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In meiner Familie waren wir fünf Kinder und lebten in einer kleinen Wohnung. Nahezu das ganze Familienleben wurde von meinem Vater, einem Kroaten, geprägt, in dessen Vorstellungen ein Mädchen nichts zählte. Als drittes Mädchen war ich ein „Sandwichkind“: nicht geliebt, nicht angenommen, einfach nur da. Mein Bruder hingegen wurde regelrecht auf einen Sockel gehoben, obwohl er das gar nicht wollte.
Zu meinen seelischen Wunden gesellten sich nun noch die körperlichen: Jahrelang wurde ich von meinem Vater gedemütigt, geschlagen und missbraucht. Er drückte mir dabei immer die Hand auf den Mund, damit ich nicht schreien konnte. Mundtot sollte ich sein. Wie einen Gegenstand „verlieh“ er mich. Ein befreundeter Zahnarzt verabreichte mir K.O.-Tropfen, um mich dann zu vergewaltigen. Unglaublich, aber ich kannte es als Kind nicht anders. Ich bin ja schuld an allem, dachte ich, weil ich nur ein Mädchen bin. Als einmal mein Bruder etwas angestellt hatte, lief ich sofort zu meiner Mutter. Sie schimpfte dann mit ihm. Doch mein Vater erfuhr davon und bestellte mich zu sich. Mit voller Wucht traf mich seine Faust ins Gesicht. Meine Lippe platzte, ich fiel zu Boden. Ohne zu Zögern packte er einen Tennisschläger und prügelte weiter auf mich ein, bis ich mich nicht mehr bewegen konnte. Still litt ich vor mich hin. Jahre später stellte sich heraus, dass einer meiner Lendenwirbel gebrochen war.
Mein Leben war ein Scherbenhaufen, meine Kindheit eine einzige Dunkelheit. Niemand hatte mir je gesagt, wie wertvoll ich den Augen Gottes bin. Wenn ich es nicht mehr aushielt, lief ich in eine Kirche. Das war mein Zufluchtsort, an dem ich still in meiner Bank sitzen und Tränen vergießen konnte. Von einem Priester, der unser Religionslehrer war, hörte ich zum ersten Mal von Gott. Er strahlte eine so große Freude und Fürsorge aus, dass es mich immer wieder in die Kirche zog.
Meine Jugendzeit war rebellisch. Um aufzufallen und zu provozieren, kleidete ich mich wie ein Punk. Der „Männerwelt“ wollte ich es ein für alle Mal heimzahlen, was sie mir angetan hatte. Mit vielen Bekanntschaften und einer gehörigen Portion Arroganz wollte ich meine innere Leere überspielen. Plötzlich wurden Esoterik und fernöstliche Heilslehren interessant für mich. Jeden Strohhalm ergriff ich. Als ich mit 30 Jahren meinen Mann kennenlernte, der damals Buddhist war, konvertierte ich ebenfalls zum Buddhismus. Die Antworten auf die großen Fragen des Lebens, die diese Religion gab, schienen so einfach und perfekt zu sein.
Ein Heilpraktiker, den ich regelmäßig aufsuchte, zeigte meinem Mann und mir 2004 ein Video von Schwester Margaritha Valapilla. Voller Begeisterung rief die indische Ordensfrau, dass Jesus lebt. Das traf mich mitten ins Herz! Mir liefen die Tränen und auch mein Mann weinte, so sehr hat uns das berührt. Wer ist dieser Jesus? Wir kannten ihn ja nur von einem großen Holzkreuz, das wir mal in der Kirche gesehen hatten.
Wir beschlossen, einen Gebetstag von Schwester Margaritha in ihrem Evangelisationszentrum in Bad Soden-Salmünster zu besuchen. Und auch hier war ihre Botschaft klar: Jesus lebt! Er liebt uns und möchte zu uns ganz persönlich kommen. Während dieser intensiven Gebetstage durfte ich die größte Liebe erfahren, die es auf Erden gibt. Ich kam mir vor wie eine vertrocknete Blume, die plötzlich frisches Wasser bekommt. Wie ein Schwamm nahm ich die Liebe auf. Jesus liebt mich Sünder, mich Nichts, mich unscheinbares Wesen, über alles!
In der Folgezeit wurden die eucharistische Anbetung und die Heilige Messe zu einem festen Bestandteil meines Alltags. Es fühlte sich an, wie frisch verliebt zu sein. „Jesus lebt!“ – mit diesem Spruch ließ ich mir ein T-Shirt drucken und lief so durch die Stadt. Einmal hatte ich einer Verkäuferin in der Bäckerei Zeugnis gegeben, worauf sie sich auch bekehrte. Auf mein weißes Auto klebte ich rote Herzen und schrieb darauf: „Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist die Liebe.“ Groß und auffällig musste es sein.
Was für eine Liebe und Freude hatte ich im Herzen! Heute weiß ich, dass Jesus mich auch in meinen vielen dunklen Stunden nie allein gelassen hat. Dafür bin ich dankbar. Hätte ich diesen festen Glauben damals bereits gehabt, hätte ich viel mehr vertrauen können. Und wie hätte sich wohl mein Vater verhalten, wenn er von der Liebe Jesu erfahren hätte? Wir dürfen das lebensverändernde Licht des Evangeliums niemals unter einen Scheffel stellen. Jesus ist keine Figur, keine Erfindung oder ein bloßer Weisheitslehrer: Er lebt und er sichert uns seine Liebe zu! Alle meine tiefen Wunden hat Jesus nach und nach geheilt und meinem Leben einen wunderbaren Sinn und Würde gegeben. Ich durfte die Liebe finden, sodass ich zu einem frohen und glücklichen Menschen geworden bin. Mit seiner Kraft konnte ich sogar meinem Vater vergeben. Ich kann ihn heute sogar in den Arm nehmen und ihm sagen: „Ich habe dich lieb.“
Monika Winter geboren 1967, ist glücklich verheiratete Hausfrau, Mutter von zwei Kindern und (gefühlte) Weltmeisterin im Kartoffelschälen. Gemeinsam mit ihrer Familie lebt sie in Annweiler am Trifels. Neuevangelisation ist ihr ein Herzensanliegen, sodass sie auch ein Gründungsmitglied der Initiative „Evangelisation: HEUTE!“ ist. Mehr erfahren unter www.wahrheit-erkennen.info.
Pater Joseph Gill schreibt regelmäßig für Shalom Tidings. Hier öffnet er sein Herz und erzählt die Geschichte seines Lebens: wie er sich verliebte … Die Geschichte meiner Berufung ist wohl weniger die eines Rufs als vielmehr eine Liebesgeschichte mit dem Einen, der mich geschaffen und mein Herz an das Seine gezogen hat. Schon als ich sehr jung war, liebte ich den Herrn. Ich erinnere mich, dass ich mit acht oder neun Jahren in meinem Zimmer in der Bibel las. Das Wort Gottes begeisterte mich so sehr, dass ich sogar versuchte, mein eigenes Bibelbuch zu schreiben (was natürlich schief gehen musste). Ich träumte davon, Missionar zu werden oder Märtyrer und mein Leben großherzig für Christus hinzugeben. Doch dann kamen meine Teenagerjahre, und meine Leidenschaft für Christus wurde unter weltlichen Sorgen begraben. Jetzt drehte sich mein Leben nur noch um Baseball, Mädchen und Musik. Mein neues Ziel war es, ein reicher und berühmter Rockmusiker oder Sportreporter zu werden. Zum Glück gab der Herr mich aber nicht auf. Als ich vierzehn Jahre alt war, durfte ich mit meiner Jugendgruppe auf eine Pilgerreise nach Rom gehen. Als ich im Kolosseum stand, dachte ich: „Mehr als zehntausend Männer, Frauen und Kinder haben hier an dieser Stelle ihr Blut für Christus vergossen. Warum kümmert mich eigentlich mein Glaube nicht mehr?“ Die Sixtinische Kapelle beeindruckte mich – nicht wegen ihrer Decke, sondern wegen des Gemäldes an der hinteren Wand: Michelangelos „Jüngstes Gericht“. Darin werden die Folgen von Lebensentscheidungen eindringlich dargestellt: Himmel und Hölle. Plötzlich durchfuhr mich der Gedanke, dass ich die Ewigkeit an einem dieser beiden Orte verbringen werde. Ich dachte mir: „Wo gehe ich dann einmal hin?“ Als ich zurückkam, wusste ich, dass ich einiges ändern musste ... aber das war leichter gesagt als getan. Ich war gefangen in einer Fülle von Jugendsünden, in Ängsten und in Dramen. So versuchte ich nur halbherzig, ein Gebetsleben zu entwickeln, aber es schlug keine Wurzeln. Ich kann nicht sagen, dass ich mich wirklich um Heiligkeit bemühte. Daher bedurfte es weiterer Begegnungen mit dem Herrn, bis er mein Herz erobert hatte. Zunächst führte meine Gemeinde die Ewige Anbetung ein, die den Menschen rund um die Uhr die Möglichkeit bietet, vor der Eucharistie zu beten. Meine Eltern meldeten sich, um jede Woche eine Stunde Anbetung zu halten, und sie luden auch mich ein, daran teilzunehmen. Zuerst lehnte ich ab – schließlich wollte meine Lieblingssendungen im Fernsehen nicht verpassen! Doch dann überlegte ich: „Wenn ich wirklich glaube, was ich über die Eucharistie sage – dass sie wahrhaft der Leib und das Blut Jesu Christi ist – warum sollte ich dann nicht eine Stunde mit ihm verbringen wollen?“ Also begann ich widerstrebend, zur Anbetung zu gehen ... und verliebte mich dann in Ihn! Diese eine wöchentliche Stunde der Stille, der Schriftlesung und des Gebets führte zur Erkenntnis von Gottes persönlicher, leidenschaftlicher Liebe zu mir ... und ich fing an, mir zu wünschen, diese Liebe mit meinem ganzen Leben zu erwidern. Das einzig wahre Glück Etwa zur gleichen Zeit führte mich Gott dann zu einigen Ferienfreizeiten, die mich sehr verändern sollte. Darunter war ein katholisches Familien-Sommerlager namens Catholic Family Land in Ohio. Dort traf ich zum ersten Mal auf Kinder in meinem Alter, die ebenfalls eine tiefe Liebe zu Jesus hatten, und ich erkannte, dass es möglich war – und sogar cool! – als junger Mensch nach Heiligkeit zu streben. Dann begann ich, an Wochenendfreizeit für Jungen im Highschool-Alter bei den Legionären Christi teilzunehmen, und fand hier noch mehr Freunde, deren Liebe zu Christus meinen geistlichen Weg sehr unterstützte. Schließlich begann ich in der Oberstufe, Kurse an einem örtlichen Community College zu belegen. Bis dahin war ich immer zu Hause unterrichtet worden und daher ziemlich behütet gewesen. Aber in diesen College-Kursen traf ich nun auf atheistische Professoren und hedonistische Mitschüler, deren Leben sich um die nächste Party, den nächsten Lohn und die nächste Affäre drehte. Doch mir fiel auf, dass sie dabei ziemlich unglücklich wirkten! Ständig waren sie auf der Suche nach dem nächsten Kick und lebten nicht für etwas, das größer war als sie selbst. Das machte mir klar, dass das einzig wahre Glück darin besteht, sein Leben für andere hinzugeben – und für Christus. Seitdem wusste ich, dass sich mein Leben um den Herrn Jesus drehen musste. Ich begann meine Ausbildung an der Franciscan University und besuchte das Priesterseminar Mount St. Mary's in Maryland. Aber auch heute als Priester geht die Reise weiter. Jeden Tag beweist mir der Herr immer wieder neu seine Liebe und führt mich noch tiefer in sein Herz. Ich bete, dass auch Sie alle, liebe Leserinnen und Leser von Shalom Tidings, Ihren Glauben als eine radikale und wunderschöne Liebesaffäre mit „dem, der meine Seele liebt“.
Von: Pater Joseph Gill
MehrDie freischaffende Künstlerin Holly Rodriguez war ihr ganzes Leben lang eine Atheistin und hatte sich nie Gedanken über Gott gemacht oder in Erwägung gezogen, einer Religion beizutreten oder sogar in die Kirche zu gehen, bis eines Tages … Es war im Dezember 2016, als ich an einem Wintermorgen aufwachte und nichts anderes als meine übliche Tasse Kaffee wollte. Mein ganzes Leben lang war ich eine Atheistin gewesen. Ich hatte nie über Gott nachgedacht und schon gar nicht darüber, einer Religion beizutreten oder in die Kirche zu gehen. Jedoch hatte ich an diesem Tag, ohne jeglichen Grund, plötzlich den Wunsch in die Kirche zu gehen. Es war nichts Ungewöhnliches in meinem Leben passiert, das diesen plötzlichen Sinneswandel herbeigeführt hat. Ich lebte ein normales, ruhiges Leben als eine freischaffende Künstlerin in einer kleinen Küstenstadt in Kent, England. Ich suchte nach der nächstgelegenen Kirche, die an diesem Tag geöffnet hatte, und fand eine römisch-katholische Kirche in fußläufiger Entfernung, was eine große Überraschung für mich war. Obwohl ich schon öfters in dieser Gegend war, hatte ich diese Kirche noch nie bemerkt. Es ist erstaunlich, wie blind wir für die Gegenwart Gottes sind und wie nahe er aber doch uns ist, wenn wir unseren Lebensweg mit einem verschlossenen Herzen gehen. Der Rückruf Ich rief in dieser Kirche an und eine nette Dame nahm den Hörer ab. Sie stellte sich als die Gemeindesekretärin vor, und ich stellte ihr einige Fragen, die sie mit Freude beantwortet hat. Sie sagte mir, dass es eine katholische Kirche ist und dass sie dem Priester von meinem Anruf erzählen würde, und so verabschiedeten wir uns. Ich war schüchtern und wusste nicht, was mich erwarten würde. Ich war schon immer eine Person, die alles über eine Situation wissen wollte, bevor sie eine Entscheidung trifft. Ich wusste nicht, was eine katholische Kirche war, und hatte auch noch nie einen Priester getroffen. Ich entschied mich dazu, mir einen Tag von der Arbeit freizunehmen, um etwas über den katholischen Glauben zu lernen, und las darüber mehrere Stunden auf Wikipedia nach. Und da läutete mein Telefon. Am Ende der Leitung war eine freundliche Stimme – ein Priester, der sich als Pater Mark vorstellte. Er war sehr freundlich und enthusiastisch, was mich schockierte. Ich hatte noch nie in meinem Leben jemanden getroffen, der so begeistert war, mich kennenzulernen und willkommen zu heißen. Wir machten einen Termin für den nächsten Tag aus, an dem ich die Kirche besuchen könnte. Als ich ankam, wurde ich von Pater Mark in seiner Soutane begrüßt. Es war das erste Mal, dass ich einen Priester persönlich sah, und erinnere mich daran, dass ich von seiner Soutane sehr fasziniert war. Ich hatte wohl noch nie darüber nachgedacht, wie Priester aussehen. Ich hatte nur hier und da den Papst in den Fernsehnachrichten gesehen, aber nie etwas darüber hinaus. Pater Mark setzte sich mit mir hin und wir unterhielten uns einige Stunden, woraufhin er mich zu einem katholischen Glaubenskurs einlud. Er meinte auch, dass es eine gute Idee sei, direkt damit zu beginnen, zur Messe zu gehen, was ich dann auch tat. Ich kann mich noch an diese erste Messe erinnern, bei der ich je war. Es war der Gaudete-Sonntag, und ich saß in der vordersten Reihe, völlig ahnungslos, was die Verhaltensregeln in einer Kirche betraf. Alle um mich herum standen, saßen, standen dann wieder und knieten manchmal und sprachen das Glaubensbekenntnis und andere Gebete. Für mich war das alles neu und ein wenig einschüchternd, aber auch faszinierend. So gut ich es konnte, folgte ich dem, was alle anderen taten. Der Priester trug ein wunderschönes rosafarbenes Gewand, das sehr prunkvoll und edel aussah. Er sang am Altar, und ich schaute und hörte aufmerksam zu, als Weihrauch die Kapelle erfüllte. Es war eine sehr schöne englische Messe, und von da an wusste ich, dass ich wiederkommen würde. Direkt zum Herzen Es hatte mir so gut gefallen, dass ich jedes Wochenende wiederkam und sogar damit begann, täglich zur Messe zu gehen. Mit jeder Begegnung wuchs meine Liebe zu Jesus. Bei meiner ersten Christmette an Heiligabend hielt der Priester das Christkind, in seinen elfenbeinfarbenen Satinmantel gehüllt, wie eine Monstranz. Als er, begleitet von gesungenen Gebeten, mit dem Christkind durch die Kapelle zur Krippe ging, war ich zu Tränen gerührt. Das war ein so schöner Moment! Ich hatte noch nie in meinem Leben so etwas gesehen. Als ich mich auf die Aufnahme in die katholische Kirche vorbereitete, verbrachte ich viel Zeit damit zu Hause zu lesen, vor allem aus dem Katechismus, den mir die Priester aus der Pfarre gegeben hatten. Eine Woche vor meiner Taufe wurde mir gesagt, dass ich mir für meine Firmung einen Heiligen aussuchen müsse. Es gab jedoch Tausende von Heiligen und ich wusste nicht, wie ich aus ihnen allen einen wählen sollte. Ich wusste nichts von ihnen, außer von der heiligen Philomena, da der Priester einmal an einem Sonntagmorgen eine Predigt über sie gehalten hatte. Durch göttliche Fügung stieß ich auf ein faszinierendes Buch, „Die innere Burg“, als ich als Freiwillige im Pfarrcafé arbeitete. Es wurde von einer spanischen Heiligen geschrieben, der heiligen Karmelitin Teresa von Avila, von der ich noch nie gehört hatte. Da meine Familie spanischer Abstammung ist, wählte ich sie als meine Patronin, obwohl ich nicht viel über sie wusste. Schließlich wurde ich während der Osternachtmesse am 15. April 2017 in der katholischen Kirche getauft und gefirmt. Ich war so aufgeregt, dass ich nun das Allerheiligste und nicht nur einen Segen, am Altargeländer empfangen konnte, sodass ich dann auch am Ostersonntag in aller Frühe aufstand, um mit dem Chor in der Festmesse zu singen. Bald darauf trat ich der Legion Mariens bei und begann den Rosenkranz zu beten, Rosenkränze zu basteln und Missionsarbeit in unserer Gemeinde zu leisten, um die ausgetretenen Katholiken wieder zur Messe zu bringen und den Rosenkranz mit anderen Personen zu Hause zu beten. Die heilige Theresa blieb ein prägender Einfluss in meinem Leben und lehrte mich, Jesus mehr und mehr zu lieben. Ich hatte aber keine Ahnung, wer die Karmeliten waren, bis ich an einer Tageswallfahrt unserer Pfarrei zum Schrein des heiligen Simon Stock in Aylesford Priory, einem historischen Haus der Karmeliten, teilnahm. Eine radikale Veränderung Einige Jahre später stieß ich auf einen anderen Spanier, den heiligen Josemaria Escrivá, der ebenfalls eine große Liebe zur heiligen Teresa von Avila und den Karmeliten hatte. Er war der Gründer des Opus Dei, einer Prälatur innerhalb der katholischen Kirche, der ich als Mitarbeiterin beigetreten war, mit der Mission, für die Mitglieder und Priester zu beten. Ich spürte, dass Gott mich zu einer tieferen Hingabe rief, aber ich wusste nicht, ob ich das im Opus Dei oder im Ordensleben als Klosterschwester tun sollte. Ein befreundeter Priester sagte mir, dass ich mich entscheiden müsse, welchen Weg ich einschlagen wolle, um nicht für immer in Ungewissheit zu verharren. Er hatte recht, und so begann ich zu beten, zu fasten und auf Gottes Stimme zu hören. Mein Leben hatte sich innerhalb einer kurzen Zeit stark verändert und ich litt unter einer „dunklen Nacht der Seele“ (wie es Johannes vom Kreuz, ein heiliger Karmelit, genannt hatte). Mein Kreuz fühlte sich sehr schwer an, aber ich wusste, dass alles gut werden würde, wenn ich weiter an meinem Glauben festhielt. Ich musste mein Verlangen, alles unter Kontrolle haben zu wollen, loslassen, Gott die Führung überlassen und aufhören, gegen seinen Willen anzukämpfen. Ich war zu sehr mit meinem eigenen Ego und meinen Wünschen beschäftigt, um auf ihn hören zu können. Als ich diese Erleuchtung bekam, beschloss ich, loszulassen und jeden Tag so, wie er kam, als ein Geschenk Gottes zu nehmen und ihm die Führung zu überlassen. Ich entwickelte die Vorstellung, dass Gott uns dahin platziert, wo wir im Leben sind, weil er uns genau dort zu diesem bestimmten Zeitpunkt braucht. Ich machte mich selbst zu einem Instrument seines göttlichen Willens. Als ich mich ihm hingab, zeigte mir Gott, dass alles so geschehen war, weil er mich von Anfang an gerufen hatte. Sanftes Licht führen Ich empfing immer wieder Geschenke von den Heiligen, die mich zum Karmel führten. Eines Tages war ich von einer hellen rosafarbenen Rose fasziniert, die durch Zement wuchs. Später fand ich heraus, dass es der Geburtstag der heiligen Thèrése von Lisieux war, die einst sagte, dass sie den Menschen Rosen als Zeichen des Himmels schicken würde. Genau am selben Tag stieß ich in einem Laden auch auf eine Schachtel mit hübschen, nach Rosen duftenden Räucherstäbchen, mit einem Bild der heiligen Thèrése von Lisieux auf der Schachtel. All diese kleinen Zeichen trugen dazu bei, Samen der Berufung und des Glaubens in mir zu säen. Während ich diesen Artikel schreibe, stehe ich kurz davor, mein sechsjähriges Jubiläum als Katholikin zu feiern, und bereite mich darauf vor, in den heiligen Garten unserer Lieben Frau vom Berge Karmel einzutreten. Indem ich die Berufung zur Klosterschwester annehme, verbringe ich mein Leben, wenn Gott es so will, damit, für die Kirche, die Welt und die Priester zu beten. Es war eine lange Reise, und auf diesem Weg habe ich so viele wunderbare Menschen getroffen. Die heilige Thèrése von Lisieux bezeichnete den Karmel als ihre Wüste, in der unser Herr vierzig Tage in Besinnung und Gebet verbrachte. Aber für mich ist es der Garten von Gethsemane, wo unser Herr zwischen Olivenbäumen in Todesangst saß. Ich schließe mich seiner Todesangst mit grenzenloser Liebe an und gehe mit ihm auf der Via Dolorosa. Gemeinsam leiden wir für die Seelen und opfern der Welt unsere Liebe auf.
Von: Holly Rodriguez
Mehr„Ich bin Katholik und werde für Gott sterben, mit einem willigen und bereiten Herzen. Wenn ich tausend Leben hätte, würde ich sie ihm alle opfern.“ Dies waren die letzten Worte eines Mannes, der sich in einer Situation befand, in der er wählen konnte, ob er leben oder sterben wollte. Lorenzo Ruiz, geboren 1594 in Manila. Sein chinesischer Vater und seine philippinische Mutter waren beide katholisch. Er wuchs mit einer dominikanisch geprägten Bildung auf, diente als Messdiener und Sakristan und wurde schließlich professioneller Kalligraph. Er war Mitglied der Bruderschaft vom Allerheiligsten Rosenkranz, heiratete und hatte zwei Söhne mit seiner Frau Rosario. Im Jahr 1636 nahm sein Leben eine tragische Wendung. Fälschlicherweise des Mordes beschuldigt, suchte er die Hilfe von drei Dominikanerpriestern. Diese wollten sich auf eine Missionsreise nach Japan begeben, trotz der dortigen brutalen Christenverfolgung. Als sie in See stachen, ahnte Lorenzo nicht, dass die Gruppe auf dem Weg nach Japan war und welche Gefahr sie dort erwartete. Aus Angst, Spanien würde die Religion nutzen, um in Japan einzumarschieren, so wie sie es glaubten, dass sie es auf den Philippinen getan hatten, leistete Japan erbitterten Widerstand gegen das Christentum. Die Missionare wurden bald entdeckt, inhaftiert und vielen grausamen Folterungen unterzogen, bei denen ihnen unter anderem riesige Mengen Wasser in die Kehlen gegossen wurden. Dann stellten sich die Soldaten abwechselnd auf ein Brett, das ihnen quer über den Bauch gelegt wurde, so dass das Wasser mit Gewalt aus Mund, Nase und Augen strömte. Schließlich wurden sie kopfüber über einer Grube aufgehängt und ihre Körper eng gefesselt, um den Kreislauf zu verlangsamen, die Schmerzen zu verlängern und den Tod hinauszuzögern. Ein Arm blieb immer frei, damit das Opfer seine Absicht zu widerrufen signalisieren konnte. Weder Lorenzo noch seine Gefährten widerriefen. Sein Glaube wurde sogar noch stärker, als seine Verfolger ihn verhörten und mit dem Tod bedrohten. Die heiligen Märtyrer hingen drei Tage lang über der Grube. Dann war Lorenzo tot und die drei noch lebenden Priester wurden enthauptet. Eine schnelle Abkehr von ihrem Glauben hätte ihnen das Leben retten können. Aber stattdessen zogen sie es vor, mit einer Märtyrerkrone zu sterben. Möge ihr Heldentum uns inspirieren, unseren Glauben mit Mut und ohne Kompromisse zu leben.
Von: Graziano Marcheschi
MehrMeine Frau Christa und ich wuchsen beide in gläubigen Familien auf. Unsere Eltern legten uns ein wichtiges Fundament im Glaubensleben. In der Zeit unseres Kennen- und Liebenlernens hatte Christa zum ersten Mal eine Glaubenserfahrung mit dem Beten des Rosenkranzes. Sie musste sich einer Bandscheibenoperation unterziehen, wovor sie Angst hatte. Am Tag davor betete sie voll Vertrauen den Rosenkranz, und der Eingriff hatte zu hundert Prozent geklappt, sodass Christa schmerzfrei war und wieder arbeiten konnte. Am 10. Juli 1999 heirateten wir und errichteten in St. Thomas am Blasenstein ein eigenes Haus. Unser größter Wunsch wären eigene Kinder gewesen, was uns jedoch leider nicht zuteilwurde. Für uns war die Kinderlosigkeit einer der größten inneren Schmerzen. Doch Gottes Pläne sind viel weitreichender als unsere. Natürlich suchten wir Wege, um eigene Kinder zu bekommen, und suchten Hilfe bei Heilpraktikern und in der Esoterik. Jedoch half das alles nicht und gab keinen inneren Frieden, wofür wir im Nachhinein Gott sehr dankbar sind, da dies ein Irrweg ist. Wir informierten uns auch über künstliche Befruchtung. Doch auch vor diesem falschen Weg hat uns Gott beschützt, da künstliche Befruchtung gegen die Lehre der Kirche steht. Nach ungefähr zwei Jahren des Suchens kam Jesus, und Er begann uns auf den richtigen Weg zu führen. Das war der Beginn eines sehr intensiven Glaubenslebens, wo wir Schritt für Schritt, durch Exerzitien, Weihe an Jesus durch Maria, Leben-im-Heiligen-Geist-Seminar und vieles mehr, gemeinsam die kostbaren Schätze des Glaubens und der Heiligen Katholischen Kirche kennenlernen durften. Die Sakramente, wie die heilige Beichte, die Anbetung des Allerheiligsten und der tägliche Besuch der heiligen Messe wurden der Mittelpunkt unseres gemeinsamen Lebens. Darauf folgte die Organisation von Gebetsabenden und später die jährliche Organisation von Einkehrtagen und Exerzitien für einen indischen Priester in ganz Österreich. In diesen mehr als 20 Jahren gemeinsamen intensiven Glaubenslebens bekamen wir viele ‚geistige Kinder‘. Jesus hält Sein Versprechen, und Er gibt mehr als wir erbitten. In diesen Jahren bereitete uns Jesus schon auf das vor, was noch kommen würde. Im Frühjahr 2021 erhielt Christas Mama den Befund Bauchspeicheldrüsenkrebs, an welchem sie am 13. Juli 2021 verstarb. Mitte Juni 2021 wurden bei Christa bösartige Tumore auf Lunge, Bauchspeicheldrüse und Leber diagnostiziert. Im Gespräch mit unserem Hausarzt waren wir sehr gefasst. Er fragte uns: „Wieso könnt ihr diese Nachricht so gelassen annehmen?“ Darauf antwortete Christa: „Wir waren vorher bei der Anbetung und haben Jesus die ganze Situation, wie sie auch immer sein mag, übergeben.“ Am Morgen des 26. Juli 2021 bekam Christa intensive Bauchschmerzen und musste ins Krankenhaus. Ein Magendurchbruch wurde festgestellt, was eine starke Bauchhöhlenentzündung verursachte. Sie musste notoperiert werden. Am Tag vor der Operation konnte sie noch die Sakramente der heiligen Beichte, der Krankensalbung und die Kommunion bei der heiligen Messe empfangen. Nach der Operation teilte mir die Ärztin mit, dass alles gut verlaufen sei, dass jedoch weiterhin Lebensgefahr bestehe und Christa einige Tage auf der Intensivstation verbringen müsse. Ich hatte vor der Operation sehr viele Freunde, Bekannte und auch Priester um Gebet gebeten. Spontan wurde für Christa in einer Pfarre eine 24-stündige Anbetung gehalten. Ich selber hielt während der Operation Anbetung vor dem Allerheiligsten. Am nächsten Morgen teilte der Arzt mit, dass es Christa gut gehe und sie noch am Vormittag auf die Normalstation verlegt werde. Es war dies für mich fast nicht zu glauben. Das Gebet so vieler Menschen hatte dieses große Wunder bewirkt! Christa war nach dieser schweren Operation 50 Tage im Krankenhaus. Nie verlor sie den Glauben und die Hoffnung, und sie war immer guten Mutes und nie depressiv. Ganz im Gegenteil baute sie ihre Zimmerkolleginnen auf und verkündete ihnen den Glauben an Jesus Christus. Einmal sagte sie mir, dass sie diese Zeit im Krankenhaus als die besten und intensivsten Exerzitien ihres Lebens empfand. Jesus stand ihr zur Seite, und darauf hat Christa auch immer vertraut. Sie war in den ersten Wochen ans Bett gefesselt, da die Operationswunde nicht ganz zugenäht werden konnte, damit nicht wieder eine Entzündung entstand. Christa war dabei so geduldig und über jeder Kleinigkeit Jesus so dankbar. Sie durfte täglich die Kommunion empfangen und immer zum richtigen Moment die heilige Beichte oder das Sakrament der Krankensalbung. Für mich dauerten diese Tage wie eine Ewigkeit, und es gab auch Momente, wo es mir schlecht ging. Doch der Heilige Geist inspirierte immer jemanden, mit mir Kontakt aufzunehmen oder mir eine Bibelstelle zu schicken, welche ich genau in diesem Moment benötigte. Ich machte die Erfahrung, dass Jesus sich um uns kümmert, ganz besonders in Zeiten, wo man das Gefühl hat, dass er einen verlassen hätte. Einer der schönsten Momente war, als Christa am 13. September vom Krankenhaus nach Hause kam – einem Fatima-Tag. (Die Erscheinungen der Muttergottes im portugiesischen Fatima waren an einem 13.) Wir konnten wieder gemeinsam täglich zur heiligen Messe fahren. Ende Jänner 2022 wurde es für Christa immer beschwerlicher, und wir feierten die heilige Messe über Livestream mit. Christas Kräfte ließen nach, und es sammelte sich aufgrund der Tumore Wasser in den Beinen und im Bauch an. Anfang März 2022 musste sie wieder ins Krankenhaus. Sogar diesen letzten Krankenhausaufenthalt sah Christa als Gottes Plan. Denn eine Krankenschwester erzählte ihr von einer Freundin, die ein Kind erwartete, ohne Arme und Beine. Die Ärzte empfahlen eine Abtreibung. Christa erklärte ihr, dass eine Abtreibung nicht richtig sei und Gott einen Plan für dieses Kind habe. Nach dem Krankenhausaufenthalt kam Christa nicht mehr richtig zu Kräften. Sie benötigte Hilfe beim Aufstehen, Toilettengang usw., und es musste immer jemand bei ihr sein. Ich erhielt von meinem Arbeitgeber in dieser Zeit die volle Unterstützung und konnte vorwiegend von zu Hause aus arbeiten. Die letzten Wochen, in denen ich Christa betreuen und pflegen durfte, waren sehr prägend in unserer Ehe. Wir fuhren täglich am Morgen mit dem Rollstuhl im Garten und beteten den Rosenkranz. Dabei sagte Christa oft: „Schau wie schön die Frühlingsblumen blühen. Jeden Tag werden sie mehr.“ Christa bewunderte die Schönheit der Schöpfung Gottes, sah jedes noch so kleine Detail und dankte Gott dafür. Natürlich gab es auch Momente, in denen ich ungeduldig war und ich sie durch meine Worte und Verhalten innerlich verletzte, so dass ich Christa sofort um Verzeihung gebeten habe. Diese Momente der Versöhnung waren so schön, und unsere Liebe zueinander wuchs. Jedem Ehepaar kann ich empfehlen: Bittet um Verzeihung nach einem Streit und vergebt einander. Wie sehr würde ich mir wünschen, meine Christa noch zu haben! Die Betreuung war anstrengend, aber sie war mir sehr dankbar, sagte mir das auch oft und ließ es mich spüren. Ich antwortete ihr: „Christa, ich tue das liebend gerne für dich, denn du weißt, was ich dir am Tag unserer Hochzeit vor Gottes Angesicht versprochen habe, und dieses Versprechen werde ich immer halten.“ Am Morgen des Mittwochs in der Osteroktav ging es Christa schon sehr schlecht. Sie hatte kaum mehr getrunken und gegessen. Ich trug an diesem Morgen das Allerheiligste aus unserer Kapelle ins Schlafzimmer, und Christa begrüßte Jesus mit einem Kreuzzeichen und einem strahlenden Lächeln. In den letzten Stunden ihres Lebens standen mir unsere Freunde Margit und Alois zur Seite. Wir waren so beisammen wie bei unserem 14-tägigen Gebetskreistreffen. In diesen letzten Stunden geschahen zwei Dinge, die für Christas Sterben ganz wichtig waren: Schwester Veronika sendete mir eine Nachricht: „Herbert, hast du Christa schon gesagt, dass sie gehen darf, wenn Jesus sie ruft?“ Ich sagte dies meiner lieben Frau dann, die mit einem Lächeln antwortete. Dazu muss ich noch sagen, dass ich Christa am Vortag am Bett kniend unter Tränen gesagt hatte: „Christa, du kannst mich nicht allein lassen.“ Daraufhin hatte sie mir über den Kopf gestreichelt und gesagt: „Herbert, ich sterbe doch eh nicht.“ Dieses mein Festhalten hatte Schwester Veronika durch die Führung des Heiligen Geistes erkannt. Einige Tage nach dem Begräbnis fand ich in Christas Handytasche eine Bibelstelle: „Ich werde nicht sterben, sondern leben, um die Taten des Herrn zu verkünden.“ (Psalm 117,18) Auch unser Pfarrer kam, und Christa begrüßte ihn mit einem Lächeln. Nach der Krankensalbung wurde sie ganz ruhig. Zuvor hatte sie Schwierigkeiten mit dem Atmen. Margit und ich fingen an zu beten: „Jesus, Maria und Josef, helft uns!“ Und Christa betete mit uns und pries Gott mit „Halleluja“. In den letzten Minuten wollte sie noch einmal aus dem Fenster zur Grotte mit der Muttergottes im Garten blicken. Danach durfte Christa im Frieden zu ihrem Herrn und Heiland Jesus Christus heimgehen. Diese letzten Stunden waren so gnadenvoll, dass ich es in Worten nicht ausdrücken kann. Seit Beginn der Krankheit hatten wir durchgehend die Novene „Jesus, sorge du!“ von Don Dolindo Ruotolo gebetet. Diese Novene hatte Christa nicht nur gebetet, sondern sie gelebt. Sie hatte alles Jesus übergeben, Ihm alles anvertraut und jede Situation angenommen: die zunehmende Schwäche, das Angewiesensein auf Hilfe, den Rollstuhl, wegen vieler ‚Kleinigkeiten‘ jemanden bitten zu müssen, vieles nicht mehr machen zu können ... Sie hat sich Jesus ganz und gar in Liebe und Hingabe aufgeopfert, und das oft mit dem strahlenden Lächeln, das viele von ihr kannten. Ich möchte schließen mit den Worten dieser Novene: „O Jesus, ich gebe mich Dir hin, sorge Du. Amen!“
Von: Herbert Haslhofer
MehrWenn du deutlich hörst, was Gott von dir will, dann trau dich, es zu tun! "Werde erst Mönch." Dies waren die ersten Worte, die ich von Gott erhielt, als ich 21 Jahre alt war; 21 Jahre alt mit den Plänen und Interessen, die man von einem durchschnittlichen 21jährigen erwarten würde. Ich hatte vor, das College innerhalb eines Jahres abzuschließen, Pläne, in der Jugendarbeit tätig zu sein, während ich als Stuntman in Hollywood arbeitete. Ich stellte mir vor, eines Tages auf die Philippinen zu ziehen und eine Zeit lang unter Stämmen auf einer abgelegenen Insel zu leben. Und natürlich hatten auch Heirat und Kinder eine sehr starke Anziehungskraft für mich. Diese und andere Bestrebungen wurden jedoch abrupt gestoppt, als Gott diese vier unmissverständlichen Worte sprach. Einige begeisterte Christen sind neidisch, wenn ich ihnen erzähle, wie Gott seinen Willen für mein Leben so deutlich gemacht hat. Sie sagen oft: "Ich wünschte, Gott würde auch zu mir auf diese Weise sprechen." Als Antwort darauf möchte ich jedoch aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen zu Gottes Redeweise etwas klarstellen: Gott spricht nicht, bis wir bereit sind, zu hören und anzunehmen, was er zu sagen hat. Was er zu sagen hat, kann bestimmen, wie lange es dauert, bis wir bereit sind. Bis wir Gottes Wort hören und empfangen können, wird er einfach warten; und Gott kann sehr lange warten, wie das Gleichnis vom verlorenen Sohn veranschaulicht. Noch wichtiger ist, dass diejenigen, die auf ihn warten, überall in der Heiligen Schrift hochgeschätzt werden. Ich sollte meine Berufung, Mönch zu werden, mit Details darüber einleiten, wie meine Berufung wirklich begann, als ich als Jugendlicher anfing, die Kirchenväter zu lesen, oder genauer gesagt, als ich anfing, täglich die Bibel zu lesen. Wenn man diese Details berücksichtigt, zeigt sich, dass es sieben Jahre der Einsicht bedurfte, bis ich gerade einmal vier Worte von Gott empfangen konnte. Stöbern in Büchern Als Kind hasste ich es zu lesen. Stundenlang mit einem Buch in einem stickigen Raum zu sitzen, machte keinen Sinn, wenn direkt vor meiner Tür endlose Abenteuer warteten. Das Gebot, täglich in der Bibel zu lesen, stellte mich allerdings vor ein unlösbares Dilemma. Jeder Evangelist weiß, dass jeder Christ, der die Bibel einstauben lässt, wohl kein sehr guter Christ ist. Aber wie sollte ich die Heilige Schrift studieren als jemand, der das Lesen hasste? Durch den Einfluss und das Beispiel eines Jugendseelsorgers biss ich die Zähne zusammen und machte es mir zur Aufgabe, mich im Wort Gottes durch ein Buch nach dem anderen zu arbeiten. Je mehr ich las, desto mehr Fragen stellten sich mir. Mehr Fragen aber führten dazu, dass ich auch mehr Bücher las, um mehr Antworten zu finden. Teenager sind von Natur aus intensiv. Subtilität dagegen ist etwas, das sie erst später im Leben lernen, was der Grund dafür ist, dass mich als junger Mann die Kirchenväter so faszinierten. Ignatius war überhaupt nicht subtil, und Origenes war nicht gerade kultiviert. Die Kirchenväter waren in jeder Hinsicht extrem, verzichteten auf irdische Güter, lebten in der Wüste und opferten ihr Leben oft für den Herrn auf. Als Jugendlicher mit Neigung zum Extremen fand ich niemanden, der es mit den Kirchenvätern aufnehmen konnte. Kein Kampfsportler konnte sich mit der Märtyrerin Perpetua vergleichen, und kein Surfer war zäher als der Hirte von Hamas. Und doch ging es diesen frühen Radikalen um nichts anderes als darum, das Leben Christi nachzuahmen, wie es in der Bibel dargestellt ist. Darüber hinaus waren sich alle darin einig, ein Leben im Zölibat und in Kontemplation zu führen. Dieses Paradox erschien mir auffällig: Extrem zu sein wie die Kirchenväter bedeutete einen Lebensstil, der oberflächlich betrachtet eher banal erschien. Mehr Fragen zum Nachdenken. Widerrede Als ich meinen Abschluss in der Tasche hatte, war ich hin- und hergerissen zwischen einigen Stellenangeboten, die über die konfessionelle Zugehörigkeit entscheiden würden, und möglichen Einrichtungen für die weitere Ausbildung nach dem College. Damals riet mir mein anglikanischer Priester, die Angelegenheit im Gebet vor Gott zu bringen. Wie ich ihm dienen sollte, war letztlich seine Entscheidung, nicht meine. Und welcher Ort wäre besser geeignet, den Willen Gottes im Gebet zu ergründen, als ein Kloster? Am Ostersonntag sprach mich eine Frau, die ich nicht kannte, in der St. Andrew´s Kirche an und sagte: " Ich bete für dich, und ich liebe dich." Nachdem sie mich nach meinem Namen gefragt hatte, riet sie mir, das erste Kapitel von Lukas zu lesen und sprach: "Das wird dir helfen, deine Berufung zu finden." Ich bedankte mich höflich und tat, was sie mir geraten hatte. Als ich auf dem Rasen der Kapelle saß und die Herkunft von Johannes dem Täufer las, bemerkte ich mehrere Parallelen zwischen seinem und meinem Leben. Ich will hier nicht in Einzelheiten gehen. Ich will nur sagen, dass es die intimste Erfahrung war, die ich je mit dem Wort Gottes gemacht habe. Es fühlte sich an, als wäre der Text genau in diesem Moment für mich geschrieben worden. Ich betete weiter und wartete auf der Wiese auf Gottes Führung. Würde er mich anweisen, eine Stelle in Newport Beach anzunehmen oder zurück nach San Pedro zu gehen? Stunden vergingen, während ich geduldig hinhörte. Plötzlich tauchte eine unerwartete Stimme in meinem Kopf auf: "Werde zuerst ein Mönch." Das war verblüffend, denn es war überhaupt nicht die Antwort, die ich gesucht hatte. Nach meinem Abschluss in ein Kloster einzutreten, war das Letzte, woran ich dachte. Außerdem hatte ich ein pulsierendes und buntes Leben vor mir. Ich schob die Stimme Gottes hartnäckig beiseite und hielt sie für eine wilde Idee, die aus meinem Unterbewusstsein aufstieg. Ich kehrte zum Gebet zurück und lauschte darauf, dass Gott mir seinen Willen kundtat. Als nächstes kam mir ein Bild in den Sinn: Drei trockene Flussbetten erschienen. Irgendwie wusste ich, dass das eine für meine Heimatstadt San Pedro stand, das andere für Newport, aber das Flussbett in der Mitte bedeutete, dass ich ein Mönch wurde. Gegen meinen Willen begann das Flussbett in der Mitte mit weißem Wasser überzulaufen. Was ich sah, geriet mir völlig außer Kontrolle, ich konnte es einfach nicht nicht sehen. An diesem Punkt bekam ich Angst. Entweder ich wurde verrückt, oder Gott berief mich tatsächlich zu etwas ganz Unerwartetem. Unbestreitbar Die Glocke läutete, während mir die Tränen über die Wangen liefen. Es war Zeit für die Vesper. Ich schlurfte zusammen mit den Mönchen in die Kapelle. Als wir die Psalmen sangen, wurde mein Weinen unkontrollierbar. Ich konnte mit dem Gesang nicht mehr Schritt halten. Ich erinnere mich, dass ich mich schämte, wie furchtbar ich ausgesehen haben musste. Als die Mönche einer nach dem anderen hinausgingen, blieb ich in der Kapelle zurück. Auf dem Boden vor dem Altar liegend, begann ich so heftig zu weinen, wie ich es in meinem ganzen Leben noch nie getan hatte. Da waren weder Trauer noch Zorn, nur Schluchzen. Die einzige Erklärung, die ich für den Rotz und das Wasser finden konnte, war die Berührung durch den Heiligen Geist. Es war unbestreitbar, dass Gott mich zum klösterlichen Leben rief. Ich ging in dieser Nacht mit geschwollenen Augen ins Bett, aber auch im Frieden darüber, dass ich Gottes Weg für mich kannte. Am nächsten Morgen versprach ich Gott, dass ich seinem Ruf folgen würde und zuallererst danach trachten würde, Mönch zu werden. Ich bin noch nicht fertig? Obwohl Gott manchmal genau zur rechten Zeit kommt, wie etwa bei Mose auf dem Berg Sinai oder Elias auf dem Berg Karmel, so kommen seine Worte doch häufiger zur Unzeit. Wir können nicht davon ausgehen, dass, wenn wir darauf warten, Gott gezwungen ist, zu uns zu sprechen. Er ist nicht im Geringsten manipulierbar. So bleibt uns nichts anderes übrig, als unseren eintönigen Aufgaben nachzugehen, bis wir ihn fast vergessen haben – doch dann taucht er auf. Der junge Samuel hörte Gottes Stimme genau dann, als er seinen alltäglichen Pflichten nachging, als er nämlich dafür sorgte, dass die Kerze im Tabernakel nicht ausging. Es gibt Berufungen innerhalb von Berufungen und Rufe innerhalb von Rufen. So kann eine Schülerin gerade dann Gott sprechen hören, während sie sich mit ihrer Mathe-Aufgabe beschäftigt. Eine alleinerziehende Mutter empfängt vielleicht gerade dann ein Wort von Gott, wenn sie ruhig im Stau auf der Autobahn sitzt. Es geht darum, immer zu wachen und zu warten, denn wir wissen nicht, wann der Meister erscheinen wird. Das führt zu der Frage: Warum ist ein Wort von Gott so selten und so undeutlich? Gott gibt uns gerade so viel Klarheit, wie wir brauchen, um ihm zu folgen; nicht mehr. Die Mutter Gottes empfing ein Wort ohne große Klarheit. Die Propheten, die ständig Offenbarungen von ihm erhielten, waren oft verwirrt. Johannes der Täufer, der als erster den Messias erkannte, zweifelte später an ihm. Selbst die Jünger, die engsten Verwandten Jesu, waren ständig verwirrt von den Worten unseres Herrn. Diejenigen, die Gott sprechen hören, haben oft mehr Fragen als Antworten. Gott sagte, ich solle ein Mönch werden, aber er sagte nicht, wie und wo. Vieles, was meine eigene Berufung betrifft, überließ er mir selbst. Es sollte vier Jahre dauern, bis ich meiner Berufung gerecht wurde, vier Jahre (in denen ich 18 andere Klöster besuchte), bevor ich in St. Andrew‘s aufgenommen wurde. Verwirrung, Zweifel und neue Fragen sind Teil des langwierigen Prozesses der Entscheidungsfindung. Außerdem spricht Gott nicht in ein Vakuum. Seinen Worten gehen die Worte anderer voraus und folgen ihnen. Ein Jugendpfarrer, ein anglikanischer Priester, ein Oblate von St. Andrew‘s - sie alle waren Gottes Vasallen. Es war wichtig, ihre Worte zu hören, bevor ich Gottes Wort empfangen konnte. Meine Berufung bleibt unvollständig. Ich entdecke und erkenne sie immer noch jeden Tag neu. Ich bin jetzt seit sechs Jahren Mönch. Erst dieses Jahr habe ich die feierlichen Gelübde abgelegt. Man könnte sagen, ich habe getan, was er mir aufgetragen hat. Wie dem auch sei, Gott ist noch nicht fertig mit reden. Er hat nach dem ersten Tag der Schöpfung nicht aufgehört zu sprechen, und er wird nicht aufhören, bis sein Hauptwerk vollendet ist. Wer weiß, was er sagen wird oder wann er das nächste Mal sprechen wird? Gott hat in der Vergangenheit immer wieder sehr seltsame Dinge zu sagen gehabt. Unsere Aufgabe ist es, zu wachen und zu warten auf was immer er auch auf Lager haben könnte.
Von: Bruder John Baptist Santa Ana, O.S.B.
MehrIch wollte nach Hause zurückkehren, um zu arbeiten und Geld für mein Studium zu sparen, aber Gott hatte eine große Überraschung für mich Als ich vor vielen Jahren Studentin war, machte ich eine Missionsreise an die texanisch-mexikanische Grenze, um als Freiwillige für das Jugendzentrum Our Lady's Youth Center und die Lord's Ranch Community zu arbeiten. Dieses Laienapostolat, das von einem bekannten Jesuitenpater, Pater Rick Thomas, gegründet wurde, leistete Einsätze für die Armen in Juarez, Mexiko, und in den Slums von El Paso. Ich hatte gerade mein erstes Jahr an der Franciscan University in Steubenville, Ohio, abgeschlossen, und nach dieser dreiwöchigen Missionserfahrung sollte ich für den Sommer nach Hause zurückkehren, um zu arbeiten und Geld zu sparen, und dann zurück nach Ohio gehen, um mein Studium fortzusetzen. Zumindest war das mein Plan. Aber Gott hatte eine große Überraschung für mich. Ein radikaler Aufbruch Während meiner ersten Woche auf der Lord’s Ranch bekam ich das unangenehme Gefühl, dass der Herr mich zum Bleiben aufforderte. Ich war entsetzt! Ich war noch nie in der Wüste gewesen oder hatte trockenes, brütend heißes Wetter erlebt. Ich war im tropischen Paradies Hawaii geboren und aufgewachsen, umgeben vom Pazifischen Ozean, von Palmen und einer Fülle von Blumen und Regenwäldern. Die Ranch hingegen ist von Mesquite-Sträuchern, Steppengras und einer ausgedörrten, halbtrockenen Landschaft umgeben. „Herr, du hast die falsche Person im Sinn", rief ich in meinem Gebet aus. „Ich könnte hier niemals leben, niemals dieses Leben mit harter körperlicher Arbeit, ohne Klimaanlage und mit nur wenigen Annehmlichkeiten aushalten. Wähle jemand anderen, nicht mich!“ Aber das starke Gefühl, dass Gott mich zu einer radikalen Abkehr von meinem sorgfältig geplanten Leben rief, wuchs in mir. Eines Tages bekam ich in der Kapelle auf der Lord’s Ranch diesen Vers aus dem Buch Ruth: „Mir wurde alles berichtet … wie du deinenVater und deine Mutter, dein Land und deine Verwandtschaft verlassen hast und zu einem Volk gegangen bist, das dir zuvor unbekannt war. Der Herr, der Gott Israels, zu dem du gekommen bist, um dich unter seinen Flügeln zu bergen, möge dir dein Tun vergelten und dich reich belohnen.“ (Rut 2, 11-12). Ich knallte die Bibel zu. Mir gefiel nicht, wohin das führen würde! Auslegen des Vlieses Nach der zweiten Woche, in der ich mit dem Herrn gerungen hatte, hörte ich auf zu beten. Mir gefiel einfach nicht, was er sagte. Ich war mir sicher, dass er sich das falsche Mädchen ausgesucht hatte. Ich war erst 18 Jahre alt! Zu jung, zu unerfahren, zu sehr ein Weichei, nicht stark genug. Meine Ausreden hörten sich gut an. Also legte ich (wie Gideon in Ri. 6,36 ff.) ein Vlies aus: „Herr, wenn du das wirklich ernst meinst, dann sprich zu mir durch die Schwester.“ Schwester Mary Virginia Clark war eine Tochter der Nächstenliebe, die gemeinsam mit Pater Rick Thomas das Apostolat leitete. Sie hatte eine echte Gabe der Prophetie und gab bei den Gebetstreffen inspirierende Worte weiter. In dieser Woche stand sie beim Gebetstreffen auf und sagte: „Ich habe eine Prophezeiung für die jungen Frauen aus Steubenville." Das erregte meine Aufmerksamkeit. Ich erinnere mich an nichts, was sie sagte, außer an die Worte: „Folgt dem Beispiel der Frauen im Alten Testament." Autsch! Ich dachte sofort an die Lesung aus Ruth, die ich im Gebet erhalten hatte. „Okay, Herr. Das wird mir langsam zu real." Also zog ich ein weiteres Vlies heraus: „Wenn du das wirklich ernst meinst, dann lass Schwester Mary Virginia direkt etwas zu mir sagen." So, dachte ich. Das sollte es beenden. Die Schwester pflegte mit allen Besuchern der Lord’s Ranch persönlich zu sprechen, und so war es nicht ungewöhnlich, dass sie sich an diesem Wochenende mit mir treffen wollte. Wir unterhielten uns nett, und sie fragte mich nach meiner Familie, meinem Hintergrund, was mich zur Ranch führte usw. Am Ende unseres Gesprächs sprach sie ein Gebet, und ich stand auf, um zu gehen. „Puh, gerade noch mal davongekommen", dachte ich, als sie plötzlich fragte: „Haben Sie jemals daran gedacht, hier zu bleiben?" Mir rutschte das Herz in die Hose. Ich konnte nicht antworten, und so nickte ich nur. Alles, was sie mir sagte, war: "Ich werde für Sie beten." Und ich lief traurig zur Tür hinaus. Ich ging nach draußen, um etwas Luft zu schnappen. Ich ging zu dem kleinen, künstlich angelegten See auf der Lord's Ranch. Ich war auf einer Insel aufgewachsen, die vom Meer umgeben war, so dass die Nähe zum Wasser für mich immer tröstlich und vertraut war. Dieser kleine, mit Welsen besetzte Teich war eine Oase in der Wüste, in der ich sitzen und meine aufgewühlte Seele beruhigen konnte. Ich weinte, ich flehte, ich stritt mit dem Herrn und versuchte, ihn davon zu überzeugen, dass es hier wirklich eine göttliche Verwechslung gegeben hatte. „Ich weiß, dass du die falsche Person hast, Gott. Ich habe nicht das Zeug dazu, dieses Leben zu leben." Stille. Der Himmel wie gebräunt. Keine Bewegung oder Regung. Als die Waage fiel Als ich dort allein am friedlichen Wasser saß und die flauschigen weißen Wolken über mir schwebten, beruhigte ich mich. Ich begann, über mein Leben nachzudenken. Seit ich ein kleines Mädchen war, hatte ich mich Gott immer nahe gefühlt. Er war mein engster Freund, mein Vertrauter, mein Fels. Ich wusste, dass er mich liebte. Ich wusste, dass er nur mein Bestes im Sinn hatte und mir nie etwas antun würde. Ich wusste auch, dass ich alles tun wollte, was er von mir verlangte, egal wie widerwärtig es war. Also gab ich zähneknirschend nach. „Okay, Gott. Du hast gewonnen. Ich bleibe." In diesem Moment hörte ich in meinem Herzen: „Ich will keine Resignation. Ich will ein fröhliches, freudiges Ja." „Was? Jetzt treibst du es aber zu weit, Herr! Ich habe doch gerade nachgegeben, aber das ist immer noch nicht genug?" Noch mehr Stille. Noch mehr innerer Kampf. Dann betete ich um den Wunsch, hier zu sein - etwas, das ich die ganze Zeit vermieden hatte. „Herr, wenn dies wirklich Dein Plan für mich ist, dann gib mir bitte den Wunsch danach. Sofort spürte ich, wie Wurzeln aus meinen Füßen schossen und mich hier fest verankerten, und ich wusste, dass ich zu Hause war. Das hier war mein Zuhause. Das war es, wo ich sein sollte. Unerbeten, unerwünscht, unattraktiv für mein menschliches Empfinden. Ganz und gar nicht in meinem Drehbuch für mein Leben, aber Gottes Entscheidung für mich. Als ich dort weiter saß, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich fing an, die Schönheit der Wüste zu sehen - die Berge, die die Lord’s Ranch umrahmen, die Wüstenpflanzen, die wilden Enten, die sich an diesem Abend mit mir diese Wasserstelle teilten. Alles sah so anders aus, so markant für mich. Ich stand auf, um zu gehen, und wusste, dass sich in mir eine dramatische Veränderung vollzogen hatte. Ich war ein anderer Mensch - mit einer neuen Perspektive, einem neuen Ziel, einer neuen Aufgabe. Dies sollte nun mein Leben sein. Es war an der Zeit, es anzunehmen und in vollen Zügen zu leben. Das ist nun 40 Jahre her. Mein Leben ist nicht so verlaufen, wie ich es mir in meinen Teenagerjahren vorgestellt hatte. Gottes Plan für mich schlug eine ganz andere Richtung ein, als ich gedacht hatte. Aber ich bin so froh und dankbar, dass ich seinem Weg gefolgt bin und nicht meinem. Ich wurde gefordert und weit aus meiner Komfortzone herausgezogen, und ich weiß, dass die Herausforderungen und Lektionen noch nicht vorbei sind. Aber die Menschen, die ich getroffen, die tiefen Freundschaften, die ich geschlossen, die Erfahrungen, die ich gemacht und die Fähigkeiten, die ich erworben habe, haben mich weit mehr bereichert, als ich es für möglich gehalten hätte. Und obwohl ich mich anfangs gegen Gott und seinen verrückten Plan für mein Leben gewehrt habe, kann ich mir jetzt kein anderes Leben mehr vorstellen. Was für ein erfülltes, lebendiges, herausforderndes und freudvolles Leben! Ich danke Dir, Jesus.
Von: Ellen Hogarty
MehrAls ich 18 Jahre alt war, wurde ich ungewollt schwanger. Wochenlang verdrängte ich den Gedanken. Als ich es meinem Freund, dem Vater des Kindes, schließlich sagen konnte, war ich schon im dritten Monat. Längst hatte ich die Entscheidung getroffen, das Kind abtreiben zu lassen. Mein Freund unterstützte zwar noch diese Idee, trennte sich dann aber von mir. Ich habe ihn nie wieder gesehen. Auch für meine Mutter gab es keine Diskussion: Auch für sie war gleich klar, dass mir nur eine Abtreibung helfen könne. In der Klinik Eine Tante gab mir die Adresse einer Abtreibungsklinik in den Niederlanden. Ich machte einen Termin und nahm den Zug nach Amsterdam. Ich funktionierte wie mechanisch und betäubt. Die Klinik erschien mir wie ein großer Palast. Ich war in der 14. Woche. Ich nahm das Kind zwar wahr, wollte es aber nicht spüren. Nach dem Eingriff am nächsten Tag erwachte ich in einem schrecklichen Zustand aus der Vollnarkose. Ich spürte meinen Bauch und hatte entsetzliche Schmerzen. Immerhin fühlte ich mich befreit. Wieder zu Hause verlor kaum jemand ein Wort über den Vorfall. Aber ich spürte immer wieder eine Belastung, besonders dann, wenn ich auf der Straße junge Frauen mit einem Kinderwagen sah. In den zehn Jahren danach lebte ich mit einem Mann zusammen. Als er mich 1988 wegen einer anderen Frau verließ, saß ich allein in meiner Mietwohnung und hatte keine Ahnung, wie es weitergehen konnte. In dieser „Stunde Null“ kam mir Gott in den Sinn. In all den Jahren hatte ich kaum an ihn gedacht. Doch er hatte mich nicht vergessen und nur auf diesen Augenblick gewartet! Ich rang nach Luft und riss das Fenster auf. Gefühlte Ewigkeiten starrte ich in die schwarze Nacht. Dann schrie ich aus voller Seele zum Fenster hinaus: „Gott, wenn es dich gibt, dann hilf mir jetzt!“ Was die Nachbarn darüber hätten denken können, war mir egal. Die Sünde, die ich nicht beichten konnte Ein paar Wochen später lernte ich Heinrich kennen, der zehn Jahre älter war als ich. Bald heirateten wir, und ich zog zu ihm nach Heede im Emsland, wo die Muttergottes Ende der 1930er Jahre vier Mädchen immer wieder erschienen war. Ich hatte noch nie von diesen Ereignissen gehört. Mein Mann hingegen war seit seiner Kindheit davon geprägt und ging regelmäßig zur Nachtanbetung in die Gebetsstätte. Hin und wieder begleitete ich ihn auch. Nach der Taufe unseres Sohnes trat ich in die Frauengemeinschaft der Gemeinde ein, beteiligte mich an der Vorbereitung von Familienmessen und ging in einen Bibelkreis. In mir wuchs der Wunsch, Jesus näher kennenzulernen – und Maria. Schließlich ging ich auch zur Beichte, um meine Sünden vor Gott zu bringen. Nur eine Sünde beichtete ich nie: meine Abtreibung. Nie hatte ich irgendwem davon erzählt; nicht einmal meinem Mann. Diesen dunkelsten Punkt in meinem Leben wollte ich mit Gott direkt ausmachen und betete: „Gott, du weißt doch sowieso alles!“ Doch innerlich kam die Frage immer wieder hoch. Wenn ich meinen kleinen Sohn im Arm hielt, beschäftigte mich auch der Gedanke an mein abgetriebenes Kind. 2012 berichteten in unserem Gebetskreis andere Frauen von ihren Reisen nach Medjugorje in Bosnien-Herzegowina, wo seit 1980 Maria sechs Kindern und Jugendlichen erschienen war. Ich hörte davon, dass dort Priester in vielen Sprachen stundenlang Beichte hören. Sofort spürte ich den Drang, selbst dorthin zu fahren. Dort wollte ich endlich meine Abtreibung beichten, weil ich das zu Hause nicht konnte. Wochenlang überlegte ich, wie ich dorthin kommen könnte. Als ich eines Tages an der Ems spazieren ging, fuhr die Cousine meines Mannes mit ihrem Fahrrad vorbei. Obwohl ich mit ihr nie darüber gesprochen hatte, fragte sie mich unvermittelt, ob ich nicht mit ihr gemeinsam nach Medjugorje fahren wollte. Ich war wie vom Schlag getroffen. In Medjugorje suchte ich gleich einen deutschsprachigen Priester. In der Schlange vor dem Beichtstuhl waren drei Personen vor mir. Laut pochte mein Herz. Ich war die letzte an diesem Tag. Als ich schließlich im Beichtstuhl saß, brachte ich keinen Ton heraus. Mir schossen sofort die Tränen. Minutenlang saß ich nur dort und weinte. Doch der Beichtvater führte mich sanft, tastete sich an meine Sünden heran und fragte mich dann ganz direkt, ob ich abgetrieben hätte. Ich war überrascht, dass er selbst darauf gekommen war. Als ich bejahte, sagte er mir, dass er schon den ganzen Tag auf mich gewartet hatte. Sein Schutzengel habe ihm schon am Morgen eingegeben, dass an diesem Tag eine Frau zu ihm kommen würde, die etwas Schwerwiegendes zu beichten hätte. Der Priester fragte mich auch, wie ich das getötete Kind nennen wollte. Ohne je darüber nachgedacht zu haben, sagte ich sofort: Klara Simon. Ich wählte einen Mädchen- und einen Jungennahmen, weil ich das Geschlecht des Kindes nicht kenne. Dann legte mir der Priester die Hand auf und erteilte mir die Lossprechung. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Ich war so erleichtert! Als ich den Beichtstuhl verließ, hätte ich wieder weinen können – doch diesmal vor Freude! Endlich frei! Bevor ich ging, sah mir der Priester noch tief in die Augen und ermahnte mich, die Vergebung Gottes nun auch wirklich anzunehmen. Das aber war leichter gesagt als getan. Ich konnte zwar glauben, dass Gott mir verziehen hatte, doch erst mit einer Psychotherapie bei Dr. Angelika Pokropp-Hippen aus Münster gelang es mir, die Gefangenschaft der Erinnerung loszuwerden. Es war auch diese christliche Ärztin, die mich ermutigte, ein Buch über mein Leben zu schreiben. Erst jetzt, als ich mit der Arbeit an dem Buch begann, konnte ich auch mit meinem Mann über meine Abtreibung sprechen. Er reagierte mit Verständnis und meinte, das schon lange geahnt zu haben. Heute kann ich endlich wieder normal existieren. Die Trauer, die ich all die Jahre gespürt hatte, ist verschwunden. Jesus benutzte all das, um mich näher zu ihm zu bringen. Und er hat mich frei gemacht.
Von: Monika Wessels
MehrDu bist neu im Glauben und hast Jesus erlebt – aber du weißt noch nicht, wie es weitergeht? Dann mach‘s wie der Kreuzritter Raniero di Ranieri: Hüte deine Flamme! Eine Kerze zu entzünden, ist einfach, eine Kerze brennend nach Hause zu tragen, schon schwieriger. Das Feuer des Heiligen Geistes ist ähnlich schnell entzündet; doch es dauerhaft zu bewahren, ist die eigentliche Herausforderung. Die Geschichte des Raniero di Ranieri zeigt, wie es gehen kann. Raniero di Ranieri muss man nicht kennen. Die Hauptfigur aus der Erzählung „Die Lichtflamme“ von Selma Lagerlöf, ist alles andere als vorbildlich. Kaum jemand im mittelalterlichen Florenz besaß so viel Kraft und Mut. Doch kaum einer war auch so überheblich und brutal. Seine Frau blieb zuletzt die Einzige, die zu ihm hielt. Doch schließlich hatte auch sie genug und kehrte in ihr Elternhaus zurück. Raniero hatte nichts mehr zu verlieren. So schloss er sich den Kreuzfahrern an, wo üble Genossen wie er durchaus willkommen waren. Das Licht, das alles ändert In Jerusalem betritt er als einer der ersten die Grabeskirche, die an der Stelle steht, an der Jesus von den Toten auferstand. Dort entzündet Raniero eine Kerze. Dieses Licht ändert ihn von Grund auf. Noch in derselben Nacht gelobt er: „Diese Flamme bringe ich nach Hause, nach Florenz.“ Von nun an gilt seine einzige Sorge dieser Flamme. Er deckt sich mit einem Vorrat an Kerzen ein und macht sich auf den abenteuerlichen Heimweg. Schnell merkt er, dass er nicht wild drauf los reiten kann, wie sonst. Sich rücklings aufs Pferd zu setzen, bietet den besten Schutz für das Flämmchen. So reitend, wird Raniero zur Witzfigur. Doch das kümmert ihn wenig, wenn nur die Kerze nicht ausgeht. Als er von Räubern überfallen wird, gibt er bereitwillig alles her. Nur die Kerze und den Kerzenvorrat lässt er nicht los. Er schützt die Kerze vor Wind und Regen, gibt acht, dass sie nicht umfällt, und gönnt sich kaum Schlaf, damit er das Licht stets im Auge behält. Doch es kommt, wie es kommen musste: Die Kerze fällt um und ist aus. Trotzdem kein Grund aufzugeben! Raniero erinnert sich: Hatte er nicht im Dorf davor mit seiner Kerze das Herdfeuer einer Frau entzündet? Schnell reitet er zurück und bringt seine Kerze dort erneut zum Leuchten. Noch viele andere Widrigkeiten stellen sich in den Weg. Doch es gibt ein Happy End. Er erreicht Florenz und entzündet mit seinem Licht die Kerzen der Kathedrale. Was hat das nun mit uns zu tun? Gott wohnt in uns. Er ist Licht; er ist Feuer. Gott schenkt Momente, in denen seine Gegenwart förmlich zu greifen ist. Wenn ein Wort der Schrift direkt ins Herz trifft, wenn sich in der Stille ein Raum der Gottesbegegnung öffnet, wenn andere für mich beten …, dann kann das Feuer Gottes emotional, ja sogar körperlich erfahrbar werden. Aber wichtiger als äußere Wirkungen ist die innere Wirkung, die Frucht des Geistes, d.h. die Atmosphäre von Liebe, Freude, Frieden … (Galater 5:22-23), die das ganze Leben prägen soll. Diese lichtvolle Atmosphäre braucht Schutz. Raniero zeigt, worauf es dabei ankommt. Drei wichtige Tipps gibt er uns mit auf dem Weg. Es braucht genügend Brennstoff. Bevor er loszog, legte sich Raniero einen Kerzenvorrat an. Die Bereitschaft zum Brennen müssen wir mitbringen. Ohne regelmäßige Gebetszeiten geht die Flamme schnell aus. Die Beziehung zu Gott erhält sie am Leben, besonders die Beziehung zum Heiligen Geist. Der Heilige Geist ist eine Person. Er kommt in Feuerzungen und macht uns zu Menschen, die für Gott brennen. Die Flamme braucht Schutz. Räuber, Wind, Unachtsamkeit jeder Art gefährden das Licht. Der Heilige Geist bewirkt Liebe, Frieden und vieles mehr. Was dem entgegensteht, darf nicht in unser Herz. Die Sünde stiehlt das Licht. Aber auch der Wind der Entmutigung, der Sorgen, des Kleinglaubens, der Bitterkeit … gefährden das Flämmchen. Da hilft nur ein vehementes: STOP! Solchen Gedanken nicht nachhängen! Die Ohren verschließen gegen allen Input, der negative Gedankenstrudel in Bewegung setzt. Das Feuer teilen verringert die Gefahr. Trotzdem: die Kerze ist so schnell aus. Nur auf die eigene Wachsamkeit zu setzen, könnte riskant sein. Wie gut, dass es andere gibt, die entzündet sind. Einmal brauche ich ihre Begeisterung, ein anderes Mal darf ich andere entflammen. Also: das Licht mutig teilen, gemeinsam beten, gemeinsam über den Glauben reden – oder zumindest die Erinnerung bewahren, an Momente, wo das Feuer sichtbar war. Eine Notiz, ein Tagebucheintrag, ein Erinnerungsstück bieten eine Möglichkeit, zurückzukehren und die Kerze neu zu entzünden. Raniero kehrte als anderer Mensch nach Florenz zurück, ohne dass er das explizit angestrebt hätte. Nicht mehr er selbst, sondern die Flamme stand im Zentrum seines Lebens. Könnte es sein, dass wir Fehler nicht dadurch loswerden, dass wir gegen sie ankämpfen, sondern dadurch, dass wir auf das Licht schauen? Das ist der beste Weg, um selbst mehr und mehr Licht für die Welt zu werden (Matthäus 5:14).
Von: Sr. Simone Harrer
MehrWenn Gott uns beruft, gibt er uns auch die Kraft, alle Hindernisse zu überwinden, die sich uns in den Weg stellen. Lesen Sie die erstaunliche Geschichte, wie Pater Petrus sich an Gott klammerte, als er von den Stürmen des Lebens angegriffen wurde. Im April 1975 änderte sich das Leben der im Süden lebenden Vietnamesen für immer, als die Kommunisten die Macht im Land übernahmen. Mehr als eine Million südvietnamesischer Soldaten waren gefangen genommen und in Konzentrationslagern im ganzen Land inhaftiert worden, während Hunderttausende von Geistlichen, Seminaristen, Nonnen, Mönchen und Brüdern in Gefängnissen und Umerziehungszentren festgehalten wurden, um sie einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Etwa 60 Prozent von ihnen starben in den Lagern, wo sie nie Besuch von ihren Familien oder Freunden empfangen durften. Sie lebten, als hätte man sie vergessen. Eine vom Krieg zerrissene Nation Ich wurde in den 1960er Jahren während des Krieges, kurz nach der Ankunft der Amerikaner in meinem Land, geboren. Ich bin während des Kampfes zwischen dem Norden und dem Süden aufgewachsen, so dass er den Hintergrund meiner Kindheit bildete. Als der Krieg zu Ende war, hatte ich die Sekundarschule fast abgeschlossen. Ich verstand nicht viel von dem, worum es ging, aber ich war sehr traurig, als ich sah, wie viele Menschen um alle ihre Lieben trauerten, die getötet oder gefangen genommen worden waren. Als die Kommunisten unser Land übernahmen, wurde alles auf den Kopf gestellt. Wir lebten in Angst und wurden ständig wegen unseres Glaubens verfolgt. Es gab praktisch überhaupt keine Freiheit mehr. Wir wussten nicht, was morgen mit uns geschehen würde. Unser Schicksal lag ganz in den Händen der kommunistischen Parteimitglieder. Dem Ruf Gottes folgen Unter diesen ungünstigen Umständen spürte ich den Ruf Gottes. Zunächst wehrte ich mich heftig dagegen, weil ich wusste, dass es für mich unmöglich war, diesem Ruf zu folgen. Erstens gab es kein Priesterseminar, in dem ich für das Priestertum studieren konnte. Zweitens wäre es nicht nur für mich gefährlich gewesen, sondern auch meine Familie wäre bestraft worden, wenn die Regierung davon erfahren hätte. Und schließlich fühlte ich mich nicht würdig, ein Jünger Jesu zu werden. Aber Gott hat seinen eigenen Weg, seinen Plan zu verwirklichen, und so trat ich 1979 in das (Untergrund-) Seminar ein. Sechzehn Monate später fand die örtliche Polizei heraus, dass ich Priester werden wollte, und so wurde ich verhaftet und zur Armee eingezogen. Ich hoffte, nach vier Jahren entlassen zu werden, um zu meiner Familie und meinem Studium zurückzukehren, aber während meiner Ausbildung warnte mich ein Freund, dass wir zum Kampf nach Kampuchea geschickt würden. Ich wusste, dass 80 Prozent der Soldaten, die in den Kampf nach Kampuchea zogen, nicht zurückkehrten. Ich war so entsetzt über diese Aussicht, dass ich trotz der gefährlichen Risiken plante zu desertieren. Obwohl mir die Flucht gelang, war ich immer noch in Gefahr. Ich konnte meine Familie nicht gefährden, indem ich nach Hause zurückkehrte, also war ich ständig unterwegs, in ständiger Angst, jemand könnte mich sehen und der Polizei melden. Auf der Flucht vor dem Leben Nach einem Jahr dieses täglichen Terrors, dessen Ende nicht abzusehen war, sagte mir meine Familie, dass ich zur Sicherheit aller versuchen müsse, aus Vietnam zu fliehen. Nach Mitternacht, in einer dunklen Nacht, folgte ich einer geheimen Anweisung und schlich mich zu einem kleinen hölzernen Fischerboot, in dem sich fünfzig Menschen versammelt hatten, um sich an Bord zu zwängen und den kommunistischen Patrouillen zu entkommen. Von kleinen Kindern bis hin zu älteren Menschen hielten wir den Atem an und hielten uns gegenseitig an den Händen, bis wir sicher auf dem offenen Meer waren. Aber unsere Schwierigkeiten hatten damit gerade erst begonnen. Wir hatten nur eine vage Vorstellung davon, wo wir hinwollten, und wussten auch nicht, wie wir dahin gelangen konnten. Unsere Flucht war voller Entbehrungen und Gefahren. Wir verbrachten vier Tage bei furchtbarem Wetter, hin und her geworfen in einer rauen See. Irgendwann hatten wir alle Hoffnung aufgegeben. Wir bezweifelten, dass wir den nächsten Sturm überstehen würden, und glaubten, dass wir nie an unserem Ziel ankommen würden, da wir der See ausgeliefert waren, die uns nirgendwohin zu treiben schien, und wir nicht wussten, wo wir waren. Alles, was wir tun konnten, war, unser Leben der Vorsehung Gottes anzuvertrauen. Die ganze Zeit über hatte er uns unter seinem Schutz. Wir konnten unser Glück kaum fassen, als wir schließlich auf einer kleinen Insel in Malaysia Zuflucht fanden, wo ich acht Monate in einem Flüchtlingslager verbrachte, bevor ich in Australien aufgenommen wurde. Starkes Auftreten Nachdem ich solche Schrecken ertragen hatte, entdeckte ich schließlich, dass "nach dem Regen die Sonne kommt". Wir haben ein traditionelles Sprichwort: "Ein Fluss wird eine Ebbe haben." Jeder muss im Leben einige düstere Tage haben, die im Kontrast zu den Tagen der Freude und Zufriedenheit stehen. Vielleicht ist das eine Regel des menschlichen Lebens. Niemand kann von Geburt an frei von allen Sorgen sein. Manche Sorgen sind körperlich, manche sind seelisch und manche geistig. Unsere Sorgen unterscheiden sich voneinander, aber fast jeder wird eine Kostprobe davon bekommen haben. Die Sorgen selbst können einen Menschen jedoch nicht umbringen. Nur der fehlende Wille, sich weiterhin dem Willen Gottes hinzugeben, kann jemanden so sehr entmutigen, dass er Zuflucht in illusorischen Freuden sucht oder in einem vergeblichen Versuch, dem Kummer zu entkommen, den Selbstmord wählt. Ich habe das Glück, dass ich als Katholik gelernt habe, Gott mein Leben ganz anzuvertrauen. Ich glaube, dass er mir beisteht, wenn ich in Schwierigkeiten bin, vor allem, wenn es so scheint, dass ich am Ende und von Feinden umzingelt bin. Ich habe aus Erfahrung gelernt, Schutz bei Gott zu suchen, dem Schild und der Festung meines Lebens. Nichts kann mir etwas anhaben, wenn er an meiner Seite ist (Ps 22). Neues Leben im neuen Land Als ich in Australien ankam, stürzte ich mich ins Englischstudium, um der Sehnsucht meines Herzens nach dem Priestertum nachgehen zu können. Am Anfang war es nicht leicht für mich, in einer so völlig anderen Kultur zu leben. Oft konnte ich nicht die richtigen Worte finden, um meine Gedanken auszudrücken, ohne missverstanden zu werden. Manchmal hatte ich das Gefühl, aus Frustration laut schreien zu müssen. Ohne Familie, Freunde oder Geld war es schwierig, ein neues Leben zu beginnen. Ich fühlte mich einsam und isoliert, mit wenig Unterstützung von irgendjemandem, außer Gott. Doch er hat mich immer begleitet und mir Kraft und Mut gegeben, trotz aller Hindernisse durchzuhalten. Sein Licht hat mich durch die Dunkelheit geführt, auch wenn ich seine Gegenwart nicht erkannt habe. Alles, was ich erreicht habe, verdanke ich seiner Gnade, und ich werde nie aufhören, ihm dafür zu danken, dass er mich berufen hat, ihm zu folgen.
Von: Pater Peter Hung Tran
MehrAuf die stille, kleine Stimme hören... Das Flüstern kommt unerwartet. Diese leisen Worte, die wir in einem Buch finden oder von einem Freund oder Prediger hören, kreuzen unseren Weg genau im richtigen Moment - einem Moment, in dem unsere Herzen begnadet sind, sie auf eine neue oder einzigartige Weise zu hören. Es geschieht wie ein Blitz, der plötzlich die Landschaft unter uns erhellt. Kürzlich fiel mir ein solcher Satz auf: "Wenn du dein Urteil durch Neugier ersetzt, ändert sich alles." Hmm ... ich hielt inne, um über den Satz nachzudenken. Er machte Sinn! Im Laufe der Jahre hatte ich mich darin geübt, negative Gedanken durch positive Affirmationen und verschiedene Bibelstellen zu ersetzen, und das führte zu einer neuen Denkweise. Ich schien eine genetische Veranlagung zur Negativität zu haben. Diese Veranlagung, die ich beim Aufwachsen bei einem meiner Elternteile gesehen hatte, hatte sich in mir festgesetzt, aber das war nicht das, was ich sein wollte. Infolgedessen fühlte ich mich zu optimistischen Freunden hingezogen! Sie zeigten etwas, das sich von meinen Erfahrungen unterschied, und das zog mich an! Es ging darum, das Gute in den anderen zu suchen, aber es ging auch darum, inmitten schwieriger Umstände nach dem Positiven zu suchen. Das Leben ist voller Hindernisse und Herausforderungen; das weiß jeder, der auch nur eine gewisse Zeit auf dieser Erde gelebt hat. Im Johannesevangelium wird Jesus mit den Worten zitiert: "Das habe ich euch gesagt, damit ihr in mir Frieden findet. In dieser Welt werdet ihr Schwierigkeiten haben. Aber seid getrost! Ich habe die Welt überwunden." Wir sehen seine Worte in Menschen wie Helen Keller, die trotz einer Krankheit, die sie taub und blind machte, zum Ausdruck bringen konnte, dass "die Welt zwar voller Leiden ist, aber auch voller Überwindung. Mein Optimismus beruht also nicht auf der Abwesenheit des Bösen, sondern auf einem frohen Glauben an das Überwiegen des Guten und auf der Bereitschaft, stets mit dem Guten zusammenzuarbeiten, damit es die Oberhand gewinnt. Ich versuche, die Kraft, die Gott mir gegeben hat, das Beste in allem und jedem zu sehen, zu vermehren und dieses Beste zu einem Teil meines Lebens zu machen." Mit der Zeit haben meine Bemühungen und Gottes Gnade dazu geführt, dass ich auf Schwierigkeiten reagierte, indem ich meine Aufmerksamkeit sofort auf das lenkte, wofür ich trotz der unerwünschten Umstände dankbar sein konnte. Es ist leicht, sich im "stinkenden Denken" zu verfangen! Es erfordert Absicht und Mut, sich dafür zu entscheiden, innere und äußere Gespräche weg von Beschwerden, Kritik und Verurteilung zu lenken! Ich habe oft über diese Worte nachgedacht, die ich zum ersten Mal als junger Erwachsener gehört habe: "Säe einen Gedanken, ernte eine Tat. Säe eine Handlung, ernte eine Gewohnheit. Säe eine Gewohnheit, ernte einen Lebensstil. Säe einen Lebensstil, ernte ein Schicksal." Was wir denken, geht dem voraus, was wir tun. Was wir wiederholt tun, wird zur Gewohnheit. Unsere Gewohnheiten bestimmen die Art und Weise, wie wir unser Leben leben. Die Art und Weise, wie wir unser Leben leben, unsere Entscheidungen, die wir im Laufe der Zeit treffen, machen uns zu dem, was wir sind. Ich habe diese Worte nicht geglaubt, nur weil jemand sie gesagt hat. Man muss nur Beerdigungen besuchen und den Grabreden aufmerksam zuhören, um diese Wahrheit zu erfahren! Die Art und Weise, wie jemand sein Leben lebt, bestimmt, wie man sich an ihn erinnern wird ... oder ob man sich an ihn erinnern wird. Natürlich erfordert ein gut gelebtes Leben häufiges Nachdenken und die Bereitschaft, sich anzupassen. Jetzt denke ich über die Ermahnung nach, "das Urteil durch Neugier zu ersetzen". Überall um mich herum gibt es Möglichkeiten! So wie ich in der Vergangenheit das Leben nicht mit einer negativen Einstellung leben wollte, so will ich jetzt nicht, dass eine verurteilende Haltung es mir erschwert, das Gebot Jesu zu befolgen, meinen Nächsten zu lieben wie mich selbst. Ich fand fast sofort eine Gelegenheit, diese neue Reaktion auszuprobieren! Etwas, das ein Freund am nächsten Tag mit mir teilte, entwickelte sich schnell zu einem Urteil über eine andere Person, und blitzschnell ertappte ich mich dabei, dass ich zustimmte! Aber genauso schnell kam das Flüstern: "Wenn du dein Urteil durch Neugier ersetzt, ändert sich alles." Als ich mich entschloss, neugierig zu sein, warum die Person die Entscheidung traf, die uns beiden so leichtfiel zu beurteilen, kam mir ein plausibler Grund in den Sinn! Es war wahr…Neugierde verändert alles! Und selbst wenn sie es nicht tut, kann sie mich verändern... und war das nicht von Anfang an das Ziel?! „Wenn wir die geheime Geschichte unserer Feinde lesen könnten, würden wir im Leben eines jeden Menschen genug Kummer und Leid finden, um alle Feindseligkeit zu entwaffnen.“ - Henry Wadsworth Longfellow
Von: Karen Eberts
Mehr1953 schrieb Bischof Fulton Sheen: „Die überwiegende Mehrheit der Menschen in der westlichen Zivilisation ist damit beschäftigt ‘zu bekommen‘”. Diese Worte enthalten auch heute noch so viel Wahrheit. Seien wir ehrlich! Heute gibt es eine ganze Subkultur von Influencern, deren verschwenderischer Lebensstil dadurch finanziert wird, dass sie ihre Anhänger erfolgreich zum Kauf bestimmter Produkte bewegen. Einfluss, Konsumdenken und Gier sind allgegenwärtig. Wir wollen das neueste Smartphone-Modell haben, noch bevor es in den Regalen liegt. Wir wollen die angesagtesten Produkte in die Finger bekommen, solange sie noch in Mode sind. Denn wir wissen ja, dass es angesichts der sich ständig ändernden Trends nicht allzu lange dauern wird, bis dieselben Produkte in den sozialen Medien als "Noch gut erhalten" angeboten werden. „Die Anhäufung von Reichtum", bemerkt Sheen, „hat eine eigentümliche Wirkung auf die Seele; sie verstärkt das Verlangen, etwas zu bekommen." Mit anderen Worten: Je mehr wir haben, desto mehr wollen wir bekommen. Dieses endlose Streben nach Befriedigung durch Reichtum erschöpft uns und macht uns müde, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Wenn also das Anhäufen von Reichtum im Grunde ein unstillbares Verlangen ist, wie können wir dann in der konsumorientierten Welt, in der wir leben, Glück, Selbstwert und Zufriedenheit finden? Dankbar in allem Der heilige Paulus fordert uns auf: „Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört.” (1. Thessaloniker 5:16-18) Die meisten von uns würden sagen, dass das leichter gesagt ist als getan. Aber bedeutet das, dass es auch unmöglich ist? Der heilige Paulus, einer der Urväter des Christentums, lebte zwar ein Leben voller Gefahren und Kämpfe, ging aber mit gutem Beispiel voran. Wurde er verhaftet, weil er für das Christentum warb? Ja, natürlich. War sein Leben in Gefahr? Ständig. Hat er Schiffbruch erlitten, wurde er gesteinigt und verspottet? Zweifellos. Und trotz all dieser und weiterer Herausforderungen ermahnte der heilige Paulus die Christen regelmäßig: „Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren." (Philipper 4,6-7). Tatsächlich waren Dankbarkeit, Danksagung und Lobpreis Gottes ein wiederkehrendes und, ich wage zu sagen, ständiges Thema in seinen Briefen an die Gemeinden. Von Rom bis Korinth, von Ephesus bis Philippi wurden die frühen Christen ermutigt, Dank zu sagen - dankbar zu sein in allen Lebenslagen, nicht nur in den guten. Damals wie heute ist diese Ermutigung sowohl zeitgemäß als auch herausfordernd. Doch in allen Lebenslagen dankbar zu sein, erfordert Gebet, Anstrengung und Beharrlichkeit. Mit Dank geben Wenn wir dem Beispiel des heiligen Paulus folgen und mal beobachten, was wir davon haben, wenn wir dankbar sind, wie würde das wohl aussehen? Wären wir dankbar dafür, dass wir ein Dach über dem Kopf haben, dass wir Geld haben, um unsere Rechnungen zu bezahlen und die Familie zu ernähren, und dass wir sogar genug haben, um uns kleinen Luxus leisten zu können? Wären wir dann dankbar für die Familie und die Freunde, die wir um uns haben, für die Berufung und die Talente, mit denen Gott uns gesegnet hat? Oder würden wir immer noch blind allen Trends hinterherlaufen und Geld, Energie und Glück an Dinge vergeuden, die wir gar nicht brauchen oder schätzen? Oder könnte es möglicherweise zu einem geordneteren und umsichtigeren Umgang mit unserem Geld führen? Natürlich wird unser Erfolg beim „Einüben von Dankbarkeit” von der Energie abhängen, die wir dafür aufwenden. Wie bei jeder spirituellen Bemühung werden wir auch bei der Dankbarkeit nicht von heute auf morgen geübt sein. Es wird Zeit und Mühe kosten. Doch langsam, aber sicher wird die Dankbarkeit die Art und Weise prägen, mit der wir die Welt sehen. Wenn wir zu schätzen wissen und dafür dankbar sind, was wir haben, und nicht hinter mehr Dingen herjagen, als wir brauchen, dann sind wir viel eher bereit, anderen zu geben, als selbst zu empfangen. Es ist diese Kombination von Dankbarkeit und Geben, die zum Erfolg führt. In diesem Sinne sagt auch Bischof Fulton Sheen: „Geben ist seliger als Nehmen, weil es hilft, die Seele vom Materiellen und Zeitlichen zu lösen, um sie mit dem Geist der Selbstlosigkeit und der Nächstenliebe zu verbinden, der das Wesen der Religion ausmacht. Es ist ein größeres Glück, sich über das Wohl anderer zu freuen als über das eigene. Der Empfänger freut sich an seinem Gut, der Geber an der Freude der anderen, und so gelangt man zu einem Frieden, den dir die Welt nicht bieten kann." Gib Dankbarkeit eine Chance Dankbarkeit zu zeigen bedeutet, zu wachsen. Und in der Dankbarkeit zu wachsen bedeutet, in der Selbsterkenntnis, im Wissen um Gott und seinen Plan für uns zu wachsen. Indem wir uns aus dem Kreislauf aus Anhäufen von Reichtum und dem vergeblichen Streben nach Glück befreien, öffnen wir uns dafür, das Glück dort zu finden, wo wir sind. So stellen wir auch sicher, dass wir uns selbst und unsere Vorteile als Ergebnis der Güte Gottes richtig einordnen. Wie der heilige Paulus können wir dann erkennen: „Denn aus ihm und durch ihn und auf ihn hin ist die ganze Schöpfung. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen." (Römer 11:36). Diese Haltung der Danksagung, die locker und leicht von der Zunge geht, hilft uns, den Silberstreif auch in solchen Dingen zu sehen, die sich nicht immer so entwickeln, wie wir es gern hätten. Und das ist der ergreifendste und schönste Aspekt der Dankbarkeit, der spirituelle Aspekt. Wie der heilige Augustinus erklärt: „Gott ist so gut, dass seine Hand sogar das Böse zum Guten führt. Er hätte das Böse niemals zugelassen, wenn er es nicht dank seiner vollkommenen Güte für etwas Gutes hätte gebrauchen können."
Von: Emily Shaw
MehrDie Diagnose der Ärzte war ernst: Brustkrebs. Doch Nancy Malieckel war nicht geschockt. Denn sie wusste, dass sie das nicht allein durchstehen musste … Seit meiner Kindheit wurde ich von meinen Eltern in Gottes Glauben und Liebe erzogen. Bereits als Kind hat Jesus mich immer in seinen Händen getragen, in guten wie in herausfordernden Zeiten. Ich konnte schon immer die Liebe und den Segen Gottes spüren. Im Februar 2022 wurde bei mir im Rahmen einer Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchung eine Mammographie durchgeführt. Am gleichen Tag noch bekam ich einen Anruf des Arztes, der mir mitteilte, ich solle so schnell wie möglich einen MRT-Termin vereinbaren. Es gebe wohl einige Auffälligkeiten, die nochmal genauer untersucht werden müssten. Die Diagnose Gesagt, getan. Dann die Diagnose: „Brustkrebs im dritten Stadium mit 80-prozentiger Wachstumsgefahr.“ Es waren sofort notwendige Maßnahmen zu ergreifen. Man überreichte mir eine Liste aller Krebseinrichtungen in Wien, und ich durfte hieraus auswählen, in welcher ich die Behandlung durchführen lassen möchte. Für mich war die Entscheidung sofort klar: das Krankenhaus, in dem ich jahrelang selbst als Krankenschwester tätig war. Ich kam nach Hause, fühlte mich natürlich niedergeschlagen. Dennoch war mein erster Gedanke: Mein liebender Gott wird mich beschützen und nicht zulassen, dass mir etwas zustößt. Sofort rief ich meine ehemalige Arbeitskollegin und Freundin an, die immer noch als Krankenschwester in der gleichen Klinik tätig ist. Ich fragte sie, welchen Arzt mit der Spezialisierung für Brustkrebs sie mir empfehlen könne. Sie erkundigte sich umgehend und empfahl mir einen sehr guten und berühmten Oberarzt. Eine Zweitmeinung, die meine Kinder im Nachgang eingeholt hatten, bestätigte, dass ich sowohl bei diesem Oberarzt als auch in meiner Klinik in den besten Händen sein würde. Innerhalb kurzer Zeit bekam ich einen Termin zur persönlichen Vorsprache beim Oberarzt. In meinem Beisein wurde alles sofort in die Wege geleitet – Termine bei der Onkologie, Bluttest, Computer-Tomographie etc. Eine gute Nachricht war, dass sich keine Metastasen gebildet hatten. Nachdem nun alle Vorkehrungen getroffen waren, setzte sich der Oberarzt neben mich, schaute mir tief in die Augen und versicherte, dass ich mir keine Sorgen machen müsse. Es war, als wären diese Worte und Taten des Oberarztes durch den Heiligen Geist an mich gesandt worden. Das spürte ich in diesem Moment so stark, dass meine Angst verflog und ich solch eine Energie in meinem Körper verspürte, dass ich bereit war, mit Gottes Hilfe gegen den Krebs zu kämpfen. Engel In dieser Zeit war mein Ehemann für einige Monate nach Indien verreist und wollte früher zurückkehren, um mir beizustehen. Doch ich lehnte das Angebot ab, denn ich war zuversichtlich, dass der Herr mir beistehen und mir die nötige Kraft geben würde. Und so kam es auch. Mein mich liebender Herr schickte mir Engel, die mir die gesamte Zeit unermüdlich beistanden: meine Kinder, Schwestern, Kusinen, Freunde und Nachbarn. Mir wurde regelmäßig Essen gebracht, sie beteten mit mir und für mich. Ich bekam insgesamt 18 Chemotherapien, die anfangs wöchentlich stattfanden und sehr kräftezehrend waren. Vor jeder Therapie habe ich mich Gott hingegeben. Ich spürte wahrhaftig, dass die Infusionen durch den Heiligen Geist in meine Brust geschleust wurden und jede einzelne Tumorzelle von Therapie zu Therapie vernichteten. Ich hatte kaum Nebenwirkungen; leichte Schmerzen, Müdigkeit, Hautprobleme – das war’s. Ich hatte mit so viel Schlimmerem gerechnet – und war bereit, diese Qualen auf mich zu nehmen. Doch mein mich liebender Gott hat mir die Kraft gegeben, diese Qualen mit Leichtigkeit hinzunehmen. Hinzu kamen die Gebete vieler Menschen, die für mich so spürbar waren und mir zusätzliche Energie gaben. Das, was mich am meisten traurig machte, war der Verlust meiner langen dichten Haare. Doch in den Momenten, wo ich in den Spiegel sah und um meine Haare trauerte, kam dieser Vers in meine Gedanken: „HERR, du hast mir alles gegeben, du hast mir alles genommen, dich will ich preisen!“ (Ijob 1:21) Auch stimmte es mich oft sehr traurig, wenn ich während der Chemotherapien junge Patienten um mich erlebte, denen es viel schlimmer ging als mir. Diese Menschen schließe ich in meine täglichen Gebete ein. Dies waren die Momente, in denen ich mich Gott dankbar erwies für die 67 Jahre meines Lebens, die er mich in seinen Händen getragen und mich mit so viel Segen überschüttet hat. Und plötzlich werde ich mit dieser Krebsdiagnose für kurze Zeit aus dem Leben gerissen, und selbst dann spüre ich, dass Gott mich segnet und behütet; er lässt sein Licht leuchten über mir und macht mich heil. Licht für die OP Im Oktober fand die Operation statt. Ich hatte keinerlei Angst. Denn Psalm 27:1 war mein Halt, den ich immer wieder gebetet habe: „Der HERR ist mein Licht und mein Heil: Vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist die Kraft meines Lebens: Vor wem sollte mir bangen?“ Die Untersuchung vor der OP ergab, dass der Tumor kaum noch zu sehen war, d.h., die Chemo hatte gut angeschlagen – „Lobe den Herrn!“. Unmittelbar vor meiner Operation habe ich zur heiligen Gottesmutter Maria und zu Jesus gebetet: „Mutter, ich lehne meinen Kopf an dich, ich lege mich auf deinen Schoß. Jesus, ich umarme dich. Ihr beide sollt bei mir sein während der gesamten Operation und über mich wachen.“ Dass der Heilige Geist stets bei mir war, wusste ich bereits. Nach der Operation kam die erfreuliche Diagnose: Tumorfrei! Als Vorsichtsmaßnahme noch weitere Behandlungen in Form von Bestrahlung und Immuntherapie bis Juni dieses Jahres. Dann hatte ich den Kampf gewonnen, wahrhaftig mit der Hilfe Jesu, der heiligen Mutter Maria und des Heiligen Geistes. Ich kann meinem liebenden Gott nicht genug danken für mein jetziges Leben. Ich sehe dieses neue Leben als eine Art „Bonus“. Ich bin jederzeit bereit, in das Reich Gottes zu gehen, denn ich weiß: Er wird mich mit offenen Armen empfangen, ich fürchte mich vor nichts. „Die aber, die dem Herrn vertrauen, schöpfen neue Kraft, sie bekommen Flügel wie Adler. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt“. (Jesaja 40:31)
Von: Nancy Malieckel
MehrEin Baum ist nur so kräftig und fruchtbar wie sein Wurzelwerk! Wenn das Wurzelwerk tief und gesund ist, können Stürme toben, Fluten kommen, Waldbrände entfachen und sogar Dürreperioden den Boden austrocknen – doch der Baum wird überleben, weil sein Wurzelwerk stark ist! Unser Christsein gleicht einem Baum. Wälder voller Bäume gibt es und diese sehen oft äußerlich wundervoll aus, jedoch sind kaum Früchte zu erkennen und bei den kleinsten Naturereignissen gehen die Bäume kaputt. Das Wurzelwerk ist krank und hat zu wenig Tiefe. So braucht auch die Kirche mit ihren Priestern und Gläubigen heute eine komplette Wurzelbehandlung und viel Dünger! Wie dies möglich ist, liegt auf der Hand: ein persönliches Gebetsleben und eine Liebe zur Kirche und zur der Heiligen Schrift. Das erst macht uns standhaft im Alltag. Jedoch sind die Ablenkungen heute immens! Die Baumkrone wird gepflegt und gehegt in all den verschiedenen Salons! Die Welt möchte uns am liebsten verschlingen, doch wer wachsam ist und immer wieder in der Stille die Wurzel behandelt, kann tausendfach Früchte hervorbringen und bleibt in den Lebensstürmen standhaft. „Daher, geliebte Brüder, seid standhaft und unerschütterlich, nehmt immer eifriger am Werk des Herrn teil und denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist.“ (1 Kor 15,58) Wer nur den Stamm und die Krone beachtet, wird kaum erfüllt. Paulus ruft uns immer wieder auf zum Kampf (Eph 6,10-20)! Zu einem guten Kampf, dessen Lohn die ewige Glückseligkeit bei Gott is! Seien wir also standhaft – und verschwinden wir nicht im Wald voller Bäume! Sei kein Mitläufer, der keine eigene Meinung hat, der die Ruhe und Stille hasst, jedes Gefühl zu befriedigen meint und empfänglich ist für alle möglichen Ideologien! Sei kein genormter Massenmensch, der wie in der Baumschule das Leben im Topf verbringt – und ein wahrlich armer Tropf ist! Nein, gehen wir in die Tiefe. Dahin, wo die Wurzeln in der Stille wachsen und wir das lebenspendende Wasser aufnehmen können. Denn „die Wurzel der Gerechten sitzt fest“ (Spr. 12,3).
Von: Don Philipp Isenegger
MehrEr nahm Drogen und beging Einbrüche. Immer wieder landete er im Knast. Sein Leben war total verpfuscht. Hatte es überhaupt einen Sinn? fragte er sich. Doch dann kam Jesus in seine Zelle … Ich hatte es vergeigt. Wieder war ich im Gefängnis gelandet und dachte darüber nach, wie es weitergehen sollte. Mein Leben war total verpfuscht. Ich stamme aus einer Familie mit einem älteren Bruder und vier jüngeren Geschwistern. Weil ich mich immer übergangen fühlte, hatte ich, um Aufmerksamkeit zu bekommen, schon früh viel Blödsinn gemacht. Immer wieder war ich von zu Hause davongelaufen und hatte die Schule geschwänzt. Die letzten Schuljahre konnten die Lehrer mich gar nicht mehr richtig benoten, weil ich so wenig da gewesen war. Schon mit 12 oder 13 Jahren hatte ich begonnen, Alkohol zu trinken und ein oder zwei Jahre später auch angefangen, Hasch zu rauchen und Amphetamine zu nehmen. Mit 17 Jahren beging ich meinen ersten Einbruch. Wir brachen in eine Boutique und in einen Supermarkt ein – und ich bekam meine erste Bewährungsstrafe. Mit 18 Jahren war es dann aber so weit, dass ich erstmals ins Gefängnis musste. Ich kam nach Niederschönefeld ins Gefängnis. Auch dort ging es weiter mit Drogen. Als ich 19 Jahre alt war, nahm man mich aus dem Jugendvollzug heraus, weil man mich dort für untragbar hielt. Man verlegte mich nach Bayreuth, wo ich gleich wieder anfing, Drogen zu nehmen. Normalerweise hätte ich nach zwei Jahren entlassen werden können. Wegen meines Verhaltens musste ich aber dreieinhalb Jahre im Gefängnis bleiben. Nach meiner Entlassung war ich sechs Monate in Freiheit – und bekam dann erneut viereinhalb Jahre Gefängnis. Helles Licht Nun also saß ich wieder in der JVA St. Georgen-Bayreuth. Hatte mein Leben überhaupt einen Sinn? fragte ich mich. War es egal, was ich tat? Erstmals stellte ich auch die Frage, ob es einen Gott gibt. Ich begann, viel zu lesen – philosophische und religiöse Bücher. Etwa ein Jahr vor meiner Entlassung bekam ich ein Buch über den Glauben in die Hand: über die sichtbare und unsichtbare Welt, über Engel und Dämonen und darüber, was die Sünde mit dem Menschen macht. Und mir kam die Erkenntnis: „Kuno, wenn das wahr ist, dann bist du verloren!“ Wir waren zu sechst auf unserer Zelle. Als ich abends ins Bett ging, sah ich auf einmal ein helles Licht. Ich sah das Antlitz Jesu Christi. In so einer Herrlichkeit. Die Herrlichkeit Gottes strahlte durch sein Antlitz. Er hatte die Dornenkrone auf dem Kopf. Ich hörte die Worte: „Hier hast du Brot des Lebens.“ In diesem Moment erfuhr ich eine Liebe und Erfüllung wie in einer Extase. Die ganze Nacht badete ich in dieser Liebe. Ich weinte – vor lauter Freude und auch Traurigkeit über mein Leben, über meine Verlorenheit und die Liebe Gottes. Auch als ich am nächsten Tag wieder zu meiner Arbeit ausrückte, liefen mir immer wieder die Tränen herunter. Die Leute fragten mich, was mit mir los sei. Weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte, antwortete ich, dass jemand gestorben sei. Aber das war ja auch nicht ganz falsch: Tatsächlich war ein Teil von mir gestorben. Von diesem Tag an konnte ich das Gerede im Gefängnis nicht mehr ertragen, wo es immer nur um Drogen und um Kriminalität ging. Ich distanzierte mich davon und nahm selbst fortan auch keine Drogen mehr. Und wieder Drogen Nach meiner Entlassung ging ich zu meinen Eltern zurück. Ich bekam eine schöne Wohnung und eine gute Arbeit. Trotzdem verstand ich nicht, was mit mir passiert war. Ich wusste, dass Gott in mein Leben eingegriffen hatte, aber vom Glauben hatte ich eigentlich gar keine Ahnung – und befasste mich damit auch nicht weiter. Unter der Woche ging zu meiner Arbeit, und am Wochenende traf ich die alten Leute wieder. Wir gingen baden oder zum Grillen. Sie nahmen ihre Drogen, ich zunächst nicht. Doch irgendwann rauchte auch ich wieder mit. Erst einmal, dann immer öfter. Irgendwann fragte mich ein Freund, ob ich ihm nicht Drogen besorgen könnte, weil sein Dealer im Urlaub war. Ich wusste genau: Ich darf es nicht! Dennoch konnte ich nicht Nein sagen. Ich wollte die Leute nicht enttäuschen. Also fuhr ich doch los und besorgte Stoff – und konnte es von da an nicht mehr abstellen. Viele meiner Kumpels überlebten diese Zeit nicht. Einer meiner besten Freunde, der eine Frau und zwei Kinder hatte, warf sich vor einen Zug, ein anderer sprang unter Drogen im zweiten Stock eines Hauses aus dem Fenster. Andere starben an einer Überdosis. Ich selbst war immer wieder auf Entzug. Zusammenbruch Nachdem sie mich in Frankfurt wieder mit Drogen erwischt hatten, entschied ich, endgültig auszusteigen und keine Drogen mehr zu nehmen. Doch am dritten Tag brach ich zusammen. Ich kam ins Krankenhaus und wurde künstlich beatmet. Mir wurde ein Herzkatheter gelegt. Meinen Eltern, die hinzugerufen worden waren, sagten die Ärzte, dass ich nicht überleben würde. Aber ich überlebte doch! Drei Tage war ich noch auf der Intensivstation. Als sie mich auf die normale Station verlegten, spritzte ich mir wieder Kokain. Die Ärzte meinten, dass eine weitere Behandlung keinen Sinn machen würde, wenn ich nicht damit aufhören wollte. Also ging ich – und machte so weiter wie bisher. Immer wieder kam ich ins Gefängnis, wurde wieder entlassen, dann wieder erwischt usw. Als ich in Regensburg aus dem Knast entlassen wurde, war ich am Boden. Weil ich keine andere Möglichkeit mehr sah, ging ich zur Entgiftung nach Engelthal bei Nürnberg. Mein Zimmernachbar ermutigte mich, eine Therapie zu machen. Eine Sozialarbeiterin besorgte mir einen Therapieplatz. Auch die Kostenzusage kam schnell. So kam ich zum Therapiezentrum bei Nandlstadt Nach einem Praktikum als Landschafts- und Gartenbauer stellte mich der Betrieb ein. Ein paar Monate ging es gut. Dann sah ich mit Arbeitskollegen eines Abends ein Fußballspiel. Es wurde Bier getrunken, und Einer packte Drogen aus. Zum ersten Mal nahm auch ich wieder Drogen, in den Tagen darauf dann wieder öfter – bis ich dann auch selbst wieder losfuhr, um Stoff zu besorgen. Ich gab auch an andere Leute etwas ab. Als ich dann aber sah, wie die Leute abstürzten, hörte ich damit auf, auch andere zu versorgen, aber konsumierte noch selbst. Nach einiger Zeit merkte ich, dass ich meine Arbeit nicht länger schaffen könnte. Es wurde immer schlimmer. Eines Tages saß ich in der S-Bahn und fuhr an meiner Arbeitsstelle vorbei, weil ich gar nicht mehr mitbekam, wo ich war. Immer wieder kam ich zu spät. Tiefer Frieden Eines Tages, als ich auf der Arbeit war, hatte ich das Gefühl, dass mir jemand einen Vorhang von den Augen zog. Mir wurde bewusst, wo ich wieder gelandet war. Ich war da, wo ich eigentlich nie mehr sein wollte! Und mir war klar, dass ich aus diesem Teufelskreis auch nicht wieder herauskommen würde. Nochmal die Arbeit verlieren, nochmal Gefängnis – das wollte ich nicht mehr. „Eigentlich kannst du dich umbringen“, sagte ich mir. Da kam mir wieder die Erinnerung an mein Erlebnis im Gefängnis: dass ich das Antlitz Jesu Christi gesehen hatte. An diesem Tag fuhr ich heim, kniete mich nieder und flehte: „Gott, wenn es dich wirklich gibt, bitte hilf mir!“ Nach diesem Gebet spürte ich eine große Ruhe und einen tiefen Frieden. Und ich konnte mit den Drogen aufhören. Einfach so, ganz ohne Therapie! Ich erkannte auch, dass ich mehr über den Glauben erfahren musste – und dass ich Gemeinschaft mit anderen Christen brauchte. So begann ich, in die Kirche zu gehen, später auch in einen Bibelkreis. Ich machte Exerzitien im Alltag in einer nahegelegenen Kirchengemeinde. In St. Sebastian in München-Schwabing, wo ich wohnte, war eine Glaubensverkündigung der Gemeinschaft des Neokatechumenalen Wegs. Weil sehr viele Leute dort waren, fühlte ich mich unwohl und wollte an der Tür wieder kehrt machen. Doch eine Frau hakte sich bei mir ein und zog mich mit. Neues Leben Ich fand mich in einem Bußgottesdienst wieder. Mir liefen die Tränen herunter. Es gab die Gelegenheit zu beichten, die viele auch nutzten. Aber ich wäre am liebsten aufgestanden und gegangen. Doch ich wusste auch, dass, wenn ich jetzt ginge, die Tür zu sein würde. Also ging auch ich zur Beichte. Es sollte ein unglaubliches Erlebnis werden. Ich erlebte eine richtige Befreiung und spürte, wie mir hierdurch eine schwere Last abgenommen wurde. In den Jahren danach veränderte sich mein Leben vollkommen. Ich schloss mich der Gemeinschaft an und lernte viele Leute kennen. Zweimal war ich mit zu Papstaudienzen in Rom. Immer wieder durfte ich auch in Gemeinden Zeugnis geben – und sogar im Gefängnis. In meinem Beruf wurde ich bald Vorarbeiter. Ich bekam meinen Führerschein zurück. Durch die Gefängnisarbeit lernte ich auch meine Frau kennen. Seit fünf Jahren sind wir verheiratet. Sie war Organistin im Gefängnis in Mannheim und interessierte sich für die Gefängnisarbeit. Gemeinsam gingen wir im Rahmen der „Emmaus-Gruppe“ ins Gefängnis, machten dort Lobpreis und Glaubensverkündigung. Wenn wir die Gefangenen fragten, was sie sich wünschten, war die Antwort immer dieselbe: einfach ein ganz normales Leben! Ich verstand das gut. In einem schier unendlichen Kreislauf war ich immer wieder abgestürzt. Erst als ich angefangen hatte, den Glauben wirklich zu leben, war ich da herausgekommen. Ich kann nur jedem wünschen, dass er Gott sein Herz öffnet und ihm begegnet. Wenn jemand Gott wirklich die Herzenstür einen Spalt breit öffnet, dann wird er sein Leben verändern. Gott hat mich auch in der Tiefe, nach meinen größten Abstürzen, nicht fallen gelassen. So viele meiner besten Freunde leben nicht mehr, und auch ich wäre sicher nicht mehr am Leben. Menschlich gesehen war es unmöglich, dort herauszukommen. Aber auch wenn ich es damals noch nicht erfasste, hat Gott mich durch diese Zeit getragen – und mich zu einem neuen Leben gebracht, an dem ich viel Freude habe. Das Einzige, was einem wirklich hilft, ist, Gott in sein Leben zu lassen und mit ihm den Weg des Glaubens zu gehen – am besten mit anderen Christen, die einen auch stärken können. Und das wünsche ich jedem. Bleibt beim Herrn! Gelobt sei Jesus Christus in Ewigkeit! Amen!
Von: Kuno Hahn
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