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Jun 20, 2022 737 0 Shalom Tidings
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Fromme Gedanken : Alle Geschöpfe kennen die Wahrheit

Im zwölften Jahrhundert verbreitete sich die Häresie der Katharer, die die wahre Gegenwart Christi in der Eucharistie leugneten. Ein brillanter Franziskanerbruder namens Antonius argumentierte gegen diese und andere Irrlehren der damaligen Zeit. Da Antonius ein ausgezeichneter Redner mit großem Diskussionsgeschick war, trat er oft jenen entgegen, die die Glaubenswahrheiten leugneten.

Eines Tages bestand ein katharischer Ketzer namens Bononillo während einer öffentlichen Debatte darauf, dass nur ein Wunder ihn von der Gegenwart Christi in der eucharistischen Hostie überzeugen könnte. Bononillo gab an, dass, wenn Antonius Bononillos Maultier dazu bringen könnte, sich vor der Eucharistie zu verbeugen, er glauben würde.

Da keine anderen Methoden der Überredung bei diesem Mann funktionierten, stimmte Antonius zu, dass sie sich in drei Tagen treffen würden, um zu sehen, ob das Maultier dazu gebracht werden könnte, den Leib Christi anzubeten.

Aber Bononillo war kein ehrlicher Mann. Er beschloss, sein Maultier drei Tage lang hungern zu lassen, in der Überzeugung, dass das hungrige Maultier so froh sein würde, einen Heuballen zu sehen, dass es dann der Eucharistie keinerlei Beachtung schenken würde.

Am dritten Tag versammelte sich eine große Menschenmenge, um den Ausgang der Sache zu beobachten. Bononillo brachte sein Maultier zum Stadtplatz, wo Antonius gerade die Messe gefeiert hatte. Er legte dem Maultier einen Ballen zarten Heus unter die Nase und erwartete, dass es zu fressen beginnen würde. Doch Antonius hielt eine geweihte Hostie hoch und rief mit lauter Stimme: „Maultier! Komm her und erweise deinem Schöpfer die Ehre!“

Sofort drehte das Maultier seinen Kopf und ging auf Antonius zu. Doch was dann geschah, war schockierend: Als das Maultier sich der Eucharistie näherte, winkelte es seine Vorderbeine an und kniete sich anbetend nieder!

Als Bononillo dieses wundersame Verhalten sah, kniete er neben dem frommen Maultier nieder und bekannte seinen Glauben an die wirkliche Gegenwart Christi in der heiligen Eucharistie. In der Folge kamen viele andere, die von der katharischen Häresie verführt worden waren zum Glauben an die wahre Gegenwart Christi im Allerheiligsten Sakrament.

Bruder Antonius ist heute einer unserer beliebtesten Heiligen. An ihn wenden sich die Menschen, um durch seine Hilfe verlorene Gegenstände wieder zu finden. Dieser liebe Heilige aus Padua ist nicht nur der Patron der verlorenen Gegenstände, sondern wegen seiner großen Gelehrsamkeit und Weisheit und seiner Liebe zu den Evangelien wurde er sogar zum Kirchenlehrer ernannt. Wir feiern seinen Gedenktag am 13. Juni.

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