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Nov 12, 2022 909 0 Diakon Jim McFadden
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Das Geheimnis eines erfüllten Lebens

Was ist der Ausweg aus Furcht, Angst und Depression?

Christen glauben, dass Gott drei in Einem ist. Wir bekennen uns zum Glauben an Gott den Vater, Gott den Sohn, und Gott den Heiligen Geist. In unserem Verhalten legen wir jedoch den Schwerpunkt auf die ersten beiden Personen der Dreifaltigkeit – wir beten das Vaterunser und glauben, dass er seinen Sohn Jesus zu unserer Erlösung gesandt hat. Und obwohl wir anerkennen, dass der Heilige Geist der göttliche „Herr und Spender des Lebens“ ist, neigen wir dazu, den Geist zu vergessen und geben ihm nicht die Gelegenheit, uns Leben zu schenken! Lasst uns die Pfingstgeschichte wieder aufgreifen und wiederentdecken, wie der Heilige Geist für uns der „Herr und Spender des Lebens“ sein kann; denn ohne den Geist wird unser Glaube zu einem unfruchtbaren, freudlosen Moralismus.

Das zweite Kapitel der Apostelgeschichte (Vers 1-11) beschreibt die Begegnung der Apostel mit dem Heiligen Geist und wie sie sich danach verhielten. Nach fünfzig Tagen der Ungewissheit steht etwas Großes bevor. Jesus hatte den Aposteln in der Woche zuvor seine Mission anvertraut, aber sind sie auch bereit, den auferstandenen Herrn zu verkünden? Können sie ihre Zweifel und Ängste ablegen?

Das Kommen des Heiligen Geistes ändert dann aber alles. Auf einmal sind die Jünger furchtlos. Vorher hatten sie Angst um ihr Leben; jetzt sind sie bereit, die frohe Botschaft allen Völkern zu verkünden, und zwar mit einem nicht zu bändigenden Eifer. Dabei nimmt ihnen der Heilige Geist weder alle Schwierigkeiten noch den Widerstand des religiösen Establishments. Aber der Geist verleiht ihnen eine Dynamik, die sie befähigt, die frohe Botschaft bis an die Enden der Erde zu verkünden.

Wie ist das passiert? Das Leben der Apostel musste radikal verändert werden, und es war die Gabe des Geistes, die diese Veränderung bewirkte. Im Geist begegneten sie der dritten Person der Dreifaltigkeit – einer realen Person, nicht nur einer Kraft, sondern einer Person, mit der wir in Beziehung stehen können. Während wir den Vater als Schöpfer und den Sohn als Erlöser kennen, lernen wir den Geist als Heiligmacher kennen, als denjenigen, der uns heilig macht. Es ist der Heilige Geist, der Jesus in uns leben lässt.

Auch wenn Jesus nicht mehr physisch unter uns ist, bleibt er doch durch den Heiligen Geist in uns. Und dieser Geist bringt Frieden – einen Frieden, der uns nicht von Problemen und Nöten befreit, aber uns befähigt, in unseren Problemen Frieden zu finden, auszuharren und zu hoffen, weil wir wissen, dass wir nicht allein sind! Der Glaube ist kein Problemlösungsunternehmen: Wenn ein Problem verschwindet, tritt ein anderes an seine Stelle. Aber der Glaube versichert uns, dass Gott in unseren Kämpfen bei uns ist und dass wir die Liebe Gottes haben und den Frieden, den Jesus uns versprochen hat.

In der heutigen durch die sozialen Medien und unsere digitalen Geräte überladenen hektischen Welt werden wir in tausend Richtungen gezogen, und manchmal sind wir ausgebrannt. Dann suchen wir nach der schnellen Lösung und greifen manchmal zur Selbstmedikation durch Alkohol oder Pillen oder einen hedonistischen Nervenkitzel nach dem anderen. Während solcher Unruhe kommt Jesus durch den Heiligen Geist in unser Leben und sagt: „Friede sei mit dir!“ Jesus wirft uns einen Anker der Hoffnung zu. Wie der heilige Paulus in seinem Brief an die Römer sagt, bewahrt uns der Geist davor, in die Angst zurückzufallen, denn er lässt uns erkennen, dass wir geliebte Kinder unseres himmlischen Vaters sind (Röm 8,15).

Der Heilige Geist ist der Tröster, der die zärtliche Liebe Gottes in unsere Herzen bringt. Ohne Geist geht unser katholisches Leben in die Brüche. Ohne den Heiligen Geist ist Jesus kaum mehr als eine interessante historische Figur; aber mit dem Heiligen Geist ist er der auferstandene Christus, eine kraftvolle, lebendige Gegenwart in unserem Leben hier und jetzt. Ohne den Geist ist die Heilige Schrift ein totes Dokument. Aber mit dem Geist wird die Bibel das lebendige Wort Gottes, ein Wort des Lebens. Der lebendige Gott spricht zu uns und erneuert uns durch sein Wort. Christentum ohne den Geist ist freudloser Moralismus; mit dem Geist aber ist unser Glaube das Leben selbst – ein Leben, das wir leben und mit anderen teilen können.

Wie können wir den Heiligen Geist in unsere Herzen und Seelen einladen? Eine Möglichkeit besteht darin, ein einfaches Gebet zu sprechen: „Veni Sancte Spiritus“ („Komm, Heiliger Geist“). Eine andere Möglichkeit, die Beziehung zum Heiligen Geist zu vertiefen ist, über die sieben Gaben des Heiligen Geistes nachzudenken, die wir bei der Firmung geschenkt bekommen haben. Finde eine Erläuterung zu Weisheit, Verstand, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und Gottesfurcht und bemühe dich, diese Gaben in dein tägliches Leben zu integrieren. Ein guter Weg, um herauszufinden, ob du in den Gaben des Geistes lebst, ist, sich zu fragen, ob in deinem Leben die Früchte des Heiligen Geistes sichtbar wird (zu finden im Brief des Paulus an die Galater [5,22-23]). Wenn Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung in deinem Leben vorhanden sind, dann weißt du, dass der Heilige Geist am Werk ist!

Gebet: Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen und entzünde in uns das Feuer deiner göttlichen Liebe! Schenke uns deine Gaben und mache unser Leben zu einem fruchtbaren Boden, der ein Überfluss an Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung hervorbringt. AMEN.

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Diakon Jim McFadden

Diakon Jim McFadden ist Pfarrer an der katholischen Kirche Saint John the Baptist in Folsom, Kalifornien. Er ist Theologieprofessor und arbeitet in der Erwachsenenbildung und geistlichen Begleitung.

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