Startseite/Engagieren/Artikel
Aktuell Artikel
„Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.“ (Johannes 1,14)
Das erste Mal, dass ich Anne bemerkte, war in der Kirche während der Heiligen Messe. An Wochentagen besuche ich immer den Gottesdienst in einer kleinen Kapelle mit nur zwei Sitzreihen. Da siehst du jeden Tag dieselben Leute, so dass du irgendwann jeden kennst. Anne schien gelegentlich zu zittern. Zuerst nahm ich an, dass sie die Parkinson-Krankheit hatte. Bei näherer Betrachtung stellte ich jedoch fest, dass sie dieses Problem nur beim Empfang der Heiligen Kommunion hatte. Ihr Körper, insbesondere ihre Hände, zitterten, als sie die Hostie vom Priester entgegennahm. Das Zittern dauerte einige Minuten an.
Eines Tages beschloss ich, Anne nach ihrer Reaktion bei der Kommunion zu fragen. Anne erklärte freundlicherweise dieses ungewöhnliche Geschenk. Ihr Zittern hatte nichts mit einer Krankheit zu tun, obwohl viele Leute das annahmen. Die Reaktion ihres Körpers war ihr ein wenig peinlich, weil sie damit unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich zog. Dieses Phänomen hatte vor einigen Jahren begonnen, als sie plötzlich das Ausmaß dessen erkannt hatte, was es bedeutet, den Leib Christi zu empfangen. Jesus, der Sohn Gottes, war um unseretwillen Mensch geworden. Voller Gnade und Wahrheit lebte er unter uns. Er starb als Opfer für unsere Sünden. Anne sagt, dass seit diesem Moment der Erkenntnis ihr Körper jedes Mal unwillkürlich zittert, wenn sie die Kommunion empfängt. Annes Ehrfurcht vor der Eucharistie vermittelte mir eine neue Wertschätzung für dieses Sakrament.
Der heilige Augustinus beschrieb ein Sakrament als ein ‚äußeres und sichtbares Zeichen einer inneren und unsichtbaren Gnade‘. Wie oft aber erkennen wir diese Zeichen der Gnade? Wenn wir die Sakramente auf bloße Rituale reduzieren, entgeht uns das Bewusstsein der liebenden Gegenwart Gottes. Die heiligen Realitäten können nur von denjenigen richtig gewürdigt werden, die wirklich auf sie achtgeben.
Herr Jesus, ich bitte dich, dass du mir eine tiefe Ehrfurcht vor allem schenkst, was heilig ist. Lass mich Christus in allem, was ich bin und tue, verkörpern. Forme mich zu einem lebendigen Sakrament – zu einem äußeren und sichtbaren Zeichen deiner inneren und unsichtbaren Gnade. Amen
Nisha Peters ist Redaktionsmitglied von Shalom Tidings und schreibt außerdem ihre tägliche Andacht Spiritual Fitness unter susannapeters.substack.com.
Im Alter von sechs Jahren beschloss ein kleines Mädchen, dass sie die Wörter "Gefängnis" und "gehängt" nicht mochte. Die Kleine ahnte nicht, dass sie im Alter von 36 mit Häftlingen in der Todeszelle arbeiten würde. 1981 machten die schockierenden Morde an zwei kleinen Kindern Schlagzeilen in Singapur und der ganzen Welt. Die Ermittlungen führten zur Verhaftung von Adrian Lim, einem Medium, das Kinder sexuell missbrauchte, erpresste und kontrollierte, indem er ihnen übernatürliche Kräfte vorgaukelte und sie mit einer Elektroschock-'Therapie' quälte. Eine von ihnen, Catherine, war eine Studentin von mir, die nach dem Tod ihrer Großmutter wegen Depressionen zu ihm gegangen war. Er schickte sie auf den Strich und missbrauchte ihre Geschwister. Als ich hörte, dass sie angeklagt wurde, an den Morden beteiligt gewesen zu sein, schickte ich ihr einen Brief und ein schönes Bild vom Herzen Jesu. Sechs Monate später schrieb sie zurück und fragte: „Wie kannst du mich lieben, wenn ich so schlimme Dinge getan habe?“ In den nächsten sieben Jahren besuchte ich Catherine jede Woche im Gefängnis. Nach monatelangem gemeinsamen Gebet wollte sie Gott und all die Menschen, die sie verletzt hatte, um Vergebung bitten. Nachdem sie ihre Sünden gebeichtet hatte, hatte sie einen solchen Frieden, dass sie wie ein neuer Mensch war. Als ich ihre Bekehrung miterlebte, war ich außer mir vor Freude, aber mein Dienst an den Gefangenen hatte gerade erst angefangen! Zurück zu den Wurzeln Ich wuchs in einer liebevollen katholischen Familie mit 10 Kindern auf. Jeden Morgen gingen wir alle zusammen zur Messe, und meine Mutter belohnte uns dann mit einem Frühstück in einem Café in der Nähe der Kirche. Aber nach einer Weile ging es uns gar nicht mehr um die Nahrung für den Körper, sondern nur noch um Nahrung für die Seele. Meine Liebe zur Eucharistie begann hier in diesen frühmorgendlichen Messen mit meiner Familie, in denen der Samen meiner Berufung gesät wurde. Mein Vater gab jedem von uns das Gefühl, besonders geliebt zu sein, und wir liefen ihm immer freudig in die Arme, wenn er von der Arbeit zurückkam. Während des Krieges, als wir aus Singapur fliehen mussten, unterrichtete er uns zu Hause. Jeden Morgen brachte er uns Phonetik bei und bat uns, eine Passage zu wiederholen, in der jemand im Gefängnis von Sing Sing zum Tode verurteilt wurde. Im zarten Alter von sechs Jahren wusste ich bereits, dass ich diese Passage nicht mochte. Als ich an der Reihe war, sagte ich stattdessen das ‚Gegrüßet seist du, Königin‘ auf. Damals ahnte ich noch nicht, dass ich eines Tages mit Gefangenen beten würde. Es ist nie zu spät Als ich anfing, Catherine im Gefängnis zu besuchen, zeigten mehrere andere Gefangene Interesse an dem, was wir taten. Wann immer ein Gefangener um einen Besuch bat, freute ich mich, ihn zu treffen und ihm von Gottes liebender Barmherzigkeit zu erzählen. Gott ist ein liebevoller Vater, der immer darauf wartet, dass wir Buße tun und zu ihm zurückkehren. Ein Gefangener, der das Gesetz gebrochen hat, gleicht dem verlorenen Sohn, der zur Besinnung kam, als er den Tiefpunkt erreichte und erkannte: „Ich kann zu meinem Vater zurückkehren." Als er zu seinem Vater zurückkehrte und ihn um Vergebung bat, kam der Vater entgegengerannt, um ihn willkommen zu heißen. Es ist nie zu spät für jemanden, seine Sünden zu bereuen und zu Gott zurückzukehren. Die Liebe umarmen Flor, eine philippinische Frau, die des Mordes angeklagt war, erfuhr durch andere Gefangene von unserem Dienst. Ich besuchte und unterstützte sie, als sie gegen ihr Todesurteil Berufung einlegte. Nach der Ablehnung ihrer Berufung war sie sehr wütend auf Gott und wollte nichts mehr mit mir zu tun haben. Wenn ich an ihrer Tür vorbeiging, sagte ich ihr, dass Gott sie immer noch liebte, egal was geschah, aber sie saß verzweifelt da und starrte an die leere Wand. Ich bat meine Gebetsgruppe, die Novene zur Mutter der immerwährenden Hilfe zu beten und ihre Leiden speziell für sie aufzuopfern. Zwei Wochen später hatte Flor einen plötzlichen Sinneswandel und bat mich, mit einem Priester wiederzukommen. Sie sprudelte vor Freude, weil die Gottesmutter ihre Zelle besucht und ihr gesagt hatte, dass sie keine Angst haben müsse, weil sie bis zum Ende bei ihr bleiben würde. Von diesem Moment an, bis zu ihrem Tod, war nur noch Freude in ihrem Herzen. Ein anderer denkwürdiger Insasse war ein australischer Mann, der wegen Drogenhandels inhaftiert war. Als er hörte, wie ich einem anderen Häftling ein Marienlied vorsang, war er so berührt, dass er mich bat, ihn regelmäßig zu besuchen. Seine Mutter blieb sogar bei uns, als sie aus Australien zu Besuch kam. Schließlich bat er auch darum, als Katholik getauft zu werden. Von diesem Tag an war er voller Freude, auch als er zum Galgen ging. Der Aufseher dort war ein junger Mann, und als der ehemalige Drogendealer in den Tod ging, kam dieser Offizier auf ihn zu und umarmte ihn. Das war so ungewöhnlich, und wir hatten das Gefühl, dass der Herr selbst diesen jungen Mann umarmte. Man kann einfach nicht anders als die Gegenwart Gottes an diesem Ort zu spüren. Ich weiß sogar, dass jedes Mal die Mutter Gottes und Jesus da sind, um sie in den Himmel aufzunehmen. Es ist eine Freude für mich, wirklich zu glauben, dass der Herr, der mich berufen hat, mir treu geblieben ist. Die Freude, für ihn und für sein Volk zu leben, ist weitaus lohnender als alles andere.
Von: Sr. M. Gerard Fernandez RGS
MehrMan sagt, dass sich Perlen um ein unerwünschtes fremdes Objekt herum bilden, das in die starke Schutzschale eindringt. Sobald ein Fremdkörper in die Auster eingedrungen ist, sondert sie Schichten der gleichen leuchtenden Substanz ab, die auch für den innersten Teil ihrer eigenen Schale verwendet wird. Dies geschieht in konzentrischen Schichten, bis sich schließlich eine glänzende runde Perle bildet. Austern sind kein schöner Anblick, und die Herstellung einer Perle ist nicht der eigentliche Zweck einer Auster. Doch im Zuge des Selbstschutzes und des Überlebens baut sich die Auster um einen unerwarteten Eindringling herum auf und bringt etwas Schönes hervor. Kann mir die Auster, wenn inmitten meines reibungslosen Lebens unerwünschte Eindringlinge in mein Herz und meine Seele drängen und mich von innen aufzufressen drohen, etwas sagen? Wenn Misserfolge, unüberwindliche Hindernisse und irgendeine Last zufällig oder freiwillig an mir hängen bleiben, kann ich dann eine dünne Schicht meines innersten Wesens um sie herum absondern? Ich habe festgestellt, dass, wenn ich mich genug bemühe, mich auf den Geber der ewigen Liebe zu konzentrieren, mein innerstes Wesen langsam mit seinem Wesen erfüllt wird. Wenn ich endlose Stunden lang die Eucharistie mit purer Dankbarkeit betrachte, wenn ich die Hostie mit größter Sehnsucht in meine Seele aufnehme, wenn ich mich zu Seinen Füßen setze und Ihm vertrauensvoll zuhöre, dann wird diese sich selbst schenkende Liebe langsam meine Seele erfüllen. Von da an wird diese Liebe in mir jede kleine Unruhe, die eindringt und meinen Frieden zu stören droht, Schicht für Schicht überdecken. Mit der Zeit werden kostbare Perlen von heiligem Glanz von der Hand des Experten hervorgeholt und viele Leben damit verschönern.
Von: Maria Teres Sebastian
MehrPrüfungen im Leben können anstrengend sein. Aber das Leben bietet uns Zeichen, die uns helfen zu kämpfen … und zu überleben. Im Laufe der Jahre als geistliche Begleiterin haben mir viele Menschen ihre Probleme erzählt. Eine Sache, die sich dabei wiederholte, war das Gefühl dieser Menschen, dass sie sich von Gott in Stich gelassen fühlen oder, dass Gott fern und unnahbar sei, wenn Sie durch schwere Zeiten gehen. „Was mache ich falsch? Warum lässt mich Gott das durchmachen? Wo ist Er in all dem?" Oft denken Menschen, dass ihr Leben problemlos sein wird, sobald sie sich ernsthaft bekehrt haben und Jesus nahegekommen sind. Doch das hat Gott nie versprochen. In der Tat sind Gottes Worte in dieser Hinsicht sehr eindeutig. Dornen und Disteln In Jesus Sirach 2:1 heißt es: „Mein Sohn, wenn du dem Herrn dienen willst, dann mach dich auf Prüfung gefasst." (Das ganze Kapitel ist übrigens sehr lesenswert!) Auch versuchten die Apostel, neue Christen auf diese Wahrheit vorzubereiten, als sie das Evangelium verbreiteten. In Apostelgeschichte 14:22 lesen wir: „Sie sprachen den Jüngern Mut zu und ermahnten sie, treu am Glauben fest zu halten; sie sagten: Durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen.“ Wenn wir in unserer Beziehung zu Gott wachsen und auf seine Worte hören, werden wir mit ernsthaften Herausforderungen und Schwierigkeiten konfrontiert. Wir werden Entscheidungen treffen und Standpunkte einnehmen müssen, die uns unpopulär machen. Die Menschen werden uns missverstehen. Und nicht jeder wird uns mögen. Wenn ihr wollt, dass euch alle mögen, dann vergesst den Versuch, Jesus zu folgen. Warum? Weil das Leben nach dem Evangelium, wie Jesus es uns gepredigt hat, gegen unsere Kultur gerichtet ist. Jesus selbst warnt uns davor: „Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.“ (Johannes 15:18-19) Also müssen wir in diesem Leben durch viele Prüfungen und Nöte gehen. Wie ich den Menschen in der Seelsorge sage, lässt Gott uns in diesen schwierigen Zeiten nie allein. Er möchte uns ermutigen und helfen, damit wir ausharren und gestärkt durch die Stürme des Lebens gehen und noch mehr von seiner tiefen und beständigen Liebe erfahren. Wir können Gott vertrauen! Die Zeichen lesen Denken Sie an das Beispiel des Propheten Elia im Alten Testament. Er stellte sich gegen die Menge und bezog klar Stellung gegen die Vergötterung, als er den falschen Propheten von Baal entgegentrat (1. Könige, 18 und 19). Nach der dramatischen und äußerst erfolgreichen Konfrontation war Königin Isebel wütend und entschlossen, Elia zu töten. Elia fürchtete um sein Leben und floh eilig in die Wüste. Dort brach er unter einem Baum zusammen: erschöpft, deprimiert und bereit zu sterben. Da schickte Gott einen Engel, der ihm Essen und Wasser brachte. Der Engel sagte: "Steh auf und iss, denn die Reise ist zu weit für dich." Gott weiß genau, was wir brauchen. Er wusste, dass Elia nach dem stressigen Ereignis schlafen, essen und sich erholen musste. Der Herr weiß, was du brauchst. Gott will unsere Bedürfnisse stillen und uns ermutigen. Wir müssen jedoch darauf achten, wie er das tut. Ich glaube, wir übersehen oft seine Versuche, mit uns zu kommunizieren. Der Herr sprach zu Elia nicht durch den Wind, das Erdbeben oder das Feuer. Doch im "Klang der Stille" begegnete Elia Gott. Überall Lilien Vor einigen Jahren durchlebte ich eine schwere Zeit. Das Leben fühlte sich sehr schwer und mühsam an. Eines Samstags ging ein Freund von mir reiten und fand in der Wüste eine weiße lilienähnliche Blume, die er mitbrachte und mir schenkte. Am nächsten Tag ging ich in El Paso die Straße entlang und sah eine künstliche weiße Lilie auf dem Boden liegen. Ich hob sie auf und nahm sie mit nach Hause. Am nächsten Tag entdeckte ich eine weitere weiße lilienartige Blume, die in der Nähe eines Bürgersteigs wuchs. Drei weiße Lilien in drei Tagen. Ich wusste, dass dies eine Botschaft des Herrn war, aber ich wusste nicht genau, was er mir damit sagen wollte. Als ich darüber nachdachte, kam mir plötzlich eine Erinnerung in den Sinn. Vor vielen Jahren, als ich als neue Missionarin in unserer Gemeinde anfing, feierten wir eine Messe in unserem Jugendzentrum. Nach der Kommunion betete ich mit geschlossenen Augen. Jemand tippte mir auf die Schulter. Ich schreckte aus meinem Gebet auf, schaute auf und sah den Priester vor mir stehen. Er sagte zu mir: „Der Herr möchte, dass du weißt, dass du in seinen Augen eine Lilie bist". Und dann ging der Priester zurück zum Altar und setzte sich wieder hin. Ich kannte diesen Priester noch nicht gut, und er hat mir nie wieder so eine Botschaft gebracht. Aber ich bewahrte sie in meinem Herzen als besonderes Wort des Herrn an mich auf, das mir Mut machen sollte. Jetzt, so viele Jahre später, kam mir diese Erinnerung wieder in den Sinn, und jetzt verstand ich die Lilien. Der Herr wollte mich in der schweren Zeit ermutigen. Er wollte mich daran erinnern, dass ich seine Lilie bin und dass er mich sehr liebt. Das erfüllte mein Herz mit so viel Frieden und Gewissheit, dass ich nicht allein durch die Stürme gehen würde. Gott würde mich treu hindurch begleiten. Aufmerksam sein Gott kennt dich beim Namen. Du bist sein geliebtes Kind. Er sieht dich und weiß alles, was du durchmachst. Er möchte dir seine Liebe mitteilen, aber die Zeichen kommen leise und sanft. Wir können sie übersehen, wenn wir nicht aufmerksam sind. Auch ich hätte die Botschaft der Liebe mit den Lilien übersehen können. Ich hätte denken können, dass sie nur Zufall waren. Aber ich wusste, dass es mehr als ein Zufall war, und ich wollte die Botschaft erfahren. Gott offenbarte sie mir, als ich in meinem Herzen darüber nachdachte, was sie bedeuten könnte. Und als ich sie verstand, gab sie mir Trost und Kraft zum Durchhalten. Deshalb ermutige ich dich: Halte durch in deinen Anfechtungen. Gib nicht auf! Und halte Ausschau nach den kleinen Zeichen der Liebe und Ermutigung Gottes auf deinem Weg. Ich garantiere dir, dass sie da sind. Wir müssen nur unsere Augen und Ohren öffnen und aufmerksam sein.
Von: Ellen Hogarty
MehrMachen Sie eine praktische Erfahrung, wie das Lernen mit Gott Spaß machen kann! Als ich eines Tages aus unserer Haustür hinausging, um die Mülltonnen hineinzubringen, blieb ich vor Schrecken stehen. Über dem Kanaldeckel neben unserem Haus befand sich eine frische Schlangenhaut. Ich rief sofort nach meinem Mann, da ich ein Problem mit Schlangen habe. Als sich herausstellte, dass es sich um eine tote Schlangenhaut handelte und keine lebenden Schlangen in der Nähe waren, entspannte ich mich und fragte Gott, welche Lektion er mir an diesem Tag vermitteln wollte. Was war das Ganze eigentlich? Ich bin das, was Lehrer einen kinästhetischen Lerner nennen. Ich lerne am besten, wenn ich mich bewege oder mit Dingen interagiere. In letzter Zeit habe ich festgestellt, dass Gott sich mir oft durch materielle Gegenstände offenbart. Auf diese göttliche Pädagogik wird sogar im Katechismus der katholischen Kirche hingewiesen: „Gott, der durch das Wort erschafft und erhält, gewährt den Menschen in den geschaffenen Dingen ein ständiges Zeugnis von sich selbst". (KKK, 54) So schickte Gott zum Beispiel Abraham einen rauchenden Feuertopf und eine brennende Fackel, Jakob einen ringenden Engel und Mose einen brennenden Busch. Gott schickte zu Noah erst eine Taube mit einem Olivenzweig und dann einen Regenbogen, etwas Tau zu Gideon und einen Raben mit Brot und Fleisch zu Elia. Der Gott Abrahams, der Gott Jakobs und der Gott des Moses ist auch unser Gott. Warum sollte der Gott der Schöpfung nicht die sichtbare, greifbare Materie der Erde benutzen, um die unsichtbaren und ungreifbaren Realitäten des Himmels zu vermitteln? Pater Jacques Philippe schrieb: "Wir sind Wesen aus Fleisch und Blut, und wir brauchen fühlbare Träger, um Zugang zu den spirituellen Realitäten zu haben. Gott weiß das, und das erklärt das ganze Mysterium der Inkarnation." ( Zeit für Gott, S. 65) Gott kann uns Botschaften über ein Nummernschild oder einen Autoaufkleber schicken. Letzte Woche hat mich die Aufschrift „Bleib dran“ auf der Rückwand eines Lastwagens angesprochen. Sie erinnerte mich an die Erkenntnis aus der Predigt, die ich an jenem Morgen gehört hatte - dass wir berufen sind, das Evangelium immer weiter zu tragen. Gott kann auch die Natur benutzen, um uns zu belehren. Als ich kürzlich Kirschen pflückte, wurde ich daran erinnert, dass die Ernte groß ist und es nur wenige Arbeiter gibt. Ein stürmischer Tag erinnert uns vielleicht daran, dass „wir von einer großen Wolke von Zeugen umgeben“ sind (Hebräer 12,1). Ein schöner Vogel oder ein traumhafter Sonnenuntergang könnten Gottes Weg sein, um unseren erschöpften Geist zu beleben. Immer, wenn mich etwas besonders überrascht, versuche ich Gott zu fragen, welche Lektion er mir damit erteilen will. Neulich Abend zum Beispiel, als ich darüber nachdachte, ob ich aufstehen sollte, um nach meiner Tochter zu sehen, fiel plötzlich ein Gebetstext zu Ehren der heiligen Monika, einer Schutzpatronin der Mütter, von meiner Kommode. Ich bin sofort aufgestanden und habe nach ihr gesehen. Oder das eine Mal, als ich in den frühen Morgenstunden aufwachte und mich gedrängt fühlte, einen Rosenkranz für ein kürzlich verstorbenes Familienmitglied zu beten, und erfreut war, dabei die schönste Sternschnuppe zu sehen. Manchmal sendet Gott seine Botschaft durch andere Menschen. Wie oft haben Sie schon eine Karte, einen Anruf oder eine SMS von jemandem erhalten, die genau die Ermutigung brachten, die Sie gerade brauchten? Lernstil Eines Sommers, als ich auf einer Radtour darüber nachdachte, ob ich mein Bibelstudium abbrechen sollte, traf ich eine Freundin. Aus dem Nichts heraus erwähnte sie, dass sie ihr Bibelstudium weiterführen wolle, denn wenn man einmal mit etwas aufhört, sei es sehr schwer, es wieder in die Gänge zu bringen. Gott kann auch konkrete Gegenstände benutzen, um uns zu disziplinieren oder uns zu helfen, in unserer Jüngerschaft zu wachsen. Eines Morgens stolperte ich über drei große Nägel. Sie waren identisch, aber ich hatte sie an drei verschiedenen Orten gefunden: an einer Tankstelle, in meiner Einfahrt und auf der Straße. Beim dritten Nagel hielt ich inne und fragte Gott, was er mir sagen wollte, und mir wurde klar, dass ich für etwas in meinem Leben Buße tun musste. Ich werde nie vergessen, wie ich aus meiner Haustür trat und mir sofort eine riesige Fliege ins Auge flog: Ich spürte, wie Gott mir sagte, ich solle aufhören, mich wie ein Heuchler zu verhalten. Gott lehrt uns die ganze Zeit, und er kommt allen Arten von Lernern entgegen. Was für den einen funktioniert, muss nicht auch für den anderen funktionieren. Manche hören Gott deutlicher in der Messe, andere bei der eucharistischen Anbetung, beim Lesen der Bibel oder in ihrer persönlichen Gebetszeit. Gott ist jedoch immer am Werk und lehrt uns ständig durch unsere Gedanken, Gefühle, Bilder, Schriftstellen, Menschen, Fantasie, Worte der Erkenntnis, Musik und jedes Ereignis unseres Tages. Ich persönlich schätze es, wenn Gott durch materielle Gegenstände kommuniziert, da ich mir die Lektion auf diese Weise besser merken kann. Nun fragen Sie sich vielleicht, was ich durch die Schlangenhaut gelernt habe. Sie brachte mir die folgende Bibelstelle in den Sinn: „Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche. Sonst reißen die Schläuche, der Wein läuft aus und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten“ (Matthäus 9:17). Heiliger Geist, hilf uns bewusster zu werden bei den Lektionen, die du uns heute erteilen willst.
Von: Denise Jasek
MehrBist du auf der Suche nach etwas mehr in deinem Leben? Dann nimm diesen Schlüssel in die Hand, um das Geheimnis zu lüften. Jeden Karsamstag feiert unsere Familie in Vorbereitung auf Ostern eine christliche Version des Seder-Mahls. Dabei essen wir Lammfleisch, Charoset und bittere Kräuter und beten einige der alten Gebete des jüdischen Volkes. „Dajenu“, ein frohes Lied, das von Gottes Güte und Barmherzigkeit während des Auszugs des jüdischen Volkes aus Ägypten erzählt, ist ein wichtiger Teil des Pessach-Seders. Das Wort „Dajenu“ ist ein hebräischer Begriff und bedeutet "es hätte für uns gereicht" oder "es hätte genügt". Das Lied lässt die Ereignisse des Exodus Revue passieren und verkündet: "Hätte Gott uns aus Ägypten herausgeführt und keine Gerichte über die Ägypter verhängt, Dajenu! Das wäre genug gewesen. Hätte er gegen sie gerichtet und nicht gegen ihre Götzen ... Dajenu usw. Jede einzelne von Gottes Barmherzigkeiten hätte ausgereicht. Aber er hat uns alle gegeben! Wie viele von uns verbrachte ich den größten Teil meiner Jugend mit der endlosen Suche nach etwas, das ausreichte oder befriedigte. Da war immer diese unstillbare Sehnsucht - das Gefühl, dass es da draußen noch „etwas mehr" gab, aber ich konnte nie ganz begreifen, was, wo oder wer es war. Ich jagte den typisch amerikanischen Träumen von guten Noten, aufregenden Möglichkeiten, wahrer Liebe und einer erfüllenden Karriere hinterher. Aber all das hinterließ bei mir nur ein Gefühl der Unerfülltheit. Als ich ihn gefunden habe Ich erinnere mich daran, wie ich endlich fand, wonach ich suchte. Ich war 22 und traf authentische Christen, die aktiv versuchten, Jesus nachzufolgen. Ihr Beispiel half mir, meinen eigenen christlichen Glauben stärker zu verinnerlichen, und ich fand endlich den Frieden, nach dem ich mich gesehnt hatte. Jesus war derjenige, nach dem ich gesucht hatte. Ich fand ihn, indem ich anderen diente, indem ich ihn anbetete, inmitten seines Volkes wandelte, sein Wort las und seinen Willen tat. Zum ersten Mal erkannte ich, dass mein Glaube so viel mehr war als eine Sonntagspflicht. Ich erkannte, dass ich mich ständig in der guten Gesellschaft eines Gottes befand, der sich um mich kümmerte und wollte, dass ich mich um andere kümmere. Ich wollte mehr über diesen liebenden Gott erfahren. Ich schlug meine verstaubte Bibel auf. Ich begab mich auf eine Missionsreise nach Kamerun in Afrika. Dort lebte ich ein Jahr lang in Solidarität mit den Armen in einem Catholic Worker House. Der "Friede Christi, der alles Verstehen übersteigt", umgab mich und ließ mich nicht mehr los. Ich war so sehr in die Liebe Jesu eingehüllt, dass Leute zufällig auf mich zukamen und mich fragten, warum ich friedlich sei, und mir manchmal sogar folgten. Maria, die heilige Mutter meines Herrn und Erlösers, leitete jeden meiner Schritte. Der Rosenkranz und die tägliche Messe wurden zu unverzichtbaren Zutaten meiner geistlichen Nahrung, und ich klammerte mich sowohl an Maria als auch an Jesus, als wenn mein Leben davon abhinge. Doch irgendwann in der nächsten Phase meines Lebens verlor ich dieses Gefühl von Dajenu wieder, dieses Gefühl der Zufriedenheit und des tiefen Friedens, der alles Verstehen übersteigt. Ich kann nicht genau sagen, wie oder wann. Es geschah allmählich. Während ich ein aktives Leben führte, fünf Kinder großzog und ins Berufsleben zurückkehrte, wurde ich irgendwie von der Hektik des Lebens eingeholt. Ich dachte, ich müsste jeden wachen Moment mit Geschäftigkeit ausfüllen. Es war kein guter Tag, wenn ich nicht etwas oder mehrere Dinge erreicht hatte. Die Taschen der Stille Jetzt, wo meine fünf Kinder größtenteils erwachsen sind, bin ich immer noch versucht, mich mit voller Wucht in die Welt zu stürzen und jede wache Stunde mit Aufgaben zu füllen. Aber der Herr zerrt immer wieder an meinem Herzen, mehr Zeit mit ihm zu verbringen und gezielt Stille in meinen Tag einzubauen, damit ich seine Stimme klar hören kann. Um meinen Geist und mein Herz aktiv vor dem Lärm der Welt zu schützen, habe ich eine Routine entwickelt, die mir hilft, mit Gott in Kontakt zu bleiben. Jeden Morgen bete ich als Erstes (nachdem ich mich um das Nötigste gekümmert und Kaffee getrunken und die Kinder zur Schule gebracht habe) über die Lesungen der Tagesmesse, mache einen Rosenkranz-Spaziergang und besuche die tägliche Messe. Bibel, Rosenkranz, Eucharistie - diese Routine bringt mir Frieden und gibt mir Orientierung, wie ich den Rest des Tages verbringen kann. Manchmal kommen mir beim Beten bestimmte Menschen, Themen und Aufgaben in den Sinn, und ich nehme mir vor, (später am Tag) dieser Person die Hand zu reichen oder für sie zu beten, über dieses Anliegen zu beten oder jene Aufgabe zu erledigen. Ich höre einfach auf Gott und tue das, was ich glaube, dass er an diesem Tag von mir verlangt. Kein Tag ist wie der andere. Manche Tage sind viel voller als andere. Nicht immer reagiere ich so schnell, wie ich könnte, oder liebe so sehr, wie ich es sollte. Aber ich opfere dem Herrn alle meine Gebete, Werke, Freuden und Leiden zu Beginn eines jeden Tages auf. Ich vergebe anderen ihre Verfehlungen und tue am Ende eines jeden Tages Buße für alle Versäumnisse. Mein Ziel ist es, tief in meinem Herzen zu wissen, dass ich ein guter und treuer Diener war und dass mein Herr mit mir zufrieden ist. Wenn ich das Wohlgefallen des Herrn spüre, finde ich tiefen, dauerhaften Frieden. Und Dajenu ... das ist genug!
Von: Denise Jasek
MehrWühlen Sie sich durch diesen Artikel, um eine neue „Rohrumleitung“ für Ihr Gebetsleben auszugraben Vor einigen Jahren hatte meine Schwester in ihrem Haus ein großes Problem mit ihren Wasserleitungen. Es hatte auf dem Grundstück ein unentdecktes Wasserleck gegeben, was dazu führte, dass ihre Wasserabrechnung von $70 auf $400 pro Monat stieg. Sie versuchte mit ihrem Sohn, den Ursprung dieses Lecks zu finden, indem sie viel gruben und aushoben, jedoch blieb dies alles ohne Erfolg. Nach einer erfolglosen tagelangen Suche hatte ein Freund eine Lösung: Seine Idee war es, die Suche nach dem Leck aufzugeben. Stattdessen sollte sie zu dem Kopf der Wasserleitung gehen, eine neue Leitung anbringen und so um jenen Bereich herumleiten, der aufgrund der Wasseransammlung ein Problem darstellte. Eine neue Leitung sollte auf einem neuen Weg verlegt und die alte Leitung entfernt werden. Und so machten sie es auch. Nach einem von harter Arbeit und jeder Menge Buddeln geprägten Tag hatten sie ihren Plan erfüllt. Und Voila! Das Problem war gelöst, und die Wasserabrechnung meiner Schwester sank wieder. Als ich darüber nachdachte, wanderten meine Gedanken zu unbeantworteten Gebeten. Oftmals beten wir für Personen oder Situationen, jedoch scheinen diese Gebete nichts zu bewirken. Die Leitung zu Gottes Ohr scheint „undicht“. Wir beten vielleicht für Personen, dass sie sich bekehren oder wieder zu ihrer Kirche zurückkehren. Oder wir beten um einen Job für jemanden, der länger arbeitslos war. Oder wir beten um Heilung für jemanden, der mit schweren Gesundheitsproblemen zu kämpfen hat. Wie auch immer die Situation ist, sehen wir keine Fortschritte und glauben, dass unsere Gebete verschwendet oder nutzlos sind. Ich erinnere mich, wie ich für einen sehr schwierigen Personalkonflikt innerhalb der Missionsorganisation, für die ich arbeite, gebetet habe. Das war eine stressige Phase, die emotional und körperlich an meiner Energie zehrte. Nichts, was ich auf natürlicher Ebene versuchte, schien es das Problem zu lösen, und meine Gebete um eine Lösung hatten anscheinend keine Wirkung. Eines Tages rief ich verzweifelt im Gebet zu Gott und hörte eine stille, ruhige Stimme in meinem Herzen: „Überlass es mir. Ich werde mich darum kümmern.“ Ich merkte, dass eine Änderung in meiner Herangehensweise notwendig war, eine „Rohrumleitung“ sozusagen. Bis dahin hatte ich versucht, die Situation durch eigene Bemühungen zu lösen: zu vermitteln, zu diskutieren, verschiedene Kompromisse einzugehen und die beteiligten Parteien zu beruhigen. Da aber nichts davon funktioniert hatte und die Sachen nur noch schlimmer wurden, wusste ich, dass ich Gott daran lassen musste. So gab ich ihm mein Okay. „Gott, ich übergebe alles an dich. Tu, was immer du auch tun musst, und ich werde mitmachen.“ Innerhalb der nächsten 48 Stunden war die Situation vollständig gelöst! Atemberaubend schnell traf eine der Parteien eine Entscheidung, die alles veränderte, und der Stress und Konflikt wurden einfach so beseitigt. Ich war fassungslos und konnte nicht glauben, was passiert war. Und was habe ich daraus gelernt? Wenn ich auf eine bestimmte Art und Weise für etwas oder jemanden bete, aber nicht weiterkomme und keine Durchbrüche sehe, muss ich vielleicht die Art und Weise, wie ich bete, ändern. Innezuhalten und den Heiligen Geist zu fragen: „Gibt es einen anderen Weg, wie ich für diese Person beten sollte? Gibt es etwas anderes, worum ich bitten sollte, eine bestimmte Gnade, die sie gerade braucht?“ Vielleicht müssen wir nur eine „Rohrumleitung“ probieren. Anstatt zu versuchen, das Leck oder die Quelle des Widerstands zu finden, können wir beten, dass Gott sie einfach umgeht. Gott ist sehr kreativ (der Ursprung der Kreativität, der wahre Schöpfer) und wenn wir weiter mit ihm zusammenarbeiten, wird er andere Wege finden, um Probleme zu lösen und Gnade zu bringen, an die wir nicht einmal gedacht haben. Lassen Sie Gott Gott sein und geben Sie ihm Raum, sich zu bewegen und zu handeln. In meinem Fall musste ich nur aus dem Weg gehen, in Demut anerkennen, dass das, was ich bisher getan hatte, nicht funktioniert hatte, und mich dem Herrn noch tiefer hingeben, sodass er handeln konnte. Aber jede Situation ist anders. Fragen Sie daher Gott, was er von Ihnen will, und hören Sie auf seine Anweisungen. Befolgen Sie diese so gut wie möglich und überlassen Sie die Ergebnisse seinen Händen. Und denken Sie daran, was Jesus sagte: „Was für Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich.“ (Lukas 18,27)
Von: Ellen Hogarty
MehrVon Stephan Santos Schüchtern Dich die Konflikte in Deinem Leben ein? Übernimm heute noch die Verantwortung und verwandele Deine Konflikte in Segen? Das Buch Jakobus sagt uns, dass wir uns über unsere Versuchungen freuen sollen. Aber ist das möglich - vor allem wenn man das Gefühl hat, in einem Kreislauf festzustecken, und das Beste, was man tun kann, ist, noch einmal tief einzuatmen, bevor man wieder untergetaucht wird? Ist das möglich während einer dreijährigen Pandemie, die viele von uns in einer Weise herausgefordert hat, die wir uns nie hätten vorstellen können? In den letzten Jahren gab es Tage, an denen ich mich wie in einem Film gefühlt habe. Aus Filmen kann man eine Menge lernen; und die besten Filme, die einen mit einem zuversichtlichen Lächeln seufzen lassen, haben nicht immer ein gutes Ende. Sie enthalten eine unterschwellige Wahrheit, die sich durch die gesamte Handlung zieht und sich zu einem Crescendo aufbaut. Solche Filme üben eine unerklärliche Anziehungskraft auf den Zuschauer aus, die ihm zuruft: "Es gibt mehr als das, was du siehst, es gibt eine tiefere Wahrheit". Obwohl es kein Film ist, ist es das, was ich empfinde, wenn ich das Buch Hiob im Alten Testament lese. Wenn die Geschichte nur so lauten würde: "Hiob wurde einer Prüfung unterzogen, verlor alles und bekam mehr zurück, als er vorher hatte", dann würde ich sagen: "Nein danke, ich behalte lieber, was ich habe, und lasse das ganze Trauma aus". Aber hinter all den Prüfungen und Leiden Hiobs verbirgt sich etwas Tieferes. Dieses tiefere Etwas, das sich in Hiobs Botschaft abspielt, kann eine mächtige Ressource für uns alle sein, wenn wir durch die schwindenden Tage des Covid gehen und die anderen Herausforderungen des Lebens erleben. Eingraben Gleich im ersten Vers des Buches erfahren wir, dass Hiob "ein untadeliger und aufrechter Mann war, der Gott fürchtete und das Böse mied". Hiob war ein guter Mensch, ein vorbildlicher Mensch, und wenn jemand vom Unglück verschont bleiben sollte, dann er. Früher hatte ich erwartet, dass mein Lebensweg glatt verlaufen würde, weil ich das Richtige tat, weil ich mein Leben in Gottes Hände gegeben hatte und ihm folgen wollte - zumindest ein bisschen. Aber meine Lebenserfahrung hat es geschafft, diesen Gedanken aus meinem Kopf zu tilgen. Hiob erinnert uns daran, dass Gott niemandem ein leichtes Leben garantiert, nicht einmal seinen Freunden. Gottes einzige Garantie ist, dass er mit uns durch den Kampf gehen wird! Hiob verliert alles, und ich meine alles. Am Ende erkrankt er an einer Hautkrankheit, die Lepra wie ein Ekzem aussehen lässt. Und die ganze Zeit über weigert er sich, Gott zu verfluchen. Vergessen Sie nicht, dass Hiob keine Bibel hat, auf die er zurückgreifen kann. Alles, was er hat, sind Geschichten, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden, wer Gott war und wie er wirkte. Irgendwann traf er eine Entscheidung - dieselbe Entscheidung, die jeder von uns treffen muss: Werden wir dem folgen, was wir nicht sehen können, um zu gewinnen, was wir nicht leugnen können? Nachdem er enorme Qualen und Verluste erlitten hatte, wünschte Hiob, er wäre nie geboren worden. Das war kein leichtfertiger Wutanfall eines Teenagers nach einem Streit zwischen Liebenden und einer Trennung. Hiob war über jede vernünftige Grenze hinausgedrängt worden. Sein ganzer Reichtum war weg, sein ganzes Vieh, sein Land, seine Gebäude, seine Diener und - was am tragischsten war - seine Kinder waren alle tot. Und um noch mehr Salz in die Wunde zu streuen, war seine Hautkrankheit wie ein ständiger Trommelschlag, der ihn an seine Verluste erinnerte. Zur rechten Zeit An diesem Punkt, in Kapitel 38, korrigiert Gott Hiob schließlich. Man könnte meinen, dass dies ein guter Zeitpunkt für Gott, den Tröster, wäre, um ihn in den Arm zu nehmen, oder für Gott, den Kriegskönig, um den Feind in die Schranken zu weisen. Aber stattdessen spricht Gott in Form von Korrekturen. Es mag für uns schwer zu begreifen sein, aber Hiob brauchte diese spezielle Antwort von Gott mehr als jede andere. Wie kann ich das mit Zuversicht sagen? Gott weiß immer, was wir brauchen. Gott gibt uns das, was zu Wachstum, Ganzheit und Erlösung führt - wenn wir es zulassen. Unser Part ist es, zu entscheiden, ob wir darauf vertrauen, dass das, was Gott tut, zu unserem eigenen Wohl ist. Die wunderbare, unterschwellige Wahrheit, die sich hinter Hiobs Geschichte verbirgt, taucht schließlich zu Beginn von Kapitel 42 auf, wo Hiob bekennt: "Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört, aber jetzt hat mein Auge dich gesehen. Darum verleugne ich, was ich gesagt habe, und tue Buße in Staub und Asche." In diesem einen Vers finden wir den Kern von Hiobs Reise. Das Gefühl, dass es mehr gab, als wir sehen konnten, eine tiefere Wahrheit, die wir zwar erahnen, aber nicht benennen konnten, ist nun offensichtlich geworden. Bis zu diesem Punkt hat Hiob von anderen über Gott gehört. Sein Wissen über Gott war ein "Hörensagen". Aber die Verwüstung, die er durchgemacht hat, ist zu einem Weg geworden, der es ihm erlaubt, den einen und wahren Gott direkt zu sehen, mit seinen eigenen Augen. Wenn Gott dir von Angesicht zu Angesicht begegnen wollte, wenn er dir näher sein wollte, als du es dir vorstellen kannst, was wärst du bereit zu ertragen, damit das geschehen kann? Kannst du die letzten zwei Jahre als ein Opfer der Anbetung für Gott betrachten? Siehst du all die Prüfungen in deinem Leben, all die Verluste und Nöte, und erkennst du Gottes geheimnisvollen Willen, der durch sie wirkt? Nimm dir jetzt einen Moment Zeit und bringe Ihm deine Versuchung als Anbetung dar, und dann ruhe in dem Frieden, der auf dich einstürmt!
Von: Stephen Santos
MehrWeißt du nicht, ob du den Sprung in den Glauben wagen sollst? Dann ist das hier für dich. Vor fünf Jahren hatten mein damaliger Freund und jetziger Ehemann und ich eine feste Beziehung, lebten aber furchtbar weit entfernt. Ich wohnte in Nashville, Tennessee und er in Williston, North Dakota – 1503 Meilen voneinander getrennt. Diese Distanz war nicht praktikabel für zwei Menschen Mitte Dreißig, denen der Sinn nach Liebe und Ehe stand. Aber jeder von uns hatte sein eigenes Leben in verschiedenen Staaten. Während unserer Beziehung beteten wir immer wieder gemeinsam und getrennt für unsere Zukunft, besonders zum Thema Entfernung. Nachdem wir die Hingabenovene gebetet hatten, bot ihm sein Arbeitgeber eine Versetzung zurück in seinen Heimatstaat Washington an, und bald entschied auch ich mich, nach Washington zu ziehen, wo wir endlich eine Beziehung in der gleichen Stadt führen konnten. Ein neues Abenteuer Eines Abends, als ich mit einer Freundin plauderte, teilte ich ihr meine Entscheidung mit, nach Washington umzuziehen. Ich war verblüfft, als sie sagte: „Du bist so mutig!“ Ich hätte hundert Worte benutzen können, um meine Entscheidung zu beschreiben, aber „mutig“ wäre nicht dabei gewesen. Ich fühlte mich nicht mutig; es kam mir einfach richtig vor, da die Entscheidung auf Gebet und Erkenntnis gründete. Ich hatte lang und hart für unsere gemeinsame Zukunft gebetet und dabei bemerkt, dass Gott nicht nur mein Herz veränderte, sondern mich auch für dieses neue Abenteuer vorbereitete. Mit der Zeit verloren die Dinge, die mich immer an die Stadt gebunden hatten, in der ich seit zehn Jahren lebte und die ich liebte, an Bedeutung. Schritt für Schritt lösten sich meine Verpflichtungen oder drehten sich in völlig andere Richtungen. Als ich diese Veränderungen wahrnahm, wurde ich immer mehr bereit, von meinem bisher so geschäftigen Leben Abstand zu nehmen und für meine Zukunft zu beten. Ich erlebte eine neue Freiheit, die mir erlaubte, so etwas wie ein gehorsamer Nomade zu werden, der bereit ist, den Aufforderungen des Heiligen Geistes zu folgen. Tu, was richtig ist Wie schon gesagt, kam es mir nie in den Sinn, „mutig“ zu sein. Ich hatte einfach den Eindruck, den richtigen Schritt für mein Leben zu setzen, ohne Rücksicht auf das Unbekannte und trotz des Ausdrucks der Überraschung, der über die Gesichter der Leute huschte, als ich ihnen meine Pläne schilderte. Es stellte sich heraus, dass das auch tatsächlich der nächste richtige Schritt für mein Leben war. Es gehört zum Besten, das ich je getan hatte. Mein Freund und ich heirateten schließlich (nun schon drei Jahre und mehr). Zwei Jahre danach erwarteten wir unser erstes süßes Baby, das wir aber noch im Mutterleib verloren, doch schon im Jahr darauf wurde unser wunderschönes Mädchen geboren. In letzter Zeit musste ich oft daran denken, dass meine Freundin mich „mutig“ genannt hatte. Ihre Bemerkung passt zu einer Passage aus der Heiligen Schrift, die mir immer wieder in den Sinn kommt „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ 2 Tim 1,7. Wenn ich mich für Furcht entschieden hätte und nicht für den Mut, den mir der Heilige Geist gab, hätte ich die Zukunft, die Gott für mich geplant hatte, zunichte gemacht. Wahrscheinlich hätte ich nicht den Mann geheiratet, den Gott für mich ausgesucht hatte. Ich hätte nicht mein Mädchen oder unser Baby im Himmel bekommen. Ich hätte nicht das Leben, das ich heute lebe. Furcht ist verdorben. Furcht ist ein Ablenkungsmanöver. Furcht ist ein Lügner. Furcht ist ein Dieb. Gott gab uns nicht einen Geist der Furcht. Ich ermutige dich, kühn und liebevoll den Pfad des Mutes für das Leben zu wählen, mit einem starken Sinn und der Führung des Heiligen Geistes. Folge den Aufforderungen des Heiligen Geistes und vertreibe die Furcht. Furcht kommt nicht vom Herrn. Reise nicht durch das Leben im Geist der Ängstlichkeit, indem du passiv dein Leben vorbei ziehen lässt. Lebe stattdessen im Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit, sei ein aktiv Handelnder mit dem Heiligen Geist. Sei kühn! SEI MUTIG. Lebe das Leben, das Gott für dich und nur für dich geplant hat.
Von: Jackie Perry
MehrWie mutig bist du für Gott? Vor meinem Eintritt ins Kloster in der Wüste Kaliforniens lebte ich in der Innenstadt von Los Angeles, am Rande der Skid Row in der 5th und Main Street. Die weit verbreitete Obdachlosigkeit ist eine der weniger liebenswerten Eigenschaften von LA. Menschen, die vom Pech verfolgt sind, kommen von weit her, oft mit einem kostenlosen Greyhound-Ticket, um durch die Straßen zu ziehen, wo die Winter weniger unwirtlich sind. Dort betteln sie um eine Möglichkeit, sich aus ihrer Lage zu befreien. Es ist nahezu unmöglich, ein paar Blocks in der Innenstadt zu durchqueren, ohne an die Hoffnungslosigkeit erinnert zu werden, die das tägliche Leben dieser Menschen prägt. Das schiere Ausmaß der Obdachlosigkeit in L.A. hinterlässt bei den Glücklicheren oft das Gefühl, dass sie nichts tun könnten, um das Problem zu beseitigen. So entscheiden sie sich für die Strategie, jeglichen Blickkontakt zu vermeiden und eine Bevölkerungsgruppe von 41,290 Menschen – Tendenz steigend – auszublenden. Ein Mann auf Mission Eines Tages aß ich mit einem Freund im Grand Central Market zu Mittag. Während des Essens überreichte er mir unerwartet den Schlüssel zu einem Zimmer im luxuriösen Bonaventure Hotel und teilte mir mit, dass ich es mir in den nächsten Wochen gut gehen lassen soll! Das Bonaventure mit seinem sich drehenden Sky-Restaurant war das größte Hotel in L.A. und nur zehn Gehminuten von meinem Studioapartment entfernt. Ich brauchte kein schickes Hotelzimmer, aber ich kannte 41,290 Menschen, die es gut gebrauchen konnten. Mein einziges Dilemma war, wie ich diese eine Person auswählen sollte, die eine Unterkunft erhalten sollte. Ich fühlte mich wie der Diener im Evangelium, der von seinem Herrn den Auftrag erhielt: „Geh schnell auf die Straßen und Gassen der Stadt und hol die Armen und die Krüppel, die Blinden und die Lahmen herbei.“ (Lk 14,21) Es war Mitternacht, als ich von der Arbeit kam. Als ich aus der U-Bahn ausstieg, machte ich mich auf die „Jagd“ und bat Gott, die Person auszuwählen, die er segnen wollte. Ich spähte durch die Gassen und glitt auf meinem Skateboard durch die Stadt, wobei ich versuchte, nicht wie ein Mann auf einer Mission zu wirken. Ich steuerte das L.A. Cafe an und war zuversichtlich, dass ich dort einen Bedürftigen finden würde. Und tatsächlich entdeckte ich einen Mann, der auf dem Gehweg vor dem Laden saß. Er war alt und dünn, seine knochigen Schultern zeichneten sich durch ein fleckiges weißes T-Shirt ab. Ich setzte mich ein paar Meter entfernt hin. „Hallo“, grüßte ich ihn. „Hi“, erwiderte er. „Sir, suchen Sie einen Platz zum Schlafen?“ fragte ich. „Was?“, raunte er. „Suchen Sie einen Platz zum Schlafen?“ wiederholte ich. Plötzlich war er gereizt. „Willst du dich über mich lustig machen?“ fragte er. „Mir geht es gut. Lass mich in Ruhe!“ Überrascht und mit dem Gefühl, ihn beleidigt zu haben, entschuldigte ich mich und fuhr erschrocken davon. Diese Mission würde schwieriger werden, als ich erwartet hatte. Schließlich war es nach Mitternacht, und ich war ein völlig Fremder, der etwas anbot, das zu schön war, um wahr zu sein. Aber die Chancen standen gut für mich, dachte ich. Mein Angebot würde vielleicht abgelehnt werden, genau wie das des Dieners im Gleichnis vom Hochzeitsmahl, aber früher oder später würde jemand auf mein Angebot eingehen. Die Frage war nur, wie lange es dauern würde. Es war schon spät, und ich war nach einer langen Schicht auf der Arbeit müde. Vielleicht sollte ich es morgen noch einmal versuchen, dachte ich. Unbekannte Gefilde Betend und skatend bahnte ich mir weiter meinen Weg durch den Großstadtdschungel und beobachtete verschiedene Kandidaten. An einer nahen Ecke entdeckte ich die Silhouette eines Mannes, der allein in einem Rollstuhl saß. Er schien halb schlafend und halb wach zu sein, wie viele, die es gewohnt sind, auf der Straße zu schlafen. Da ich ihn nicht stören wollte, näherte ich mich ihm vorsichtig, bis er mit müden Augen zu mir aufsah. „Entschuldigen Sie, Sir“, sagte ich, „ich habe Zugang zu einem Zimmer mit einem Bett, und ich weiß, Sie kennen mich nicht, aber wenn Sie mir vertrauen, kann ich Sie dorthin bringen.“ Ohne eine Augenbraue zu heben, zuckte er mit den Schultern und nickte mit dem Kopf. „Gut. Wie heißen Sie?" fragte ich. „James“, antwortete er. Ich bat James, mein Skateboard zu halten, während ich ihn in seinem Rollstuhl schob, und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zum Bonaventure. Sein Blick wurde immer aufmerksamer, je mehr sich unsere Umgebung veränderte. Während ich ihn durch die Dunkelheit schob, konnte ich nicht umhin, etwas zu bemerken, das wie Sand aussah und sein Hinterteil bedeckte. Dann bemerkte ich, dass sich der Sand bewegte. Es war gar kein Sand, sondern Tausende von winzigen Insekten. Als wir die Lobby des Fünf-Sterne-Hotels betraten, wurden James und ich von allen Schaulustigen mit schockierten Gesichtern empfangen. Wir vermieden Blickkontakt, gingen an dem schicken Springbrunnen vorbei, gingen in einen gläsernen Aufzug und erreichten unser Zimmer. James fragte, ob er ein Bad nehmen könne. Ich half ihm hinein. Als er sauber war, machte es sich James zwischen den weißen Laken bequem und schlief sofort ein. In dieser Nacht lehrte mich James eine wichtige Lektion: Gottes Einladungen kommen oft unerwartet und verlangen ein Maß an Glauben, das uns normalerweise unangenehm ist. Manchmal müssen wir uns in Situationen befinden, in denen wir nichts zu verlieren haben, bevor wir bereit sind, seine Einladung an uns anzunehmen. Und noch öfter werden wir wirklich gesegnet, wenn wir anderen Segen bringen.
Von: Bruder John Baptist Santa Ana, O.S.B.
Mehr„Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet.“ Matthäus 7,7 Es war im Herbst 2020, und es war einer dieser schönen, warmen Tage. Mein Mann Mark und ich waren zu Hause und erledigten Dinge rund ums Haus. Ich hatte es so satt, ständig im Haus herumzuhängen, vor allem wegen Covid, also sagte ich Mark, dass ich einen Ausflug machen würde und in ein paar Stunden wieder zu Hause sein würde. Er sagte mir, ich solle mich amüsieren und wir würden uns später wiedersehen. Nachdem ich in mein Auto gestiegen war, beschloss ich, zum Einkaufszentrum zu fahren. Als ich mich dem Einkaufszentrum näherte, fragte ich den Herrn laut: „Wohin soll ich gehen?“ Ich hörte sofort in meinem Herzen: „Pat“. Sie ist meine alte Nachbarin, die jetzt in einer Pflegeeinrichtung ist. Ich hielt das für eine großartige Idee, und es war schon eine Weile her, dass ich sie besucht hatte. Inzwischen war ich schon auf halbem Weg dorthin. Ich beschloss, nicht vorher anzurufen, sondern vom Parkplatz aus, sobald ich angekommen war. Aufgrund der Covid-Beschränkungen war es mir zu diesem Zeitpunkt nicht möglich, sie drinnen zu besuchen. Ich dachte, dass Pat und ich vielleicht draußen herumlaufen könnten. Ich musste abwarten und sehen. Ich parkte auf dem Parkplatz und rief Pat an. Sie ging sofort ran! Ich erinnere mich nicht einmal daran, dass das Telefon geklingelt hat. Ihre ersten Worte waren: „Carol, wo bist du?“ als hätte sie gewusst, dass ich kommen würde. Ich sagte ihr, ich sei auf dem Parkplatz ihres Hauses. Sie sagte mir, sie sei draußen auf der Terrasse und ich könne mich dort mit einer Maske zu ihr setzen. Ich fuhr also zur Terrasse, setzte eine Maske auf und traf sie am Tor. Sie ließ mich rein. Wir waren so glücklich, uns zu sehen. Die Sonne schien warm auf unsere Gesichter, der Sohn leuchtete in unseren Herzen. Wir saßen auf der Terrasse, nur wir beide, und redeten und lachten weit über eine Stunde lang. Wir haben sogar zusammen gebetet. Was für ein wunderbarer Besuch, oder sollte ich sagen, eine göttliche Verabredung? Stell dir vor, wenn ich nicht auf die leise, kleine Stimme gehört hätte, die mich zu Hause dazu drängte, nach draußen in die Sonne zu gehen, dann hätte ich einen fantastischen Besuch bei meiner Freundin Pat verpasst! Danke, Jesus, dass du mich so liebst, wie du es tust!
Von: Carol Osburn
MehrDer Advent ist für den Christen eine Zeit der Erwartung. Wir dürfen uns vorbereiten auf die Ankunft Christi auf Erden, um dann mit Ihm seinen Geburtstag zu feiern. Halleluja! Voller Erwartung und Hoffnung auf Ihn, der uns das ewige Leben schenkt. Erwartungen beziehen sich immer auf ein zukünftiges Ereignis. So möchte uns Gott jedes Jahr neu mit seinen Gnaden beschenken. Doch unterscheidet sich diese Erwartung auf Gott in der Adventszeit radikal von all den anderen Erwartungen, die uns umgeben. Der Mensch stellt Erwartungen an sich selbst und seine Mitmenschen – und umgekehrt hat die Gesellschaft auch Erwartungen an den einzelnen Menschen. Letztere können wir wenig beeinflussen, jedoch gilt es, sie zu durchschauen und im persönlichen Leben von jeglichen Ideologien zu befreien. Denn in dem sanften Totalitarismus, in den unsere Gesellschaft immer mehr versinkt, ist jedes Hinterfragen untersagt und die persönliche Meinung hat stets mit den vorgeschriebenen Ideologien konform zu gehen. Dem gilt es entschieden entgegenzutreten, auch wenn man dann abgestempelt wird. Weiter kennen wir es alle nur zu gut, dass zu hohe oder falsche Erwartungen schnell zu Enttäuschungen und Verletzungen führen können. Oft werden die Erwartungen nicht ausgesprochen, sondern einfach als vollendete Tatsache angenommen. Dies kann sehr gefährlich werden – wie ein Schlangengift, welches uns immer mehr lähmt und hindert zu leben. Für den zum Narzissmus neigenden Mann ist es selbstverständlich, dass die anderen seine Erwartungen ohne Diskussion erfüllen müssen. Ihm sei gesagt: „Denkt dabei nicht an euch selbst, sondern an die anderen.“ (1 Korinther 10:24), denn „wer wohltätig ist, wird reich gesättigt, wer andere labt, wird selbst gelabt.“ (Sprüche 11:25) Hingegen ist es für die zum Perfektionismus neigende Frau selbstverständlich, dass sie den Erwartungen der anderen entsprechen muss. Ihr sei gesagt: „Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, führen wir uns selbst in die Irre und die Wahrheit ist nicht in uns.“ (1 Johannes 1:8-9). Und vertrauen wir, dass Gott unendlich barmherzig ist und wir auch in unserer Unvollkommenheit unendlich geliebt sind. Und „vor allem haltet fest an der Liebe zueinander; denn die Liebe deckt viele Sünden zu.“ (1 Petrus 4:8). Zur Zeit Jesu gab es ganz viele Erwartungen an den Messias. Sadduzäer, Pharisäer, Schriftgelehrte, Zeloten und die Essener hatten alle sehr verschiedene Vorstellungen davon, wie der Messias zu sein hatte. Maria nahm dabei die einzig richtige Haltung ein: „Mir geschehe, wie du es gesagt hast!“ (Lukas 1:38) Und: Sie „bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach.“ (Lukas 2:19). Etwas im Herzen bewahren heißt nichts Geringeres, als damit im Gebet vor Gott zu gehen und in der Stille bei Ihm zu verweilen. Das Gebet bewirkt alle Entgiftung von falschen und zu hohen Erwartungen an sich selbst, den Mitmenschen und den toxischen Erwartungen der Gesellschaft an uns. Gehen wir besonders in der Adventszeit oft vor den eucharistischen Herrn und beten Ihn an.
Von: Don Philipp Isenegger
MehrVor ca. 2024 Jahren wurde Jesus geboren. Ist das nur Geschichte, oder ist das auch für mein eigenes Leben wichtig – und für deines? Jedes Jahr in der Adventszeit frage ich meine Schüler, was wir denn an Weihnachten eigentlich feiern. Dabei erhalte ich manch absolut schräge Antwort wie „die Kreuzigung Jesu“. Einige Schüler geben aber auch Antworten wie: „Wir erinnern uns an die Geburt Jesu vor langer Zeit“ oder „Jesus wurde Mensch, um uns von unseren Sünden zu erlösen“. Beide Antworten sind sicher nicht ganz falsch. Denn es stimmt: An Weihnachten erinnern wir uns an die Geburt Jesu. Doch ist Weihnachten viel mehr als ein bloßes Erinnerungsfest! Und es stimmt auch, dass Jesus uns von unseren Sünden erlöst hat. Aber der eigentliche Grund seines Kommens war ein ganz anderer! Gehen wir, um das zu sehen, ganz zurück an den Beginn der Schöpfung: Am Anfang stand die Idee Gottes, mit dem Menschen ein Abbild seines Wesens zu schaffen. Warum? Um sich mit ihm zu vereinigen! Das hört sich kompliziert an, ist es aber nicht: Gott schuf den Menschen, um mit ihm in Kontakt zu treten. Wir existieren, um eine Freundschaft mit unserem Schöpfer zu leben. Das ist unsere eigentliche Berufung als Menschen! Meine Oma sagte früher zu mir: „Mädel, sei ein guter Mensch und mach keine Fehler, dann ist der liebe Gott mit dir zufrieden.“ Heute würde ich meiner Oma antworten: „Aber Gott will doch viel mehr: Er will sich mit mir vereinigen! Er will – ganz ohne jede Vorleistung – in eine Beziehung zu mir treten und mit mir, so wie ich bin, eine Freundschaft leben.“ Und als Theologin würde ich heute auch noch ergänzen, dass wir Menschen in uns eine Struktur vorfinden, die uns „gottfähig“ macht – die in natürlicher Weise nach dieser Vereinigung strebt. Jeder Mensch sehnt sich aufgrund dieser Struktur nach Gemeinschaft, nach Begegnung, nach Freundschaft mit Gott und anderen Menschen. Denn tief in unserem Inneren wissen wir doch alle, dass die häufigsten Krisen der Menschen Beziehungs- und Sinnkrisen sind. Er wurde einer von uns Aber geht das überhaupt: Freundschaft mit Gott? Der große Gott, der Schöpfer des Universums, ist doch transzendent, erhaben und geistiger Natur, ohne Anfang und ohne Ende! Die verblüffende Antwort ist: Es geht nicht! Jedenfalls nicht unmittelbar. Denn die Kluft zwischen Gott und Mensch ist unüberwindbar. Und genau deshalb musste der Vater die Initiative ergreifen, wenn Er nicht nur mit uns Gemeinschaft haben wollte, sondern sich mit uns sogar vereinigen: Deshalb ließ er die Entäußerung, die Kenosis, seines Sohnes in unser Menschsein zu. Gott begab sich in seinem Sohn in die Grenzen von Raum und Zeit, Er nahm einen menschlichen Leib an und teilte so unser Leben von der Empfängnis bis zum Tod: Unser Leben lebte Er, dieses Leben kannte er! So bekommen alle Bereiche unseres alltäglichen Lebens ihren Wert und ihre Würde. Denn Gottes Leben selbst hatte Höhen und Tiefen, Freuden und Leiden – so wie unser Leben auch! Der Sohn Gottes hat, wie es das Zweite Vatikanische Konzil ausdrückte, „sich in seiner Menschwerdung gewissermaßen mit jedem Menschen vereinigt. Mit Menschenhänden hat er gearbeitet, mit menschlichem Geist gedacht, mit einem menschlichen Willen hat er gehandelt, mit einem menschlichen Herzen geliebt. Geboren aus Maria, der Jungfrau, ist er in Wahrheit einer aus uns geworden, in allem uns gleich außer der Sünde.“ (Gaudium et Spes, 22-23) Aber es kommt noch besser! Weihnachten ist keine Einbahnstraße. Gott kam nicht nur zu uns; wir können nun auch zu Ihm kommen! Dadurch nämlich, dass Er sich mit uns vereinigte, wurde unsere menschliche Natur in die göttliche erhoben. Denn Er gab uns Anteil an seinem Geist. Durch ihn sind wir befähigt, wie Jesus zu beten: „Vater, nicht mein Wille geschehe, sondern deiner!“ Wir sind befähigt, allen Menschen, die uns verletzt haben, zu verzeihen – so wie Er am Kreuz sogar seinen Mördern verziehen hat. Wir sind befähigt, Gott im Gebet unseren Vater zu nennen und mit ihm zu leben, so wie Jesus mit ihm lebt. Wir sind durch seine Menschwerdung befähigt. Ich bin nicht mehr, was ich einst war Diese Vereinigung kann sich im Gebet ereignen, im Gottesdienst oder in der Natur. Sie geschieht auch in der Feier der Eucharistie: in der Kommunion – der Vereinigung – mit Ihm. Die Heilige Edith Stein beschrieb in einem Gebet dieses Geheimnis so: „Du senkst voll Liebe Deinen Blick in meinen und neigst Dein Ohr zu meinen leisen Worten und füllst mit Frieden tief das Herz. Doch Deine Liebe findet kein Genügen in diesem Austausch, der noch Trennung lässt. Das Herz verlangt nach mehr. Dein Leib durchdringt geheimnisvoll den meinen, und Deine Seele eint sich mit der meinen.“ Und dann schreibt Edith Stein den alles entscheidenden Satz: „Ich bin nicht mehr, was einst ich war.“ Neu geboren Was also hat Weihnachten mit mir zu tun, mit den Menschen von heute? Das Fest der Menschwerdung Gottes kann mich in dem Bewusstsein erneuern, dass meine Berufung als Christ zuerst darin besteht, mit Jesus eine Freundschaft zu leben. Und deshalb wird es auch meine erste Sorge als Christ sein, mich darum zu kümmern, dass diese Beziehung lebendig bleibt, dass sie genährt wird und gepflegt. So kann die Feier von Weihnachten uns erneuern: indem wir in der Beziehung mit ihm neue Menschen werden. Wir werden eine neue Schöpfung. Denn es stimmt, was der Liederdichter Angelus Silesius sagte: „Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren, und nicht in dir, du bleibst noch ewiglich verloren.“
Von: Cornelia Müller
MehrEs war höchst riskant, was Johannes Prassek in seinen Predigten sagte. Denn der Erste Kaplan der Lübecker Herz-Jesu Gemeinde hielt mit seiner Kritik an den Nationalsozialisten nicht hinter dem Berg. Wohlmeinende rieten ihm daher zur Mäßigung – im eigenen Interesse. Doch das kam für den jungen Priester nicht in Frage: „Wer soll denn sonst die Wahrheit sagen, wenn es nicht die Priester tun?“ erwiderte er seinen Kritikern. Prassek, 1911 in Hamburg geboren, stammte aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater war Maurer. Nach dem Abitur in seiner Heimatstadt hatte er Theologie in Frankfurt und Münster studiert, bevor er 1937 in Osnabrück zum Priester geweiht wurde. In der Seelsorge zeigte der junge Kaplan ein Herz für die Jugend und für die polnischen Zwangsarbeiter, die in Lübecks Waffen- und Munitionsfabriken arbeiten mussten. Dafür lernte er extra Polnisch. Als während des verheerenden Luftangriffs auf Lübeck am 28. und 29. März 1942 das Krankenhaus gegenüber seiner Kirche zerstört wurde, half er auch bei der Bergung der unter den Trümmern eingeschlossenen Menschen. Das brachte ihm sogar das Luftschutz-Ehrenzeichen ein. Geholfen hat ihm das aber nicht. Nur zwei Wochen nach der Verleihung, am 28. Mai 1942, durchsuchte die Gestapo das Pfarrhaus und verhaftete den mutigen Geistlichen. Sein „Delikt“: die Verbreitung der nazikritischen Predigten des Münsteraner Bischofs Clemens August Graf von Galen sowie angeblich hetzerische Behauptungen in einem Kreis von Soldaten. Mit Prassek kamen Eduard Müller und Hermann Lange (geb. 1911 und 1912), zwei weitere junge Kapläne der Propsteikirche, sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink (geb. 1894) in Haft. Die Freundschaft der vier Gottesmänner über die Konfessionsgrenzen hinweg war damals höchst ungewöhnlich; es war ihre Ablehnung des Nazi-Regimes, die sie zusammenführte. Um sie abzuurteilen, kam der Zweite Senat des berüchtigten Volksgerichtshofs extra nach Lübeck. Doch auch in der Verhandlung bekräftigte Kaplan Prassek mutig seine Kritik am Nationalsozialismus. Nazi-Richter Dr. Wilhelm Crohne (1880-1945) verurteilte schließlich alle vier Angeklagten zum Tode – und schimpfte: „Alle Geistlichen sind Schufte und Hunde!“ Auch ein Gnadengesuch von Bischof Hermann Wilhelm Berning blieb wirkungslos. Am 10. November 1943 wurden Johannes Prassek und seine drei Mitangeklagten in Hamburg mit dem Fallbeil hingerichtet, die Leichname von Prassek und Müller im KZ Neuengamme verbrannt. Die Kosten von Prozess und Hinrichtung stellte die Staatsanwaltschaft zynisch den Hinterbliebenen in Rechnung. Doch selbst eineinhalb Jahre Isolationshaft im Nazigefängnis konnten Johannes Prassek nicht brechen. Am Tag seiner Hinrichtung schrieb er an seine Familie: „Ihr Lieben! Heute Abend ist es nun so weit, dass ich sterben darf. Ich freue mich so, ich kann es Euch nicht sagen, wie sehr. Gott ist so gut, dass er mich noch einige schöne Jahre als Priester hat arbeiten lassen. Und dieses Ende, so mit vollem Bewusstsein und in ruhiger Vorbereitung darauf sterben dürfen, ist das Schönste von allem.“ 2011 fand in Lübeck die Seligsprechung der drei katholischen Priester Prassek, Lange und Müller statt, wobei auch des evangelischen Pastors Stellbrink eigens gedacht wurde.
Von: Shalom Tidings
MehrLässt du dich von Gott noch umherschieben wie ein Möbelstück? Oder überlässt du Gott die Führung in deinem Leben - und tanzt gleitende und fließende Bewegungen? Das Geheimnis des Willens und der Führung Gottes kann man teilweise mit einem Walzertanz vergleichen. Was meine ich damit? Der Kick beim Walzertanzen besteht darin, dass der Herr seine Tanzpartnerin führt – bestimmt, aber auch gefühlvoll. Und die Dame sollte sich von ihrem Partner mit Freude und mit Leichtigkeit führen lassen. Eine gute Walzertänzerin erspürt schon die Richtung, in die der Mann sie führen will. Sie stellt sich darauf ein, denkt mit ihm mit und bereitet sich schon auf die Richtung vor, in die sie ihr Partner vermutlich lenken wird. So tanzt das Paar gleitende, fließende und schwungvolle Figuren. Das langsame Heben und Senken der Beine macht den Schwung – eine Bewegung, in die sich die Tänzer mit ihren ganzen Körpern hineinlegen. Wenn das nicht so ist und die Bereitwilligkeit der Partner fehlt, sehen die Drehungen des Paars eher mühsam aus. Ohne diese Leichtigkeit kann der Tanz manchmal wie eine Art Möbelrücken auf dem Parkett wirken. Bilder können uns die Qualität von Beziehungen verdeutlichen. Aber alle Vergleiche hinken auch etwas. Das Bild, das ich hier vorstelle, passt nicht auf alle Lebenssituationen. In Momenten schwerer Trauer und großen Schmerzes fühlt sich die Weggemeinschaft mit Gott gerade nicht wie ein Walzertanz an. Aber für viele Situationen kann dieses Bild vielleicht anregend sein. Das Tanzen ist eine freiwillige Sache. Für den Willen Gottes können wir uns in Freiheit entscheiden. Wenn wir uns Seiner Führung eigentlich überlassen wollen, dann ist es hilfreich, das möglichst entschieden zu tun. Mit ganzem Herzen, mit Freude und nicht halb zögerlich. Natürlich steht uns „unser alter Mensch“ manchmal im Wege. Im Bild des Tanzes ist Gott der Führende und jeder Mensch der Geführte. Der Tanz lebt auch daraus, dass sich die beiden wahrnehmen, in die Augen schauen und nicht nur angestrengt auf die Bewegungen achten. So möchte Gott nicht nur mit jedem von uns „arbeiten“, sondern uns bei allem in Freude „begegnen“ in einem tiefen Sinn des Wortes. Vielleicht kommt daher das paulinische Wort: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!“ (Phil 4,4) Auch wenn die Tanzbewegungen im Großen und Ganzen vorgegeben sind, so sind doch die Ausführungen sehr verschieden und kreativ möglich. Gott weiß, was in uns steckt und möchte es aus uns herauslocken, zur Freude und Stärkung aller. Gott hat gleichzeitig alle im Blick, die sich auf der Tanzfläche des Lebens bewegen, und führt einen jeden. Er hat auch die Musik erfunden und uns die Möglichkeit zu Gesang und Instrumentenspiel gegeben. Wie tief kann uns dies alles berühren und bewegen. Volles Leben eben. Wie lebst du deine Beziehung mit Gott? Lässt du dich noch schieben – oder tanzt du schon?
Von: Pater Bernhard Maria Konigorski
Mehr