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Manchmal kann etwas, das als harmloser Zeitvertreib beginnt, dein Leben in einen schrecklichen Alptraum verwandeln!
Auf der Suche nach meinem Schicksal
Während des größten Teils meiner Jugendzeit hatte ich Mühe, Gott zu vertrauen, und aus diesem Mangel an Vertrauen heraus entschloss ich, mich und meine Zukunft in die Hände von Mächten zu legen, die Wohlstand, Liebe und Glück versprachen. Ich wandte mich der New Age-Bewegung zu und fand mich bald in Tarot-Karten, Hellseherei und Magie verstrickt.
Zuerst kam es mir unterhaltsam und aufregend vor, mich in diesen Dingen zu versuchen. Aufgrund der New Age-Praktiken hatte ich das Gefühl, nicht mehr im Dunkeln zu tappen – ich erkannte klar den Weg meines Schicksals und erhielt hilfreiche Führung für mein Leben. Ich glaubte, die Karten und Hellseher kannten mich. Sie verstanden, was in meinem persönlichen Leben vor sich ging, das ich mit niemandem teilte, und deshalb glaubte ich mit ganzer Seele an sie. Was als ein scheinbar harmloses Hobby begann, entwickelte sich bald zu einer Besessenheit, die mich von Gott wegführte.
Im Bann der Besessenheit
Ich habe ständig meine Tarot-Karten konsultiert und versuchte verzweifelt, Antworten auf meine Lebensprobleme zu finden. Ich betete falsche Götzen an, „Götter und Göttinnen“, flehte um Hilfe, die nie kam. Ich begann, mich mit Zaubersprüchen zu befassen, die mir aus unangenehmen Situationen heraushelfen oder mein Leben verbessern sollten. Glücklicherweise kam ich nicht weiter als bis zum „Hineinschnuppern“, aber ich war kurz davor, tatsächlich Zauber zu sprechen. Hätte mich mein Gewissen vor der Erforschung der Hexerei nicht gewarnt, hätte ich es wahrscheinlich durchgezogen. Rückblickend glaube ich, dass es Gottes Gnade war, die mich davor bewahrte, einen noch dunkleren Pfad zu beschreiten.
Meine Besessenheit wirkte sich drastisch auf meinen Glauben aus. Obwohl ich katholisch aufgewachsen war, betrachtete ich mich nicht mehr als katholisch. Ich hatte das Gefühl, dass ich mehr als alles andere mit dem New Age-Glauben mitschwang. Ich sagte meinen Freunden und meiner Familie, dass ich nicht mehr sicher sei, ob ich an Gott glaubte. Wenn es doch einen Gott gab, warum fühlte ich mich dann so hoffnungslos und verloren? Warum wirkte Gott Wunder für andere, aber nicht für mich? Ich konnte mir nicht vorstellen, jemals zum katholischen Glauben zurückzukehren, nicht nach all der „Wahrheit“, die ich über „Erleuchtung“ gelernt hatte.
Ich dachte, Christen seien die Blinden, diejenigen, die die Wahrheit nicht direkt vor ihren Augen erkannten, während ich die Lügen und Täuschungen der Welt durchschaute. Ich wusste nicht, dass ich die Blinde war, die allein durchs Leben ging. Ich war verzweifelt auf der Suche nach Führung und dachte, der Glaube an das New Age würde mir eine Hoffnung geben.
Komm zu mir zurück
Wochenlang haben mir meine Tarot-Karten widersprüchliche Botschaften vermittelt. Sie ergaben keinen Sinn mehr und entsprachen auch nicht dem, was ich von ihnen erwartete. Ich fühlte mich verzweifelt, frustriert. Meine Tarot-Karten waren meine einzige Sicherheit, dass alles gut ausgehen würde, aber selbst sie funktionierten nicht mehr. Es war, als würde sich alles in einer Spirale drehen, und ich hatte keine Kontrolle mehr über mein Leben. Aber genau das war es! Ich war so besessen von Kontrolle, und als ich sie verlor, fühlte ich mich schwach und verletzlich.
Mir wurde bald klar, dass Gott möchte, dass wir verletzlich sind, damit wir lernen, die Kontrolle abzugeben und unser ganzes Vertrauen auf ihn zu setzen. Am Ende war es Jesus, der mich gerettet hat und zur Wahrheit zurückgebracht hat, nach der ich so lange gesucht hatte. „Ich weiß, Herr, dass der Mensch seinen Weg nicht zu bestimmen vermag, dass keiner beim Gehen seinen Schritt lenken kann.“ (Jer 10,23) Ich begann Gottes Flüstern in meinem Herzen zu hören, dass es für mich an der Zeit war, ihm zu vertrauen. Ich öffnete dem Herrn die Tür, und er trat ein.
Nachdem ich mich jahrelang niemandem anvertraut hatte, erhielt ich eine Inspiration von Gott und nicht von meinen Karten. Gott führte mich in die Natur hinaus, wo ich mich am wohlsten fühlte, und er legte seine liebenden Arme um mich. Ich schaute zum Himmel auf und Gott sprach zu mir, versteckt in den Wolken an jenem besonderen Nachmittag. „Komm zu mir zurück“, sagte er, und ich war von mehr Liebe erfüllt, als ich je in meinem Leben empfunden hatte. „Mit ganzem Herzen vertrau auf den Herrn, bau nicht auf eigene Klugheit, such ihn zu erkennen auf all deinen Wegen, dann ebnet er selbst deine Pfade!“ ( Spr 3, 5-6)
Ich brauchte nur einen Tag, um in mir alles vom Licht des Heiligen Geistes erfüllen zu lassen, was ich jahrelang im Dunkeln gelassen hatte. Das ist die Schönheit von Gottes heilender Kraft, die selbst die dunkelsten Seelen erhellt! Dennoch wusste ich, dass ich dem Herrn zeigen musste, dass ich wirklich seine Gnade erfahren wollte. In dieser Nacht schüttete ich in meinem Schlafzimmer mein Herz vor Gott aus. Ich sagte ihm, dass es mir leidtäte, dass ich mich so weit entfernt hatte, und ich bereute alle meine Sünden.
Ich legte mein Schicksal in Gottes Hände und gab den New Age-Glauben auf. Ich ließ mich in die Arme Gottes fallen, der mich als sein Kind liebte. Sobald ich den Trost verspürte, in Gottes barmherzigen Armen zu liegen, begann ich den katholischen Glauben als etwas zu sehen, auf das ich mich von ganzem Herzen verlassen konnte, und ich fühlte nicht mehr den Drang, mein eigenes Schicksal zu lenken. Ich bin nicht mehr besessen von Antworten. Jetzt vertraue ich auf den Plan des Herrn für mich. „Ordnet euch also Gott unter, leistet dem Teufel Widerstand und er wird vor euch fliehen.“ (Jak 4,7)
'Die Passion des Martyriums
Die heilige Perpetua war eine 22-jährige gebildete Adelige und Mutter eines kleinen Sohnes, die im zweiten Jahrhundert in Karthago, Nordafrika, lebte. Während der Herrschaft des römischen Kaisers Septimius Severus, der die Bekehrung zum Christentum verbot, wurde sie zusammen mit Felicity, einer Sklavin, die im achten Monat schwanger war, verhaftet. Perpetua, Felicity und einige andere Katechumenen wurden in einen dunklen Kerker gesteckt und später dazu verurteilt, sich am Geburtstag des Kaisers in einem Amphitheater wilden Tieren zu stellen.
Während sie im Gefängnis saß, führte Perpetua ein Tagebuch über die Visionen, die sie über die Zukunft hatte. In einer Vision sah sie eine hohe, aber schmale Leiter, die bis in den Himmel reichte. An den Seiten der Leiter waren Schwerter, Speere, Haken und Dolche angebracht und am Fuß der Leiter war ein riesiger Drache. Inspiriert durch die Worte einer ihrer Gefährtinnen, die die Leiter bereits erklommen hatte, schaffte es Perpetua furchtlos bis zur Spitze.
Da es illegal war, schwangere Frauen zu töten, war Felicity tief besorgt, dass sie nicht in der Lage sein würde, das Martyrium mit ihren Freundinnen auf sich zu nehmen. Ihre Gefährtinnen beteten innig, und zwei Tage vor dem für ihren Tod festgesetzten Datum brachte Felicity ein kleines Mädchen zur Welt. Ihr Glaube beeindruckte den obersten Gefängniswärter so sehr, dass er Christ wurde.
Am Tag ihres Martyriums marschierten die Frauen freudig und in aller Ruhe zum Amphitheater. Perpetua und Felicity wurden vor eine wahnsinnige Färse geworfen, um sie zu zerfleischen. Als die Färse Perpetua zu Boden warf, setzte sie sich auf, zog ihre Tunika herunter, um ihren Körper zu bedecken, und dachte mehr an ihre Keuschheit als an ihren Schmerz. Perpetua und ihre Gefährtinnen wurden daraufhin dazu verdonnert, von einem Gladiator getötet zu werden. Als Perpetua an der Reihe war, nahm sie die zitternde Hand des jungen Gladiators und führte sie an ihre Kehle!
Ein solcher Glaube war unter den frühen Christen weit verbreitet. Ihr Mut fordert uns heraus, uns zu fragen, ob wir bereit wären, unser Leben für unseren Glauben aufzugeben.
'Ich betete um ein Wunder, und dann hörte ich die sanfte Stimme Mariens, meiner Mutter.
In dein Herz
Ich war ein Einzelkind, von meinen Eltern stets verhätschelt und geliebt. Mein Vater war ein frommer Katholik, aber meine Mutter gehörte der protestantischen Kirche von Schottland an. Sie war jedoch glücklich darüber, dass ich im katholischen Glauben aufwuchs, und so besuchte ich eine katholische Schule, wo ich das Glück hatte, von den Barmherzigen Schwestern und den Marianischen Brüdern unterrichtet zu werden. Ich weiß noch, dass ich ihr all die Lieder vorgesungen habe, die wir in der Schule gelernt hatten, aber die Marienlieder waren ihr als Nicht-Katholikin unbekannt.
Ausgerechnet diese wurden zu ihren Lieblingsliedern, und sie sang sie voller Stolz, wenn sie mit meinem Vater und mir an Maiandachten und Marienprozessionen teilnahm. Sie ermutigte mich, mich den Marienkindern anzuschließen, und es war ihre Liebe zur Muttergottes, die sie viele Jahre später dazu brachte, der katholischen Kirche beizutreten. Ich hatte auch das Glück, eine sehr fromme Tante zu haben, die meine Liebe zu Maria förderte. Ich liebte es, auf meinem Heimweg in die schöne Kirche Unserer Lieben Frau vom Sieg neben meiner Schule zu gehen und einige Minuten vor dem Marienaltar zu bleiben, und ich hatte das Gefühl, dass ihr das gefiel und dass sie mich liebte.
Diese Beziehung, die in meiner Kindheit gewachsen war, setzte sich in meinem Erwachsenenleben fort, so dass ich mich in Zeiten der Not und Sorge an meine Mutter Maria wendete und immer ihre Zärtlichkeit, Fürsorge und liebevolle Hilfe spürte. Ich hatte leider eine schwierige Ehe, weil mein verstorbener Mann alkoholabhängig war, und so beschloss ich eines Tages, eine Novene zu Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe zu beten.
Meine Pfarrei wurde damals von den Redemptoristen geleitet, die unter diesem Titel eine besondere Verehrung der Gottesmutter hegen. Schon eine Woche später hörte mein Mann mit dem Trinken auf! Wir verlebten 14 Monate friedlicher Nüchternheit, doch leider kehrte die Sucht dann zurück. Trotzdem bin ich Maria so dankbar, denn in dieser Zeit wurde meine jüngste Tochter Alice geboren – ein vierter Segen.
Pfingsten ohne Maria?
Im Jahr 1989 erlebte ich die Taufe im Heiligen Geist. Mein geistliches Leben erfuhr eine große Bereicherung durch eine charismatische Gebetsgruppe, und ich half mit, „Leben im Geist“-Seminare für mehrere Pfarreien durchzuführen. Im Jahr 1993 begann ich dann, eine Gebetsgruppe zu leiten, und wir führten diese Seminare erneut durch. Ich war immer dankbar für die neue Beziehung zu Jesus, die durch meine Taufe im Heiligen Geist entstand, aber mir wurde sehr bewusst, dass die Gottesmutter nicht erwähnt wurde, weil die Seminare auf einem Programm der Pfingstkirche basierten. Wie können wir eine Pfingsterfahrung ohne Maria machen? Als ich vorschlug, diesen `Mangel´ zu beheben, willigte mein guter Freund John Vaughan Neil ein und schrieb sein Programm neu. Er ergänzte sein hervorragendes Seminar „Söhne und Töchter des lebendigen Gottes“ mit Gebeten, um die Teilnehmer in eine neue und tiefere Beziehung zu ihrer himmlischen Mutter zu führen.
Im Jahre 1994 vernahm ich den starken Ruf der Muttergottes, Medjugorje zu besuchen, und obwohl noch Krieg in Bosnien herrschte, gelang es meiner Freundin Anne und mir, mit einer kleinen Gruppe aus Irland dorthin zu reisen. Es sollte ein radikaler Wendepunkt in meinem geistlichen Leben werden! Wir hatten das Privileg, anlässlich des 10. Jahrestages der Weihe der Welt an das Unbefleckte Herz Mariens an diesem heiligen Ort zu sein. Am 25. März nahmen wir an einer Prozession auf den Erscheinungsberg (Podbrdo) teil, unter der Leitung eines slowakischen Bischofs, der ein persönlicher Freund von Papst Johannes Paul II war.
Er drängte uns, unsere Familien und uns dem Unbefleckten Herzen Mariens zu weihen, weil dies ein Ort der Zuflucht und Sicherheit für die ganze Welt sei. Ich folgte ihm und freute mich, dass ich so ein schönes Gebet gesprochen hatte. Am nächsten Tag war ich überrascht, als ich dasselbe Gebet Wort für Wort wiederholte und stellte fest, dass es mir von der Gottesmutter eingegeben worden war. Seitdem habe ich es jeden Tag gebetet. Ich habe auch die 33-tägige Weihe an Maria vom Hl. Ludwig Maria von Montfort gemacht und kann sie gar nicht genug empfehlen. Alles in die Hände der Muttergottes und ihrer mächtigen Fürsprache zu legen, bedeutet, ihre mütterliche Liebe zu erfahren und wahren Frieden zu finden.
Eine sanfte Stimme
Im Jahr 2016 brauchte ich ihre volle Unterstützung, als bei meinem jüngeren Sohn Ruairi ein Hirntumor diagnostiziert wurde. Er war erst 33 Jahre alt, ein fitter und gesunder Vater von zwei kleinen Kindern. Ich rief sofort die Muttergottes an und bat sie, meinen Sohn in den Armen zu halten, so wie sie Jesus gehalten hatte, und mit ihm auf ihrem Schoß am Fuße des Kreuzes zu sitzen. Ich bat auch Jesus, er möge auf Ruairi in den Armen seiner Mutter schauen. Traurigerweise stand im Juli 2017 fest, dass es trotz seiner Behandlung und trotz der vielen Menschen, die für ihn beteten, kein Wunder geben würde. Mein Sohn lag im Sterben. An einem Samstag in der Messe spürte ich eine sanfte Stimme in mir, die sagte: „Ich brauche deine Erlaubnis.“ Ich versuchte, sie zu ignorieren, aber sie fuhr fort, sanft, aber beharrlich: „Ich brauche deine Erlaubnis.“
Ich wusste, dass es die Gottesmutter war, die mich um Erlaubnis bat, Ruairi gehen zu lassen. Ich weinte so viele Tränen, aber ich wusste, dass Gott meinen Sohn liebte und das Beste für ihn wollte, also gab ich meine Erlaubnis. Wie unglaublich gnädig ist unsere liebe Mutter, dass sie fragt. Tage später starb mein geliebter Sohn, aber das Wissen, dass er bei unserer himmlischen Mutter war, war ein großer Trost für mich. Jetzt, drei Jahre später, kann ich Gott sogar für das große Privileg danken, das er mir gewährt hat – an den Sorgen und Leiden Mariens teilzuhaben. Wir haben beide den schmerzlichen Verlust eines Sohnes erlebt. Ruairi wählte den heiligen Maximilian Kolbe zu seinem Konfirmationsheiligen. Wie dieser große Heilige liebte er die Muttergottes, und das Memorare war sein Lieblingsgebet. Der heilige Maximilian sagte: „Hab keine Angst, Maria zu sehr zu lieben, denn du kannst sie nie so sehr lieben wie Jesus es tut.“ Wie wahr! Leg deine Hand in die ihre und lass dich von ihr in den Himmel führen.
'Du kannst maßgeblich dazu beitragen, dass dein Ehepartner näher zu Gott findet! Die Geschichte von STEPHEN KING und seine Reise in die katholische Kirche werden dich sicher inspirieren.
Wissenschaftlich gehandicapt
Stephen King wuchs als Protestant in Nordirland auf und hätte nie gedacht, dass er eines Tages die Kluft überwinden und Katholik werden würde. Die Unruhen zwischen Katholiken und Protestanten in Nordirland führten dazu, dass Stephen und seine Familie sich von der Religion abwandten. Obwohl er in seiner frühen Jugend gelegentlich in die Sonntagsschule ging, hörte die Familie nach dem Tod seines Vaters auf, in die Kirche zu gehen. Da war Stephen 11 Jahre alt.
Er entwickelte eine zynische, materialistische Lebenseinstellung und erwartete, dass die Wissenschaft auf alles eine Antwort hätte. Er meinte, Gott nicht zu brauchen und dass Religion den Menschen nur Ärger bereitete, also hielt er sich von ihr fern. „Ein Materialist oder ein wissenschaftlicher Typ zu sein, ist ein schreckliches Handicap für den Glauben. Es verleiht einem eine Arroganz, die nur schwer wieder loszuwerden ist.“
Nach Abschluss seines Geologiestudiums arbeitete er für eine Firma am Trinity College in Dublin. Obwohl ihm die Bedeutung dieses Namens entging, hatte Gott ihn nicht im Stich gelassen. Seine Arbeit führte ihn häufig ins Ausland, und er wurde gebeten, sich in Brisbane, Australien, niederzulassen. Er kam nach Australien, ohne dort jemanden zu kennen oder Unterstützung zu haben, aber die göttliche Vorsehung griff ein.
Liebe liegt in der Luft
Im Zug zur Arbeit hatte er einen anderen regelmäßigen Fahrgast bemerkt – eine schöne, junge Dame, die alle anderen Frauen und viele der Männer um eine Kopflänge überragte. Nicole Davies fühlte eine starke Anziehungskraft zu diesem großen, adretten, jungen Mann – einer der wenigen, die ihr an Größe überlegen war.
Nachdem sie ihn sechs Monate lang aus der Ferne bewundert hatte, forderte ihre Schwester sie auf, ihn um ein Date zu bitten. „An jenem Tag waren wir die einzigen Menschen auf dem Bahnsteig, dann waren wir die einzigen Menschen im Eisenbahnwagen, aber ich konnte ihn noch immer nicht anreden. Aber als wir aus dem Waggon ausstiegen und ich ihn weggehen sah, erinnerte ich mich an die Worte meiner Schwester: ,Erwähne diesen Mann nie wieder, wenn du ihn nicht um ein Date bittest.‘“ Also nahm sie endlich ihren Mut zusammen, lief ihm nach und bat ihn um ein Date. Er lehnte zunächst ab, aber sie blieb hartnäckig.
Sie hatten bald eine so große Zuneigung füreinander entwickelt, dass Nicole bereits von Heirat sprach. Stephen war verliebt, fühlte sich aber noch nicht bereit für eine Heirat. Nicole war sich jedoch darüber im Klaren, dass sie woanders weitersuchen würde, wenn ihre Beziehung nicht innerhalb von 18 Monaten in einer Heirat mündete. Also lud er sie nach einem Jahr in loser Beziehung ein, mit ihm auf eine Reise nach Europa zu gehen, um seine Familie kennenzulernen, Ski zu fahren und einige Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.
Eine große Offenbarung
Nicole war eine abgefallene Katholikin, aber ihre Mutter hatte kürzlich eine Bekehrung erlebt. Kurz bevor sie nach Europa aufbrachen, begleitete Nicole ihre Mutter zu einem Vortrag eines katholischen Visionärs. An diesem Abend geschah etwas Unglaubliches mit ihr. Sie empfing eine große Offenbarung von Gott. Allein zu hören, dass Jesus sie liebte, änderte ihr Denken über alles. Plötzlich ergab alles einen Sinn für sie und sie war überwältigt. Von da an wurde sie stark in ihrem Glauben und verwandelte sich in eine engagierte Katholikin. Das war zwar eine sehr gute Nachricht für sie, aber es war der Beginn einer schwierigen Phase in ihrer Beziehung.
Der Film „Der Fall Jesus“ befasst sich mit ähnlichen Schwierigkeiten in der Beziehung zwischen dem atheistischen Journalisten und seiner Frau, nachdem sie eine Bekehrung erlebt hatte. Seine Gefühle von Wut, Ärger und Verlegenheit spiegelten die von Stephen wider. Er war nicht glücklich darüber, dass Nicoles Mutter sie zu diesem Treffen mitgenommen und alles verändert hatte. Ihre Reise nach Europa wurde zu einer völligen Katastrophe. „Nicole wollte jede Kirche sehen, in deren Nähe wir waren, und es gibt viele Kirchen in Europa.“ Jeden Tag gab es Streit und jeder Abend endete mit Tränen am Esstisch: „Ich glaube, alle Kellner wollten mich umbringen.“ Schließlich kehrte sie vorzeitig nach Australien zurück.
Stephen dachte, dass nun Schluss wäre. Wie sollten sie danach gemeinsam weitermachen? Doch obwohl die persönliche Bekehrung ihm kein Anliegen war, liebte er Nicole immer noch und wusste nicht, was er ohne sie tun sollte. Er suchte sie nach seiner Rückkehr wieder auf, versöhnte sich mit ihr und sie setzten ihre Beziehung fort. Innerhalb von sieben Monaten waren sie verheiratet. „Obwohl wir uns religiös gesehen am entgegengesetzten Ende des Spektrums befanden, habe ich diese Frau geliebt, und wir waren moralisch auf einer Linie, was meiner Meinung nach in Beziehungen sehr wichtig ist.“
Für Nicole gab es schreckliche Turbulenzen, weil keiner ihrer Freunde religiös war. In jeder Diskussion war Nicole allein und hatte alle anderen gegen sich. Irgendwie fand sie die Kraft, ihren Glauben aufrechtzuerhalten. Da Nicoles Glaubensweg beim Zeugnis eines Visionärs seinen Anfang genommen hatte, fühlte sich für Stephen alles sehr fremd an. Er glaubte nicht, dass irgendeine dieser Visionen oder Wunder wahr sein könnte. Vom Eifer ihrer Umkehr durchdrungen, blieb sie an der Seite ihrer Mutter. Stephen wurde nicht warm mit einigen der Menschen, die sie in der katholischen Kirche traf, die sich zwar zum Glauben bekannten, aber offenbar keine netten Menschen waren. Das war nicht sehr anziehend für ihn.
Ein getaner Gefallen
Mit der Zeit wurde Nicole nachdenklicher, und nachdem sie es in verschiedenen Pfarreien versucht hatte, begann sie, die tridentinische Messe zu besuchen. Der Priester war Pater Gregory Jordan SJ. Er wurde ein bedeutender Teil ihres Lebens und ein guter Freund. Eines Tages nahm dieser Stephan beiseite und sagte: „Nicole hat wirklich Mühe mit den Kindern in der Messe. Würden Sie mir einen Gefallen tun? Würden Sie an einem Sonntag einfach zur Messe kommen und ihr dabei helfen, sich um die Kinder zu kümmern, ohne irgendwelche Glaubensakte setzen oder sonst irgendetwas tun zu müssen? Das würde ihr das Leben sehr viel leichter machen.“ Das schien nachvollziehbar, und so begann er, jede Woche mit ihr zur Messe zu gehen und nahm alles auf, was vor sich ging. Er genoss es, diese Zeit mit seinen Kindern zu verbringen und danach mit Freunden zu plaudern.
„Es stellte sich heraus, dass es für mich keine große Zumutung werden sollte. Manche Leute sind richtig eingeschüchtert, wenn sie sehen, wie streng geregelt die tridentinische Messe ist, aber ich war wirklich beeindruckt von dieser Ehrfurcht. Das hat mich angezogen. Eines Tages schenkte mir ein Freund ein Buch mit dem Titel Hat die Wissenschaft Gott begraben? von Professor John Lennox, der in Cambridge Mathematik lehrt. Ich las dieses Buch und es öffnete mir die Augen für die Option des Glaubens. Es stellte Fragen, die die Wissenschaft nicht beantworten konnte. Das erstaunliche Universum unseres Herrn ist viel komplexer, als irgendeiner von uns sich vorstellen kann. Wie man nur denken kann, es käme aus dem Nichts, ist mir jetzt unverständlich.
Nachdem ich eine ganze Weile in der katholischen Kirche gesessen hatte, wurde mir sehr klar, dass die eine, wahre Kirche die wirkliche Antwort war. Ich bewegte mich nur sehr langsam vorwärts auf meinem Glaubensweg. Der Herr gab mir einen Tritt in den Hintern, als ich 2015 einen Herzinfarkt hatte, und das hat die Dinge für mich wirklich verändert. Es hat meinen Zeitrahmen verändert. Mir wurde klar, dass ich nicht ewig leben würde. Ich sollte besser ziemlich schnell herausfinden, was real ist und was wichtig ist. Der Herr hatte die ganze Zeit zu mir gesprochen, aber er musste mir mit einem Vorschlaghammer auf den Kopf schlagen, damit ich zuhörte. Ich bin ein schlechter Zuhörer.“
Während er sich erholte und drei Monate arbeitsfrei hatte, um sitzen und nachdenken zu können, las er die Bibel. Während er darüber nachdachte und betete, wurde ihm allmählich klar, dass er eine Entscheidung treffen musste. „Ich hatte keine große Offenbarung, aber es wurde mir klar, dass es das war, was ich tun musste, die richtige Art und Weise, mein Leben zu leben, und die richtige Art und Weise, meinen Kindern ein guter Vater und meiner Frau ein guter Ehemann zu sein.“
Drei Monate später wurde er in die katholische Kirche aufgenommen. Es war ein sehr emotionaler Tag für alle, besonders für seine Familie, die ihn nach all den Jahren in die Kirche eintreten sah. Als er zum ersten Mal die Heilige Kommunion empfing, wurde ihm klar, wie sehr er die Hilfe des Herrn brauchte. „Ich war immer sehr selbstgenügsam und dachte, dass ich alles hatte, was ich fürs Leben brauchte. Beim Empfang dieser ersten heiligen Kommunion erkannte ich, dass Er das war, was ich brauchte.“
„Als Nicole katholisch wurde, war das für mich sehr ärgerlich. Sie brachte etwas in unser Leben, das ich nicht wollte. Es hat mich überhaupt nicht angesprochen. Der Durchbruch kam, als ich Katholiken traf, die ich tatsächlich bewunderte und mochte und an denen ich sehen konnte, was für gute Menschen sie waren. Pater Jordan hat viel dazu beigetragen. Ohne ihn wäre ich wohl nie dort gelandet, wo ich jetzt bin.“
„Ich verlasse mich jetzt auf die Unterstützung und das Heiligtum und die Führung unseres Herrn und versuche, mein Leben anders zu leben, so wie es jemand, der Christus nachfolgt, tatsächlich leben sollte. Ich bete jetzt den Rosenkranz mit der Familie und ich versuche, jeden Tag die Bibel zu lesen und über die Gnaden nachzudenken, die mir gegeben wurden. Ich gehe auf eine andere Art und Weise zur Messe. Ich bin erstaunt über das Opfer, das Er für uns gebracht hat. Es hat mein Leben für immer verändert. Auch wenn es Schwierigkeiten geben mag, werde ich für den Rest meines Lebens Katholik bleiben.“
'Der Hl. Augustinus von Hippo ist als einer der größten Heiligen aller Zeiten bekannt. Er lebte jedoch in seiner Jugend ein sehr sündhaftes Leben und folgte heidnischen Philosophien, wie dem Neuplatonismus und dem Manichäismus. Trotz der inbrünstigen Bitten seiner Mutter um Reue, lebte er weiterhin in wilder Ehe mit einer Frau zusammen und zeugte schließlich ein Kind mit ihr.
Wie also hat einer der größten Heiligen aller Zeiten, ein Kirchenvater, aus dem Sündenpfuhl seines Lebens zu dem einen wahren Glauben gefunden?
Die Antwort: Durch das Wort Gottes.
In seinen Bekenntnissen schreibt der Heilige Augustinus, dass seine Bekehrung zum Katholizismus nicht sofort erfolgte. Obwohl er den starken Wunsch hatte, Katholik zu werden, fiel es ihm schwer, einige der Kirchenlehren zu befolgen – insbesondere die der Keuschheit. Er schreibt, dass er Gott bat, ihn keusch zu machen, aber noch nicht gleich.
Eines Tages spitzte sich Augustinus Frustration zu. Er flehte Gott an, sein Herz vollständig zu bekehren. Er wollte Katholik werden und die Lehren der Kirche aus ganzem Herzen annehmen, aber er fühlte, dass es ihm unmöglich war, sich von den Sünden des Fleisches zu lösen. Augustinus zog sich in einen Garten zur tiefen Kontemplation seiner Seele zurück. In den Bekenntnissen schreibt er, dass er die Stimme eines Kindes gehört habe, das ihn dringend bat, das Exemplar der Heiligen Schrift, das er mit in den Garten gebracht hatte, „aufzunehmen und zu lesen“.
Sofort öffnete Augustinus das Buch und fand den Paulusbrief an die Römer, Kapitel 13,13-14:
„Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag, ohne maßloses Essen und Trinken, ohne Unzucht und Ausschweifung, ohne Streit und Eifersucht. Vielmehr zieht den Herren Jesus Christus an und sorgt nicht so für euren Leib, dass die Begierden erwachen.“
Nachdem er diese Worte gelesen hatte, wusste Augustinus, dass es Zeit war, sein Leben zu ändern.
Wir alle sind zur Bekehrung des Herzens aufgerufen, aber für die meisten von uns ist es nicht leicht. Aus der Geschichte des Heiligen Augustinus können wir jedoch lernen, dass das Wort Gottes direkt zu unseren unruhigen Herzen spricht und uns den Weg zu ihm nach Hause zeigt.
'Fast neun Jahre lang kämpfte Juliana Elarde in einem lähmenden Zustand darum, einen Sinn in Schmerz und Leiden zu finden, bis eine Pilgerreise nach Lourdes ihr Leben veränderte!
Es war ein Tag wie jeder andere, an dem Juliana in den Aufzug stieg. Sie fühlte sich gesund, stark und unabhängig, aber ihr Leben stand kurz davor, sich für immer zu verändern. Stechende Schmerzen strahlten plötzlich über ihren unteren Rücken aus und strahlten in ihr rechtes Bein hinab. In starken Schmerzen fiel sie zu Boden. Trotz Tests und Behandlungen verschlechterte sich ihr Zustand weiter, bis sie völlig geschwächt war. Die Ärzte konnten dem Zustand einen Namen geben – komplexes regionales Schmerzsyndrom – aber rund fünfzig Fachärzte in achteinhalb Jahren konnten keine wirksame Behandlung oder Schmerzlinderung und schon gar keine Hoffnung auf Heilung bieten. Immer wieder versuchte sie komplizierte, teure Behandlungen in der Hoffnung, dass sich etwas ändern würde, aber stets ohne Erfolg.
Unerträgliche Schmerzen
Sie fühlte sich hoffnungslos und hilflos. Vom Knie abwärts bis zu den Zehen war ihr rechtes Bein stark geschwollen und verfärbte sich wegen mangelnder Durchblutung, bis schließlich Wundbrand drohte. Ihre Zehen überlagerten sich und verfärbten sich violett, und eine schmerzhafte, offene Wunde brach auf, die jahrelang ohne Heilung bleiben sollte. Die ständige Belastung ihrer Arme durch die Gehhilfe führte zu einem Karpaltunnelsyndrom, bei dem die Schmerzen durch ihre Handgelenke schossen und es ihr schwer machten, die kleinsten Dinge für sich selbst zu tun. Selbst das Duschen war entsetzlich schmerzhaft. Das Wasser fühlte sich an wie Nägel, die das Bein durchbohrten, und der geringste Abrieb fühlte sich an wie ein Messer, das durch die Haut schnitt.
Jede Nacht lag Juliana wach und hatte so entsetzliche Schmerzen, dass zwei Stunden unruhiges Dösen alles war, was sie sich erhoffen konnte. „Ich dachte, mein Leben sei zu Ende. Meine Unabhängigkeit war mir genommen worden. Ich war so wütend auf Gott. Ich gab ihm die Schuld, und ich sah keinen Sinn in diesen Schmerzen – emotional, geistig und körperlich – ich war völlig aufgelöst.“
Welt des Glücks
Obwohl Juliana in einer frommen, kroatischen, katholischen Familie aufgewachsen war, die jeden Abend den Rosenkranz betete, hatte sie bereits mit 19 Jahren die Praxis ihres Glaubens aufgegeben und ging nur noch gelegentlich zur Oster- und Weihnachtsmesse. Sie wollte ihr Leben selbst in die Hand nehmen, also wollte sie nicht, dass Gott darin vorkam. Aber je mehr sie das Glück in der Welt gesucht hatte, desto einsamer und unruhiger war sie geworden. Sie verstand das Konzept nicht, ihr Leiden Jesus zu opfern, wie es ihr jemand nach Beginn ihrer Krankheit geraten hatte. Als ihr jedoch ein Gebetsbildchen geschenkt wurde, begann sie, den Barmherzigkeitsrosenkranz zu beten. „Obwohl ich dabei nichts in meinem Herzen fühlte, fühlte ich mich gerufen, das zu tun.“
Da Juliana keine Hingabe an Maria hatte, war sie überrascht, als eine Freundin vorschlug, sie könne Maria auch um Fürsprache bitten. Man empfahl ihr sogar eine Pilgerreise nach Lourdes, in der Hoffnung, eine wundersame Heilung zu erhalten. „Wenn Jesus dich heilen will, kann er das.“ Juliana fühlte sich wie eine Heuchlerin. Wie konnte sie Maria um Hilfe bitten, wenn sie keine Hingabe an sie hatte und sogar Maria fürchtete? Aber sie stellte fest, dass sie nichts zu verlieren hatte, und so begann sie demütig, Maria zu bitten, für sie zu beten.
Friede wie ein Strom
Obwohl sie nichts über deren Bedeutung wusste, ging sie zu einer besonderen Messe am Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit. An diesem Tag legte sie eine Generalbeichte ab und bekannte alle Sünden ihres Lebens, an die sie sich erinnern konnte. Von da an änderte sich im geistigen Bereich alles für sie. Sie begann, dreimal täglich eine Stunde lang zu beten und erfüllte ihr Versprechen, jeden Montag von 16.00 bis 17.00 Uhr eine Stunde vor dem Allerheiligsten Sakrament zu verbringen. Ihre siebenjährige Tochter liebte es, mit ihr dort zu sein.
Sobald sie den Sinn ihrer Schmerzen und ihres Leidens verstanden hatte und diese mit unserem Herrn in seiner göttlichen Barmherzigkeit vereint hatte, konnte sie ihren Willen dem Willen Gottes übergeben und auf seinen großen Plan für ihr Leben vertrauen. Sie lernte, mit Schmerz und Leid umzugehen, indem sie Gott jeden Augenblick des Tages lobte und dankte. Er wusste, wann der perfekte Zeitpunkt für die Reise nach Lourdes kommen würde, und so blieb sie in Frieden.
Mit der Hilfe ihrer Mutter und ihrer Tochter konnte Juliana schließlich im Jahr 2008 auf ihrer Reise nach Lourdes zum 150. Jahrestag der Erscheinungen der Muttergottes der hl. Bernadette an einer Pilgerfahrt teilnehmen. Paul, der Leiter der Gruppe, war ihr sehr behilflich, und sie fühlte sich durch seine starke Hingabe an die Muttergottes ermutigt.
Juliana wartete bei den Bädern darauf, dass sie an die Reihe kam und war sehr angespannt. Da man ihr gesagt hatte, dass das Wasser eiskalt sei, befürchtete sie, dass es Krämpfe verursachen und ihre Schmerzen verstärken würde. Bevor sie ins Bad ging, sah sie eine Marienstatue an und bat Maria, das Wasser zu erwärmen. Zu ihrer freudigen Überraschung war dieses dann tatsächlich völlig warm, als die Helferinnen sie sanft ins Wasser tauchten. Sie war überwältigt von dem Gefühl, dass dieses einfache Gebet so vollkommen erhört worden war, aber es sollte noch mehr kommen.
Als sie sie in den Rollstuhl zurücksetzten, bemerkte Julianas Tochter aufgeregt, dass die dunkelviolette Haut an ihren Zehen verblasste. Sie wurde rosa. Als man sie aus der Kabine rollte, fühlte sie ein Gefühl wie kühles, fließendes Wasser, das über ihre Fußspitzen lief. Sie fragte ihre Mutter und ihre Tochter immer wieder, ob ihr Fuß nass sei, aber das war er nicht. Auch die Schmerzen in ihren Handgelenken waren verschwunden.
Am nächsten Tag nahm sie an der Prozession des Allerheiligsten Sakraments und am Segen in der unterirdischen Basilika teil. Als sie in ihrem Rollstuhl in der ersten Reihe wartete und Jesus im Allerheiligsten Sakrament anblickte, bat sie ihn: „Wenn es dein heiliger Wille ist, könntest du mich bitte sowohl geistig als auch körperlich heilen, damit ich meinem Kind eine Mutter sein kann, so wie ich es immer sein wollte. “
Als der Priester beim Segen die Monstranz erhob, spürte sie in beiden Beinen einen gewaltigen Ruck von der Taille bis hinunter zu den Zehen. Es fühlte sich an, als würde sie einen Stromschlag bekommen. Solch ein intensiver Schmerz, zusätzlich zu ihren üblichen Qualen, brachte sie dazu, schreien zu wollen, aber sie klammerte sich an den Armlehnen des Rollstuhls fest und hielt das Leiden tief in sich. Als der Priester Jesus auf den Altar zurückstellte und den Lobpreis anstimmte, begann der Schmerz zu weichen, von der Taille bis zu den Beinen, Stück für Stück.
Mystischer Moment
In diesem Moment wusste sie, dass etwas passiert war, aber was? Sie hatte immer noch Schmerzen, aber ihr rechtes Bein fühlte sich sehr leicht an. Sie fühlte in ihrem Herzen, dass Jesus sie rief, sofort in die Grotte zu gehen, um den Rosenkranz an der Stelle zu beten, an der Maria der heiligen Bernadette erschienen war.
Als sie in der Grotte den Rosenkranz beteten, erlebte sie mit der Gottesmutter einen ganz besonderen, mystischen Moment. Obwohl die Sonne zu ihrer Rechten schien, sah sie ein winziges Licht am Himmel vor sich. Sie hatte das Gefühl, dass Maria hinter diesem Licht stand und hörte Marias Stimme in ihrem Herzen sagen: „Julie, mach dir keine Sorgen, alles wird gut. Vertraue einfach darauf!“
Sofort spürte Juliana die tiefe, zärtliche, mütterliche Liebe Mariens, und die Liebe zu Maria brach nun im Gegenzug aus Julianas Herz hervor. Ohne Argwohn oder Furcht, spürte Juliana nun, dass sie Maria wirklich vertrauen konnte. Erst jetzt erlaubte der Herr die Vollendung ihrer körperlichen Heilung.
Ihre Zehen, die so verdreht und verkrüppelt waren, fühlten sich an, als würden sie ausgestreckt. Sie begann zu weinen: „Meine Zehen, meine Zehen!“ Als ihre Mutter ihren Hausschuh auszog, bewegten sich die Zehen. Die Schmerzen in ihrem unteren Rücken und im Bein waren völlig verschwunden, und sie konnte sogar ihr Bein berühren, ohne zusammen zu zucken, was in den letzten achteinhalb Jahren unmöglich gewesen war.
„Ich glaube, ich kann aufstehen!“ rief sie aus. Als Paul und ihre Mutter sie aus dem Rollstuhl hoben, freute sie sich darüber, völlig schmerzfrei stehen zu können. „Ich glaube, ich kann gehen!“ erklärte sie und fühlte sich, als würde sie auf einer Wolke gleiten, als sie sich auf die schöne Statue zubewegte, die jene Stelle markierte, an der die heilige Bernadette die Muttergottes gesehen hatte. „Wow! Passiert das wirklich?“ dachte sie und war erstaunt über das Ausbleiben des Schmerzes, der ihr ständiger Begleiter für achteinhalb Jahre gewesen war. Später erkannte sie, dass der Tag und die Stunde ihrer Heilung der Tag und die Stunde ihrer gewohnten heiligen Stunde vor dem Allerheiligsten Sakrament gewesen war.
Die offene Wunde an ihrem Bein, die mehrere Jahre lang nicht verheilt war, schloss sich einige Tage danach und verheilte dauerhaft. Abgesehen von einer anfänglichen Krankengymnastik zur Kräftigung der geschwächten Muskulatur brauchte sie keine weitere Behandlung. Sie zeigte keine Symptome des komplexen regionalen Schmerzsyndroms mehr – jenem Zustand, von dem man ihr gesagt hatte, er sei unheilbar – und auch keine Nachwirkungen. Die violetten, verstümmelten Zehen haben sich in Lourdes wieder normalisiert und sind seitdem perfekt. Das Karpaltunnelsyndrom, das unmittelbar nach dem Bad in Lourdes abheilte, ist ebenfalls nicht zurückgekehrt. Ihr Arzt bezeichnet sie auch heute noch als seine „Wunderpatientin“.
Vor allem aber erlebte sie in Lourdes die Liebe ihrer himmlischen Mutter, den „Moment Mariens“, wie sie es nennt. Sie schätzt diesen Augenblick und nährt die mütterliche Zuneigung, die Maria ihr geschenkt hat, indem sie jeden Tag liebevoll den Rosenkranz betet. Um die Gottesmutter immer bei sich zu haben, lädt sie Maria ein, sich ihr bei allen Aktivitäten ihres täglichen Lebens anzuschließen. Sie bittet Maria, sie als ihr kleines Werkzeug zu benutzen, und als Folge davon „war ich in meinem ganzen Leben noch nie glücklicher“.
Die Muttergottes hat für sie Fürsprache eingelegt und ihr selbst jene Hoffnungen erfüllt, deren Erfüllung ihr unvorstellbar erschien. Maria erwirkte ihr einen liebevollen Ehemann, mit dem sie ihr Leben teilen und der ihrer Teenager-Tochter ein wunderbarer Stiefvater sein darf – ein Stiefvater, der den heiligen Josef nachahmt. Noch besser ist, dass ihr Mann ihre Liebe zu Jesus und seiner göttlichen Barmherzigkeit teilt, sowie die Liebe zu Maria. Sie traf ihn auf der Pilgerfahrt nach Lourdes. Es ist Paul, der sich so zärtlich um sie kümmerte und anwesend war, als sie geheilt wurde. Juliana und Paul freuen sich auf ihr bevorstehendes 10-jähriges Jubiläum.
'Letztes Weihnachten erhielt Sean Booth ein Geschenk, das er nie wieder vergessen sollte…
Ich habe in meinem Leben schon viele Segnungen erhalten, doch für das unvergesslichste Weihnachtsgeschenk meines Lebens musste ich eine Prostituierte bezahlen! Warum? Lass mich die Geschichte erzählen.
Schicksalhafte Begegnung
Vor etwa drei Jahren half ich in einem Obdachlosenzentrum aus. Das war in Manchester, England. Wir teilten jeden Sonntag an die Bedürftigen Essen aus und erzählten auch vom Evangelium. Einer der Männer, die immer kamen, war Muslim. Er war zwar nicht obdachlos, aber kam gerne für ein bisschen Gesellschaft zu uns. Über die Monate knüpften wir eine enge Beziehung und tauschten uns über unsere jeweiligen Glaubensrichtungen aus. Oft unterhielten wir uns stundenlang. Als Weihnachten näher rückte, erklärte ich, wie besonders die Weihnachtszeit für uns Christen ist und fragte ihn, ob er mich gerne zur Mitternachtsmette begleiten würde. Er nahm die Einladung gerne an, da er noch nie in einer katholischen Kirche gewesen war, geschweige denn einen Gottesdienst besucht hatte.
Zur gleichen Zeit arbeitete ich auch noch ehrenamtlich bei einer katholischen Pfarrei im Stadtzentrum, die im Rahmen einer Wohltätigkeitsorganisation Mahlzeiten und ein Bett für obdachlose Asylwerber bereitstellten. Viele dieser Männer waren ebenfalls Muslime. Gottes Vorsehung fügte es, dass ich laut Dienstplan an Heiligabend dort übernachten sollte. Es wurde wirklich jede helfende Hand gebraucht, da die Priester mit den Vorbereitungen für die Weihnachtstage beschäftigt waren. Als wir an diesem Abend gemeinsam zu Abend aßen, lud ich die Männer zur Christmette ein, und fünf von ihnen nahmen die Einladung an. Ich erklärte, dass ich noch einen Freund abholen müsse, aber vor Mitternacht zurück sein würde.
Ich holte also meinen muslimischen Freund ab, und wir fuhren zurück in die Innenstadt. Auf dem Weg sahen wir eine Frau, die uns verzweifelt zuwinkte. Obwohl ich sie für eine Prostituierte hielt, stoppte ich den Wagen, um sicherzustellen, dass es ihr gut ging. Ich kurbelte das Fenster herunter, und sie bat mich, sie zu einer Apotheke mitzunehmen. Es fuhren keine Busse mehr und die Apotheke schloss um Mitternacht. Ich stimmte zu. Unterwegs lehnte sie sich plötzlich nach vorne und fragte, ob ich mit ihr „ins Geschäft kommen wollte“. Ich lehnte ab und erklärte ihr, dass wir an Gott glaubten und gerade auf dem Weg in die Kirche waren. Dann fragte ich sie, ob sie nicht mitkommen wollte.
Sie brauchte das Geld
Die Dame entschuldigte sich, falls sie uns beleidigt hätte und meinte, sie könne nicht mitkommen, weil sie heute noch dringend „Geld verdienen“ müsse. Wir erreichten die Apotheke, und sie ging hinein. Ich fühlte den Impuls, ihr zu folgen und sie zu fragen, ob ich mit ihr beten darf. Sie schloss die Augen und streckte beide Hände aus. Während ihr Rezept vorbereitet wurde, standen wir an der Theke, hielten uns an den Händen und beteten. Es war wunderschön. Sie war so offen.
Draußen lud ich sie noch einmal zur Christmette ein, doch sie meinte, sie brauchte das Geld so dringend und konnte nicht kommen. Da kam mir ein Gedanke. Ich hatte genug Geld für die Kollekte dabei, aber wenn ich sie bezahlen würde, damit sie mitkommt, wäre es ja auch irgendwie eine Gabe für die Kirche…
Vielleicht wäre das ihre Chance, Jesus zu begegnen, ihr Herz in der Messe zu öffnen, wo Himmel und Erde sich berühren. Es würde sie gleichzeitig vor ihren unheilvollen Plänen bewahren. So bot ich ihr mein Geld an und sagte, dass es nur eine Stunde dauern würde und außerdem viel wärmer wäre als draußen auf der Straße zu stehen. Sie überlegte und stimmte schließlich zu. Mein Herz machte einen Freudensprung, und ich dankte Gott. Als wir um zwei Minuten vor Mitternacht bei der Kirche eintrafen, warteten die Asylwerber schon auf den Stufen auf uns. Ich war von Ehrfurcht erfüllt. Bevor wir alle hineingingen, fragte ich, ob wir gemeinsam beten könnten. Ich bat um den Segen des Herrn für jeden einzelnen von diesen wunderbaren Menschen, dass jeder von ihnen sich willkommen fühlte und dass der Friede Christi auf sie alle herabkommen möge. Die Frau dachte ich wäre ein Priester und war überrascht, als ich lachend verneinte.
Sie weinte wie ein Baby
Als wir hineingingen, fühlte sich alles so surreal an, dass ich mich am liebsten kneifen wollte. Ich fühlte mich so gesegnet! Nur Gott hatte das so arrangieren können. Ich hatte Tränen in den Augen, dankte und pries Gott, war überwältigt von seiner Güte, dass er mir erlaubt hat, hier in seiner Gegenwart mit meiner neuen Gruppe von Freunden zu sein. Mein Herz floss über von Dankbarkeit und Liebe. Es gab keinen Ort auf der Welt, an dem ich jetzt lieber gewesen wäre.
Beim Kommuniongang erklärte ich ihnen, wie sie einen persönlichen Segen von Jesus durch den Priester empfangen konnten. Die Dame meinte: „Schau mich doch an! Schau, was ich anhabe. Die Leute werden gucken. Ich kann da nicht hinaufgehen.“ Ich sagte ihr, wenn das wahre Christen sind, werden sie dich nicht verurteilen, denn Jesus hat gesagt, wir sollen nicht richten, damit wir nicht gerichtet werden für die Sünden, für die wir uns schämen. Ich erklärte ihr, dass Jesus für die Sünder kam, die Ausgestoßenen am Rand der Gesellschaft. Er hat sogar eine Frau verteidigt, die beim Ehebruch ertappt worden war. (Jh 8,1-11) Er aß und trank oft mit Steuereintreibern und Prostituierten. Ich versicherte ihr, dass sie sowohl würdig als auch willkommen war.
Der muslimische Mann hörte jedes unserer Worte und stimmte zu. Ich sagte ihr, die Augen des Herrn seien die einzigen Augen, deren sie sich bewusst sein musste. So ging sie schließlich schluchzend nach vorne. Wenn doch nur jeder zu einem Segen oder zur Kommunion in demselben Bewusstsein der eigenen Unwürdigkeit und Gebrochenheit gehen würde, wie dieses schöne Gotteskind, hätten wir eine ganz andere Kirche.
Ein Priester sagte mir einmal in der Beichte: „Die Kirche ist kein exklusiver Club für Heilige, sondern ein Krankenhaus für Sünder.“ Auch der heilige Paulus erinnert uns daran: „Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.“ (Röm 3,23) Wir ALLE! Als wir wieder am Platz waren, weinte sie noch immer. Auch die muslimischen Männer gingen nach vorne, um durch den Priester den Segen Christi zu empfangen. Ich konzentrierte mich auf den Moment und mir wurde klar, dass Jesus nun wirklich in mir präsent war durch die heilige Kommunion. Da konnte ich mit noch mehr Liebe für meine Gefährten beten.
Das größte Geschenk
Zum Abschluss der Messe wünschte der Priester allen ein frohes Weihnachtsfest. In typischer, zurückhaltender katholischer Manier gab es keine große Resonanz, abgesehen von einer Person – meiner Freundin, die antwortete: „Und auch Ihnen, Herr Pfarrer, fröhliche Weihnachten!“ Ich musste schmunzeln und strahlte innerlich vor Freude. Der Priester war erst schockiert, lächelte dann und bedankte sich bei ihr. Als die Leute sich umdrehten, um zu sehen, wer das gesagt hatte, meinte sie nur: „Naja, er hat es uns ja auch gewünscht!“ Da konnte ihr niemand widersprechen. Amen.
Eingangs erwähnte ich, dass es das denkwürdigste Weihnachtsgeschenk war, das ich je erhalten hatte. Und was für eine absolute Ehre, ein Privileg und Segen es war, mit diesen wunderbaren Menschen diese Nacht zu verbringen! Nichts ist jedoch vergleichbar mit dem allerersten und größten Geschenk, das die ganze Welt vor über 2000 Jahren erhielt, am allerersten Weihnachtsfest – als Gott selbst Menschen wurde in einem unschuldigen Kind – als das Licht in unsere Dunkelheit geboren wurde und die Welt für immer verändert wurde.
Das ist die wahre Botschaft von Weihnachten: Jesus in unserem Leben willkommen zu heißen, sei es zum ersten oder zum wiederholten Mal. Das ist das wahre Geben und Nehmen. Ihm zu erlauben, in uns geboren zu werden, ihn mit Freude, Liebe, Ehrfurcht und Staunen zu empfangen. Er gibt sich uns in jedem Augenblick an jedem einzelnen Tag. Wir müssen aufmerksam hinhören und Antwort geben, wie die Hirten, als es hieß: Kommt und seht! „Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und gesehen hatten.“ (Lk 2,20) Lasst uns wie die Engel zu Boten Gottes werden und die Menschen einladen, Jesus für sich persönlich zu entdecken.
„Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht.“ (Jes 9,1) Wirst du an diesem Weihnachtsfest das Licht jenen bezeugen, die im Finsteren leben? Den Einsamen, Depressiven, Unterdrückten, den Ausgestoßenen, Niedergeschlagenen, Vergessenen und Verlorenen, den Verlassenen, Kranken und Obdachlosen, den Gefangenen, Alten, Waisen und Witwen? Du wirst nicht lange suchen müssen. Du findest sie vielleicht in deiner eigenen Familie. Es kann ganz einfach geschehen, indem du sie in deine Gebete einschließt. Oder möchtest du dich vielleicht dafür einsetzen, mit jemandem das größte Geschenk zu teilen, das man sich überhaupt wünschen kann – das Geschenk von Jesus Christus? Mache es dieses Jahr zum unvergesslichsten Weihnachten für deine Mitmenschen und auch für dich selbst!
Wir müssen uns der Schwachen annehmen „in Erinnerung an die Worte Jesu, des Herrn, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.“ (Apg 20,35)
Erinnern wir die Welt daran, dass es zu Weihnachten um Jesus geht!
'Was ist das beste Heilmittel gegen Einsamkeit?
Es war ein gewöhnlicher Sonntagabend in meinem Studentenwohnheim, in dem ich untergebracht war. Die meisten meiner Freunde waren über das Wochenende nach Hause gefahren. Nachdem ich meine Hausarbeiten und das Lernen für den Tag beendet hatte, machte ich mich bereit, an der Abendmesse in der kleinen Klosterkapelle in der Nähe teilzunehmen. Als ich mich auf den Weg zur Kapelle machte, überkam mich ein schweres Gefühl der Einsamkeit. Neben der Tatsache, dass ich meilenweit von meiner Familie entfernt war, belastete mich noch etwas anderes, das ich aber nicht ganz zuordnen konnte. Einsamkeit war für mich nichts Neues. Ich hatte bereits mehr als 6 Jahre im Universitätsinternat verbracht und konnte meine Eltern, die in einem anderen Land arbeiteten, nur während der Semesterferien besuchen.
Als ich die Kapelle erreichte, war ich überrascht, sie voller Menschen zu sehen, was ungewöhnlich war. Es gelang mir jedoch, einen Platz in der vorderen Kirchenbank zu ergattern, und ich nahm Platz, immer noch in meinen Gedanken versunken. Die Messe wurde fortgesetzt, aber ich war nicht in der Lage, mich auf die Gebete zu konzentrieren. Als die Zeit der Kommunion näher rückte, war der Schmerz im Inneren noch größer geworden. Ich schloss mich der Kommunionslinie an, und als ich Jesus empfing, kam ich zurück, um mich zum Dank niederzuknien.
Im nächsten Moment wurde mir klar, dass das intensive Gefühl von Einsamkeit und Traurigkeit verschwunden war! Es war, als ob eine schwere Last in einem einzigen Augenblick von meinen Schultern genommen wurde. Ich war von dieser Verwandlung völlig überrascht, denn ich hatte während der Messe weder viel gebetet noch Jesus gesagt, was ich fühlte. Aber der Herr blickte vom Altar auf mich herab. Er wusste, dass ich kämpfte und Hilfe brauchte.
Der kleine Vorfall hat sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt. Auch nach mehreren Jahren erinnere ich mich daran, wie der Herr Seine zärtliche Fürsorge zeigte. Der eucharistische Herr war meine Zuflucht in allen schwierigen Momenten meines Lebens. Nicht ein einziges Mal hat Er es versäumt, mir mit Seiner Gnade und Barmherzigkeit zu helfen. Wenn wir uns von den Stürmen des Lebens gebeutelt fühlen und unsicher sind, wie wir die richtige Richtung finden sollen, brauchen wir nur zu Ihm zu laufen. Einige von uns geben viel Geld aus, um mit einem klinischen Psychologen zu sprechen, aber oft merken wir nicht, dass der größte Ratgeber jederzeit bereit ist, sich unsere Probleme anzuhören, ohne einen Termin!
Es gibt kein größeres Heilmittel gegen Einsamkeit als die Gegenwart Gottes. Wenn du jemals das Gefühl hast, dass dich niemand wirklich versteht oder sich um dich kümmert, gehe vertrauensvoll vor das Allerheiligste Sakrament. Unser Herr Jesus wartet darauf, dass du Seinen Trost, Seine Stärke und Seine überwältigende Liebe erfährst!
„Die Zeit, die ihr mit Jesus im Allerheiligsten Sakrament verbringt, ist die beste Zeit, die ihr auf Erden verbringen werdet. “ – Heilige Teresa von Kalkutta
Mein Jesus, der wirklich im Allerheiligsten Sakrament gegenwärtig ist, hilf mir, Dir all meine
Sorgen über die Zukunft anzuvertrauen. Ich vertraue auf Dich und glaube fest daran, dass es
für Dich nichts Unmögliches gibt. Lass mich von deiner überwältigenden Liebe getröstet und
gestärkt werden. Amen.
'Chris da Sousa war blind, bis auf einer Pilgerfahrt nach Fatima ein Wunder geschah – und das war nicht das letzte Wunder, das die Muttergottes seiner Familie schenkte.
Meine Hingabe an die Gottesmutter von Schönstatt begann schon sehr früh. Ich bin gebürtiger Australier, aber meine Eltern sind portugiesische Einwanderer, deshalb hegten wir immer eine große Verehrung für die Gottesmutter von Fatima. Wir beteten täglich den Heiligen Rosenkranz vor ihrem Altar in unserem Haus. So entwickelte ich ein großes Vertrauen in ihre Fürsprache.
Ich wurde vollkommen blind auf dem rechten Auge und krank auf dem linken Auge geboren, wodurch sich mein Sehvermögen von Jahr zu Jahr verschlechterte. Als ich älter wurde, brachten mich meine Eltern von einem Spezialisten zum nächsten, in der Hoffnung auf Heilung – doch immer kam die gleiche Rückmeldung. Es gab keine wirkliche Behandlung, und im Erwachsenenalter würde ich völlig blind werden.
Ein Risiko eingehen
Als junger Erwachsener hatte ich auf meinem linken Auge fast keine Sehkraft mehr, so dass mein Jurastudium stark eingeschränkt war. Meine Eltern waren verzweifelt, als sie mit ansehen mussten, wie ich mit meiner stark eingeschränkten Sehkraft dicke Gesetzesbücher lesen musste. Deshalb pilgerten sie in meinem vorletzten Jahr nach Fatima, um die Fürsprache der Gottesmutter zu erbitten, damit ihr Sohn wieder sehen konnte. Ich blieb daheim, um mein letztes Jahr in Angriff zu nehmen. Als sie mit gestärktem Glauben und Vertrauen auf die Fürsprache der Muttergottes zurückkehrten, fanden sie einen Spezialisten, der in Belgien ein neues Verfahren gelernt hatte, das mir helfen könnte. Obwohl ein Termin bei diesem Spezialisten fast unmöglich war, baten sie die Muttergottes um Hilfe, und ich wurde unerwartet zu einem Beratungsgespräch eingeladen. Obwohl ich mich mit meinem mangelnden Augenlicht abgefunden hatte, konnte ich meine Eltern nach all ihren Bemühungen nicht enttäuschen.
Unmittelbar nach der Beurteilung meiner Sehkraft sagte der Spezialist, dass er sich nicht sicher sei, ob mir dieses Verfahren helfen würde. Es war auch sehr riskant, und da es keine staatliche Genehmigung hatte, wäre es sehr teuer. Meine Eltern hatten jedoch so großes Vertrauen in die Fürsprache der Muttergottes, dass sie sofort zustimmten, das Geld aufzubringen, und mich drängten, weiterzumachen. Ich war beunruhigt, aber ich willigte ein und gab mich der liebevollen Fürsorge der Muttergottes hin.
Eine Chance ergreifen
Sie begannen mit meinem rechten Auge – dem völlig blinden Auge. Der Chirurg hatte gesagt, dass es einige Monate dauern könne, bis man eine wirkliche Verbesserung sehen konnte, also erwartete ich keinen unmittelbaren Unterschied. Aber innerhalb von 15 bis 20 Minuten nach der Operation konnte ich zum ersten Mal auf meinem völlig blinden Auge deutlich sehen. Farben und Formen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte!
Ich kam aus der Operation gerannt, pries Gott, lobte ihn und dankte der Gottesmutter für ihre Führung und Fürsprache. Als ich meine Eltern freudig umarmte, bekannte der Spezialist, der nicht gläubig war, dies sei ein Wunder. Er war nicht in der Lage, diese sofortige Gabe des klaren Sehens direkt nach dem Eingriff zu erklären – auf einem Auge, das nie klare Sehkraft gehabt hatte.
Einen Monat später operierte er das andere Auge, mein linkes Auge. Eine Wiederholung des Wunders schien zu viel erwartet, aber Gottes Segen ist reichlich. Noch einmal, innerhalb von 15 bis 20 Minuten, konnte ich auch auf meinem linken Auge klar sehen. Das Sehvermögen war vollständig wiederhergestellt. Dank der Fürsprache der Gottesmutter und des großen Glaubens und Vertrauens meiner Eltern konnte ich mein Leben als Anwalt beginnen.
Eine Veränderung vornehmen
Ich hatte mir immer gewünscht, Jurist zu werden, aber ich habe mich auch dem Herrn geöffnet. Was hat er von mir verlangt? Ich wusste, dass dieses Wunder ein kostenloses Geschenk war, das nicht verdient werden musste, aber zusammen mit der Gottesmutter fragte ich ihn: „Herr, was ist es, was du von mir willst? Warum hast du meine Sehkraft wiederhergestellt, wenn so viele andere blind bleiben?“ Damit begann eine Zeit der Unterscheidung, als ich nun zu arbeiten begann. Obwohl ich als Anwalt Erfüllung fand und ein Leben in Ehe und Familie anvisierte, erhielt ich während einer Weltjugendtagswallfahrt in meinem Herzen die Berufung zum Ordensleben und zum Priestertum.
Ich fühlte mich vor Angst überwältigt, und es dauerte mehrere Monate, bis ich mich mit meiner Berufung abgefunden hatte. Am 13. Mai, während der Messe zum Fest Unserer Lieben Frau von Fatima in meiner Heimatstadt, bat ich die Gottesmutter: „Wenn es das ist, was dein Sohn von mir will, dann hilf mir, das genauso klar zu sehen, wie du mir geholfen hast zu sehen“. Es war, als würde sich ein Schleier von meinen Augen lüften. Ich wusste, dass ihr Sohn mich zum Ordensleben berief. Ihr Sohn berief mich zum Priestertum. Als ich mich ihren mütterlichen Händen anvertraute, erkannte ich schließlich, dass ich mit den Somasker Priestern mein Leben dem Herrn anvertrauen sollte.
Als ich mein Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams ablegte, weihte ich mich, in Anlehnung an eine alte Tradition unseres Ordens, auch der Muttergottes und fügte ihren Namen, Maria, zu meinem hinzu. Unser Gründer, der heilige Hieronymus Emiliani, war auf wundersame Weise von der Gottesmutter befreit worden, als er vor 500 Jahren in Kriegsgefangenschaft war. Auch ich wurde auf ihre Fürsprache hin von meiner Blindheit befreit, so dass ich mein Leben ganz ihrem Sohn widmen konnte.
Wunder geschehen
Als ich in Rom war, um mich auf mein Theologie-Abschlussexamen vorzubereiten, erkrankte mein Vater an Blutkrebs. Während er sich auf die Behandlung vorbereitete, pilgerte ich nach Fatima, um die Gesundheit meines Vaters der Fürsorge der Muttergottes anzuvertrauen und ihr dafür zu danken, dass sie das Wunder meiner erneuerten Sehkraft erwirkt hatte. Am selben Tag, an dem ich auf Knien zu der Stelle ging, an der sie den Kindern 100 Jahre zuvor erschienen war, entdeckte der Spezialist meines Vaters, dass der Krebs vollständig aus seinem Blut verschwunden war. Wieder einmal hatte die Fürsprache der Gottesmutter auf wundersame Weise ein anderes Familienmitglied wieder gesund gemacht.
Nach Jahren der Mission in Indien, Sri Lanka und Mosambik kehrte ich nach Australien zurück, um mich auf meine feierlichen Gelübde und die Priesterweihe vorzubereiten. Meine Priesterweihe fand im Marienmonat Mai an einem Samstag, ihr zu Ehren, statt. Ich legte mein ganzes Priestertum in ihre mütterlichen Hände. Am nächsten Tag, am Fest Unserer Lieben Frau von Fatima, dem 13. Mai, feierte ich meine erste Messe. Es folgte eine schöne Prozession bei Kerzenlicht zu Ehren Unserer Lieben Frau von Fatima durch die Straßen von Fremantle.
Unsere Freude war übergroß, bis auf dem Höhepunkt unserer Freude meine Mutter schwer erkrankte und als Notfall ins Krankenhaus gebracht wurde. Ich folgte ihr sofort, damit ich ihr das Sakrament der Krankensalbung – das Sakrament der Heilung – geben konnte. Sie war die erste Person, der ich die Krankensalbung gab. Es hat mein Priestertum sehr gestärkt, dass ich ihr dienen konnte – nicht nur als ihr Sohn, sondern als Priester. Die Ärzte dachten, sie hätte einen Herzinfarkt erlitten und gaben ihr Medikamente zur Blutverdünnung. Tatsächlich hatte sie ein Aneurysma, das innerlich blutete.
Dies stellten sie erst nach mehrtägiger Behandlung mit Blutverdünnern fest. Ihre Behandlung führte tatsächlich dazu, dass sie mehr und mehr innere Blutungen bekam. Sie bekam eine Notoperation, nicht in der Erwartung, dass sie überleben würde, aber Gott segnete uns Dank der Fürsprache der Gottesmutter erneut mit einem Wunder. Die Ärzte waren nicht in der Lage zu erklären, wie meine Mutter noch am Leben sein konnte, nachdem sie so viele Tage lang innere Blutungen gehabt hatte. Meine Mutter erklärte ihnen, dass die Gottesmutter für sie Fürsprache eingelegt hatte. „Mein Sohn hat sich ihr geweiht, und als Priester hat er jeden Tag die Heilige Messe für mich gefeiert. Deshalb bin ich geheilt, deshalb ist dieses Wunder geschehen.“
Mama führt den Weg
Diese tiefen Erfahrungen haben meine Verehrung der Gottesmutter von Schönstatt vertieft. Ich ermutige dich, dein Leben ihrer himmlischen Fürsprache anzuvertrauen. Ich kann die Wunder bezeugen, die geschehen, wenn sie bei ihrem Sohn für uns Fürsprache einlegt. Sie, die unbefleckt empfangen hat, erhielt von Empfängnis an die Gnaden, die ihr Sohn am Kreuz erwirkt hat. Sie konnte „Ja“ sagen, bevor unser Herr sein Einverständnis zu seiner Passion und seinem Tod am Kreuz gegeben hat. Der Wunsch unserer seligen Mutter, dem Paar in Kanaa zu helfen, bewirkte das erste Wunder unseres Herrn. Das Herz der Gottesmutter war von Schmerz durchbohrt (Lk 2,35), als sich ankündigte, dass das Herz unseres Herrn am Kreuz mit einer Lanze durchbohrt werden würde (Joh 19,34). So zeigt sie uns, wie wir Jesus in all unseren Freuden und Leiden folgen sollen und alles ihr anvertrauen können.
'Du bist wahrhaftig, vollkommen, großartig… so, wie Gott sagt, dass du es bist!
Wellen der Verzweiflung
Im Jahr 2011, kurz vor den Weihnachtsferien, bekam ich eine mysteriöse Krankheit. Keiner der Ärzte konnte feststellen, was es war. Am 23. Dezember begann ich zu zittern und zu bibbern. Ich fühlte enorme Schmerzen um meinen Kopf herum, meinen Nacken und meine Arme, also legte ich mich ins Bett – in der Annahme, dass das noch vor dem Weihnachtstag vorüber sein würde. Nun, das war es nicht.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag war ich in der Notaufnahme und hatte noch größere Schmerzen. Der Schmerz wanderte von meinem Kopf über die Schultern in die Arme und in die Beine. Der Arzt in der Notaufnahme vermutete, es könnte Polymyalgia Rheumatica sein – etwas, für das es kein Heilmittel gibt. Sie schickten mich mit einem Rezept für Schmerzmittel und Prednison nach Hause.
Im Laufe der Woche besserte sich mein Zustand nicht, und ich begann zu ahnen, dass ich nicht mehr zum Unterricht zurückkehren würde. Es waren nicht nur körperliche Schmerzen, mit denen ich zu kämpfen hatte. Ich kämpfte auch mit Verzweiflung. Ich fühlte, wie Wellen der Depression mich regelmäßig überrollten. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ich damit für den Rest meines Lebens leben sollte.
Ein einfaches Gebet
Ich habe jeden Tag mit meinem geistlichen Leiter telefoniert. Irgendwann sagte ich ihm: „Das müssen die Menschen, denen ich diene, jeden Tag erleben.“ Mein Dienst als Diakon gilt jenen, die an einer psychischen Krankheit leiden. Dieses Leiden gab mir einen kurzen Einblick von innen auf den dunklen und schwierigen Weg, den sie ihr Leben lang gehen müssen. Ich gewann eine viel tiefere Wertschätzung für ihr edelmütiges Leben durch die Anteilnahme an den Leiden Christi.
Mein geistlicher Begleiter drängte mich zum Gebet: „In deine Hände, Herr, lege ich meinen Geist. In deine Hände, Herr, empfehle ich meinen Geist“. Diese Verse sind Teil des Nachtgebetes aus dem Brevier, deshalb bete ich diese Zeilen schon seit Jahren. Aber wenn wir bestimmte Gebete oft wiederholen, können wir das Gefühl für ihre tiefe Bedeutung verlieren. Ich hatte im Zusammenhang mit meiner Krankheit nie an dieses Gebet gedacht. Deshalb habe ich es dann mit umso größerer Konzentration gesprochen. Mit anderen Worten: „In deine Hände, Herr, lege ich meinen Geist; tu mit mir, was du willst. Wenn es dein Wille ist, dass ich nie wieder ins Klassenzimmer zurückkehre, dann soll es so sein.”
In dieser Nacht schlief ich gut. Ich wachte in einem Geist großer Freude auf. Ich hatte immer noch große Schmerzen, aber die Dunkelheit war fort. Bald darauf begannen die Schmerzen nachzulassen, und schließlich, nachdem ich langsam vom Prednison entwöhnt worden war, konnte ich wieder ins Klassenzimmer zurückkehren und weitere 8 Jahre unterrichten. Weder mein Hausarzt noch einer der Spezialisten, die ich damals aufsuchte, entdeckten je, was mir solche Qualen bereitet hatte. Die letzte Fachärztin, die ich sah, versicherte mir, dass es keine Polymyalgia Rheumatica gewesen sei – obwohl sie nicht wusste, was es war. Wahrscheinlich nur eine Art Virus.
Der Geschmack des Leidens
Im Laufe der Jahre habe ich auf diese Erfahrung als einen großen Segen, als ein Geschenk, zurückgeblickt. Sie hat mir geholfen, die psychisch Kranken, die ich besuche, in einem anderen Licht zu sehen. Ich bekam einen Vorgeschmack auf das, was sie jeden Tag und Jahr für Jahr erleiden. Ein Verständnis für ihre Not zu bekommen war wesentlich, um ihnen in ihrer Not Gesellschaft zu leisten. So, wie mein Seelenführer mich in dieser schwierigen Zeit begleitet hat.
Genau darum geht es in der Fleischwerdung der zweiten Person der Dreifaltigkeit. Der Sohn Gottes nimmt die menschliche Natur an und tritt in die menschliche Finsternis ein. Dadurch verbindet er sich selbst mit dem menschlichen Leiden.
Er ist gekommen, um sein Licht in unsere Dunkelheit und sein Leben in unseren Tod zu bringen, so dass wir, wenn wir leiden, nicht mehr allein leiden und nicht mehr allein sterben. Wir können ihn inmitten unseres Leidens finden, und wir können ihn in den Qualen unseres eigenen Todes finden. Was wir finden, ist eine unerschöpfliche Barmherzigkeit, die uns verbindet und uns in unserem Leiden und Sterben Gesellschaft leistet.
Wahre Liebe entdecken
Die göttliche Gerechtigkeit hat sich in der Person Christi als göttliche Barmherzigkeit offenbart. Die Barmherzigkeit Gottes offenbart sich in seiner Passion, seinem Tod und seiner Auferstehung. Obwohl wir es nicht verdienen, offenbart Gott, der das ewige Leben selbst ist, die grenzenlosen Tiefen seiner Barmherzigkeit, indem er am Kreuz stirbt. Durch seinen Tod zerstört er die Dauer, die Dunkelheit und die Verzweiflung des Todes.
Das hätte er auch getan, wenn du oder ich der einzige Mensch wäre, der vom ewigen Tod erlöst werden müsste. Gott liebt nicht die Menschheit im Allgemeinen. Nein, er liebt jeden einzelnen Menschen, als ob es nur einen von uns zu lieben gäbe. Auch wenn Gott nicht in jedem Augenblick unseres Lebens unsere Aufmerksamkeit hat, so hat doch jeder einzelne Mensch seine ungeteilte Aufmerksamkeit in jedem einzelnen Augenblick seiner Existenz. So sehr wird jeder Mensch von Gott geliebt.
Bring deine Ängste zum Schmelzen
Das Leben ist ein Lernen, diese vollkommene Liebe zu entdecken. Zu viele von uns fürchten sich davor, sich von dieser Liebe berühren zu lassen, denn sie ist wie die Sonne, die alles erhitzt, was unter ihren Strahlen verbleibt. Sie bringt unsere tiefsten Widerstände zum Schmelzen, aber für einige von uns sind Klagen zu einem wesentlichen Teil ihrer Identität geworden, so dass wir dieser Liebe ausweichen. Die vollkommene Liebe Gottes wird auch unsere Ängste schmelzen lassen, aber einige Menschen klammern sich an ihren Befürchtungen fest, weil ihre Haltung der Selbstverteidigung ein fester Bestandteil ihrer Persönlichkeit ist. Um diese Liebe anzunehmen, müssen wir die völlige Unabhängigkeit loslassen, damit der Herr uns als seine Kinder führen kann. Widerstände, Ängste und völlige Unabhängigkeit loszulassen, kann dazu führen, dass wir uns verloren fühlen, aber natürlich sind wir nicht verloren. Wir sind gefunden worden.
Die Barmherzigkeit Gottes, die sich in Christus offenbart – in seiner Menschwerdung, seinem Leiden, seinem Tod und seiner Auferstehung – ist vollständig und unerwartet. Wir sehen diese Barmherzigkeit im Bild des Kreuzes. Wir müssen zulassen, dass dieses Bild seiner unbegreiflichen Barmherzigkeit von außen nach innen wandert. Von einem Objekt, das wir äußerlich betrachten, zu einem Licht und einer Liebe, die wir von unserem Inneren her kennen. Das zu erreichen, dauert ein ganzes Leben. Doch der Tag, an dem wir beginnen, diesen Weg zu gehen, ist der Tag, an dem wir beginnen zu leben.
'Wenn Sie es durch die Nacht schaffen, bricht ein heller Tag an. Alles wird gut werden, wenn Sie an IHM festhalten.
Voller Panik
Als die Pandemie hereinbrach, hat sie unser Leben, unser Zuhause und unsere Gegebenheiten umgeworfen wie ein Orkan. Plötzlich: haltet Abstand; wascht eure Hände; bleibt zu Hause und haltet euch von allen fern – das wurden die Mantras des Tages. Wir bekamen Angst vor der Zukunft, vor dem Menschen, der vorbeikommt, oder vor dem Kratzen im Hals, das wir morgens als erstes spüren.
Habe ich Covid-19? Hat mein Mann es? Ist es bei mir im Haus? Angst und Furcht standen im Mittelpunkt, als die Menschen wisperten: „Du wirst krank und stirbst allein, ohne dass deine Familie um dich herum ist. Du wirst nicht mehr in der Lage sein, deine Familie zu ernähren oder die Rechnungen zu bezahlen“. Immer neue Informationen über die jüngsten Einschränkungen und Vorhersagen der Todeszahlen füllten unsere Nachrichtensendungen und verstärkten unsere Panik, als wir unter der Last des unsichtbaren Unheils, das uns von allen Seiten bedrohte, taumelten. “Wir werden das überstehen”; “Wir stecken da alle gemeinsam drin”, wurde uns gesagt – aber wo ist Gott? Warum ist all dies geschehen?
Unbeschreibliche Qualen
Vor vielen Jahren überkamen mich Angst und Panik, ich erlebte einen absoluten Tiefpunkt. Ein Kinderneurologe sagte meinem Mann und mir, dass unser dreieinhalbjähriger Sohn an einer seltenen Krankheit sterben würde und dass wir nichts dagegen tun könnten. Seine Worte erschütterten mich. Sie trieben mich in die Tiefe der Verzweiflung, zwangen mich in die Knie, und ich flehte zu Gott um das Leben meines Sohnes. Verzweifelt bat ich unseren örtlichen Priester um Rat. Er riet mir, dass ich beten lernen und meiner Familie das Beten beibringen sollte. Das war nicht der Trost, den ich suchte.
Die Hoffnung nicht verlieren
Mein Mann und ich suchten die beste Spezialistin der Welt für diese spezielle Krankheit auf. Sie sagte uns unverblümt: „Wir kennen die Ursache nicht, also gibt es keine Heilung, aber ich werde versuchen, Ihnen zu helfen.” Mein Sohn wurde in ein großes Kinderkrankenhaus in Chicago eingeliefert – zweitausend Meilen von unserem Zuhause entfernt, wo das quälende Warten weiterging. Eines Tages wurde mein Sohn ohnmächtig, nachdem er bei einem verpatzten Versuch, eine Infusion zu legen, immer wieder mit einer Nadel gestochen wurde.
Als ich schluchzend zu Boden sank, reichte mir eine Frau ihre Hand, um mich hochzuziehen. Ihre Augen waren voller Liebe und Mitgefühl, als sie mich fragte: „Haben Sie heute Morgen gefrühstückt? Haben Sie Make-up aufgelegt?“
Ich starrte sie ungläubig an. Machte sie Witze? „Nein.“
„Was hat Ihr Sohn für eine Krankheit?“, fragte sie. Als ich es ihr sagte, meinte sie: „Gut, für Sie gibt es Hoffnung“, dann zog sie den Vorhang zurück und enthüllte einen etwa 12-jährigen Jungen im nächsten Bett. „Das ist mein Sohn Charles. Er hat einen doppelten Gehirntumor. Sie haben ihn gerade operiert, konnten ihn aber nicht entfernen. Die Operation hat ihm die Fähigkeit zu sprechen genommen.“
„Was werden sie jetzt tun?“ Ich rang nach Luft. „Nichts. Sie haben ihm zwei Monate gegeben.“ Ich war schockiert, aber sie fuhr fort: „Ich stehe jeden Morgen auf, schminke mich und frühstücke, nicht für mich, sondern für den kleinen Jungen dort drüben, und ich bete `Danke, Jesus, dass ich heute meinen Sohn Charles habe. Das ist alles, was zählt.´“
Ich war sprachlos. Sie hatte keine Hoffnung, aber sie war trotzdem hoffnungsvoll. Bei mir gab es Hoffnung, aber ich war ein Wrack. In den nächsten acht Tagen sah ich zu, wie sie von Raum zu Raum ging und Freude und Hoffnung verbreitete, während sie nach den anderen leidenden Familien sah. Es war unglaublich. Wie konnte sie das tun, während ihr Sohn stumm in seinem Krankenhausbett lag und mein Sohn unaufhörlich mit ihm über Star Wars sprach?
Auf dem Weg durch den Feuerofen
Nach der Rückkehr unseres Sohnes nach Hause schickte mein Mann Charles eine signierte Gator-Fussballmütze, da wir herausgefunden hatten, dass Charles die Gators liebte. Leider hörten wir nie wieder etwas von Charles oder seiner Mutter.
Als es unserem Sohn endlich besser ging, betete ich dennoch beharrlich weiter. Unsere früheren Träume und Ambitionen waren alle verschwunden. Wir blieben voller Anspannung und mussten zusehen, wie es unserem Sohn besser ging, wie er rückfällig wurde, wie es ihm besser ging, wie er rückfällig wurde. Wieder und wieder, auf und ab, beobachtend, wartend, betend, hoffend.
Etwa zwei Jahre später, als wir wieder einmal auf dem Krankenhauskorridor standen und auf die Blutergebnisse warteten, hörte ich meinen Namen. Ich drehte mich um und freute mich, Charles und seine Mutter zu sehen! Er lief auf unseren Sohn zu, hob ihn hoch, wirbelte ihn herum und sagte: „Damals konnte ich nicht mit dir reden, aber jetzt kann ich mit dir reden.” Seine Mutter sah mich mit Tränen in den Augen an, als sie erklärte: „Er ist nicht die Nummer eins im Basketballteam und er ist kein Einser-Schüler, aber ich danke Jesus. Ich habe heute meinen Charles, und das ist alles, was zählt.“ Selbst ein doppelter Hirntumor war nicht groß genug, um den Willen Gottes aufzuhalten! Als ich ihren Glauben bewunderte, hörte ich im Herzen die Worte aus der Schrift:
„Weißt du es nicht, hörst du es nicht? Der HERR ist ein ewiger Gott, der die Enden der Erde erschuf. Er wird nicht müde und matt, unergründlich ist seine Einsicht. Er gibt dem Müden Kraft, dem Kraftlosen verleiht er große Stärke. Die Jungen werden müde und matt, junge Männer stolpern und stürzen. Die aber auf den HERRN hoffen, empfangen neue Kraft, wie Adlern wachsen ihnen Flügel. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt.“ (Jes 40, 28-31)
Mein Sohn sollte eigentlich das Alter von 4 Jahren nicht erreichen aber er hat es geschafft. Erst ging er in den Kindergarten, dann in die weiterführende Schule. Das Gymnasium schloss er mit ausgezeichneten Noten ab. Heute steht er am Ende eines Doktorats in Theologie. Er war sein ganzes Leben lang immer wieder krank, deshalb bin ich ständig auf den Knien gewesen. Der Pfarrer hatte Recht. Das Leiden hat mich im Gebet gehalten und mich gelehrt, wie klein ich bin, wie wenig Kontrolle ich habe und was wirklich zählt. Mein Leben ist nicht das Leben, das ich mir vorgestellt habe, aber wenn ich zurückblicke, sehe ich, dass so viele Segnungen durch dieses Leiden entstanden sind. Es hat mein Herz zärtlich gemacht und mir offenbart, dass ich, egal was kommt, es mit Gott an meiner Seite durchstehen werde. Ich werde Jesus weiterhin für alles, was kommt, danken, denn ich weiß, dass ich, egal wie hoffnungslos die Dinge auch scheinen mögen, auf Gottes Güte vertrauen kann, dass er für meine Familie und für mich sorgt.
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