst in der katholischen Kirche einsetzte. Da Gott ihm aufgetragen hatte seinen Job zu kündigen, erwartete ich mir, dass dort ein unglaublicher Dienst auf ihn warten würde. Ich glaubte, dass Gott einen Plan für Keith hatte, aber was war das? Keith war zufrieden damit, die Messe zu besuchen und alles in sich aufzusaugen, aber ich wollte sehen, wie Gott ihn auf eine neue Weise gebrauchen würde. Eine wunderbare Reise Nach ein paar Monaten des Gottesdienstbesuchs wurde ich offener für den Glauben. Ich begann Fragen zu stellen und zu lernen, warum wir tun, was wir tun. Ich begann, mein Herz für die Messe zu öffnen und sie zu lieben. Die Menschen in unserer Gemeinde waren wunderbare Beispiele dafür, was es heißt, katholisch zu sein. Ich liebte die vom Wort Gottes erfüllte Messe, den Weihrauch, das Weihwasser und die Sakramente. Ich liebte die Andachten und natürlich die Eucharistie. Hätte ich als Kind mehr über die Eucharistie gelernt, wäre ich nicht so leicht davongekommen. Im Sommer nach unserer Bekehrung lud uns ein Freund ein, nach Medjugorje zu fahren. Keith war Jahre zuvor dort gewesen und hatte eine wunderbare Erfahrung gemacht. Wir freuten uns beide darauf, vor allem als wir merkten, dass wir am ersten Jahrestag von Keiths Eintritt in die katholische Kirche dort sein würden. Was für eine großartige Art zu feiern. Mir wurde klar, dass wir so sehr mit dem Leben, der Arbeit und der Familie beschäftigt waren, dass wir vielleicht nichts von Gott über die Zukunft gehört hatten, weil wir uns nicht die Zeit genommen hatten, innezuhalten und zuzuhören. „Vielleicht wird Gott in Medjugorje zu uns über seinen Plan für unser Leben sprechen“, dachte ich. Die Wallfahrt war eine starke Erfahrung, aber ich hörte nicht, dass Gott zu mir über unsere Zukunft sprach. Ich begann ungeduldig und frustriert zu werden. Bevor es zu spät ist Am letzten Tag gingen wir zur Messe, zum Rosenkranz, zur Anbetung und zu allem, was sonst noch angeboten wurde. Wir wollten nichts verpassen. Während der Anbetung betete ich: „Gott, bitte sprich zu mir.“ Ich spürte, dass Gott sagte: „Geh zur Beichte.“ „Nein, Gott, bitte sprich direkt zu mir. Es ist unsere letzte Nacht. Bitte sag mir, was ich tun soll.“ Er antwortete: „Geh zur Beichte.“ Ich diskutierte mit Gott: „Weißt du, wie viele Leute für die Beichte anstehen? Ich werde nie drankommen!“ In Medjugorje ist die Beichte eine große Sache. Auch wenn es Dutzende von Priestern gibt, die die Beichte in vielen Sprachen abnehmen, können die Schlangen sehr lang sein. Jedes Mal, wenn wir vorbeikamen, wimmelte es auf dem Beichtplatz im Freien von Menschen. „Tut mir Leid, Gott, wenn du mir das früher in der Woche gesagt hättest, wäre ich hingegangen, aber ich möchte an unserem letzten Abend hier nichts verpassen“, schloss ich. Im Nachhinein könnte ich schwören, dass Gott mit den Augen gerollt hat. Nach der Anbetung, während wir auf unsere Freunde warteten, schaute ich auf die Beichtschlange und versuchte zu entscheiden, was ich tun sollte. Ein Freund aus unserer Gruppe kam herüber, sah mich an und sagte nur ein Wort: „Pizza.“ Ich sprang auf und rief: „Ja, lasst uns gehen.“ Wir amüsierten uns prächtig, und nachdem ich mich vollgestopft hatte, fiel mir ein, dass ich vielleicht einen großen Fehler gemacht hatte. „Vielleicht hätte ich versuchen sollen, zur Beichte zu gehen“, dachte ich. „Ich glaube, Gott hat zu mir gesprochen, und ich war ungehorsam. Was soll ich jetzt tun? Es könnte zu spät sein.“ Ich begann mich schuldig zu fühlen. Ich fragte Greg nach meinen Chancen, zur Beichte zu gehen. „Es ist schon nach 21 Uhr“, sagte er, „es wird nicht leicht sein, einen Priester zu finden, der noch da ist (vor allem einen englischsprachigen).“ Ich beschloss, es zu versuchen. Wir gingen einen Block zum Beichtstuhl im Freien und fanden ihn leer und dunkel vor. Als wir um die Ecke bogen, sahen wir in der Ferne einen Priester neben einem Schild mit der Aufschrift „English“ sitzen. Ich konnte es nicht glauben. Als ich mich ihm näherte, sagte er: „Ich habe auf dich gewartet.“ Eine Botschaft von Gott Ich setzte mich hin und begann mit meiner Beichte. „Ich sollte Ihnen sagen“, begann ich, „dass ich Probleme mit der Beichte hatte. Alle meine anderen Beichten waren halbherzig und nur aus Pflichtgefühl gemacht. Ich habe das Gefühl, dass Gott mir gesagt hat, ich solle heute Abend hierher kommen, also betrachte ich dies als meine erste Beichte.“ Dann habe ich mein Herz ausgeschüttet. Es dauerte sehr lange. Ich weinte, und obwohl ich das Gefühl hatte, dass ich Jesus meine Sünden im Laufe der Jahre gebeichtet hatte, war es doch etwas Besonderes, sie laut vor einem Priester auszusprechen. Ich hatte Mühe, manche Worte herauszubekommen, aber ich tat mein Bestes. Als ich fertig war, sagte er: „Deine Sünden sind dir vergeben.“ Dann sagte er: „Ich kann sehen, dass du deine Sünden aufrichtig bereust, aber das ist nicht der einzige Grund, warum du hier bist. Du bist hier, weil es dein letzter Abend in Medjugorje ist (das habe ich ihm nicht gesagt!) und du schon lange von Gott frustriert bist. Du wolltest, dass Er auf dieser Reise zu dir spricht, und du hast das Gefühl, dass Er es nicht getan hat. (Auch das habe ich ihm nicht gesagt!)“ „Hier ist die Botschaft Gottes an dich“, sagte der Priester. „Sei geduldig, mach weiter mit dem, was du tust, und vertraue auf mich.“ Ich fing an zu weinen und dann zu lachen, weil ich so von Freude erfüllt war. Ich umarmte ihn und dankte ihm, dass er auf mich gewartet hatte. Ich konnte es kaum erwarten, Keith zu erzählen, was der Priester mir gesagt hatte. Uns wurde klar, dass es einen Grund gab, warum wir an Keiths Jahrestag, an dem er katholisch wurde, in Medjugorje waren. Es gab einen Grund dafür, dass Gott Keith in diesem ersten Jahr nicht allzu viel tun ließ. Wir mussten geduldig und treu sein lernen. Und kurz nach seiner Rückkehr begannen sich für Keith Türen zu öffnen, um seinen Weg zum katholischen Glauben mit anderen teilen zu können. Zum Beispiel hat Keith seit Beginn der Pandemie jeden Nachmittag einen Rosenkranz live auf YouTube gestreamt. Das macht er jetzt seit fast zwei Jahren jeden Tag, wobei über 70 Länder vertreten sind. Man nennt sie jetzt die Rosenkranz-Crew. Menschen aus der ganzen Welt erzählen Keith, dass sein Dienst ihnen geholfen hat. Wir sind sehr dankbar dafür. Ich habe gelernt, dass wir Gott zwar oft darum bitten, zu uns zu sprechen, aber allzu oft haben wir schon entschieden, was wir von ihm hören wollen. Aber Gott liebt es, uns zu überraschen. Ist es nicht verrückt, dass es die Beichte war, die mich damals von der Kirche abgehalten hat, und durch die mich Jesus jetzt mit ganzem Herzen zurückgeholt hat? Bittest du Gott um Rat, willst aber nicht hören, was er sagt? Hast du Probleme mit der Kirche, die du lösen willst? Musst du jemanden um Vergebung bitten? Willst du dich Jesus hingeben und dein Leben ändern? Was auch immer dein Problem ist, versuche, deine Erwartungen loszulassen und einfach zuzuhören! Warte nicht länger. Gott spricht zu dir. Hör zu!
Von: Estelle Nester
Mehr„Ich bin Katholik und werde für Gott sterben, mit einem willigen und bereiten Herzen. Wenn ich tausend Leben hätte, würde ich sie ihm alle opfern.“ Dies waren die letzten Worte eines Mannes, der sich in einer Situation befand, in der er wählen konnte, ob er leben oder sterben wollte. Lorenzo Ruiz, geboren 1594 in Manila. Sein chinesischer Vater und seine philippinische Mutter waren beide katholisch. Er wuchs mit einer dominikanisch geprägten Bildung auf, diente als Messdiener und Sakristan und wurde schließlich professioneller Kalligraph. Er war Mitglied der Bruderschaft vom Allerheiligsten Rosenkranz, heiratete und hatte zwei Söhne mit seiner Frau Rosario. Im Jahr 1636 nahm sein Leben eine tragische Wendung. Fälschlicherweise des Mordes beschuldigt, suchte er die Hilfe von drei Dominikanerpriestern. Diese wollten sich auf eine Missionsreise nach Japan begeben, trotz der dortigen brutalen Christenverfolgung. Als sie in See stachen, ahnte Lorenzo nicht, dass die Gruppe auf dem Weg nach Japan war und welche Gefahr sie dort erwartete. Aus Angst, Spanien würde die Religion nutzen, um in Japan einzumarschieren, so wie sie es glaubten, dass sie es auf den Philippinen getan hatten, leistete Japan erbitterten Widerstand gegen das Christentum. Die Missionare wurden bald entdeckt, inhaftiert und vielen grausamen Folterungen unterzogen, bei denen ihnen unter anderem riesige Mengen Wasser in die Kehlen gegossen wurden. Dann stellten sich die Soldaten abwechselnd auf ein Brett, das ihnen quer über den Bauch gelegt wurde, so dass das Wasser mit Gewalt aus Mund, Nase und Augen strömte. Schließlich wurden sie kopfüber über einer Grube aufgehängt und ihre Körper eng gefesselt, um den Kreislauf zu verlangsamen, die Schmerzen zu verlängern und den Tod hinauszuzögern. Ein Arm blieb immer frei, damit das Opfer seine Absicht zu widerrufen signalisieren konnte. Weder Lorenzo noch seine Gefährten widerriefen. Sein Glaube wurde sogar noch stärker, als seine Verfolger ihn verhörten und mit dem Tod bedrohten. Die heiligen Märtyrer hingen drei Tage lang über der Grube. Dann war Lorenzo tot und die drei noch lebenden Priester wurden enthauptet. Eine schnelle Abkehr von ihrem Glauben hätte ihnen das Leben retten können. Aber stattdessen zogen sie es vor, mit einer Märtyrerkrone zu sterben. Möge ihr Heldentum uns inspirieren, unseren Glauben mit Mut und ohne Kompromisse zu leben.
Von: Graziano Marcheschi
MehrFrage: Ich bin ständig überwältigt von Ängsten - wegen meiner Familie, meiner Gesundheit, meiner finanziellen Situation, meinem Job. Ich bin sogar besorgt darüber, ob ich gerettet bin. Wie kann ich Frieden im Herzen finden, inmitten dieser Ängste? Antwort: Es ist bezeichnend, dass der Satz "Fürchtet euch nicht" 365 mal in der Bibel vorkommt – für jeden Tag des Jahres, einmal! Gott wusste, dass wir täglich daran erinnert werden müssen, dass er das Sagen hat und dass wir unsere Ängste auf Ihn ablegen können! Es ist schwer zu glauben, dass jeder Umstand unseres Lebens bereits in den Händen des allliebenden Gottes liegt. Aber wenn wir auf Gottes Treue schauen und nicht auf unsere Probleme, erkennen wir plötzlich, wie er aus allem etwas Gutes machen kann. Wenn Sie zum Beispiel die Heilige Schrift lesen, erkennt man, wie treu Gott den großen Helden in der Bibel, gegenüber war! Im Alten Testament wurde Josef in die Sklaverei nach Ägypten verkauft und dann ins Gefängnis geworfen. Aber Gott verwandelte diese Tragödie in eine Gelegenheit für Josef, zunächst in der Regierung Ägyptens aufzusteigen und dann rettete er seine Familie, als das Land von einer Hungersnot heimgesucht wurde. Oder im Neuen Testament war Paulus inhaftiert und sein Leben war mehrmals bedroht, aber jedes Mal rettete Gott ihn vor seinen Feinden. Schauen Sie sich das Leben der Heiligen an - hat Gott sie jemals im Stich gelassen? Denken Sie an den heiligen Johannes Bosco – viele Menschen trachteten diesem heiligen Priester nach dem Leben, aber jedes Mal stellte Gott ihm auf wundersame Weise einen besonderen Beschützer an die Seite - einen großen grauen Hund, der in Erscheinung trat, um ihn zu beschützen! Denken Sie an den heiligen Franziskus, der in der Schlacht gefangen genommen wurde und ein Jahr lang im Gefängnis saß – welches, das Jahr zu seiner Bekehrung wurde. Oder denken Sie an den seligen Carlo Acutis, den jungen Teenager, der 2006 im Alter von 15 Jahren an Leukämie starb und dann, wie Gott mit seinem frühen Tod viel Gutes erreichte – Millionen Menschen wurden zur Heiligkeit inspiriert. Ich kann Ihnen sagen, dass der schwierigste Moment meines Lebens war, als ich von der Schule verwiesen wurde und ich meine Pläne für das Priestertum aufgeben sollte, in einer der schönsten und segensreichsten Erfahrungen meines Lebens enden sollte. Denn diese Erfahrung hat mir die Tür zum Priestertum einer anderen, besseren Diözese geöffnet, wo ich meine Begabung und Talente zur Ehre Gottes, einsetzen kann. Die Erkenntnis, dass Gott in meinem Leben eingegriffen hat, kam erst später. Die Art und Weise wie Gott mich in der Vergangenheit beschützt und näher zu ihm gebracht hat, gibt mir die Zuversicht, dass er, der damals mir gegenüber treu war, auch in Zukunft treu sein wird. Und jetzt blicken Sie mal auf Ihr eigenes Leben – Welche Erfahrung haben Sie mit Gott gemacht? Wann hat er Ihnen im Leben geholfen? Konzentrieren Sie sich auf die Versprechungen, die Gott in der Heiligen Schrift macht. Er hat uns nie ein einfaches Leben versprochen - er hat uns versprochen, dass er uns niemals verlassen würde. Er versprach, dass "kein Auge sehen und kein Ohr hören kann, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben". Er hat nie versprochen, dass das Leben immer reibungslos verlaufen wird, aber er hat versprochen, dass „Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt“ (Römer 8,28). Das sind die Versprechen, auf die wir unser Leben aufbauen können! Beten Sie die Litanei des Vertrauens. Die Sisters of Life in New York haben diese schöne Litanei geschrieben, die uns einlädt, unsere Ängste Gott zu überlassen. Sie lautet unter anderem wie folgt: Von der Angst vor der Zukunft befreie mich, Jesus. Von der ruhelosen Selbstsuche in der Gegenwart befreie mich Jesus. Vom Unglauben an Deine Liebe und Deine Gegenwart befreie mich, Jesus. Beten Sie regelmäßig das kurze Gebet: Jesus, ich vertraue auf Dich! Und er kann Ihr Herz mit einem Frieden erfüllen, der alles Verstehen übersteigt.
Von: Pater Joseph Gill
MehrGott tut Wunder! Ja, Geschenke und Überraschungen sind sein großes Faible. Das habe ich in den letzten 25 Jahren, seit ich bewusst mit Jesus unterwegs bin, unzählige Male erlebt. Immer wieder durfte ich mich so tief von Gott beschenkt fühlen, dass ich unendlich dankbar für ein Leben mit ihm bin. Ich wünschte, ich könnte anderen begreiflich machen, welch riesiges Geschenk da auf sie wartet, wenn sie Jesus in ihr Leben lassen würden, dass er sich wirklich erleben lässt und dass er jedes Leben freier, schöner und heller macht. Gleichzeitig habe ich auch den Wunsch, Gott etwas zurückzugeben. Deshalb halte ich immer wieder Ausschau nach Situationen, in denen ich mal etwas Besonderes für ihn tun kann, um ihn zu beschenken. Von einer dieser Situationen, in denen ich mich ganz kühn als Menschenfischerin ausprobieren wollte, um für Jesus einen „dicken Fisch“ zu fangen, möchte ich hier gerne erzählen. Die Tat Dazu muss ich zunächst weit zurück in die Vergangenheit springen – bis ins Jahr 2009. Damals geschah ein sehr trauriges Unglück in der Nachbarschaft meiner Eltern. Silvia, die mit ihrer Familie gegenüber dem Haus meiner Eltern wohnte, tötete ihre 21-jährige geistig behinderte Tochter Katharina. Das Gericht verurteilte sie ein paar Monate später wegen Mordes zu lebenslänglicher Haft, aus der sie frühestens nach 15 Jahren entlassen werden kann. Die Bestürzung der Nachbarn war damals riesig. Katharina war immer so fröhlich und kommunikativ gewesen, jeder mochte sie gern. Und Silvia liebte ihre Tochter doch! Keiner konnte begreifen, wie eine liebende Mutter ihr Kind töten konnte. Dreizehn Jahre lang hörte und wusste kaum jemand etwas von Silvia, während sie im Gefängnis saß. Bis vor einigen Monaten, als sie in den offenen Vollzug wechseln konnte und das große Bedürfnis hatte, Kontakt mit der ehemaligen Nachbarschaft aufzunehmen, um darüber zu sprechen, was damals geschehen war. Doch sie stieß auf verschlossene Türen. In dreizehn Jahren kann viel Gras wachsen, aber für diese Angelegenheit war das Gras wohl noch nicht hoch genug. Niemand wollte ihr wirklich zuhören. Vor verschlossenen Türen Als ich von ihrem Besuch in der Nachbarschaft hörte, taten mir die verschlossenen Türen unglaublich leid. Wie schlimm muss das Leid sein, das diese Mutter seit ihrer Tat mit sich herumschleppt? Wie schrecklich müssen die Schuldgefühle sein? Diese Last muss unvergleichlich schwer sein – und keine Tür wird aufgetan? Ich war sehr betroffen. So gerne wollte ich ihr die Türe öffnen und zuhören, was sie zu sagen hatte, ihr meine Anteilnahme zeigen. Gleichzeitig sah ich eine gewaltige Möglichkeit, ihr von Jesus zu erzählen! Ja, mein Herz begann geradezu, für diesen Gedanken zu brennen. Ich wollte ihr erzählen, dass Jesus sie unfassbar liebt, dass er niemals die Türe zugemacht hätte, wenn sie anklopft, dass er ja gerade zu Leuten wie ihr (und mir und uns allen), zu den Sündern, gekommen ist, für uns in den Tod gegangen ist, um uns zu befreien und zu heilen und um Liebe und Fülle zu schenken. Schließlich ist die Bibel voll von solchen Beispielen, und auch heutige Zeugnisse, die diese biblischen Beispiele bestätigen, gibt es wie Sand am Meer. Eins davon ist auch meines. Ja, so war mein Plan, für den ich so brannte. Wenigstens einen gibt es, der ihr vergibt: Jesus! Den sollte sie unbedingt kennenlernen. Ich verabredete mit Silvia ein Telefonat, das wir während eines ihrer Freigänge aus dem Gefängnis führten. Und dieses Gespräch war einfach überwältigend. Es zeigte mal wieder: Gott ist ein Gott, der Wunder tut und zudem ist er immer wieder für eine Überraschung gut! Wir telefonierten ganze dreieinhalb Stunden. Silvia erzählte mir, dass sie es selbst niemals für möglich gehalten hätte, dass sie ihre geliebte Tochter töten könnte. Sie wird es nie begreifen können und muss doch für immer mit dieser Tatsache leben. Sie hatte damals mehrfache Bandscheibenvorfälle hinter sich, seit Monaten heftigste Schmerzen, schlaflose Nächte, vier verschiedene Opiate als Medikamente gegen die schlimmen Schmerzen, obendrein Tramal, ein weiteres auf die Psyche wirkendes Schmerzmedikament. Dann kam eine Situation, in der ihre Tochter Lust auf Provokation hatte. Ein kurzer Moment unter ungünstigen Umständen, in dem die Nerven durchbrannten. „Ich wollte doch nur, dass sie ruhig ist“, sagte Silvia damals wie in Dauerschleife, als die Polizei kam. Leider wurde damals keine Blutprobe entnommen, die hätte zeigen können, dass sie nicht zurechnungsfähig war. Jesus in der U-Haft Mein Plan, Silvia von Jesus zu erzählen, wurde gründlich durchkreuzt. Denn überraschenderweise war es ausgerechnet sie, die mir mit brennendem Herzen von Jesus erzählte! Und sie hatte mir viel von ihm zu erzählen. Jesus war ihr schon kurz nach ihrer Festnahme, in der U-Haft, begegnet, als ihr bewusst wurde, was geschehen war. Sie war damals davon überzeugt, mit dieser Tat nicht weiterleben zu können. Doch er wollte, dass sie durchhält und lebt; er begleitete sie durch die Jahre im Gefängnis, die von Hinterhältigkeit, Zwietracht, Unfairness und Machtlosigkeit und dem Verlust ihrer Menschenwürde geprägt waren. Er war und ist ihr Trost und ihr ganzer Halt. Mir ist es mal wieder nicht gelungen, Gott zu beschenken. Ich konnte keinen „Fisch für ihn fangen“, das hatte er schon längst selbst getan. Aber wieder mal hat er mich ganz unerwartet überrascht und mit beeindruckenden Geschenken überschüttet – durch Silvia. Er hat mich durch sie erleben lassen, dass es wirklich nichts gibt, was uns von ihm trennen kann. Er kommt sogar ins Gefängnis, er kommt sogar, wenn du etwas getan hast, was du selbst so zutiefst verabscheuungswürdig findest, dass du dich zur Strafe umbringen möchtest. Er begleitet tatsächlich durch dunkelste Täler, auch wenn wir selbst schuldig an diesem finstersten Tal sind. Er will trotzdem das Licht darin sein. Durch alles, was Silvia mir erzählte, durfte ich Demut lernen. Sag niemals nie! Urteile niemals über die Tat eines anderen! Denn du kannst nie in sein Herz schauen und du weißt nie, unter welchen Umständen du selbst zu Dingen fähig wärst, von denen du denkst, dass du sie niemals tun würdest. Wir haben Jesus wirklich alle gleich nötig! Und wie unfassbar wunderbar, dass wir ALLE eingeladen sind, unser Leben durch ihn heiler und schöner werden zu lassen. Das Rezept dazu: Jesus ins Leben lassen, Geschenke annehmen, auspacken und staunen!
Von: Barbara Lishko
MehrIch war im St. Joseph Kloster in Covington, LA, nicht weit von New Orleans entfernt. Ich war dort, um vor etwa dreißig Benediktiner-Äbten aus dem ganzen Land zu sprechen, die sich zu einigen Tagen der Besinnung und Einkehr getroffen hatten. An den Wänden der Abteikirche und des Refektoriums des St. Joseph Klosters sind wunderbare Gemälde von Pater Gregory de Wit abgebildet. Er war ein Mönch von Mont César in Belgien, der viele Jahre lang in unserem Land sowohl in St. Meinrad in Indiana als auch in St. Josephs arbeitete, bevor er im Jahr 1978 verstarb. Ich bewundere seit langem seine unverwechselbare, schrullige und theologisch informierte Kunst. In der Apsis der Abteikirche stellte de Wit eine Reihe von geflügelten Engeln dar, die über den Bildern der sieben Todsünden schweben, was die tiefe Wahrheit ausdrückt, dass die richtige Verehrung Gottes unsere geistigen Funktionsstörungen überwindet. Aber eine Neuheit von de Wits Bildprogramm ist, dass er eine achte Todsünde hinzufügte, die er in einem Kloster als besonders zerstörerisch empfand – nämlich das Tratschen. Mit den Klöstern hatte er natürlich recht, aber ich würde sagen, dass er mit so ziemlich jeder Art von menschlicher Gemeinschaft ebenso recht gehabt hätte: Familie, Schule, Arbeitsplatz, Gemeinde usw. Klatsch und Tratsch sind Gift. Punkt. De Wits Gemälde nahm prophetisch das Lehramt unseres derzeitigen Papstes vorweg, der Klatsch und Tratsch oft angeprangert hat. Hier ein Auszug aus einer kürzlich gehaltenen Rede von Papst Franziskus: „Bitte, Brüder und Schwestern, lasst uns versuchen, nicht zu tratschen. Klatsch ist eine Plage, schlimmer als COVID. Schlimmer! Lasst uns eine große Bemühung anstreben. Kein Klatsch und Tratsch!" Und damit wir nicht einfach irgendwie darüber hinweggehen, fuhr er fort: „Der Teufel ist der größte Schwätzer." Diese letzte Bemerkung ist nicht einfach blumiges Gerede, denn der Papst weiß sehr wohl, dass die beiden Hauptnamen des Teufels im Neuen Testament diabolos (der Zerstreuer) und Satanas (der Ankläger) sind. Ich kann mir keine bessere Charakterisierung vorstellen, was Klatsch und Tratsch anrichtet und was sie eigentlich sind. Vor nicht allzu langer Zeit schickte mir ein Freund ein YouTube-Video mit einem Vortrag von Dave Ramsey, einem Unternehmens- und Finanzberater. Mit der Vehemenz von Papst Franziskus sprach sich Ramsey gegen Klatsch und Tratsch am Arbeitsplatz aus und stellte klar, dass er diese Praxis nicht toleriert. Hilfreich dabei ist, dass er Klatsch wie folgt definierte: etwas Negatives mit jemandem zu besprechen, der das Problem nicht lösen kann. Um die Dinge etwas konkreter zu machen: Eine Person in Ihrer Organisation würde tratschen, wenn sie gegenüber einem Kollegen über IT-Probleme meckert, der gar keine Kompetenz oder Befugnis zur Lösung von IT-Angelegenheiten hat. Es wäre beispielsweise auch Tratsch, wenn eine Mitarbeiterin ihre Wut über ihren Chef gegenüber Personen äußert, die in der Diensthierarchie unterhalb eingeordnet sind und somit absolut nicht in der Lage sind, konstruktiv auf die Kritik zu reagieren. Ramsey liefert ein anschauliches Beispiel aus seiner eigenen Erfahrung. Er erzählt, wie er eine Sitzung mit seinem gesamten Verwaltungsteam hatte, in der er einen neuen Ansatz vorstellte, den sie umsetzten sollten. Er verließ die Sitzung, bemerkte dann aber, dass er seine Schlüssel vergessen hatte, und machte sich auf den Weg zurück in den Raum. Dort stellte er fest, dass eine „Sitzung nach der Sitzung" stattfand, angeführt von einer Mitarbeiterin, die mit dem Rücken zur Tür den Chef vor den anderen lautstark verurteilte. Ohne zu zögern, rief Ramsey die Frau in sein Büro, und im Einklang mit seiner Null-Toleranz-für-Klatsch-Politik, feuerte er sie. Das soll natürlich nicht heißen, dass es in menschlichen Gesellschaften nie Probleme gibt, und noch weniger, dass niemals Beschwerden geäußert werden sollten. Es bedeutet vielmehr, dass man sich auf nicht beleidigende Weise damit in der Diensthierarchie nach oben genau an denjenigen wendet, der konstruktiv damit umgegehen kann. Wenn diese Methode befolgt wird, ist Klatsch und Tratsch nicht im Spiel. Ich möchte Ramseys Erkenntnis ergänzen mit einer Einsicht von John Shea, einem ehemaligen Lehrer von mir. Vor Jahren sagte uns Shea, dass wir uns völlig frei fühlen sollten, eine andere Person genau in dem Maße und in dem Ausmaß zu kritisieren, wie wir bereit sind, der Person bei der Bewältigung des Problems zu helfen, das wir erkannt haben. Wenn wir voll und ganz helfen wollen, sollten wir so heftig kritisieren, wie wir wollen. Wenn wir eine mäßige Bereitschaft zu helfen haben, sollten wir unsere Kritik abmildern. Wenn wir, wie es typischerweise der Fall ist, nicht die geringste Bereitschaft haben zu helfen, sollten wir einfach den Mund halten. Eine Beschwerde in der Hierarchie nach oben zu richten, ist hilfreich; sie in der Hierarchie nach unten zu richten, ist Klatsch und Tratsch – und das ist das Werk des Teufels. Darf ich einen freundlichen Vorschlag machen? Wir befinden uns an der Schwelle zur Fastenzeit, der großen Zeit der Kirche der Buße und Selbstdisziplin. Anstatt in dieser Fastenzeit auf Süßspeisen oder das Rauchen zu verzichten, verzichte auf Klatsch und Tratsch. Versuche vierzig Tage lang, dich nicht negativ über diejenigen zu äußern, die nicht in der Lage sind, das Problem zu lösen. Und wenn du dich versucht fühlst, diesen Vorsatz zu brechen, denke an die Engel von de Wit, die über dir schweben. Glaube mir, du und alle um dich herum werden viel glücklicher sein.
Von: Bishof Robert Barron
Mehr