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Finde den Weg, der schon vor deiner Zeit auf Erden für dich vorgezeichnet war, und dein Leben wird nie mehr dasselbe sein.
Perfektion, oder die richtige Richtung, ist ein Schlagwort, das ich bei meinen Kindern oft benutzt habe, wenn sie eine Korrektur brauchten. Sie behaupteten dann frustriert, ich erwartete von ihnen, dass sie perfekt seien. Ich antwortete: „Ich verlange keine Perfektion, ich möchte nur, dass ihr die richtige Richtung einschlagt.“
Für mich spiegelt dies die Bescheidenheit ihres Herzens wider. Wenn eines meiner Kinder zugibt, dass es eine schlechte Entscheidung getroffen hat und dass sein Handeln gegen die Werte verstößt, die wir für wahr und richtig halten, dann ist ein einfaches „Ich weiß, dass ich falsch gehandelt habe, und es tut mir leid. Was kann ich tun, damit es besser wird?“ der schnellste Weg zur Vergebung und Wiederherstellung der Einheit. Wenn sie jedoch argumentieren, dass es für sie irgendwie in Ordnung war, nicht zu gehorchen, oder etwas zu tun, was nicht den Regeln unseres Hauses entspricht, dann nehmen die Dauer der Trennung von der Beziehung und die Anzahl der Konsequenzen natürlich zu.
So ist es auch in unserem Leben mit Jesus. Wir haben Gottes Erwartungen in den Zehn Geboten erhalten, und Jesus hat sie in der Bergpredigt (Matthäus 5-7) verdeutlicht. Und als ob das noch nicht genug wäre, wiederholen Paulus, Petrus und die anderen Apostel die Gebote Gottes in ihren Briefen noch einmal auf sehr konkrete Weise.
Du siehst, es führt kein Weg daran vorbei! Die richtige Richtung ist für die gesamte Menschheit glasklar geworden. Sie ist nur allzu offensichtlich. Entweder wir entscheiden uns für Gottes Weg oder wir kämpfen in Rebellion dagegen. Und so sehen wir immer mehr, wie unsere Gesellschaft die Heilige Schrift verdrehen und Gottes Wege verbiegt, um die Schuld ihrer fleischlichen Begierden zu lindern.
Wir leben in einer Zeit, in der so viele wie nie von der Wahrheit Gottes abgefallen sind. Sie meinen, dass sie das vorbestimmte Ergebnis irgendwie umgehen können, wenn sie nur die Erzählung ändern. Leider missverstehen sie die Wege Gottes und die Realität seiner Wahrheit.
Deshalb, liebe Freunde, ist das Evangelium die einfachste und doch unverständlichste Botschaft, die je offenbart wurde.
Die gute Nachricht ist, dass dir vergeben wurde – in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Es erfordert jedoch Reue und die feste Entschlossenheit, jeden Tag den Kampf fortzusetzen, um auf dem richtigen Weg zu bleiben. Das Schöne am Evangelium ist, dass wir zwar nicht tun können, was Christus durch sein Leiden und seine Auferstehung getan hat, aber wir den Nutzen seines Werkes empfangen können.
Wenn wir uns seinem Plan für uns hingeben, wird er uns weiter in die richtige Richtung führen.
Im Neuen Testament sagt Jesus: „Wenn eure Gerechtigkeit nicht größer ist als die der Pharisäer, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.“ Mit anderen Worten: Selbst die meisten religiösen Menschen auf dieser Erde wären durch ihre eigenen Werke noch nicht gut genug, um in Gottes Reich zu gelangen. Denn Perfektion ist nicht die Antwort und auch nicht die Voraussetzung für eine Beziehung, sondern Demut. Wenn du die Kapitel 5-7 von Matthäus liest, könntest du meinen, dass es eine unmögliche Aufgabe ist, die Jesus uns hier stellt.
Ich selbst habe viele dieser Gebote im Laufe der Jahre nicht eingehalten, aber Jesus hat uns auch nicht Gottes Wege aufgezeigt, um uns mit nichterreichbaren Regeln zu unterdrücken.
Stelle dir vor, du stehst mit Jesus auf dem Gipfel eines Hügels, von dem aus du ein großes Tal überblickst.
Dort ist ein klarer Weg. Er schlängelt sich jedoch durch Wälder, Flüsse und andere natürliche Gegebenheiten. So sieht Matthäus 5-7 aus. Es ist der Weg. Aber anstatt, dass Jesus sagt: „Du solltest Dich besser auf den Weg machen“, macht er dich mit dem Heiligen Geist bekannt, gibt dir einen Kompass (die Bibel) und erinnert dich daran, dass er dich nie verlassen und nicht aufgeben wird. Dann sagt er: „Wenn du demütig bist und dein Herz auf mich gerichtet bleibt, dann wirst du den Weg finden, egal wie er sich dreht und windet. Und wenn du dich einmal verirrst oder einen anderen Weg als meinen wählst, dann brauchst du dich nur im Herzen zu demütigen und mich anzurufen, und ich werde dir helfen, auf den Weg zurückzufinden.“
Das ist es, was manche als den größten Skandal aller Zeiten bezeichnen. Der Gott des Himmels, der alles geschaffen hat, was wir sehen und sogar das, was wir nicht sehen können, hat sich erniedrigt, um seine Schöpfung zu retten. Wir haben nur eine einzige einfache Aufgabe: weiter in seine Richtung zu gehen.
Ich bete, dass du dich heute, egal wo du bist und was du getan hast, demütig vor dem Kreuz verneigst und auf den Weg zurückkehrst, den Gott für dich vorgezeichnet hat, bevor deine Zeit auf Erden begann.
Stephen Santos ist Autor, Songwriter, Lobpreisleiter und Redner. Er hat mehrere Romane geschrieben, die alle auf Wahrheiten des Königreichs verweisen, darunter "The Compass Series", "Before the Clock Ticks" und "Beyond the Stars". Außerdem hat er drei Kinderbücher veröffentlicht und mehrere Musikalben produziert, die auf allen wichtigen Plattformen erhältlich sind. Mehr Informationen unter www.StephenSantos.com
Frage - Warum musste Jesus Christus für uns sterben? Es scheint grausam, dass der Vater den Tod seines einzigen Sohnes verlangt, um uns zu retten. Gab es nicht einen anderen Weg? Antwort - Wir wissen, dass der Tod Jesu uns unsere Sünden vergeben hat. Aber war er notwendig, und wie hat er unsere Erlösung bewirkt? Überlege einmal: Wenn ein Schüler in der Schule seinen Klassenkameraden schlägt, wäre die natürliche Konsequenz eine gerechte Strafe – vielleicht Nachsitzen oder auch eine Suspendierung. Wenn aber derselbe Schüler einen Lehrer schlagen würde, wäre die Strafe härter; vielleicht würde er von der Schule verwiesen. Wenn derselbe Schüler den Präsidenten schlagen würde, würde er wahrscheinlich im Gefängnis landen. Je nach der Würde desjenigen, der beleidigt wurde, wären die Konsequenzen größer. Was aber wäre die Konsequenz, wenn man den allheiligen, allliebenden Gott beleidigt? Er, der sowohl dich als auch die Sterne erschaffen hat, verdient nichts Geringeres als die Anbetung und Verehrung der gesamten Schöpfung. Wenn wir ihn beleidigen, was ist die natürliche Konsequenz? Ewiger Tod und Zerstörung. Leid und Entfremdung von ihm. Wir schulden Gott also eine Todesschuld. Aber wir konnten sie nicht zurückzahlen. Weil er unendlich gut ist, verursachte unsere Übertretung eine unendliche Kluft zwischen uns und ihm. Wir brauchten jemanden, der unendlich und vollkommen ist, aber auch menschlich (da er sterben müsste, um die Schuld zu begleichen). Nur Jesus passte auf diese Beschreibung. Als er sah, dass wir in einer unbezahlbaren Schuld stehen, die uns ins ewige Verderben führen würde, wurde er aus seiner großen Liebe heraus Mensch, damit er unsere Schuld für uns zurückzahlen konnte. Der große Theologe Anselm schrieb eine ganze Abhandlung mit dem Titel Cur Deus Homo? (Warum ist Gott Mensch geworden?) und kam zu dem Schluss, dass Gott Mensch geworden ist, um die Schuld zu begleichen, die wir schuldeten, aber nicht begleichen konnten, um uns mit Gott in einer Person zu versöhnen, die selbst die vollkommene Vereinigung von Gott und Menschheit ist. Bedenke auch dies: Wenn Gott die Quelle allen Lebens ist und die Sünde bedeutet, dass wir uns von Gott abwenden, was wählen wir dann? Den Tod. Paulus sagt nämlich, dass „der Lohn der Sünde der Tod ist“ (Römer 6:23). Und die Sünde bringt den Tod der ganzen Person mit sich. Wir wissen, dass Lust zu Geschlechtskrankheiten und gebrochenen Herzen führen kann; wir wissen, dass Völlerei zu einem ungesunden Lebensstil führen kann, dass Neid zu Unzufriedenheit mit den Gaben führt, die Gott uns geschenkt hat, dass Habgier uns dazu verleiten kann, zu viel zu arbeiten und uns selbst zu verwöhnen, und dass Stolz unsere Beziehungen zueinander und zu Gott zerrütten kann. Sünde ist also wirklich tödlich! Es braucht also einen Tod, um uns wieder zum Leben zu erwecken. In einer alten Predigt zum Karsamstag heißt es aus der Sicht Jesu: „Seht den Speichel auf meinem Gesicht, um euch zu jenem ersten göttlichen Einatmen bei der Schöpfung zurückzubringen. Seht die Schläge auf meinen Wangen, die ich auf mich nahm, um eure entstellte Gestalt nach meinem Bild zu formen. Seht die Geißelung meines Rückens, die ich auf mich nahm, um die Last eurer Sünden, die auf euren Rücken gelegt wurde, zu zerstreuen. Seht meine Hände, die für einen guten Zweck an den Baum genagelt wurden, für euch, die ihr eure Hand für einen bösen Zweck nach dem Baum ausgestreckt habt.“ Schließlich glaube ich, dass sein Tod notwendig war, um uns die Tiefe seiner Liebe zu zeigen. Wenn er sich nur in den Finger gestochen und einen einzigen Tropfen seines kostbaren Blutes vergossen hätte (das hätte gereicht, um uns zu retten), würden wir denken, dass er uns nicht so sehr geliebt hat. Aber, wie der heilige Pater Pio sagte: „Der Beweis der Liebe ist, für den zu leiden, den man liebt.“ Wenn wir die unglaublichen Leiden sehen, die Jesus für uns erduldet hat, können wir nicht einen Moment daran zweifeln, dass Gott uns liebt. Gott liebt uns so sehr, dass er lieber sterben würde, als die Ewigkeit ohne uns zu verbringen. Darüber hinaus gibt uns sein Leiden Trost in unserem Leiden. Es gibt keine Qual und keinen Schmerz, den wir ertragen können, den er nicht schon durchgemacht hat. Hast du körperliche Schmerzen? Die hatte er auch. Hast du Kopfschmerzen? Sein Haupt war mit Dornen gekrönt. Fühlst du dich einsam und verlassen? Alle seine Freunde verließen ihn und verleugneten ihn. Schämst du dich? Er wurde nackt entblößt, so dass alle ihn verspotteten. Kämpfst du mit Ängsten und Furcht? Er war so ängstlich, dass er im Garten Blut und Wasser schwitzte. Wurdest du von anderen so verletzt, dass du ihn nicht vergeben kannst? Er bat seinen Vater um Vergebung für die Männer, die ihm Nägel in die Hände schlugen. Hast du das Gefühl, dass Gott dich verlassen hat? Jesus selbst rief aus: „Oh Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Wir können also nie sagen: „Gott, du weißt nicht, was ich durchmache!“ Denn er kann immer antworten: „Doch, ich weiß es, mein geliebtes Kind. Da war ich auch einmal – und ich leide gerade mit dir.“ Welch ein Trost ist es, zu wissen, dass das Kreuz Gott denen nahegebracht hat, die leiden, dass es uns die Tiefen der unendlichen Liebe Gottes zu uns gezeigt hat und wie weit er gehen würde, um uns zu retten, und dass es die Schuld für unsere Sünden zurückgezahlt hat, so dass wir vor ihm stehen können, vergeben und erlöst!
Von: Pater Joseph Gill
MehrBeim Laufen im Park sahen er und sein Joggingpartner plötzlich die Jungfrau Maria. Schon wenige Tage danach, wurde klar, was sie dort wollte: Sie war gekommen, ihm das Leben zu retten. Es war der 19. Juni 2000. Ich hatte beruflich viel zu tun und viel Stress. Zudem lag mein Vater in Münster im Krankenhaus. Eine erste OP hatte nicht geklappt, und ich musste ihn dazu überreden, dass er sich noch ein zweites Mal operieren lassen würde. Sein Leben stand auf der Kippe. Er war sehr unzufrieden und ließ dies an meiner Schwester und mir ab. Um etwas herunterzukommen, ging ich joggen. Gemeinsam mit meinem Freund Giannis lief ich wie immer durch den Düesberg-Park direkt neben dem Clemens-Hospital, in dem mein Vater lag. Die Frau in Schwarz Als wir durch den Park liefen, stand plötzlich eine Frau vor uns. Sie stand direkt am Eingang des Parks. Sie war schwarz angezogen, vom Kopf bis zu den Füßen mit einem Gewand wie eine katholische Statue. Doch sie war keine Statue. Es war auch keine Nonne. Unter dem schwarzen Tuch schien etwas Weißes hervor. Ich kann mich nicht an das Gesicht erinnern – nur daran, dass es braun aussah. Ich brauchte keine Erklärung. Mir war klar, dass das die Gottesmutter Maria war. Ich bekam Gänsehaut. Aufgeregt stieß ich Giannis an: „Siehst du sie auch?“, fragte ich. Er bejahte. Dann liefen wir weiter nach links. Ich drehte mich zurück und merkte, wie sie sich auch drehte. Ihr Blick war auf mich fixiert und folgte mir. Als ich mich nach drei, vier Schritten noch einmal kurz umdrehte, war sie weg. Spurlos verschwunden. Was sollte das bedeuten? Noch am gleichen Tag erzählte ich meiner Familie und meinen Freunden davon. Nur meine Schwester glaubte mir. Wir erklärten uns die Erscheinung so, dass diese Frau gekommen war, um meinen Vater mitzunehmen – oder um ihn zu retten. Wie sich schon bald herausstellen sollte, war sie tatsächlich gekommen, um zu retten. Doch nicht meinen Vater, der nach der zweiten OP bald wieder gesund wurde und erst sieben Jahre später in Griechenland starb. Vielmehr ging es ihr um mich! Herzinfarkt Nie hatte ich Probleme mit dem Herzen gehabt. Doch drei Tage nach meinem Erlebnis ging es los: Schmerzen, kalter Schweiß, die Finger fingen an zu zittern. Es waren die ersten Anzeichen für einen Herzinfarkt, doch ich wusste nicht, was das war. Ich dachte, es zieht. Deshalb schloss ich die Tür und legte mich hin. Doch die Schmerzen gingen nicht weg. Dann kam meine Frau ins Zimmer. Einfach so. Später sagte sie, dass irgendeine Stimme sie gewarnt habe, dass etwas mit mir nicht in Ordnung gewesen war. Sie rief den Rettungsdienst. Der Notarzt verstand sofort, dass ich einen Herzinfarkt hatte. Man trug mich in den Rettungswagen. Ich weiß noch, wie sie mich fragten, wie ich heiße und wo ich wohne. Dann war ich weg. Auf der Weißenburgstraße musste der Wagen anhalten. Dort versuchte man 15 Minuten lang, mich mit Elektroschocks zu reanimieren. Nach vier oder fünf Stunden wurde ich wach. Ich sah mehrere Köpfe über mir, auch den meiner Frau. Ich wollte wieder schlafen, doch man schüttelte mich, damit ich wach bliebe. Der Professor, der mich auf der Intensivstation behandelte, sagte zu mir: „Wir haben eigentlich nicht erwartet, dass Sie die Augen wieder aufmachen.“ Nach vier Tagen auf der Intensivstation verlegte mich der Arzt auf die normale Krankenstation. Der Professor kam, um mich zu untersuchen. Weil ich auf dem Nachtschränkchen zwei Bilder von meinen beiden Söhnen hatte, entwickelte sich ein Gespräch über unsere Kinder. Auch der Arzt zog sein Portemonnaie aus der Tasche, um mir ein Foto seiner Kinder zu zeigen. In seiner geöffneten Geldbörse sah ich auch das Bild von einer Madonna. Ich war schockiert. Es zeigte die gleiche Frau, die ich wenige Tage zuvor im Park vor dem Krankenhaus gesehen hatte. Auch ihr Gesicht war braun. Ich fragte, woher er das Bild hatte. Der Professor erklärte, dass er katholisch sei und häufig nach Griechenland zum Berg Athos fliege, um dort zu beten. Von dort hatte er das Heiligenbildchen mitgenommen. Auf der Rückseite stand auf Griechisch: wundersame Ikone der Heiligen Maria. Panagia Portaitissa. Zu Deutsch: Gottesmutter von der Pforte. Auch ich hatte die Frau an der Pforte gesehen – am Eingang des Parks! Gottesmutter an der Pforte Die Begegnung mit der Jungfrau hat mein Leben verändert. In der Folge ist mein Glaube viel tiefer geworden. Weil die Gottesmutter mir das Leben geschenkt hat, habe ich keine Angst mehr vor dem Tod. In der Zeit, als ich den Herzinfarkt hatte, ging durch die Presse, dass 118 Männer starben, als in der Barentsee nördlich von Murmansk das Atom-U-Boot "Kursk" sank. Natürlich stellte ich mir die Frage, warum Maria mich gerettet hatte, nicht aber diese jungen Leute. Warum durfte ich leben, aber sie mussten sterben? Ich war doch nicht besser als sie! Doch darauf werden wir in diesem Leben wohl keine Antwort bekommen. Als ich schließlich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, war ich für sechs Wochen zur Reha in Bad Oeynhausen. Als ich zurück war, fiel in meinem Schlafzimmer mein Blick auf zwei Ikonen, die Verwandte mir geschenkt hatten. Ich betrachtete sie näher und war bewegt, als ich las, was bei beiden auf der Rückseite stand: Panagia Portaitissa – Gottesmutter von der Pforte.
Von: Dr. Pantaleon Giakoumis
MehrWas hält uns aufrecht, wenn Kampf und Schmerz andauern? Mein elfjähriger Sohn saß geduldig auf dem Untersuchungstisch, während die Ärztin wie so oft seine Muskelkraft testete. In den letzten acht Jahren hatte ich beobachtet, wie sie seine Haut untersuchte und seine Muskelkraft testete, und jedes Mal durchfuhr mich eine Panik. Nachdem sie ihre Untersuchung beendet hatte, trat sie zurück, sah meinen elfjährigen Sohn an und sagte sanft die Worte, vor denen ich mich gefürchtet hatte: „Deine Muskeln zeigen Anzeichen von Schwäche. Ich glaube, die Krankheit ist wieder aktiv." Mein Sohn sah mich an und ließ dann den Kopf hängen. Mir drehte sich der Magen um. Sie legte ihren Arm um seine Schultern. „Halte durch. Ich weiß, dass die Schübe über die Jahre hinweg nicht einfach für dich waren. Ich weiß, dass sie sehr schmerzhaft sind, aber wir haben sie schon einmal bewältigt, und wir können es wieder schaffen." Ich atmete langsam aus und lehnte mich gegen den Schreibtisch neben mir, um mich zu beruhigen. Sie blickte zurück zu mir und fragte: „Geht es Ihnen gut?" „Ja, das Baby ist nur in einer komischen Position", sagte ich. „Sind Sie sicher, dass Sie sich nicht hinsetzen wollen?“ Mit einem aufgesetzten Lächeln murmelte ich: „Nein, es geht schon, danke". Sie wandte sich wieder an meinen Sohn. „Wir werden ein neues Medikament ausprobieren." „Aber das alte Medikament hat er doch gut vertragen", sagte ich. „Das hat er, aber hohe Dosen von Steroiden sind schwer für den Körper." Warum habe ich Fragen gestellt, wenn ich die Antworten gar nicht hören wollte? dachte ich mir nur. „Ich denke, es ist an der Zeit, ein anderes Medikament zu versuchen." Mein Sohn sah weg und rieb sich ängstlich die Knie. „Mach dir keine Sorgen. Wir werden das schon in den Griff bekommen." „Okay", sagte er. „Das Medikament hat einige Nachteile, aber wir werden sehen, was kommt." Mein Herz pochte in meiner Brust. Nachteile? Sie wandte sich an mich: „Lassen Sie uns ein paar Bluttests machen. Ich rufe Sie in einer Woche an, um einen Plan zu erstellen." Nach einer unruhigen Woche rief die Ärztin mit den Testergebnissen an. „Mein Verdacht hat sich bestätigt. Er hat einen Schub, also werden wir sofort mit den neuen Medikamenten beginnen. Er könnte allerdings einige schwierige Nebenwirkungen haben." „Nebenwirkungen?" „Ja." Panik machte sich breit, als sie die möglichen Nebenwirkungen aufzählte. Wurden meine Gebete erhört, oder verlor ich meinen Sohn Stück für Stück? „Rufen Sie mich sofort an, wenn Sie eine dieser Nebenwirkungen bemerken", sagte sie. Tränen kullerten mir über die Wangen. Ich teilte die Nachricht meinem Mann mit und sagte: „Mir geht es im Moment nicht gut. Ich bin am Durchhängen. Die Kinder dürfen mich nicht so sehen. Ich muss mich ausweinen und mich wieder zusammenreißen." Er legte seine Hände auf meine Schultern, sah mir in die Augen und sagte: „Du zitterst, soll ich mit dir gehen? Ich will nicht, dass du zu früh in die Wehen kommst." „Nein, das werde ich nicht, ich komme schon zurecht. Ich muss mich nur zusammenreißen." „Okay. Ich habe hier alles unter Kontrolle. Alles wird gut werden." Alles übergeben … Auf der Fahrt zur Kapelle schluchzte ich: „Ich kann nicht mehr. Ich habe die Nase voll. Hilf mir, Gott. Hilf mir." Ich saß ganz allein in der Kapelle und starrte traurig Jesus im Allerheiligsten Sakrament an. „Jesus, bitte, bitte ... mach, dass das ein Ende hat! Warum hat er immer noch diese Krankheit? Warum muss er so gefährliche Medikamente einnehmen? Warum muss er leiden? Das ist zu schwer für mich. Bitte, Jesus, bitte beschütze ihn." Ich schloss die Augen und stellte mir das Gesicht von Jesus vor. Ich atmete tief ein und flehte ihn an, meinen Geist und mein Herz zu erfüllen. Als der Strom meiner Tränen sich legte, erinnerte ich mich an die Worte Jesu in Erzbischof Fulton Sheens Buch Das Leben Jesu: „Ich habe das Universum geschaffen, ich habe die Planeten in Bewegung gesetzt, und die Sterne und der Mond und die Sonne gehorchen mir." In meinem Kopf hörte ich ihn sagen: „Ich habe alles im Griff! Die Wirkungen seiner Medikamente sind keine Gegner für mich. Überlass deine Sorgen mir. Vertrau auf mich." Waren das meine Gedanken, oder sprach Gott zu mir? Ich war mir nicht sicher, aber ich wusste, die Worte waren wahr. Ich musste meine Ängste loslassen und Gott vertrauen, dass er sich um meinen Sohn kümmern würde. Ich atmete tief ein und langsam wieder aus, um meine Ängste loszulassen. „Jesus, ich weiß, dass du immer bei mir bist. Bitte lege deine Arme um mich und tröste mich. Ich bin diese Angst so leid." Die Antwort kommt ... Plötzlich legten sich Arme von hinten um mich. Es war mein Bruder! „Was machst du denn hier?" fragte ich. „Ich habe im Haus angerufen und nach dir gesucht. Ich dachte mir, dass du hier sein könntest. Als ich dein Auto auf dem Parkplatz sah, dachte ich, ich komme mal rein und sehe nach dir." „Ich habe Gott gebeten, mich in seine Arme zu schließen, als du auf mich zukamst und mich umarmt hast." Seine Augen weiteten sich. "Wirklich?" „Ja, wirklich!" Als wir auf den Parkplatz gingen, dankte ich ihm, dass er nach mir gesehen hatte. „Deine Umarmung hat mich daran erinnert, dass Gott seine Gegenwart in liebevollen Taten offenbart. Selbst wenn ich leide, sieht er, hört er, und versteht mich. Seine Gegenwart macht alles erträglich und ermöglicht es mir, ihm zu vertrauen und an ihm festzuhalten. Danke also, dass du heute das Gefäß seiner Liebe für mich bist." Wir umarmten uns, und mir stiegen Tränen in die Augen. Ich fühlte mich zutiefst berührt von dem überwältigenden Gefühl von Gottes liebender Gegenwart.
Von: Rosanne Pappas
MehrUngläubig lauschte ich den tadelnden Worten der Tagesmutter. Ihr missbilligender Blick und ihr Tonfall bereiteten mir Bauchschmerzen. Es gibt nur wenige Dinge, die so sehr zur menschlichen Erfahrung gehören wie das Gefühl, abgelehnt oder kritisiert zu werden. Es ist immer schwer, weniger schmeichelhafte Worte über unser Verhalten oder unseren Charakter zu hören, aber besonders schwer ist es, wenn die Kritik als unfair oder unpassend empfunden wird. Mein Mann hat oft gesagt: „Wahrnehmung ist Realität." Ich habe die Wahrheit dieser Aussage immer wieder erkannt. Diese Anschuldigungen, die einen tief verletzen, kommen aus dem Nichts, wenn das Urteil unserer Handlungen die Absichten unseres Herzens wiederspiegeln. Vor einigen Jahren machte ich eine besondere Erfahrung durch die Handlung eines Menschen, der meine Absichten missverstanden hatte. Warten auf ein Wunder Damals war ich Ende 30 und eine Mutter, die sehr dankbar über ihre zwei kleinen Kinder war. Trotz bewusster und rechtzeitiger Bemühungen, schwanger zu werden, blieb die Elternschaft für meinen Mann und mich ein ganzes Jahr lang nur ein Traum. Als ich die Praxis des Gynäkologen nach einem weiteren Besuch verließ, akzeptierte ich widerwillig, was unausweichlich schien: Unsere einzige Option war die Einnahme von Fruchtbarkeitsmedikamenten. Auf dem Weg zum Auto äußerte ich bedrückt: „Ich meine, wir sollten auf dem Heimweg bei der Apotheke anhalten und das Rezept einlösen." Da sagte mein Mann: „Geben wir Gott noch einen Monat Zeit." - „Was?! Wir hatten ihm doch bereits ein Jahr Zeit gegeben und waren seit fast zwei Jahren verheiratet! Die Jahre waren vergangen. Ich war mittlerweile 33 Jahre alt und die „biologische Uhr" tickte. Auf dem Weg nach Hause sagte ich mir, dass ich vielleicht doch noch einen Monat warten könnte, um mit der Medikamenteneinnahme zu beginnen ... Ich blickte auf die Mitte des weißen Stäbchens mit der nun blauen Linie. Aufregung packte mich, und ich rannte aus dem Badezimmer und rief wie wild: „Wir sind schwanger!!" Zehn Tage später stand ich vor meiner Gebetsgemeinschaft und verkündete die frohe Botschaft, denn ich wusste, dass viele dieser Freunde mit uns für das Leben dieses Babys gebetet hatten. Schwingendes Pendel Jetzt, vier Jahre später, hatten wir sowohl unser lang ersehntes kleines Mädchen Kristen als auch unseren aufgeweckten einjährigen Sohn Timmy, als ich plötzlich ungläubig die tadelnden Worte meiner Tagesmutter „Miss Phyllis" hörte: „Widerstand der Kinder muss unterdrückt werden." Ihr missbilligender Blick und ihr Tonfall bereiteten mir Bauchschmerzen. Ich wollte mich verteidigen und erklären, dass ich ein Erziehungsbuch nach dem anderen gelesen hatte und versuchte, alles so zu machen, wie es die „Experten" vorschlugen. Ich stammelte, wie sehr ich meine Kinder liebte und dass ich von ganzem Herzen versuchte, eine gute Mutter zu sein. Ich hielt die Tränen zurück und fuhr mit den Kindern im Schlepptau nach Hause. Zuhause angekommen, legte ich Timmy schlafen und gab Kristen ein Buch zum Durchblättern, um das eben Geschehene zu verarbeiten. Ich begann zu beten und den Herrn um Verständnis zu bitten – das tat ich immer, wenn ich mit einer Krise oder einem Problem in meinem Leben konfrontiert wurde. Mir wurde klar, dass ich zwei Möglichkeiten hatte: Ich konnte die Worte dieser Frau leugnen, die sich geduldig und liebevoll um meine Kinder kümmerte, seit meine Tochter 13 Monate alt war. Ich könnte versuchen, mein Handeln zu rechtfertigen, meine Absichten zu bekräftigen und mich auf die Suche nach einem neuen Betreuer für meine Kinder machen. Oder ich könnte mir ansehen, was sie zu dieser untypischen Reaktion veranlasst haben könnte, und versuchen herauszufinden, ob in ihrer Zurechtweisung ein Körnchen Wahrheit steckte. Ich entschied mich für Letzteres, und als ich den Herrn suchte, wurde mir klar, dass ich zugelassen hatte, dass das Pendel zu weit in Richtung Liebe und Barmherzigkeit gegenüber meinen Kindern ausgeschlagen hatte. Ich hatte ihr junges Alter als Entschuldigung für ihren Ungehorsam benutzt und geglaubt, wenn ich sie nur genug liebte, würden sie schließlich tun, was ich von ihnen verlangte. Hochmut vor dem Fall Ich konnte nicht so tun, als hätten mich Phyllis' Worte nicht verletzt, denn das hatten sie. Ob ihre Einschätzung meiner Erziehung tatsächlich zutraf, spielte keine Rolle. Wichtig war nur, ob ich bereit war, demütig zu sein und aus dieser Situation zu lernen. „Hochmut kommt vor dem Fall", heißt es, und ich war, weiß Gott, schon ziemlich weit von dem Podest der perfekten Erziehung gefallen, das ich mir selbst errichtet hatte. Einen weiteren Sturz konnte ich mir nicht leisten, indem ich mich nun an meinen Stolz und meine Verletzungen klammerte. Es war an der Zeit anzuerkennen, dass die „Experten", die Bücher schreiben, nicht unbedingt diejenigen sind, auf die man ausschließlich hören sollte. Manchmal ist es die Stimme der Erfahrung, die unsere Aufmerksamkeit verdient. Am nächsten Morgen half ich den Kindern in ihre Autositze und fuhr die vertraute Strecke zu Miss Phyllis. Ich wusste, dass ich manchmal nicht mit den Ratschlägen einverstanden sein werde, die sie mir in Zukunft geben wird, aber ich wusste auch, dass es einer klugen und mutigen Frau bedurfte, das Risiko einzugehen, mich zum Wohle unserer Familie herauszufordern. Schließlich kommt das Wort „Disziplin" von dem Wort „disciple", was „Schüler“ oder „Jünger“ bedeutet. Ich war schon viele Jahre lang eine Jüngerin Jesu gewesen und hatte mich bemüht, seine Ideale und Grundsätze zu leben. Ich vertraute ihm, da ich in meinem Leben immer wieder seine beständige Liebe spürte. Ich würde diese Disziplin jetzt akzeptieren, weil ich wusste, dass sie ein Spiegelbild seiner Liebe war, die nicht nur für mich, sondern auch für unsere Familie das Beste wollte. Wir stiegen aus dem Auto und näherten uns zu dritt der Haustür, als ich innehielt, um noch einmal das handgeschnitzte Holzschild zu lesen, das in Augenhöhe an der Haustür der Tagesmutter hing: „Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen." Ja, das war es, was Phyllis getan hatte. So wie der Herr es jeden Tag für uns tut, wenn wir nur Ohren haben zu hören. Er „diszipliniert die, die er liebt". Jesus, unser Lehrer, wirkt durch diejenigen, die bereit sind, Ablehnungen zu riskieren, wenn es um das Wohl eines anderen Menschen geht. Offensichtlich war Phyllis bestrebt, in seine Fußstapfen zu treten. Ich erkannte, dass diese gläubige Frau die Absicht hatte, das, was sie von ihrem Meister gelernt hatte, zu meinem Nutzen weiterzugeben. Wir klopften an die Haustür und als Phyllis uns die Tür öffnete, um uns einzulassen, öffnete sich gleichzeitig die Tür meines Herzens.
Von: Karen Eberts
MehrScheinen deine Kämpfe endlos zu sein? Was tust du, wenn Verzweiflung dein Herz ergreift? Ich saß in einem übergroßen Stuhl, rang die Hände und wartete darauf, dass der Psychologe den Raum betrat. Ich wollte aufstehen und weglaufen. Der Psychologe begrüßte mich, stellte ein paar grundlegende Fragen, und dann begann die Beratung. Er hielt ein Tablet und einen Stift in der Hand. Jedes Mal, wenn ich etwas sagte oder eine Handbewegung machte, machte er sich Notizen. Nach kurzer Zeit wusste ich aus tiefstem Herzen, dass er feststellen würde, dass mir nicht mehr zu helfen war. Die Sitzung endete mit dem Vorschlag, ich solle Beruhigungsmittel nehmen, um mit dem Chaos in meinem Leben fertig zu werden. Ich sagte ihm, ich würde darüber nachdenken, aber instinktiv wusste ich, dass das keine Lösung war. Verzweifelt und einsam An der Rezeption, wo ich einen weiteren Termin vereinbaren wollte, erzählte ich der Sprechstundenhilfe von meinem chaotischen Leben. Sie hatte ein offenes Ohr für mich und fragte, ob ich jemals daran gedacht hätte, zu einem Treffen der Anonymen Alkoholiker (AA) zu gehen. Sie erklärte mir, dass AA für Familienmitglieder sei, deren Leben durch die Alkoholkrankheit von jemandem beeinträchtigt wird. Sie gab mir einen Namen und eine Telefonnummer und sagte mir, dass diese AA-Dame mich zu einem Treffen bringen würde. Mit Tränen in den Augen starrte ich im Auto auf den Namen und die Telefonnummer. Da der Psychologe mir nicht helfen konnte und mein Leben ein einziges Chaos war, wollte ich unbedingt etwas versuchen. Aber der Psychologe war bereits zu dem Schluss gekommen, dass mir nichts mehr helfen konnte außer Tabletten. Also rief ich die AA-Dame an. Das war der Moment, in dem Gott in das Chaos meines Lebens eintrat und meine Reise der Genesung begann. Ich würde gerne sagen, dass es nach dem Beginn der Genesung im Zwölf-Schritte-Programm der Anonymen Alkoholiker glatt lief, aber es gab steile Hänge und dunkle, einsame Täler zu überwinden - wenn auch immer mit einem Hoffnungsschimmer. Ich besuchte treu zwei AA-Meetings pro Woche. Das Zwölf-Schritte-Programm der Anonymen Alkoholiker wurde zu meinem Rettungsseil. Ich öffnete mich den anderen Mitgliedern. Nach und nach kam ein Sonnenstrahl in mein Leben. Ich begann wieder zu beten und auf Gott zu vertrauen. Nach zwei Jahren mit AA-Treffen wusste ich, dass ich zusätzliche professionelle Hilfe brauchte. Ein freundlicher AA-Freund ermutigte mich, an einem 30-tägigen stationären Behandlungsprogramm teilzunehmen. Loslassen Da ich wütend auf den Alkohol war, wollte ich nicht in der Nähe der „Trinker“ in diesem Behandlungsprogramm sein. Während des Intensivprogramms war ich tatsächlich von vielen Alkoholikern und Drogenabhängigen umgeben. Es schien, als wüsste Gott, was ich zur Heilung brauchte: Mein Herz wurde weicher, als ich den persönlichen Schmerz meiner Mitsüchtigen und den tiefen Schmerz, den sie ihren Familien zugefügt hatten, sah. In dieser Zeit der Hingabe wurde ich auch mit meiner eigenen Alkoholsucht konfrontiert. Ich lernte, dass ich trank, um meinen Schmerz zu überdecken. Ich erkannte, dass auch ich Alkohol missbraucht hatte und dass es das Beste wäre, wenn ich ganz auf das Trinken verzichten würde. In diesem Monat ließ ich meine Wut auf meinen Mann los und legte ihn in Gottes Hände. Nachdem ich das getan hatte, konnte ich ihm vergeben. Nach meinem 30-Tage-Programm begab sich mein Mann durch Gottes Gnade in ein Behandlungsprogramm. Das Leben wurde besser für mich, meinen Mann und unsere beiden Teenager-Jungs. Wir kehrten zur katholischen Kirche zurück, und auch unsere Ehe wurde von Tag zu Tag besser. Herzzerreißender Schmerz Doch dann versetzte uns das Leben einen unvorstellbaren Schlag, der unsere Herzen in Millionen Stücke zerschmetterte. Unser 17-jähriger Sohn und sein Freund kamen bei einem verheerenden Autounfall ums Leben. Der Unfall wurde durch überhöhte Geschwindigkeit und Alkoholkonsum verursacht. Wir standen wochenlang unter Schock. Unser Sohn wurde uns gewaltsam entrissen, und unsere vierköpfige Familie war plötzlich auf drei Personen geschrumpft. Mein Mann und ich und unser 15-jähriger Sohn klammerten uns aneinander, an unsere Freunde und an unseren Glauben. Einen Tag nach dem anderen zu überstehen war mehr, als ich schaffen konnte; ich musste jede Minute, jede Stunde überstehen. Ich dachte, der Schmerz würde uns nie verlassen. Durch Gottes Gnade nahmen wir eine längere Beratungsphase in Anspruch. Die freundliche und fürsorgliche Beraterin wusste, dass jedes Familienmitglied den Tod eines geliebten Menschen auf seine eigene Weise und in seiner eigenen Zeit verarbeitet, und arbeitete mit jedem von uns individuell an der Verarbeitung unserer Trauer. Noch Monate nach dem Tod meines Sohnes war ich von Wut und Zorn zerfressen. Es war beängstigend für mich zu erkennen, dass meine Gefühle so sehr außer Kontrolle geraten waren. Ich war nicht wütend auf Gott, weil er mir meinen Sohn genommen hatte, sondern auf meinen Sohn wegen seiner unverantwortlichen Entscheidung in der Nacht, in der er starb. Er hatte sich entschieden, Alkohol zu trinken und als Beifahrer in einem Auto zu sitzen, das von jemandem gefahren wurde, der ebenfalls getrunken hatte. Ich wurde wütend auf Alkohol in jeglicher Form. Eines Tages entdeckte ich in unserem örtlichen Supermarkt eine Bierauslage am Ende eines Ganges. Jedes Mal, wenn ich an der Auslage vorbeikam, spürte ich meine Wut. Ich wollte die Auslage zerstören, bis nichts mehr von ihr übrig war. Ich stürzte aus dem Laden, bevor meine Verärgerung in unkontrollierbare Wut umschlug. Ich erzählte die Geschichte unserem Familienbetreuer. Er bot mir an, mit mir zum Schießstand zu gehen, wo ich mit seinem Gewehr so viele leere Bierdosen zielen, schießen und zerstören konnte, wie ich brauchte, um die starke Wut, die mich beherrschte, langsam abzubauen. Liebe, die heilt Aber Gott in seiner unendlichen Weisheit hatte andere, sanftere Pläne für mich. Ich nahm mir eine Woche Urlaub von der Arbeit und nahm an Exerzitien teil. Am zweiten Tag der Exerzitien gab es ein Gebet um innere Heilung, bei der ich mir Jesus, meinen Sohn und mich in einem wunderschönen Garten vorstellte, umgeben von farbenfrohen Blumen, sattgrünem Gras und prächtigen Bäumen, in denen leise blaue Vögel zwitscherten. Es war friedlich und heiter. Ich war überglücklich, in der Gegenwart Jesu zu sein und meinen geliebten Sohn umarmen zu können. Jesus, mein Sohn und ich schlenderten gemächlich Hand in Hand, und ich spürte schweigend, wie eine unermessliche Liebe zwischen uns floss. Nach dem Gebet fühlte ich einen tiefen Frieden. Erst als ich von den Exerzitien nach Hause kam, merkte ich, dass mein Ärger und meine Wut verflogen waren. Jesus hatte mich von meiner unbändigen Wut geheilt und sie durch eine Ausgießung seiner Gnade ersetzt. Anstelle von Wut empfand ich nur noch Liebe für meinen kostbaren Sohn. Ich war dankbar für die Liebe, die Freude und das Glück, das mein Sohn mir in seinem viel zu kurzen Leben geschenkt hatte. Meine schwere Last wurde immer leichter. Wenn eine Familie von einem tragischen Tod heimgesucht wird, kann jedes Mitglied von der Trauer überwältigt werden. Die Verarbeitung des Verlustes ist eine Herausforderung und verlangt von uns, durch dunkle Täler zu gehen. Aber Gottes Liebe und seine erstaunliche Gnade können Sonnenstrahlen und Hoffnung in unser Leben zurückbringen. Trauer, durchtränkt von Gottes Liebe, verändert uns von innen heraus und verwandelt uns Stück für Stück in Menschen der Liebe und des Mitgefühls. Unerschütterliche Hoffnung In den vielen Jahren, in denen ich mit den Auswirkungen der Sucht und dem damit verbundenen Wahnsinn zu kämpfen hatte und in denen ich den Tod meines Sohnes betrauerte, habe ich mich an Jesus Christus, meinen Felsen und meine Erlösung, geklammert. Unsere Ehe hat nach dem Tod unseres Sohnes sehr gelitten. Aber durch die Gnade Gottes und unsere Bereitschaft, Hilfe zu suchen, können wir uns, einen Tag nach dem anderen, weiter lieben und akzeptieren. Es erfordert tägliche Hingabe, Vertrauen, Akzeptanz, Gebet und das Festhalten an der Hoffnung, die wir in Jesus Christus, unserem Retter und Herrn, haben. Jeder von uns hat eine Geschichte zu erzählen. Oft ist es eine Geschichte von Herzensschmerz, Herausforderung und Trauer, mit einer Mischung aus Freude und Hoffnung. Wir alle sind auf der Suche nach Gott, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Wie der heilige Augustinus sagte: „Du hast uns für dich geschaffen, Herr, und unser Herz ist unruhig, bis es in dir ruht.“ Auf unserer Suche nach Gott sind viele von uns Umwege gegangen, die zu dunklen und einsamen Orten geführt haben. Einige von uns haben die Umwege vermieden und eine tiefere Beziehung zu Jesus gesucht. Aber egal, was du gerade in deinem Leben durchmachst, es gibt Hoffnung und Heilung. In jedem Augenblick sucht Gott uns. Alles, was wir tun müssen, ist, unsere Hand auszustrecken und uns von ihm führen zu lassen. „Wenn du durchs Wasser schreitest, bin ich bei dir, wenn durch Ströme, dann reißen sie dich nicht fort. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt, keine Flamme wird dich verbrennen. Denn ich, der Herr, bin dein Gott, ich, der Heilige Israels, bin dein Retter.“ (Jesaja 43,2-3)
Von: Connie Beckman
MehrFrage: Meine Kinder im Vorschulalter wollen unbedingt ein Handy haben, damit sie wie alle ihre Freunde an den sozialen Medien teilhaben können. Ich bin so hin- und hergerissen, denn ich möchte nicht, dass sie ausgeschlossen werden, aber ich weiß auch, wie gefährlich das sein kann. Was ist Ihre Meinung? Antwort: Soziale Medien können für das Gute genutzt werden. Ich kenne einen Zwölfjährigen, der kurze Bibelbetrachtungen auf TikTok veröffentlicht, die Hunderte von Zuschauern erreichen. Ein anderer Jugendlicher, den ich kenne, hat einen Instagram-Account, auf dem er über Heilige schreibt. Andere Jugendliche, die ich kenne, diskutieren auf Discord oder in anderen Chatrooms mit Atheisten oder ermutigen andere junge Menschen in ihrem Glauben. Zweifellos gibt es gute Einsatzmöglichkeiten für soziale Medien bei der Evangelisierung und der Bildung einer christlichen Gemeinschaft. Und doch ... überwiegen die Vorteile die Risiken? Eine gute Maxime für das geistliche Leben lautet: „Vertraue Gott in höchstem Maße ... vertraue niemals dir selbst!“ Sollten wir einem jungen Menschen den ungehinderten Zugang zum Internet anvertrauen? Sind sie stark genug, um den Versuchungen zu widerstehen, selbst wenn sie mit den besten Absichten beginnen? Soziale Medien können ein Sündenpfuhl sein - nicht nur offensichtliche Versuchungen wie Pornografie oder Gewaltverherrlichung, sondern auch noch heimtückischere Versuchungen wie Gender-Ideologie, Mobbing, die Sucht nach dem „Rausch“, Likes und Views zu bekommen, und Gefühle der Unzulänglichkeit, wenn Jugendliche beginnen, sich mit anderen in sozialen Medien zu vergleichen. Meiner Meinung nach überwiegen die Risiken die Vorteile, wenn man jungen Menschen den Zugang zu einer säkularen Welt ermöglicht, die versucht, sie vom Geist Christi aus zu formen. Kürzlich sprachen eine Mutter und ich über das schlechte Verhalten und die Einstellung ihrer Teenager-Tochter, die mit ihrer Nutzung von TikTok und ihrem ungehinderten Zugang zum Internet in Verbindung gebracht wurde. Die Mutter sagte mit einem Seufzer der Resignation: „Es ist einfach so traurig, dass Teenager so süchtig nach ihren Handys sind ... aber was kann man tun?“ Was können Sie tun? Sie können ein Elternteil sein! Ja, ich weiß, der Gruppenzwang ist enorm, wenn es darum geht, seinen Kindern ein Handy oder ein Gerät mit endlosem freiem Zugang zu all dem Schlimmsten zu geben, was die Menschheit zu bieten hat (d.h. soziale Medien) - aber als Elternteil ist es deine Aufgabe, deine Kinder zu Heiligen zu erziehen. Ihre Seelen liegen in deinen Händen. Wir müssen die erste Verteidigungslinie gegen die Gefahren der Welt sein. Wir würden ihnen niemals erlauben, Zeit mit einem Pädophilen zu verbringen; wenn wir wüssten, dass sie gemobbt werden, würden wir versuchen, sie zu schützen; wenn etwas ihrer Gesundheit schaden würde, würden wir keine Kosten scheuen, um sie schnell zum Arzt zu bringen. Warum sollten wir ihnen dann einen Einblick in den Sündenpfuhl von Pornos, Hass und zeitraubendem Müll gewähren, der im Internet leicht zugänglich ist, ohne ihnen sorgfältige Anleitung zu geben? Eine Studie nach der anderen zeigt die negativen Auswirkungen des Internets im Allgemeinen - und der sozialen Medien im Besonderen - aber trotzdem drücken wir ein Auge zu und wundern uns, dass unsere Teenager-Söhne und -Töchter mit Identitätskrisen, Depressionen, Selbsthass, Süchten, anormalem Verhalten, Faulheit und einem Mangel an Verlangen nach Heiligkeit zu kämpfen haben! Eltern, entzieht euch nicht eurer Autorität und eurer Verantwortung! Am Ende eures Lebens wird der Herr euch fragen, wie gut ihr diese Seelen, die er euch anvertraut hat, gehütet habt - ob ihr sie in den Himmel geführt und ihre Seelen nach besten Kräften vor der Sünde bewahrt habt oder nicht. Wir können uns nicht mit der Ausrede herausreden: „Oh, alle anderen Kinder haben eins, also wäre mein Kind seltsam, wenn es keins hätte!“ Werden deine Kinder böse auf dich sein und vielleicht sogar sagen, dass sie dich hassen, wenn du ihre Geräte einschränkst? Wahrscheinlich. Aber ihr Ärger wird nur vorübergehend sein - ihre Dankbarkeit wird ewig anhalten. Kürzlich erzählte mir eine andere Freundin, die durch das Land reist, um über die Gefahren der sozialen Medien zu sprechen, dass nach ihren Vorträgen immer viele junge Erwachsene mit einer der beiden folgenden Reaktionen zu ihr kommen: „Damals war ich wütend auf meine Eltern, weil sie mir mein Handy weggenommen haben, aber jetzt bin ich dankbar.“ Oder: „Ich wünschte wirklich, meine Eltern hätten mich davor bewahrt, so viel von meiner Unschuld zu verlieren.“ Niemand ist jemals dankbar dafür gewesen, dass seine Eltern so freizügig waren! Was kann also getan werden? Erstens: Gib Teenagern (oder jüngeren!) keine Handys mit Internet oder Apps. Es gibt noch viele reine Telefone! Wenn du ihnen aber Telefone mit Internetzugang geben musst, sperre sie mit elterlichen Einschränkungen. Installiert Covenant Eyes auf den Handys eurer Söhne - und auf euren Heimcomputern, wenn ihr schon dabei seid (fast jede Beichte, die ich höre, hat mit Pornografie zu tun, die eine Todsünde ist und dazu führen kann, dass euer Sohn Frauen nur noch als Objekte sieht, was enorme Auswirkungen auf seine zukünftigen Beziehungen haben wird). Erlaubt ihnen nicht, ihre Bildschirme während der Mahlzeiten oder allein in ihren Schlafzimmern zu benutzen. Bitte hol dir die Unterstützung anderer Familien, die die gleiche Politik verfolgen. Das Wichtigste: Sei nicht der Freund deines Kindes, sondern sein Elternteil. Echte Liebe erfordert Grenzen, Disziplin und Opferbereitschaft. Das ewige Wohlergehen deines Kindes ist es wert, also sag nicht: "Ach, ich kann nichts tun - mein Kind muss dabei sein." Es ist besser, hier auf der Erde außen vor zu bleiben, damit wir in der Gemeinschaft der Heiligen dabei sein können!
Von: Pater Joseph Gill
MehrOb du es weißt oder nicht: Wenn du die Wahrheit suchst, suchst du Gott! Als neunjähriger Junge ging ich eines warmen Sommertages mit ein paar Freunden spazieren. Einer meiner Freunde, der etwas älter war als ich, brachte ein Luftgewehr mit. Als wir über den Friedhof liefen, zeigte er auf einen Vogel auf der Spitze des Kirchendaches und fragte, ob ich ihn treffen könnte. Ohne noch einmal darüber nachzudenken, nahm ich das Gewehr, lud es und zielte. In dem Moment, als ich abdrückte, überkam mich ein kaltes Todesgefühl. Bevor die Kugel das Gewehr überhaupt verlassen hatte, wusste ich, dass ich dieses Lebewesen treffen und es sterben würde. Während ich beobachtete, wie der Vogel auf den Boden fiel, überkamen mich Trauer und Schuld, und Verwirrung machte sich in mir breit. Ich fragte mich, warum ich das getan hatte, aber ich hatte keine Antwort. Ich hatte keine Ahnung, warum ich eingewilligt hatte, und ich fühlte mich leer und taub. Wie viele Dingen im Leben begrub ich dieses Ereignis tief in mir und vergaß es bald darauf. Déjà-Vu Als ich Ende 20 war, wurde die Frau, mit der ich in einer Beziehung war, schwanger. Als wir es herausfanden, vertrauten wir uns zunächst niemandem an. Ich erwartete ohnehin keine Unterstützung und keinen Rat, und es schien keine so große Sache zu sein. Ich überzeugte mich selbst davon, wie „anständig“ ich war, indem –ich ihr versicherte, dass ich sie in jeder ihrer Entscheidungen unterstützen würde, egal, ob sie das Baby behalten oder eine Abtreibung haben würde. Aus verschiedenen Gründen entschieden wir uns für einen Abbruch der Schwangerschaft. Was mir bei dieser Entscheidung half, war die Legalität von Schwangerschaftsabbrüchen in unserem Land und die große Zahl von Menschen, die abtreiben ließen. Wie konnte das also schlecht sein? Ironischerweise war es dennoch einer meiner größten Lebensträume, meine eigenen Kinder aufzuziehen. Wir vereinbarten einen Termin mit der Abtreibungs-"Klinik". Dort hinzugehen, fühlte sich an wie ein einfacher Gang zur Apotheke, um ein Rezept abzuholen, und zwar so sehr, dass ich sogar draußen im Auto wartete, ohne mir der Tragweite und der Auswirkungen dieser Entscheidung bewusst zu machen. Als meine Freundin aus dem Gebäude kam, sah ich sofort die Veränderung in ihr. Ihr blasses Gesicht spiegelte "Tod". Die gleichen Emotionen, die ich als neunjähriger Junge, der einen Vogel erschossen hatte, gefühlt hatte, überfluteten mich von neuem. Schweigend fuhren wir nach Hause und sprachen kaum noch einmal davon. Aber wir beide wussten, dass uns etwas an diesem Tag verändert hatte, etwas Tragisches, etwas Düsteres. Frieden Einige Jahre später war ich eines Verbrechens angeklagt, das ich nicht begangen hatte, und ich wurde bis zur Verhandlung in Untersuchungshaft in das HMP Manchester (Strange Ways Prison) gebracht. Ich begann, in meinem Herzen zu Gott zu sprechen, und das erste Mal in meinem Leben begann ich, richtig den Rosenkranz zu beten. Nach einigen Tagen fing ich an, über mein Leben nachzudenken, Szene für Szene, und sah dabei viel Segen, den ich erhalten hatte, aber auch meine vielen Sünden. Als ich zur Sünde der Abtreibung gelangte, wurde mir das erste Mal wirklich klar, dass es ein lebendes Baby gewesen war, das im Mutterleib heranwuchs, und dass es mein Kind gewesen war. Die Erkenntnis, dass ich mich entschieden hatte, das Leben meines eigenen Kindes zu beenden, brach mir das Herz. Und während ich auf den Knien in dieser Gefängniszelle weinte, sagte ich zu mir: "Mir kann man nicht vergeben." Aber genau in diesem Moment kam Jesus zu mir und sprach Worte der Vergebung, und ich wusste mit einem Mal, dass er für meine Sünden gestorben war. Ich wurde sofort von seiner Liebe, seiner Gnade und seinem Frieden erfüllt. Zum ersten Mal machte mein Leben Sinn. Ich verdiente den Tod, aber erhielt das Leben von demjenigen, der sagte: "Ich bin das Leben" (Johannes 14.6). Egal, wie groß unsere Sünden sein mögen, ich erkannte, dass Gottes Liebe unendlich viel größer ist (Johannes 3,16-17)! Eine Begegnung Vor kurzem, als ich in einem Londoner Bahnhof saß und auf meinen Zug wartete, bat ich Jesus im Stillen, jemanden an Bord zu bringen, dem ich von ihm erzählen konnte. Als ich meinen Platz einnahm, saßen mir zwei Frauen gegenüber. Nach einiger Zeit begannen wir, uns zu unterhalten, und eine von ihnen fragte mich nach meinem Glauben und ob ich schon immer ein Gläubiger gewesen war. Ich erzählte etwas aus meiner Vergangenheit, auch von der Abtreibung, und erklärte, dass ich in dem Moment, in dem ich erkannte, dass ich meinem eigenen Kind das Leben genommen hatte, dem gekreuzigten Christus gegenüberstand und mir vergeben und ich befreit wurde. Sofort änderte sich die angenehme Stimmung. Ich hatte einen Nerv getroffen, und eine der Frauen begann, mich anzuschreien. Ich erinnerte sie daran, dass sie mich um meine Geschichte gebeten hatte, so dass ich nur ihre Frage beantwortet hatte. Leider konnte man nicht mehr mit ihr reden. Sie schrie: "Das ist kein Baby im Mutterleib!", und die andere Frau nickte zustimmend. Ich saß geduldig da und fragte sie dann, was das, was im Mutterleib ist, denn zu einem "Baby" machen würde. Die eine antwortete: "DNA", und die andere stimmte zu. Ich sagte ihnen, dass die DNA doch schon bei der Empfängnis vorhanden sei und auch das Geschlecht und die Augenfarbe des Babys bereits feststünden. Wieder schrien sie mich an, bis eine von ihnen zitterte. Nach einer peinlichen Stille sagte ich, es tue mir leid, dass sie sich so aufgeregt hatte. Es stellte sich heraus, dass diese Frau vor vielen Jahren eine Abtreibung gehabt hatte und offensichtlich noch immer Wunden von diesem Erlebnis davon trug. Als sie aufstand, um zu gehen, schüttelten wir uns die Hände, und ich versicherte ihr, dass ich für sie beten würde. Ungebunden Über die Tragödie der Beendigung eines unschuldigen Lebens im Mutterleib wird heute kaum noch gesprochen, und, wenn doch einmal, dann hören wir viele Fehlinformationen und sogar Lügen anstelle der Fakten. Die Entscheidung, ein Kind abzutreiben, ist keine ein für allemale fertige Entscheidung, die ohne dauerhafte negative Folgen bleibt. Die Abtreibungsbefürworter beharren auf: „Mein Bauch gehört mir.“, Aber es geht um mehr als nur den Körper der Mutter und ihre Entscheidung. Im Mutterleib wächst ein winziges, wunderbares Leben heran. Auch für mich als Vater eines abgetriebenen Babys geht der Heilungsprozess noch weiter. Er dauert an, und vielleicht wird er nie enden. Gott sei Dank können diejenigen, die die Wahrheit suchen, sie auch finden, wenn sie nur ihr Herz öffnen. Und wenn sie den erkennen, der die Wahrheit“ ist, dann wird diese Wahrheit sie auch frei machen (Johannes 8, 31-32).
Von: Sean Booth
MehrLerne die größte Macht des Universums kennen, die in der Lage ist, dich zu verändern... und das Antlitz der Erde Im Jahr 2019 wurde in unserer Gemeinde die Kirchenrenovierung abgeschlossen, bei der ein Versammlungsraum, Kirchenbänke, Aufzüge und Toiletten eingebaut wurden, die unsere Kirche zugänglicher und einladender machen. Doch auch drei Jahre nach Abschluss der Renovierung scheint es, dass nur wenige Gemeindemitglieder von der tiefgreifendsten Neuerung überhaupt wissen: von der Kapelle der ewigen Anbetung im Keller unserer Kirche. Die beste Zeit auf Erden Versteckt zwischen unserem neuen Teenager-/Seniorenraum und einem belebten Treppenhaus befindet sich ein wunderschönes, kleines Heiligtum, das der eucharistischen Anbetung vorbehalten ist. Katholiken glauben, dass Jesus in der heiligen Eucharistie wahrhaftig gegenwärtig ist - mit Leib, Blut, Seele und Gottheit. Die eucharistische Anbetung ist unsere Verehrung der heiligen Eucharistie außerhalb der heiligen Messe. Vierundzwanzig Stunden am Tag, sieben Tage die Woche kann jeder diesen kleinen Raum betreten, um Zeit in der Anbetung des eucharistischen Herrn zu verbringen, der in einer wunderschönen Monstranz auf dem Altar ausgestellt ist. Die hl. Teresa von Kalkutta sagte einmal: „Die Zeit, die du mit Jesus im Allerheiligsten Sakrament verbringst, ist die beste Zeit, die du auf Erden verbringen wirst. Jeder Augenblick, den du mit Jesus verbringst, wird deine Vereinigung mit ihm vertiefen und deine Seele im Himmel immer herrlicher und schöner machen und dazu beitragen, einen immerwährenden Frieden auf Erden zu schaffen.“ Den ewigen Frieden auf Erden herbeiführen? Wer würde das nicht gerne tun?! Und doch versuche ich an den meisten Tagen einfach nur, eine bessere Mutter zu sein. Eine starke Gemeinschaft Im Laufe des letzten Jahres ist die eucharistische Anbetung zu einem wesentlichen Bestandteil meiner Beziehung zu Jesus und meines Bemühens geworden, eine liebevollere Mutter zu sein. Denn „wenn ich alle Glaubenskraft besäße und Berge damit versetzen könnte, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich nichts“ (1. Kor 13,2). Die Anbetungskapelle ist der Ort, an den ich gehe, wenn ich mich weit von Jesus entfernt fühle. Sie ist jener Ort, an dem ich mich mit dem täglichen Kampf auseinandersetze, meine Familie auf dem Weg zur Heiligkeit zu begleiten. Ich habe einmal ein Schild vor einer Kirche gesehen, auf dem stand: „Komm so, wie du bist; ändern kannst du dich drinnen“. So fühle ich mich, wenn ich in die Anbetung gehe - ich muss mich nicht herausputzen oder besondere Vorbereitungen treffen. Selbst wenn ich mal länger nicht da gewesen bin, betrete ich die Kapelle und mache dort weiter, wo ich aufgehört habe. Meine Anbetungszeit ist ähnlich jener Zeit, die ich mit den Menschen verbringe, die ich am meisten liebe. So wie ein Date mit dem Ehepartner oder ein langes Gespräch mit einem guten Freund diese Beziehungen verankert, baut die Anbetung Vertrauen zu Gott auf und entwickelt jene Art von Gemeinschaft, die sich in der Stille der Gegenwart wohlfühlt. Was macht man in der Anbetung? Meine Routine variiert. Manchmal bete ich den Rosenkranz, ein anderes Mal meditiere ich über eine Bibelstelle oder verbringe Zeit mit Tagebuchschreiben. Wir neigen dazu, so sehr zu versuchen, Gott zu finden, dass wir ihm keine Zeit geben, uns zu finden. Meistens stelle ich mich also einfach in die Gegenwart des Herrn und sage: „Herr, hier bin ich. Bitte führe mich.“ Dann bringe ich meine Situationen oder "Knoten", bei denen ich Hilfe brauche, vor Ihn und bete für jeden, dem ich in dieser Woche Gebet versprochen habe. Für gewöhnlich verlasse ich die Kapelle mit dem Gefühl, gestärkt worden zu sein, Frieden gefunden zu haben oder einen neuen Weg eingeschlagen zu haben. Wenn wir persönliche Zeit mit unserem Herrn verbringen, wird unsere Beziehung noch inniger. Wenn man ein Familienmitglied die Treppe herunterkommen hört, erkennt man meist an der Gangart, wer es ist. Diese Vertrautheit ergibt sich aus der Zeit, die wir mit den Familienmitgliedern verbringen, und gibt uns ein tiefes Gefühl, jeden einzelnen von ihnen zu kennen und zu schätzen. Die Anbetung fördert diese Art von Vertrautheit mit Gott. Überlege dir, Zeit mit Jesus im Allerheiligsten Sakrament zu verbringen und eine Anbetungskapelle zu besuchen. Wie auch immer deine Situation gerade ist - wenn du nicht regelmäßig die Messe besucht hast, wenn du dem Herrn irgendwelche Kämpfe zu Füßen legen musst, wenn du ein liebevolleres Elternteil werden willst oder wenn du einfach nur das Chaos deines Tages hinter dir lassen und in die heilige Stille der Anbetung eintauchen willst - egal, was du gerade brauchst: du bist in der Gegenwart des Herrn immer willkommen. Eine regelmäßige Zeit der Anbetung wird uns als christliche Jünger und als Eltern formen. Wie Mutter Teresa uns sagt, kann diese Zeit der Anbetung sogar „ewigen Frieden auf Erden“ bringen.
Von: Jessica Braun
MehrEin Exklusivinterview mit Antonia Salzano, der Mutter des seligen Carlo Acutis, von Graziano Marcheschi, dem Redakteur von Shalom Tidings Im zarten Alter von sieben Jahren schrieb er: „Mein Lebensplan ist es, immer in der Nähe von Jesus zu sein.“ Dann, mit nur 15 Jahren, ging er heim zum Herrn, den er sein ganzes kurzes Leben lang geliebt hatte. Dazwischen liegt die erstaunliche Geschichte eines ganz gewöhnlichen Jungen. Gewöhnlich deshalb, weil er weder ein herausragender Sportler noch ein gutaussehender Filmstar war, nicht einmal ein Wunderkind, das mehrere Klassen übersprang. Sondern er war ein nettes Kind, ein gutes Kind. Gewiss, sehr intelligent: Mit neun Jahren las er Hochschullehrbücher, um sich das Programmieren von Computern selbst beizubringen. Aber er gewann weder Preise noch war er ein Influencer auf Twitter. Nur wenige außerhalb seines Umfelds kannten ihn - ein Einzelkind, das mit seinen Eltern in Norditalien lebte, zur Schule ging, Sport trieb, seine Freunde traf und wusste, wie man mit einem Joystick umgeht. Unauffällig, aber außergewöhnlich Schon als kleines Kind verliebte er sich in Gott, und von da an lebte er zielgerichtet und mit einem Hunger nach Gott, wie ihn nur wenige verspüren. Als er diese Welt verließ, hatte er ihr einen unauslöschlichen Stempel aufgedrückt. Er war immer ein Junge auf Mission und verschwendete keine Zeit. Wenn Menschen nicht sehen konnten, was er sah, half er ihnen die Augen zu öffnen, selbst seiner eigenen Mutter. Über Zoom führte ich dieses Interview mit seiner Mutter Antonia Salzano und bat sie, seinen Hunger nach Gott zu erklären, den sogar Papst Franziskus als „frühreifen Hunger“ bezeichnete: „Das ist ein Geheimnis für mich“, sagt sie. „Aber viele Heilige hatten von klein auf eine besondere Beziehung zu Gott, auch wenn ihre Familie nicht gläubig war.“ Carlos Mutter spricht offen darüber, dass sie in ihrem Leben erst dreimal in der Messe gewesen war, bevor Carlo sie dorthin schleppte, als er dreieinhalb Jahre alt war. Als Tochter eines Verlegers war sie von Künstlern, Schriftstellern und Journalisten geprägt, nicht von Päpsten oder Heiligen. Sie hatte kein Interesse an Glaubensfragen und sagt heute, dass sie dazu bestimmt war, eher ein „Bock“ als ein „Schaf“ zu werden. Aber dann kam dieser wunderbare Junge, der „immer vorauseilte - er sprach sein erstes Wort mit drei Monaten, begann mit fünf Monaten zu sprechen und mit vier Jahren zu schreiben.“ Und in Glaubensfragen war er sogar den meisten Erwachsenen voraus. Mit drei Jahren begann er, Fragen zu stellen, die seine Mutter nicht beantworten konnte - viele Fragen über die Sakramente, die Heilige Dreifaltigkeit, die Erbsünde und die Auferstehung. „Das hat mir zu schaffen gemacht“, sagt Antonia, „denn ich war selbst so unwissend wie ein dreijähriges Kind.“ Sein polnisches Kindermädchen war besser in der Lage, Carlos Fragen zu beantworten und sprach mit ihm oft über den Glauben. Aber die Unfähigkeit und Unwissenheit seiner Mutter, so Antonia, „hat meine Autorität als Elternteil in Frage gestellt.“ Carlo wollte sich an Andachten beteiligen, die sie nie praktiziert hatte - die Heiligen verehren, Blumen vor der Heiligen Jungfrau niederlegen, Stunden in der Kirche vor dem Kreuz und dem Tabernakel verbringen. Sie war ratlos, wie sie mit der frühreifen Spiritualität ihres Sohnes umgehen sollte. Der Beginn einer Reise Der plötzliche Tod ihres Vaters an einem Herzinfarkt veranlasste Antonia, sich selbst mit Fragen über das Leben nach dem Tod zu beschäftigen. Pater Ilio, ein alter heiligmäßiger Priester, der als Pater Pio von Bologna bekannt ist und den sie durch einen Freund kennenlernte, brachte sie auf einen Glaubensweg, auf dem Carlo ihr wichtigster Führer werden sollte. Nachdem er ihr in einer Beichte alle Sünden ihres Lebens aufgezählt hatte, prophezeite Pater Ilio, dass Carlo eine besondere Mission habe, die für die Kirche von großer Bedeutung sein würde. Schließlich begann sie ein Theologiestudium, aber es war Carlo, dem sie ihre „Bekehrung“ zuschreibt und den sie ihren „Lebensretter“ nennt. Durch Carlo erkannte sie das Wunder, das bei jeder Heiligen Messe geschieht. „Durch Carlo habe ich verstanden, dass das Brot und der Wein die wirkliche Gegenwart Gottes unter uns sind. Das war eine fantastische Entdeckung für mich“, sagt sie. Seine Liebe zu Gott und seine Wertschätzung für die Eucharistie waren offensichtlich. „Das Besondere an Carlo war, dass er Zeugnis gab“, sagt sie, „...immer glücklich, immer lächelnd, nie traurig. `Traurigkeit bedeutet, nach innen auf sich selbst zu schauen´, würde Carlo sagen, `Glück ist, nach außen auf Gott zu schauen´.“ Carlo erkannte Gott in seinen Klassenkameraden und in jedem, den er traf. „Weil er sich dieser Gegenwart bewusst war, gab er Zeugnis von dieser Gegenwart“, sagt sie. Täglich von der Eucharistie und der Anbetung genährt, suchte Carlo die Obdachlosen auf und brachte ihnen Decken und Essen. Er verteidigte Mitschüler, die schikaniert wurden, und half denen, die Hilfe bei den Hausaufgaben brauchten. Sein einziges Ziel war es, „über Gott zu sprechen und anderen zu helfen, Gott näher zu kommen.“ Nutze den Tag! Vielleicht weil er wusste, dass sein Leben kurz war, nutzte Carlo die Zeit gut. „Als Jesus kam“, so Antonia, „hat er uns gezeigt, wie man die Zeit nicht verschwendet. Jede Sekunde seines Lebens diente der Verherrlichung Gottes.“ Carlo verstand das gut und betonte, wie wichtig es sei, im Jetzt zu leben. „Carpe diem!“ (Nutze den Tag!) drängte er, „Denn jede verschwendete Minute ist eine Minute weniger, um Gott zu verherrlichen.“ Aus diesem Grund beschränkte sich dieser Teenager auf eine Stunde Videospiele pro Woche! Die Anziehungskraft, die viele, die über ihn lesen, sofort für Carlo empfinden, prägte sein ganzes Leben. „Seit er ein kleiner Junge war, fühlten sich die Menschen zu ihm hingezogen - nicht, weil er ein niedliches Aussehen hatte, sondern wegen dem, was in ihm steckte“, sagt seine Mutter. „Er hatte eine außergewöhnliche Art, mit Menschen eine Beziehung herzustellen.“ Auch in der Schule war er beliebt. „Den Jesuitenpatres ist das aufgefallen“, sagt sie. Seine Klassenkameraden waren wettbewerbsorientierte Kinder aus der Oberschicht, die auf Leistung und Erfolg aus waren. „Natürlich gab es viel Eifersucht unter den Klassenkameraden, aber bei Carlo war das nicht der Fall. Mit seinem Lächeln und der Reinheit seines Herzens eroberte er alle. Er hatte die Fähigkeit, die Herzen der Menschen zu entflammen, ihre kalten Herzen warm zu machen.“ „Sein Geheimnis war Jesus. Er war so sehr erfüllt von Jesus - tägliche Messe, Anbetung vor oder nach der Messe, Verehrung des Unbefleckten Herzens Mariens - dass er sein Leben mit Jesus, für Jesus und in Jesus lebte. Ein Vorgeschmack des Himmels „Carlo spürte wirklich die Gegenwart Gottes in seinem Leben“, sagt seine Mutter, „und das veränderte die Art und Weise, wie die Menschen ihn ansahen, völlig. Sie verstanden, dass er etwas Besonderes war.“ Fremde, Lehrer, Klassenkameraden, ein heiliger Priester - sie alle erkannten etwas Einzigartiges in diesem Jungen. Und diese Einzigartigkeit zeigte sich vor allem in seiner Liebe zur Eucharistie. „Je mehr wir die Eucharistie empfangen“, sagte er, „desto mehr werden wir Jesus ähnlich, so dass wir auf der Erde einen Vorgeschmack auf den Himmel haben werden.“ Sein ganzes Leben lang blickte er Richtung Himmel, und die Eucharistie war seine „Autobahn zum Himmel... das Übernatürlichste, was wir haben“, wie er sagte. Von Carlo lernte Antonia, dass die Eucharistie eine geistliche Nahrung ist, die unsere Fähigkeit zur Gottes- und Nächstenliebe fördert, und uns hilft, in der Heiligkeit zu wachsen. Carlo pflegte zu sagen: „Wenn wir in die Sonne schauen, werden wir braun, aber wenn wir vor Jesus in der Eucharistie stehen, werden wir heilig.“ Eine von Carlos bekanntesten Errungenschaften ist seine Website, die eucharistische Wunder im Laufe der Geschichte dokumentiert. Eine Ausstellung, die auf der Grundlage dieser Website entwickelt wurde, reist weiterhin durch die Welt, von Europa bis Japan, von den USA bis China. Neben der erstaunlichen Anzahl von Besuchern wurden zahlreiche Wunder dokumentiert, das Bedeutendste davon ist, dass durch die Ausstellung viele Menschen zu den Sakramenten und zur Eucharistie zurückgefunden haben. Prozess der Subtraktion Carlo wird seliggesprochen und seine Heiligsprechung ist gesichert, wenn ein zweites Wunder nachgewiesen werden kann. Antonia weist jedoch darauf hin, dass Carlo nicht aufgrund von Wundern heiliggesprochen wird, sondern aufgrund seines heiligen Lebens. Die Heiligkeit wird durch das Zeugnis seines Lebens bestimmt, dadurch, wie gut er die Tugenden gelebt hat - Glaube, Hoffnung, Nächstenliebe, Klugheit, Gerechtigkeit, Mäßigung und Tapferkeit. Die Tugenden heroisch zu leben - was der Katechismus der Katholischen Kirche als „eine gewohnheitsmäßige und feste Bereitschaft, das Gute zu tun“ definiert - macht einen Menschen zu einem Heiligen. Und genau das war es, was Carlo anstrebte. Er neigte dazu, zu viel zu reden, also bemühte er sich, weniger zu reden. Wenn er merkte, dass er zu viel aß, bemühte er sich, weniger zu essen. Jeden Abend prüfte er sein Gewissen, wie er Freunde, Lehrer und Eltern behandelt hatte. „Er verstand“, so seine Mutter, „dass Umkehr nicht ein Prozess der Addition, sondern der Subtraktion ist.“ Eine tiefe Einsicht für einen so jungen Menschen. Und so arbeitete Carlo sogar daran, jede Spur einer lässlichen Sünde aus seinem Leben zu tilgen. „Nicht ich, sondern Gott“, würde er sagen. „Es muss weniger von mir da sein, damit ich mehr Platz für Gott habe.“ Dieses Bemühen machte ihm bewusst, dass der größte Kampf mit uns selbst geführt werden muss. Eines seiner bekanntesten Zitate lautet: „Was nützt es, wenn du tausend Schlachten gewinnst, wenn du nicht gegen deine eigenen verdorbenen Leidenschaften gewinnen kannst?“ Dieses Bemühen, „die Fehler zu überwinden, die uns geistig schwächen“, so Antonia, „ist das Herz der Heiligkeit.“ So jung er auch war, Carlo wusste, dass die Heiligkeit „in unserem Bemühen liegt, den verdorbenen Instinkten zu widerstehen, die wir aufgrund der Erbsünde in uns tragen.“ Eine erschütternde Einsicht Natürlich war der Verlust ihres einzigen Kindes ein großes Kreuz für Antonia. Aber glücklicherweise hatte sie zum Zeitpunkt seines Todes bereits zu ihrem Glauben zurückgefunden und gelernt, dass „der Tod ein Übergang zum wahren Leben ist“. Trotz des Schocks, dass sie wusste, dass sie Carlo verlieren würde, waren es Worte aus dem Buch Hiob, die während seiner Zeit im Krankenhaus in ihr widerhallten: „Der Herr hat gegeben und der Herr hat genommen. Gepriesen sei der Name des Herrn.“ (Hiob 1,21) Nach seinem Tod entdeckte Antonia ein Video, das Carlo von sich selbst auf seinem Computer gemacht hatte. Obwohl er damals nichts von seiner Leukämie wusste, sagte er in dem Video, dass er sterben wird, wenn sein Gewicht auf siebzig Kilo sinkt. Irgendwie wusste er das. Dennoch lächelt er und blickt mit erhobenen Armen in den Himmel. Im Krankenhaus offenbarte sich hinter seiner Freude und Friedlichkeit eine erschreckende Erkenntnis: „Denkt daran“, sagte er zu seiner Mutter, „ich werde dieses Krankenhaus nicht lebend verlassen, aber ich werde euch viele, viele Zeichen schicken.“ Und Zeichen hat er gegeben - eine Frau, die bei seiner Beerdigung zu Carlo gebetet hatte, wurde ohne Chemotherapie von Brustkrebs geheilt. Eine 44-jährige Frau, die nie ein Kind bekommen hatte, betete bei der Beerdigung und war einen Monat später schwanger. Es hat viele Bekehrungen gegeben, aber das vielleicht bemerkenswerteste Wunder „ist das für die Mutter“, sagt Antonia. Jahrelang hatte Antonia nach Carlos Geburt versucht, weitere Kinder zu bekommen, aber ohne Erfolg. Nach seinem Tod erschien ihr Carlo in einem Traum und sagte ihr, dass sie wieder schwanger werden würde. Im Alter von 44 Jahren, am vierten Jahrestag seines Todes, brachte sie Zwillinge zur Welt - Francesca und Michele. Wie ihr Bruder besuchen beide täglich die Messe, beten den Rosenkranz und hoffen, eines Tages die Mission ihres Bruders fortzusetzen. Als seine Ärzte ihn fragten, ob er Schmerzen habe, antwortete Carlo: „Es gibt Menschen, die viel mehr leiden als ich. Ich opfere mein Leiden für den Herrn, den Papst (Benedikt XVI.) und die Kirche auf“. Carlo starb nur drei Tage nach seiner Diagnose. Mit seinen letzten Worten erklärte Carlo, dass „ich glücklich sterbe, weil ich keine Minute meines Lebens mit Dingen vergeudet habe, die Gott nicht gefallen.“ Natürlich vermisst Antonia ihren Sohn. „Die Lücke, die er hinterlassen hat, tut weh“, sagte sie, „aber in gewisser Weise fühle ich Carlo viel näher als früher. Ich spüre ihn auf eine besondere Weise - spirituell. Und ich spüre auch seine Inspiration. Ich sehe die Früchte, die sein Beispiel bei jungen Menschen trägt. Das ist ein großer Trost für mich. Durch Carlo schafft Gott ein Meisterwerk, und das ist sehr wichtig, besonders in diesen dunklen Zeiten, in denen der Glaube der Menschen so schwach ist und Gott in unserem Leben überflüssig zu sein scheint. Ich denke, Carlo macht einen sehr guten Job.“
Von: Graziano Marcheschi
MehrFrage: Ich habe zwei kleine Kinder und mache mir Sorgen, wie ich sie im Glauben halten kann. Gibt es eine Möglichkeit, ihnen den katholischen Glauben so tief einzuflößen, dass sie katholisch bleiben, wenn sie älter werden in dieser immer säkularer werdenden Welt? Antwort: Das ist in der Tat eine schwierige Situation für viele Eltern, da unsere Kultur unserem katholischen Glauben oft offen feindlich gegenübersteht. Wie können sie katholisch bleiben, wenn alles dagegen zu arbeiten scheint? Ein Teil der Herausforderung besteht darin, dass die Gnade Gottes ein Geheimnis ist. Hundert Menschen können denselben Vortrag oder dieselbe Predigt hören, und für einige wird es ihr Leben verändern, andere werden es langweilig und bedeutungslos finden. In meiner eigenen Familie habe ich einen Bruder, der sich als Atheist bezeichnet - sowohl ein Priester als auch ein Atheist aus derselben Familie, mit denselben Eltern und derselben Erziehung! Wir müssen uns also damit abfinden, dass die Gnade ein Geheimnis ist - aber wir dürfen auch davon überzeugt sein, dass Gott Ihre Kinder mehr liebt, als Sie es je könnten, und dass er alles tut, um ihre Herzen zu gewinnen und sie zum Heil zu führen. Es gibt also einige Dinge, die Eltern tun können, um Kindern zu helfen, Christus zu begegnen und ihm treu zu bleiben. Obwohl ich selbst keine Kinder habe, habe ich in den letzten siebzehn Jahren in der Jugendarbeit mit Tausenden von Kindern und Jugendlichen gearbeitet und einige erfolgreiche Strategien gesehen, die Familien anwenden, um ihre Kinder im Glauben zu halten. Erstens: Machen Sie die Sonntagsmesse zu einem unverzichtbaren Termin. Ich erinnere mich daran, wie meine Eltern uns in den Ferien zur Messe mitgenommen haben, und sie haben nie zugelassen, dass eines unserer Sportspiele mit der Messe kollidierte. Das Vorbild eines Vaters, der seinen Kindern den Besuch der Messe vorlebt, ist besonders wichtig. Es gibt ein Sprichwort, das besagt: „Wenn eine Mutter zur Messe geht, gehen auch die Kinder zur Messe, aber wenn ein Vater zur Messe geht, gehen auch die Enkelkinder zur Messe.“ Mein Vater fuhr extra zu unseren Pfadfinderfreizeiten, um mich und meinen Bruder zur Messe zu bringen und uns nach der Messe wieder zum Campingplatz zurückzubringen! Das hat mich sehr beeindruckt und mich gelehrt, dass nichts, absolut nichts, zwischen uns und der Sonntagsmesse steht. Das war der wahre Eckpfeiler unserer Familie. Wenn Sie einmal im Urlaub sind, können Sie www.masstimes.org besuchen, wo alle Messen in der ganzen Welt aufgelistet sind - ob Sie nun in Paris, Buenos Aires oder Disney World sind, Sie können immer noch eine Sonntagsmesse finden! Zweitens: Beten Sie gemeinsam in der Familie. Meine Familie hat auf dem Weg zur Messe den Rosenkranz gebetet, und wir hatten besondere Andachten rund um den Adventskranz. In der Fastenzeit gingen wir gemeinsam zum Kreuzweg, und meine Eltern nahmen uns häufig zur eucharistischen Anbetung mit. Obwohl es Zeiten gab, in denen ich mich darüber beklagte, in diese Dinge hineingezogen zu werden, führten sie mich auch in eine persönliche Beziehung zu Jesus, die bis zum heutigen Tag stark geblieben ist. Vergessen Sie auch nie, für Ihre Kinder zu beten und zu fasten - täglich! Drittens: Halten Sie die Sünde von Ihrem Haus fern. Wenn Sie Ihren Kindern erlauben, ein Smartphone zu besitzen, installieren Sie einen Filter. Achten Sie darauf, dass die Fernsehsendungen und Filme, die sie sich ansehen, die Musik, die sie hören, und die Bücher, die sie lesen, gesundheitsfördernd sind. Auch wenn Ihre Kinder sich vielleicht beschweren, sollten Eltern sich mehr um das ewige Glück ihrer Kinder kümmern als um ein kurzes, vorübergehendes Vergnügen, wie einen schlechten Film zu sehen! Eine weitere gute Sache ist es, Ihr Zuhause zu einem Heiligtum zu machen. Füllen Sie es mit Kruzifixen, Heiligenbildern, Statuen von Heiligen und Büchern über den Glauben. Das alte Sprichwort ist wahr: „Aus den Augen, aus dem Sinn.“ Je mehr wir uns die ewigen Realitäten ins Gedächtnis rufen können, desto mehr werden wir ihnen treu bleiben. Fünftens: Umgeben Sie Ihre Kinder mit einer guten katholischen Gemeinschaft, sowohl mit Gleichaltrigen als auch mit Erwachsenen. Sie brauchen gute Freunde, die ähnliche Werte haben, also sollten sie vielleicht einer Jugendgruppe beitreten oder in ein katholisches Sommerlager gehen. Sie brauchen auch erwachsene Mentoren, die den Glauben lieben, also schließen Sie sich mit anderen guten katholischen Familien zusammen. Laden Sie den Pfarrer zum Abendessen ein. Treffen Sie sich zu einer Party mit anderen Pfarrmitgliedern. Als ich jünger war, nahm mich mein Vater manchmal samstagmorgens zu seiner Männergruppe mit, und ich werde nie vergessen, welche Wirkung es auf mich hatte, diese Männer zu sehen - Männer, die ich kannte und respektierte und mochte, die Klempner und Anwälte und Sporttrainer waren -, die beteten und sangen und sich für Jesus begeisterten. Dadurch wurde mir klar, dass es cool und normal ist, an Gott zu glauben! Eine ähnliche Frage ist, wo man sein Kind zur Schule schicken sollte. Die Antwort ist ganz einfach: Wer verändert hier wen? Wenn Ihr Kind in die Schule geht und das Licht Christi dorthin bringt, dann ist es ein gutes Umfeld. Wenn Ihr Kind aber anfängt, die Werte der Welt zu übernehmen, dann ist es vielleicht an der Zeit, die Schule zu wechseln. Leider bieten viele katholische Schulen kein wirklich christuszentriertes Umfeld, seien Sie also vorsichtig, auch wenn Sie sich für eine katholische Schule entscheiden. Schließlich ist der beste und effektivste Weg, den Glauben an die Kinder weiterzugeben, ein Elternteil zu sein, das den Herrn in seinem eigenen Leben sucht! Mein Vater hat immer den täglichen Rosenkranz gebetet, schon bevor ich geboren wurde, und meine beiden Eltern haben zu Hause in aller Ruhe über ihr Glaubensleben gesprochen. Ich konnte sehen, wie sie den Glauben selbst studierten, Bücher über Heilige und Geistliches lasen. Der Volksmund sagt: „Der Glaube wird mehr aufgeschnappt als beigebracht.“ Taten sagen mehr als Worte! Das setzt nicht voraus, dass wir perfekt sind, aber wir müssen selber aufrichtig Gott suchen. All diese Tipps sind natürlich keine Garantien, denn unsere Kinder haben einen freien Willen und können sich entscheiden, ob sie dem Herrn folgen wollen oder nicht. Aber mit diesen Maßnahmen geben wir ihnen eine gute Grundlage auf der Gott ihre Herzen gewinnen kann. Es ist allein seine Gnade, die Kinder katholisch bleiben lässt - wir sind nur die Mittelsmänner! Vergessen Sie nie, dass, so sehr Sie Ihre Kinder auch lieben, Gott sie unendlich viel mehr liebt - und ihr Heil will!
Von: Pater Joseph Gill
MehrHalten Sie Ihre Ohren offen für die leisesten Impulse der Natur. Denn Gott spricht immer mit Ihnen. Gott versucht ständig, uns seine Botschaft der Liebe mitzuteilen - in kleinen Dingen, in großen Dingen, in allem. Manchmal können wir in der Hektik des Lebens übersehen, was er uns zu sagen versucht, sowohl im Moment als auch danach. Unser liebender Gott sehnt sich danach, dass wir in der Stille unseres Herzens zu ihm kommen. Dort können wir ihm wirklich begegnen und beginnen, in unserer Beziehung mit ihm zu wachsen, indem wir auf den „guten Meister" (Johannes 13:13) hören. Die heilige Teresa von Kalkutta lehrte: „Gott spricht in der Stille unseres Herzens." Auch die Heilige Schrift lehrt , dass Elia erst nach dem Verschwinden des starken Windes, des Erdbebens und des Feuers in der Lage war, Gott durch die „stille kleine Stimme" zu hören und zu verstehen (1. Könige 19:9-18). Die Kraft, die uns bewegt Vor kurzem war ich mit meiner Nichte an einem Strand in Nordwales; wir wollten gemeinsam einen Drachen steigen lassen. Als die Ebbe kam, lösten wir die Schnur im Sand. Ich warf den Drachen in die Luft, während meine Nichte so schnell sie konnte, loslief und sich am Griff festhielt. Der Strand war teilweise von Klippen umgeben, so dass der Drachen trotz des starken Windes auf den Wellen nicht sehr lange in der Luft blieb. Sie rannte wieder los, diesmal noch schneller, und wir versuchten es wieder und wieder. Nach ein paar Versuchen merkten wir, dass es nicht funktionierte. Ich schaute mich um und sah, dass am oberen Teil der Klippen ein offenes Feld und viel Land war. Also kletterten wir gemeinsam höher. Als wir die Schnur wieder entwirrten, begann sich der Drachen zu bewegen; meine Nichte hielt sich am Griff fest. Ehe wir uns versahen, war der Drachen voll abgewickelt und flog ganz hoch. Das Schöne daran war, dass wir beide diesen Moment ganz entspannt genießen konnten. Der Schlüssel war der Wind, aber die Kraft des aufsteigenden Drachens wurde erst durch das Erreichen eines Ortes verwirklicht, an dem der Wind wirklich wehen konnte. Die Freude, das Lachen, der Spaß und die Liebe, die wir damals teilten, waren unbezahlbar. Die Zeit schien stillzustehen. Lernen hochzufliegen Später, als ich betete, kamen diese Erinnerungen zurück, und ich hatte das Gefühl, dass ich wichtige Lektionen über den Glauben und insbesondere über das Gebet gelernt hatte. Im Leben können wir versuchen, Dinge mit unserer eigenen Kraft zu tun. Es liegt in unserer gefallenen menschlichen Natur, dass wir immer selbst die Kontrolle haben wollen. Das ist so, als ob man am Steuer eines Autos sitzt. Wir können Gott vertrauen und uns von ihm leiten lassen, oder wir können unseren freien Willen ausüben. Gott erlaubt uns, das Steuer in die Hand zu nehmen, wenn wir es wollen. Aber wenn wir mit ihm unterwegs sind, sehen wir, dass er nicht will, dass wir alles allein machen. Er will auch nicht alles allein machen. Gott möchte, dass wir alles tun - durch ihn, mit ihm und in ihm. Schon das Beten selbst ist ein Geschenk, aber es erfordert unsere Mitarbeit. Es ist eine Antwort auf seinen Ruf, aber die Entscheidung, darauf zu antworten, liegt bei uns. Der heilige Augustinus lehrt uns eindringlich: „Vernehmen wir also unsere Stimme in ihm und seine in uns“ (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2616). Das gilt nicht nur für das Gebet, sondern für das Leben insgesamt. Es stimmt, Jesus lässt uns manchmal „die ganze Nacht" arbeiten und „nichts fangen". Aber das bringt uns zu der Erkenntnis, dass wir nur durch seine Führung das erreichen werden, was wir uns wünschen – und noch unendlich viel mehr, wenn wir unser Herz öffnen, um auf ihn zu hören (Lukas 5:1-11). Wenn wir hochfliegen wollen, brauchen wir den Wind des Heiligen Geistes, den Atem Gottes, der uns verwandelt und emporhebt (Johannes 20:22). War es nicht der Wind des Heiligen Geistes, der zu Pfingsten auf die ängstlichen Jünger herabkam und sie in glaubenserfüllte, furchtlose Prediger und Zeugen Christi verwandelte (Apostelgeschichte 1-2)? Mit ganzem Herzen suchen Es ist wichtig zu erkennen, dass der Glaube ein Geschenk ist, an dem wir festhalten müssen (1. Korinther 12:4-11). Andernfalls können wir uns in der Welt in schwierige Situationen verstricken, aus denen wir uns ohne seine Gnade unmöglich befreien können. Wir müssen durch die Kraft des Heiligen Geistes weiter nach oben streben - den Herrn suchen, damit wir leben (Amos 5:4,6). Der heilige Paulus ermahnt uns: „Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört.“ (1. Thessalonicher 5:16-18). Deshalb ist jeder Gläubige aufgerufen, tiefer ins Gebet einzutreten, indem er sich einen Raum der Stille schafft, alle Ablenkungen und Blockaden beseitigt und dann dem Wind des Heiligen Geistes erlaubt, wirklich zu wehen und sich in unserem Leben zu bewegen. Gott selbst lädt uns zu dieser Begegnung ein, mit dem Versprechen, dass er uns antworten wird: „Rufe zu mir, so will ich dir antworten und dir Großes und Unfassbares mitteilen, das du nicht kennst!" (Jeremia 33:3)
Von: Sean Booth
MehrIn den dunkelsten Tälern und den schwierigsten Nächten hörte Belinda eine Stimme, die sie immer wieder zurückrief. Meine Mutter verließ uns, als ich etwa elf Jahre alt war. Damals dachte ich, dass sie ging, weil sie mich nicht wollte. Aber nachdem sie jahrelang stillschweigend unter Missbrauch in der Ehe gelitten hatte, konnte sie es einfach nicht mehr aushalten. So sehr sie uns auch retten wollte, mein Vater hatte ihr gedroht, sie zu töten, wenn sie uns mitnehmen würde. Das war zu viel, um es in einem so jungen Alter zu verkraften, und während ich mich bemühte, diese schwierige Zeit zu überstehen, setzte mein Vater einen Kreislauf des Missbrauchs in Gang, der mich noch Jahre später verfolgen sollte. Täler und Hügel Um den Schmerz des Missbrauchs durch meinen Vater zu betäuben und die Einsamkeit der Verlassenheit durch meine Mutter zu kompensieren, griff ich zu allen möglichen „Abhilfen". Und als auch ich die Misshandlungen nicht mehr ertragen konnte, lief ich mit Charles, meinem festen Freund aus der Schule, weg. In dieser Zeit kam ich wieder in Kontakt mit meiner Mutter und lebte eine Zeit lang bei ihr und ihrem neuen Mann. Mit 17 heiratete ich Charles. In seiner Familie gab es bereits mehrere Gefängnisstrafen, und bald tat auch er es ihr nach. Ich hing weiterhin mit denselben Leuten herum, und schließlich wurde auch ich kriminell. Mit 19 wurde ich zum ersten Mal zu einer Gefängnisstrafe verurteilt – zu fünf Jahren wegen schwerer Körperverletzung. Im Gefängnis fühlte ich mich so allein wie noch nie in meinem Leben. Alle, die mich eigentlich lieben und unterstützen sollten, hatten mich im Stich gelassen, mich benutzt und missbraucht. Ich erinnere mich, dass ich aufgab und sogar versuchte, meinem Leben ein Ende zu setzen. Lange Zeit ging es mit mir immer weiter bergab, bis ich Sharon und Joyce traf. Sie hatten ihr Leben dem Herrn übergeben. Obwohl ich keine Ahnung von Jesus hatte, dachte ich, ich könnte es ja auch mal ausprobieren, denn sonst hatte ich ja nichts. Und so begann ich dort, gefangen in diesen Mauern, ein neues Leben mit Christus. Fallen, Aufstehen, Lernen… Etwa anderthalb Jahre nach meiner Verurteilung sollte ich auf Bewährung entlassen werden. Irgendwie wusste ich in meinem Herzen, dass ich auf Bewährung freikommen würde, weil ich für Jesus gelebt hatte. Ich dachte, alles richtig gemacht zu haben, doch als die Bewährung abgelehnt wurde und ich noch ein Jahr vor mir hatte, konnte ich es einfach nicht verstehen. Ich begann, an Gott zu zweifeln, und war ziemlich wütend. Zu dieser Zeit wurde ich in eine andere Justizvollzugsanstalt verlegt. Am Ende des Gottesdienstes, als der Kaplan mir die Hand reichte, zuckte ich zusammen und wich zurück. Er war ein geisterfüllter Mann, und der Heilige Geist hatte ihm gezeigt, dass ich verletzt worden war. Am nächsten Morgen bat er darum, mich zu sehen. Als er mich in seinem Büro fragte, was mir zugestoßen war und wie sehr ich verletzt war, öffnete ich mich und erzählte zum ersten Mal in meinem Leben jemandem alles. Nachdem ich endlich aus dem Gefängnis entlassen worden war, nahm ich einen Job an und fing langsam an, mein neues Leben in den Griff zu bekommen. Doch dann traf ich Steven. Ich begann, mit ihm auszugehen, und wurde schwanger. Ich weiß noch, wie aufgeregt ich darüber war. Da er es alles richtig machen wollte, heirateten wir und gründeten eine Familie. Doch damit begannen die wahrscheinlich schlimmsten 17 Jahre meines Lebens, geprägt von seinem körperlichen Missbrauch, seiner Untreue und dem anhaltenden Einfluss von Drogen und Kriminalität. Er tat sogar unseren Kindern weh, und das brachte mich einmal so sehr in Rage, dass ich ihn erschießen wollte. In diesem Moment hörte ich diese Verse: „Mein ist die Rache, ich werde vergelten" (Römer 12:19) und „Der Herr kämpft für euch" (Exodus 14:1) – und das brachte mich dazu, ihn gehen zu lassen. Nie lange kriminell Ich konnte nie lange kriminell sein; denn immer würde Gott mich dann einfach verhaften und versuchen, mich wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Doch trotz seiner wiederholten Bemühungen lebte ich nicht für ihn. Ich hielt Gott immer auf Abstand, obwohl ich wusste, dass er da war. Nach einer Reihe von Verhaftungen und Entlassungen kam ich 1996 endlich wirklich nach Hause. Ich kam wieder in Kontakt mit der Kirche und begann endlich, eine echte und aufrichtige Beziehung zu Jesus aufzubauen. Die Kirche wurde allmählich zu meinem Leben; eine solche Beziehung zu Jesus hatte ich vorher nie wirklich gehabt. Ich konnte einfach nicht genug davon bekommen, denn ich begann zu erkennen, dass es nicht die Dinge sind, die ich getan habe, sondern wer ich in Christus bin, der mich auf diesem Weg halten wird. Aber die wirkliche Bekehrung fand bei Bridges to Life - einem katholischen Seelsorgeprogramm für Strafgefangene – statt. Wie kann ich nicht? Obwohl ich selbst als Straftäterin nicht an dem Programm teilgenommen hatte, bekam ich die Möglichkeit, darin Kleingruppen zu moderieren, was sich als ein unerwarteter Segen erwies, der mein Leben auf wunderbare Weise verändern würde. Als ich hörte, wie andere Frauen und Männer ihre Geschichten erzählten, machte es in mir klick. Es bestätigte mir, dass ich nicht die Einzige war, und ermutigte mich, immer wiederzukommen. Auch wenn ich müde und erschöpft war von der Arbeit, ging ich in die Gefängnisse und fühlte mich wie neugeboren, weil ich wusste, dass ich dort hingehörte. Bei Bridges to Life geht es darum, dass man lernt, sich selbst zu verzeihen. Die Hilfe für die anderen half mir nicht nur, selbst wieder ganz zu werden, sondern auch Heilung zu finden – und ich bin immer noch am Heilen. Zuerst war es meine Mutter. Sie hatte Krebs, und ich holte sie nach Hause; ich pflegte sie, bis sie friedlich bei mir zu Hause starb. Im Jahr 2005 kehrte der Krebs meines Vaters zurück, und die Ärzte schätzten, dass er höchstens noch sechs Monate haben würde. Ich holte auch ihn nach Hause. Alle sagten mir, ich solle diesen Mann nicht aufnehmen, nach allem, was er mir angetan hatte. Doch ich fragte: „Wie könnte ich das ablehnen?" Jesus hat mir vergeben, und ich habe das Gefühl, dass Gott will, dass ich das tue. Hätte ich mich entschieden, an der Bitterkeit oder dem Hass gegenüber meinen Eltern festzuhalten, weil sie mich verlassen und missbraucht hatten, weiß ich nicht, ob sie ihr Leben dem Herrn übergeben hätten. Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, sehe ich, wie Jesus mir immer wieder nachgegangen ist und versucht hat, mir zu helfen. Obwohl ich erst alles ablehnte, bin ich Jesus dankbar, dass ich mich ihm schließlich völlig hingeben konnte. Er ist mein Retter, er ist mein Fels und er ist mein Freund. Ich kann mir ein Leben ohne Jesus einfach nicht mehr vorstellen.
Von: Belinda Honey
MehrRani Maria Vattalil wurde am 29. Januar 1954 als Tochter von Eleeswa und Paily Vattalil in einem kleinen Dorf namens Pulluvazhy in Kerala, Indien, geboren. Von klein auf wurde sie im christlichen Glauben erzogen und hatte ein Herz für die Armen. Sie besuchte täglich die Messe und leitete die Familiengebete. Während des letzten Schuljahres spürte Rani Maria, dass der Herr sie zur Weihe ihres Lebens rief, und trat 1972 in die Kongregation der Franziskaner-Klarissen ein. Es war Rani Marias sehnlichster Wunsch in Nordindien zu missionieren und den Armen zu dienen, selbst wenn es sie das Leben kosten sollte. Sie wurde in den Bundesstaat Madhya Pradesh in Zentralindien gesandt und diente dort in mehreren Missionsgebieten. Schwester Rani Maria wurde die Aufgabe übertragen, das Sozialapostolat der örtlichen Diözese zu koordinieren. Sie organisierte verschiedene Bildungsprogramme für Kinder und Jugendliche und setzte sich unermüdlich für die Rechte der einheimischen Bevölkerung ein. Sie beobachtete, wie die armen, ungebildeten Bauern von ihren Grundbesitzern ausgebeutet und ausgenutzt wurden. Deshalb klärte sie sie über ihre Rechte auf, half ihnen, für ihr Recht zu kämpfen, und setzte sich für diejenigen ein, die zu Unrecht inhaftiert wurden. All dies erzürnte die Großgrundbesitzer, die ihr mit schlimmen Konsequenzen drohten, wenn sie sich weiterhin für die Armen einsetzte. Doch Rani Maria fürchtete sich vor nichts und ließ sich nicht von ihrer „Mission der Nächstenliebe" abbringen. Doch dies sollte ihr zum Verhängnis werden. Am 25. Februar 1995 wurde sie während einer Busfahrt von Samundhar Singh, der von einem Grundbesitzer angeheuert worden war, 54-mal erbarmungslos niedergestochen. Mit ihrem letzten Atemzug rief sie wiederholte Male den heiligen Namen Jesu. Rani Maria kämpfte ihr ganzes Leben lang für die Würde und die Rechte ihrer Mitmenschen und legte durch ihr soziales Engagement Zeugnis für das Evangelium ab. Die Familie von Schwester Rani Maria folgte dem mutigen Beispiel ihrer Tochter. Sowohl Ranis Schwester als auch ihre Mutter besuchten den Mörder, der erst zum Tode verurteilt und dann zu lebenslanger Haft begnadigt worden war, im Gefängnis und sprachen ihm ihre Vergebung aus. Später setzten sie sich sogar für seine Freilassung ein, die 2006 erfolgte. Diese Akte der Barmherzigkeit berührten den Mörder zutiefst. Er bereute sein abscheuliches Verbrechen und wurde ein anderer Mensch. Schwester Rani Maria wurde am 4. November 2017 von Papst Franziskus seliggesprochen.
Von: Shalom Tidings
MehrWir alle ringen an dem einen oder anderen Punkt mit Gott, aber wann erlangen wir wirklich Frieden? Kürzlich erzählte mir eine Bekannte von ihrem Problem: „Ich weiß nicht einmal, wofür ich beten soll." Sie wollte beten, aber sie war es leid, um etwas zu bitten, das dann sowieso nicht eintreffen würde. Ich dachte sofort an den heiligen Petrus Julian Eymards und seinen eucharistischen Gebetsweg. Er lädt uns ein, unsere Gebetszeit nach den vier Zielen der Messe zu gestalten: Anbetung, Danksagung, Sühne und Bittgebet. Ein besserer Weg Beten ist mehr als Bitten, und doch gibt es Zeiten, in denen unsere Nöte und Sorgen um unsere Lieben so drängend sind, dass wir nichts Anderes tun, als zu bitten, zu flehen und noch mehr zu bitten. Vielleicht sagen wir Ihm: „Jesus, ich überlasse das hier dir, ich lege es in deine Hände", aber schon 30 Sekunden später reißen wir es ihm dann doch wieder aus den Händen und erklären schon wieder, warum wir es brauchen. Wir machen uns Sorgen, ärgern uns und schlafen schlecht. Dabei hören wir nicht lange genug, was Gott vielleicht unseren müden Herzen zuflüstern will. So laufen wir eine Weile umher, und Gott lässt uns gewähren. Er wartet darauf, bis wir müde werden und erkennen, dass wir ihn nicht um Hilfe bitten, sondern ihm zu sagen versuchen, wie er uns unserer Meinung nach helfen muss. Wenn wir schließlich des Ringens müde werden und aufgeben, lernen wir, auf bessere Weise zu beten. In seinem Brief an die Philipper gibt uns der heilige Paulus Anweisungen, wie wir unsere Bitten an Gott richten sollen: „Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren.“ (Philipper 4:6-7) Kampf gegen die Lügen Warum machen wir uns Sorgen? Warum werden wir ängstlich? Denn wie der heilige Petrus, der, als er über den See lief, aufhörte, auf Jesus zu schauen, und deshalb zu sinken begann (Matthäus 14:22-33), verlieren auch wir die Wahrheit aus den Augen und hören lieber auf die Lügen. An der Wurzel jedes ängstlichen Gedankens liegt eine große Lüge: dass Gott sich nicht um mich kümmert, dass mein Problem größer ist als Gott, dass Gott mich verlassen und vergessen wird ... dass ich gar keinen liebenden Vater habe. Wie können wir diese Lügen bekämpfen? Mit der WAHRHEIT! „Wir müssen die Arbeit unseres Verstandes durch eine einfache und ruhige Betrachtung der Wahrheiten Gottes vereinfachen", mahnt der heilige Petrus Julian Eymard. Doch was ist die Wahrheit? Mir gefällt die Antwort der heiligen Mutter Teresa: „Demut ist Wahrheit." Der Katechismus (Nr. 2559) sagt uns: „Demut ist die Grundlage des Betens". Gebet bedeutet, dass wir unser Herz und unseren Verstand zu Gott erheben. Es ist ein Gespräch, eine Beziehung. Ich kann nicht mit jemandem in Beziehung stehen, den ich nicht kenne. Wenn wir unser Gebet mit Demut beginnen, erkennen wir die Wahrheit an, wer Gott ist und wer wir sind. Wir erkennen an, dass wir aus eigener Kraft nichts als Sünde und Elend sind, aber dass Gott uns zu seinen Kindern gemacht hat und dass wir in ihm alles tun können (Philipper 4:13). Es ist diese Demut, diese Wahrheit, die uns zuerst zur Anbetung, dann zur Danksagung, dann zur Reue und schließlich zum Bitten führt. Das ist die natürliche Entwicklung eines Menschen, der völlig von Gott abhängig ist. Wenn wir also nicht wissen, was wir Gott sagen sollen, lasst uns ihn segnen und seinen Namen preisen. Lasst uns an all die Segnungen denken und ihm für alles danken, was er für uns getan hat. Das wird uns helfen, darauf zu vertrauen, dass derselbe Gott, der immer bei uns war, auch heute noch da ist und immer für uns ist, in guten wie in schwierigen Zeiten.
Von: Ivonne J. Hernandez
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