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Wir neigen immer dazu, unsere Kalender so weit wie möglich zu füllen. Aber was ist, wenn einmal etwas dazwischenkommt?
Das neue Jahr wirkt wie eine leere Tafel: Es ist voller Möglichkeiten, und wir nehmen uns viel vor, aber dann sind wir schnell dabei, unsere frisch gedruckten Kalender zu füllen. Auch kommt es vor, dass viele dieser tollen Gelegenheiten und hochgesteckten Ziele für das perfekte Jahr daneben gehen. Schon Ende Januar schwindet dann unser Lächeln, und alte Gewohnheiten aus den Vorjahren schleichen sich wieder in unser Leben ein.
Wie aber wäre es, wenn wir dieses Jahr einmal etwas anders angehen würden? Warum sollten wir nicht, anstatt schnell alle weißen Flecken in unseren Kalendern wieder zu füllen, den Leerstellen etwas mehr Platz einräumen: den freien Terminen, für die wir nichts geplant haben? Denn genau in solchen Freiräumen geben wir dem Heiligen Geist den meisten Raum, um in unserem Leben zu wirken.
Jeder, der schon einmal umgezogen ist, weiß, wie überraschend groß ein leerer Raum erscheint. Wenn die Möbel rauskommen, scheint der Raum auf einmal zu wachsen. Und wenn dann gar nichts mehr drin ist, ist es immer wieder ein Schock, dass es jemals überhaupt ein Platzproblem gegeben haben sollte, wenn man nur bedenkt, wie groß der Raum jetzt ist! Je mehr ein Raum mit Teppichen, Möbeln, Wandbehängen und anderen Besitztümern gefüllt ist, desto enger kann er sich anfühlen. Dann kommt jemand mit einem Geschenk in der Hand zu Ihnen nach Hause, und Sie fragen sich: Wo sollen wir das denn auch noch hinstellen?
So ähnlich ist es auch mit unseren Kalendern. Wir füllen jeden Tag mit Arbeit, Training, Spielen, Verpflichtungen oder Gebetsdiensten – mit so vielen guten und oft scheinbar notwendigen Dingen. Aber was ist, wenn auf einmal der Heilige Geist mit einer Gelegenheit anklopft, die wir nicht eingeplant haben? Haben wir dann auch für Ihn noch Platz in unserem Kalender?
Ein ideales Beispiel dafür, wie wir offen sein können für den Heiligen Geist, ist Maria. Sie hört die Worte des Engels und nimmt sie bereitwillig an. Indem sie ihr Leben Gott anbietet, zeigt sie die vollkommene Bereitschaft, Gottes Gaben zu empfangen.
Bischof Barron hat das einmal eine „Gnadenspirale“ genannt: Gott möchte uns in Fülle beschenken. Wenn wir uns für Gottes liebevolle Großzügigkeit öffnen, erkennen wir, dass alles, was wir haben, ein Geschenk ist. Mit Freude schenken wir dann Gott in Dankbarkeit zurück – und drehen so die Spirale weiter.
Gott streckt seine Hand nach Maria aus, und sie stellt sich seinem Willen und Zweck frei zur Verfügung. Dann empfängt sie Jesus. Wir sehen das auch wieder am Ende des Lebens Jesu. In tiefem Leid und furchtbarem Schmerz lässt Maria ihren kostbaren Sohn los. Sie klammert sich nicht an ihn, als er am Kreuz hängt. In diesem schmerzhaften Moment scheint alles verloren zu sein, und das Ende ihrer Mutterschaft scheint gekommen zu sein. Doch sie flieht nicht, sie bleibt bei ihrem Sohn, der sie loslassen musste. Doch dann schenkt Jesus ihr nicht nur einen anderen Sohn in Johannes, sondern Söhne und Töchter für die Ewigkeit in ihrer Mutterschaft in der Kirche. Weil Maria offen und empfänglich für Gottes Plan geblieben ist, auch wenn es noch so schmerzhaft war, können wir sie heute auch „unsere Mutter“ nennen.
Vielleicht nehmen auch Sie sich im Verlauf des Jahres einmal etwas Zeit, um über Ihren Terminkalender zu beten. Sind Ihre Tage schon reichlich gefüllt, vielleicht sogar zu voll? Bitten Sie den Heiligen Geist, Sie dazu zu inspirieren, welche Aktivitäten für seine Zwecke notwendig sind und welche eher Ihren persönlichen Wünschen und Zielen dienen. Bitten Sie Ihn um den Mut, Ihren Terminkalender neu zu ordnen, und um die Weisheit, auch einmal „Nein“ zu sagen, wenn es nötig ist, damit Sie froh und frei „Ja“ sagen können, wenn Er an Ihre Tür klopft.
'Noch ganz begeistert von der guten Nachricht einer lang ersehnten Schwangerschaft, gerät während eines Routine-Ultraschalls in der 12. Woche ihre Welt aus den Fugen.
Unsere Erstgeborene, Mary Grace, wuchs zu einem wunderschönen Kind heran. Unsere Familie und Freunde hatten aktiv für ein weiteres Baby gebetet, und so waren wir überglücklich, als wir von einer weiteren Schwangerschaft erfuhren! Die pränatalen Tests zeigten normale Ergebnisse, und wir beschlossen, das Geschlecht des Babys eine schöne Überraschung sein zu lassen.
Als ich in der 12. Woche zum Routine-Ultraschall ging, zeigte mir der Techniker das Seitenprofil des Babys und drehte dann den Bildschirm schnell von mir weg.
Sie führten meine Tochter hinaus, und ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Ich dachte: „Vielleicht hat das Baby eine Art Herzfehler oder einen anderen Fehler, aber das ist in Ordnung. Gott kann alles heilen, und wir können es operieren lassen.“
Als Ärztin betete ich aber auch: „Bitte, Gott, lass es keine Anencephalie sein.“ Da ich einen Blick auf den Ultraschall geworfen hatte, war ich zuversichtlich, dass es sich um etwas anderes handeln würde.
Als die Ärztin den Raum betrat, bat ich sie: „Bitte sagen Sie mir, dass das Baby lebt.“ Mit ernstem Gesicht sagte sie: „Ja, das Baby hat einen Herzschlag, aber es sieht nicht gut aus.“ Ich fing an zu weinen und rief meinen Mann über Facetime an. Es war das, was ich am meisten befürchtet hatte: Unser Baby hatte Anencephalie,
eine jener schweren Fehlbildungen, die ein Baby im Mutterleib haben kann, bei der sich der Schädel nicht richtig entwickelt. Die Ärztin sagte mir, dass das Baby nicht lange leben würde.
Es war herzzerreißend. Dieses kostbare Kind, auf das wir so viele Jahre gewartet hatten, würde nicht leben! Ich dachte daran, wie aufgeregt meine ältere Tochter war. In unserem täglichen Familiengebet sagte sie immer: „Jesus, bitte lass mich einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester haben“. In Gedanken sagte ich immer wieder: „Herr, du kannst heilen, du kannst das Baby heilen.“
Mein Mann kam sofort. Ich bemühte mich, keine Miene zu verziehen, und erzählte meiner Tochter, dass ich Tränen der Freude weinte. Was hätte ich sonst sagen sollen?
Die Ärztin sagte, wir könnten die Schwangerschaft abbrechen. Ich sagte: „Auf gar keinen Fall. Ich werde das Baby austragen, solange es lebt. Wenn es 40 Wochen sind, dann sind es eben 40 Wochen.“ Doch sie warnte mich, dass ich es wahrscheinlich nicht so lange schaffen würde und dass ich, falls das Baby im Mutterleib sterben würde, eine schwere Blutinfektion bekommen könnte. Außerdem brauchte ich häufige Kontrolluntersuchungen, da Flüssigkeitsansammlungen in meiner Gebärmutter sehr gefährlich sein könnte. Ich sagte ihr, dass ich zu allem bereit sei. Zum Glück wurde ich nicht weiter unter Druck gesetzt, auch nicht bei den folgenden Besuchen. Sie wussten, dass ich meine Entscheidung getroffen hatte!
Zur Hoffnung bestimmt
Wir kamen nach Hause und verbrachten einige Zeit damit, gemeinsam zu beten und zu weinen. Ich rief meine Schwester an, die Gynäkologin war. Sie rief viele Freunde an, vor allem von der Jesus Youth, und begann noch in derselben Nacht eine Zoom-Novene. Wir sagten unserer Tochter einfach, dass das Baby „ein kleines Problemchen“ habe, aber es ansonsten in Ordnung sei. Auch unseren Eltern und Schwiegereltern sagten wir nichts, denn meine Schwester sollte in einem Monat heiraten, und wir wollten nicht, dass die Hochzeit dadurch beeinträchtigt sein würde. Und wir meinten auch, dass sie es nicht mit der gleichen Stärke, die wir fühlten, tragen könnten.
In den ersten Tagen sprachen viele Menschen mit mir und halfen mir, auf Gottes Vorsehung zu vertrauen und zu glauben, dass Er nichts tut, was nicht gut für uns ist. Ich fühlte einen großen Frieden. Ich dachte an die Gottesmutter Maria – an ihre Freude über die frohe Botschaft bei der Verkündigung und ihre spätere Trauer darüber, dass Jesus sterben würde. An diesem Tag beschlossen wir, den Brief mit dem Geschlecht des Babys zu öffnen, denn zu diesem Zeitpunkt wollten wir für das Baby beten und ihm einen Namen geben.
Wir nannten sie Evangeline Hope, was so viel bedeutet wie „die Überbringerin der guten Nachricht“, weil sie für uns immer noch die Hoffnung auf die Liebe und Barmherzigkeit Christi ausstrahlte. Nicht ein einziges Mal dachten wir daran, sie abzutreiben, weil sie nicht nur für uns, sondern auch für alle anderen eine gute Nachricht war – ein Kind, das die Welt in vielerlei Hinsicht evangelisieren würde.
Ich schloss mich einer Anencephalie-Selbsthilfegruppe an, die mir auf meinem Weg auch sehr half. Ich traf viele Menschen, sogar Atheisten, die ihre Entscheidung, ihr Kind abzutreiben, zutiefst bedauerten. Ich kam in Kontakt mit Frauen, die aus gespendeten Hochzeitskleidern Engelskleider nähten, und mit professionellen Fotografen, die sich bereit erklärten, die Geburt mit wunderschönen Fotos zu dokumentieren.
Auf der Hochzeit unserer Schwester gaben wir das Geschlecht bekannt, aber sagten niemandem, dass das Baby krank war. Wir wollten einfach nur ihr kleines Leben ehren und feiern. Meine Schwester und ihre Freunde organisierten auch eine wunderschöne Babyparty (oder eher eine Feier des Lebens), und anstelle von Geschenken schrieben alle Briefe an das Baby, die wir nach der Geburt lesen sollten.
Ewige Anbeterin
Ich trug sie bis zur 37. Woche in mir.
Trotz einer komplizierten Entbindung, bei der die Gebärmutterwand riss, wurde Evangeline nicht lebend geboren. Aber irgendwie erinnere ich mich an ein tiefes Gefühl des himmlischen Friedens. Sie wurde mit so viel Liebe, Würde und Ehre empfangen. Ein Priester und ihre Paten warteten darauf, Evangeline kennenzulernen. Dort im Krankenhauszimmer hatten wir eine schöne Zeit des Gebets, des Lobpreises und der Anbetung.
Wir hatten wunderschöne Kleider für sie. Wir lasen die Briefe vor, die alle an sie geschrieben hatten. Wir wollten sie mit mehr Würde und Ehre behandeln als ein „normales“ Kind. Wir weinten, weil wir ihre Anwesenheit vermissten, aber auch aus Freude darüber, dass sie jetzt bei Jesus war. In diesem Krankenhauszimmer dachten wir: „Wow, ich kann es kaum erwarten, in den Himmel zu kommen. Lasst uns unser Bestes tun, um dort mit all den Heiligen zu sein.“
Zwei Tage später feierten wir eine „Feier des Lebens“ für sie, und alle trugen Weiß. Die Messe wurde von vier Priestern zelebriert, und drei Seminaristen und ein wunderschöner Chor waren zu Ehren unseres kostbaren Babys da. Evangeline wurde in der „Engel-Abteilung“ für kleine Babys auf dem Friedhof begraben, den wir oft besuchen. Obwohl sie nicht mehr hier auf Erden ist, ist sie ein wichtiger Teil unseres Lebens. Ich fühle mich Jesus näher, weil ich sehe, wie sehr Gott mich liebt und wie er mich auserwählt hat, sie zur Welt zu bringen.
Ich fühle mich geehrt. Sie ist eine ewige Anbeterin für unsere Familie, die uns auf eine Weise zur Heiligkeit bringt, wie es durch keine andere Situation jemals möglich gewesen wäre. Es war die reine Gnade Gottes und die volle Annahme seines Willens, die uns die Kraft gaben, das durchzustehen. Wenn wir Gottes Willen annehmen, schenkt er uns die Gnade, die wir brauchen, um jede Situation zu bewältigen. Alles, was wir tun müssen, ist, uns seiner Vorsehung zu überlassen.
Heilige erziehen
Jedes ungeborene Kind ist kostbar; ob gesund oder krank, es ist immer ein Geschenk Gottes. Wir sollten unsere Herzen öffnen, um diese nach dem Bild Christi geschaffenen Kinder zu lieben, die meiner Meinung nach wertvoller sind als ein „normales“ Kind. Sich um sie zu kümmern, ist, wie sich um den verwundeten Christus zu kümmern. Es ist eine Ehre, ein Kind mit Behinderung oder besonderen Bedürfnissen zu haben, denn die Sorge um es hilft uns, einen tieferen Zustand der Heiligkeit zu erreichen im Leben. Wenn wir diese kranken Kinder als Geschenke – als reine Seelen – sehen, würde es sich nicht einmal wie eine Last anfühlen. Ihr werdet inmitten von euch einen Heiligen aufziehen, der neben all den Engeln und Heiligen sitzen wird.
Unser jüngster Sohn, Gabriel, wurde letzten Oktober geboren. Als wir ihn erwarteten, beteten wir um die Gnade, ihn mit offenen Herzen und Armen zu empfangen, selbst wenn bei ihm eine Diagnose gestellt werden würde. Gott sei Dank war es Gottes Wille, dass Gabriel als wunderschönes, gesundes Baby geboren wurde – Dank der Fürsprache seiner Schwester im Himmel.
Jedes Leben ist ein kostbares Geschenk. Wir sind nicht die Urheber des Lebens. Wir müssen immer daran denken, dass es Gott ist, der gibt, und Gott ist, der nimmt. Gepriesen sei der Name des Herrn!
'Wenn sich Gedanken der Wertlosigkeit einschleichen, versuche folgendes …
Er stank. Sein schmutziger, ausgehungerter Körper verkümmerte wie sein vergeudetes Erbe. Er versank in Scham. Er hatte alles verloren: seinen Reichtum, seinen Ruf, seine Familie – sein Leben war zerstört. Verzweiflung verzehrte ihn. Plötzlich tauchte das sanfte Gesicht seines Vaters in seinem Kopf auf. Eine Versöhnung erschien unmöglich, aber in seiner Verzweiflung „brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem kommen und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand und zieht ihm Schuhe an.
Bringt das Mastkalb her und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein. Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie begannen, ein fröhliches Fest zu feiern.“ (Lukas 15:20-24)
Gottes Vergebung anzunehmen ist schwer. Wenn wir unsere Sünden zugeben, müssen wir zugeben, dass wir unseren Vater brauchen. Und während du und ich mit Schuld und Scham wegen vergangener Vergehen ringen, greift Satan, der Ankläger, uns an mit seinen Lügen: Du bist der Liebe und Vergebung nicht würdig. Aber der Herr ruft uns auf, diese Lüge zurückzuweisen! In der Taufe wurde deine Identität als Kind Gottes für immer in deine Seele eingeprägt. Und genau wie der verlorene Sohn, bist du aufgerufen, deine wahre Identität und deinen Wert zu entdecken. Gott hört nie auf, dich zu lieben, ganz gleich, was du getan hast. „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ (Johannes 6:37)
Du und ich, wir sind keine Ausnahmen! Wie können wir also praktische Schritte unternehmen, um Gottes Vergebung anzunehmen? Suche den Herrn, nimm seine Barmherzigkeit an und werde durch seine mächtige Gnade wiederhergestellt.
Such den Herrn
Suche die nächstgelegene Kirche oder Anbetungskapelle und begegne dem Herrn von Angesicht zu Angesicht. Bitte Gott, dir zu helfen, dich selbst durch seine barmherzigen Augen mit seiner bedingungslosen Liebe zu sehen. Mache als nächstes eine ehrliche und mutige Bestandsaufnahme deiner Seele. Sei mutig und schaue währenddessen auf Christus am Kreuz. Bring dich selbst vor den Herrn! Die Realität unserer Sünden zuzugeben ist schmerzhaft, aber ein authentisches, verletzliches Herz ist bereit, die Früchte der Vergebung zu empfangen.
Denk daran: Du bist ein Kind Gottes – der Herr wird dich nicht abweisen!
Nimm Gottes Barmherzigkeit an
Mit Schuld und Scham zu ringen, kann wie der Versuch sein, einen Ball unter der Wasseroberfläche zu halten. Es kostet so viel Mühe! Hinzu kommt, dass der Teufel uns oft glauben lässt, dass wir der Liebe und Vergebung Gottes unwürdig sind. Aber vom Kreuz aus flossen Blut und Wasser Christi aus seiner Seite, um uns zu reinigen, zu heilen und zu retten. Du und ich, wir sind aufgerufen, radikal auf diese göttliche Barmherzigkeit zu vertrauen. Versuche zu sagen: „Ich bin ein Kind Gottes. Jesus liebt mich. Ich bin der Vergebung würdig.“ Wiederhole diese Wahrheit jeden Tag. Schreibe sie an einen Ort, den du oft siehst. Bitte den Herrn, dir zu helfen, dich zu befreien. Lass den Wasserball los und übergib ihn Jesus – nichts ist unmöglich für Gott!
Wiederhergestellt werden
Im Sakrament der Beichte werden wir durch die heilenden und stärkenden Gnaden Gottes wiederhergestellt. Kämpfe gegen die Lügen des Teufels und begegne Christus in diesem mächtigen Sakrament. Sag dem Priester, wenn du mit Schuld- oder Schamgefühlen zu kämpfen hast, und bitte den Heiligen Geist, dein Herz zu inspirieren, wenn du deine Reuebekundung ablegst. Entscheide dich, an Gottes unendliche Barmherzigkeit zu glauben, während du die Worte der Absolution hörst: „ Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden. So spreche ich dich los von deinen Sünden. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Du bist nun wiederhergestellt in der bedingungslosen Liebe und Vergebung von Gott!
Trotz meines Versagens bitte ich Gott jeden Tag, mir zu helfen, seine Liebe und Vergebung anzunehmen. Wir mögen gefallen sein wie der verlorene Sohn, aber wir beide sind immer noch Gottes Söhne und Töchter, würdig seiner unendlichen Liebe und Barmherzigkeit. Gott liebt dich, hier und jetzt. Er hat sein Leben für dich aufgegeben aus Liebe. Das ist die verwandelnde Hoffnung der guten Nachricht! Also ergreife Gottes Vergebung und wage es, seine göttliche Barmherzigkeit mutig anzunehmen. Gottes unerschöpfliche Barmherzigkeit wartet auf dich!
„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich ausgelöst, ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst mir.“ (Jesaja 43:1)
'Als kleines Mädchen, wollte ich eine Superheldin werden bis ich schließlich realisierte, dass es nur ein alberner Kindheitstraum war. Doch dann …
Als Kind wachte ich an Samstagen immer früh auf, um eine Zeichentrickserie namens DC Super Friends zu schauen. Darin geht es um eine Gruppe von Superhelden, die die Welt retten. Nach außen hin wirkten sie wie ganz normale Menschen, die ein langweiliges Leben führten. Aber in Zeiten der Not mobilisierten sie sich schnell und arbeiteten zusammen, um die Menschheit vor dem Bösen zu retten. Als Kind hatte ich den Wunsch, auch so eine Superheldin zu werden, wenn ich mal groß bin. Ich stellte mir vor, dass ich ein Signal bekomme, wenn jemand meine Hilfe braucht, sodass ich schnell zur Hilfe dorthin fliegen kann.
Als ich dann erwachsen wurde, wurde mir klar, dass Superhelden nur imaginäre Charaktere waren. Also gab ich meine naiven Kindheitsträume auf, bis ich eines Tages einen wahren Superhelden traf, der mir die Augen öffnete.
Ich ging gelegentlich in die örtliche Kapelle, um zu beten. Da während der eucharistischen Anbetung immer jemand vor Ort sein muss, melden sich oft Freiwillige für kurze Zeitspannen an. Bei vielen meiner Besuche fiel mir ein älterer Mann in einem Rollstuhl auf. Er war etwa 90 Jahre alt und saß stundenlang in der Kapelle und betete. Ab und zu holte er verschiedene Gegenstände aus einer Tasche hervor – eine Bibel, einen Rosenkranz oder ein Stück Papier, das vermutlich eine Gebetsliste war. Ich fragte mich, welchen Job er wohl früher gehabt hatte, als er noch jung und fit war. Wahrscheinlich war das aber gar nicht so wichtig, wie das, was er jetzt tat. Mir wurde klar, dass dieser Mann dort im Rollstuhl etwas viel Wichtigeres tat als die meisten von uns, die damit beschäftigt waren, herumzulaufen.
Inkognito-Superhelden versteckten sich bei voller Sicht! Und das hieß, dass auch ich eine Superheldin sein konnte … eine Superheldin des Gebets.
Auf SOS reagieren
Ich entschloss mich dazu, einer Gebetsgruppe anzuschließen, die für andere Menschen betet. Viele dieser Gebetskämpfer sind ältere Menschen – manche mit Behinderungen. Einige befinden sich in einer Lebensphase, in der sie aus unterschiedlichen Gründen an ihr Zuhause gebunden sind. Wir erhalten E-Mails mit Namen von Menschen, die um Gebet bitten. Genau wie die Superhelden in den Zeichentrickfilmen, die ich vor langer Zeit gesehen habe, erhalten wir ein Signal, wenn jemand Hilfe braucht.
Die Gebetsanliegen gehen zu jeder Tages- und Nachtzeit ein: Herr X ist von einer Leiter gestürzt und wird ins Krankenhaus gebracht. Bei Frau Y wurde Krebs diagnostiziert. Ein Enkelkind ist in einen Autounfall verwickelt worden. Der Bruder eines Mannes wurde in Nigeria gekidnappt. Eine Familie hat ihr Haus durch einen Tornado verloren. Die Nöte sind vielfältig.
Wir nehmen unsere Verantwortung als Fürbitter ernst. Wir unterbrechen alles, was wir gerade tun, und beten. Wir sind eine Armee von Gebetskriegern. Wir bekämpfen unsichtbare Mächte der Finsternis. Deshalb legen wir die volle Waffenrüstung Gottes an und kämpfen mit geistlichen Waffen. Wir beten für andere, die in Not sind. Mit Beharrlichkeit und Hingabe bringen wir unsere Bitten immer wieder vor Gott.
Der Heldeneffekt
Bringt das Beten irgendwas? Von Zeit zu Zeit erhalten wir Rückmeldungen von Menschen, die um Gebet gebeten hatten. Der entführte Mann in Nigeria wurde innerhalb einer Woche freigelassen. Viele erleben wundersame Heilungen. Vor allem aber werden Menschen in Zeiten des Leidens gestärkt und getröstet. Jesus betete, und er revolutionierte die Welt! Das Gebet war Teil seines Dienstes der Heilung, Befreiung und Versorgung von Menschen in Not. Jesus stand in ständiger Verbindung mit dem Vater. Er lehrte seine Jünger, ebenfalls zu beten.
Gebete ermöglichen uns, Gottes Perspektive zu verstehen und unseren Willen mit seinem göttlichen Wesen in Einklang zu bringen. Und wenn wir für andere Fürsprache einlegen, werden wir zu Partnern Christi in seinem Dienst der Liebe. Wenn wir unsere Sorgen mit dem allmächtigen, allwissenden und allgegenwärtigen Gott teilen, verändert sich die Atmosphäre. Unser gläubiges Gebet, vereint mit Gottes Willen, kann Berge versetzen.
„Wir bitten dich, Herr, uns zu helfen und uns zu verteidigen. Erlöse die Unterdrückten. Erbarme dich der Bedeutungslosen. Erhebe die Gefallenen. Zeige dich den Bedürftigen. Heile die Kranken. Bringe die Verirrten deines Volkes zurück. Sättige die Hungrigen. Richte die Schwachen auf. Nimm den Gefangenen die Ketten ab. Möge jedes Volk erkennen, dass du allein Gott bist, dass Jesus dein Kind ist, dass wir dein Volk sind, die Schafe, die du weidest. Amen.“
'Entdecke die Schönheit der besten Neujahrsvorsätze
Wenn wir an der Schwelle zu einem neuen Jahr stehen, ist die Luft erfüllt von Vorfreude, Hoffnung und dem guten Vorsatz eines Neuanfangs. Für viele symbolisiert dieser Übergang eine Chance, die Lasten der Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich auf eine Reise des Wachstums und der Heilung zu begeben. Auch ich bin diesen Weg gegangen: Ich habe die Vielschichtigkeit des Lebens durchschritten und Trost, Kraft und Freude durch die verwandelnde Gnade des Gebets gefunden.
Punkt Mitternacht
Vor ein paar Jahren hatte ich mit den Überbleibseln vergangener Schmerzen zu kämpfen, die schwer auf meinem Herzen lasteten. Die Narben von Enttäuschungen und Verlusten hatten ihre Spuren hinterlassen, und ich sehnte mich nach einem Neuanfang. In diesem einsichtigen Moment fasste ich einen Entschluss: einen Entschluss, der mich auf den Weg der Gnade und der Heilung bringen sollte.
Als die Uhr Mitternacht schlug, beschloss ich, mich der verwandelnden Kraft des Gebets zu widmen. Dieser Vorsatz entsprang nicht dem flüchtigen Wunsch nach Veränderung, sondern dem tiefsitzenden Bedürfnis, die Scherben meiner Seele aufzuklauben und jene Freude zu finden, die mir schon viel zu lange gefehlt hatte.
In den ersten Tagen des neuen Jahres machten die altvertrauten Leiden der Vergangenheit das Einhalten meines Vorsatzes zu einer Herausforderung. Ablenkungen und Zweifel versuchten, mein Engagement zu stoppen, aber ich hielt an meinem Glauben und meiner Entschlossenheit fest. Durch beharrliches Gebet begann ich, leichte Veränderungen in mir zu spüren – ein Flüstern der Gnade, das meinen verwundeten Geist berührte.
Im Laufe der Monate strömte die Gnade wie ein sanfter Regen in mein Leben und besänftigte das ausgetrocknete Land meines Herzens. Ich fand den Mut, all jenen zu vergeben, die mir Unrecht getan hatten, und verstand, dass Vergebung ein Geschenk war, das ich mir selbst bereitete. Es war befreiend, eine göttliche Gnade, die mich von den Fesseln der Bitterkeit befreite und es mir ermöglichte, Liebe und Freude anzunehmen.
Halte dich an deinen Vorsatz
Der Weg war nicht ohne Dornen, aber die Gnade des Gebets verlieh mir die Kraft und die Widerstandsfähigkeit, durchzuhalten. Ich erkannte, dass es auf dieser Reise nicht nur darum ging, an einem Vorsatz festzuhalten, sondern ein Leben zu führen, das vom strahlenden Licht des Glaubens erhellt wird.
Beständiges Beten spielte eine zentrale Rolle auf meinem Weg der Heilung und der Erneuerung. Ich fand es oft schwierig, diese neue Gewohnheit inmitten der Kämpfe und Ablenkungen des Lebens aufrechtzuerhalten. Hier sind einige Tipps, die mir geholfen haben, auf dem richtigen Weg und meinem Vorsatz treu zu bleiben:
1. Lege eine heilige Zeit fest: Finde eine bestimmte Tageszeit, zu der du am besten beten kannst. Das kann am Morgen sein, bevor das Chaos des Tages beginnt, während einer ruhigen Mittagspause oder am Abend, um über den Tag nachzudenken. Diese feste Zeit wird dir dabei helfen, eine Gebetsroutine zu entwickeln.
2. Schaffe einen heiligen Raum: Richte einen besonderen Ort für das Gebet ein, sei es eine gemütliche Ecke in deinem Haus, eine Kapelle oder ein natürliches Plätzchen im Freien. Ein spezieller Ort trägt dazu bei, ein Gefühl der Heiligkeit und des Friedens zu schaffen.
3. Gebetshilfen nutzen: Nimm dir Gebetshilfen wie z.B. ein Tagebuch, den Rosenkranz oder religiöse Bücher zu Hilfe. Diese Hilfsmittel können deine Gebetserfahrung verbessern und deine Konzentration aufrechterhalten, besonders wenn Ablenkungen drohen.
4. Suche Verantwortlichkeit: Teile deinen Vorsatz mit einem vertrauenswürdigen Freund oder Familienmitglied, das dich auf deinem Weg ermutigt und für dich einstehen kann. Jemanden zu haben, mit dem man seine Fortschritte und Kämpfe teilen kann, kann motivierend sein.
Durch den Sturm
Wenn ich heute über dieses entscheidende Jahr und die folgenden Jahre nachdenke, erfüllt mich ein tiefes Gefühl der Freude. Der Schmerz, der mich einst gefangen hielt, hat sich in eine Quelle der Stärke, des Mitgefühls und einer vertieften Beziehung zu Gott verwandelt. Die Narben bleiben zwar, aber sie sind jetzt ein Zeugnis jener Gnade, die mich durch den Sturm gebracht hat.
Jetzt im neuen Jahr möchte ich dich ermutigen, dir die Kraft des Gebets zu eigen zu machen. Es ist ein Leuchtfeuer der Hoffnung, eine Quelle des Trostes und ein Rettungsanker in den dunkelsten Zeiten. Was auch immer deine Vorsätze dieses Jahr sein mögen, mögen sie vom Gebet durchdrungen und vom Glauben genährt sein, in der Gewissheit, dass Gottes Gnade dich auf jedem Schritt begleiten wird.
'Wie oft meinen wir, dass wir nicht genug Zeit für die Dinge haben, die wir gerne tun? In diesem neuen Jahr wollen wir etwas ändern.
Ich war noch nie jemand, der Neujahrsvorsätze macht. Daran werde ich erinnert, wenn ich auf den Stapel ungelesener Bücher schaue, der auf meinem Schreibtisch verstaubt und den ich in den vergangenen Jahren in ehrgeizigem, aber kläglich gescheitertem Eifer gekauft habe. Aus einem Buch pro Monat wurde ein Stapel ungelesener Vorsätze. Ich hatte eine Million Gründe, warum ich mit meinem Vorsatz nicht erfolgreich war, doch Zeitmangel war eigentlich keiner davon.
Wenn ich jetzt etwas enttäuscht auf die verlorenen Jahre zurückblicke, stelle ich fest, dass ich meine Zeit wirklich besser hätte nutzen können. Wie oft in meinem Leben habe ich mich darüber beklagt, dass ich nicht genug Zeit habe, um all jene Dinge zu tun, die ich gerne tun würde? Sicherlich öfter, als ich zählen kann!
Als ich vor ein paar Jahren an Silvester neben meinem Mann im Krankenhaus saß, als dieser seine Routineuntersuchung absolvierte, berührte mich etwas. Ich blickte ihn an und sah, dass seine Augen geschlossen und seine Hände zum Gebet gefaltet waren, während er an seine intravenöse Infusion angeschlossen war. Offenbar spürte er meinen fragenden Blick. Er öffnete ein wenig seine Augen und flüsterte, während er mich anschaute: „Alle“.
Irgendwie hatte er meine Gedanken gelesen. Wir beten oft für die Menschen um uns herum, die wir als verletzend oder gebetsbedürftig wahrnehmen, aber heute saßen wir allein, und ich fragte mich, für wen er wohl betete. Es war bewegend und inspirierend zu erfahren, dass er für „alle“ betete und nicht nur für diejenigen, von denen wir annehmen, dass sie aufgrund ihrer äußeren Umstände Gebete brauchen könnten.
Jeder – jeder von uns braucht Gebete. Wir alle bedürfen der Gnade und Barmherzigkeit Gottes, unabhängig von dem Bild, das wir der Welt von uns vermitteln. Dies scheint sich besonders jetzt zu bewahrheiten, wo so viele Menschen im Stillen unter Einsamkeit, finanziellen Problemen und sogar psychischen Problemen leiden, die oft nach außen hin verborgen bleiben.
Niemand weiß wirklich, was ein anderer Mensch durchmacht, durchgemacht hat oder noch durchmachen wird. Wie wirkungsvoll wäre es, wenn wir alle füreinander beten würden? Wie lebensverändernd, weltverändernd könnte das sein? In diesem neuen Jahr nehme ich mir also vor, meine Freizeit weise und bedacht zu nutzen – und in mein Gebet die Leiden und Nöte all jener einzuschließen, die ich kenne, die ich nicht kenne, die vor mir da waren und die nach mir kommen werden.
Ich werde für die gesamte Menschheit beten und darauf vertrauen, dass unser lieber Gott in seiner überreichen Barmherzigkeit und unermesslichen Liebe uns alle segnen wird.
'Er nahm Drogen und beging Einbrüche. Immer wieder landete er im Knast. Sein Leben war total verpfuscht. Hatte es überhaupt einen Sinn? fragte er sich. Doch dann kam Jesus in seine Zelle …
Ich hatte es vergeigt. Wieder war ich im Gefängnis gelandet und dachte darüber nach, wie es weitergehen sollte. Mein Leben war total verpfuscht. Ich stamme aus einer Familie mit einem älteren Bruder und vier jüngeren Geschwistern. Weil ich mich immer übergangen fühlte, hatte ich, um Aufmerksamkeit zu bekommen, schon früh viel Blödsinn gemacht. Immer wieder war ich von zu Hause davongelaufen und hatte die Schule geschwänzt. Die letzten Schuljahre konnten die Lehrer mich gar nicht mehr richtig benoten, weil ich so wenig da gewesen war. Schon mit 12 oder 13 Jahren hatte ich begonnen, Alkohol zu trinken und ein oder zwei Jahre später auch angefangen, Hasch zu rauchen und Amphetamine zu nehmen. Mit 17 Jahren beging ich meinen ersten Einbruch. Wir brachen in eine Boutique und in einen Supermarkt ein – und ich bekam meine erste Bewährungsstrafe. Mit 18 Jahren war es dann aber so weit, dass ich erstmals ins Gefängnis musste. Ich kam nach Niederschönefeld ins Gefängnis. Auch dort ging es weiter mit Drogen. Als ich 19 Jahre alt war, nahm man mich aus dem Jugendvollzug heraus, weil man mich dort für untragbar hielt. Man verlegte mich nach Bayreuth, wo ich gleich wieder anfing, Drogen zu nehmen. Normalerweise hätte ich nach zwei Jahren entlassen werden können. Wegen meines Verhaltens musste ich aber dreieinhalb Jahre im Gefängnis bleiben. Nach meiner Entlassung war ich sechs Monate in Freiheit – und bekam dann erneut viereinhalb Jahre Gefängnis.
Helles Licht
Nun also saß ich wieder in der JVA St. Georgen-Bayreuth. Hatte mein Leben überhaupt einen Sinn? fragte ich mich. War es egal, was ich tat? Erstmals stellte ich auch die Frage, ob es einen Gott gibt.
Ich begann, viel zu lesen – philosophische und religiöse Bücher. Etwa ein Jahr vor meiner Entlassung bekam ich ein Buch über den Glauben in die Hand: über die sichtbare und unsichtbare Welt, über Engel und Dämonen und darüber, was die Sünde mit dem Menschen macht. Und mir kam die Erkenntnis: „Kuno, wenn das wahr ist, dann bist du verloren!“
Wir waren zu sechst auf unserer Zelle. Als ich abends ins Bett ging, sah ich auf einmal ein helles Licht. Ich sah das Antlitz Jesu Christi. In so einer Herrlichkeit. Die Herrlichkeit Gottes strahlte durch sein Antlitz. Er hatte die Dornenkrone auf dem Kopf. Ich hörte die Worte: „Hier hast du Brot des Lebens.“
In diesem Moment erfuhr ich eine Liebe und Erfüllung wie in einer Extase. Die ganze Nacht badete ich in dieser Liebe. Ich weinte – vor lauter Freude und auch Traurigkeit über mein Leben, über meine Verlorenheit und die Liebe Gottes.
Auch als ich am nächsten Tag wieder zu meiner Arbeit ausrückte, liefen mir immer wieder die Tränen herunter. Die Leute fragten mich, was mit mir los sei. Weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte, antwortete ich, dass jemand gestorben sei. Aber das war ja auch nicht ganz falsch: Tatsächlich war ein Teil von mir gestorben.
Von diesem Tag an konnte ich das Gerede im Gefängnis nicht mehr ertragen, wo es immer nur um Drogen und um Kriminalität ging. Ich distanzierte mich davon und nahm selbst fortan auch keine Drogen mehr.
Und wieder Drogen
Nach meiner Entlassung ging ich zu meinen Eltern zurück. Ich bekam eine schöne Wohnung und eine gute Arbeit. Trotzdem verstand ich nicht, was mit mir passiert war. Ich wusste, dass Gott in mein Leben eingegriffen hatte, aber vom Glauben hatte ich eigentlich gar keine Ahnung – und befasste mich damit auch nicht weiter. Unter der Woche ging zu meiner Arbeit, und am Wochenende traf ich die alten Leute wieder. Wir gingen baden oder zum Grillen. Sie nahmen ihre Drogen, ich zunächst nicht. Doch irgendwann rauchte auch ich wieder mit. Erst einmal, dann immer öfter. Irgendwann fragte mich ein Freund, ob ich ihm nicht Drogen besorgen könnte, weil sein Dealer im Urlaub war. Ich wusste genau: Ich darf es nicht! Dennoch konnte ich nicht Nein sagen. Ich wollte die Leute nicht enttäuschen. Also fuhr ich doch los und besorgte Stoff – und konnte es von da an nicht mehr abstellen. Viele meiner Kumpels überlebten diese Zeit nicht. Einer meiner besten Freunde, der eine Frau und zwei Kinder hatte, warf sich vor einen Zug, ein anderer sprang unter Drogen im zweiten Stock eines Hauses aus dem Fenster. Andere starben an einer Überdosis. Ich selbst war immer wieder auf Entzug.
Zusammenbruch
Nachdem sie mich in Frankfurt wieder mit Drogen erwischt hatten, entschied ich, endgültig auszusteigen und keine Drogen mehr zu nehmen. Doch am dritten Tag brach ich zusammen. Ich kam ins Krankenhaus und wurde künstlich beatmet. Mir wurde ein Herzkatheter gelegt. Meinen Eltern, die hinzugerufen worden waren, sagten die Ärzte, dass ich nicht überleben würde. Aber ich überlebte doch! Drei Tage war ich noch auf der Intensivstation. Als sie mich auf die normale Station verlegten, spritzte ich mir wieder Kokain. Die Ärzte meinten, dass eine weitere Behandlung keinen Sinn machen würde, wenn ich nicht damit aufhören wollte. Also ging ich – und machte so weiter wie bisher.
Immer wieder kam ich ins Gefängnis, wurde wieder entlassen, dann wieder erwischt usw. Als ich in Regensburg aus dem Knast entlassen wurde, war ich am Boden. Weil ich keine andere Möglichkeit mehr sah, ging ich zur Entgiftung nach Engelthal bei Nürnberg. Mein Zimmernachbar ermutigte mich, eine Therapie zu machen. Eine Sozialarbeiterin besorgte mir einen Therapieplatz. Auch die Kostenzusage kam schnell. So kam ich zum Therapiezentrum bei Nandlstadt Nach einem Praktikum als Landschafts- und Gartenbauer stellte mich der Betrieb ein. Ein paar Monate ging es gut. Dann sah ich mit Arbeitskollegen eines Abends ein Fußballspiel. Es wurde Bier getrunken, und Einer packte Drogen aus. Zum ersten Mal nahm auch ich wieder Drogen, in den Tagen darauf dann wieder öfter – bis ich dann auch selbst wieder losfuhr, um Stoff zu besorgen. Ich gab auch an andere Leute etwas ab. Als ich dann aber sah, wie die Leute abstürzten, hörte ich damit auf, auch andere zu versorgen, aber konsumierte noch selbst. Nach einiger Zeit merkte ich, dass ich meine Arbeit nicht länger schaffen könnte. Es wurde immer schlimmer. Eines Tages saß ich in der S-Bahn und fuhr an meiner Arbeitsstelle vorbei, weil ich gar nicht mehr mitbekam, wo ich war. Immer wieder kam ich zu spät.
Tiefer Frieden
Eines Tages, als ich auf der Arbeit war, hatte ich das Gefühl, dass mir jemand einen Vorhang von den Augen zog. Mir wurde bewusst, wo ich wieder gelandet war. Ich war da, wo ich eigentlich nie mehr sein wollte! Und mir war klar, dass ich aus diesem Teufelskreis auch nicht wieder herauskommen würde. Nochmal die Arbeit verlieren, nochmal Gefängnis – das wollte ich nicht mehr. „Eigentlich kannst du dich umbringen“, sagte ich mir.
Da kam mir wieder die Erinnerung an mein Erlebnis im Gefängnis: dass ich das Antlitz Jesu Christi gesehen hatte. An diesem Tag fuhr ich heim, kniete mich nieder und flehte: „Gott, wenn es dich wirklich gibt, bitte hilf mir!“ Nach diesem Gebet spürte ich eine große Ruhe und einen tiefen Frieden. Und ich konnte mit den Drogen aufhören. Einfach so, ganz ohne Therapie!
Ich erkannte auch, dass ich mehr über den Glauben erfahren musste – und dass ich Gemeinschaft mit anderen Christen brauchte. So begann ich, in die Kirche zu gehen, später auch in einen Bibelkreis. Ich machte Exerzitien im Alltag in einer nahegelegenen Kirchengemeinde. In St. Sebastian in München-Schwabing, wo ich wohnte, war eine Glaubensverkündigung der Gemeinschaft des Neokatechumenalen Wegs. Weil sehr viele Leute dort waren, fühlte ich mich unwohl und wollte an der Tür wieder kehrt machen. Doch eine Frau hakte sich bei mir ein und zog mich mit.
Neues Leben
Ich fand mich in einem Bußgottesdienst wieder. Mir liefen die Tränen herunter. Es gab die Gelegenheit zu beichten, die viele auch nutzten. Aber ich wäre am liebsten aufgestanden und gegangen. Doch ich wusste auch, dass, wenn ich jetzt ginge, die Tür zu sein würde. Also ging auch ich zur Beichte. Es sollte ein unglaubliches Erlebnis werden. Ich erlebte eine richtige Befreiung und spürte, wie mir hierdurch eine schwere Last abgenommen wurde.
In den Jahren danach veränderte sich mein Leben vollkommen. Ich schloss mich der Gemeinschaft an und lernte viele Leute kennen. Zweimal war ich mit zu Papstaudienzen in Rom. Immer wieder durfte ich auch in Gemeinden Zeugnis geben – und sogar im Gefängnis. In meinem Beruf wurde ich bald Vorarbeiter. Ich bekam meinen Führerschein zurück. Durch die Gefängnisarbeit lernte ich auch meine Frau kennen. Seit fünf Jahren sind wir verheiratet. Sie war Organistin im Gefängnis in Mannheim und interessierte sich für die Gefängnisarbeit. Gemeinsam gingen wir im Rahmen der „Emmaus-Gruppe“ ins Gefängnis, machten dort Lobpreis und Glaubensverkündigung. Wenn wir die Gefangenen fragten, was sie sich wünschten, war die Antwort immer dieselbe: einfach ein ganz normales Leben! Ich verstand das gut. In einem schier unendlichen Kreislauf war ich immer wieder abgestürzt. Erst als ich angefangen hatte, den Glauben wirklich zu leben, war ich da herausgekommen.
Ich kann nur jedem wünschen, dass er Gott sein Herz öffnet und ihm begegnet. Wenn jemand Gott wirklich die Herzenstür einen Spalt breit öffnet, dann wird er sein Leben verändern. Gott hat mich auch in der Tiefe, nach meinen größten Abstürzen, nicht fallen gelassen. So viele meiner besten Freunde leben nicht mehr, und auch ich wäre sicher nicht mehr am Leben. Menschlich gesehen war es unmöglich, dort herauszukommen. Aber auch wenn ich es damals noch nicht erfasste, hat Gott mich durch diese Zeit getragen – und mich zu einem neuen Leben gebracht, an dem ich viel Freude habe.
Das Einzige, was einem wirklich hilft, ist, Gott in sein Leben zu lassen und mit ihm den Weg des Glaubens zu gehen – am besten mit anderen Christen, die einen auch stärken können. Und das wünsche ich jedem. Bleibt beim Herrn! Gelobt sei Jesus Christus in Ewigkeit! Amen!
'STRAIT: Martin Sinnhuber nahm nie Drogen, beging keine Straftaten und war nie im Knast. Und doch ist die Geschichte des Münsteraner Priesters alles andere als langweilig …
Dies ist KEINE krasse Lebensgeschichte! Ich war nie drogenabhängig, habe keine Straftaten begangen, war demzufolge nie im Gefängnis. Ich war weder stinkreich, süchtig, gewalttätig, betrügerisch oder sonst was. Noch hatte ich tausend Frauengeschichten oder war vor lauter Jetset-Leben so gelangweilt, dass ich keinen Sinn mehr für mich gesehen hätte. Und doch ist etwas Großartiges in meinem Leben passiert. Sonst wäre ich vor 25 Jahren niemals auf die Idee gekommen, katholischer Priester zu werden. Das ist krass!
Sinnkrise
Als Jugendlicher habe ich davon geträumt, Profisportler zu werden. Ich habe Handball gespielt in der höchsten deutschen Jugendspielklasse und stand kurz vor dem Sprung in die Nationalmannschaft. Und ich hatte seit meinem 14. Lebensjahr eine feste Freundin, die ich heiraten wollte. Sport und Beziehung waren neben der Schule meine Lebensinhalte. Für einen jungen Menschen eigentlich nichts Ungewöhnliches. Der Glaube an Gott hat keine große Rolle gespielt. Und ohne den Druck meiner Mutter wäre ich vermutlich nicht mehr zur Kirche gegangen. Die Gottesdienste in unserer kleinen Dorfkirche waren totlangweilig, die Gemeinde bestand überwiegend aus alten Leuten und die Lehre der Kirche, was den Sex betraf, kam mir völlig lebensfremd vor.
Kurz vor meinem 18. Geburtstag sind zwei Dinge passiert, die mein Leben entscheidend und nachhaltig verändert haben: Meine Freundin ist magersüchtig geworden. Natürlich nicht von heute auf morgen. Das ging über einen längeren Zeitraum. Aber schließlich ist darüber unsere Beziehung, die fast vier Jahre gedauert hatte, kaputt gegangen. Und in einem Punktspiel in Hannover habe ich als Torwart einen Ball so stark gegen den Kopf bekommen, dass ich ohnmächtig wurde, und ins Krankenhaus musste mit einer Hirnprellung. Diese Verletzung hat dazu geführt, dass ich mit dem Leistungssport aufgehört habe, weil mir meine Gesundheit wichtiger war.
Sinnkrise
Zwei Lebensinhalte, in die ich vorher viel Zeit investiert hatte, waren auf einmal nicht mehr da. Das hat mich in eine tiefe Sinnkrise gestürzt. Ich erinnere mich, wie ich auf meinem Bett saß, und irgendwie versucht habe zu beten. Das kannte ich noch aus meiner Kindheit. Aber es waren immer diese netten kleinen Kindergebete in Reimform gewesen. Jetzt fing ich plötzlich an, mit eigenen Worten auszusprechen: „Gott, ich weiß nicht mehr weiter. Wenn es dich wirklich gibt, dann lass mich das erfahren!“ Ich kann gar nicht genau sagen, was dann passiert ist, aber auf einmal flossen Tränen, und in mir hat sich ein tiefer Friede breitgemacht. Heute, im Rückblick, muss ich sagen, dass das wohl der Moment war, in dem Gott in mein Leben gekommen ist. Denn ich habe mich ganz tief angenommen gefühlt. Aus dem Leistungssport kannte ich vor allem das Muster: Stimmt deine Leistung, dann lieben wir dich; wenn nicht, bist du auch ganz schnell wieder weg vom Fenster.
Und ich habe vor allem an den Auswirkungen gemerkt, dass etwas anders geworden war. Denn ich weiß noch, dass ich damals einen ganzen Stapel mit Schallplatten weggeworfen habe, von denen ich spürte, dass diese Art Musik nicht mehr mit dem zusammenpasste, was da ganz zaghaft und neu in meinem Herzen zu leben begann.
Und ich habe mir eine Bibel gekauft, weil der Wunsch da war, mehr über diesen Gott zu erfahren. So habe ich angefangen, darin zu lesen und bin ziemlich bald auf das Wort aus dem Matthäusevangelium gestoßen: „Kommt zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.“ So direkt hatte noch nie ein Wort aus der Heiligen Schrift zu meiner Lebenssituation gepasst. Ich habe mich direkt und persönlich angesprochen gefühlt. So bin ich zu Jesus gegangen und habe ihm gesagt: „Wenn du mich einlädst, dann komme ich zu dir. Ich möchte, dass mein Leben dir gehört. Führe mich so, wie du es für richtig hältst.“
Und das hat er dann getan, und mir nach und nach eine Sehnsucht ins Herz gelegt, diese Frohe Botschaft von seiner bedingungslosen Liebe weiterzugeben.
Gott hat etwas anderes mit dir vor
Zwei Jahre später, während meiner Zivildienstzeit, hatte ich nochmal eine Beziehung. Aber seltsamerweise hat mich ab dem Moment, wo wir uns verlobt hatten – es also ernster wurde – innerlich das Wort nicht mehr losgelassen: Das ist nicht die Wahrheit! Zuerst habe ich das gar nicht verstanden. Denn diese Beziehung war ganz anders als die erste. Sie war nicht auf körperliche Attraktion aufgebaut, sondern wir haben zusammen unsere Beziehung zu Gott gelebt in einer charismatischen Gebetsgruppe. Die Momente des Zusammenseins waren schön und erfüllt. Und doch ist gleichzeitig eine innere Gewissheit immer größer geworden: Gott hat etwas anderes mit dir vor. Ein halbes Jahr später hat mich das fast zerrissen, weil ich diese leise Stimme nicht mehr überhören konnte. So haben wir die Verlobung gelöst, und ich bin für ein Jahr ins Ausland gegangen, um Abstand zu gewinnen und gleichzeitig im Rahmen einer Jüngerschaftsschule den Raum zu haben, für mich zu klären, wo mich mein Lebensweg hinführen sollte.
Von Herzen Ja
In diesen Monaten in Frankreich haben wir verschiedene Missionseinsätze gehabt, sind in Schulen oder auf die Straße gegangen, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen über die tieferen Fragen des Lebens und auch über Gott. Dabei habe ich erfahren, wie unendlich froh es mich macht, von Jesus zu sprechen, mit Musik, Sketchen, Pantomimen die Botschaft seiner heilmachenden Liebe weiterzugeben. Und so habe ich nach und nach verstanden, dass es wohl das ist, wozu Gott mich in dieser Welt braucht. Und ich konnte von ganzem Herzen „Ja“ dazu sagen, mit der Leidenschaft und Inbrunst eines Einundzwanzigjährigen. Dafür wollte ich mein ganzes Leben einsetzen. Über dreißig Jahre sind seitdem vergangen, und es beglückt mich noch immer, diesen Weg gefunden zu haben.
'Was hält uns aufrecht, wenn Kampf und Schmerz andauern?
Mein elfjähriger Sohn saß geduldig auf dem Untersuchungstisch, während die Ärztin wie so oft seine Muskelkraft testete. In den letzten acht Jahren hatte ich beobachtet, wie sie seine Haut untersuchte und seine Muskelkraft testete, und jedes Mal durchfuhr mich eine Panik.
Nachdem sie ihre Untersuchung beendet hatte, trat sie zurück, sah meinen elfjährigen Sohn an und sagte sanft die Worte, vor denen ich mich gefürchtet hatte: „Deine Muskeln zeigen Anzeichen von Schwäche. Ich glaube, die Krankheit ist wieder aktiv.“
Mein Sohn sah mich an und ließ dann den Kopf hängen. Mir drehte sich der Magen um. Sie legte ihren Arm um seine Schultern. „Halte durch. Ich weiß, dass die Schübe über die Jahre hinweg nicht einfach für dich waren. Ich weiß, dass sie sehr schmerzhaft sind, aber wir haben sie schon einmal bewältigt, und wir können es wieder schaffen.“
Ich atmete langsam aus und lehnte mich gegen den Schreibtisch neben mir, um mich zu beruhigen. Sie blickte zurück zu mir und fragte: „Geht es Ihnen gut?“
„Ja, das Baby ist nur in einer komischen Position“, sagte ich.
„Sind Sie sicher, dass Sie sich nicht hinsetzen wollen?“
Mit einem aufgesetzten Lächeln murmelte ich: „Nein, es geht schon, danke“.
Sie wandte sich wieder an meinen Sohn. „Wir werden ein neues Medikament ausprobieren.“
„Aber das alte Medikament hat er doch gut vertragen“, sagte ich.
„Das hat er, aber hohe Dosen von Steroiden sind schwer für den Körper.“
Warum habe ich Fragen gestellt, wenn ich die Antworten gar nicht hören wollte? dachte ich mir nur.
„Ich denke, es ist an der Zeit, ein anderes Medikament zu versuchen.“
Mein Sohn sah weg und rieb sich ängstlich die Knie.
„Mach dir keine Sorgen. Wir werden das schon in den Griff bekommen.“
„Okay“, sagte er.
„Das Medikament hat einige Nachteile, aber wir werden sehen, was kommt.“
Mein Herz pochte in meiner Brust. Nachteile?
Sie wandte sich an mich: „Lassen Sie uns ein paar Bluttests machen. Ich rufe Sie in einer Woche an, um einen Plan zu erstellen.“
Nach einer unruhigen Woche rief die Ärztin mit den Testergebnissen an. „Mein Verdacht hat sich bestätigt. Er hat einen Schub, also werden wir sofort mit den neuen Medikamenten beginnen. Er könnte allerdings einige schwierige Nebenwirkungen haben.“
„Nebenwirkungen?“
„Ja.“
Panik machte sich breit, als sie die möglichen Nebenwirkungen aufzählte.
Wurden meine Gebete erhört, oder verlor ich meinen Sohn Stück für Stück?
„Rufen Sie mich sofort an, wenn Sie eine dieser Nebenwirkungen bemerken“, sagte sie.
Tränen kullerten mir über die Wangen.
Ich teilte die Nachricht meinem Mann mit und sagte: „Mir geht es im Moment nicht gut. Ich bin am Durchhängen. Die Kinder dürfen mich nicht so sehen. Ich muss mich ausweinen und mich wieder zusammenreißen.“
Er legte seine Hände auf meine Schultern, sah mir in die Augen und sagte: „Du zitterst, soll ich mit dir gehen? Ich will nicht, dass du zu früh in die Wehen kommst.“
„Nein, das werde ich nicht, ich komme schon zurecht. Ich muss mich nur zusammenreißen.“
„Okay. Ich habe hier alles unter Kontrolle. Alles wird gut werden.“
Alles übergeben …
Auf der Fahrt zur Kapelle schluchzte ich: „Ich kann nicht mehr. Ich habe die Nase voll. Hilf mir, Gott. Hilf mir.“
Ich saß ganz allein in der Kapelle und starrte traurig Jesus im Allerheiligsten Sakrament an.
„Jesus, bitte, bitte … mach, dass das ein Ende hat! Warum hat er immer noch diese Krankheit? Warum muss er so gefährliche Medikamente einnehmen? Warum muss er leiden? Das ist zu schwer für mich. Bitte, Jesus, bitte beschütze ihn.“
Ich schloss die Augen und stellte mir das Gesicht von Jesus vor. Ich atmete tief ein und flehte ihn an, meinen Geist und mein Herz zu erfüllen. Als der Strom meiner Tränen sich legte, erinnerte ich mich an die Worte Jesu in Erzbischof Fulton Sheens Buch Das Leben Jesu: „Ich habe das Universum geschaffen, ich habe die Planeten in Bewegung gesetzt, und die Sterne und der Mond und die Sonne gehorchen mir.“ In meinem Kopf hörte ich ihn sagen: „Ich habe alles im Griff! Die Wirkungen seiner Medikamente sind keine Gegner für mich. Überlass deine Sorgen mir. Vertrau auf mich.“
Waren das meine Gedanken, oder sprach Gott zu mir? Ich war mir nicht sicher, aber ich wusste, die Worte waren wahr. Ich musste meine Ängste loslassen und Gott vertrauen, dass er sich um meinen Sohn kümmern würde. Ich atmete tief ein und langsam wieder aus, um meine Ängste loszulassen. „Jesus, ich weiß, dass du immer bei mir bist. Bitte lege deine Arme um mich und tröste mich. Ich bin diese Angst so leid.“
Die Antwort kommt …
Plötzlich legten sich Arme von hinten um mich. Es war mein Bruder!
„Was machst du denn hier?“ fragte ich.
„Ich habe im Haus angerufen und nach dir gesucht. Ich dachte mir, dass du hier sein könntest. Als ich dein Auto auf dem Parkplatz sah, dachte ich, ich komme mal rein und sehe nach dir.“
„Ich habe Gott gebeten, mich in seine Arme zu schließen, als du auf mich zukamst und mich umarmt hast.“
Seine Augen weiteten sich. „Wirklich?“
„Ja, wirklich!“
Als wir auf den Parkplatz gingen, dankte ich ihm, dass er nach mir gesehen hatte. „Deine Umarmung hat mich daran erinnert, dass Gott seine Gegenwart in liebevollen Taten offenbart. Selbst wenn ich leide, sieht er, hört er, und versteht mich. Seine Gegenwart macht alles erträglich und ermöglicht es mir, ihm zu vertrauen und an ihm festzuhalten. Danke also, dass du heute das Gefäß seiner Liebe für mich bist.“
Wir umarmten uns, und mir stiegen Tränen in die Augen. Ich fühlte mich zutiefst berührt von dem überwältigenden Gefühl von Gottes liebender Gegenwart.
'Von einer gläubigen Muslimin, die dreimal am Tag zu Allah betete, fastete und Almosen gab, bis hin zur Taufe in der Privatkapelle des Papstes, durchlief Munira auf ihrem Weg viele überraschende Wendungen.
Mein Bild von Allah war das eines strengen Lehrers, der jeden meinen kleinsten Fehler bestrafen würde. Wenn ich etwas wollte, musste ich mir Allahs Gunst mit Fasten und Beten erkaufen. Ich hatte immer diese Angst, dass ich bestraft werden würde, wenn ich etwas Falsches tun würde.
Ein Cousin von mir hatte eine Nahtoderfahrung, und er erzählte mir, dass er eine Vision hatte, in der er durch einen dunklen Tunnel stürzte, an dessen Ende er ein helles Licht und zwei Menschen sah – Jesus und Maria. Ich war verwirrt: Hätte er nicht eigentlich den Propheten Mohammed oder Iman Ali sehen müssen? Da er sich aber so sicher war, dass es Jesus und Maria waren, baten wir unseren Iman um eine Erklärung. Er antwortete, dass Isa (Jesus) auch ein großer Prophet sei, und er, wenn wir sterben, komme, um unsere Seelen zu begleiten.
Seine Antwort befriedigte mich nicht, aber sie war der Beginn meiner Suche nach der Wahrheit über Jesus.
Auf der Suche
Obwohl ich viele christliche Freunde hatte, wusste ich nicht, wo ich anfangen sollte. Sie luden mich zu einer Novene zu Unser Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe ein, und ich begann, regelmäßig an den Novenen teilzunehmen und aufmerksam den Predigten zuzuhören, in denen das Wort Gottes erklärt wurde. Obwohl ich nicht viel verstand, glaube ich, dass es Maria war, die verstand und mich schließlich zur Wahrheit führte.
In einer Reihe von Träumen, durch die der Herr im Laufe der Jahre zu mir sprach, sah ich einen Finger, der auf einen als Hirten gekleideten Mann zeigte, während eine Stimme mich beim Namen rief und sagte: „Munira, folge ihm nach!“ Ich wusste, dass es sich bei dem Hirten um Jesus handelte, also fragte ich, wer da sprach. Er antwortete: „Er und ich sind eins.“ Ich wollte ihm nachfolgen, aber ich wusste nicht, wie.
Glaubst du an Engel?
Wir hatten einen Freund, dessen Tochter besessen zu sein schien. Sie waren so verzweifelt, dass sie sogar mich nach einer Lösung fragte. Als Muslimin sagte ich ihnen, dass wir doch Babas (Väter) haben, zu denen sie gehen könnten. Zwei Monate später war ich verblüfft, als ich sie wiedersah. Statt des dünnen, mickrigen Gespenstes, das ich früher gesehen hatte, war sie ein gesunder, strahlender und kräftiger Teenager geworden. Sie erzählten mir, dass ein Priester, Pfarrer Rufus, sie im Namen Jesu befreit hatte.
Als wir nach mehreren Absagen endlich ihre Einladung annahmen, bei Pfarrer Rufus an der Messe teilzunehmen, betete er für mich und bat mich, einen Vers aus der Bibel zu lesen. Er sprach über den Mann am Kreuz – der für Muslime, Hindus und alle Menschen auf der ganzen Welt gestorben ist. Das weckte in mir das tiefe Verlangen, mehr über Jesus zu erfahren, und ich spürte, dass Gott ihn als Antwort auf mein Gebet, die Wahrheit zu erfahren, geschickt hatte. Als ich nach Hause kam, schlug ich zum ersten Mal die Bibel auf und begann, sie mit Interesse zu lesen.
Pfarrer Rufus riet mir, eine Gebetsgruppe aufzusuchen, aber ich wusste nicht wie, also begann ich, allein zu Jesus zu beten. Irgendwann las ich abwechselnd in der Bibel und im Koran und fragte ihn: „Herr, was ist die Wahrheit? Wenn du die Wahrheit bist, dann gib mir den Wunsch, nur noch die Bibel zu lesen.“ Das führte dazu, dass ich nur noch die Bibel öffnete.
Als eine Freundin mich zu einem Gebetskreis einlud, sagte ich zunächst nein, aber sie bestand darauf, und beim dritten Mal musste ich nachgeben. Beim zweiten Mal nahm ich meine Schwester mit. Es stellte sich heraus, dass es für uns beide lebensverändernd war. Als der Prediger sprach, sagte er, er habe eine Botschaft erhalten: „Es sind zwei Schwestern hier, die auf der Suche nach der Wahrheit sind. Jetzt hat ihre Suche ein Ende.“
Als wir an den wöchentlichen Gebetstreffen teilnahmen, fing ich langsam an, das Wort Gottes zu verstehen, und ich erkannte, dass ich zwei Dinge tun musste – vergeben und Buße tun. Meine Familie war fasziniert, als sie eine sichtbare Veränderung an mir feststellte, und so begannen auch sie zu kommen. Als mein Vater von der Bedeutung des Rosenkranzes erfuhr, schlug er überraschenderweise vor, dass wir ihn zu Hause gemeinsam beten sollten. Von da an knieten wir, eine muslimische Familie, jeden Tag nieder und beteten den Rosenkranz.
Wunder ohne Ende
Meine wachsende Liebe zu Jesus veranlasste mich, an einer Pilgerreise in das Heilige Land teilzunehmen. Vor der Abreise sagte mir eine Stimme im Traum, dass ich zwar Angst und Wut in mir trug, diese aber bald loslassen würde. Als ich diesen Traum meiner Schwester erzählte und mich fragte, was das alles bedeuten könnte, riet sie mir, den Heiligen Geist zu fragen. Ich war verwirrt, denn ich wusste nicht wirklich, wer der Heilige Geist war. Das sollte sich bald auf erstaunliche Weise ändern.
Als wir die Petruskirche besuchten (wo er den Traum hatte, in dem ihm all die Tiere gezeigt wurden, die Gott ihnen nun erlaubte zu essen (Apostelgeschichte 10, 11-16)), waren die Kirchentüren geschlossen, weil wir zu spät kamen. Pfarrer Rufus läutete, aber niemand antwortete. Nach etwa 20 Minuten sagte er: „Lasst uns einfach vor der Kirche beten“, aber ich spürte plötzlich eine Stimme in mir, die sagte: „Munira, geh und läute du die Glocke.“ Mit der Erlaubnis von Pfarrer Rufus läutete ich die Glocke. Innerhalb von Sekunden öffneten sich die riesigen Türen. Der Priester hatte direkt daneben gesessen, aber er hörte die Glocke erst, als ich sie läutete. Pfarrer Rufus rief aus: „Die Heiden werden den Heiligen Geist empfangen.“ Und ich war ja eine Heidin.
In Jerusalem besuchten wir das Obergemach, wo das letzte Abendmahl und die Herabkunft des Heiligen Geistes stattgefunden hatten. Während wir Gott lobten, hörten wir ein Donnergrollen, ein Wind wehte in den Raum, und ich wurde mit der Gabe der Zungenrede gesegnet. Ich konnte es nicht fassen! Er taufte mich mit dem Heiligen Geist an demselben Ort, an dem die Gottesmutter Maria und die Apostel den Heiligen Geist empfingen. Selbst unser jüdischer Reiseleiter war erstaunt. Er fiel auf seine Knie und betete mit uns.
Der Keim wächst weiter
Als ich nach Hause kam, sehnte ich mich danach, mich taufen zu lassen, aber meine Mutter sagte: „Sieh mal, Munira, wir folgen Jesus, wir glauben an Jesus, wir lieben Jesus, aber eine Konversion … ich denke nicht, dass wir das tun sollten. Du weißt, dass das viele Auswirkungen auf unsere Gemeinschaft haben wird.“ Aber in mir war der innige Wunsch, den Herrn zu empfangen, besonders nach einem Traum, in dem er mich bat, jeden Tag zur Eucharistie zu gehen. Ich erinnere mich, dass ich den Herrn wie die kanaanäische Frau anflehte: „Du hast ihr die Brotkrumen von deinem Tisch gegeben, behandle mich wie sie und ermögliche mir die Teilnahme an der Eucharistie.“
Kurz darauf, als ich mit meinem Vater spazieren ging, kamen wir unverhofft an eine Kirche, in der gerade die Eucharistiefeier begann. Nachdem wir an der Messe teilgenommen hatten, sagte mein Vater: „Lass uns jeden Tag hierher kommen.“
Ich glaube, dass mein Weg zur Taufe dort begonnen hat.
Das unerwartete Geschenk
Meine Schwester und ich beschlossen, mit der Gebetsgruppe eine Reise nach Rom und Medjugorje zu unternehmen. Schwester Hazel, die die Reise organisierte, fragte mich beiläufig, ob ich mich in Rom taufen lassen wolle. Ich wollte eine stille Taufe, aber der Herr hatte andere Pläne. Sie sprach mit dem Bischof, der uns ein fünfminütiges Treffen mit einem Kardinal ermöglichte, das dann aber zweieinhalb Stunden dauerte. Der Kardinal sagte, dass er sich um alle Vorbereitungen für die Taufe in Rom kümmern würde.
So wurden wir von dem Kardinal in der Privatkapelle des Papstes getauft. Ich nahm den Namen Fatima an und meine Schwester den Namen Maria. Mit vielen Kardinälen, Priestern und Ordensleuten feierten wir dort fröhlich unser Taufessen. Ich hatte das Gefühl, dass der Herr uns durch all das hindurch sagte: „Kostet und seht, wie gütig der Herr ist; wohl dem, der zu ihm sich flüchtet!“ (Psalm 34:9)
Doch bald darauf kam das Kreuz von Golgatha. Unsere Familie geriet in eine finanzielle Krise, die die Menschen in unserem Umfeld auf unsere Bekehrung zum Christentum zurückführten. Erstaunlicherweise ging der Rest meiner Familie den anderen Weg. Anstatt sich von uns und unserem Glauben abzuwenden, baten auch sie um die Taufe. Inmitten von Widrigkeiten und Widerständen fanden sie in Jesus Kraft, Mut und Hoffnung. Vater drückte es treffend aus: „Es gibt kein Christentum ohne Kreuz.“
Heute ermutigen wir uns weiter gegenseitig in unserem Glauben und teilen ihn mit anderen, wann immer wir die Gelegenheit dazu haben. Als ich mit meiner Tante über die Erfahrung meiner Bekehrung sprach, fragte sie mich, warum ich Gott mit „Vater“ anspreche. Für sie ist Gott Allah. Ich sagte ihr, dass ich ihn Vater nenne, weil er mich eingeladen hat, sein geliebtes Kind zu sein. Ich freue mich, so eine liebevolle Beziehung zu ihm zu haben, der mich so sehr liebt, dass er seinen Sohn sandte, um mich von all meinen Sünden reinzuwaschen und mir die Verheißung des ewigen Lebens zu schenken. Nachdem ich ihr von meinen bemerkenswerten Erfahrungen berichtet hatte, fragte ich sie, ob sie noch immer Allah folgen würde, wenn sie an meiner Stelle wäre.
Doch darauf gab sie keine Antwort.
'Prüfungen im Leben können anstrengend sein. Aber das Leben bietet uns Zeichen, die uns helfen zu kämpfen … und zu überleben.
Im Laufe der Jahre als geistliche Begleiterin haben mir viele Menschen ihre Probleme erzählt. Eine Sache, die sich dabei wiederholte, war das Gefühl dieser Menschen, dass sie sich von Gott in Stich gelassen fühlen oder, dass Gott fern und unnahbar sei, wenn Sie durch schwere Zeiten gehen. „Was mache ich falsch? Warum lässt mich Gott das durchmachen? Wo ist Er in all dem?“ Oft denken Menschen, dass ihr Leben problemlos sein wird, sobald sie sich ernsthaft bekehrt haben und Jesus nahegekommen sind. Doch das hat Gott nie versprochen. In der Tat sind Gottes Worte in dieser Hinsicht sehr eindeutig.
Dornen und Disteln
In Jesus Sirach 2:1 heißt es: „Mein Sohn, wenn du dem Herrn dienen willst, dann mach dich auf Prüfung gefasst.“ (Das ganze Kapitel ist übrigens sehr lesenswert!) Auch versuchten die Apostel, neue Christen auf diese Wahrheit vorzubereiten, als sie das Evangelium verbreiteten. In Apostelgeschichte 14:22 lesen wir: „Sie sprachen den Jüngern Mut zu und ermahnten sie, treu am Glauben fest zu halten; sie sagten: Durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen.“
Wenn wir in unserer Beziehung zu Gott wachsen und auf seine Worte hören, werden wir mit ernsthaften Herausforderungen und Schwierigkeiten konfrontiert. Wir werden Entscheidungen treffen und Standpunkte einnehmen müssen, die uns unpopulär machen. Die Menschen werden uns missverstehen. Und nicht jeder wird uns mögen.
Wenn ihr wollt, dass euch alle mögen, dann vergesst den Versuch, Jesus zu folgen. Warum? Weil das Leben nach dem Evangelium, wie Jesus es uns gepredigt hat, gegen unsere Kultur gerichtet ist. Jesus selbst warnt uns davor: „Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.“ (Johannes 15:18-19)
Also müssen wir in diesem Leben durch viele Prüfungen und Nöte gehen. Wie ich den Menschen in der Seelsorge sage, lässt Gott uns in diesen schwierigen Zeiten nie allein. Er möchte uns ermutigen und helfen, damit wir ausharren und gestärkt durch die Stürme des Lebens gehen und noch mehr von seiner tiefen und beständigen Liebe erfahren. Wir können Gott vertrauen!
Die Zeichen lesen
Denken Sie an das Beispiel des Propheten Elia im Alten Testament. Er stellte sich gegen die Menge und bezog klar Stellung gegen die Vergötterung, als er den falschen Propheten von Baal entgegentrat (1. Könige, 18 und 19). Nach der dramatischen und äußerst erfolgreichen Konfrontation war Königin Isebel wütend und entschlossen, Elia zu töten. Elia fürchtete um sein Leben und floh eilig in die Wüste. Dort brach er unter einem Baum zusammen: erschöpft, deprimiert und bereit zu sterben. Da schickte Gott einen Engel, der ihm Essen und Wasser brachte. Der Engel sagte: „Steh auf und iss, denn die Reise ist zu weit für dich.“
Gott weiß genau, was wir brauchen. Er wusste, dass Elia nach dem stressigen Ereignis schlafen, essen und sich erholen musste. Der Herr weiß, was du brauchst. Gott will unsere Bedürfnisse stillen und uns ermutigen. Wir müssen jedoch darauf achten, wie er das tut. Ich glaube, wir übersehen oft seine Versuche, mit uns zu kommunizieren. Der Herr sprach zu Elia nicht durch den Wind, das Erdbeben oder das Feuer. Doch im „Klang der Stille“ begegnete Elia Gott.
Überall Lilien
Vor einigen Jahren durchlebte ich eine schwere Zeit. Das Leben fühlte sich sehr schwer und mühsam an. Eines Samstags ging ein Freund von mir reiten und fand in der Wüste eine weiße lilienähnliche Blume, die er mitbrachte und mir schenkte. Am nächsten Tag ging ich in El Paso die Straße entlang und sah eine künstliche weiße Lilie auf dem Boden liegen. Ich hob sie auf und nahm sie mit nach Hause.
Am nächsten Tag entdeckte ich eine weitere weiße lilienartige Blume, die in der Nähe eines Bürgersteigs wuchs. Drei weiße Lilien in drei Tagen. Ich wusste, dass dies eine Botschaft des Herrn war, aber ich wusste nicht genau, was er mir damit sagen wollte.
Als ich darüber nachdachte, kam mir plötzlich eine Erinnerung in den Sinn. Vor vielen Jahren, als ich als neue Missionarin in unserer Gemeinde anfing, feierten wir eine Messe in unserem Jugendzentrum. Nach der Kommunion betete ich mit geschlossenen Augen. Jemand tippte mir auf die Schulter. Ich schreckte aus meinem Gebet auf, schaute auf und sah den Priester vor mir stehen. Er sagte zu mir: „Der Herr möchte, dass du weißt, dass du in seinen Augen eine Lilie bist“. Und dann ging der Priester zurück zum Altar und setzte sich wieder hin. Ich kannte diesen Priester noch nicht gut, und er hat mir nie wieder so eine Botschaft gebracht. Aber ich bewahrte sie in meinem Herzen als besonderes Wort des Herrn an mich auf, das mir Mut machen sollte.
Jetzt, so viele Jahre später, kam mir diese Erinnerung wieder in den Sinn, und jetzt verstand ich die Lilien. Der Herr wollte mich in der schweren Zeit ermutigen. Er wollte mich daran erinnern, dass ich seine Lilie bin und dass er mich sehr liebt. Das erfüllte mein Herz mit so viel Frieden und Gewissheit, dass ich nicht allein durch die Stürme gehen würde. Gott würde mich treu hindurch begleiten.
Aufmerksam sein
Gott kennt dich beim Namen. Du bist sein geliebtes Kind. Er sieht dich und weiß alles, was du durchmachst. Er möchte dir seine Liebe mitteilen, aber die Zeichen kommen leise und sanft. Wir können sie übersehen, wenn wir nicht aufmerksam sind.
Auch ich hätte die Botschaft der Liebe mit den Lilien übersehen können. Ich hätte denken können, dass sie nur Zufall waren. Aber ich wusste, dass es mehr als ein Zufall war, und ich wollte die Botschaft erfahren. Gott offenbarte sie mir, als ich in meinem Herzen darüber nachdachte, was sie bedeuten könnte. Und als ich sie verstand, gab sie mir Trost und Kraft zum Durchhalten.
Deshalb ermutige ich dich: Halte durch in deinen Anfechtungen. Gib nicht auf! Und halte Ausschau nach den kleinen Zeichen der Liebe und Ermutigung Gottes auf deinem Weg. Ich garantiere dir, dass sie da sind. Wir müssen nur unsere Augen und Ohren öffnen und aufmerksam sein.
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