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Martin von Porres wurde im 16. Jahrhundert in Peru geboren und wuchs mit dem Stigma seiner dunklen Hautfarbe und der Unehelichkeit auf. Nach einer Ausbildung als Bader und Barbier in jungen Jahren trat er als „Missionar“ in den Dominikanerorden ein und setzte seine Barbierarbeit im Kloster fort.
Eines Tages trat Bruder Francis Velasco Carabantes an Martin heran, um mit dem Mann zu sprechen, von dem die Leute bereits glaubten, er sei heilig. Martin war mit seiner Barbierarbeit so sehr beschäftigt, dass er den Neuling geistesabwesend auf den Friseurstuhl setzte und seine Arbeit durchführte. Bruder Francis hatte jedoch gar nicht vor, sich den Kopf rasieren zu lassen, denn er mochte die Frisur der Dominikaner nicht; doch ehe er sich wehren konnte, war Martin mit der Frisur fertig.
Bruder Francis war außer sich vor Wut. Er schrie und beschimpfte Martin heftig. Doch Martin war ganz in sein Gebet versunken, und als er bemerkte, dass der Novize schrie, hatte schon einer der Rektoren diese Unruhe mitbekommen und schimpfte mit Bruder Francis, der streng bestraft und weggeschickt wurde.
Als Martin begriff, was geschehen war, ging er mit allen möglichen Entschuldigungen zu dem Rektor. Er bat um Vergebung für den Mann, der ihn beschimpft hatte. Schließlich sagte er zum Rektor: „Jeder weiß, was für ein Sünder ich bin.“ Der Rektor, der Martins heiliges Leben kannte, gab seiner Bitte nach und vergab Bruder Francis. Bruder Martin jedoch gab sich damit nicht zufrieden und ließ Bruder Francis sogar frisches Obst zukommen, das eine seltene Delikatesse im Kloster war.
Wie oft haben wir uns über die „gerechten“ Strafen gefreut, die unsere Übeltäter erhalten haben? Beten wir zum Heiligen Martin und bitten ihn um die Tugend der Demut, zu vergeben und die andere Wange hinzuhalten, wie Jesus es uns gelehrt hat.
Shalom Tidings
Halten Sie Ihre Ohren offen für die leisesten Impulse der Natur. Denn Gott spricht immer mit Ihnen. Gott versucht ständig, uns seine Botschaft der Liebe mitzuteilen - in kleinen Dingen, in großen Dingen, in allem. Manchmal können wir in der Hektik des Lebens übersehen, was er uns zu sagen versucht, sowohl im Moment als auch danach. Unser liebender Gott sehnt sich danach, dass wir in der Stille unseres Herzens zu ihm kommen. Dort können wir ihm wirklich begegnen und beginnen, in unserer Beziehung mit ihm zu wachsen, indem wir auf den „guten Meister" (Johannes 13:13) hören. Die heilige Teresa von Kalkutta lehrte: „Gott spricht in der Stille unseres Herzens." Auch die Heilige Schrift lehrt , dass Elia erst nach dem Verschwinden des starken Windes, des Erdbebens und des Feuers in der Lage war, Gott durch die „stille kleine Stimme" zu hören und zu verstehen (1. Könige 19:9-18). Die Kraft, die uns bewegt Vor kurzem war ich mit meiner Nichte an einem Strand in Nordwales; wir wollten gemeinsam einen Drachen steigen lassen. Als die Ebbe kam, lösten wir die Schnur im Sand. Ich warf den Drachen in die Luft, während meine Nichte so schnell sie konnte, loslief und sich am Griff festhielt. Der Strand war teilweise von Klippen umgeben, so dass der Drachen trotz des starken Windes auf den Wellen nicht sehr lange in der Luft blieb. Sie rannte wieder los, diesmal noch schneller, und wir versuchten es wieder und wieder. Nach ein paar Versuchen merkten wir, dass es nicht funktionierte. Ich schaute mich um und sah, dass am oberen Teil der Klippen ein offenes Feld und viel Land war. Also kletterten wir gemeinsam höher. Als wir die Schnur wieder entwirrten, begann sich der Drachen zu bewegen; meine Nichte hielt sich am Griff fest. Ehe wir uns versahen, war der Drachen voll abgewickelt und flog ganz hoch. Das Schöne daran war, dass wir beide diesen Moment ganz entspannt genießen konnten. Der Schlüssel war der Wind, aber die Kraft des aufsteigenden Drachens wurde erst durch das Erreichen eines Ortes verwirklicht, an dem der Wind wirklich wehen konnte. Die Freude, das Lachen, der Spaß und die Liebe, die wir damals teilten, waren unbezahlbar. Die Zeit schien stillzustehen. Lernen hochzufliegen Später, als ich betete, kamen diese Erinnerungen zurück, und ich hatte das Gefühl, dass ich wichtige Lektionen über den Glauben und insbesondere über das Gebet gelernt hatte. Im Leben können wir versuchen, Dinge mit unserer eigenen Kraft zu tun. Es liegt in unserer gefallenen menschlichen Natur, dass wir immer selbst die Kontrolle haben wollen. Das ist so, als ob man am Steuer eines Autos sitzt. Wir können Gott vertrauen und uns von ihm leiten lassen, oder wir können unseren freien Willen ausüben. Gott erlaubt uns, das Steuer in die Hand zu nehmen, wenn wir es wollen. Aber wenn wir mit ihm unterwegs sind, sehen wir, dass er nicht will, dass wir alles allein machen. Er will auch nicht alles allein machen. Gott möchte, dass wir alles tun - durch ihn, mit ihm und in ihm. Schon das Beten selbst ist ein Geschenk, aber es erfordert unsere Mitarbeit. Es ist eine Antwort auf seinen Ruf, aber die Entscheidung, darauf zu antworten, liegt bei uns. Der heilige Augustinus lehrt uns eindringlich: „Vernehmen wir also unsere Stimme in ihm und seine in uns“ (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2616). Das gilt nicht nur für das Gebet, sondern für das Leben insgesamt. Es stimmt, Jesus lässt uns manchmal „die ganze Nacht" arbeiten und „nichts fangen". Aber das bringt uns zu der Erkenntnis, dass wir nur durch seine Führung das erreichen werden, was wir uns wünschen – und noch unendlich viel mehr, wenn wir unser Herz öffnen, um auf ihn zu hören (Lukas 5:1-11). Wenn wir hochfliegen wollen, brauchen wir den Wind des Heiligen Geistes, den Atem Gottes, der uns verwandelt und emporhebt (Johannes 20:22). War es nicht der Wind des Heiligen Geistes, der zu Pfingsten auf die ängstlichen Jünger herabkam und sie in glaubenserfüllte, furchtlose Prediger und Zeugen Christi verwandelte (Apostelgeschichte 1-2)? Mit ganzem Herzen suchen Es ist wichtig zu erkennen, dass der Glaube ein Geschenk ist, an dem wir festhalten müssen (1. Korinther 12:4-11). Andernfalls können wir uns in der Welt in schwierige Situationen verstricken, aus denen wir uns ohne seine Gnade unmöglich befreien können. Wir müssen durch die Kraft des Heiligen Geistes weiter nach oben streben - den Herrn suchen, damit wir leben (Amos 5:4,6). Der heilige Paulus ermahnt uns: „Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört.“ (1. Thessalonicher 5:16-18). Deshalb ist jeder Gläubige aufgerufen, tiefer ins Gebet einzutreten, indem er sich einen Raum der Stille schafft, alle Ablenkungen und Blockaden beseitigt und dann dem Wind des Heiligen Geistes erlaubt, wirklich zu wehen und sich in unserem Leben zu bewegen. Gott selbst lädt uns zu dieser Begegnung ein, mit dem Versprechen, dass er uns antworten wird: „Rufe zu mir, so will ich dir antworten und dir Großes und Unfassbares mitteilen, das du nicht kennst!" (Jeremia 33:3)
Von: Sean Booth
MehrIn den dunkelsten Tälern und den schwierigsten Nächten hörte Belinda eine Stimme, die sie immer wieder zurückrief. Meine Mutter verließ uns, als ich etwa elf Jahre alt war. Damals dachte ich, dass sie ging, weil sie mich nicht wollte. Aber nachdem sie jahrelang stillschweigend unter Missbrauch in der Ehe gelitten hatte, konnte sie es einfach nicht mehr aushalten. So sehr sie uns auch retten wollte, mein Vater hatte ihr gedroht, sie zu töten, wenn sie uns mitnehmen würde. Das war zu viel, um es in einem so jungen Alter zu verkraften, und während ich mich bemühte, diese schwierige Zeit zu überstehen, setzte mein Vater einen Kreislauf des Missbrauchs in Gang, der mich noch Jahre später verfolgen sollte. Täler und Hügel Um den Schmerz des Missbrauchs durch meinen Vater zu betäuben und die Einsamkeit der Verlassenheit durch meine Mutter zu kompensieren, griff ich zu allen möglichen „Abhilfen". Und als auch ich die Misshandlungen nicht mehr ertragen konnte, lief ich mit Charles, meinem festen Freund aus der Schule, weg. In dieser Zeit kam ich wieder in Kontakt mit meiner Mutter und lebte eine Zeit lang bei ihr und ihrem neuen Mann. Mit 17 heiratete ich Charles. In seiner Familie gab es bereits mehrere Gefängnisstrafen, und bald tat auch er es ihr nach. Ich hing weiterhin mit denselben Leuten herum, und schließlich wurde auch ich kriminell. Mit 19 wurde ich zum ersten Mal zu einer Gefängnisstrafe verurteilt – zu fünf Jahren wegen schwerer Körperverletzung. Im Gefängnis fühlte ich mich so allein wie noch nie in meinem Leben. Alle, die mich eigentlich lieben und unterstützen sollten, hatten mich im Stich gelassen, mich benutzt und missbraucht. Ich erinnere mich, dass ich aufgab und sogar versuchte, meinem Leben ein Ende zu setzen. Lange Zeit ging es mit mir immer weiter bergab, bis ich Sharon und Joyce traf. Sie hatten ihr Leben dem Herrn übergeben. Obwohl ich keine Ahnung von Jesus hatte, dachte ich, ich könnte es ja auch mal ausprobieren, denn sonst hatte ich ja nichts. Und so begann ich dort, gefangen in diesen Mauern, ein neues Leben mit Christus. Fallen, Aufstehen, Lernen… Etwa anderthalb Jahre nach meiner Verurteilung sollte ich auf Bewährung entlassen werden. Irgendwie wusste ich in meinem Herzen, dass ich auf Bewährung freikommen würde, weil ich für Jesus gelebt hatte. Ich dachte, alles richtig gemacht zu haben, doch als die Bewährung abgelehnt wurde und ich noch ein Jahr vor mir hatte, konnte ich es einfach nicht verstehen. Ich begann, an Gott zu zweifeln, und war ziemlich wütend. Zu dieser Zeit wurde ich in eine andere Justizvollzugsanstalt verlegt. Am Ende des Gottesdienstes, als der Kaplan mir die Hand reichte, zuckte ich zusammen und wich zurück. Er war ein geisterfüllter Mann, und der Heilige Geist hatte ihm gezeigt, dass ich verletzt worden war. Am nächsten Morgen bat er darum, mich zu sehen. Als er mich in seinem Büro fragte, was mir zugestoßen war und wie sehr ich verletzt war, öffnete ich mich und erzählte zum ersten Mal in meinem Leben jemandem alles. Nachdem ich endlich aus dem Gefängnis entlassen worden war, nahm ich einen Job an und fing langsam an, mein neues Leben in den Griff zu bekommen. Doch dann traf ich Steven. Ich begann, mit ihm auszugehen, und wurde schwanger. Ich weiß noch, wie aufgeregt ich darüber war. Da er es alles richtig machen wollte, heirateten wir und gründeten eine Familie. Doch damit begannen die wahrscheinlich schlimmsten 17 Jahre meines Lebens, geprägt von seinem körperlichen Missbrauch, seiner Untreue und dem anhaltenden Einfluss von Drogen und Kriminalität. Er tat sogar unseren Kindern weh, und das brachte mich einmal so sehr in Rage, dass ich ihn erschießen wollte. In diesem Moment hörte ich diese Verse: „Mein ist die Rache, ich werde vergelten" (Römer 12:19) und „Der Herr kämpft für euch" (Exodus 14:1) – und das brachte mich dazu, ihn gehen zu lassen. Nie lange kriminell Ich konnte nie lange kriminell sein; denn immer würde Gott mich dann einfach verhaften und versuchen, mich wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Doch trotz seiner wiederholten Bemühungen lebte ich nicht für ihn. Ich hielt Gott immer auf Abstand, obwohl ich wusste, dass er da war. Nach einer Reihe von Verhaftungen und Entlassungen kam ich 1996 endlich wirklich nach Hause. Ich kam wieder in Kontakt mit der Kirche und begann endlich, eine echte und aufrichtige Beziehung zu Jesus aufzubauen. Die Kirche wurde allmählich zu meinem Leben; eine solche Beziehung zu Jesus hatte ich vorher nie wirklich gehabt. Ich konnte einfach nicht genug davon bekommen, denn ich begann zu erkennen, dass es nicht die Dinge sind, die ich getan habe, sondern wer ich in Christus bin, der mich auf diesem Weg halten wird. Aber die wirkliche Bekehrung fand bei Bridges to Life - einem katholischen Seelsorgeprogramm für Strafgefangene – statt. Wie kann ich nicht? Obwohl ich selbst als Straftäterin nicht an dem Programm teilgenommen hatte, bekam ich die Möglichkeit, darin Kleingruppen zu moderieren, was sich als ein unerwarteter Segen erwies, der mein Leben auf wunderbare Weise verändern würde. Als ich hörte, wie andere Frauen und Männer ihre Geschichten erzählten, machte es in mir klick. Es bestätigte mir, dass ich nicht die Einzige war, und ermutigte mich, immer wiederzukommen. Auch wenn ich müde und erschöpft war von der Arbeit, ging ich in die Gefängnisse und fühlte mich wie neugeboren, weil ich wusste, dass ich dort hingehörte. Bei Bridges to Life geht es darum, dass man lernt, sich selbst zu verzeihen. Die Hilfe für die anderen half mir nicht nur, selbst wieder ganz zu werden, sondern auch Heilung zu finden – und ich bin immer noch am Heilen. Zuerst war es meine Mutter. Sie hatte Krebs, und ich holte sie nach Hause; ich pflegte sie, bis sie friedlich bei mir zu Hause starb. Im Jahr 2005 kehrte der Krebs meines Vaters zurück, und die Ärzte schätzten, dass er höchstens noch sechs Monate haben würde. Ich holte auch ihn nach Hause. Alle sagten mir, ich solle diesen Mann nicht aufnehmen, nach allem, was er mir angetan hatte. Doch ich fragte: „Wie könnte ich das ablehnen?" Jesus hat mir vergeben, und ich habe das Gefühl, dass Gott will, dass ich das tue. Hätte ich mich entschieden, an der Bitterkeit oder dem Hass gegenüber meinen Eltern festzuhalten, weil sie mich verlassen und missbraucht hatten, weiß ich nicht, ob sie ihr Leben dem Herrn übergeben hätten. Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, sehe ich, wie Jesus mir immer wieder nachgegangen ist und versucht hat, mir zu helfen. Obwohl ich erst alles ablehnte, bin ich Jesus dankbar, dass ich mich ihm schließlich völlig hingeben konnte. Er ist mein Retter, er ist mein Fels und er ist mein Freund. Ich kann mir ein Leben ohne Jesus einfach nicht mehr vorstellen.
Von: Belinda Honey
MehrRani Maria Vattalil wurde am 29. Januar 1954 als Tochter von Eleeswa und Paily Vattalil in einem kleinen Dorf namens Pulluvazhy in Kerala, Indien, geboren. Von klein auf wurde sie im christlichen Glauben erzogen und hatte ein Herz für die Armen. Sie besuchte täglich die Messe und leitete die Familiengebete. Während des letzten Schuljahres spürte Rani Maria, dass der Herr sie zur Weihe ihres Lebens rief, und trat 1972 in die Kongregation der Franziskaner-Klarissen ein. Es war Rani Marias sehnlichster Wunsch in Nordindien zu missionieren und den Armen zu dienen, selbst wenn es sie das Leben kosten sollte. Sie wurde in den Bundesstaat Madhya Pradesh in Zentralindien gesandt und diente dort in mehreren Missionsgebieten. Schwester Rani Maria wurde die Aufgabe übertragen, das Sozialapostolat der örtlichen Diözese zu koordinieren. Sie organisierte verschiedene Bildungsprogramme für Kinder und Jugendliche und setzte sich unermüdlich für die Rechte der einheimischen Bevölkerung ein. Sie beobachtete, wie die armen, ungebildeten Bauern von ihren Grundbesitzern ausgebeutet und ausgenutzt wurden. Deshalb klärte sie sie über ihre Rechte auf, half ihnen, für ihr Recht zu kämpfen, und setzte sich für diejenigen ein, die zu Unrecht inhaftiert wurden. All dies erzürnte die Großgrundbesitzer, die ihr mit schlimmen Konsequenzen drohten, wenn sie sich weiterhin für die Armen einsetzte. Doch Rani Maria fürchtete sich vor nichts und ließ sich nicht von ihrer „Mission der Nächstenliebe" abbringen. Doch dies sollte ihr zum Verhängnis werden. Am 25. Februar 1995 wurde sie während einer Busfahrt von Samundhar Singh, der von einem Grundbesitzer angeheuert worden war, 54-mal erbarmungslos niedergestochen. Mit ihrem letzten Atemzug rief sie wiederholte Male den heiligen Namen Jesu. Rani Maria kämpfte ihr ganzes Leben lang für die Würde und die Rechte ihrer Mitmenschen und legte durch ihr soziales Engagement Zeugnis für das Evangelium ab. Die Familie von Schwester Rani Maria folgte dem mutigen Beispiel ihrer Tochter. Sowohl Ranis Schwester als auch ihre Mutter besuchten den Mörder, der erst zum Tode verurteilt und dann zu lebenslanger Haft begnadigt worden war, im Gefängnis und sprachen ihm ihre Vergebung aus. Später setzten sie sich sogar für seine Freilassung ein, die 2006 erfolgte. Diese Akte der Barmherzigkeit berührten den Mörder zutiefst. Er bereute sein abscheuliches Verbrechen und wurde ein anderer Mensch. Schwester Rani Maria wurde am 4. November 2017 von Papst Franziskus seliggesprochen.
Von: Shalom Tidings
MehrWir alle ringen an dem einen oder anderen Punkt mit Gott, aber wann erlangen wir wirklich Frieden? Kürzlich erzählte mir eine Bekannte von ihrem Problem: „Ich weiß nicht einmal, wofür ich beten soll." Sie wollte beten, aber sie war es leid, um etwas zu bitten, das dann sowieso nicht eintreffen würde. Ich dachte sofort an den heiligen Petrus Julian Eymards und seinen eucharistischen Gebetsweg. Er lädt uns ein, unsere Gebetszeit nach den vier Zielen der Messe zu gestalten: Anbetung, Danksagung, Sühne und Bittgebet. Ein besserer Weg Beten ist mehr als Bitten, und doch gibt es Zeiten, in denen unsere Nöte und Sorgen um unsere Lieben so drängend sind, dass wir nichts Anderes tun, als zu bitten, zu flehen und noch mehr zu bitten. Vielleicht sagen wir Ihm: „Jesus, ich überlasse das hier dir, ich lege es in deine Hände", aber schon 30 Sekunden später reißen wir es ihm dann doch wieder aus den Händen und erklären schon wieder, warum wir es brauchen. Wir machen uns Sorgen, ärgern uns und schlafen schlecht. Dabei hören wir nicht lange genug, was Gott vielleicht unseren müden Herzen zuflüstern will. So laufen wir eine Weile umher, und Gott lässt uns gewähren. Er wartet darauf, bis wir müde werden und erkennen, dass wir ihn nicht um Hilfe bitten, sondern ihm zu sagen versuchen, wie er uns unserer Meinung nach helfen muss. Wenn wir schließlich des Ringens müde werden und aufgeben, lernen wir, auf bessere Weise zu beten. In seinem Brief an die Philipper gibt uns der heilige Paulus Anweisungen, wie wir unsere Bitten an Gott richten sollen: „Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren.“ (Philipper 4:6-7) Kampf gegen die Lügen Warum machen wir uns Sorgen? Warum werden wir ängstlich? Denn wie der heilige Petrus, der, als er über den See lief, aufhörte, auf Jesus zu schauen, und deshalb zu sinken begann (Matthäus 14:22-33), verlieren auch wir die Wahrheit aus den Augen und hören lieber auf die Lügen. An der Wurzel jedes ängstlichen Gedankens liegt eine große Lüge: dass Gott sich nicht um mich kümmert, dass mein Problem größer ist als Gott, dass Gott mich verlassen und vergessen wird ... dass ich gar keinen liebenden Vater habe. Wie können wir diese Lügen bekämpfen? Mit der WAHRHEIT! „Wir müssen die Arbeit unseres Verstandes durch eine einfache und ruhige Betrachtung der Wahrheiten Gottes vereinfachen", mahnt der heilige Petrus Julian Eymard. Doch was ist die Wahrheit? Mir gefällt die Antwort der heiligen Mutter Teresa: „Demut ist Wahrheit." Der Katechismus (Nr. 2559) sagt uns: „Demut ist die Grundlage des Betens". Gebet bedeutet, dass wir unser Herz und unseren Verstand zu Gott erheben. Es ist ein Gespräch, eine Beziehung. Ich kann nicht mit jemandem in Beziehung stehen, den ich nicht kenne. Wenn wir unser Gebet mit Demut beginnen, erkennen wir die Wahrheit an, wer Gott ist und wer wir sind. Wir erkennen an, dass wir aus eigener Kraft nichts als Sünde und Elend sind, aber dass Gott uns zu seinen Kindern gemacht hat und dass wir in ihm alles tun können (Philipper 4:13). Es ist diese Demut, diese Wahrheit, die uns zuerst zur Anbetung, dann zur Danksagung, dann zur Reue und schließlich zum Bitten führt. Das ist die natürliche Entwicklung eines Menschen, der völlig von Gott abhängig ist. Wenn wir also nicht wissen, was wir Gott sagen sollen, lasst uns ihn segnen und seinen Namen preisen. Lasst uns an all die Segnungen denken und ihm für alles danken, was er für uns getan hat. Das wird uns helfen, darauf zu vertrauen, dass derselbe Gott, der immer bei uns war, auch heute noch da ist und immer für uns ist, in guten wie in schwierigen Zeiten.
Von: Ivonne J. Hernandez
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