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Es hat etwas Intimes, jemanden zu porträtieren, seine oder ihre Gesichtszüge zu studieren, subtile Details zu entdecken, und einen Ausdruck sensibel zu erfassen. Das Gesicht ist unverwechselbar. Die moderne Technologie der Gesichtserkennung bezeugt, wie absolut einzigartig das Gesicht jedes Menschen ist. Wie die DNA oder ein Fingerabdruck, dein Bild ist deines und nur deines. Und doch, während das Bild jeder Person insgesamt einzigartig ist, sind wir alle nach einem Vorbild gestaltet. Das Buch Genesis sagt, dass Gott Mann und Frau nach seinem Abbild schuf. Gott ist ein Künstler. Das ist eines der ersten Dinge, die wir über ihn in Schriften lernen. Er macht Porträts. Er macht Selbstporträts.
Wenn jeder Mensch nach Gottes Ebenbild geschaffen ist, warum sehen wir alle anders aus und verhalten uns so unterschiedlich? Gott ist grenzenlos. Kein einzelnes Individuum kann jemals die Gesamtheit dessen erfassen, wer Gott ist. Deshalb hat er so viele von uns geschaffen. Picasso hat mindestens vierzehn Selbstporträts im Laufe seines Lebens gezeichnet. Jedes Selbstporträts ist deutlich anders. Allerdings steckt in all seinen Bildern ein gewisses Maß an Wahrheit über Pablo. Ebenso ist jede Person eine einzigartige und dennoch wahrheitsgetreue Darstellung des eklektischen Charakters von Gott.
Sünde ist eine Bildverwüstung. Als Adam und Eva sich im Garten Gott widersetzten, passierte etwas mit ihrem gottgegebenen Bild. Ebenso passiert etwas mit unserem Bild, wo immer wir Gott oder anderen Unrecht tun. Sünde ist das Verwischen nasser Farbe auf Leinwand. Es ist die Entstellung von Gottes schönem Kunstwerk. Sünde macht Gott in uns weniger erkennbar. Und daher für uns selbst weniger erkennbar. Aber zum Glück widmet sich Gott wie ein typischer Künstler hartnäckig seiner Kunst. Deshalb nahm der Sohn, das vollkommene Ebenbild Gottes, das Medium aus Fleisch an.
Christus kam, um unser entstelltes Bild zu erneuern, neu zu streichen. Durch das Modellieren eines Lebens der Liebe, der Weisheit und der Vergebung, erinnert Christus uns, wie Gott aussieht. Mit seinem eigenen Blut beginnt Christus, unsere Fehler weg zu schrubben, Schlieren zu glätten und Lücken auszufüllen. Durch die Innenarchitektur des Heiligen Geistes gewinnt das ursprüngliche Meisterwerk wieder an Klarheit. Das Leben eines Christen ist eine fortwährende Kunstrestaurierung. Jeder Künstler weiß, wie langwierig der kreative Prozess sein kann, aber das Ergebnis ist es immer wert.
Bei der Durchreise durch Washington DC ist es unerlässlich, die Nationale Kunstgalerie zu besuchen. Dort tummeln sich Liebhaber aus aller Welt vor allem um ein Stück. Es ist ein Porträt von bescheidener Größe einer mysteriösen Dame, gemalt von Leonardo Da Vinci. Da nur noch wenige seiner Originale erhalten sind, gehört es heute zu den wertvollsten Kunstwerken. Auf der Rückseite des Porträts steht die Inschrift „Virtum Forma Decorat“ (Schönheit schmückt Tugend).
Das Bild von Gott ist spirituelle Wirklichkeit. Es wird durch das Verhalten unseres Charakters sichtbar gemacht. Wenn wir zulassen, dass unser Leben sich an Gottes Pinselstriche anpasst, folgt die Schönheit in ihrer unverfälschtesten und dauerhaftesten Pracht. Gott ist der Maler schlechthin. Seine Augen sind schärfer als Da Vincis und seine Hände weicher als Caravaggios. Deine Schönheit übertrifft alles im Louvre, weil du sein originales Kunstwerk bist. Nächstes Mal, wenn du das Kreuzzeichen machst, erinnere dich daran, dass du Gottes Unterschrift auf dir nachzeichnest.
Bruder John Baptist Santa Ana, O.S.B. ist Mönch der Abtei St. Andrew's, Valyermo, CA. Zurzeit absolviert er einen MA in Theologie am Dominikanischen Studienhaus in Washington, DC. Zu seinen Interessen gehören Kampfsport, Surfen und Zeichnen.
Machen Sie eine praktische Erfahrung, wie das Lernen mit Gott Spaß machen kann! Als ich eines Tages aus unserer Haustür hinausging, um die Mülltonnen hineinzubringen, blieb ich vor Schrecken stehen. Über dem Kanaldeckel neben unserem Haus befand sich eine frische Schlangenhaut. Ich rief sofort nach meinem Mann, da ich ein Problem mit Schlangen habe. Als sich herausstellte, dass es sich um eine tote Schlangenhaut handelte und keine lebenden Schlangen in der Nähe waren, entspannte ich mich und fragte Gott, welche Lektion er mir an diesem Tag vermitteln wollte. Was war das Ganze eigentlich? Ich bin das, was Lehrer einen kinästhetischen Lerner nennen. Ich lerne am besten, wenn ich mich bewege oder mit Dingen interagiere. In letzter Zeit habe ich festgestellt, dass Gott sich mir oft durch materielle Gegenstände offenbart. Auf diese göttliche Pädagogik wird sogar im Katechismus der katholischen Kirche hingewiesen: „Gott, der durch das Wort erschafft und erhält, gewährt den Menschen in den geschaffenen Dingen ein ständiges Zeugnis von sich selbst". (KKK, 54) So schickte Gott zum Beispiel Abraham einen rauchenden Feuertopf und eine brennende Fackel, Jakob einen ringenden Engel und Mose einen brennenden Busch. Gott schickte zu Noah erst eine Taube mit einem Olivenzweig und dann einen Regenbogen, etwas Tau zu Gideon und einen Raben mit Brot und Fleisch zu Elia. Der Gott Abrahams, der Gott Jakobs und der Gott des Moses ist auch unser Gott. Warum sollte der Gott der Schöpfung nicht die sichtbare, greifbare Materie der Erde benutzen, um die unsichtbaren und ungreifbaren Realitäten des Himmels zu vermitteln? Pater Jacques Philippe schrieb: "Wir sind Wesen aus Fleisch und Blut, und wir brauchen fühlbare Träger, um Zugang zu den spirituellen Realitäten zu haben. Gott weiß das, und das erklärt das ganze Mysterium der Inkarnation." ( Zeit für Gott, S. 65) Gott kann uns Botschaften über ein Nummernschild oder einen Autoaufkleber schicken. Letzte Woche hat mich die Aufschrift „Bleib dran“ auf der Rückwand eines Lastwagens angesprochen. Sie erinnerte mich an die Erkenntnis aus der Predigt, die ich an jenem Morgen gehört hatte - dass wir berufen sind, das Evangelium immer weiter zu tragen. Gott kann auch die Natur benutzen, um uns zu belehren. Als ich kürzlich Kirschen pflückte, wurde ich daran erinnert, dass die Ernte groß ist und es nur wenige Arbeiter gibt. Ein stürmischer Tag erinnert uns vielleicht daran, dass „wir von einer großen Wolke von Zeugen umgeben“ sind (Hebräer 12,1). Ein schöner Vogel oder ein traumhafter Sonnenuntergang könnten Gottes Weg sein, um unseren erschöpften Geist zu beleben. Immer, wenn mich etwas besonders überrascht, versuche ich Gott zu fragen, welche Lektion er mir damit erteilen will. Neulich Abend zum Beispiel, als ich darüber nachdachte, ob ich aufstehen sollte, um nach meiner Tochter zu sehen, fiel plötzlich ein Gebetstext zu Ehren der heiligen Monika, einer Schutzpatronin der Mütter, von meiner Kommode. Ich bin sofort aufgestanden und habe nach ihr gesehen. Oder das eine Mal, als ich in den frühen Morgenstunden aufwachte und mich gedrängt fühlte, einen Rosenkranz für ein kürzlich verstorbenes Familienmitglied zu beten, und erfreut war, dabei die schönste Sternschnuppe zu sehen. Manchmal sendet Gott seine Botschaft durch andere Menschen. Wie oft haben Sie schon eine Karte, einen Anruf oder eine SMS von jemandem erhalten, die genau die Ermutigung brachten, die Sie gerade brauchten? Lernstil Eines Sommers, als ich auf einer Radtour darüber nachdachte, ob ich mein Bibelstudium abbrechen sollte, traf ich eine Freundin. Aus dem Nichts heraus erwähnte sie, dass sie ihr Bibelstudium weiterführen wolle, denn wenn man einmal mit etwas aufhört, sei es sehr schwer, es wieder in die Gänge zu bringen. Gott kann auch konkrete Gegenstände benutzen, um uns zu disziplinieren oder uns zu helfen, in unserer Jüngerschaft zu wachsen. Eines Morgens stolperte ich über drei große Nägel. Sie waren identisch, aber ich hatte sie an drei verschiedenen Orten gefunden: an einer Tankstelle, in meiner Einfahrt und auf der Straße. Beim dritten Nagel hielt ich inne und fragte Gott, was er mir sagen wollte, und mir wurde klar, dass ich für etwas in meinem Leben Buße tun musste. Ich werde nie vergessen, wie ich aus meiner Haustür trat und mir sofort eine riesige Fliege ins Auge flog: Ich spürte, wie Gott mir sagte, ich solle aufhören, mich wie ein Heuchler zu verhalten. Gott lehrt uns die ganze Zeit, und er kommt allen Arten von Lernern entgegen. Was für den einen funktioniert, muss nicht auch für den anderen funktionieren. Manche hören Gott deutlicher in der Messe, andere bei der eucharistischen Anbetung, beim Lesen der Bibel oder in ihrer persönlichen Gebetszeit. Gott ist jedoch immer am Werk und lehrt uns ständig durch unsere Gedanken, Gefühle, Bilder, Schriftstellen, Menschen, Fantasie, Worte der Erkenntnis, Musik und jedes Ereignis unseres Tages. Ich persönlich schätze es, wenn Gott durch materielle Gegenstände kommuniziert, da ich mir die Lektion auf diese Weise besser merken kann. Nun fragen Sie sich vielleicht, was ich durch die Schlangenhaut gelernt habe. Sie brachte mir die folgende Bibelstelle in den Sinn: „Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche. Sonst reißen die Schläuche, der Wein läuft aus und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten“ (Matthäus 9:17). Heiliger Geist, hilf uns bewusster zu werden bei den Lektionen, die du uns heute erteilen willst.
Von: Denise Jasek
MehrPater Joseph Gill schreibt regelmäßig für Shalom Tidings. Hier öffnet er sein Herz und erzählt die Geschichte seines Lebens: wie er sich verliebte … Die Geschichte meiner Berufung ist wohl weniger die eines Rufs als vielmehr eine Liebesgeschichte mit dem Einen, der mich geschaffen und mein Herz an das Seine gezogen hat. Schon als ich sehr jung war, liebte ich den Herrn. Ich erinnere mich, dass ich mit acht oder neun Jahren in meinem Zimmer in der Bibel las. Das Wort Gottes begeisterte mich so sehr, dass ich sogar versuchte, mein eigenes Bibelbuch zu schreiben (was natürlich schief gehen musste). Ich träumte davon, Missionar zu werden oder Märtyrer und mein Leben großherzig für Christus hinzugeben. Doch dann kamen meine Teenagerjahre, und meine Leidenschaft für Christus wurde unter weltlichen Sorgen begraben. Jetzt drehte sich mein Leben nur noch um Baseball, Mädchen und Musik. Mein neues Ziel war es, ein reicher und berühmter Rockmusiker oder Sportreporter zu werden. Zum Glück gab der Herr mich aber nicht auf. Als ich vierzehn Jahre alt war, durfte ich mit meiner Jugendgruppe auf eine Pilgerreise nach Rom gehen. Als ich im Kolosseum stand, dachte ich: „Mehr als zehntausend Männer, Frauen und Kinder haben hier an dieser Stelle ihr Blut für Christus vergossen. Warum kümmert mich eigentlich mein Glaube nicht mehr?“ Die Sixtinische Kapelle beeindruckte mich – nicht wegen ihrer Decke, sondern wegen des Gemäldes an der hinteren Wand: Michelangelos „Jüngstes Gericht“. Darin werden die Folgen von Lebensentscheidungen eindringlich dargestellt: Himmel und Hölle. Plötzlich durchfuhr mich der Gedanke, dass ich die Ewigkeit an einem dieser beiden Orte verbringen werde. Ich dachte mir: „Wo gehe ich dann einmal hin?“ Als ich zurückkam, wusste ich, dass ich einiges ändern musste ... aber das war leichter gesagt als getan. Ich war gefangen in einer Fülle von Jugendsünden, in Ängsten und in Dramen. So versuchte ich nur halbherzig, ein Gebetsleben zu entwickeln, aber es schlug keine Wurzeln. Ich kann nicht sagen, dass ich mich wirklich um Heiligkeit bemühte. Daher bedurfte es weiterer Begegnungen mit dem Herrn, bis er mein Herz erobert hatte. Zunächst führte meine Gemeinde die Ewige Anbetung ein, die den Menschen rund um die Uhr die Möglichkeit bietet, vor der Eucharistie zu beten. Meine Eltern meldeten sich, um jede Woche eine Stunde Anbetung zu halten, und sie luden auch mich ein, daran teilzunehmen. Zuerst lehnte ich ab – schließlich wollte meine Lieblingssendungen im Fernsehen nicht verpassen! Doch dann überlegte ich: „Wenn ich wirklich glaube, was ich über die Eucharistie sage – dass sie wahrhaft der Leib und das Blut Jesu Christi ist – warum sollte ich dann nicht eine Stunde mit ihm verbringen wollen?“ Also begann ich widerstrebend, zur Anbetung zu gehen ... und verliebte mich dann in Ihn! Diese eine wöchentliche Stunde der Stille, der Schriftlesung und des Gebets führte zur Erkenntnis von Gottes persönlicher, leidenschaftlicher Liebe zu mir ... und ich fing an, mir zu wünschen, diese Liebe mit meinem ganzen Leben zu erwidern. Das einzig wahre Glück Etwa zur gleichen Zeit führte mich Gott dann zu einigen Ferienfreizeiten, die mich sehr verändern sollte. Darunter war ein katholisches Familien-Sommerlager namens Catholic Family Land in Ohio. Dort traf ich zum ersten Mal auf Kinder in meinem Alter, die ebenfalls eine tiefe Liebe zu Jesus hatten, und ich erkannte, dass es möglich war – und sogar cool! – als junger Mensch nach Heiligkeit zu streben. Dann begann ich, an Wochenendfreizeit für Jungen im Highschool-Alter bei den Legionären Christi teilzunehmen, und fand hier noch mehr Freunde, deren Liebe zu Christus meinen geistlichen Weg sehr unterstützte. Schließlich begann ich in der Oberstufe, Kurse an einem örtlichen Community College zu belegen. Bis dahin war ich immer zu Hause unterrichtet worden und daher ziemlich behütet gewesen. Aber in diesen College-Kursen traf ich nun auf atheistische Professoren und hedonistische Mitschüler, deren Leben sich um die nächste Party, den nächsten Lohn und die nächste Affäre drehte. Doch mir fiel auf, dass sie dabei ziemlich unglücklich wirkten! Ständig waren sie auf der Suche nach dem nächsten Kick und lebten nicht für etwas, das größer war als sie selbst. Das machte mir klar, dass das einzig wahre Glück darin besteht, sein Leben für andere hinzugeben – und für Christus. Seitdem wusste ich, dass sich mein Leben um den Herrn Jesus drehen musste. Ich begann meine Ausbildung an der Franciscan University und besuchte das Priesterseminar Mount St. Mary's in Maryland. Aber auch heute als Priester geht die Reise weiter. Jeden Tag beweist mir der Herr immer wieder neu seine Liebe und führt mich noch tiefer in sein Herz. Ich bete, dass auch Sie alle, liebe Leserinnen und Leser von Shalom Tidings, Ihren Glauben als eine radikale und wunderschöne Liebesaffäre mit „dem, der meine Seele liebt“.
Von: Pater Joseph Gill
MehrZeitlose Schönheit ist kein ferner Traum mehr ... Alle Menschen haben den Wunsch, attraktiv auszusehen. Seit biblischen Zeiten haben Männer und Frauen gleichermaßen versucht, ihren Körper durch Pflege, Ernährung, Bewegung, Kosmetik, Schmuck, Kleidung und andere Verzierungen zu verschönern. Da wir nach dem Bild und Gleichnis unseres Schöpfers geschaffen sind, der die Schönheit selbst ist, ist es kein Wunder, dass auch wir danach streben, Aspekte seiner Schönheit in unserer körperlichen Erscheinung zum Ausdruck zu bringen - dass wir Gott in unserem Körper verherrlichen, wozu wir aufgefordert sind (1 Kor. 6:20). Doch unsere heutige säkulare Zeit verkündet jeden Tag lautstark unsere Mängel: Wir sind nicht hübsch, gutaussehend, dünn, muskulös, jung, stilvoll genug usw. Beeinflussbare Verbraucher kaufen übermäßige Mengen an unnötigen Kosmetika, Schönheitsprodukten und damit verbundenen Dienstleistungen. Traurigerweise werden invasive Operationen, Injektionen, Füllstoffe und andere zweifelhafte kosmetische Eingriffe immer häufiger - auch bei Menschen unter vierzig. Makellose Schönheit Wie sollen wir als Christen, die in dieser Welt leben, aber nicht von der Welt sind, schön sein? Der heilige Augustinus, der vor Jahrhunderten sich genau mit dieser Frage auseinandersetzte, gab uns in einer alten Predigt diese zeitlose Antwort: „Indem du den liebst, der immer schön ist. Und in dem Maße, in dem die Liebe in dir wächst, in demselben Maße wird auch deine Schönheit wachsen. Denn die Nächstenliebe ist wahrhaftig die Schönheit der Seele." (Zehn Homilien über den ersten Johannesbrief, IX. Homilie, Absatz 9) Wahre Schönheit geht von der Liebe aus, die unsere Augen, das „Licht des Leibes“ (Lukas 11:34) ausstrahlen,- nicht von der Farbe unserer Haare oder Lippen. Jesus nennt uns sogar „das Licht der Welt" (Mt. 5:14); unser Lächeln soll seine Liebe ausstrahlen und das Leben anderer erhellen. Letztlich sollte die Schönheit unseres christlichen Zeugnisses andere zur Schönheit Christi und seiner Kirche hinziehen - unsere Hauptaufgabe in diesem irdischen Leben. Doch obwohl unser Geist dazu willig ist, erliegt unser Fleisch oft dem falschen Unzulänglichkeitsevangelium der Welt. In solchen Momenten menschlicher Verwundbarkeit ermutigt mich Gottes unmissverständliche Botschaft aus dem Hohelied: „Alles an dir ist schön, meine Freundin, kein Makel haftet dir an" (Hohelied 4:7). Auch wenn ich meinen Körper schon einige Jahre mit mir herumtrage, bin ich dankbar für die „graue Krone” meiner Haare (Sprüche 16:31) und, ja, meine Falten, die für eine Vielzahl von Erfahrungen und Segnungen stehen, möchte ich niemals gegen glatte Haut eintauschen. Vielleicht bist Du eine Mutter, und deine Figur hat sich durch eine Schwangerschaft verändert. Aber dein Körper ist ein Wunder - er hat ein Kind Gottes empfangen, ausgetragen und zur Welt gebracht. Freue dich über deine Fruchtbarkeit, die sein Reich vergrößert hat! Vielleicht bist du ein Teenager und dein Körper macht unangenehme Veränderungen durch. Vielleicht hast du auch das Gefühl, dass du nicht zu den beliebten Menschen gehörst. Aber du bist Gottes Werk - ein Meisterstück, das er auf wunderbare Weise einzigartig macht, um deine besondere Bestimmung zu erfüllen. Was die „beliebten" Leute angeht, so kannst du doch einfach für sie beten, denn natürlich haben auch sie ihre Unsicherheiten. Vielleicht bist Du im mittleren Alter und hast im Laufe der Jahre ein paar überflüssige Pfunde zugelegt oder du hattest schon immer mit Fettleibigkeit zu kämpfen. Obwohl Ernährung und Bewegung wichtig sind, um einen gesunden Körper zu bekommen und zu erhalten, liebt Gott dich genau so, wie du bist - sei geduldig mit dir selbst und lege dich vertrauensvoll in seine sanften Hände. Vielleicht kämpfst du mit einer Krankheit wie Krebs und leidest unter den sichtbaren Folgen der Behandlung. Während dein Körper schwächelt, trägt Christus das Kreuz mit dir. Biete Ihm dein Leiden an, und er wird dir genug Kraft und Widerstand geben, um dich zu einem Leuchtturm der Hoffnung für die Menschen um dich herum zu machen, die mit ihren eigenen Herausforderungen zu kämpfen haben. Mögest du Trost in Gottes gutem Werk finden, das durch dein mutiges Beispiel vollbracht wurde. Vielleicht hast du bleibende Narben oder Verunstaltungen durch eine frühere oder gegenwärtige gesundheitliche Beeinträchtigung, dann tröste dich damit, dass die Pockennarben der Heiligen Kateri Tekakwitha nach ihrem Tod auf wundersame Weise verschwanden. In unserer wahren Heimat im Himmel wird Christus unsere armen Körper seinem verherrlichten Körper gleich machen (Philipper 3:20-21), und wir werden wie die Sterne leuchten (Daniel 12:3). Perfekt geschmückt Wir sind schon jetzt so, wie Gott uns haben will. Wir müssen unser Äußeres nicht verändern oder die Schönheit, die er uns bereits gegeben hat, noch verbessern. Wir müssen uns nur so annehmen und lieben, wie wir sind. Das Wichtigste, was wir tun können ist, Jesus zu lieben. In dem Maße, in dem unser Herz von seiner Liebe erfüllt ist, wird unser Körper seine Schönheit widerspiegeln. Aber das ist auch ist kein Schönheitswettbewerb. Obwohl die Welt typischerweise nach dem Prinzip der Knappheit funktioniert, so dass wir das Gefühl haben, um unseren gerechten Anteil konkurrieren zu müssen, funktioniert Christus nach dem Prinzip der Fülle, so dass immer mehr da ist, als wir brauchen - „denn wer hat, dem soll gegeben werden, und er wird mehr Fülle haben” (Matthäus 13:12). Wenn wir auf den Herrn vertrauen, der „die Lilien kleidet" (Matthäus 6:28), werden wir mit dem Leib, den Gott uns gegeben hat, zufrieden sein. Außerdem werden wir erkennen, dass unsere von Gott geschenkte Schönheit nicht nur ausreichend ist, sondern überfließend. Es ist auch kein Vergleichsspiel. Auch wenn wir oft versucht sind, uns mit anderen zu vergleichen, sind wir doch unvergleichlich. Gott hat uns nicht im Mutterleib so geformt, dass wir aussehen wie alle anderen. Vielmehr befindet sich jeder von uns an verschiedenen Punkten auf dem Weg zu einem unverwechselbaren, leuchtenden Abglanz und einem attraktiven Zeugen der vollkommenen Schönheit Jesu Christi. Gott der Vater, hat uns perfekt geschmückt. Wenn du das nächste Mal in den Spiegel schaust, denk daran, dass er dich wunderbar erschaffen hat und dass er sich freut, wenn du seine Schönheit widerspiegelst.
Von: Donna Marie Klein
MehrEine Geschichte darüber, wie ein Bibelvers das Leben eines Hindu-Mädchens veränderte und eine Reise der Verwandlung begann. Lesen Sie weiter! Ich bin in einer hinduistischen Familie in Indien geboren und aufgewachsen. Da ich in einer religiösen Familie aufwuchs, wurde ich immer ermutigt, Zeit im Gebet zu verbringen. Als Kind ging ich nie ohne ein Tilak in die Schule (Tilak ist ein Zeichen, das auf die Stirn eines Hindu gemacht wird und die Religionszugehörigkeit anzeigt). Ich glaubte an hinduistische Götter und Göttinnen, aber es war eine sehr auf Belohnung hin orientierte Beziehung. Meine Gebete beschränkten sich auf die Woche vor den Schulprüfungen. Ironischerweise ging ich auf eine katholische Schule, wo ich das Christentum kennen lernte, aber ich war immer der Meinung, dass das Christentum etwas ist, das nichts mit mir zu tun hat. Trotz zwölf Jahren in einer katholischen Schule habe ich nie verstanden, wer Jesus wirklich ist und was er für mich getan hat. Die High School habe ich mit Bravour abgeschlossen. Ich war überglücklich, dass meine Gebete zu den Hindu-Göttern erhört worden waren. Ich wurde in das beste College der Stadt aufgenommen. Paradoxerweise war dies ein katholisches College, das von den Jesuiten geleitet wurde. Sprachlos In meinem ersten Studienjahr besuchte ich eine Pflichtveranstaltung zum Thema Religion, in der Menschen über ihren Glauben sprachen. Ich stellte fest, dass die christlichen Studenten viel über Jesus zu sagen hatten. Hindus wie ich hingegen blieben stumm, wenn es darum ging, sich zu ihrem Glauben zu bekennen. Ich wusste nichts über die Gita (die Bhagavad Gita ist eine der heiligen Schriften des Hinduismus). Alles, was ich wusste, war, wie man Gott um die Erfüllung seiner Wünsche bittet. Es war mir peinlich, mich als Hindu zu bezeichnen. Dann zeigte mir ein christlicher Professor ein Video über Jesus aus dem Film Die Passion Christi. Ich sah, wie brutal er gegeißelt wurde und wie sehr er litt, als er ans Kreuz genagelt wurde. Ich hatte Tränen in den Augen. Ich konnte die Kreuzigung kaum mit ansehen. Leider wusste ich damals noch nicht den wahren Grund, warum er am Kreuz von Golgatha gestorben war. Aber nachdem ich dieses Video gesehen hatte, begann ich mich dafür zu interessieren, mehr über Jesus zu erfahren. Ich besuchte öffentliche Bibliotheken, um nach der Bibel zu suchen, aber mit wenig Erfolg. Dann beschloss ich, die pdf-Version der Bibel zu lesen, die im Internet verfügbar ist. Ich begann mit dem Buch Genesis, fand aber Jesus dort nicht. Dann suchte ich zufällig bei Google nach Bibelversen. Ein Vers aus dem Matthäus Evangelium fiel mir auf: „Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“ (Mt 7,3) Dieser Vers lehrt uns, andere nicht zu verurteilen. Ein paar Wochen später hatten wir einen wieder Religionsunterricht bei einem anderen Professor. Er bat jeden von uns, seinen Glauben und seine Gedanken über seine jeweilige Religion mitzuteilen. Wie aus dem Nichts meldete ich mich und erklärte den obigen Vers aus Matthäus - ein schüchternes Hindumädchen, das seine Gedanken über einen christlichen Bibelvers teilt! Ich glaube, meine Kühnheit war das Werk des Heiligen Geistes. Der Professor hatte keine Ahnung, dass ich Hindu war. Ihm gefiel meine Erklärung, und er ermutigte noch mehr Leute, über ihre Religion zu sprechen. Diese Begebenheit war ein Meilenstein bei meiner Konversion zum katholischen Glauben. Momente der Wahrheit In dieser Zeit, als ich Jesus und das Christentum kennen lernte, fragte ich mich oft, „Warum fühle ich in einer Kirche immer so einen Frieden?“ Meine Erfahrung in Hindu-Tempeln war dagegen ganz anders. Dort war ich abgelenkt von den Rufen der Verkäufer, dem Läuten der Tempelglocken, den Mantragesängen der Priester und den Menschen, die sich durch die Massen drängten, um das Antlitz der Götter zu sehen. Die Ruhe, die ich in einer Kirche fand, war ein dazu krasser Kontrast. Eines Tages, während der Covid-Einschränkungen, stieß ich auf ein Video auf YouTube, in dem ein Priester auf einleuchtende Weise erklärte, dass wir, egal wie viele Sünden wir in unserem Leben begangen haben, trotzdem mit Gott wiedervereint werden können, weil sein Sohn den Preis für unsere Sünden bezahlt hat. Jesus Christus, Sohn Gottes, wurde Mensch, lebte unter uns, liebte uns, heilte uns, vergab uns die Sünden, starb am Kreuz, ist von den Toten auferstanden und lebt nun mit uns bis zum Ende der Zeit. Das Evangelium kennenzulernen, veränderte mein Leben. Ich erfuhr, dass Jesus mich kennt und mich sogar als Hindu liebt. Früher sah ich Jesus als einen der vielen Götter an, die die Menschen verehrten, aber jetzt erkannte ich, wer der wahre Gott ist. Keiner der Hindu-Götter, die ich kannte, hatte gelitten und war für meine Sünden gestorben. Mein Herz füllte sich mit Liebe zu Jesus, und von diesem Tag an betrachtete ich mich als Nachfolgerin von Jesus Christus. Tränen der Freude Der Heilige Geist führte mich dazu, mehr über Jesus zu erfahren. Ich kaufte eine Bibel und begann darin zu lesen. Ich wurde mit Bewunderung und Liebe für Jesus erfüllt. Zuvor war meine Beziehung zu Gott auf Belohnung ausgerichtet gewesen. Die Tatsache, dass Gott mich so liebt, wie ich bin, war für mich ein fremdes Konzept gewesen. Jetzt erfuhr ich, dass Jesus jeden Tag mit mir reden und eine persönliche Beziehung zu mir haben möchte. Er liebt mich, auch wenn ich sündige. Er ist bereit, mir alle meine Sünden zu vergeben und mich liebevoll in seine Arme zu nehmen. Ich war seiner Liebe nicht würdig, aber er hat mich trotzdem geliebt. Heute ist meine persönliche Beziehung zu Jesus das Wichtigste in meinem Leben. Während ich auf diesem Weg war, eine persönliche Beziehung zu ihm aufzubauen, hatte ich einen Traum, in dem ich einen Mann in einem braunroten Mantel sah, der vor mir auf einer Straße ging. Auf beiden Seiten der Straße waren Monster. Die Ungeheuer wollten mir etwas antun und machten schreckliche Geräusche. Aber diese Kreaturen begannen, ihre Kraft zu verlieren wegen des Mannes, der vor mir ging. Weil er so mächtig war, konnten sie mich nicht erschrecken oder verletzen. Ich fühlte mich in seiner Gegenwart beschützt und sicher. Ich verstand nicht, worum es in dem Traum ging. Aber viel später half mir eine Nonne von den Missionarinnen der Nächstenliebe, den Traum zu deuten. Der Mann, der vor mir ging, war Jesus. Er kam zu mir, um meinen Glauben an ihn zu stärken und mich vor dem Teufel zu beschützen. Ich weinte Tränen der Freude, als ich erkannte, dass der Schöpfer von Sonne, Mond und Sternen mich kennt und sich um mich kümmert. Ich habe zwei Jahre gebraucht, um zum katholischen Glauben zu konvertieren, aber wenn Gott eine Tür öffnet, kann sie kein Mensch mehr schließen. Der Heilige Geist hat mir als Männer und Frauen verkleidete Engel auf meinem Weg zum Katholizismus geschickt. Am 25. Juni 2022 empfing ich die Sakramente der Taufe, der Heiligen Kommunion und der Firmung. Heute erzähle ich den Menschen, was Jesus am Kreuz für sie getan hat. Ich sehe Christus in jedem Menschen, dem ich begegne. Ich möchte auch weiterhin die Freude des Evangeliums teilen, wo immer ich kann.
Von: Sarina Christina Pradhan
MehrDiese Familiengeschichte erscheint wie ein schlechter Film, aber das Ende wird dich sicher überraschen Unsere Geschichte beginnt zu Hause in San Antonio, Texas, wo ich mit meinen beiden jüngeren Brüdern Oscar und Louis aufgewachsen bin. Papa war der Kantor in unserer Kirche, während Mama Klavier spielte. Unsere Kindheit war glücklich - alles drehte sich um die Kirche und Familie, und meine Großeltern wohnten in der Nähe. Wir dachten, dass alles in Ordnung war, aber als ich in der sechsten Klasse war, erzählten uns Mama und Papa, dass sie sich scheiden ließen. Zunächst wussten wir nicht, was das bedeutete, da bisher niemand in meiner Familie geschieden worden war, aber schon bald fanden wir es heraus. Wir wurden von Haus zu Haus geschoben, während sie um das Sorgerecht kämpften. Ungefähr ein Jahr später verreiste mein Vater übers Wochenende. Meine Brüder und ich sollten bei unserer Mutter sein, aber in letzter Minute kamen wir bei Freunden unter. Wir waren überrascht, als Papa früher nach Hause flog und uns abholte, aber am Boden zerstört, als er uns sagte, warum. Mama wurde tot in ihrem Auto auf einem verlassenen Parkplatz gefunden. Offenbar hatten zwei Männer sie mit vorgehaltener Waffe bedroht und ihre Handtasche und ihren Schmuck gestohlen. Dann vergewaltigten die beiden sie auf dem Rücksitz, bevor sie ihr dreimal ins Gesicht schossen und sie auf dem Boden ihres Autos sterben ließen. Als Papa es uns erzählte, konnten wir es nicht fassen. Warum sollte jemand Mama töten wollen? Wir fragten uns, ob sie hinter uns her sein würden. Die Angst wurde Teil unseres jungen Lebens. Die Nachwehen Nach der Beerdigung versuchten wir zu einem normalen Leben mit Papa zurückzukehren, aber ich musste feststellen, dass für Opfer schwerer Straftaten die Normalität nicht wiederkehrt. Vater hatte ein Baugeschäft. Ein Jahr nach dem Mord unserer Mutter, wurde Vater mit zwei seiner Angestellten verhaftet und wegen Mordes und Anstiftung zum Mord angeklagt, weil er diese beiden Männer beauftragt hatte, Mutter zu töten. Alle drei gaben sich gegenseitig die Schuld. Einer der Angestellten behauptete, er habe zufällig gehört, wie mein Vater den anderen Mann für den Mord angeheuert habe. Vater beteuerte seine Unschuld, und wir glaubten ihm, aber seine Kaution wurde abgelehnt, und alles änderte sich für uns. Als Mutter getötet wurde, waren wir die Kinder des Opfers. Die Menschen, vor allem in der Kirche, wollten uns in diesem Prozess helfen. Sie waren großzügig und freundlich. Aber nachdem Vater verhaftet worden war, wurden wir plötzlich anders behandelt. Es ist ein Stigma, das Kind eines Straftäters zu sein. Die Leute betrachteten uns wie beschädigte Ware, aus der nichts werden würde. Wir zogen bei meiner Tante und meinem Onkel ein, und ich begann die Highschool in Austin, aber wir besuchten weiterhin unseren Vater im Bezirksgefängnis, weil wir ihn liebten und an seine Unschuld glaubten. Zweieinhalb Jahre später wurde Vater endlich vor Gericht gestellt. Es war wirklich schwer für uns, all die Details zu sehen, die in den Nachrichten verbreitet wurden, besonders für mich, weil ich den selben Namen trug. Als er schuldig gesprochen wurde, waren wir am Boden zerstört, vor allem, als er zum Tode verurteilt und nach Huntsville überführt wurde, um dort auf seine Hinrichtung zu warten. Als Angehöriger eines Häftlings ist es, als ob dein Leben stillsteht. Schockierendes Geständnis Während meines Abschlussjahres am College gab es eine neue Entwicklung in dem Fall. Die Sekretärin des Bezirksstaatsanwalts enthüllte, dass der Staatsanwalt Beweise gefälscht hatte, um die Schuld von Vater zu beweisen. Wir hatten immer an Papas Unschuld geglaubt, also waren wir überglücklich. Vater wurde aus dem Todestrakt entlassen und in das Bezirksgefängnis zurückgeschickt, um auf einen neuen Prozess zu warten, der vier Jahre später stattfand. Meine Brüder und ich sagten für ihn aus, und die Geschworenen befanden ihn des Kapitalverbrechens für nicht schuldig, was bedeutete, dass er nicht hingerichtet werden würde. Ich kann die Erleichterung nicht in Worte fassen, die ich empfand, als ich wusste, dass ich Papa nicht auf diese Weise verlieren würde. Sie befanden ihn jedoch eines minder schweren Mordes für schuldig, der mit einer lebenslangen Haftstrafe verbunden war. Trotzdem wusste jeder, dass er bald auf Bewährung entlassen werden würde. Wir hatten in all den Jahren alles getan, um Vater nach Hause zu holen, und so freuten wir uns, dass es bald soweit war und er bei meiner Familie leben würde. Als ich ihn vor seiner Entlassung besuchte, bat ich ihn, einige Fragen zu klären, die während des Prozesses aufgetaucht waren. Er sagte, ich könne ihn alles fragen, aber als ich zu dieser speziellen Frage kam, sah er mir direkt ins Gesicht und sagte: „Jim, ich habe es getan, und sie hatte es verdient." Ich war geschockt. Er gab es zu, und es tat ihm nicht einmal leid, was er getan hatte. Er gab Mama die Schuld. Er glaubte, dass er das Opfer war, weil er im Gefängnis war. Ich war wütend. Ich wollte, dass er wusste, dass er nicht das Opfer war. Meine Mutter, die beerdigt worden war, war das Opfer. Ich kann nicht beschreiben, wie betrogen wir uns alle fühlten, weil er uns die ganze Zeit über belogen hatte. Es fühlte sich an, als würden wir alle zum ersten Mal um Mama trauern, denn als Papa verhaftet wurde, drehte sich alles nur noch um ihn. Meine Familie legte Widerspruch gegen seine Bewährung ein, so dass der Bewährungsausschuss sie ablehnte. Ich besuchte ihn erneut im Gefängnis, um ihm zu sagen, dass er zurück ins Staatsgefängnis gehen würde, nicht in den Todestrakt, wo er vor anderen Häftlingen sicher war, sondern in ein Hochsicherheitsgefängnis für den Rest seines Lebens. Ich sagte ihm, dass er keinen von uns jemals wieder sehen würde. Wir hatten ihn all diese Jahre besucht, ihm geschrieben und Geld auf sein Gefängniskonto eingezahlt. Er war ein großer Teil unserer Leben gewesen, aber nun kehrten wir ihm den Rücken zu. Vom Haken lassen Nach vier Jahren ohne Kontakt, begann ich wieder, meinen Vater im Gefängnis zu besuchen. Inzwischen hatte ich selbst einen Sohn, und ich konnte mir nicht vorstellen, ihm jemals weh zu tun, vor allem, nachdem ich erfahren hatte, dass Vater die Männer auch angeheuert hatte, um mich und meine Brüder ebenfalls zu töten. Ich wollte ein paar Antworten, aber das erste, was er tat, war, sich bei mir zu entschuldigen für das, was er meiner Mutter, meinen Brüdern und mir angetan hatte. Er war ein Mann, der sich niemals für irgendetwas entschuldigt hatte. Ich konnte es nicht glauben, aber ich lernte, dass man zu heilen beginnt, wenn man hört, dass jemand sagt, dass es ihm leidtut. Das Nächste, was er sagte, war: „Jim, ich habe mein Leben Gott übergeben und bin Christ geworden, nachdem ich im Gefängnis den Tiefpunkt erreicht hatte." Im nächsten Jahr besuchte ich meinen Vater einmal im Monat. Während dieser Zeit machte ich einen Vergebungsprozess durch. Auf den ersten Blick scheint es unmöglich zu sein, seinem Vater den Mord an seiner Mutter zu verzeihen. Ich arbeite mit vielen Opfern von Straftaten. Was ich aber feststellte, ist, dass wenn du einem Straftäter oder jemandem, der dich verletzt hat, nicht verzeihst, du verbittert, wütend und depressiv wirst. Ich wollte nicht mehr, dass mein Vater Kontrolle über mich hatte, also habe ich ihm vergeben, nicht um ihn vom Haken zu lassen, sondern um mich selbst vom Haken zu lassen. Ich wollte nicht dieser verbitterte, wütende, depressive Mann sein. In diesem Prozess der Versöhnung setzte ich mich für meine Mutter ein, der man die Stimme genommen hatte. Im Laufe dieses Jahres, als wir über Probleme sprachen, sah ich, wie sich das Leben meines Vaters veränderte. Etwa ein Jahr, nachdem ich den Kontakt wieder aufgenommen hatte, erhielt ich einen Anruf vom Gefängniskaplan, der mir mitteilte, dass mein Vater ein Hirnaneurysma erlitten hatte. Er war hirntot, so dass wir die Entscheidung treffen mussten, die lebenserhaltenden Maßnahmen abzuschalten, was sich einfacher anhört, als es war. Trotz allem liebte ich ihn immer noch. Wir forderten seinen Leichnam an, damit wir nicht auch noch unseren Vater auf Gefängnisgelände begraben wissen mussten. Wir waren überrascht, den Gefängnisdirektor und den Gefängniskaplan bei der Beerdigung zu sehen, und sie sagten uns, dass zum ersten Mal die Genehmigung erteilt worden war, einen Gedenkgottesdienst für unseren Vater in der Gefängniskapelle abzuhalten. Als wir daran teilnahmen, saßen wir in der ersten Reihe, während 300 Häftlinge hinter uns saßen, umgeben von Wärtern. Während der nächsten drei Stunden traten die Männer einer nach dem anderen ans Mikrofon, sahen uns direkt ins Gesicht und erzählten uns ihre Geschichten, wie sie sich Christus zugewandt hatten, weil Papa seinen Glauben mit ihnen geteilt und ihr Leben verändert hatte. Indem er seine schlechten Taten zugab und bereute, die Verantwortung für sein Handeln übernahm und Gott um Vergebung bat, hatte er sein Leben in eine neue Richtung gelenkt. Wenn man das von einer Person hört, ist das schon stark, von 300 aber ist es überwältigend. Ich begann, in Kirchen, Gefängnissen und Programmen zur Wiedergutmachung zu sprechen - vor Opfern und Tätern, die sich rehabilitieren wollen, und erzählte ihnen die Geschichte der Wiederherstellung nach einem Vergebungsprozess. Ich habe immer wieder erlebt, wie sich Menschen verändern können. Wenn ich unsere Geschichte erzähle, kann ich unsere beiden Eltern ehren - Mama für den positiven Einfluss, den sie auf unser Leben hatte, und Papa für seine Entscheidung, seine Sünden wirklich zu bereuen. Das Ende unserer Geschichte ist, dass wir sehen konnten, wie Gott sogar furchtbare Situationen in etwas Gutes verwandeln kann. Was wir über Reue und Vergebung gelernt haben, hat uns zu viel besseren Ehemännern und Vätern gemacht, weil wir unseren Familien bewusst etwas Besseres geben wollen. Wir haben durch bittere Erfahrungen gelernt, dass man, um wirklich Buße zu tun, immer wieder Buße tun muss, und dass man, um wirklich zu vergeben, immer wieder vergeben muss, nicht nur einmal, sondern ständig.
Von: Shalom Tidings
MehrWenn alles um dich herum im Chaos versinkt, hast du dich dann jemals gefragt: „Was will Gott?“ Mein Leben ist, wie jedes andere auch, einzigartig und unersetzlich. Gott ist gut, und ich bin dankbar für mein Leben, auch wenn es Höhen und Tiefen gibt. Ich wurde als Kind katholischer Eltern geboren und am Christkönigsfest katholisch getauft. Ich besuchte eine katholische Grundschule und ein Jahr lang das katholische Gymnasium. Ich konnte es kaum erwarten, gefirmt und eine Soldatin für Christus zu werden. Ich weiß noch, wie ich Jesus sagte, dass ich niemals die Messe versäumen würde. Ich heiratete einen katholischen Mann und zog unsere Kinder katholisch auf. Mein Glaube war jedoch nur in meinem Kopf und hatte sich noch nicht in mein Herz verlagert. Rückverfolgung Irgendwann verlor ich Jesus als meinen Freund aus den Augen. Ich erinnere mich, dass ich als junge, frisch verheiratete Frau einige Male die Messe verpasste, weil ich dachte, ich könnte tun und lassen, was ich wollte. Ich lag so falsch. Ich verdanke es dem unwissentlichen Eingreifen meiner Schwiegermutter, die mich an einem dieser Sonntage fragte, wie die Messe war. Ich schaffte es, ihre Frage zu ignorieren und das Thema zu wechseln, aber Gott erreichte mich durch ihre Frage. Am nächsten Sonntag ging ich zur Messe und nahm mir vor, nie wieder zu fehlen. Wie viele Mütter war ich mit dem Familienleben, der ehrenamtlichen Arbeit in der Schule, dem Religionsunterricht, der Teilzeitarbeit usw. beschäftigt. Ehrlich gesagt, wusste ich nicht, wie ich zu jemandem Nein sagen sollte. Ich war erschöpft. Ja, ich war eine gute Frau und versuchte, gute Dinge zu tun, aber ich kannte Jesus nicht so gut. Ich wusste, dass er mein Freund war, und empfing ihn jede Woche in der Messe, aber heute weiß ich, dass ich einfach nur so tat, als ob. Als meine Kinder in der Mittelstufe waren, wurde bei mir Fibromyalgie diagnostiziert und ich hatte ständig Schmerzen. Ich kam von der Arbeit nach Hause und ruhte mich aus. Die Schmerzen veranlassten mich, viele Dinge nicht mehr zu tun. Eines Tages rief ein Freund an und fragte, wie es mir ginge. Ich beklagte mich nur über mich selbst und meine Schmerzen. Dann fragte sie mich: „Was will Gott?" Ich fühlte mich unwohl und begann zu weinen. Dann wurde ich wütend und legte schnell auf. Was hat Gott mit meinem Schmerz zu tun?, dachte ich. Die Frage meiner Freundin verfolgte mich. Ich konnte an nichts anderes mehr denken. Obwohl ich mich bis heute nicht mehr daran erinnern kann, wer mich zu dem Frauenwochenende eingeladen hat, sagte ich sofort „Ja!", als ich von Exerzitien in meiner Gemeinde namens „Christus erneuert seine Gemeinde“ hörte. Alles, woran ich denken konnte, war ein Wochenende weg von zu Hause, Schlaf nachholen und jemanden haben, der auf mich wartet. Und wieder lag ich so falsch. Praktisch jede Minute des Wochenendes war verplant. Erholung? Die bekam ich, aber nicht so, wie ich es erwartet hatte. Man beachte die Konzentration von „mich“, „mich selbst“ und „Ich“. Wo war der Herr? Ich ahnte nicht, dass mein „Ja" zu diesem vom Geist erfüllten Wochenende die Tür zu meinem Herzen öffnen würde. Überwältigende Gegenwart Bei einem der Vorträge war ich zu Tränen gerührt. Ich fühlte mich gezwungen, innezuhalten und in meinem Herzen direkt zu Gott Worte zu sagen, die mein Leben verändern würden, Worte, die ich von ganzem Herzen meinte, Worte, die die Tür für Jesus öffneten, um einzutreten, und die mein Wissen über Gott von meinem Kopf in mein Herz zu bringen begannen! „Herr, ich liebe dich“, sagte ich, „Ich gehöre dir ganz. Ich werde alles tun, was du von mir verlangst, und ich werde gehen, wohin du mich schickst.“ Mein Herz musste sich erweitern, damit ich lernen konnte, so zu lieben, wie Gott mich liebt. „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“ (Joh 3, 16) Dieses Gespräch löste eine Bekehrung, eine Metanoia, eine Hinwendung meines Herzens zu Gott aus. Ich hatte die bedingungslose Liebe Gottes erfahren, und plötzlich wurde Gott zum Wichtigsten in meinem Leben. Es ist einfach so schwer zu beschreiben, außer dass ich es nie vergessen werde. Ich hatte das Gefühl, dass Gott mich in der Dunkelheit an der Hand nahm und mit mir ging. Ich war Feuer und Flamme, glücklich und überrascht, was der Herr in meinem Leben tat und weiterhin tut. Kurz nach meiner Bekehrung und nach einem „Leben im Geist“-Seminar wurde ich von meiner Fibromyalgie geheilt. Ich schaute mir mein Leben an und bat den Herrn, mir zu helfen, ihm ähnlicher zu werden. Ich erkannte, dass ich Vergebung lernen musste, also bat ich Gott, mir zu zeigen, wem ich vergeben oder wen ich um Vergebung bitten musste. Er tat es, und nach und nach lernte ich, zu vergeben und Vergebung anzunehmen. Ich erlebte Heilung in einer meiner wichtigsten Beziehungen - in der Beziehung zu meiner Mutter. Ich lernte endlich, sie so zu lieben, wie Gott es tat. Auch meine Familie erfuhr Heilung. Ich begann, mehr zu beten. Das Gebet war für mich aufregend. In der Stille begegnete ich dem Herrn. Im Jahr 2003 spürte ich, dass Gott mich nach Kenia rief, und 2004 arbeitete ich drei Monate lang als Freiwillige in einem Hospiz-Waisenhaus. Seit den Exerzitien in meiner Gemeinde fühlte ich mich berufen, geistliche Leiterin zu werden, und absolvierte eine Ausbildung zur zertifizierten geistlichen Leiterin – und noch viel mehr! Es gibt immer noch so viel mehr, wenn man Jesus Christus kennenlernt. Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, würde ich nichts daran ändern, denn es hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Allerdings frage ich mich, was aus mir geworden wäre, wenn ich diese lebensverändernden Worte nicht gesagt hätte. Gott liebt dich. Gott kennt dich ganz und gar, im Guten wie im Bösen, aber er liebt dich trotzdem. Gott möchte, dass du im Licht seiner Liebe lebst. Gott möchte, dass du glücklich bist und alle deine Lasten zu ihm bringst. „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.“ (Mt 11, 28) Ich möchte dich ermutigen, dieses Gebet aus der Tiefe deines Herzens zu sprechen: „Herr, ich liebe dich. Ich gehöre ganz dir. Ich werde alles tun, was du von mir verlangst, und ich werde gehen, wohin du mich schickst.“ Ich bete, dass dein Leben nie mehr dasselbe sein wird und dass du, egal was um dich herum geschieht, Ruhe und Frieden finden wirst, weil du mit dem Herrn gehst.
Von: Carol Osburn
MehrNeulich hatte ich das Privileg, an einer der Anhörungssitzungen für die kontinentale Phase des Synodalen Weges teilzunehmen. Die Grundlage für unsere Diskussion war ein langes Dokument, das der Vatikan erstellt hatte, nachdem er Daten und Zeugnisse aus der ganzen katholischen Welt zusammengetragen hatte. Da ich mich mit dem Thema Synodalität beschäftigt und darüber gesprochen hatte, konnte ich den Meinungsaustausch sehr genießen. Aber ich fühlte mich zunehmend unwohl bei zwei Wörtern, die in dem Dokument eine wichtige Rolle spielen und die einen Großteil unserer Diskussion beherrschten - nämlich „Inklusion" und „einladend". Immer wieder hören wir, dass die Kirche zu einem offeneren und einladenderen Ort für viele Gruppen werden muss: für Frauen, LGBT+-Menschen, Geschiedene und zivil Wiederverheiratete usw. Aber ich habe noch keine genaue Definition der beiden Begriffe gefunden. Wie genau würde eine einladende und integrative Kirche aussehen? Würde sie immer auf alle zugehen, im Sinne von einladen? Wenn dem so ist, dann scheint die Antwort eindeutig ja zu sein. Würde sie immer alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, ethnischen Zugehörigkeit oder Sexualität, mit Respekt und Würde behandeln? Wenn dem auch so ist, lautet auch hier die Antwort ja. Würde eine solche Kirche immer ein offenes Ohr für die Anliegen aller Menschen haben? Ebenfalls ja. Aber würde eine Kirche, die diese Eigenschaften aufweist, niemals eine moralische Herausforderung für diejenigen darstellen, die eintreten wollen? Würde sie das Verhalten und die Lebensentscheidungen eines jeden, der sich um Aufnahme bewirbt, hinnehmen? Würde sie tatsächlich ihre eigene Identität und Strukturierungslogik aufgeben, um allen und jedem, der sich meldet, entgegenzukommen? Ich hoffe, dass die Antwort auf all diese Fragen ein klares Nein ist. Die Zweideutigkeit der Begriffe ist ein Problem, das einen Großteil des Synodalen Weges unterminieren könnte. Um diese Frage zu klären, würde ich vorschlagen, dass wir nicht so sehr auf die uns umgebende Kultur der Gegenwart, sondern auf Jesus Christus schauen. Seine Haltung des radikalen Willkommens zeigt sich nirgendwo deutlicher als in seiner Gemeinschaft des offenen Tisches, d.h. in seiner konsequenten Praxis, nicht nur mit den Gerechten zu essen und zu trinken, sondern auch mit Sündern, mit Pharisäern, Zöllnern und Prostituierten. Diese Mahlzeiten der heiligen Gemeinschaft verglich Jesus sogar mit dem Festmahl des Himmels. Während seines gesamten öffentlichen Wirkens hat sich Jesus an diejenigen gewandt, die als unrein oder böse galten: an die Frau am Brunnen, den blind geborenen Mann, an Zachäus, die Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde, den Dieb, der an seiner Seite gekreuzigt wurde, usw. Also steht es außer Frage, dass er gastfreundlich, gnädig und ja, einladend zu allen war. Ebenso war diese Einladung des Herrn eindeutig und konsequent von seiner Aufforderung zur Umkehr begleitet. In der Tat ist das erste Wort aus dem Mund Jesu in seiner ersten öffentlichen Rede im Markusevangelium nicht „Willkommen!", sondern „Kehrt um!" Zu der Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde, sagte er: „Geh hin und sündige nicht mehr"; Zachäus versprach nach der Begegnung mit dem Herrn, seinen sündigen Lebenswandel zu ändern und seine Missetaten großzügig zu entschädigen. In der Gegenwart Jesu bekannte der gute Dieb seine eigene Schuld; und der auferstandene Christus zwang den Obersten der Apostel, der ihn dreimal verleugnet hatte, dreimal seine Liebe zu bekräftigen. Mit einem Wort, es gibt ein bemerkenswertes Gleichgewicht im pastoralen Wirken Jesu zwischen Annahme und Herausforderung, zwischen Zuwendung und Aufforderung zur Veränderung. Deshalb würde ich den Ansatz Jesu nicht einfach als „inklusiv" oder „einladend", sondern vielmehr als liebevoll bezeichnen. Thomas von Aquin erinnert uns daran, dass zu lieben bedeutet, „das Wohl des anderen zu wollen". Wer also wirklich liebt, der streckt zwar seine Hand aus, aber er zögert auch nicht, wenn nötig zu korrigieren, zu warnen und sogar zu verurteilen. Mein Mentor, Kardinal Francis George, wurde einmal gefragt, warum er die Stimmung, die hinter dem Lied „All are welcome (Alle sind willkommen)" steht, nicht mag. Er antwortete, dass es die einfache Tatsache übersieht, dass wohl alle in der Kirche willkommen sind, aber „zu den Bedingungen Christi, nicht zu ihren eigenen". Eine allgemeine Sorge, die ich habe und die eng mit der häufigen Verwendung der Begriffe „einladend" und „Inklusion" zusammenhängt, betrifft den Triumph von Gefühlen und Befindlichkeiten über die Doktrin, über die Anthropologie und echte theologische Argumente; oder, um es etwas anders auszudrücken, die Tendenz zur Psychologisierung von zur Debatte stehenden Fragen. Die Kirche verbietet homosexuelle Handlungen nicht, weil sie eine irrationale Angst vor Homosexuellen hätte; sie verweigert auch nicht die Kommunion für Menschen in irregulären Ehen, weil es ihr Spaß machen würde, exklusiv zu sein; noch verbietet sie die Frauenordination, weil mürrische alte Männer an der Macht Frauen einfach nicht ausstehen können. Für jede dieser Positionen führt sie Argumente an, die sich auf die Heilige Schrift, die Philosophie und die theologische Tradition stützen, und jede dieser Positionen wurde durch die verbindliche Lehre der Bischöfe in Gemeinschaft mit dem Papst bestätigt. Alle diese festen Lehren in Frage zu stellen, weil sie nicht mit dem Kanon unserer heutigen Kultur im Einklang sind, würde die Kirche in eine echte Krise bringen. Und ich bin überzeugt, dass diese Erschütterung der Fundamente nicht das ist, was Papst Franziskus im Sinn hatte, als er eine Synode zur Synodalität einberief.
Von: Bischof Robert Barron
MehrFrage: Ich bin mit einigen Lehren der katholischen Kirche nicht einverstanden. Bin ich immer noch ein guter Katholik, wenn ich nicht mit allem einverstanden bin? Antwort: Die Kirche ist mehr als nur eine menschliche Institution - sie ist sowohl menschlich als auch göttlich. Sie hat keine eigene Autorität, überhaupt etwas zu lehren. Die Aufgabe der Kirche besteht vielmehr darin, getreu zu lehren, was Christus auf Erden gelehrt hat: die Heilige Schrift authentisch auszulegen und die apostolische Überlieferung weiterzugeben, die uns von den Aposteln selbst überliefert wurde. Das Wort „Tradition" kommt von dem lateinischen Wort „traditio“, was „weitergeben" bedeutet. Wir unterscheiden jedoch zwischen der Tradition und einzelnen Traditionen. Die Tradition ist die unveränderliche, immerwährende Lehre der Kirche, die ihre Wurzeln in den Aposteln und Christus hat. Beispiele dafür sind die Tatsache, dass nur Weizenbrot und Traubenwein für die heilige Eucharistie verwendet werden können, dass nur Männer Priester werden können, dass bestimmte moralische Handlungen immer und überall falsch sind usw. Die übrigen Traditionen sind menschengemachte Traditionen, die veränderbar sind, wie z. B. der Verzicht auf Fleisch an Freitagen (dies hat sich im Laufe der Kirchengeschichte geändert), der Empfang der Kommunion in die Hand usw. Menschen guten Willens dürfen verschiedene Meinungen über pastorale Praktiken, kirchliche Disziplinen und andere Traditionen haben, also über die übrigen Traditionen, die von Menschen stammen. Wenn es jedoch um die eine apostolische Tradition geht, bedeutet ein guter Katholik zu sein, dass wir sie als von Christus durch die Apostel kommend akzeptieren müssen. Es muss jedoch noch eine weitere Unterscheidung getroffen werden: Es gibt einen Unterschied zwischen Zweifel und Schwierigkeit. Eine „Schwierigkeit“ bedeutet, dass wir darum ringen zu verstehen, warum die Kirche etwas Bestimmtes lehrt, aber eine Schwierigkeit bedeutet, dass wir es in Demut akzeptieren und versuchen, die Antwort zu finden. Schließlich ist der Glaube nicht blind! Die mittelalterlichen Theologen hatten eine Redewendung: Fides Quaerens Intellectum - Glaube, der zu verstehen sucht. Wir sollten Fragen stellen und versuchen, den Glauben, an den wir glauben, zu verstehen! Im Gegensatz dazu sagt ein Zweifel: „Weil ich es nicht verstehe, werde ich nicht glauben!“ Während Schwierigkeiten der Demut entspringen, entspringen Zweifel dem Stolz. Wir denken, dass wir alles verstehen müssen, bevor wir es glauben. Aber seien wir ehrlich: Ist irgendjemand von uns in der Lage, Geheimnisse wie die Dreifaltigkeit zu verstehen? Glauben wir wirklich, dass wir weiser sind als der heilige Augustinus, der heilige Thomas von Aquin und all die Heiligen und Mystiker der katholischen Kirche? Glauben wir, dass die konstante 2.000 Jahre alte Tradition, die von den Aposteln überliefert wurde, irgendwie fehlerhaft ist? Wenn wir auf eine Lehre stoßen, mit der wir uns schwertun, sollten wir uns weiter damit auseinandersetzen - aber tun Sie dies in Demut und erkennen Sie an, dass unser Verstand begrenzt ist und wir oft belehrt werden müssen! Suchet, und ihr werdet finden - lest den Katechismus oder die Kirchenväter, die Enzykliken der Päpste oder andere solide katholische Materialien. Suchen Sie einen heiligen Priester auf, um Ihre Fragen zu stellen. Und vergessen Sie nie, dass alles, was die Kirche lehrt, zu Ihrem Glück dient! Die Lehren der Kirche sind nicht dazu gedacht, uns unglücklich zu machen, sondern uns den Weg zu echter Freiheit und Freude zu zeigen, die nur in einem lebendigen Leben der Heiligkeit in Jesus Christus gefunden werden können!
Von: Pater Joseph Gill
MehrIch konnte den Kopf und die Schulter eines Mannes mit schulterlangem Haar erkennen und etwas Spitzes über seiner Stirn Es war spät am Abend. Ich saß in der provisorischen Kapelle, die wir für die jährlichen Jugendexerzitien der Diözese eingerichtet hatten. Ich war müde. Müde und erschöpft von der Planung des Wochenendes, von meinen Aufgaben in der Jugendarbeit und zusätzlich davon, dass ich mich im ersten Drittel meiner Schwangerschaft befand. Ich hatte mich freiwillig für diese Stunde der eucharistischen Anbetung gemeldet. Die Möglichkeit der 24-stündigen Anbetung war eine große Besonderheit der Exerzitien. Es war immer schön zu sehen, wie junge Menschen Zeit mit unserem Herrn verbringen. Aber ich war müde. Ich wusste, dass ich die Zeit hier verbringen sollte, und doch zogen sich die Minuten hin. Ich konnte nicht anders, als mich für meinen Mangel an Glauben zu schämen. Hier war ich in der Gegenwart Jesu, und ich war zu müde, um etwas anderes zu tun, als darüber nachzudenken, wie müde ich war. Ich lief auf Autopilot und begann mich zu fragen, ob mein Glaube mehr war als nur intellektuell, das heißt, etwas, das ich nur in meinem Kopf hatte, nicht aber in meinem Herzen. Ein schnelles Umschalten Im Nachhinein betrachtet, hätte mich das nicht überraschen dürfen. Ich war schon immer etwas akademisch veranlagt - ich liebe es, zu lernen. Das Lesen und Diskutieren über die wichtigen Dinge des Lebens ist etwas, das meine Seele belebt. Den Gedanken und Meinungen anderer zuzuhören, gibt mir immer wieder die Gelegenheit, über die Welt, in der wir leben, nachzudenken oder sie zu überdenken. Es war genau diese Liebe zum Lernen, die dazu führte, dass ich tiefer in den katholischen Glauben eintauchte. Ich zögere, es als „Umkehr" zu bezeichnen, weil ich die Glaubensausübung nie aufgegeben hatte, aber ehrlich gesagt war ich nur ein oberflächlicher Katholik. In meinem ersten Jahr nach der High-School änderte sich die Richtung meines Lebens schlagartig. Ein Orden übernahm die Pfarrei meiner Kindheit und ihr Eifer für Katechese und Evangelisierung - sowohl in ihren Predigten als auch in ihren alltäglichen Gesprächen - stellte alles infrage, was ich über das Katholischsein zu wissen glaubte. Bald war ich eine eifrige und neugierige Studentin des Katholizismus. Je mehr ich lernte, desto mehr wurde mir klar, dass ich noch mehr lernen musste. Das machte mich bescheiden und motivierte mich zugleich. Ich ging öfters zu Wochentagsmessen und regelmäßig zur Anbetung und begann Exerzitien zu besuchen, was letztendlich in die Teilnahme an einem internationalen Weltjugendtag mündete. Ich war begeistert von den Zeremonien der Priesterweihe, der Chrisammessen und so weiter. Meistens besuchte ich diese Zeremonien allein. Das fehlende Element Ich lernte meinen Glauben besser kennen und entdeckte meine Berufung zum geistlichen Dienst - durch Journalismus und Jugendpastoral. Ich wechselte die Studienrichtung, lernte meinen jetzigen Ehemann kennen und wandte mich einer neuen Berufung zu: dem Muttersein. Und doch war mein Glaube fünf Jahre nach dem Beginn meines „Eintauchens" eher theoretisch als praktisch. Das Wissen, das ich erworben hatte, war noch immer nicht in meine Seele eingedrungen. Ich tat, was man so tat, aber ich „fühlte" nicht diese tiefe Liebe zu Gott in meinem Herzen. Da war ich also. Ich tat, was man so tun musste. Erschöpft tat ich das, was ich von Anfang an hätte tun sollen. Ich bat Jesus um seine Hilfe. Hilf, dass mein Glaube, meine Liebe zu dir, real und greifbar wird, betete ich. Die Schatten wurden länger, und die Kerzen flackerten auf beiden Seiten der verzierten goldenen Monstranz. Ich blickte auf unseren Herrn und versuchte, meine Gedanken auf ihn allein zu richten. In seiner Gegenwart schwelgend Als sich die Schatten über der Monstranz ausbreiteten, begann sich auf der rechten Seite der Glasscheibe, die unseren Herrn beherbergte, ein Bild abzuzeichnen. Es war, als würde man eines dieser alten viktorianischen Porträtbilder betrachten. Die Schatten schufen das Bild eines Gesichts. Ich konnte den Kopf und die Schulter eines Mannes erkennen, der mit gesenktem Kopf nach links blickte. Einige Schatten im Hintergrund ließen undeutliche Formen entstehen, aber es gab keinen Zweifel, dass dieser Mann schulterlanges Haar und etwas Stacheliges über der Stirn hatte. Er war es. Während seiner Kreuzigung. Dort, auf der Monstranz, die reale Gegenwart überlagernd, war das schattenhafte Porträt meines Erlösers, der am Kreuz seine Liebe für mich ausgoss. Und ich hätte ihn nicht mehr lieben können. In der Liebe verwurzelt Ich war so überwältigt und beeindruckt, dass ich mehr Zeit mit ihm verbrachte als geplant. Meine Müdigkeit verflog, und ich wollte in seiner Gegenwart verweilen. Ich kann Jesus niemals so sehr lieben, wie er mich liebt, aber ich möchte nicht, dass er jemals an meiner Liebe zu ihm zweifelt. An jenem Abend vor fünfzehn Jahren zeigte Jesus eine entscheidende Wahrheit über unseren Glauben: Er ist nicht fruchtbar, wenn er nicht fest in der Liebe zu ihm verwurzelt ist. Es ist zwar lohnend, Dinge zu tun, weil sie richtig sind, aber es ist weitaus besser, dieselben Dinge aus Liebe zu Gott zu tun. Auch wenn wir es vielleicht nicht „fühlen".
Von: Emily Shaw
MehrWas ist der Schlüssel zur Freude in diesem Leben? Wenn du das einmal erkannt hast, wird dein Leben nie mehr so sein wie zuvor Die Geschichte von der Heilung der zehn Aussätzigen durch Christus berührt mich immer wieder tief. Lepra war eine schreckliche Krankheit, die die Opfer aus ihren Familien riss und in die Isolation trieb. „Habt Mitleid mit uns", rufen sie ihm zu. Und er hat es. Er gibt ihnen ihr Leben zurück. Sie können zu ihren Familien zurückkehren, mit ihrer Gemeinschaft Gottesdienst feiern und wieder arbeiten und entkommen so der erdrückenden Armut, für alles betteln zu müssen. Die Freude, die sie erlebten, war unglaublich. Aber nur einer kehrt zurück, um ihm zu danken. Hinter dem Geschenk Ich will die neun, die nicht zurückgekehrt sind, nicht verurteilen, aber derjenige, der zu Jesus zurückgekehrt ist, hat etwas sehr Wichtiges über „Geschenke" verstanden. Wenn Gott ein Geschenk macht, wenn er ein Gebet erhört, dann ist das stets persönlich. Er ist immer in diesem Geschenk enthalten. Jedes Geschenk, das mit Liebe gegeben wird, symbolisiert die Liebe des Gebers, so dass die Person, die ein Geschenk erhält, die Person empfängt, die es gegeben hat. Das Geschenk selbst kann mit der Zeit zerbrechen oder sich abnutzen, aber die Verbindung mit dem Geber bleibt bestehen. Da Gott ewig ist, ist auch seine Liebe ewig und wird niemals vergehen. Wie ein liebendes Elternteil, das ein undankbares Kind hat, schenkt er immer weiter und wartet auf den Moment, in dem der verlorene Sohn zu ihm zurückkehrt. Die Verweigerung, sich für ein Geschenk zu bedanken, ist die Tat eines verwöhnten Kindes und kommt einem Diebstahl gleich. Der Aussätzige, der zurückkehrte, hat das selbst in seiner Aufregung nicht vergessen. Der Gedanke der Dankbarkeit ist die Wurzel eines religiösen Geistes. Unser ganzes Leben, jeder Augenblick, ist ein wahres Geschenk. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um innezuhalten und darüber nachzudenken, wie viel Segen Sie erhalten haben. Was sagt Er zu jedem Einzelnen von uns? „Ich liebe dich." Jeder Segen ist eine Einladung, seine Liebe zu erwidern, indem wir das Geschenk nutzen, um seine Liebe zu teilen. Wenn wir nicht auch die Person entdecken, die die Quelle unserer Geschenke ist, werden diese nach einer Weile nicht mehr viel bedeuten. Sie werden „alt" und beiseitegelegt, während wir rastlos nach immer mehr suchen. Nach meiner Weihe wurde ich beauftragt, ein psychiatrisches Krankenhaus und ein nahe gelegenes Gefängnis zu besuchen. Im Gefängnis muss man oft lange warten, um die Sicherheitskontrolle zu passieren. Ist man endlich in den Zellenblock gelangt, in dem der Gefangene warten sollte, kommt es oft zu einer weiteren langen Wartezeit. Nach alledem kann ich dann gerade einmal vierzig Minuten lang durch eine Glaswand hindurch mit dem Gefangenen am Telefon sprechen. Verschlossene Türen und Mauern Im Gegensatz dazu wurde mir im Krankenhaus, obwohl dort alle Abteilungen geschlossen sind, ein Schlüssel zum Betreten und Verlassen gegeben. Eine Ausnahme gab es nur für die gefährlichsten Patienten in der Schizophrenie- Station. Hierfür gab es keinen Schlüssel. Stattdessen identifizierte mich das Sicherheitspersonal über eine Kamera und schloss eine Tür per Fernsteuerung auf. Sobald sich diese Tür hinter mir geschlossen hatte, wurde eine andere Tür entriegelt, so dass ich zu den Patienten gehen konnte. Nachdem ich ein ganzes Wochenende lang von verschlossenen Stahltüren und Betonwänden umgeben war, die vom Sicherheitspersonal und von Kameras überwacht wurden, war ich erleichtert, als ich endlich nach Hause fahren konnte. Ich konnte wieder frei wählen, und niemand würde versuchen, mich aufzuhalten, mich zu durchsuchen, mir zu folgen oder mich zu beobachten. Inmitten dieser euphorischen Erfahrung wurde mir klar, wie viel ich für selbstverständlich hielt. Das ist ein interessanter Ausdruck: „für selbstverständlich halten". Es bedeutet, nicht zu bemerken, dass etwas „gegeben" wurde, und dem Geber hierfür nicht zu danken. Der Schlüssel zur Freude in diesem Leben liegt darin, zu erkennen, dass alles ein reines Geschenk ist und sich der Person bewusst zu werden, die hinter jedem Geschenk steht, nämlich Gott selbst. Nicht ganz verstehen Der nächste wichtige Punkt bei der Heilung der zehn Aussätzigen hat mit der Art und Weise ihrer Heilung zu tun. Jesus sagte zu ihnen: „Geht und zeigt euch den Priestern" (sie waren die einzigen, die bestätigen konnten, dass sie frei von Ansteckung waren, damit sie nach Hause zurückkehren konnten). Aber im Evangelium heißt es, dass sie „unterwegs" geheilt wurden. Mit anderen Worten: Als Jesus sie aufforderte, sich den Priestern zu zeigen, waren sie noch nicht geheilt. Sie wurden „auf dem Weg" geheilt. Stellen Sie sich das Dilemma vor! „Warum soll ich mich den Priestern zeigen, Sie haben doch noch gar nichts getan? Ich habe immer noch einen Aussatz". Und so mussten sie vertrauen. Sie mussten zuerst gehorchen und handeln. Erst dann wurden sie geheilt. So geht das eben mit Gott. Wir können den Herrn nur dann wirklich verstehen, wenn wir uns entscheiden, diesen Glauben zu leben, indem wir ihm zuerst folgen - ihm sozusagen im Dunkeln gehorchen. Diejenigen, die darauf bestehen, alles zu verstehen, bevor sie handeln, fallen fast immer ab. Wir wissen, was er zu uns gesagt hat: Haltet die Gebote. Beim letzten Abendmahl wies er seine Apostel an: „Tut dies zu meinem Gedächtnis". Er ermahnte uns auch, uns nicht darum zu sorgen, was wir anziehen, essen oder trinken, denn der Herr kennt unsere Bedürfnisse. „Sucht zuerst nach dem Reich Gottes, und alles andere wird euch dazugegeben". Wenn wir im Glauben voranschreiten und nach seinem Wort handeln, werden wir schließlich mit dem Licht der Gnade verstehen. Aber heute fürchten viele Menschen alles, was ihre Gemütlichkeit stört, und weigern sich, nach den Geboten zu leben, wenn sie nicht sicher sein können, dass dabei die Erfüllung ihrer eigenen Wünsche nicht gefährdet ist. Und so gehen sie im Dunkeln durchs Leben, ohne die Freude, den Herrn wirklich zu kennen. Aber Heilung folgt auf die Entscheidung, unser Handeln nach seinen Geboten auszurichten, noch bevor wir verstehen, warum, so wie kleine Kinder, die ihren Eltern vertrauen und gehorchen.
Von: Diakon Doug McManaman
MehrMachen Sie eine praktische Erfahrung, wie das Lernen mit Gott Spaß machen kann! Als ich eines Tages aus unserer Haustür hinausging, um die Mülltonnen hineinzubringen, blieb ich vor Schrecken stehen. Über dem Kanaldeckel neben unserem Haus befand sich eine frische Schlangenhaut. Ich rief sofort nach meinem Mann, da ich ein Problem mit Schlangen habe. Als sich herausstellte, dass es sich um eine tote Schlangenhaut handelte und keine lebenden Schlangen in der Nähe waren, entspannte ich mich und fragte Gott, welche Lektion er mir an diesem Tag vermitteln wollte. Was war das Ganze eigentlich? Ich bin das, was Lehrer einen kinästhetischen Lerner nennen. Ich lerne am besten, wenn ich mich bewege oder mit Dingen interagiere. In letzter Zeit habe ich festgestellt, dass Gott sich mir oft durch materielle Gegenstände offenbart. Auf diese göttliche Pädagogik wird sogar im Katechismus der katholischen Kirche hingewiesen: „Gott, der durch das Wort erschafft und erhält, gewährt den Menschen in den geschaffenen Dingen ein ständiges Zeugnis von sich selbst". (KKK, 54) So schickte Gott zum Beispiel Abraham einen rauchenden Feuertopf und eine brennende Fackel, Jakob einen ringenden Engel und Mose einen brennenden Busch. Gott schickte zu Noah erst eine Taube mit einem Olivenzweig und dann einen Regenbogen, etwas Tau zu Gideon und einen Raben mit Brot und Fleisch zu Elia. Der Gott Abrahams, der Gott Jakobs und der Gott des Moses ist auch unser Gott. Warum sollte der Gott der Schöpfung nicht die sichtbare, greifbare Materie der Erde benutzen, um die unsichtbaren und ungreifbaren Realitäten des Himmels zu vermitteln? Pater Jacques Philippe schrieb: "Wir sind Wesen aus Fleisch und Blut, und wir brauchen fühlbare Träger, um Zugang zu den spirituellen Realitäten zu haben. Gott weiß das, und das erklärt das ganze Mysterium der Inkarnation." ( Zeit für Gott, S. 65) Gott kann uns Botschaften über ein Nummernschild oder einen Autoaufkleber schicken. Letzte Woche hat mich die Aufschrift „Bleib dran“ auf der Rückwand eines Lastwagens angesprochen. Sie erinnerte mich an die Erkenntnis aus der Predigt, die ich an jenem Morgen gehört hatte - dass wir berufen sind, das Evangelium immer weiter zu tragen. Gott kann auch die Natur benutzen, um uns zu belehren. Als ich kürzlich Kirschen pflückte, wurde ich daran erinnert, dass die Ernte groß ist und es nur wenige Arbeiter gibt. Ein stürmischer Tag erinnert uns vielleicht daran, dass „wir von einer großen Wolke von Zeugen umgeben“ sind (Hebräer 12,1). Ein schöner Vogel oder ein traumhafter Sonnenuntergang könnten Gottes Weg sein, um unseren erschöpften Geist zu beleben. Immer, wenn mich etwas besonders überrascht, versuche ich Gott zu fragen, welche Lektion er mir damit erteilen will. Neulich Abend zum Beispiel, als ich darüber nachdachte, ob ich aufstehen sollte, um nach meiner Tochter zu sehen, fiel plötzlich ein Gebetstext zu Ehren der heiligen Monika, einer Schutzpatronin der Mütter, von meiner Kommode. Ich bin sofort aufgestanden und habe nach ihr gesehen. Oder das eine Mal, als ich in den frühen Morgenstunden aufwachte und mich gedrängt fühlte, einen Rosenkranz für ein kürzlich verstorbenes Familienmitglied zu beten, und erfreut war, dabei die schönste Sternschnuppe zu sehen. Manchmal sendet Gott seine Botschaft durch andere Menschen. Wie oft haben Sie schon eine Karte, einen Anruf oder eine SMS von jemandem erhalten, die genau die Ermutigung brachten, die Sie gerade brauchten? Lernstil Eines Sommers, als ich auf einer Radtour darüber nachdachte, ob ich mein Bibelstudium abbrechen sollte, traf ich eine Freundin. Aus dem Nichts heraus erwähnte sie, dass sie ihr Bibelstudium weiterführen wolle, denn wenn man einmal mit etwas aufhört, sei es sehr schwer, es wieder in die Gänge zu bringen. Gott kann auch konkrete Gegenstände benutzen, um uns zu disziplinieren oder uns zu helfen, in unserer Jüngerschaft zu wachsen. Eines Morgens stolperte ich über drei große Nägel. Sie waren identisch, aber ich hatte sie an drei verschiedenen Orten gefunden: an einer Tankstelle, in meiner Einfahrt und auf der Straße. Beim dritten Nagel hielt ich inne und fragte Gott, was er mir sagen wollte, und mir wurde klar, dass ich für etwas in meinem Leben Buße tun musste. Ich werde nie vergessen, wie ich aus meiner Haustür trat und mir sofort eine riesige Fliege ins Auge flog: Ich spürte, wie Gott mir sagte, ich solle aufhören, mich wie ein Heuchler zu verhalten. Gott lehrt uns die ganze Zeit, und er kommt allen Arten von Lernern entgegen. Was für den einen funktioniert, muss nicht auch für den anderen funktionieren. Manche hören Gott deutlicher in der Messe, andere bei der eucharistischen Anbetung, beim Lesen der Bibel oder in ihrer persönlichen Gebetszeit. Gott ist jedoch immer am Werk und lehrt uns ständig durch unsere Gedanken, Gefühle, Bilder, Schriftstellen, Menschen, Fantasie, Worte der Erkenntnis, Musik und jedes Ereignis unseres Tages. Ich persönlich schätze es, wenn Gott durch materielle Gegenstände kommuniziert, da ich mir die Lektion auf diese Weise besser merken kann. Nun fragen Sie sich vielleicht, was ich durch die Schlangenhaut gelernt habe. Sie brachte mir die folgende Bibelstelle in den Sinn: „Auch füllt man nicht neuen Wein in alte Schläuche. Sonst reißen die Schläuche, der Wein läuft aus und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten“ (Matthäus 9:17). Heiliger Geist, hilf uns bewusster zu werden bei den Lektionen, die du uns heute erteilen willst.
Von: Denise Jasek
MehrPater Joseph Gill schreibt regelmäßig für Shalom Tidings. Hier öffnet er sein Herz und erzählt die Geschichte seines Lebens: wie er sich verliebte … Die Geschichte meiner Berufung ist wohl weniger die eines Rufs als vielmehr eine Liebesgeschichte mit dem Einen, der mich geschaffen und mein Herz an das Seine gezogen hat. Schon als ich sehr jung war, liebte ich den Herrn. Ich erinnere mich, dass ich mit acht oder neun Jahren in meinem Zimmer in der Bibel las. Das Wort Gottes begeisterte mich so sehr, dass ich sogar versuchte, mein eigenes Bibelbuch zu schreiben (was natürlich schief gehen musste). Ich träumte davon, Missionar zu werden oder Märtyrer und mein Leben großherzig für Christus hinzugeben. Doch dann kamen meine Teenagerjahre, und meine Leidenschaft für Christus wurde unter weltlichen Sorgen begraben. Jetzt drehte sich mein Leben nur noch um Baseball, Mädchen und Musik. Mein neues Ziel war es, ein reicher und berühmter Rockmusiker oder Sportreporter zu werden. Zum Glück gab der Herr mich aber nicht auf. Als ich vierzehn Jahre alt war, durfte ich mit meiner Jugendgruppe auf eine Pilgerreise nach Rom gehen. Als ich im Kolosseum stand, dachte ich: „Mehr als zehntausend Männer, Frauen und Kinder haben hier an dieser Stelle ihr Blut für Christus vergossen. Warum kümmert mich eigentlich mein Glaube nicht mehr?“ Die Sixtinische Kapelle beeindruckte mich – nicht wegen ihrer Decke, sondern wegen des Gemäldes an der hinteren Wand: Michelangelos „Jüngstes Gericht“. Darin werden die Folgen von Lebensentscheidungen eindringlich dargestellt: Himmel und Hölle. Plötzlich durchfuhr mich der Gedanke, dass ich die Ewigkeit an einem dieser beiden Orte verbringen werde. Ich dachte mir: „Wo gehe ich dann einmal hin?“ Als ich zurückkam, wusste ich, dass ich einiges ändern musste ... aber das war leichter gesagt als getan. Ich war gefangen in einer Fülle von Jugendsünden, in Ängsten und in Dramen. So versuchte ich nur halbherzig, ein Gebetsleben zu entwickeln, aber es schlug keine Wurzeln. Ich kann nicht sagen, dass ich mich wirklich um Heiligkeit bemühte. Daher bedurfte es weiterer Begegnungen mit dem Herrn, bis er mein Herz erobert hatte. Zunächst führte meine Gemeinde die Ewige Anbetung ein, die den Menschen rund um die Uhr die Möglichkeit bietet, vor der Eucharistie zu beten. Meine Eltern meldeten sich, um jede Woche eine Stunde Anbetung zu halten, und sie luden auch mich ein, daran teilzunehmen. Zuerst lehnte ich ab – schließlich wollte meine Lieblingssendungen im Fernsehen nicht verpassen! Doch dann überlegte ich: „Wenn ich wirklich glaube, was ich über die Eucharistie sage – dass sie wahrhaft der Leib und das Blut Jesu Christi ist – warum sollte ich dann nicht eine Stunde mit ihm verbringen wollen?“ Also begann ich widerstrebend, zur Anbetung zu gehen ... und verliebte mich dann in Ihn! Diese eine wöchentliche Stunde der Stille, der Schriftlesung und des Gebets führte zur Erkenntnis von Gottes persönlicher, leidenschaftlicher Liebe zu mir ... und ich fing an, mir zu wünschen, diese Liebe mit meinem ganzen Leben zu erwidern. Das einzig wahre Glück Etwa zur gleichen Zeit führte mich Gott dann zu einigen Ferienfreizeiten, die mich sehr verändern sollte. Darunter war ein katholisches Familien-Sommerlager namens Catholic Family Land in Ohio. Dort traf ich zum ersten Mal auf Kinder in meinem Alter, die ebenfalls eine tiefe Liebe zu Jesus hatten, und ich erkannte, dass es möglich war – und sogar cool! – als junger Mensch nach Heiligkeit zu streben. Dann begann ich, an Wochenendfreizeit für Jungen im Highschool-Alter bei den Legionären Christi teilzunehmen, und fand hier noch mehr Freunde, deren Liebe zu Christus meinen geistlichen Weg sehr unterstützte. Schließlich begann ich in der Oberstufe, Kurse an einem örtlichen Community College zu belegen. Bis dahin war ich immer zu Hause unterrichtet worden und daher ziemlich behütet gewesen. Aber in diesen College-Kursen traf ich nun auf atheistische Professoren und hedonistische Mitschüler, deren Leben sich um die nächste Party, den nächsten Lohn und die nächste Affäre drehte. Doch mir fiel auf, dass sie dabei ziemlich unglücklich wirkten! Ständig waren sie auf der Suche nach dem nächsten Kick und lebten nicht für etwas, das größer war als sie selbst. Das machte mir klar, dass das einzig wahre Glück darin besteht, sein Leben für andere hinzugeben – und für Christus. Seitdem wusste ich, dass sich mein Leben um den Herrn Jesus drehen musste. Ich begann meine Ausbildung an der Franciscan University und besuchte das Priesterseminar Mount St. Mary's in Maryland. Aber auch heute als Priester geht die Reise weiter. Jeden Tag beweist mir der Herr immer wieder neu seine Liebe und führt mich noch tiefer in sein Herz. Ich bete, dass auch Sie alle, liebe Leserinnen und Leser von Shalom Tidings, Ihren Glauben als eine radikale und wunderschöne Liebesaffäre mit „dem, der meine Seele liebt“.
Von: Pater Joseph Gill
MehrFrage - Wann wird das Sprechen über jemanden zum Klatsch? In meiner Familie gibt es ein Problem mit einer meiner Schwestern, und ich muss oft mit meinen anderen Geschwistern über sie sprechen. Ist das Klatsch und Tratsch? Ist das in Ordnung oder sündhaft? Antwort - Der heilige Jakobus weiß, wie schwierig es ist, die Zunge zu kontrollieren. Im dritten Kapitel seines Briefes schreibt er: „Wenn wir den Pferden den Zaum anlegen, damit sie uns gehorchen, lenken wir damit das ganze Tier. Oder denkt an die Schiffe: Sie sind groß und werden von starken Winden getrieben und doch lenkt sie der Steuermann mit einem ganz kleinen Steuer, wohin er will. So ist auch die Zunge nur ein kleines Körperglied und rühmt sich doch großer Dinge. Und wie klein kann ein Feuer sein, das einen großen Wald in Brand steckt. Auch die Zunge ist ein Feuer, eine Welt voll Ungerechtigkeit. Die Zunge ist der Teil, der den ganzen Menschen verdirbt und das Rad des Lebens in Brand setzt; sie selbst aber ist von der Hölle in Brand gesetzt. Denn jede Art von Tieren, auf dem Land und in der Luft, was am Boden kriecht und was im Meer schwimmt, lässt sich zähmen und ist vom Menschen auch gezähmt worden; doch die Zunge kann kein Mensch zähmen, dieses ruhelose Übel voll von tödlichem Gift. Mit ihr preisen wir den Herrn und Vater und mit ihr verfluchen wir die Menschen, die als Abbild Gottes erschaffen sind. Aus ein und demselben Mund kommen Segen und Fluch. Meine Brüder, so darf es nicht sein. Lässt etwa eine Quelle aus derselben Öffnung süßes und bitteres Wasser hervorsprudeln? Kann denn, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven tragen oder ein Weinstock Feigen? So kann auch eine salzige Quelle kein Süßwasser hervorbringen." (Jak 3, 3-12) Der amerikanische Radiomoderator Bernard Meltzer hat einmal drei Regeln dafür aufgestellt, ob wir etwas über einen anderen sagen sollten oder nicht. Ist es notwendig? Ist es wahr? Ist es freundlich? Das sind drei gute Fragen, die du dir stellen solltest! Wenn du über deine Schwester sprichst, ist es dann notwendig, dass deine anderen Familienmitglieder von ihren Schwächen und Fehlern wissen? Gibst du die objektive Wahrheit wieder oder übertreibst du ihre Schwächen? Gehst du davon aus, dass sie die besten Absichten hat, oder unterstellst du ihr negative Motive für ihr Handeln? Einmal ging eine Frau zum Heiligen Philip Neri und beichtete die Sünde des Klatsches. Als Buße gab ihr Pater Neri den Auftrag, ein mit Daunenfedern gefülltes Kissen zu nehmen und es auf einem hohen Turm zu zerreißen. Die Frau hielt es für eine seltsame Buße, aber sie tat es und sah zu, wie die Federn in alle Winde flogen. Als sie zu dem Heiligen zurückkehrte, fragte sie ihn, was das zu bedeuten habe. Er antwortete: „Nun geh und sammle alle diese Federn ein." Sie erwiderte, dass das unmöglich sei. Er antwortete: „So ist es auch mit den Worten, die wir sagen. Wir können sie niemals zurücknehmen, denn sie wurden in alle Winde hinausgeschickt, an Orte, die wir niemals verstehen werden." Natürlich gibt es auch Zeiten, in denen wir negative Dinge über andere sagen müssen. Ich unterrichte an einer katholischen Schule, und manchmal muss ich einem Kollegen etwas über das Verhalten eines Schülers mitteilen. Das lässt mich immer innehalten: Tue ich es aus den richtigen Gründen? Will ich wirklich nur das Beste für diesen Schüler? Oft ertappe ich mich dabei, dass es mir Spaß macht, Geschichten über Schüler zu erzählen, die sie in einem schlechten Licht erscheinen lassen - und wenn mir das Unglück oder das schlechte Verhalten eines anderen Menschen Spaß macht, dann habe ich definitiv eine Grenze zur Sünde überschritten. Es gibt drei Arten von Sünden, die den Ruf eines anderen Menschen schädigen. Es gibt ein vorschnelles Urteil, das bedeutet, dass wir zu schnell das Schlimmste über das Verhalten oder die Absicht einer Person annehmen. Zweitens gibt es die Verleumdung, das heißt das Erzählen von bösen Lügen über eine andere Person. Und schließlich das Lästern, das Bloßlegen der Fehler oder Schwächen einer anderen Person ohne triftigen Grund. Ist es also im Fall deiner Schwester Lästern, wenn du ihre Fehler mitteilst? Nur, wenn du keinen triftigen Grund dafür hast! Du könntest dich fragen, ob du ihr oder einer anderen Person Schaden zufügst, wenn du ihre Fehler nicht mitteilst. Wenn nicht - und nur zum "Ablästern" ist - dann haben wir in der Tat der Sünde des Lästerns gefrönt. Wenn es aber wirklich für das Wohl der Familie notwendig ist, dann ist es legitim, hinter dem Rücken über sie zu sprechen. Um die Sünden der Zunge zu bekämpfen, empfehle ich drei Dinge. Erstens: Verbreite gute Dinge über deine Schwester! Jeder Mensch hat gute Eigenschaften, über die wir sprechen können. Zweitens: Bete das Göttliche Lob, ein wunderschönes Gebet, das Gott verherrlicht und lobt, als Wiedergutmachung für die Art und Weise, wie wir unsere Zunge negativ benutzt haben. Und drittens: Überlege, wie wir gerne über uns selbst sprechen würden. Niemand möchte seine Fehler zur Schau stellen - also behandeln wir andere mit Mitgefühl in unseren Worten, in der Hoffnung, dass wir die gleiche Freundlichkeit erhalten! Die Göttliche Lob Gesegnet sei Gott. Gesegnet sei sein heiliger Name. Gesegnet sei Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch. Gesegnet sei der Name Jesu. Gesegnet sei sein Heiligstes Herz. Gesegnet sei sein kostbarstes Blut. Gepriesen sei Jesus im Allerheiligsten Sakrament des Altars. Gesegnet sei der Heilige Geist, der Paraklet. Gesegnet sei die große Gottesmutter, die Allerheiligste Maria. Gesegnet sei ihre heilige und unbefleckte Empfängnis. Gesegnet sei ihre herrliche Himmelfahrt. Gesegnet sei der Name von Maria, Jungfrau und Mutter. Gesegnet sei der Heilige Josef, ihr keuschester Gatte. Gepriesen sei Gott in seinen Engeln und in seinen Heiligen. Amen.
Von: Pater Joseph Gill
MehrZeitlose Schönheit ist kein ferner Traum mehr ... Alle Menschen haben den Wunsch, attraktiv auszusehen. Seit biblischen Zeiten haben Männer und Frauen gleichermaßen versucht, ihren Körper durch Pflege, Ernährung, Bewegung, Kosmetik, Schmuck, Kleidung und andere Verzierungen zu verschönern. Da wir nach dem Bild und Gleichnis unseres Schöpfers geschaffen sind, der die Schönheit selbst ist, ist es kein Wunder, dass auch wir danach streben, Aspekte seiner Schönheit in unserer körperlichen Erscheinung zum Ausdruck zu bringen - dass wir Gott in unserem Körper verherrlichen, wozu wir aufgefordert sind (1 Kor. 6:20). Doch unsere heutige säkulare Zeit verkündet jeden Tag lautstark unsere Mängel: Wir sind nicht hübsch, gutaussehend, dünn, muskulös, jung, stilvoll genug usw. Beeinflussbare Verbraucher kaufen übermäßige Mengen an unnötigen Kosmetika, Schönheitsprodukten und damit verbundenen Dienstleistungen. Traurigerweise werden invasive Operationen, Injektionen, Füllstoffe und andere zweifelhafte kosmetische Eingriffe immer häufiger - auch bei Menschen unter vierzig. Makellose Schönheit Wie sollen wir als Christen, die in dieser Welt leben, aber nicht von der Welt sind, schön sein? Der heilige Augustinus, der vor Jahrhunderten sich genau mit dieser Frage auseinandersetzte, gab uns in einer alten Predigt diese zeitlose Antwort: „Indem du den liebst, der immer schön ist. Und in dem Maße, in dem die Liebe in dir wächst, in demselben Maße wird auch deine Schönheit wachsen. Denn die Nächstenliebe ist wahrhaftig die Schönheit der Seele." (Zehn Homilien über den ersten Johannesbrief, IX. Homilie, Absatz 9) Wahre Schönheit geht von der Liebe aus, die unsere Augen, das „Licht des Leibes“ (Lukas 11:34) ausstrahlen,- nicht von der Farbe unserer Haare oder Lippen. Jesus nennt uns sogar „das Licht der Welt" (Mt. 5:14); unser Lächeln soll seine Liebe ausstrahlen und das Leben anderer erhellen. Letztlich sollte die Schönheit unseres christlichen Zeugnisses andere zur Schönheit Christi und seiner Kirche hinziehen - unsere Hauptaufgabe in diesem irdischen Leben. Doch obwohl unser Geist dazu willig ist, erliegt unser Fleisch oft dem falschen Unzulänglichkeitsevangelium der Welt. In solchen Momenten menschlicher Verwundbarkeit ermutigt mich Gottes unmissverständliche Botschaft aus dem Hohelied: „Alles an dir ist schön, meine Freundin, kein Makel haftet dir an" (Hohelied 4:7). Auch wenn ich meinen Körper schon einige Jahre mit mir herumtrage, bin ich dankbar für die „graue Krone” meiner Haare (Sprüche 16:31) und, ja, meine Falten, die für eine Vielzahl von Erfahrungen und Segnungen stehen, möchte ich niemals gegen glatte Haut eintauschen. Vielleicht bist Du eine Mutter, und deine Figur hat sich durch eine Schwangerschaft verändert. Aber dein Körper ist ein Wunder - er hat ein Kind Gottes empfangen, ausgetragen und zur Welt gebracht. Freue dich über deine Fruchtbarkeit, die sein Reich vergrößert hat! Vielleicht bist du ein Teenager und dein Körper macht unangenehme Veränderungen durch. Vielleicht hast du auch das Gefühl, dass du nicht zu den beliebten Menschen gehörst. Aber du bist Gottes Werk - ein Meisterstück, das er auf wunderbare Weise einzigartig macht, um deine besondere Bestimmung zu erfüllen. Was die „beliebten" Leute angeht, so kannst du doch einfach für sie beten, denn natürlich haben auch sie ihre Unsicherheiten. Vielleicht bist Du im mittleren Alter und hast im Laufe der Jahre ein paar überflüssige Pfunde zugelegt oder du hattest schon immer mit Fettleibigkeit zu kämpfen. Obwohl Ernährung und Bewegung wichtig sind, um einen gesunden Körper zu bekommen und zu erhalten, liebt Gott dich genau so, wie du bist - sei geduldig mit dir selbst und lege dich vertrauensvoll in seine sanften Hände. Vielleicht kämpfst du mit einer Krankheit wie Krebs und leidest unter den sichtbaren Folgen der Behandlung. Während dein Körper schwächelt, trägt Christus das Kreuz mit dir. Biete Ihm dein Leiden an, und er wird dir genug Kraft und Widerstand geben, um dich zu einem Leuchtturm der Hoffnung für die Menschen um dich herum zu machen, die mit ihren eigenen Herausforderungen zu kämpfen haben. Mögest du Trost in Gottes gutem Werk finden, das durch dein mutiges Beispiel vollbracht wurde. Vielleicht hast du bleibende Narben oder Verunstaltungen durch eine frühere oder gegenwärtige gesundheitliche Beeinträchtigung, dann tröste dich damit, dass die Pockennarben der Heiligen Kateri Tekakwitha nach ihrem Tod auf wundersame Weise verschwanden. In unserer wahren Heimat im Himmel wird Christus unsere armen Körper seinem verherrlichten Körper gleich machen (Philipper 3:20-21), und wir werden wie die Sterne leuchten (Daniel 12:3). Perfekt geschmückt Wir sind schon jetzt so, wie Gott uns haben will. Wir müssen unser Äußeres nicht verändern oder die Schönheit, die er uns bereits gegeben hat, noch verbessern. Wir müssen uns nur so annehmen und lieben, wie wir sind. Das Wichtigste, was wir tun können ist, Jesus zu lieben. In dem Maße, in dem unser Herz von seiner Liebe erfüllt ist, wird unser Körper seine Schönheit widerspiegeln. Aber das ist auch ist kein Schönheitswettbewerb. Obwohl die Welt typischerweise nach dem Prinzip der Knappheit funktioniert, so dass wir das Gefühl haben, um unseren gerechten Anteil konkurrieren zu müssen, funktioniert Christus nach dem Prinzip der Fülle, so dass immer mehr da ist, als wir brauchen - „denn wer hat, dem soll gegeben werden, und er wird mehr Fülle haben” (Matthäus 13:12). Wenn wir auf den Herrn vertrauen, der „die Lilien kleidet" (Matthäus 6:28), werden wir mit dem Leib, den Gott uns gegeben hat, zufrieden sein. Außerdem werden wir erkennen, dass unsere von Gott geschenkte Schönheit nicht nur ausreichend ist, sondern überfließend. Es ist auch kein Vergleichsspiel. Auch wenn wir oft versucht sind, uns mit anderen zu vergleichen, sind wir doch unvergleichlich. Gott hat uns nicht im Mutterleib so geformt, dass wir aussehen wie alle anderen. Vielmehr befindet sich jeder von uns an verschiedenen Punkten auf dem Weg zu einem unverwechselbaren, leuchtenden Abglanz und einem attraktiven Zeugen der vollkommenen Schönheit Jesu Christi. Gott der Vater, hat uns perfekt geschmückt. Wenn du das nächste Mal in den Spiegel schaust, denk daran, dass er dich wunderbar erschaffen hat und dass er sich freut, wenn du seine Schönheit widerspiegelst.
Von: Donna Marie Klein
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