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Dez 28, 2021 856 0 Diakon Jim McFadden
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Warten im Advent

Hast du dich inmitten dieses chaotischen Lebens schon einmal gefragt, wo das alles enden wird? Dann ist das hier für dich!

Carly Simons Hit aus den 1970er Jahren ließ verlauten: „Anticipation is makin‘ me late, is keepin‘ me waitin“ (zu Deutsch: Die Vorfreude lässt mich warten, sie lässt mich warten). Als Glieder des mystischen Leibes Christi, der Kirche, erinnert uns dieser Text daran, dass auch wir fest verankert sind in der Vorfreude – der Vorfreude auf das Kommen Christi in unseren Herzen. Und damit das geschieht, müssen wir wachsam und erwartungsvoll sein, besonders in Zeiten der Ungewissheit und des Leidens.

Unruhige Gewässer

Während der Pandemie haben wir alle Unglück und Verluste erfahren. Weltweit haben sich Millionen von Menschen mit dem gefürchteten Virus infiziert oder sind sogar daran gestorben. Wahrscheinlich gibt es keinen Leser hier, der nicht von Covid-19 betroffen ist.

Während wir durch diese unruhigen Gewässer navigieren, kann es vorkommen, dass wir uns ganz allein fühlen. Wie die alten Israeliten im babylonischen Exil haben wir vielleicht das Gefühl, dass wir von Kräften gefangen gehalten werden, die wir nicht überwinden können. In Angesicht von Ungewissheit und Trostlosigkeit fragen wir uns vielleicht: „Wann wird das alles enden, wann wird Gott der Dunkelheit ein Ende setzen und uns erlauben, ihn in diesem Chaos zu finden?“ In diesen schwierigen Zeiten kann es den Anschein haben, dass Gott einfach „nicht da ist“.

Wie können wir also in all dem einen Sinn sehen? Der Prophet Jesaja, der sich an die Israeliten wandte, als sie aus dem Exil zurückkehrten, hatte ein anschauliches Bild, das uns auch in unserer heutigen Situation helfen kann. Er sagt: „Doch nun, HERR, du bist unser Vater. Wir sind der Ton und du bist unser Töpfer, wir alle sind das Werk deiner Hände“ (Jes 64,7).

Von Gott geformt?

Lasst uns dieses Bild betrachten. Wie das Alte Testament zeigt, ist Gott eng in die Heilsgeschichte und das Werk der Schöpfung und der Erlösung involviert. Am brennenden Dornbusch (vgl. Ex 3,7-10) offenbarte sich Gott dem Mose als „Jahwe“: ICH BIN DA. Gott ist also immer ein Akt – er ist immer hier und jetzt für uns gegenwärtig – nicht in der Vergangenheit, nicht in der Zukunft, sondern in diesem Augenblick, im ewigen Jetzt. Der große Kirchenvater Irenäus (202 n.Chr.) sagte: „Gott ist ungeschaffen; er ist der Schöpfer. Aber wir, seine Geschöpfe, werden ständig geschaffen“. Wir werden von einem Künstler geformt, der uns zu etwas formt, das ihm gefällt, wenn wir uns formen lassen wollen. Diese schöpferische Handlung geschieht genau hier und jetzt – es gibt keine Ausnahmen!

Wie formt Gott uns? Wie die zeitgenössische geistliche Autorin Paula d’Arcy sagte: „Gott kommt zu uns, verkleidet als unser Leben“. Gott formt uns durch alles, was uns widerfährt: Erfolg und Misserfolg, Gewinn und Verlust, Krankheit und Gesundheit, Zeiten des Überflusses und finanzielle Rückschläge. Es gibt nichts, was Gott nicht nutzen könnte, um uns zu formen. Ich will damit nicht sagen, dass Gott Dinge wie die Pandemie verursacht, aber er kann alles für seine Zwecke nutzen.

Und so bleiben wir, wie das alte Israel im Exil, in voller Erwartung. Wir warten, wir beobachten, wir schreien zum Herrn. Aber während wir das tun, behalten wir das Bild des Töpfers in Erinnerung. Wir sind der Ton in Gottes Händen. Außerdem ist dieser Töpfer nicht fern oder unnahbar. Er ist unmittelbar und nah anwesend, während sich unsere heilige Geschichte entfaltet. Er formt uns behutsam zu den Menschen, die er aus uns machen will.

Warte auf das göttliche Wirken in deinem Leben; achte darauf und feiere es, auch in diesen unsicheren Zeiten.

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Diakon Jim McFadden

Diakon Jim McFadden ist Pfarrer an der katholischen Kirche Saint John the Baptist in Folsom, Kalifornien. Er ist Theologieprofessor und arbeitet in der Erwachsenenbildung und geistlichen Begleitung.

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