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Als ich wieder zu Bewusstsein kam, wusste ich nicht, wo ich war,
welcher Wochentag es war oder wie alt ich war.
Plötzlich war alles ungewohnt für mich…
Blinde führe ich auf Wegen, die sie nicht kennen, auf unbekannten Pfaden lasse ich sie wandern. Die Finsternis vor ihren Augen mache ich zu Licht; was krumm ist, mache ich gerade. Das sind die Taten, die ich vollbrachte, und ich lasse davon nicht mehr ab. (Jes 42,16)
Weil ich mit einer anormalen Gehirnmasse geboren wurde, bekam ich schon als Baby Krampfanfälle. Ich hatte mich daran gewöhnt, dies als einen Teil meines Lebens anzunehmen, bis eine neue Art von Anfällen meine Routine durcheinanderbrachte. Eines Morgens, in der ersten Juniwoche, frühstückte ich gerade mit meiner Mutter, als ich plötzlich das Bewusstsein verlor. Ich fiel vom Stuhl und erlitt einen Anfall, der 10 bis 15 Minuten dauerte.
Verloren und verzweifelt
Als ich das Bewusstsein wiedererlangte, erkannte ich meine Mutter, aber ich erkannte weder das Haus noch irgendetwas, das mich umgab. Ich wusste nicht, wo ich war, welchen Wochentag wir hatten oder wie alt ich war. In erkannte nicht einmal mein Schlafzimmer. Alles erschien mir fremd. Durch den Anfall hatte ich einen Gedächtnisverlust erlitten. Ich fühlte mich sehr verloren. Das ging etwa zwei Wochen so, ich wurde immer verzweifelter.
Eines Nachts, inmitten meiner Verzweiflung, schaute ich auf das Bild der göttlichen Barmherzigkeit, das an meiner Schlafzimmerwand hing, und ich schrie zum Herrn. Ich bat den Herrn, mich zu stärken, mich zu führen, aber vor allem, mich in seiner Nähe zu halten. „Herr, erlaube nicht, dass diese Situation mich von dir trennt. Benutze sie stattdessen bitte als ein Werkzeug, um mich näher zu dir zu ziehen. Jesus, ich vertraue auf dich.“
In derselben Nacht wachte ich gegen 2 Uhr morgens auf und hatte eine Vision: Ich sah mich selbst in einen tiefen Abgrund stürzen. Dann sah ich plötzlich eine Hand, die mich festhielt und mich davor bewahrte, noch weiter zu sinken. Es war die Hand des Herrn. Innerhalb von Sekunden wandelten sich mein Schmerz und meine Verzweiflung in Frieden und Freude. Von da an wusste ich, dass ich in den Händen des Herrn war und ich fühlte mich geborgen.
Brennender Schmerz
Zwei Wochen nach dem Anfall begann ich, Erinnerungen aus meiner Kindheit wiederzuerlangen, aber die meisten von ihnen waren schmerzhaft. Daran wollte ich mich nicht erinnern. Stattdessen wollte ich mich an die schönen und glücklichen Momente in meinem Leben erinnern. Zuerst konnte ich nicht verstehen, warum hauptsächlich schmerzhafte Erinnerungen auftauchten. Neurologen und Psychologen hatten eine Erklärung: Die Erinnerungen mit der größten psychologischen Wirkung sind die, die im Gehirn besser gespeichert werden. Aber der Glaube hatte eine andere Erklärung: Der Herr wollte, dass ich meine Wunden erkenne und heile.
Eines Abends, als ich mein Nachtgebet sprach, erinnerte ich mich an die Namen und Gesichter jener Menschen, die mich tief verletzt hatten. Ich weinte in tiefem Schmerz, aber – zu meiner Überraschung – fühlte ich keinen Zorn oder Groll ihnen gegenüber. Stattdessen verspürte ich den Drang, für ihre Reue und Bekehrung zu beten. Später wurde mir klar, dass es der Heilige Geist gewesen war, der mich dazu veranlasst hatte, für diese Menschen zu beten, weil er mich heilen wollte. Der Herr wollte meine Wunden heilen.
Eine andere Antwort
Ich führe ein Tagebuch und begann darin zu lesen, um mich so an einiges zu erinnern. Als ich es las, wurde mir klar, dass ich im März an Shalom-Exerzitien teilgenommen hatte, in der Woche vor dem Lockdown wegen Covid-19. Bei den Exerzitien weihte ich mich dem Herrn und bat ihn, mein Leben zu lenken. Später, im Mai, besuchte ich eine Heilungsmesse in meiner Gemeinde und bat den Herrn, mir zu helfen, meine Wunden zu erkennen und sie zu heilen.
Ich hätte mir nie vorstellen können, dass der Herr auf eine solche Weise antworten würde. Für mich sind der Anfall, der Gedächtnisverlust und die Ereignisse, die folgten, Gottes perfekte Antwort auf meine Gebete. Du fragst dich vielleicht, warum Gott mein Gebet so beantwortete, indem er den Anfall und den Gedächtnisverlust zuließ. Meine Antwort ist diese: Jeder Moment des Leidens ist eine Einladung für uns, Gott näherzukommen, jede Schwierigkeit ist eine Einladung für uns, ihm zu vertrauen, und jedes Mal, wenn wir die Kontrolle verlieren, ist dies eine Einladung für uns, uns daran zu erinnern, dass er die Kontrolle hat und dass seine Pläne besser sind als unsere.
Ein denkwürdiger Spaziergang
So etwas hatte ich noch nie erlebt. Der Herr führte mich zwar auf einem sehr ungewohnten Weg, aber er war ständig an meiner Seite. Auch wenn ich viele Dinge vergaß, ließ er mich nie seine Liebe vergessen. Die täglichen Bibellesungen, die Betrachtungen, das Bild der göttlichen Barmherzigkeit, die Träume und die Menschen, die für mich beteten, waren eine ständige Erinnerung an seine Liebe. Ich spürte, dass er mit mir den Weg ging, was diesen ungewohnten Weg für mich gangbarer machte. Aus diesem Grund waren die Segnungen sicherlich stärker als das Leiden.
Etwa ein Jahr lang hatte ich dem Herrn mit dem Übersetzen katholischer Artikel und anderer Dokumente gedient und das konnte ich auch in diesen Monaten weiter tun. Obwohl ich viele Dinge vergessen hatte, hatte ich die Fähigkeit des Übersetzens nicht verloren. Dafür war ich sehr dankbar, denn so war es mir möglich, während dieser schwierigen Zeit weiter für sein Reich zu arbeiten. Jetzt, nach einigen Monaten, habe ich viel von meinem Gedächtnis zurückgewonnen. Manchmal bin ich immer noch vergesslich und bei bestimmten Dingen bin ich langsam geworden, aber ich bin Gott sehr dankbar für alle Erinnerungen, die ich wiedererlangt habe, und für all die Segnungen, die ich in diesen Monaten erhalten habe.
Wenn der Herr auch dich auf einem ungewöhnlichen Weg geführt hat, gib dich seinem Willen hin und bitte ihn, deine Pfade zu ebnen. Denk daran, dass seine Pläne besser sind als deine Pläne. Er hat mich nicht verlassen und er wird auch dich nicht im Stich lassen.
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Was tust du, wenn du wegen Schulden gestresst bist? Warum nicht einen Rosenkranz beten?
Seit ich in der Schule von den 15 Verheißungen der Jungfrau Maria an diejenigen, die den Rosenkranz beten, gelesen habe, habe ich mein Bestes getan, um jeden Tag einen Rosenkranz zu beten. Als Student versprach ich mir selbst, dass ich niemals Geld für meine Hilfe verlangen würde, vor allem nicht, wenn ich dabei meine gottgegebenen Talente einsetzen würde. Worte der Dankbarkeit von denen, die von meiner Hilfe profitierten, erfreuten mich mehr als jede materielle Form der Wertschätzung.
Unerwartete Wendung
Während meines Studiums am Catholic Institute of West Africa (CIWA) in den Fächern Kommunikationswissenschaft und Organisationskommunikation hatte ich erwartet, dass ich immer genug finanzielle Unterstützung von meiner Familie bekommen würde, da wir eine Tankstelle hatten, die Erdölprodukte verkaufte. Natürlich ist das in meinem Land, Nigeria, ein boomendes Geschäft, so dass ich nie mit finanziellen Nöten gerechnet habe. Aber als ich mein letztes Studienjahr startete, hat die Regierung unser Geschäftshaus für den Abriss markiert, um die Hauptstraße auszubauen, und eine großzügige Entschädigung versprochen.
Als Folge des beabsichtigten Abrisses musste meine Familie das Geschäft schließen und ein anderes Grundstück kaufen, um die Tankstelle zu verlegen, in der Erwartung, dass die Entschädigungszahlungen den Kredit und die Kosten für den Wiederaufbau abdecken würden. Doch sechs Jahre später wurde immer noch keine Entschädigung gezahlt. Das wirkte sich auf meine Ausbildung aus, weil ich meine Gebühren nicht bezahlen konnte. Zum Glück hatten meine anderen Geschwister die Universität bereits abgeschlossen.
Entscheidung
Da Gott so gütig war, hatte ich einige Ersparnisse, die es mir ermöglichten, meine Rechnungen für das letzte Jahr meines Grundstudiums bald zu bezahlen. In der Erwartung, dass die Entschädigung bald kommen würde, schrieb ich mich für ein 2-jähriges Masterstudium ein, aber sie kam nie. Gegen das letzte Jahr meines Masterstudiums hatte ich etwa dreitausend Dollar Schulden angehäuft. Solange ich nicht jeden Penny zurückgezahlt hatte, wollte man mir den Abschluss nicht erlauben.
Der Stress durch meine Schulden belastete mich körperlich, emotional und psychisch. Ich fühlte mich unfähig, jemanden um Hilfe zu bitten, weil ich das Trauma, abgewiesen zu werden, nicht ertragen konnte. Ich fing an, Alkohol zu trinken und lange Nächte mit Freunden zu verbringen, um die ständigen Erinnerungen an meine Not zu vertreiben, die mich bedrängten, wenn ich allein und nüchtern war. Einige meiner Freunde, die sich über die Veränderung in meinem Lebensstil wunderten, fragten, was los sei, aber ich schämte mich zu sehr, um es ihnen zu sagen.
Als der Druck unerträglich wurde, vertraute ich mich schließlich meinem Betreuer der Abschlussarbeit an – Professor Oladejo Faniran, der auch der Leiter meiner Abteilung und ein katholischer Priester war. Nachdem ich ihm meine Probleme geschildert hatte, bat ich ihn, meinen Antrag auf Zurückstellung zu genehmigen, damit ich ihn an den Kanzler der Universität weiterleiten konnte. Er lehnte ab und bat mich, nicht aufzugeben. Er ermutigte mich, auf Gott zu vertrauen, meinen täglichen Rosenkranz zu beten, die Probleme mit anderen zu teilen, und versprach, über mein Anliegen mit einigen Leuten zu sprechen. In dieser Nacht ging ich anstatt mich wie sonst mit Alkohol zu berauschen, nach draußen in die Dunkelheit der Nacht, um den Heiligen Rosenkranz zu beten. Mit Tränen in den Augen rief ich zu Gott und bat um Gnade und Hilfe.
Die ultimative Entdeckung
Wenige Wochen vor meinem Abschluss fand ich untypischerweise den Mut, meine Situation jedem mitzuteilen, der es wissen wollte, einschließlich Freunden, Klassenkameraden und sogar meinen Bekannten in den sozialen Medien. Selbst Kommilitonen, die von anderen davon hörten, kamen mir mit finanziellen Zuwendungen zu Hilfe, die meine Vorstellungskraft überstiegen. Für mich war der wundersamste Aspekt an all dem, dass mich niemand abgewiesen hat. Die Menschen kamen mir auf eine Weise zu Hilfe, die ich nie erwartet hätte. Ich war in der Lage, die gesamte Summe aufzubringen, und es blieb sogar Geld übrig.
Früher hatte ich mich immer auf meine Willenskraft verlassen, um Spitzenleistungen zu vollbringen, aber als der Druck unerträglich wurde, habe ich aufgegeben und wurde depressiv. Aber jetzt, da ich mich dem Gebet zuwende, um mit dem Stress fertig zu werden, besonders dem Rosenkranz jeden Morgen, bin ich mit einem beruhigenden Vertrauen erfüllt, das mich antreibt, mein Bestes zu geben und auf das Beste zu hoffen.
Selbst wenn sich die Dinge nicht so entwickeln, wie ich es erwartet und gewünscht habe, wird mein Geist dennoch erhoben und in Frieden sein. Ich fühle mich nicht vollständig, wenn ein Tag vergeht, ohne den Rosenkranz zu beten, denn ich kann es mir nicht leisten, die Verheißungen Jesu Christi zu verpassen, die durch seine Mutter, die Heilige Jungfrau Maria, offenbart wurden. Meine tägliche Begegnung mit ihm in ihrem Rosenkranz trägt weiterhin wesentlich dazu bei, mein Selbstvertrauen aufzubauen, meine täglichen Interaktionen zu nähren und mich auf einen Weg des verantwortungsvollen Lebens zu bringen.
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Vielleicht fühlst du dich verloren und allein. Fasse Mut, denn Gott weiß genau, wo du bist!
Allein unter der Dusche konnte ich schreien und niemand hörte es. Das Wasser prasselte auf meinen Kopf, während sich mein Herz vor Angst krümmte. Mein Verstand stellte sich das Schlimmste vor, einen kleinen Sarg und einen unerträglichen Verlust. Mein Herz schmerzte, wie eingeklemmt in einem Schraubstock, es war zugleich ein körperlicher Schmerz, ein tiefgehendes, quälendes Gefühl und ein schrecklicher Gedanke. Es durchdrang mein ganzes Wesen, und nichts und niemand konnte den Schmerz lindern.
Leiden ist Teil des menschlichen Daseins, unvermeidlich, ein besonderes Kreuz, das jeder von uns tragen muss. Aber ich wollte dieses Kreuz nicht tragen. Ich wollte ein anderes. Ich konnte unter seiner Last nur wimmern: „Bitte Gott, gib mir ein anderes Kreuz, nicht dieses. Ich kann dieses nicht tragen. Ich werde jeden Schmerz, jede Krankheit, alles ertragen, aber nicht das, nicht meinen Sohn. Das hier ist zu groß. Ich kann nicht, bitte“, flehte ich. Übelkeit überkam mich. Ich erbrach mich und sackte dann schluchzend auf den Boden der Dusche und weinte.
Mein „Nein“ war vergeblich. Ergebenheit war der einzige Weg nach vorne. Ausgelaugt und erschöpft betete ich: „Wenn du dieses Kreuz nicht ändern willst, Gott, bitte gib mir die Kraft, es zu tragen, um dich stolz zu machen…“ Der winzige Sarg blitzte wieder in meinem Kopf auf. „Egal, wohin es führt. Hilf mir, ich schaffe das nicht ohne dich.“
Mein süßer kleiner Junge wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Acht Tage lang lag ich neben ihm in seinem Krankenhausbett. Sein Geist war unverändert durch seine Krankheit, aber er sah nicht mehr wie er selbst aus. Lila und hellrosa Flecken bedeckten seine Wangen und liefen über seinen Nasenrücken und über seine Arme und Beine. Die Medizin, die ihm eine Gnadenfrist verschaffte, blähte sein Gesicht und seinen Körper auf. Wenn er schlief, was kaum der Fall war, schluchzte ich mich in den Schlaf. Ich versuchte den Krieg, der in seinem kleinen Körper tobte, erträglicher zu machen, durch Gebete, Ablenkung und das Schaukeln seines gebrechlichen Körpers. Ich las ihm vor und zeichnete Karikaturen auf einem Magna Doodle, das er bekommen hatte, bevor er ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Es war für uns beide therapeutisch, denn ich hatte noch nie zeichnen können. Plötzlich konnte ich mit Leichtigkeit zeichnen.
Schließlich wurde mein Sohn aus dem Krankenhaus entlassen. Wir hatten einen Behandlungsplan, Hoffnung und ein Gebet um Heilung. Unsere neue Normalität begann. Meine Mutter schlug vor, dass ich meine neue Gabe zu zeichnen nutzen sollte. Wir besuchten zusammen einen Kunstkurs im örtlichen Atelier für bildende Kunst. Die Kunstlehrerin dort sagte uns, wir sollten ein Bild mitbringen, das uns berührte. Ich brachte eine Weihnachtskarte mit, auf der die Gottesmutter mit dem Jesuskind im Arm abgebildet war. Die Kunstlehrerin meinte daraufhin, dass ich wegen meiner mangelnden Erfahrung und Ausbildung etwas Einfacheres wie eine Blume zeichnen sollte. Ich drehte meinen Hocker zu ihr hin und sagte: „Mein Sohn könnte tot sein, aber er lebt. Jesus und die Gottesmutter sind alles, was für mich zählt. Sie berühren mich.“ Ihre Augen weiteten sich. „Oh, ich hatte keine Ahnung von Ihrem Sohn. Das tut mir leid. Achten Sie einfach auf Ihre Werte“, sagte sie. Ich war verwirrt. „Was haben meine Moralvorstellungen mit meinem Bild zu tun?“ fragte ich. „Helle und dunkle Tonwerte“, sagte sie sanft. „Oh, okay“, sagte ich etwas peinlich berührt.
Ich drehte mich zu meiner Staffelei, schloss die Augen und betete: „Komm, Heiliger Geist, hilf mir, ein Bild zu malen, das andere dazu bringt, Jesus und Maria so zu lieben und zu brauchen, wie ich es jetzt tue.“ Während ich malte, sehnte ich mich nach der Kraft, der Liebe und der Weisheit des Himmels, um das durchzustehen. Mein Verlangen fand Ausdruck in meiner Kunst, jedes neue Werk ein Gebet und ein Geschenk Gottes.
Eines Morgens auf dem Weg aus der Messe sprach mich ein Priester, der zu Besuch war, an. „Ich habe das Bild gesehen, das Sie im Haus Ihrer Schwester gemalt haben, von Christus und dem Engel während der Agonie im Garten. Es hat mich bewegt. Ihre Schwester erzählte mir von Ihrem Sohn und wie Sie inmitten Ihrer Ängste unerwartet Ihr Talent zum Malen entdeckt haben. Ihre Kunst ist wirklich ein Segen, der aus dem Leiden geboren wurde, ein Geschenk“, sagte er. „Ich danke Ihnen. Das ist sie. Rückblickend habe ich das Gefühl, dass das Geschenk der Kunst eine Vorsehung war“, sagte ich.
„Warum? Was meinen Sie?“, fragte er.
„Das Zeichnen lehrte mich, alles anders zu sehen. Ich entdeckte, dass der Kontrast von Dunkelheit und Licht in einem Bild Tiefe, Reichtum und Schönheit erzeugt. Ohne das Licht ist die Dunkelheit in einem Bild ein leerer Abgrund. Die Dunkelheit des Leidens ist wie die Dunkelheit in einem Gemälde. Ohne das Licht Christi drohte das Leiden, mich in die Tiefen der Verzweiflung zu stürzen. Als ich schließlich losließ und meinen Schmerz und alle Umstände Jesus übergab, fiel ich in seine liebenden Arme und seinen Plan für mein Leben. Und dann benutzte Christus, der Meisterkünstler, die Dunkelheit meines Leidens, um mein Herz zärtlich zu machen; um Raum zu schaffen, damit Glaube, Mitgefühl, Hoffnung und Liebe in mir wachsen konnten. Das Licht Christi hat die Dunkelheit vollkommen gemacht und daraus unsagbaren Segen für meinen Sohn, meine Ehe und unsere Familie hervorgebracht „, sagte ich.
„Jetzt verstehe ich, was Sie meinen. Es ist wirklich wahr. Die Kunst ahmt das Leben nach und das mit Christus vereinte Leiden bringt großen Segen. Gepriesen sei Gott“, sagte er.
„Amen“, antwortete ich.
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Beginne heute neu und verändere dein Leben für immer!
All diese Jahre
Vor kurzem legte ich meine ewigen Gelübde als Schwester von der Heiligen Familie von Nazareth ab, nach neun Jahren der Ausbildung. Als ich während der Feier die Kommunion empfangen hatte, überkam mich ein tiefes Gefühl der Rührung und Dankbarkeit. In diesem Moment war mir, als würde Gott mir das Geschenk machen, dass ich ganz präsent sein darf für alles, was er in den Jahren in mir gewirkt hatte. Alle Gaben und Gnaden aus jedem Gebet, jeder Beichte, jedem Empfang der Eucharistie standen mir vor Augen. Die beständige und beharrliche Liebe Gottes ließen mich nur staunen. Während ich im Gebet kniete, dachte ich darüber nach, dass ich sicher eine der unwahrscheinlichsten Kandidatinnen für eine Braut Christi war, aber für Gott ist nichts unmöglich.
Ich war in Houston, Texas, im baptistischen Glauben aufgewachsen. Mit acht Jahren verlor ich meinen Vater. Er nahm sich das Leben, nachdem er jahrelang mit seiner Sucht gekämpft hatte. Weil meine Mutter nicht in der Lage war, sich um uns zu kümmern, wurden meine Brüder und ich von meiner Tante und meinem Onkel adoptiert. In den nächsten zehn Jahren schenkten sie uns eine Beständigkeit und Stabilität, die ich vorher nicht gekannt hatte. Ich ging auf gute Schulen, las Bücher, spielte Fußball, sang im Kirchen- und Schulchor und durfte in vielerlei Hinsicht ein normales Kind sein.
Mit achtzehn Jahren brachte mich eine Broschüre über eine Schule in Dallas, Texas für „unabhängige Denker“ an die University of Dallas, wobei mir die Tatsache völlig entging, dass es eine katholische Schule war. Einen großen Teil meiner vier Jahre auf dem College habe ich mit sündigen Verhaltensweisen verschwendet, weil ich den Schmerz meiner alten Wunden betäuben wollte. Ich hatte keine Ahnung, wie ich mit dem Schmerz des Verlustes umgehen sollte. Zur gleichen Zeit erhielt ich an der University of Dallas eine Gewissensbildung. Ich verbrachte ein Semester in Rom und begegnete dem heiligen Papst Johannes Paul II, den ich sehr liebte. Wenn er über Gott sprach, fand das bei mir einen tiefen Widerhall. Ich trat einem lateinischen Kirchenchor bei und wurde durch das Singen von Hunderten von Messen mit der Heiligen Messe vertrauter.
Erschaffen für eine andere Welt
Nach meinem Abschluss bestand mein Leben hauptsächlich aus Arbeit tagsüber und Abhängen in Bars mit Freunden am Abend. Irgendwann merkte ich, dass etwas fehlte, denn „wenn es in mir ein Verlangen gibt, das keine Erfahrung in dieser Welt stillen kann, ist die wahrscheinlichste Erklärung, dass ich für eine andere Welt geschaffen bin.“ Also, beschloss ich mich um einen tieferen Glauben zu bemühen. Ich hatte den Wunsch, mehr wie die frommen Frauen zu sein, die mich erzogen hatten. Als es an der Zeit war zu wählen, in welche Kirche ich gehen wollte, fand ich zu meiner Überraschung, dass ich großen Hunger nach der Messe hatte. Ich zögerte jedoch, katholisch zu werden, da es so wenige schwarze Amerikaner in der Kirche gab. Letztendlich brachte mich der Wunsch, Jesus in der Eucharistie zu empfangen, in die Kirche.
Als ich erst einmal katholisch war, war deswegen die Welt noch lange nicht in Ordnung. Ich frönte immer noch sündigen Verhaltensweisen, mit dem Unterschied, dass ich jetzt ständig zur Beichte lief. Ich kämpfte, sowohl emotional als auch geistlich. Ich brachte mich zwar geistlich fast um (auch körperlich, mit einem Gewicht von fast 200 Kilo), erreichte dennoch berufliche Höhen, die ich mir nie erträumt hatte. Inmitten meines Schlamassels kehrte ich nach Rom zurück und ging zur Beichte und Messe im Petersdom. Der Rat meines Beichtvaters „einfach anzufangen“ hat alles verändert. Innerhalb des Jahres entschied ich mich für eine religiöse Berufung, und drei Jahre nach dieser Beichte trat ich als Kandidatin bei den Schwestern von der Heiligen Familie von Nazareth ein.
Eine Liebesaffäre
Elf Jahre nach dieser Beichte sagte ich Ja zu Jesus, auf eine Art, die ich vor elf Jahren nicht für möglich gehalten hatte. Meine Wunden und mein Scham ließen mich einen allzu häufigen Fehler begehen; C.S. Lewis erklärt es treffend: „Wir sind halbherzige Geschöpfe, die mit Alkohol und Sex und Ehrgeiz herumspielen, während uns eine grenzenlose Freude angeboten wird; wie ein dummes Kind, das weiterhin Schlammkuchen im Sandkasten backen will, weil es sich nicht vorstellen kann, was ein Urlaub am Meer bedeutet. Wir sind viel zu leicht zufrieden zu stellen.“ Ich gab mich nicht nur allzu leicht zufrieden, ich machte auch den Fehler, mein Leben im Licht des Kampfes zu sehen, statt im Licht des Einen, der mich liebt.
Während meines Postulats, gab mir eine Schwester in ihren Siebzigern eine Lektion über das geistliche Leben. Sie sagte: „Ich liebe mein Alter. Ich möchte nicht jünger sein, und ich möchte nicht zurückkehren. Ich habe all diese Jahre mit Jesus. Ich besitze all diese Erfahrungen. Das würde ich für nichts eintauschen wollen.“ Sie hatte sicherlich Verluste und Niederschläge erlebt und mit der Sünde gekämpft. Doch in allem war die beständige Liebe zu Jesus zu sehen und das verwandelte ihr Leben in eine Liebesgeschichte mit Jesus, was ein unbezahlbarer Schatz war.
Die Gabe der Tränen
Am Tag meiner ewigen Profess hatten meine Tränen etwas Trauer in ihnen, vermischt mit einem Gefühl von Freude und Dankbarkeit. Während meines ganzen Lebens in der ich Verlust, Schmerz, Kampf und Sünde kannte, war auch die Freude unvermeidlich, wegen der aufopfernden Liebe Christi, die heute in der Eucharistie gegenwärtig ist. Ich habe gelernt, dass das letzte Wort in unseren Geschichten Christus selbst ist. Der heilige Johannes sagt: „Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere Hände angefasst haben … das verkünden wir”.
Meine Tränen an dem Tag meiner ewigen Profess waren ein Zeugnis für die beständige Liebe Christi, komme was wolle, durch all die Jahre.
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Manchmal kann etwas, das als harmloser Zeitvertreib beginnt, dein Leben in einen schrecklichen Alptraum verwandeln!
Auf der Suche nach meinem Schicksal
Während des größten Teils meiner Jugendzeit hatte ich Mühe, Gott zu vertrauen, und aus diesem Mangel an Vertrauen heraus entschloss ich, mich und meine Zukunft in die Hände von Mächten zu legen, die Wohlstand, Liebe und Glück versprachen. Ich wandte mich der New Age-Bewegung zu und fand mich bald in Tarot-Karten, Hellseherei und Magie verstrickt.
Zuerst kam es mir unterhaltsam und aufregend vor, mich in diesen Dingen zu versuchen. Aufgrund der New Age-Praktiken hatte ich das Gefühl, nicht mehr im Dunkeln zu tappen – ich erkannte klar den Weg meines Schicksals und erhielt hilfreiche Führung für mein Leben. Ich glaubte, die Karten und Hellseher kannten mich. Sie verstanden, was in meinem persönlichen Leben vor sich ging, das ich mit niemandem teilte, und deshalb glaubte ich mit ganzer Seele an sie. Was als ein scheinbar harmloses Hobby begann, entwickelte sich bald zu einer Besessenheit, die mich von Gott wegführte.
Im Bann der Besessenheit
Ich habe ständig meine Tarot-Karten konsultiert und versuchte verzweifelt, Antworten auf meine Lebensprobleme zu finden. Ich betete falsche Götzen an, „Götter und Göttinnen“, flehte um Hilfe, die nie kam. Ich begann, mich mit Zaubersprüchen zu befassen, die mir aus unangenehmen Situationen heraushelfen oder mein Leben verbessern sollten. Glücklicherweise kam ich nicht weiter als bis zum „Hineinschnuppern“, aber ich war kurz davor, tatsächlich Zauber zu sprechen. Hätte mich mein Gewissen vor der Erforschung der Hexerei nicht gewarnt, hätte ich es wahrscheinlich durchgezogen. Rückblickend glaube ich, dass es Gottes Gnade war, die mich davor bewahrte, einen noch dunkleren Pfad zu beschreiten.
Meine Besessenheit wirkte sich drastisch auf meinen Glauben aus. Obwohl ich katholisch aufgewachsen war, betrachtete ich mich nicht mehr als katholisch. Ich hatte das Gefühl, dass ich mehr als alles andere mit dem New Age-Glauben mitschwang. Ich sagte meinen Freunden und meiner Familie, dass ich nicht mehr sicher sei, ob ich an Gott glaubte. Wenn es doch einen Gott gab, warum fühlte ich mich dann so hoffnungslos und verloren? Warum wirkte Gott Wunder für andere, aber nicht für mich? Ich konnte mir nicht vorstellen, jemals zum katholischen Glauben zurückzukehren, nicht nach all der „Wahrheit“, die ich über „Erleuchtung“ gelernt hatte.
Ich dachte, Christen seien die Blinden, diejenigen, die die Wahrheit nicht direkt vor ihren Augen erkannten, während ich die Lügen und Täuschungen der Welt durchschaute. Ich wusste nicht, dass ich die Blinde war, die allein durchs Leben ging. Ich war verzweifelt auf der Suche nach Führung und dachte, der Glaube an das New Age würde mir eine Hoffnung geben.
Komm zu mir zurück
Wochenlang haben mir meine Tarot-Karten widersprüchliche Botschaften vermittelt. Sie ergaben keinen Sinn mehr und entsprachen auch nicht dem, was ich von ihnen erwartete. Ich fühlte mich verzweifelt, frustriert. Meine Tarot-Karten waren meine einzige Sicherheit, dass alles gut ausgehen würde, aber selbst sie funktionierten nicht mehr. Es war, als würde sich alles in einer Spirale drehen, und ich hatte keine Kontrolle mehr über mein Leben. Aber genau das war es! Ich war so besessen von Kontrolle, und als ich sie verlor, fühlte ich mich schwach und verletzlich.
Mir wurde bald klar, dass Gott möchte, dass wir verletzlich sind, damit wir lernen, die Kontrolle abzugeben und unser ganzes Vertrauen auf ihn zu setzen. Am Ende war es Jesus, der mich gerettet hat und zur Wahrheit zurückgebracht hat, nach der ich so lange gesucht hatte. „Ich weiß, Herr, dass der Mensch seinen Weg nicht zu bestimmen vermag, dass keiner beim Gehen seinen Schritt lenken kann.“ (Jer 10,23) Ich begann Gottes Flüstern in meinem Herzen zu hören, dass es für mich an der Zeit war, ihm zu vertrauen. Ich öffnete dem Herrn die Tür, und er trat ein.
Nachdem ich mich jahrelang niemandem anvertraut hatte, erhielt ich eine Inspiration von Gott und nicht von meinen Karten. Gott führte mich in die Natur hinaus, wo ich mich am wohlsten fühlte, und er legte seine liebenden Arme um mich. Ich schaute zum Himmel auf und Gott sprach zu mir, versteckt in den Wolken an jenem besonderen Nachmittag. „Komm zu mir zurück“, sagte er, und ich war von mehr Liebe erfüllt, als ich je in meinem Leben empfunden hatte. „Mit ganzem Herzen vertrau auf den Herrn, bau nicht auf eigene Klugheit, such ihn zu erkennen auf all deinen Wegen, dann ebnet er selbst deine Pfade!“ ( Spr 3, 5-6)
Ich brauchte nur einen Tag, um in mir alles vom Licht des Heiligen Geistes erfüllen zu lassen, was ich jahrelang im Dunkeln gelassen hatte. Das ist die Schönheit von Gottes heilender Kraft, die selbst die dunkelsten Seelen erhellt! Dennoch wusste ich, dass ich dem Herrn zeigen musste, dass ich wirklich seine Gnade erfahren wollte. In dieser Nacht schüttete ich in meinem Schlafzimmer mein Herz vor Gott aus. Ich sagte ihm, dass es mir leidtäte, dass ich mich so weit entfernt hatte, und ich bereute alle meine Sünden.
Ich legte mein Schicksal in Gottes Hände und gab den New Age-Glauben auf. Ich ließ mich in die Arme Gottes fallen, der mich als sein Kind liebte. Sobald ich den Trost verspürte, in Gottes barmherzigen Armen zu liegen, begann ich den katholischen Glauben als etwas zu sehen, auf das ich mich von ganzem Herzen verlassen konnte, und ich fühlte nicht mehr den Drang, mein eigenes Schicksal zu lenken. Ich bin nicht mehr besessen von Antworten. Jetzt vertraue ich auf den Plan des Herrn für mich. „Ordnet euch also Gott unter, leistet dem Teufel Widerstand und er wird vor euch fliehen.“ (Jak 4,7)
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Die Passion des Martyriums
Die heilige Perpetua war eine 22-jährige gebildete Adelige und Mutter eines kleinen Sohnes, die im zweiten Jahrhundert in Karthago, Nordafrika, lebte. Während der Herrschaft des römischen Kaisers Septimius Severus, der die Bekehrung zum Christentum verbot, wurde sie zusammen mit Felicity, einer Sklavin, die im achten Monat schwanger war, verhaftet. Perpetua, Felicity und einige andere Katechumenen wurden in einen dunklen Kerker gesteckt und später dazu verurteilt, sich am Geburtstag des Kaisers in einem Amphitheater wilden Tieren zu stellen.
Während sie im Gefängnis saß, führte Perpetua ein Tagebuch über die Visionen, die sie über die Zukunft hatte. In einer Vision sah sie eine hohe, aber schmale Leiter, die bis in den Himmel reichte. An den Seiten der Leiter waren Schwerter, Speere, Haken und Dolche angebracht und am Fuß der Leiter war ein riesiger Drache. Inspiriert durch die Worte einer ihrer Gefährtinnen, die die Leiter bereits erklommen hatte, schaffte es Perpetua furchtlos bis zur Spitze.
Da es illegal war, schwangere Frauen zu töten, war Felicity tief besorgt, dass sie nicht in der Lage sein würde, das Martyrium mit ihren Freundinnen auf sich zu nehmen. Ihre Gefährtinnen beteten innig, und zwei Tage vor dem für ihren Tod festgesetzten Datum brachte Felicity ein kleines Mädchen zur Welt. Ihr Glaube beeindruckte den obersten Gefängniswärter so sehr, dass er Christ wurde.
Am Tag ihres Martyriums marschierten die Frauen freudig und in aller Ruhe zum Amphitheater. Perpetua und Felicity wurden vor eine wahnsinnige Färse geworfen, um sie zu zerfleischen. Als die Färse Perpetua zu Boden warf, setzte sie sich auf, zog ihre Tunika herunter, um ihren Körper zu bedecken, und dachte mehr an ihre Keuschheit als an ihren Schmerz. Perpetua und ihre Gefährtinnen wurden daraufhin dazu verdonnert, von einem Gladiator getötet zu werden. Als Perpetua an der Reihe war, nahm sie die zitternde Hand des jungen Gladiators und führte sie an ihre Kehle!
Ein solcher Glaube war unter den frühen Christen weit verbreitet. Ihr Mut fordert uns heraus, uns zu fragen, ob wir bereit wären, unser Leben für unseren Glauben aufzugeben.
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Ich betete um ein Wunder, und dann hörte ich die sanfte Stimme Mariens, meiner Mutter.
In dein Herz
Ich war ein Einzelkind, von meinen Eltern stets verhätschelt und geliebt. Mein Vater war ein frommer Katholik, aber meine Mutter gehörte der protestantischen Kirche von Schottland an. Sie war jedoch glücklich darüber, dass ich im katholischen Glauben aufwuchs, und so besuchte ich eine katholische Schule, wo ich das Glück hatte, von den Barmherzigen Schwestern und den Marianischen Brüdern unterrichtet zu werden. Ich weiß noch, dass ich ihr all die Lieder vorgesungen habe, die wir in der Schule gelernt hatten, aber die Marienlieder waren ihr als Nicht-Katholikin unbekannt.
Ausgerechnet diese wurden zu ihren Lieblingsliedern, und sie sang sie voller Stolz, wenn sie mit meinem Vater und mir an Maiandachten und Marienprozessionen teilnahm. Sie ermutigte mich, mich den Marienkindern anzuschließen, und es war ihre Liebe zur Muttergottes, die sie viele Jahre später dazu brachte, der katholischen Kirche beizutreten. Ich hatte auch das Glück, eine sehr fromme Tante zu haben, die meine Liebe zu Maria förderte. Ich liebte es, auf meinem Heimweg in die schöne Kirche Unserer Lieben Frau vom Sieg neben meiner Schule zu gehen und einige Minuten vor dem Marienaltar zu bleiben, und ich hatte das Gefühl, dass ihr das gefiel und dass sie mich liebte.
Diese Beziehung, die in meiner Kindheit gewachsen war, setzte sich in meinem Erwachsenenleben fort, so dass ich mich in Zeiten der Not und Sorge an meine Mutter Maria wendete und immer ihre Zärtlichkeit, Fürsorge und liebevolle Hilfe spürte. Ich hatte leider eine schwierige Ehe, weil mein verstorbener Mann alkoholabhängig war, und so beschloss ich eines Tages, eine Novene zu Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe zu beten.
Meine Pfarrei wurde damals von den Redemptoristen geleitet, die unter diesem Titel eine besondere Verehrung der Gottesmutter hegen. Schon eine Woche später hörte mein Mann mit dem Trinken auf! Wir verlebten 14 Monate friedlicher Nüchternheit, doch leider kehrte die Sucht dann zurück. Trotzdem bin ich Maria so dankbar, denn in dieser Zeit wurde meine jüngste Tochter Alice geboren – ein vierter Segen.
Pfingsten ohne Maria?
Im Jahr 1989 erlebte ich die Taufe im Heiligen Geist. Mein geistliches Leben erfuhr eine große Bereicherung durch eine charismatische Gebetsgruppe, und ich half mit, „Leben im Geist“-Seminare für mehrere Pfarreien durchzuführen. Im Jahr 1993 begann ich dann, eine Gebetsgruppe zu leiten, und wir führten diese Seminare erneut durch. Ich war immer dankbar für die neue Beziehung zu Jesus, die durch meine Taufe im Heiligen Geist entstand, aber mir wurde sehr bewusst, dass die Gottesmutter nicht erwähnt wurde, weil die Seminare auf einem Programm der Pfingstkirche basierten. Wie können wir eine Pfingsterfahrung ohne Maria machen? Als ich vorschlug, diesen `Mangel´ zu beheben, willigte mein guter Freund John Vaughan Neil ein und schrieb sein Programm neu. Er ergänzte sein hervorragendes Seminar „Söhne und Töchter des lebendigen Gottes“ mit Gebeten, um die Teilnehmer in eine neue und tiefere Beziehung zu ihrer himmlischen Mutter zu führen.
Im Jahre 1994 vernahm ich den starken Ruf der Muttergottes, Medjugorje zu besuchen, und obwohl noch Krieg in Bosnien herrschte, gelang es meiner Freundin Anne und mir, mit einer kleinen Gruppe aus Irland dorthin zu reisen. Es sollte ein radikaler Wendepunkt in meinem geistlichen Leben werden! Wir hatten das Privileg, anlässlich des 10. Jahrestages der Weihe der Welt an das Unbefleckte Herz Mariens an diesem heiligen Ort zu sein. Am 25. März nahmen wir an einer Prozession auf den Erscheinungsberg (Podbrdo) teil, unter der Leitung eines slowakischen Bischofs, der ein persönlicher Freund von Papst Johannes Paul II war.
Er drängte uns, unsere Familien und uns dem Unbefleckten Herzen Mariens zu weihen, weil dies ein Ort der Zuflucht und Sicherheit für die ganze Welt sei. Ich folgte ihm und freute mich, dass ich so ein schönes Gebet gesprochen hatte. Am nächsten Tag war ich überrascht, als ich dasselbe Gebet Wort für Wort wiederholte und stellte fest, dass es mir von der Gottesmutter eingegeben worden war. Seitdem habe ich es jeden Tag gebetet. Ich habe auch die 33-tägige Weihe an Maria vom Hl. Ludwig Maria von Montfort gemacht und kann sie gar nicht genug empfehlen. Alles in die Hände der Muttergottes und ihrer mächtigen Fürsprache zu legen, bedeutet, ihre mütterliche Liebe zu erfahren und wahren Frieden zu finden.
Eine sanfte Stimme
Im Jahr 2016 brauchte ich ihre volle Unterstützung, als bei meinem jüngeren Sohn Ruairi ein Hirntumor diagnostiziert wurde. Er war erst 33 Jahre alt, ein fitter und gesunder Vater von zwei kleinen Kindern. Ich rief sofort die Muttergottes an und bat sie, meinen Sohn in den Armen zu halten, so wie sie Jesus gehalten hatte, und mit ihm auf ihrem Schoß am Fuße des Kreuzes zu sitzen. Ich bat auch Jesus, er möge auf Ruairi in den Armen seiner Mutter schauen. Traurigerweise stand im Juli 2017 fest, dass es trotz seiner Behandlung und trotz der vielen Menschen, die für ihn beteten, kein Wunder geben würde. Mein Sohn lag im Sterben. An einem Samstag in der Messe spürte ich eine sanfte Stimme in mir, die sagte: „Ich brauche deine Erlaubnis.“ Ich versuchte, sie zu ignorieren, aber sie fuhr fort, sanft, aber beharrlich: „Ich brauche deine Erlaubnis.“
Ich wusste, dass es die Gottesmutter war, die mich um Erlaubnis bat, Ruairi gehen zu lassen. Ich weinte so viele Tränen, aber ich wusste, dass Gott meinen Sohn liebte und das Beste für ihn wollte, also gab ich meine Erlaubnis. Wie unglaublich gnädig ist unsere liebe Mutter, dass sie fragt. Tage später starb mein geliebter Sohn, aber das Wissen, dass er bei unserer himmlischen Mutter war, war ein großer Trost für mich. Jetzt, drei Jahre später, kann ich Gott sogar für das große Privileg danken, das er mir gewährt hat – an den Sorgen und Leiden Mariens teilzuhaben. Wir haben beide den schmerzlichen Verlust eines Sohnes erlebt. Ruairi wählte den heiligen Maximilian Kolbe zu seinem Konfirmationsheiligen. Wie dieser große Heilige liebte er die Muttergottes, und das Memorare war sein Lieblingsgebet. Der heilige Maximilian sagte: „Hab keine Angst, Maria zu sehr zu lieben, denn du kannst sie nie so sehr lieben wie Jesus es tut.“ Wie wahr! Leg deine Hand in die ihre und lass dich von ihr in den Himmel führen.
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Du kannst maßgeblich dazu beitragen, dass dein Ehepartner näher zu Gott findet! Die Geschichte von STEPHEN KING und seine Reise in die katholische Kirche werden dich sicher inspirieren.
Wissenschaftlich gehandicapt
Stephen King wuchs als Protestant in Nordirland auf und hätte nie gedacht, dass er eines Tages die Kluft überwinden und Katholik werden würde. Die Unruhen zwischen Katholiken und Protestanten in Nordirland führten dazu, dass Stephen und seine Familie sich von der Religion abwandten. Obwohl er in seiner frühen Jugend gelegentlich in die Sonntagsschule ging, hörte die Familie nach dem Tod seines Vaters auf, in die Kirche zu gehen. Da war Stephen 11 Jahre alt.
Er entwickelte eine zynische, materialistische Lebenseinstellung und erwartete, dass die Wissenschaft auf alles eine Antwort hätte. Er meinte, Gott nicht zu brauchen und dass Religion den Menschen nur Ärger bereitete, also hielt er sich von ihr fern. „Ein Materialist oder ein wissenschaftlicher Typ zu sein, ist ein schreckliches Handicap für den Glauben. Es verleiht einem eine Arroganz, die nur schwer wieder loszuwerden ist.“
Nach Abschluss seines Geologiestudiums arbeitete er für eine Firma am Trinity College in Dublin. Obwohl ihm die Bedeutung dieses Namens entging, hatte Gott ihn nicht im Stich gelassen. Seine Arbeit führte ihn häufig ins Ausland, und er wurde gebeten, sich in Brisbane, Australien, niederzulassen. Er kam nach Australien, ohne dort jemanden zu kennen oder Unterstützung zu haben, aber die göttliche Vorsehung griff ein.
Liebe liegt in der Luft
Im Zug zur Arbeit hatte er einen anderen regelmäßigen Fahrgast bemerkt – eine schöne, junge Dame, die alle anderen Frauen und viele der Männer um eine Kopflänge überragte. Nicole Davies fühlte eine starke Anziehungskraft zu diesem großen, adretten, jungen Mann – einer der wenigen, die ihr an Größe überlegen war.
Nachdem sie ihn sechs Monate lang aus der Ferne bewundert hatte, forderte ihre Schwester sie auf, ihn um ein Date zu bitten. „An jenem Tag waren wir die einzigen Menschen auf dem Bahnsteig, dann waren wir die einzigen Menschen im Eisenbahnwagen, aber ich konnte ihn noch immer nicht anreden. Aber als wir aus dem Waggon ausstiegen und ich ihn weggehen sah, erinnerte ich mich an die Worte meiner Schwester: ,Erwähne diesen Mann nie wieder, wenn du ihn nicht um ein Date bittest.‘“ Also nahm sie endlich ihren Mut zusammen, lief ihm nach und bat ihn um ein Date. Er lehnte zunächst ab, aber sie blieb hartnäckig.
Sie hatten bald eine so große Zuneigung füreinander entwickelt, dass Nicole bereits von Heirat sprach. Stephen war verliebt, fühlte sich aber noch nicht bereit für eine Heirat. Nicole war sich jedoch darüber im Klaren, dass sie woanders weitersuchen würde, wenn ihre Beziehung nicht innerhalb von 18 Monaten in einer Heirat mündete. Also lud er sie nach einem Jahr in loser Beziehung ein, mit ihm auf eine Reise nach Europa zu gehen, um seine Familie kennenzulernen, Ski zu fahren und einige Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.
Eine große Offenbarung
Nicole war eine abgefallene Katholikin, aber ihre Mutter hatte kürzlich eine Bekehrung erlebt. Kurz bevor sie nach Europa aufbrachen, begleitete Nicole ihre Mutter zu einem Vortrag eines katholischen Visionärs. An diesem Abend geschah etwas Unglaubliches mit ihr. Sie empfing eine große Offenbarung von Gott. Allein zu hören, dass Jesus sie liebte, änderte ihr Denken über alles. Plötzlich ergab alles einen Sinn für sie und sie war überwältigt. Von da an wurde sie stark in ihrem Glauben und verwandelte sich in eine engagierte Katholikin. Das war zwar eine sehr gute Nachricht für sie, aber es war der Beginn einer schwierigen Phase in ihrer Beziehung.
Der Film „Der Fall Jesus“ befasst sich mit ähnlichen Schwierigkeiten in der Beziehung zwischen dem atheistischen Journalisten und seiner Frau, nachdem sie eine Bekehrung erlebt hatte. Seine Gefühle von Wut, Ärger und Verlegenheit spiegelten die von Stephen wider. Er war nicht glücklich darüber, dass Nicoles Mutter sie zu diesem Treffen mitgenommen und alles verändert hatte. Ihre Reise nach Europa wurde zu einer völligen Katastrophe. „Nicole wollte jede Kirche sehen, in deren Nähe wir waren, und es gibt viele Kirchen in Europa.“ Jeden Tag gab es Streit und jeder Abend endete mit Tränen am Esstisch: „Ich glaube, alle Kellner wollten mich umbringen.“ Schließlich kehrte sie vorzeitig nach Australien zurück.
Stephen dachte, dass nun Schluss wäre. Wie sollten sie danach gemeinsam weitermachen? Doch obwohl die persönliche Bekehrung ihm kein Anliegen war, liebte er Nicole immer noch und wusste nicht, was er ohne sie tun sollte. Er suchte sie nach seiner Rückkehr wieder auf, versöhnte sich mit ihr und sie setzten ihre Beziehung fort. Innerhalb von sieben Monaten waren sie verheiratet. „Obwohl wir uns religiös gesehen am entgegengesetzten Ende des Spektrums befanden, habe ich diese Frau geliebt, und wir waren moralisch auf einer Linie, was meiner Meinung nach in Beziehungen sehr wichtig ist.“
Für Nicole gab es schreckliche Turbulenzen, weil keiner ihrer Freunde religiös war. In jeder Diskussion war Nicole allein und hatte alle anderen gegen sich. Irgendwie fand sie die Kraft, ihren Glauben aufrechtzuerhalten. Da Nicoles Glaubensweg beim Zeugnis eines Visionärs seinen Anfang genommen hatte, fühlte sich für Stephen alles sehr fremd an. Er glaubte nicht, dass irgendeine dieser Visionen oder Wunder wahr sein könnte. Vom Eifer ihrer Umkehr durchdrungen, blieb sie an der Seite ihrer Mutter. Stephen wurde nicht warm mit einigen der Menschen, die sie in der katholischen Kirche traf, die sich zwar zum Glauben bekannten, aber offenbar keine netten Menschen waren. Das war nicht sehr anziehend für ihn.
Ein getaner Gefallen
Mit der Zeit wurde Nicole nachdenklicher, und nachdem sie es in verschiedenen Pfarreien versucht hatte, begann sie, die tridentinische Messe zu besuchen. Der Priester war Pater Gregory Jordan SJ. Er wurde ein bedeutender Teil ihres Lebens und ein guter Freund. Eines Tages nahm dieser Stephan beiseite und sagte: „Nicole hat wirklich Mühe mit den Kindern in der Messe. Würden Sie mir einen Gefallen tun? Würden Sie an einem Sonntag einfach zur Messe kommen und ihr dabei helfen, sich um die Kinder zu kümmern, ohne irgendwelche Glaubensakte setzen oder sonst irgendetwas tun zu müssen? Das würde ihr das Leben sehr viel leichter machen.“ Das schien nachvollziehbar, und so begann er, jede Woche mit ihr zur Messe zu gehen und nahm alles auf, was vor sich ging. Er genoss es, diese Zeit mit seinen Kindern zu verbringen und danach mit Freunden zu plaudern.
„Es stellte sich heraus, dass es für mich keine große Zumutung werden sollte. Manche Leute sind richtig eingeschüchtert, wenn sie sehen, wie streng geregelt die tridentinische Messe ist, aber ich war wirklich beeindruckt von dieser Ehrfurcht. Das hat mich angezogen. Eines Tages schenkte mir ein Freund ein Buch mit dem Titel Hat die Wissenschaft Gott begraben? von Professor John Lennox, der in Cambridge Mathematik lehrt. Ich las dieses Buch und es öffnete mir die Augen für die Option des Glaubens. Es stellte Fragen, die die Wissenschaft nicht beantworten konnte. Das erstaunliche Universum unseres Herrn ist viel komplexer, als irgendeiner von uns sich vorstellen kann. Wie man nur denken kann, es käme aus dem Nichts, ist mir jetzt unverständlich.
Nachdem ich eine ganze Weile in der katholischen Kirche gesessen hatte, wurde mir sehr klar, dass die eine, wahre Kirche die wirkliche Antwort war. Ich bewegte mich nur sehr langsam vorwärts auf meinem Glaubensweg. Der Herr gab mir einen Tritt in den Hintern, als ich 2015 einen Herzinfarkt hatte, und das hat die Dinge für mich wirklich verändert. Es hat meinen Zeitrahmen verändert. Mir wurde klar, dass ich nicht ewig leben würde. Ich sollte besser ziemlich schnell herausfinden, was real ist und was wichtig ist. Der Herr hatte die ganze Zeit zu mir gesprochen, aber er musste mir mit einem Vorschlaghammer auf den Kopf schlagen, damit ich zuhörte. Ich bin ein schlechter Zuhörer.“
Während er sich erholte und drei Monate arbeitsfrei hatte, um sitzen und nachdenken zu können, las er die Bibel. Während er darüber nachdachte und betete, wurde ihm allmählich klar, dass er eine Entscheidung treffen musste. „Ich hatte keine große Offenbarung, aber es wurde mir klar, dass es das war, was ich tun musste, die richtige Art und Weise, mein Leben zu leben, und die richtige Art und Weise, meinen Kindern ein guter Vater und meiner Frau ein guter Ehemann zu sein.“
Drei Monate später wurde er in die katholische Kirche aufgenommen. Es war ein sehr emotionaler Tag für alle, besonders für seine Familie, die ihn nach all den Jahren in die Kirche eintreten sah. Als er zum ersten Mal die Heilige Kommunion empfing, wurde ihm klar, wie sehr er die Hilfe des Herrn brauchte. „Ich war immer sehr selbstgenügsam und dachte, dass ich alles hatte, was ich fürs Leben brauchte. Beim Empfang dieser ersten heiligen Kommunion erkannte ich, dass Er das war, was ich brauchte.“
„Als Nicole katholisch wurde, war das für mich sehr ärgerlich. Sie brachte etwas in unser Leben, das ich nicht wollte. Es hat mich überhaupt nicht angesprochen. Der Durchbruch kam, als ich Katholiken traf, die ich tatsächlich bewunderte und mochte und an denen ich sehen konnte, was für gute Menschen sie waren. Pater Jordan hat viel dazu beigetragen. Ohne ihn wäre ich wohl nie dort gelandet, wo ich jetzt bin.“
„Ich verlasse mich jetzt auf die Unterstützung und das Heiligtum und die Führung unseres Herrn und versuche, mein Leben anders zu leben, so wie es jemand, der Christus nachfolgt, tatsächlich leben sollte. Ich bete jetzt den Rosenkranz mit der Familie und ich versuche, jeden Tag die Bibel zu lesen und über die Gnaden nachzudenken, die mir gegeben wurden. Ich gehe auf eine andere Art und Weise zur Messe. Ich bin erstaunt über das Opfer, das Er für uns gebracht hat. Es hat mein Leben für immer verändert. Auch wenn es Schwierigkeiten geben mag, werde ich für den Rest meines Lebens Katholik bleiben.“
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Der Hl. Augustinus von Hippo ist als einer der größten Heiligen aller Zeiten bekannt. Er lebte jedoch in seiner Jugend ein sehr sündhaftes Leben und folgte heidnischen Philosophien, wie dem Neuplatonismus und dem Manichäismus. Trotz der inbrünstigen Bitten seiner Mutter um Reue, lebte er weiterhin in wilder Ehe mit einer Frau zusammen und zeugte schließlich ein Kind mit ihr.
Wie also hat einer der größten Heiligen aller Zeiten, ein Kirchenvater, aus dem Sündenpfuhl seines Lebens zu dem einen wahren Glauben gefunden?
Die Antwort: Durch das Wort Gottes.
In seinen Bekenntnissen schreibt der Heilige Augustinus, dass seine Bekehrung zum Katholizismus nicht sofort erfolgte. Obwohl er den starken Wunsch hatte, Katholik zu werden, fiel es ihm schwer, einige der Kirchenlehren zu befolgen – insbesondere die der Keuschheit. Er schreibt, dass er Gott bat, ihn keusch zu machen, aber noch nicht gleich.
Eines Tages spitzte sich Augustinus Frustration zu. Er flehte Gott an, sein Herz vollständig zu bekehren. Er wollte Katholik werden und die Lehren der Kirche aus ganzem Herzen annehmen, aber er fühlte, dass es ihm unmöglich war, sich von den Sünden des Fleisches zu lösen. Augustinus zog sich in einen Garten zur tiefen Kontemplation seiner Seele zurück. In den Bekenntnissen schreibt er, dass er die Stimme eines Kindes gehört habe, das ihn dringend bat, das Exemplar der Heiligen Schrift, das er mit in den Garten gebracht hatte, „aufzunehmen und zu lesen“.
Sofort öffnete Augustinus das Buch und fand den Paulusbrief an die Römer, Kapitel 13,13-14:
„Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag, ohne maßloses Essen und Trinken, ohne Unzucht und Ausschweifung, ohne Streit und Eifersucht. Vielmehr zieht den Herren Jesus Christus an und sorgt nicht so für euren Leib, dass die Begierden erwachen.“
Nachdem er diese Worte gelesen hatte, wusste Augustinus, dass es Zeit war, sein Leben zu ändern.
Wir alle sind zur Bekehrung des Herzens aufgerufen, aber für die meisten von uns ist es nicht leicht. Aus der Geschichte des Heiligen Augustinus können wir jedoch lernen, dass das Wort Gottes direkt zu unseren unruhigen Herzen spricht und uns den Weg zu ihm nach Hause zeigt.
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Fast neun Jahre lang kämpfte Juliana Elarde in einem lähmenden Zustand darum, einen Sinn in Schmerz und Leiden zu finden, bis eine Pilgerreise nach Lourdes ihr Leben veränderte!
Es war ein Tag wie jeder andere, an dem Juliana in den Aufzug stieg. Sie fühlte sich gesund, stark und unabhängig, aber ihr Leben stand kurz davor, sich für immer zu verändern. Stechende Schmerzen strahlten plötzlich über ihren unteren Rücken aus und strahlten in ihr rechtes Bein hinab. In starken Schmerzen fiel sie zu Boden. Trotz Tests und Behandlungen verschlechterte sich ihr Zustand weiter, bis sie völlig geschwächt war. Die Ärzte konnten dem Zustand einen Namen geben – komplexes regionales Schmerzsyndrom – aber rund fünfzig Fachärzte in achteinhalb Jahren konnten keine wirksame Behandlung oder Schmerzlinderung und schon gar keine Hoffnung auf Heilung bieten. Immer wieder versuchte sie komplizierte, teure Behandlungen in der Hoffnung, dass sich etwas ändern würde, aber stets ohne Erfolg.
Unerträgliche Schmerzen
Sie fühlte sich hoffnungslos und hilflos. Vom Knie abwärts bis zu den Zehen war ihr rechtes Bein stark geschwollen und verfärbte sich wegen mangelnder Durchblutung, bis schließlich Wundbrand drohte. Ihre Zehen überlagerten sich und verfärbten sich violett, und eine schmerzhafte, offene Wunde brach auf, die jahrelang ohne Heilung bleiben sollte. Die ständige Belastung ihrer Arme durch die Gehhilfe führte zu einem Karpaltunnelsyndrom, bei dem die Schmerzen durch ihre Handgelenke schossen und es ihr schwer machten, die kleinsten Dinge für sich selbst zu tun. Selbst das Duschen war entsetzlich schmerzhaft. Das Wasser fühlte sich an wie Nägel, die das Bein durchbohrten, und der geringste Abrieb fühlte sich an wie ein Messer, das durch die Haut schnitt.
Jede Nacht lag Juliana wach und hatte so entsetzliche Schmerzen, dass zwei Stunden unruhiges Dösen alles war, was sie sich erhoffen konnte. „Ich dachte, mein Leben sei zu Ende. Meine Unabhängigkeit war mir genommen worden. Ich war so wütend auf Gott. Ich gab ihm die Schuld, und ich sah keinen Sinn in diesen Schmerzen – emotional, geistig und körperlich – ich war völlig aufgelöst.“
Welt des Glücks
Obwohl Juliana in einer frommen, kroatischen, katholischen Familie aufgewachsen war, die jeden Abend den Rosenkranz betete, hatte sie bereits mit 19 Jahren die Praxis ihres Glaubens aufgegeben und ging nur noch gelegentlich zur Oster- und Weihnachtsmesse. Sie wollte ihr Leben selbst in die Hand nehmen, also wollte sie nicht, dass Gott darin vorkam. Aber je mehr sie das Glück in der Welt gesucht hatte, desto einsamer und unruhiger war sie geworden. Sie verstand das Konzept nicht, ihr Leiden Jesus zu opfern, wie es ihr jemand nach Beginn ihrer Krankheit geraten hatte. Als ihr jedoch ein Gebetsbildchen geschenkt wurde, begann sie, den Barmherzigkeitsrosenkranz zu beten. „Obwohl ich dabei nichts in meinem Herzen fühlte, fühlte ich mich gerufen, das zu tun.“
Da Juliana keine Hingabe an Maria hatte, war sie überrascht, als eine Freundin vorschlug, sie könne Maria auch um Fürsprache bitten. Man empfahl ihr sogar eine Pilgerreise nach Lourdes, in der Hoffnung, eine wundersame Heilung zu erhalten. „Wenn Jesus dich heilen will, kann er das.“ Juliana fühlte sich wie eine Heuchlerin. Wie konnte sie Maria um Hilfe bitten, wenn sie keine Hingabe an sie hatte und sogar Maria fürchtete? Aber sie stellte fest, dass sie nichts zu verlieren hatte, und so begann sie demütig, Maria zu bitten, für sie zu beten.
Friede wie ein Strom
Obwohl sie nichts über deren Bedeutung wusste, ging sie zu einer besonderen Messe am Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit. An diesem Tag legte sie eine Generalbeichte ab und bekannte alle Sünden ihres Lebens, an die sie sich erinnern konnte. Von da an änderte sich im geistigen Bereich alles für sie. Sie begann, dreimal täglich eine Stunde lang zu beten und erfüllte ihr Versprechen, jeden Montag von 16.00 bis 17.00 Uhr eine Stunde vor dem Allerheiligsten Sakrament zu verbringen. Ihre siebenjährige Tochter liebte es, mit ihr dort zu sein.
Sobald sie den Sinn ihrer Schmerzen und ihres Leidens verstanden hatte und diese mit unserem Herrn in seiner göttlichen Barmherzigkeit vereint hatte, konnte sie ihren Willen dem Willen Gottes übergeben und auf seinen großen Plan für ihr Leben vertrauen. Sie lernte, mit Schmerz und Leid umzugehen, indem sie Gott jeden Augenblick des Tages lobte und dankte. Er wusste, wann der perfekte Zeitpunkt für die Reise nach Lourdes kommen würde, und so blieb sie in Frieden.
Mit der Hilfe ihrer Mutter und ihrer Tochter konnte Juliana schließlich im Jahr 2008 auf ihrer Reise nach Lourdes zum 150. Jahrestag der Erscheinungen der Muttergottes der hl. Bernadette an einer Pilgerfahrt teilnehmen. Paul, der Leiter der Gruppe, war ihr sehr behilflich, und sie fühlte sich durch seine starke Hingabe an die Muttergottes ermutigt.
Juliana wartete bei den Bädern darauf, dass sie an die Reihe kam und war sehr angespannt. Da man ihr gesagt hatte, dass das Wasser eiskalt sei, befürchtete sie, dass es Krämpfe verursachen und ihre Schmerzen verstärken würde. Bevor sie ins Bad ging, sah sie eine Marienstatue an und bat Maria, das Wasser zu erwärmen. Zu ihrer freudigen Überraschung war dieses dann tatsächlich völlig warm, als die Helferinnen sie sanft ins Wasser tauchten. Sie war überwältigt von dem Gefühl, dass dieses einfache Gebet so vollkommen erhört worden war, aber es sollte noch mehr kommen.
Als sie sie in den Rollstuhl zurücksetzten, bemerkte Julianas Tochter aufgeregt, dass die dunkelviolette Haut an ihren Zehen verblasste. Sie wurde rosa. Als man sie aus der Kabine rollte, fühlte sie ein Gefühl wie kühles, fließendes Wasser, das über ihre Fußspitzen lief. Sie fragte ihre Mutter und ihre Tochter immer wieder, ob ihr Fuß nass sei, aber das war er nicht. Auch die Schmerzen in ihren Handgelenken waren verschwunden.
Am nächsten Tag nahm sie an der Prozession des Allerheiligsten Sakraments und am Segen in der unterirdischen Basilika teil. Als sie in ihrem Rollstuhl in der ersten Reihe wartete und Jesus im Allerheiligsten Sakrament anblickte, bat sie ihn: „Wenn es dein heiliger Wille ist, könntest du mich bitte sowohl geistig als auch körperlich heilen, damit ich meinem Kind eine Mutter sein kann, so wie ich es immer sein wollte. “
Als der Priester beim Segen die Monstranz erhob, spürte sie in beiden Beinen einen gewaltigen Ruck von der Taille bis hinunter zu den Zehen. Es fühlte sich an, als würde sie einen Stromschlag bekommen. Solch ein intensiver Schmerz, zusätzlich zu ihren üblichen Qualen, brachte sie dazu, schreien zu wollen, aber sie klammerte sich an den Armlehnen des Rollstuhls fest und hielt das Leiden tief in sich. Als der Priester Jesus auf den Altar zurückstellte und den Lobpreis anstimmte, begann der Schmerz zu weichen, von der Taille bis zu den Beinen, Stück für Stück.
Mystischer Moment
In diesem Moment wusste sie, dass etwas passiert war, aber was? Sie hatte immer noch Schmerzen, aber ihr rechtes Bein fühlte sich sehr leicht an. Sie fühlte in ihrem Herzen, dass Jesus sie rief, sofort in die Grotte zu gehen, um den Rosenkranz an der Stelle zu beten, an der Maria der heiligen Bernadette erschienen war.
Als sie in der Grotte den Rosenkranz beteten, erlebte sie mit der Gottesmutter einen ganz besonderen, mystischen Moment. Obwohl die Sonne zu ihrer Rechten schien, sah sie ein winziges Licht am Himmel vor sich. Sie hatte das Gefühl, dass Maria hinter diesem Licht stand und hörte Marias Stimme in ihrem Herzen sagen: „Julie, mach dir keine Sorgen, alles wird gut. Vertraue einfach darauf!“
Sofort spürte Juliana die tiefe, zärtliche, mütterliche Liebe Mariens, und die Liebe zu Maria brach nun im Gegenzug aus Julianas Herz hervor. Ohne Argwohn oder Furcht, spürte Juliana nun, dass sie Maria wirklich vertrauen konnte. Erst jetzt erlaubte der Herr die Vollendung ihrer körperlichen Heilung.
Ihre Zehen, die so verdreht und verkrüppelt waren, fühlten sich an, als würden sie ausgestreckt. Sie begann zu weinen: „Meine Zehen, meine Zehen!“ Als ihre Mutter ihren Hausschuh auszog, bewegten sich die Zehen. Die Schmerzen in ihrem unteren Rücken und im Bein waren völlig verschwunden, und sie konnte sogar ihr Bein berühren, ohne zusammen zu zucken, was in den letzten achteinhalb Jahren unmöglich gewesen war.
„Ich glaube, ich kann aufstehen!“ rief sie aus. Als Paul und ihre Mutter sie aus dem Rollstuhl hoben, freute sie sich darüber, völlig schmerzfrei stehen zu können. „Ich glaube, ich kann gehen!“ erklärte sie und fühlte sich, als würde sie auf einer Wolke gleiten, als sie sich auf die schöne Statue zubewegte, die jene Stelle markierte, an der die heilige Bernadette die Muttergottes gesehen hatte. „Wow! Passiert das wirklich?“ dachte sie und war erstaunt über das Ausbleiben des Schmerzes, der ihr ständiger Begleiter für achteinhalb Jahre gewesen war. Später erkannte sie, dass der Tag und die Stunde ihrer Heilung der Tag und die Stunde ihrer gewohnten heiligen Stunde vor dem Allerheiligsten Sakrament gewesen war.
Die offene Wunde an ihrem Bein, die mehrere Jahre lang nicht verheilt war, schloss sich einige Tage danach und verheilte dauerhaft. Abgesehen von einer anfänglichen Krankengymnastik zur Kräftigung der geschwächten Muskulatur brauchte sie keine weitere Behandlung. Sie zeigte keine Symptome des komplexen regionalen Schmerzsyndroms mehr – jenem Zustand, von dem man ihr gesagt hatte, er sei unheilbar – und auch keine Nachwirkungen. Die violetten, verstümmelten Zehen haben sich in Lourdes wieder normalisiert und sind seitdem perfekt. Das Karpaltunnelsyndrom, das unmittelbar nach dem Bad in Lourdes abheilte, ist ebenfalls nicht zurückgekehrt. Ihr Arzt bezeichnet sie auch heute noch als seine „Wunderpatientin“.
Vor allem aber erlebte sie in Lourdes die Liebe ihrer himmlischen Mutter, den „Moment Mariens“, wie sie es nennt. Sie schätzt diesen Augenblick und nährt die mütterliche Zuneigung, die Maria ihr geschenkt hat, indem sie jeden Tag liebevoll den Rosenkranz betet. Um die Gottesmutter immer bei sich zu haben, lädt sie Maria ein, sich ihr bei allen Aktivitäten ihres täglichen Lebens anzuschließen. Sie bittet Maria, sie als ihr kleines Werkzeug zu benutzen, und als Folge davon „war ich in meinem ganzen Leben noch nie glücklicher“.
Die Muttergottes hat für sie Fürsprache eingelegt und ihr selbst jene Hoffnungen erfüllt, deren Erfüllung ihr unvorstellbar erschien. Maria erwirkte ihr einen liebevollen Ehemann, mit dem sie ihr Leben teilen und der ihrer Teenager-Tochter ein wunderbarer Stiefvater sein darf – ein Stiefvater, der den heiligen Josef nachahmt. Noch besser ist, dass ihr Mann ihre Liebe zu Jesus und seiner göttlichen Barmherzigkeit teilt, sowie die Liebe zu Maria. Sie traf ihn auf der Pilgerfahrt nach Lourdes. Es ist Paul, der sich so zärtlich um sie kümmerte und anwesend war, als sie geheilt wurde. Juliana und Paul freuen sich auf ihr bevorstehendes 10-jähriges Jubiläum.
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Letztes Weihnachten erhielt Sean Booth ein Geschenk, das er nie wieder vergessen sollte…
Ich habe in meinem Leben schon viele Segnungen erhalten, doch für das unvergesslichste Weihnachtsgeschenk meines Lebens musste ich eine Prostituierte bezahlen! Warum? Lass mich die Geschichte erzählen.
Schicksalhafte Begegnung
Vor etwa drei Jahren half ich in einem Obdachlosenzentrum aus. Das war in Manchester, England. Wir teilten jeden Sonntag an die Bedürftigen Essen aus und erzählten auch vom Evangelium. Einer der Männer, die immer kamen, war Muslim. Er war zwar nicht obdachlos, aber kam gerne für ein bisschen Gesellschaft zu uns. Über die Monate knüpften wir eine enge Beziehung und tauschten uns über unsere jeweiligen Glaubensrichtungen aus. Oft unterhielten wir uns stundenlang. Als Weihnachten näher rückte, erklärte ich, wie besonders die Weihnachtszeit für uns Christen ist und fragte ihn, ob er mich gerne zur Mitternachtsmette begleiten würde. Er nahm die Einladung gerne an, da er noch nie in einer katholischen Kirche gewesen war, geschweige denn einen Gottesdienst besucht hatte.
Zur gleichen Zeit arbeitete ich auch noch ehrenamtlich bei einer katholischen Pfarrei im Stadtzentrum, die im Rahmen einer Wohltätigkeitsorganisation Mahlzeiten und ein Bett für obdachlose Asylwerber bereitstellten. Viele dieser Männer waren ebenfalls Muslime. Gottes Vorsehung fügte es, dass ich laut Dienstplan an Heiligabend dort übernachten sollte. Es wurde wirklich jede helfende Hand gebraucht, da die Priester mit den Vorbereitungen für die Weihnachtstage beschäftigt waren. Als wir an diesem Abend gemeinsam zu Abend aßen, lud ich die Männer zur Christmette ein, und fünf von ihnen nahmen die Einladung an. Ich erklärte, dass ich noch einen Freund abholen müsse, aber vor Mitternacht zurück sein würde.
Ich holte also meinen muslimischen Freund ab, und wir fuhren zurück in die Innenstadt. Auf dem Weg sahen wir eine Frau, die uns verzweifelt zuwinkte. Obwohl ich sie für eine Prostituierte hielt, stoppte ich den Wagen, um sicherzustellen, dass es ihr gut ging. Ich kurbelte das Fenster herunter, und sie bat mich, sie zu einer Apotheke mitzunehmen. Es fuhren keine Busse mehr und die Apotheke schloss um Mitternacht. Ich stimmte zu. Unterwegs lehnte sie sich plötzlich nach vorne und fragte, ob ich mit ihr „ins Geschäft kommen wollte“. Ich lehnte ab und erklärte ihr, dass wir an Gott glaubten und gerade auf dem Weg in die Kirche waren. Dann fragte ich sie, ob sie nicht mitkommen wollte.
Sie brauchte das Geld
Die Dame entschuldigte sich, falls sie uns beleidigt hätte und meinte, sie könne nicht mitkommen, weil sie heute noch dringend „Geld verdienen“ müsse. Wir erreichten die Apotheke, und sie ging hinein. Ich fühlte den Impuls, ihr zu folgen und sie zu fragen, ob ich mit ihr beten darf. Sie schloss die Augen und streckte beide Hände aus. Während ihr Rezept vorbereitet wurde, standen wir an der Theke, hielten uns an den Händen und beteten. Es war wunderschön. Sie war so offen.
Draußen lud ich sie noch einmal zur Christmette ein, doch sie meinte, sie brauchte das Geld so dringend und konnte nicht kommen. Da kam mir ein Gedanke. Ich hatte genug Geld für die Kollekte dabei, aber wenn ich sie bezahlen würde, damit sie mitkommt, wäre es ja auch irgendwie eine Gabe für die Kirche…
Vielleicht wäre das ihre Chance, Jesus zu begegnen, ihr Herz in der Messe zu öffnen, wo Himmel und Erde sich berühren. Es würde sie gleichzeitig vor ihren unheilvollen Plänen bewahren. So bot ich ihr mein Geld an und sagte, dass es nur eine Stunde dauern würde und außerdem viel wärmer wäre als draußen auf der Straße zu stehen. Sie überlegte und stimmte schließlich zu. Mein Herz machte einen Freudensprung, und ich dankte Gott. Als wir um zwei Minuten vor Mitternacht bei der Kirche eintrafen, warteten die Asylwerber schon auf den Stufen auf uns. Ich war von Ehrfurcht erfüllt. Bevor wir alle hineingingen, fragte ich, ob wir gemeinsam beten könnten. Ich bat um den Segen des Herrn für jeden einzelnen von diesen wunderbaren Menschen, dass jeder von ihnen sich willkommen fühlte und dass der Friede Christi auf sie alle herabkommen möge. Die Frau dachte ich wäre ein Priester und war überrascht, als ich lachend verneinte.
Sie weinte wie ein Baby
Als wir hineingingen, fühlte sich alles so surreal an, dass ich mich am liebsten kneifen wollte. Ich fühlte mich so gesegnet! Nur Gott hatte das so arrangieren können. Ich hatte Tränen in den Augen, dankte und pries Gott, war überwältigt von seiner Güte, dass er mir erlaubt hat, hier in seiner Gegenwart mit meiner neuen Gruppe von Freunden zu sein. Mein Herz floss über von Dankbarkeit und Liebe. Es gab keinen Ort auf der Welt, an dem ich jetzt lieber gewesen wäre.
Beim Kommuniongang erklärte ich ihnen, wie sie einen persönlichen Segen von Jesus durch den Priester empfangen konnten. Die Dame meinte: „Schau mich doch an! Schau, was ich anhabe. Die Leute werden gucken. Ich kann da nicht hinaufgehen.“ Ich sagte ihr, wenn das wahre Christen sind, werden sie dich nicht verurteilen, denn Jesus hat gesagt, wir sollen nicht richten, damit wir nicht gerichtet werden für die Sünden, für die wir uns schämen. Ich erklärte ihr, dass Jesus für die Sünder kam, die Ausgestoßenen am Rand der Gesellschaft. Er hat sogar eine Frau verteidigt, die beim Ehebruch ertappt worden war. (Jh 8,1-11) Er aß und trank oft mit Steuereintreibern und Prostituierten. Ich versicherte ihr, dass sie sowohl würdig als auch willkommen war.
Der muslimische Mann hörte jedes unserer Worte und stimmte zu. Ich sagte ihr, die Augen des Herrn seien die einzigen Augen, deren sie sich bewusst sein musste. So ging sie schließlich schluchzend nach vorne. Wenn doch nur jeder zu einem Segen oder zur Kommunion in demselben Bewusstsein der eigenen Unwürdigkeit und Gebrochenheit gehen würde, wie dieses schöne Gotteskind, hätten wir eine ganz andere Kirche.
Ein Priester sagte mir einmal in der Beichte: „Die Kirche ist kein exklusiver Club für Heilige, sondern ein Krankenhaus für Sünder.“ Auch der heilige Paulus erinnert uns daran: „Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.“ (Röm 3,23) Wir ALLE! Als wir wieder am Platz waren, weinte sie noch immer. Auch die muslimischen Männer gingen nach vorne, um durch den Priester den Segen Christi zu empfangen. Ich konzentrierte mich auf den Moment und mir wurde klar, dass Jesus nun wirklich in mir präsent war durch die heilige Kommunion. Da konnte ich mit noch mehr Liebe für meine Gefährten beten.
Das größte Geschenk
Zum Abschluss der Messe wünschte der Priester allen ein frohes Weihnachtsfest. In typischer, zurückhaltender katholischer Manier gab es keine große Resonanz, abgesehen von einer Person – meiner Freundin, die antwortete: „Und auch Ihnen, Herr Pfarrer, fröhliche Weihnachten!“ Ich musste schmunzeln und strahlte innerlich vor Freude. Der Priester war erst schockiert, lächelte dann und bedankte sich bei ihr. Als die Leute sich umdrehten, um zu sehen, wer das gesagt hatte, meinte sie nur: „Naja, er hat es uns ja auch gewünscht!“ Da konnte ihr niemand widersprechen. Amen.
Eingangs erwähnte ich, dass es das denkwürdigste Weihnachtsgeschenk war, das ich je erhalten hatte. Und was für eine absolute Ehre, ein Privileg und Segen es war, mit diesen wunderbaren Menschen diese Nacht zu verbringen! Nichts ist jedoch vergleichbar mit dem allerersten und größten Geschenk, das die ganze Welt vor über 2000 Jahren erhielt, am allerersten Weihnachtsfest – als Gott selbst Menschen wurde in einem unschuldigen Kind – als das Licht in unsere Dunkelheit geboren wurde und die Welt für immer verändert wurde.
Das ist die wahre Botschaft von Weihnachten: Jesus in unserem Leben willkommen zu heißen, sei es zum ersten oder zum wiederholten Mal. Das ist das wahre Geben und Nehmen. Ihm zu erlauben, in uns geboren zu werden, ihn mit Freude, Liebe, Ehrfurcht und Staunen zu empfangen. Er gibt sich uns in jedem Augenblick an jedem einzelnen Tag. Wir müssen aufmerksam hinhören und Antwort geben, wie die Hirten, als es hieß: Kommt und seht! „Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten.“ (Lk 2,20) Lasst uns wie die Engel zu Boten Gottes werden und die Menschen einladen, Jesus für sich persönlich zu entdecken.
„Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht.“ (Jes 9,1) Wirst du an diesem Weihnachtsfest das Licht jenen bezeugen, die im Finsteren leben? Den Einsamen, Depressiven, Unterdrückten, den Ausgestoßenen, Niedergeschlagenen, Vergessenen und Verlorenen, den Verlassenen, Kranken und Obdachlosen, den Gefangenen, Alten, Waisen und Witwen? Du wirst nicht lange suchen müssen. Du findest sie vielleicht in deiner eigenen Familie. Es kann ganz einfach geschehen, indem du sie in deine Gebete einschließt. Oder möchtest du dich vielleicht dafür einsetzen, mit jemandem das größte Geschenk zu teilen, das man sich überhaupt wünschen kann – das Geschenk von Jesus Christus? Mache es dieses Jahr zum unvergesslichsten Weihnachten für deine Mitmenschen und auch für dich selbst!
Wir müssen uns der Schwachen annehmen „in Erinnerung an die Worte Jesu, des Herrn, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.“ (Apg 20,35)
Erinnern wir die Welt daran, dass es zu Weihnachten um Jesus geht!
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