Startseite/Engagieren/Artikel
Ist es möglich, alle zehn Millionen Menschen, die auf der ganzen Welt inhaftiert sind, zum gleichen Zeitpunkt zu besuchen? Sie fragen sich wie das funktionieren soll? Lesen Sie weiter
„Als ich im Gefängnis war, habt ihr mich besucht“. Diesen Menschen hat Jesus am Tag des Jüngsten Gerichts eine Belohnung versprochen. Es gibt strenge Vorschriften und Einschränkungen, wenn man Gefangene im Gefängnis besuchen möchte. Aber gibt es einen Weg, alle zehn Millionen Menschen in den Gefängnissen der Welt zu besuchen? JA!
Und zwar, indem Sie regelmäßig für alle Gefangenen beten und jeden, den Sie persönlich kennen, beim Namen nennen. Dazu kann man eine Kerze anzünden, um zu symbolisieren, dass das Gebet zu Gott aufsteigt und Licht in die Dunkelheit des Lebens eines Gefangenen bringt. Als ich im Gefängnis war, zündeten meine Familie und Freunde für mich Kerzen an, als lebendige Flamme der Opfergabe für den allmächtigen Gott. Für mich war das sehr wirkungsvoll. Es war erstaunlich, wie plötzlich ein Strahl der Freude durch die Finsternis des normalen Gefängnisalltags zu mir durchdrang. Dieser Strahl war klein, aber so bedeutungsvoll, dass ich für einen Moment den Ort und meine Umstände vergaß und dachte: „Es gibt doch einen Gott, sogar hier im Gefängnis“.
Ich glaube, die wirksamste Art, Gefangenen und denen zu helfen, die Gebet sehr nötig haben, besteht darin, die heiligen kostbaren Wunden Jesu zu betrachten, die er während seiner Passion von der Verhaftung am Gründonnerstag bis seinem Tod am Karfreitag erlitt.
Betrachten Sie all die Schläge und Übergriffe auf seinen Körper, einschließlich der grausamen Geißelung und der ständigen Schmerzen der Wunden der Dornenkrone, aber besonders die fünf kostbarsten Wunden an seinen Händen, Füßen und an seiner Seite.
Die heilige Faustina sagt, wie sehr es Jesus gefällt, wenn wir seine Wunden betrachten, und wie er verspricht, ein Meer der Barmherzigkeit auszugießen, wenn wir dies tun. Nehmt dieses barmherzige und großzügige Angebot wahr. Beten Sie um Gnade und Barmherzigkeit für sich selbst, für diejenigen, die Sie namentlich kennen, und für all die zehn Millionen Gefangenen, die aus allen möglichen Gründen – ob gerechtfertigt oder nicht, im Gefängnis sitzen. Er möchte jede einzelne Seele retten und jeden einzelnen zu sich rufen, um seine Barmherzigkeit und Vergebung zu empfangen.
Beten Sie auch für die Unterdrückten, die Ausgegrenzten, die Armen, die Kranken und Bettlägerigen und die still Leidenden, die niemanden haben. Beten Sie für alle, die hungern – nach Nahrung, Wissen oder einer Chance, ihre von Gott gegebenen Talente einzusetzen. Beten Sie für die Ungeborenen und die Gottlosen. Wir alle sind auf die eine oder andere Weise Gefangene, aber besonders sind wir Gefangene der Sünde in allen ihren heimtückischen Formen.
Er bittet uns, zum Fuß des Kreuzes zu kommen, das von seinem kostbaren Blut getränkt ist, und unsere Bitten vor ihn hinzulegen. Was auch immer die Absicht sein mag, er wird in Barmherzigkeit darauf antworten.
Lassen wir keine Gelegenheit aus, um jene unermesslichen Schätze zu erbitten, die unser barmherziger Herr uns verheißen hat. Wenn wir für die zehn Millionen Gefangenen auf der ganzen Welt beten, werden diese zu 100 Prozent erreicht. Denn so wie unser Herr sich jedem von uns während der Eucharistie hingibt, vervielfacht er jedes einzelne Gebet wie ein Megafon, sodass das Herz eines jeden Gefangenen erreicht wird.
Glauben Sie nie: „Wie kann mein kleines Gebet für so viele Menschen wirkungsvoll sein?“ Erinnern Sie sich an das Wunder mit den Broten und Fischen und zweifeln Sie nicht daran.
Sean Hampsey ist Autor, Sänger und Songwriter und hat zehn Alben und sieben Bücher veröffentlicht. Der 85-Jährige Rentner ist leidenschaftlich von seinem Glauben überzeugt und nimmt gerne die Sakramente in Anspruch, insbesondere die Heilige Messe und die ewige Anbetung. Sean lebt in New South Wales, Australien. Er freut sich über jede Kontaktaufnahme: [email protected].
Es war höchst riskant, was Johannes Prassek in seinen Predigten sagte. Denn der Erste Kaplan der Lübecker Herz-Jesu Gemeinde hielt mit seiner Kritik an den Nationalsozialisten nicht hinter dem Berg. Wohlmeinende rieten ihm daher zur Mäßigung – im eigenen Interesse. Doch das kam für den jungen Priester nicht in Frage: „Wer soll denn sonst die Wahrheit sagen, wenn es nicht die Priester tun?“ erwiderte er seinen Kritikern. Prassek, 1911 in Hamburg geboren, stammte aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater war Maurer. Nach dem Abitur in seiner Heimatstadt hatte er Theologie in Frankfurt und Münster studiert, bevor er 1937 in Osnabrück zum Priester geweiht wurde. In der Seelsorge zeigte der junge Kaplan ein Herz für die Jugend und für die polnischen Zwangsarbeiter, die in Lübecks Waffen- und Munitionsfabriken arbeiten mussten. Dafür lernte er extra Polnisch. Als während des verheerenden Luftangriffs auf Lübeck am 28. und 29. März 1942 das Krankenhaus gegenüber seiner Kirche zerstört wurde, half er auch bei der Bergung der unter den Trümmern eingeschlossenen Menschen. Das brachte ihm sogar das Luftschutz-Ehrenzeichen ein. Geholfen hat ihm das aber nicht. Nur zwei Wochen nach der Verleihung, am 28. Mai 1942, durchsuchte die Gestapo das Pfarrhaus und verhaftete den mutigen Geistlichen. Sein „Delikt“: die Verbreitung der nazikritischen Predigten des Münsteraner Bischofs Clemens August Graf von Galen sowie angeblich hetzerische Behauptungen in einem Kreis von Soldaten. Mit Prassek kamen Eduard Müller und Hermann Lange (geb. 1911 und 1912), zwei weitere junge Kapläne der Propsteikirche, sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink (geb. 1894) in Haft. Die Freundschaft der vier Gottesmänner über die Konfessionsgrenzen hinweg war damals höchst ungewöhnlich; es war ihre Ablehnung des Nazi-Regimes, die sie zusammenführte. Um sie abzuurteilen, kam der Zweite Senat des berüchtigten Volksgerichtshofs extra nach Lübeck. Doch auch in der Verhandlung bekräftigte Kaplan Prassek mutig seine Kritik am Nationalsozialismus. Nazi-Richter Dr. Wilhelm Crohne (1880-1945) verurteilte schließlich alle vier Angeklagten zum Tode – und schimpfte: „Alle Geistlichen sind Schufte und Hunde!“ Auch ein Gnadengesuch von Bischof Hermann Wilhelm Berning blieb wirkungslos. Am 10. November 1943 wurden Johannes Prassek und seine drei Mitangeklagten in Hamburg mit dem Fallbeil hingerichtet, die Leichname von Prassek und Müller im KZ Neuengamme verbrannt. Die Kosten von Prozess und Hinrichtung stellte die Staatsanwaltschaft zynisch den Hinterbliebenen in Rechnung. Doch selbst eineinhalb Jahre Isolationshaft im Nazigefängnis konnten Johannes Prassek nicht brechen. Am Tag seiner Hinrichtung schrieb er an seine Familie: „Ihr Lieben! Heute Abend ist es nun so weit, dass ich sterben darf. Ich freue mich so, ich kann es Euch nicht sagen, wie sehr. Gott ist so gut, dass er mich noch einige schöne Jahre als Priester hat arbeiten lassen. Und dieses Ende, so mit vollem Bewusstsein und in ruhiger Vorbereitung darauf sterben dürfen, ist das Schönste von allem.“ 2011 fand in Lübeck die Seligsprechung der drei katholischen Priester Prassek, Lange und Müller statt, wobei auch des evangelischen Pastors Stellbrink eigens gedacht wurde.
Von: Shalom Tidings
MehrUnzählige Male hatte ich das Gefühl, dass niemand weiß, was ich durchmache. Während ich kämpfe, habe ich mich nach jemandem gesehnt, der mich ansieht und sagt: „Ich weiß genau, wie du dich fühlst." Selbst diejenigen, die ähnlich leiden, können nicht genau verstehen, was in meinem Herzen vorgeht. In solchen Momenten scheint es oft, dass die menschliche Liebe nicht das bietet, wonach ich mich sehne. Die Menschen erfüllen nicht meine Erwartungen an das, was ich mir in der Liebe wünsche, und oft erfülle auch ich nicht die Erwartungen der anderen an Liebe. Doch in diesen Zeiten habe ich erkannt, dass alles, was ich mir wünsche, möglich ist. In der Weihnachtszeit sehen wir, wie Gott Mensch wurde, damit er all das fühlen konnte, was wir in unserer menschlichen Schwäche fühlen. Er weiß, was es bedeutet, wie wir zu leiden. Das soll uns daran erinnern, dass es jemanden gibt, der unseren Schmerz versteht; jemanden, der mit uns leidet. Die Tatsache, dass Gott sich entschlossen hat, für mich Mensch zu werden, zeigt das Ausmaß seiner Liebe. Die Liebe und das Verständnis, das ich von den Menschen ersehne, zeigt sich in der Entscheidung Gottes, sich für mich zu opfern und Mensch zu werden. Es gibt keine größere Liebesgeschichte, die je geschrieben wurde, als dass unser Gott ein winziges, abhängiges Baby wurde, nur für uns!
Von: Sarah Barry
MehrWühlen Sie sich durch diesen Artikel, um eine neue „Rohrumleitung“ für Ihr Gebetsleben auszugraben Vor einigen Jahren hatte meine Schwester in ihrem Haus ein großes Problem mit ihren Wasserleitungen. Es hatte auf dem Grundstück ein unentdecktes Wasserleck gegeben, was dazu führte, dass ihre Wasserabrechnung von $70 auf $400 pro Monat stieg. Sie versuchte mit ihrem Sohn, den Ursprung dieses Lecks zu finden, indem sie viel gruben und aushoben, jedoch blieb dies alles ohne Erfolg. Nach einer erfolglosen tagelangen Suche hatte ein Freund eine Lösung: Seine Idee war es, die Suche nach dem Leck aufzugeben. Stattdessen sollte sie zu dem Kopf der Wasserleitung gehen, eine neue Leitung anbringen und so um jenen Bereich herumleiten, der aufgrund der Wasseransammlung ein Problem darstellte. Eine neue Leitung sollte auf einem neuen Weg verlegt und die alte Leitung entfernt werden. Und so machten sie es auch. Nach einem von harter Arbeit und jeder Menge Buddeln geprägten Tag hatten sie ihren Plan erfüllt. Und Voila! Das Problem war gelöst, und die Wasserabrechnung meiner Schwester sank wieder. Als ich darüber nachdachte, wanderten meine Gedanken zu unbeantworteten Gebeten. Oftmals beten wir für Personen oder Situationen, jedoch scheinen diese Gebete nichts zu bewirken. Die Leitung zu Gottes Ohr scheint „undicht“. Wir beten vielleicht für Personen, dass sie sich bekehren oder wieder zu ihrer Kirche zurückkehren. Oder wir beten um einen Job für jemanden, der länger arbeitslos war. Oder wir beten um Heilung für jemanden, der mit schweren Gesundheitsproblemen zu kämpfen hat. Wie auch immer die Situation ist, sehen wir keine Fortschritte und glauben, dass unsere Gebete verschwendet oder nutzlos sind. Ich erinnere mich, wie ich für einen sehr schwierigen Personalkonflikt innerhalb der Missionsorganisation, für die ich arbeite, gebetet habe. Das war eine stressige Phase, die emotional und körperlich an meiner Energie zehrte. Nichts, was ich auf natürlicher Ebene versuchte, schien es das Problem zu lösen, und meine Gebete um eine Lösung hatten anscheinend keine Wirkung. Eines Tages rief ich verzweifelt im Gebet zu Gott und hörte eine stille, ruhige Stimme in meinem Herzen: „Überlass es mir. Ich werde mich darum kümmern.“ Ich merkte, dass eine Änderung in meiner Herangehensweise notwendig war, eine „Rohrumleitung“ sozusagen. Bis dahin hatte ich versucht, die Situation durch eigene Bemühungen zu lösen: zu vermitteln, zu diskutieren, verschiedene Kompromisse einzugehen und die beteiligten Parteien zu beruhigen. Da aber nichts davon funktioniert hatte und die Sachen nur noch schlimmer wurden, wusste ich, dass ich Gott daran lassen musste. So gab ich ihm mein Okay. „Gott, ich übergebe alles an dich. Tu, was immer du auch tun musst, und ich werde mitmachen.“ Innerhalb der nächsten 48 Stunden war die Situation vollständig gelöst! Atemberaubend schnell traf eine der Parteien eine Entscheidung, die alles veränderte, und der Stress und Konflikt wurden einfach so beseitigt. Ich war fassungslos und konnte nicht glauben, was passiert war. Und was habe ich daraus gelernt? Wenn ich auf eine bestimmte Art und Weise für etwas oder jemanden bete, aber nicht weiterkomme und keine Durchbrüche sehe, muss ich vielleicht die Art und Weise, wie ich bete, ändern. Innezuhalten und den Heiligen Geist zu fragen: „Gibt es einen anderen Weg, wie ich für diese Person beten sollte? Gibt es etwas anderes, worum ich bitten sollte, eine bestimmte Gnade, die sie gerade braucht?“ Vielleicht müssen wir nur eine „Rohrumleitung“ probieren. Anstatt zu versuchen, das Leck oder die Quelle des Widerstands zu finden, können wir beten, dass Gott sie einfach umgeht. Gott ist sehr kreativ (der Ursprung der Kreativität, der wahre Schöpfer) und wenn wir weiter mit ihm zusammenarbeiten, wird er andere Wege finden, um Probleme zu lösen und Gnade zu bringen, an die wir nicht einmal gedacht haben. Lassen Sie Gott Gott sein und geben Sie ihm Raum, sich zu bewegen und zu handeln. In meinem Fall musste ich nur aus dem Weg gehen, in Demut anerkennen, dass das, was ich bisher getan hatte, nicht funktioniert hatte, und mich dem Herrn noch tiefer hingeben, sodass er handeln konnte. Aber jede Situation ist anders. Fragen Sie daher Gott, was er von Ihnen will, und hören Sie auf seine Anweisungen. Befolgen Sie diese so gut wie möglich und überlassen Sie die Ergebnisse seinen Händen. Und denken Sie daran, was Jesus sagte: „Was für Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich.“ (Lukas 18,27)
Von: Ellen Hogarty
MehrWir alle haben das Geschenk der Zeit erhalten, aber was machen wir damit? Manchmal habe ich Schwierigkeiten zu verstehen, was Gott mir zu sagen versucht. Oft bedränge ich ihn, sich zu wiederholen. Letztes Jahr hatte ich immer wieder das Gefühl, dass der Herr mir diese Worte ins Herz legte: „Setze eine Hecke darum." Schließlich bat ich ihn um eine Klarstellung, und mir kam diese Schriftstelle in den Sinn: „Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm." (Mt 21,33) Ich wusste, dass Hecken dicht gepflanzte Sträucher sind, die oft Gärten umschließen. Als ich Gott fragte, was ich umzäunen sollte, verstand ich, dass ich auf meine Zeit aufpassen sollte, vor allem auf meine Zeit mit ihm. Also begann ich, meine Morgenroutine sorgfältiger zu gestalten. Ich wurde mir meiner Gedanken beim Aufwachen, der Träume und Lieder, die mir durch den Kopf gingen, bewusster. Ich fing an, Tagebuch zu führen. Ich bemühte mich, mein Herz mit Lob und Dankbarkeit zu Gott zu erheben, noch bevor ich das Bett verließ. Anstatt die sozialen Medien zu durchforsten oder die Nachrichten zu lesen, las ich nun jeden Tag mit meinem Morgenkaffee in der Hand die Lesungen der Tagesmesse. Ich hüte mein inneres Leben. Ich wache über meine Zeit mit dem Herrn. Ich fühle mich wie ein Wächter bei Tagesanbruch. Als ich im vergangenen Jahr einen Seelsorger aufsuchte, fragte er mich als erstes, ob ich eine tägliche Gebetsroutine habe. Es war ihm am wichtigsten, dass ich ein regelmäßiges und konsequentes Gebetsleben führe. Mein Mann und ich beten jetzt als Ehepaar viel treuer. Wir haben begonnen, bei den Mahlzeiten bewusster zu beten, und fügen den Gebeten, die wir auswendig kennen, auch Herzensanliegen hinzu. Am Ende des Tages halten wir unsere Verpflichtung ein, als Familie zu beten. Ich bete im Auto. Ich bete in der Kirche. Ich bete bei meinem morgendlichen Jogging. Manchmal gehe ich um einen Park herum, während ich den Rosenkranz oder den Barmherzigkeitsrosenkranz bete, und lege eine Gebetshecke um ihn. Ich glaube, dass diese neuen Gewohnheiten bereits Früchte tragen. Ich habe einen Rückgang der fragwürdigen Aktivitäten im Park nebenan festgestellt. Mir ist auch aufgefallen, dass mein Mann und ich mehr an einem Strang ziehen und eher bereit sind, über unsere Differenzen zu lachen. Aber am wichtigsten ist, dass ich eine Veränderung bei mir selbst festgestellt habe. Ich habe mehr Frieden. Ich bin mehr im Einklang mit dem, was der Herr zu meinem Herzen spricht. Ich bin besser darauf vorbereitet, die Herausforderungen eines jeden Tages zu meistern. Gott möchte, dass wir alle ohne Unterlass beten, aber der erste Schritt besteht darin, eine Gebetshecke um unsere Tage zu legen. Wir müssen die ersten Früchte unseres Tages dem Herrn darbringen und unseren Tag mit Gebet beenden. Unsere Gebetshecken werden unterschiedlich sein, aber wir müssen sicher sein, dass wir sie errichten, um die Taktiken des Teufels zu vereiteln. Gott nähert sich uns ständig, und er möchte, dass wir uns ihm nähern. Aber wir sind leicht ablenkbar. Wir müssen unsere Zeit sorgfältig hüten. Gebetshecken werden zu einem fruchtbareren Ort führen.
Von: Denise Jasek
MehrEs ist nicht leicht, zu sagen „Ich vergebe“ und wirklich zu vergeben, es sei denn... „Zur Freiheit hat uns Christus befreit.“ (Gal 5,1) Ich bin mir sicher, dass die meisten Menschen wissen, dass Vergebung das Herzstück der christlichen Botschaft ist, aber viele wären überrascht zu erfahren, dass es zu körperlichen Schmerzen führen kann, wenn man jemandem nicht vergibt. Ich weiß das aus eigener Erfahrung. Mehrere Male habe ich erlebt, wie die Kraft des Heiligen Geistes diese schreckliche, oft lähmende Krankheit geheilt hat. Kein Klischee Die ersten Worte, die Jesus sprach, als er am Kreuz starb, waren Worte der Vergebung (Lk 23,34). Sein liebevolles Opfer war der Moment, auf den die Menschheit gewartet hatte, um sie von Sünde und Tod zu befreien. Die Vergebung war wieder auf seinen Lippen, als er seinen Jüngern nach seiner Auferstehung begegnete und ihnen die Macht gab, sie in seinem Namen zu gewähren (Joh 20,19-23). Als die Apostel ihn fragten, wie sie beten sollten, antwortete Jesus mit einem Gebet, das uns erlaubt, Gott mit „Vater“ anzusprechen und ihn zu bitten, „vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ (Mt 6,12). Wenn wir selbst Vergebung erwarten, müssen wir auch anderen vergeben (Mt 5,23-26; 6,14). Unversöhnlichkeit kann mit einer geballten Faust verglichen werden. Eine geballte Faust ist angespannt und wird oft im Zorn geballt. Sie ist eigentlich nur für eine Sache geeignet: jemanden zu schlagen oder zumindest dazu bereit zu sein. Wenn diese Faust jemanden trifft, kann man davon ausgehen, dass zurückgeschlagen wird, was zu noch mehr Feindseligkeit führt. Wenn die Faust geballt ist, ist sie nicht offen. Eine offene Hand ist fähig zu empfangen, aber wenn sie geschlossen und geballt ist, ist es nicht möglich, das anzunehmen, was angeboten wird. Wenn wir aber unsere Hände öffnen, um zu empfangen, können wir auch weitergeben, was wir empfangen. Wenn er frei macht Als ich in der Messe darüber betete, kam mir das Bild eines Spazierstocks in den Sinn, und mir wurde klar, dass wir, wenn wir nicht vergeben, auf unserem Weg durchs Leben behindert werden. Nach der Messe kam ein Mann auf uns zu, als wir uns draußen unterhielten, und bat uns, ein Foto von ihm vor der Kirche zu machen. Als ich seinen Gehstock bemerkte, ahnte ich, dass seine Krankheit durch Unversöhnlichkeit verursacht wurde. Im weiteren Verlauf des Gesprächs erzählte er mir von seiner Vergangenheit und bat mich abschließend, ihn im Gebet zu behalten, da er an einem schlimmen Rückenleiden leide. Ich lud ihn ein, sofort mit mir zu beten, denn Jesus wollte ihn heilen, aber das würde etwas von ihm verlangen. Neugierig und offen willigte er ein und fragte, was dafür nötig sei. Ich sagte ihm, dass er den Menschen, die er gerade erwähnt hatte, und allen anderen, die ihn verletzt hatten, vergeben müsse. Ich konnte sehen, wie er innerlich kämpfte, und so ermutigte ich ihn mit der Zusicherung, dass er sich nicht auf seine eigene Kraft verlassen müsse, um zu vergeben. Wenn er im Namen Jesu vergab, dann würde Jesus ihn stärken, führen und befreien. Seine Augen leuchteten auf, als er flüsterte: „Mit der Kraft meines Herrn, ja, kann ich vergeben“. Ich leitete ihn zu einem Gebet an, das damit endete, dass ich für die Heilung seines Rückens betete, indem ich ihm die Hände auf die Problemstelle legte (Mk 16,15-18). Ich sagte ihm, er solle tun, was Jesus gesagt habe, und die Heilung in Anspruch nehmen, indem er Gott in dem Glauben danke, dass er sie empfangen habe (Mk 11,22-25). Das war am Freitagabend. Am Sonntag schickte er mir eine SMS: „Preiset den Herrn, Jesus hat meinen Rücken geheilt.“ Ich lobte den Herrn tatsächlich und dankte ihm von ganzem Herzen. Dieses Detail hat mich besonders beeindruckt: Wir hatten am Freitag um die Heilung durch die Kraft und die Verdienste des Kreuzes gebeten. Die Antwort erhielten wir am dritten Tag, dem Sonntag, dem Tag der Auferstehung. C.S. Lewis schrieb einmal: „Die Menschen denken, dass Vergebung eine schöne Sache ist, bis sie etwas zu vergeben haben“. Es ist wichtig zu wissen, dass Vergebung ein Akt des Willens ist; es ist etwas, das wir wählen. Das heißt nicht, dass es eine leichte Entscheidung ist, denn oft scheint es die schwierigste und schmerzhafteste Entscheidung der Welt zu sein, aber wenn wir uns allem im Namen Jesu stellen, „durch ihn, mit ihm und in ihm“, lernen wir, dass „bei Gott nichts unmöglich ist“ (Lk 1,37). Es ist wichtig, dass wir uns fragen, ob es jemanden in unserem Leben gibt, dem wir vergeben müssen. Jesus lehrt uns: „Und wenn ihr beten wollt und ihr habt einem anderen etwas vorzuwerfen, dann vergebt ihm, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt“ (Mk 11,25). Deshalb müssen wir alles zu Jesus bringen und ihm erlauben, uns zu befreien, denn „Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei.“ (Joh 8,36).
Von: Sean Booth
MehrLies die wahre Geschichte unseres „Familienwunders” Vor einigen Jahren haben mein Ehemann und ich beschlossen, der unvermeidlichen Tatsache der Vergänglichkeit unseres Lebens ins Auge zu schauen. Wir beschäftigten uns mit der Welt von Testamenten, Treuhandschaft, Nachlassverwaltern, Testamentseröffnungen, Rechtsanwälten usw. und versuchten, unsere irdischen Besitztümer zu regeln. Es war sehr surreal, zu versuchen sie nach Wert zu katalogisieren. Ist ein Fahrzeug mehr wert als unser Hochzeitsalbum? Würden unsere Kinder den Wert von Erinnerungen, sentimentalen Gegenstände oder Familienerbstücken ebenso verstehen, wie ihr Vater und ich es taten? Welches bleibende Erbe konnten wir jedem unserer Kinder hinterlassen, das für sie wertvoll oder bedeutsam wäre, nachdem wir zum Herrn heimgegangen waren? Glücklicherweise hat Gott die Antworten auf all meine Fragen, und genau wie in der Bibel benutzt er Geschichten, um diese Wahrheiten preis zu geben. Plunder und Schätze Diese Geschichte dreht sich um unseren zweiten Sohn James (oder Jimmy, wie wir ihn immer nannten), als er ungefähr sechs Jahre alt war. Wir haben unsere Familie in einer wunderschönen, idyllischen Region Neuenglands aufgezogen, wo viele Familienveranstaltungen für die Gemeinde angeboten wurden, wie der jährliche Jahrmarkt, den unsere Gemeinde jeden Herbst veranstaltete. Unsere Familie war aktiv in die Vorbereitungen für den Rummel involviert und wir freuten uns jedes Jahr darauf. Aufwachsend halfen unsere Kinder, wo sie konnten und wo sie gebraucht wurden. Daher waren unsere Kinder bekannte Gesichter für die anderen freiwilligen Helfer, die den Jahrmarkt möglich machten. Jimmy hatte gelernt, welche Buden meistens besondere Schätze hatten, die sein Interesse weckten. Besonders genoss er die verschiedenen Trödel- und Flohmarkt-Stände. Deshalb meldete er sich in der Woche vor dem Jahrmarkt freiwillig, um beim Aufbau dieser Stände zu helfen, und so schon alle eintreffenden Schätze inspizieren zu können. Jimmy hatte ein besonderes Interesse an jeglichem Plunder und war mit einem guten Auge für Kostbarkeiten und auch einem Talent für Tauschhandel gesegnet. (Und so ganz nebenbei ... er macht es immer noch!) Eines Tages am Jahrmarkt, als alle Vorbereitungen abgeschlossen waren und das Fest losgehen konnte, fragte Jimmy, ob er losziehen dürfe auf der Suche nach Schätzen. Mit unserem Segen und etwas Geld brach er fröhlich und selbständig zu seiner Suche auf. Der Rest von uns verbrachte den Tag, wo immer wir gebraucht wurden, um das Fest zu einem vollen Erfolg zu machen. Die Feierlichkeiten waren aufregend und spaßig für unsere Familie, aber auch lang und ermüdend, besonders für unsere Kleinen. Am Ende des Rummels kehrten wir müde nach Hause zurück und erzählten reihum die Ereignisse des Tages und zeigten alle Schätze, die wir erworben hatten. Als er an der Reihe war, zog Jimmy stolz eine Handvoll besonderen Schnickschnack aus seiner Tasche. Systematisch erklärte er seine Bedeutung für ihn und wie er um jedes gefeilscht hatte. Er hob sich seinen kostbarsten Fund bis zum Schluss auf. Als er langsam in seine kleine Tasche griff, zog er vorsichtig eine lange, abgenutzte goldene Kette hervor, an dem ein ebenso abgenutztes goldenes Kreuz hing. Während er es hochhielt, damit wir es alle bewundern konnten, strahlte sein Lächeln, dass es praktisch ein „TADA“ ausrief. Mein Mutterherz hüpfte vor Freude. Dieses kostbare Kind Gottes hatte instinktiv den Eigenwert des abgetragenen Kreuzes erkannt. Ich umarmte ihn mindestens ein halbes Dutzend Mal, um mich mit ihm zu freuen, bevor ich sie alle ins Bett schickte. Ein winziger Riss Nicht lange nachdem sie in ihren Zimmern verschwunden waren, hallte ein langgezogener Schrei das Treppenhaus hinunter „Maaaaaaaama“. Es folgte ein verzweifeltes Schluchzen, das bedeutete, dass etwas Schlimmes passiert war. Betend dass niemand verletzt war, hetzte ich die Stufen hoch, um Jimmy in seiner Tür stehend zu finden, mit dem Finger in die Ecke seines Zimmers deutend. „Was ist? Was ist passiert? Wo ist das Problem?“ Ich ratterte meine mütterlichen Standardfragen herunter während ich den Raum nach möglichen Antworten absuchte. Ich beugte mich hinunter, um zu hören, was ihn so sehr erschütterte. Während er unter Tränen nach Luft schnappte, erklärte er mir, dass seine Kette durch seine Finger gerutscht und durch einen winzigen Riss in den Bodendielen gefallen war. Seine tränenverschmierten Augen fixierten mich, flehten mich an, seinen besonderen Schatz zu bergen. Ich fragte seinen älteren Bruder ob das stimmte und er bestätigte Jimmys Geschichte. Plan A beinhaltete, mit einer Taschenlampe in das winzige Loch zu leuchten, in der Hoffnung, dass es schnurgerade hinunter gefallen war, wo ich es sehen konnte und dann herausfinden konnte, wie ich es herausholen würde. Aber kein Glück. Zu Plan B wechselnd, suchte mein Mann die Werkzeuge zusammen und begann, die Dielen hochzustemmen. Obwohl wir alle den Bereich sorgfältig absuchten, war die Kette nirgends zu finden. Während mein Mann die Bodendielen wieder befestigte, versuchte ich, meinen enttäuschten, müden kleinen Jungen zu trösten. Wir waren alle müde und es war klar, dass wir an diesem Abend nichts mehr ausrichten konnten. Als wir jedoch das Gutenachtgebet mit den Jungs sprachen, kam mir eine Idee. Als ich ein Kind war, ungefähr in Jimmys Alter, hatte ich ein Springseil, das mir sehr viel bedeutete. Irgendwie war es abhandengekommen und ich fühlte mich sehr traurig und hilflos. Ich hielt inne und bat Gott, es für mich zu finden und es an einen bestimmten Ort zu legen, wo ich es am nächsten Morgen finden konnte. Zu meiner Freude war es am nächsten Tag dort. Gott hatte mein Gebet erhört und ich habe seitdem nie wieder aufgehört zu beten und auf ihn zu vertrauen. (Lies diese Geschichte in meinem Artikel „Just Like a Child“ in der September/Oktober Ausgabe 2019 auf ShalomTidings.org) Ich erinnerte mich und erzählte es den Jungs, und dann beteten wir auf die gleiche Weise, dass Gott Jimmy helfen möge. Jimmy bat Gott, die Kette in eine kleine Truhe auf seiner Kommode zu legen, in der er alle anderen wichtigen Schätze aufbewahrte. Wir beendeten den langen Tag mit diesem Gebet. Zeitlose Schätze Am nächsten Morgen wachte ich durch einen weiteren langgezogenen Schrei auf. „Maaaama!“ Ich sammelte mich, schnappte meinen Bademantel, und die gleiche Liste an Fragen wie am vergangenen Abend ratterte durch meinen Kopf. Doch anstatt meinen Sohn weinend auf der Türschwelle zu finden, sah ich Jimmy von einem Ohr zum anderen grinsen, und die abgenutzte Kette baumelte wieder aus seiner kleinen Hand. „Hast du meine Kette letzte Nacht gefunden?“ fragte er aufgeregt. Mir stockte der Atem. Ich kannte diese Frage! Ich hatte meiner Mutter vor vielen Jahren genau die gleiche Frage gestellt, als ich entdeckte, dass mein Springseil wieder aufgetaucht war. Ich wusste welche Auswirkung meine Antwort gleich auf meinen Sohn haben würde. Ich schüttelte langsam meinen Kopf und streckte meine Hand aus um Jimmys kleine Hand zu halten. „Nein, Jimmy. Ich habe deine Kette nicht gefunden. Du hast Gott um Hilfe gebeten und er hat dein Gebet erhört.“ Ich ließ meine Antwort für einige Momente in sein Herz sinken. Mein Mann und mein anderer schläfriger Sohn tauchten fragend in der Tür auf: „Was ist los?“ Jimmy richtete dieselbe Frage an sie: „Habt ihr meine Kette letzte Nacht gefunden?“ Keiner konnte sich erklären, wie die Kette in die kleine Schatztruhe gelangt war. Gott hatte Jimmy an jenem Abend besucht und es war für mich an der Zeit, die Lektion, die ich als Kind gelernt hatte, weiter zu geben. „Jimmy, wenn wir zu Gott beten, hört er uns zu. Letzte Nacht als du Hilfe brauchtest und du Gott auf eine ganz besondere Art um Hilfe gebeten hast, hat Gott dich erhört und dir geholfen. Ich möchte, dass du dich immer an diesen besonderen Moment erinnerst. Ich möchte, dass du weißt, dass du Gott IMMER um Hilfe bitten kannst, egal was du brauchst, oder wie alt du bist. Er wird dir immer helfen. Verstehst du?“ Er sah auf sein kleines Kreuz hinunter und nickte. Die Wahrheit darüber, was gerade geschehen war, begann sich in ihm und uns allen zu verwurzeln. Keiner von uns hat diesen Tag vergessen und wir haben die Geschichte des kleinen Kreuzes an die Kinder weitererzählt, die nach Jimmy geboren wurden. Wertvolles Erbe Mein Mann und ich trafen schließlich die Entscheidungen, wie wir unsere Besitztümer unter unseren Kindern verteilen wollten. Sie mögen nicht voll und ganz den finanziellen oder sentimentalen Wert unserer irdischen Besitztümer verstehen und das ist in Ordnung. Wenn ich mich an diese Geschichte erinnere, fällt mir ein, was Gott in Mt 6, 19-20 sagt: „Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen." Gott sagt uns in der Bibel, keine Dinge auf dieser Erde zu sammeln, die verkümmern und verrotten. Er sagt uns, unsere Schätze im Himmel aufzubewahren. Wir haben unseren Kindern das Wissen um die Wichtigkeit des Gebets und den Glauben an Gott, der ewigen Wert hat, vermacht. Ich habe Frieden und Behaglichkeit gefunden in dem Wissen, dass wir unseren Kindern die Wichtigkeit einer engen, tiefen Beziehung zu Gott weitergegeben haben. Sie wiederum geben ihren Glauben und ihre Geschichten von Gott an ihre Familien weiter. Das Gebet weiterzugeben ist zu unserem immerwährenden Vermächtnis und himmlischen Schatz geworden. Heute möchte ich dich ermutigen. Es ist niemals zu spät, dein eigenes Vermächtnis zu beginnen. Bete für deinen Glauben, um zu wachsen und dann gib deinen Glauben weiter an die Menschen, die Gott in dein Leben stellt. Gott segne euch, liebe Brüder und Schwestern.
Von: Teresa Ann Weider
Mehr„Ich wandle im Glauben, nicht im Sehen" kichert Mario Forte als er ein erstaunliches Lebenszeugnis teilt. Ich wurde mit einem Glaukom geboren, sodass ich am Anfang meines Lebens nur ein Teil- Sehvermögen in meinem linken und gar keines im rechten Auge hatte. Im Laufe der Jahre habe ich mich mehr als 30 Operationen unterzogen - die erste als ich gerade einmal drei Monate alt war… Im Alter von sieben Jahren entfernten die Ärzte mein rechtes Auge in der Hoffnung, Sehvermögen meines linken Auges zu erhalten. Als ich zwölf Jahre alt war, wurde ich von einem Auto angefahren, als ich auf meinem Heimweg von der Schule die Straße überquerte. Als ich durch die Luft flog, dachte ich kurzfristig, dass ich Superman war. Ich schlug mit einem heftigen dumpfen Schlag auf und erlitt eine Netzhautablösung. Unter anderem bekam ich drei Monate schulfrei, um zu genesen und mich weiterer Operationen zu unterziehen, sodass ich die siebte Klasse wiederholen musste. Alles ist möglich Als Kind war Blindheit normal für mich, denn ich kannte es nicht anders. Aber Gott gab mir Erhellung. Von einem sehr frühen Alter an, bevor ich irgendwelche Anleitungen bekam, sprach ich zu Gott wie mit jeder anderen Person, denn ich war so sehr daran gewöhnt mit Personen, die ich nicht sehen konnte, zu sprechen. Ich kannte nur den Unterschied zwischen hell und dunkel, aber eines Tages wurde schlagartig alles schwarz – als ob man das Licht ausschaltet. Obwohl ich seit über dreißig Jahren in totaler Dunkelheit lebe, gibt mir die Gnade Gottes den Mut, weiterzumachen. Nun ist es nicht das physikalische Licht, das ich sehe, sondern Gottes Licht in mir drin. Ohne ihn wäre ich nicht besser als ein Stück Holz. Der Heilige Geist macht alles möglich. Manchmal vergessen Menschen sogar, dass ich blind bin, da ich mich im Haus herumbewegen kann, einen Computer bedienen und mich selbst versorgen kann. Das verdanke ich meinen Eltern, die mich stets ermutigt haben, Dinge selbstständig in Angriff zu nehmen. Mein Vater war ein Elektriker, der mich mit zur Arbeit nahm, um mir zu helfen, sein Gewerbe zu verstehen. Er brachte mich sogar dazu, Steckdosen und Schalter zu installieren. Er lehrte mich, logisch zu denken, sodass ich mich anpassen und improvisieren konnte, wenn Dinge schief liefen. Meine Mutter säte mit ihrer warmherzigen und liebevollen Art die Basis für meinen Glauben. Sie stellte sicher, dass wir jeden Tag gemeinsam den Rosenkranz und den Barmherzigkeitsrosenkranz beteten, so verankerten sich diese Gebete in meinem Gedächtnis. Meine Eltern ermöglichten mir, erfolgreich einen IT Studiengang zu absolvieren. Mit ihrer Hilfe konnte ich mit den einzelnen Dozenten in Kontakt treten, um die Kursunterlagen vor Semesterbeginn zu erhalten. Dann konnten wir in die Bücherei gehen, um alle relevanten Materialien zu besorgen, sodass die Royal Blind Society sie für mich umschreiben konnte. Eine höhere Berufung Als Teenager machte ich bemerkenswerte Erfahrungen, wie Gott mich rief. Zu dieser Zeit hatte ich noch etwas Sehvermögen in meinem linken Auge. Eines Tages, während ich in der Kirche betete, war der Hauptaltar plötzlich von einem intensiven Licht erhellt und eine innere Stimme sprach zärtlich: „Komm, komm zu mir.“ Dies geschah drei Mal. Seitdem spüre ich seine Hand, die mich mit Liebe und Gnade schützt, was ich nicht verdiene. Dieser Ruf führte mich zu der Überlegung, ob es mir möglich wäre, ein Priester oder Diakon zu werden. Es erwies sich als unrealistisch, aber mein Theologiestudium vertiefte meinen Glauben. Ich begann, eine Andacht zum Barmherzigen Jesus in einer charismatischen Gebetsgruppe zu leiten, mit Unterstützung des Pfarrers. Trotz aller Rückschläge, die ich erlitten habe, bin ich dankbar, dass ich dem Herrn dienen kann und für die Menschen, die ich durch die Veranstaltungen, die ich organisiere, getroffen habe – bei den Barmherzigkeitsabenden, der Nachtanbetung und bei 40 Tage für das Leben. Sie haben mir auch nach dem Tod meiner Eltern, meiner Schwester und meiner Nichte geholfen. Sie sind meine Familie geworden und helfen mir wöchentlich mit häuslichen Aufgaben und besonderem Transportbedarf. Tief in meinem Herzen Das tragischste Ereignis in meinem Leben war nicht der Mangel meines Sehvermögens, sondern der Verlust meiner engsten Angehörigen, sodass ich besonders dankbar bin, dass diese Freunde mich zum Friedhof begleiten, um ein Mahl an den Grabstätten meiner Lieben zu haben und den Rosenkranz der Göttlichen Barmherzigkeit für ihre Seelen zu beten. Ich versuche, mich auf das Positive zu konzentrieren - auf das, was ich habe, nicht das, was mir fehlt. Ich bin bestrebt, das Beste was ich kann zu tun, um Gottes Gebot der Liebe auszuführen. Jeden Tag bin ich entschlossen, Gottes Willen an erste Stelle zu setzen und das Evangelium in die Tat umzusetzen. Der Heilige Paulus sagt: „Denn als Glaubende gehen wir unseren Weg, nicht als Schauende.“ (2 Kor 5,7) Ich scherze oft, dass ich das im wahrsten Sinne des Wortes tue. Dieser kleine Vers spricht Bände. Wir werden die Früchte unserer Arbeit in diesem Leben nicht sehen. Es ist solch eine Freude in Gottes Weinberg zu arbeiten. Jesus litt und starb für mich. Jeder einzelne kann das sagen. Jeder, der ihn kennenlernen möchte, kann kommen und den Herrn empfangen. Ich gebe dem Herrn Lob und Preis, dass er uns die Möglichkeit gegeben hat, seine herrliche Präsenz in unserem Sein zu haben. Sein lebendiges Wort kann uns mit der Hoffnung auf Auferstehung beleben, sodass wir jeden Tag in seiner Gegenwart leben und sein Gebot der Nächstenliebe ausführen können. In meinem Herzen singe ich Halleluja! O ewiger Gott, dessen Barmherzigkeit unergründlich und dessen Schatz des Erbarmens unerschöpflich ist, schau gnädig auf uns und vermehre in uns Deine Barmherzigkeit, damit wir in schweren Zeiten nicht verzweifeln und nicht mutlos werden, sondern uns mit großem Vertrauen Deinem heiligen Willen ergeben, der die Liebe und das Erbarmen selber ist.
Von: Mario Forte
MehrEntdecke ein kraftvolles Gebet, das nur 7 Minuten dauert und die Tür der Barmherzigkeit öffnet Es war ein warmer, milder Tag. Das Moos, das von den massiven Wassereichen in unserem Vorgarten hing, wehte hernieder und verunreinigte den Rasen. Ich hatte gerade in den Briefkasten geschaut, als Lia, eine meiner besten Freundinnen, in die Einfahrt fuhr. Sie eilte herbei, und ich konnte ihrem Gesichtsausdruck ansehen, dass sie extrem aufgeregt war. „Meine Mutter ist vorgestern ins Krankenhaus gekommen. Ihre Krebszellen haben sich von der Lunge auf ihr Gehirn ausgebreitet“, sagte Lia. Lias schöne braune Augen glänzten von den Tränen, die ihr über die Wangen liefen. Sie so zu sehen, war herzzerreißend. Ich nahm ihre Hand. „Kann ich mit dir zu ihr gehen?“ fragte ich. „Ja, ich fahre heute Nachmittag hin“, sagte sie. „Okay, ich treffe dich dann dort“, bestätigte ich. Als ich das Krankenhauszimmer betrat, stand Lia am Bett ihrer Mutter. Ihre Mutter schaute zu mir hoch, ihr Gesicht war schmerzverzerrt. „Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich heute zu dir gekommen bin", sagte ich. „Natürlich. Es ist schön, dich wiederzusehen", entgegnete sie. „Hast du etwas von deinem Priesterfreund gehört?“ fragte sie mit schwacher, aber freundlicher Stimme. „Ja, wir sprechen ab und zu“, antwortete ich. „Ich bin so froh, dass ich ihn damals sehen konnte“, sagte sie. Lia und ich waren Teil einer Rosenkranzgruppe gewesen, die sich während der Zeit, als ihre Mutter erstmals ihre Diagnose erhielt, jede Woche zum Gebet traf. Ein Priester, der für seine geistlichen Gaben bekannt war, war zu einem unserer Treffen gekommen und wir waren begierig darauf, dass er mit uns betete und uns die Beichte abnahm. Lias Mutter war katholisch erzogen worden, aber als sie heiratete, entschied sie sich, sich in die Familie ihres Mannes einzufügen und seinen griechisch-orthodoxen Glauben anzunehmen. Doch im Laufe der Jahre fühlte sie sich in beiden Glaubensgemeinschaften immer weniger zu Hause. Besorgt darüber, dass ihre Mutter so viele Jahre von der Kirche und den Sakramenten entfernt war, lud Lia sie zu unserer Rosenkranzgruppe ein, damit sie unseren besonderen Priester kennenlernen konnte. Erst als der Priester schon wieder am Gehen war, kam Lias Mutter endlich durch die Hintertür spaziert. Lia zeigte mir ein erleichtertes Lächeln. Ihre Mutter und der Priester unterhielten sich etwa zwanzig Minuten lang allein. Später rief Lia an, um mir zu sagen, dass ihre Mutter ständig davon sprach, wie nett und liebevoll der Priester zu ihr gewesen war. Sie erzählte Lia, dass er ihr nach dem Gespräch die Beichte abgenommen hatte und sie mit Frieden erfüllt war. Jetzt, als sie im Krankenhausbett lag, sah sie nicht mehr wie sie selbst aus. Die Farbe ihrer Haut und der Blick in ihren Augen verrieten die Verwüstungen einer lange fortschreitenden Krankheit. „Würdet ihr mit mir beten?“ fragte ich. „Es gibt ein spezielles Gebet, das man den Barmherzigkeits-Rosenkranz nennt. Es ist ein kraftvolles Gebet, das Jesus einer Nonne namens Schwester Faustina gab, um seine Barmherzigkeit in der Welt zu verbreiten. Es dauert etwa sieben Minuten und eines der Versprechen zu diesem Gebet ist, dass diejenigen, die es beten werden, durch die Tür der Barmherzigkeit und nicht des Gerichts gehen werden. Ich bete es oft“, sagte ich. Lias Mutter schaute mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Wie kann das wahr sein?“ fragte sie. „Was meinst du?“ sagte ich. „Willst du mir sagen, dass ein hartgesottener Verbrecher, wenn er dieses Gebet Minuten vor seinem Tod betet, durch die Tür der Barmherzigkeit und nicht des Gerichts geht? Das scheint mir nicht richtig zu sein“, sagte sie. „Nun, wenn sich ein hartgesottener Verbrecher tatsächlich die Zeit nimmt, es mit aufrichtigem Herzen zu beten, dann muss es für ihn Hoffnung geben, trotz allem, was er getan hat. Wer kann schon sagen, ob und wann sich das Herz für Gott öffnet? Ich glaube, wo Leben ist, da ist auch Hoffnung.“ Sie starrte mich eindringlich an. Ich fuhr fort. „Wenn dein Sohn ein hartgesottener Verbrecher wäre, würdest du ihn nicht lieben, obwohl du seine Verbrechen hasst? Würdest du nicht ständig auf seinen Sinneswandel hoffen, wegen der großen Liebe, die du für ihn empfindest?“ „Ja“, sagte sie schwach. „Gott liebt uns viel mehr, als wir unsere Kinder jemals lieben könnten, und er ist immer bereit, mit seiner Barmherzigkeit in jedes Herz einzudringen. Er wartet geduldig und mit großem Verlangen auf diese Momente, weil er uns so sehr liebt.“ Sie nickte. „Das macht Sinn. Ja, ich werde mit euch beten“, sagte sie. Wir drei beteten also zusammen den Barmherzigkeits-Rosenkranz, unterhielten uns noch ein paar Minuten und dann ging ich. Später am Abend rief mich Lia an. „Die Krankenschwester meiner Mutter rief an, um mir mitzuteilen, dass meine Mutter, gleich nachdem ich das Krankenhaus verlassen hatte, das Bewusstsein verloren hat.“ Wir trauerten gemeinsam, beteten und hofften auf die Genesung ihrer Mutter. Lias Mutter starb ein paar Tage später. In der Nacht, in der sie starb, hatte ich einen Traum. In meinem Traum ging ich in ihr Krankenhauszimmer und fand sie aufrecht im Bett sitzend, in einem wunderschönen roten Kleid. Sie strahlte voller Leben und Freude und lächelte breit von einem Ohr zum anderen. In der Nacht der Totenwache, als ich mich ihrem Sarg näherte, um ihr die letzte Ehre zu erweisen, war ich verblüfft, sie in einem roten Kleid vorzufinden! Ein Schauer lief mir über den Rücken. Ich war noch nie bei einer Totenwache gewesen, bei der die Verstorbene ein rotes Kleid trug. Es war höchst unkonventionell und völlig unerwartet. Nach der Beerdigung schnappte ich mir Lia und zog sie zur Seite. „Was hat dich dazu bewogen, deiner Mutter ein rotes Kleid anzuziehen?“ fragte ich. „Meine Schwester und ich haben es besprochen und beschlossen, dass wir Mama ihr Lieblingskleid anziehen würden. Meinst du, wir hätten es nicht tun sollen?“ fragte sie. „Nein, ich meine etwas anderes. In der Nacht, in der deine Mutter starb, träumte ich, dass ich in ihr Krankenhauszimmer kam und sie aufrecht sitzend und breit lächelnd vorfand ... und sie trug ein rotes Kleid!“ sagte ich. Lias Kinnlade fiel herunter und ihre Augen weiteten sich. „Was? Unmöglich“, sagte sie. „Doch, doch“, beharrte ich. Mit Tränen auf den Wangen sagte Lia: „Du und ich waren die letzten Menschen, die sie gesehen hat, bevor ihr Gehirn abgeschaltet hat. Und das bedeutet, dass ihre letzte Tat das Gebet zur göttlichen Barmherzigkeit war!“ Ich nahm Lia in den Arm und umarmte sie. „Ich bin so dankbar, dass du an diesem Tag mit mir gekommen bist und wir mit meiner Mutter gebetet haben, und dass ich bei ihr sein konnte, bevor sie ihr Bewusstsein verlor“, sagte sie. „Ich kann es nicht fassen, dass du sie in deinem Traum so glücklich und in einem roten Kleid gesehen hast. Ich glaube, Jesus will uns damit sagen, dass sie wirklich durch die Tür der Barmherzigkeit gegangen ist“, sagte sie. „Ich danke dir, Jesus.“ „Amen“, sagte ich.
Von: Rosanne Pappas
MehrBetest du für deine Lieben? Hier ist eine Geschichte, die dir Hoffnung macht Erst gestern Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen – ich saß mit meinem zukünftigen Schwiegervater nach einem Festtagsessen in einem schwach beleuchteten Wohnzimmer. Es war das erste Mal, dass ich die Eltern meines Freundes getroffen hatte, und ich war merklich nervös. Die Familie hatte sich nach dem Essen zerstreut und Harry und mich zum Smalltalk am Kamin zurückgelassen. Ich hatte schon so viel über ihn gehört und freute mich auf diese Gelegenheit, mich mit ihm zu unterhalten. Harry war überlebensgroß und hatte einen unglaublichen Sinn für Humor. Er war der Vater von sechs Kindern – fleißig, ein Rekordhalter im Reiten und ein Veteran einer militärischen Eliteorganisation. Ich war mit seinem ältesten Sohn zusammen. Ich hatte ihn schon lange bevor ich ihn traf bewundert, und hoffte, einen guten Eindruck zu machen. Auch ich stammte aus einer großen Familie und war eine gläubige Katholikin – etwas, von dem ich hoffte, dass er es positiv sehen würde. Ich wusste, dass Harry in der katholischen Kirche aufgewachsen war, aber sie verlassen hatte, lange bevor er heiratete und eine Familie gründete. Das machte mich neugierig und ich wollte mehr wissen – verstehen, warum. Was könnte ihn dazu gebracht haben, diesen Glauben zu verlassen, den ich selbst als Teenager so sehr liebte? Als das Thema Religion schließlich im Gespräch aufkam, erzählte ich ihm aufgeregt von meiner Hingabe an den Glauben. Seine Reaktion war unerwartet und herzzerreißend. Nonchalant, fast kalt, erklärte er, dass er einmal katholisch war – sogar Messdiener –, aber jetzt sei er sich nicht sicher, ob er sich überhaupt noch an das Vaterunser erinnern könne. Ich wollte darauf antworten, ohne respektlos zu klingen, und erwähnte leise, wie traurig das sei - und ich fühlte es tief in mir. Dieses Gespräch hinterließ einen Eindruck bei mir und ich bewahrte diese Erinnerung gut auf. Schimmernde Lichter Jahre vergingen, und mein Mann und ich hielten Harry ganz nahe im Gebet – in der Hoffnung, dass er eines Tages zum Glauben zurückkehren würde. Harry war bei meiner Hochzeit mit seinem Sohn in der katholischen Kirche dabei. Er war bei den Feiern der Sakramente für unsere Kinder dabei, und er war sogar an dem Tag dabei, als sein eigener Sohn den katholischen Glauben annahm. Ich konnte meine Freudentränen nicht zurückhalten, als ich bei der Taufe meines Mannes dabei war. In diesem Moment, kam wieder die Erinnerung an mein Gespräch mit seinem Vater, zehn Jahre zuvor, hoch und ich fühlte, wie ein klein wenig Wut in mir hochkam – Wut darüber, dass der Vater meines Mannes ihn um eine glaubenserfüllte Erziehung betrogen hatte. Mein Mann wollte mehr für seine eigenen Kinder. Er hatte nicht nur die Erziehung unserer Familie im katholischen Glauben unterstützt, er selbst spürte eine innere Sehnsucht nach mehr. Seine Einweihung in die katholische Kirche war ein wunderbares Beispiel für seinen eigenen tiefen Glauben und sein festes Vertrauen. Ich sah über die Jahre hinweg kleine Funken des Glaubens in Harry, und ich glaubte immer, dass tief in seinem Herzen noch eine Überzeugung vergraben war. Als bei meinem Mann Krebs diagnostiziert wurde, erzählte mir mein Schwiegervater im Vertrauen, dass er für ihn zur Mutter Gottes betete, da er immer eine tiefe Verehrung für sie gehabt hatte. Das war etwas, was er noch nie jemandem gesagt hatte, und er vertraute es mir an. Ich fühlte ein echtes Glücksgefühl in dem Wissen, dass diese Hingabe, auch wenn unsichtbar, immer noch da war. Optimistisch fuhren mein Mann und ich fort, für Harrys volle Rückkehr zum Glauben zu beten. Ein unbezahlbares Geschenk Das Jahr 2020 war für viele grausam, und mein lieber Schwiegervater war eines seiner Opfer. Nach einem schweren Sturz wurde er in eine Rehabilitationseinrichtung gebracht, wo er wochenlang keinen persönlichen Kontakt hatte. Seine Gesundheit begann zu schwinden, und dieser starke, lebendige Mann begann zu schrumpfen – sowohl in der Statur als auch im Licht – da auch der Ansatz der Demenz deutlich geworden war. Mein Mann beschloss, die Chance zu ergreifen und seinen Vater zu fragen, ob er den Besuch eines katholischen Priesters wünsche. Zu unserer völligen Überraschung stimmte er eifrig zu – und bat mich, ihm eine Kopie des Vater Unsers zu geben, um sein Gedächtnis aufzufrischen. Wieder kam mir sofort mein Gespräch mit ihm als Teenager in den Sinn, aber dieses Mal fühlte ich Aufregung und Hoffnung. In den folgenden Tagen begleitete mein Mann einen Priester zu seinem Vater nach Hause, da seine Mobilität nun eingeschränkt war. Harry nahm vertrauensvoll am Bußsakrament teil und nahm das Angebot der Heiligen Kommunion von seinem eigenen Sohn an. Diese beiden Sakramente zum ersten Mal seit fast sechzig Jahren zu empfangen, war ein unbezahlbares Geschenk. Harry empfing auch die Krankensalbung, und diese kostbaren Sakramente gaben ihm unbestreitbar die Gnade, seine letzten Wochen in Frieden zu verbringen. In seinen letzten Tagen brachte ihm sein Sohn einen Rosenkranz und betete ihn zusammen mit unseren Kindern an seinem Bett – wissend, dass Harry nun auf dem schmalen Grat zwischen diesem und dem nächsten Leben wandelte. Als ein hingebungsvolles Kind der Gottesmutter schien dies ein passender Abschied zu sein. Harry entschlief bald darauf friedlich, und unsere Herzen werden für immer mit Dankbarkeit gegenüber unserem barmherzigen Gott und der Gottesmutter dafür erfüllt sein, dass sie Harry zum Glauben zurückgebracht haben, bevor er von uns ging. Zu wissen, dass Harry im Frieden mit den himmlischen Engeln ist, ist ein großer Trost für uns. Es mag ihn Jahrzehnte gekostet haben, es anzuerkennen, nach Jahren unaufhörlicher Gebete und einem letzten Chancenangebot seines liebenden Sohnes – aber sein Glaube war da. Er war immer da.
Von: Mary Therese Emmons
MehrDer ROSENKRANZ ist ein intimes spirituelles Gespräch, das du mit der Heiligen Jungfrau Maria und Gott führst, um deine Ängste, deine Bedürfnisse und Wünsche vorzutragen. Der Rosenkranz gibt DIR die spirituelle Kraft, alles, was du im Leben erreichen willst, zu verwirklichen und das Unmögliche zu schaffen. Dieses meditative geistliche Gespräch kannst du jederzeit und überall durchführen, wo du hingehst. Du kannst es in einer Gruppe oder alleine beten. Du kannst den Rosenkranz mit deinen Kindern, mit deinem Ehepartner oder der Person, mit der du zusammen bist und mit Freunden beten. Du kannst es zu einer Familienangelegenheit machen. Du kannst den Rosenkranz auch beim Kochen, beim Autofahren, in öffentlichen Verkehrsmitteln, beim Warten in der Schlange oder unter der Dusche beten. Es gibt keine Grenzen, wo du den Rosenkranz beten kannst. Jedes Mal, wenn du den Rosenkranz betest, wirst du geistlich gestärkt, bekommst mehr Heilung, mehr Zuversicht, mehr Inspiration, mehr wundersame Veränderungen in deinem Leben, mehr spirituelles Bewusstsein und mehr göttliche Gnaden in deinem Leben. JA … der Rosenkranz hat WUNDERBARE KRAFT! Das Beten des Rosenkranzes gibt dir Frieden für dich selbst und für die Welt, und er bringt dir und deiner Familie ein höheres Ziel, Kraft, Sieg, Heilung, Wunder, Gelassenheit, Klarheit, Entschlossenheit, Vision, Einheit und Harmonie. Mehr Segen kann in dein Leben kommen, wenn du den Rosenkranz betest! Jedes Mal, wenn du den Rosenkranz betest, wird deine Seele mit neuer Hoffnung, Inspiration, Energie und Heilung aufgefüllt. Ich bin ein Zeugnis dafür. Jedes Ave Maria ist ein Moment der Gnade, ein Moment der Barmherzigkeit, ein Moment der Heilung, ein Moment der Hoffnung, ein Moment der Dankbarkeit, ein Moment der Demut und ein Moment der Hingabe. Wann immer du Zweifel hast oder auf ein Hindernis beim Erreichen deiner Ziele stößt; jedes Mal, wenn du dich einsam, deprimiert oder ängstlich fühlst; jedes Mal wenn du dich schikaniert, zurückgewiesen oder schlecht fühlst, als ob die ganze Welt gegen dich ist, bete den Rosenkranz inbrünstig mit Glauben und Liebe in deinem Herzen, um deinen Geist, Körper und deine Seele zu stärken. Dieses spirituell ermächtigende Werkzeug wird dich ermutigen, dich selbst nicht aufzugeben. Benutze den Rosenkranz, um persönliche Bitten vorzubringen und für die Bedürfnisse anderer und der Welt zu beten, besonders für Heilung. In diesem Raum der Kontemplation und des Gebetes, während du Gott und der Heiligen Jungfrau Maria deine Dankbarkeit für die Ereignisse des Evangeliums darbringst, kannst du die geistige Führung erhalten, die du brauchst. Wenn du den Rosenkranz nicht kennst, ist das die Chance, seine Kraft zu entdecken und auszuprobieren! Der Rosenkranz ist eines der größten Vermächtnisse, das du deinen Kindern hinterlassen kannst und ein fantastisches Geschenk, das du mit deiner Familie und deinen Freunden teilen kannst.
Von: Dahla Louis
MehrAls junger Mann macht Torsten Hartung dunkle Geschäfte und ermordet schließlich eiskalt einen Menschen. Erst im Gefängnis beginnt er, über sein Leben nachzudenken – und erlebt eine große Überraschung. Es war der 15. Mai 1998. In meiner Gefängniszelle dachte ich über mein Leben nach. An einer Erkenntnis ging dabei kein Weg vorbei: Ich war keinem bösartigeren Menschen begegnet als mir selbst. Immer hatte ich im Leben eher das Böse vermehrt als das Gute. Plötzlich blähte der Wind das Bettlaken auf, das ich vor das offene Zellenfenster gehängt hatte. Beim Anblick des Fensterkreuzes kam mir die Assoziation: Kreuz – Christentum – Gott. Das war der Anlass für das erste bewusste Gebet meines Lebens: „Hey, Gott, ich weiß nicht, ob es dich gibt. Aber wenn es dich gibt, dann schenk mir ein neues Leben.“ Opfer und Täter Ich begann, Gott meine Lebensgeschichte zu erzählen: Als ich sieben Jahre alt war, wollte sich meine Mutter erhängen und mir die Schuld dafür geben. Als ich zehn war, drohte mein Vater mich totzuschlagen. Und in der Schule wurde ich auch immer wieder gemobbt. Ich war doch ein Opfer, erklärte ich ihm. Doch dann kam der Teil, der mir schwerer fiel: Denn ich war auch und vor allem Täter! Auch das hatte schon in der Schule angefangen. Als mich einmal wieder zwei Mitschüler demütigten, hatte ich durch die Situation in meinem Elternhaus so viel Wut und Zorn in mir aufgestaut, dass ich mich zum ersten Mal in meinem Leben wehrte. Ich schlug die beiden nieder und genoss – gewissermaßen als Liebesersatz – die Aufmerksamkeit, die mir hierdurch zuteilwurde. An jenem Tag entschied ich mich, nie mehr Opfer zu sein. Es dauerte nicht lang, bis ich ein stadtbekannter Schläger war. Immer wieder kam ich mit dem Gesetz in Konflikt. Die Situation beruhigte sich erst, als sich nach meiner dritten Inhaftierung ein Mädchen, Antje, in mich verliebte. Ich zog mit ihr weg, heraus aus meinem Milieu. Doch letztlich hatte ich nur den Ort gewechselt, mein altes Leben aber mitgenommen. So ging ich auch hier bald gezielt in Diskotheken und provozierte mit irgendwem eine Schlägerei. Pakt mit dem Teufel Nach siebeneinhalb Jahren sagte mir Antje, dass sie es mit mir nicht mehr aushielt. Zudem musste ich die Meisterschule abbrechen, weil ich Schwächen in Mathematik hatte. Mein Leben erschien mir wie ein Kriegsschauplatz – alles zerstört. Mir kam Mephisto aus Goethes „Faust“ in den Sinn. Ohne das besonders ernst zu nehmen, rief ich dem Teufel entgegen: „Du kannst meine Seele haben, ich sch… auf mein Leben. Aber ich will dafür anderthalb Jahre leben wie ein König auf der Welt.“ Und tatsächlich lebte ich bald wie ein König. In kurzer Zeit stieg ich zum Anführer eines der größten Autoschieberringe Europas auf. Mit meinen 53 „Mitarbeitern“ überwanden wir die elektronischen Schließmechanismen von Luxusautos, fälschten Nummernschilder und Papiere und verschoben die Fahrzeuge nach Osteuropa. Bald verdiente ich bis zu 90.000 US-Dollar in nur einer Woche. Ich hatte die schönsten Frauen, die teuersten Autos, Drogen ohne Ende und eine Villa – das Königreich dieser Welt! Doch dann kam Dieter. Er hatte uns Papiere gestohlen und versuchte, an uns vorbei Fahrzeuge an die Russen-Mafia zu verkaufen. Und er lud auch noch ausgerechnet Antje zum Kaffee ein und brüstete sich mir gegenüber damit. Das war sein Todesurteil. Mich durchschoss der Gedanke: „Du bist schon tot. Du weißt es nur noch nicht.“ Drei Monate später setzte ich den schrecklichen Gedanken in die Tat um. Ich engagierte Dieter als Fahrer nach Russland, lockte ihn dort in einen Wald und erschoss ihn. Als ich zurückkam, ging ich in unserer Villa in sein Zimmer und warf vor den Augen meiner Leute seine Reisetasche in einen Müllcontainer. Natürlich fragten sie, wo Dieter sei. Ich antwortete nur: „Er ist abgereist.“ Isolationshaft Zwei Monate nach dem Mord meldete sich meine Ex-Freundin wieder bei mir, ob wir nicht gemeinsam in den Urlaub fahren wollten. In San Salvador auf Mallorca überkam mich in der Wallfahrtskirche ein seltsam angenehmes Gefühl. An den Wänden hingen überall Bilder und Briefe, mit denen sich Menschen für Gebetserhörungen bedankten. Ich dachte mir: „Das ist hier ja wie bei ‚Wünsch dir was‘!“ Also nahm auch ich einen Zettel und formulierte meinen eigenen Wunsch für das Leben. Ich schrieb: „Ich wünsche mir ein Leben in Glück.“ Denn trotz all der Macht und des Geldes hatte ich ein tiefes Gefühl des Unglücklichseins. Anderthalb Monate später wurde ich von Interpol in Schweden verhaftet und an die deutschen Behörden ausgeliefert. Weil man wusste, dass ich Menschen einschüchterte, kam ich in Isolationshaft – in eine sieben Quadratmeter große Zelle. Gegen die Einsamkeit kämpfte ich, indem ich Tagebuch schrieb. Hierdurch bekam ich allmählich wieder Kontakt zu meinen Emotionen. Immer mehr wurde mir klar, dass ich Schuld auf mich geladen hatte. Ich stellte mir die Frage, wer ich eigentlich war und warum ich so aggressiv und gewalttätig war. Mir wurde klar, dass all das aus einer tiefsitzenden Angst kam: der Angst, nicht geliebt zu sein. „Ich weiß“ Während ich an jenem 15. Mai 1998 Gott in meiner Zelle erzählte, wer ich war, zogen die Bilder meines Lebens an mir vorbei. Ich begann zu weinen – über mich und mein ganzes Leben. Wieder betete ich: „Gott, wenn es dich gibt, dann schenk mir ein neues Leben. Ich bereue dieses Leben.“ In diesem Moment hörte ich eine Stimme, die so klar wie die Stimme eines Menschen sagte: „Ich weiß.“ Es waren nur diese beiden Worte! Da war keine Anklage. Es war eine Stimme voller Liebe und Barmherzigkeit – so, als wollte Gott mir sagen: „Sohn, ich kenne dein Leben. Ich kenne dein Opfer- und dein Tätersein. Ich kenne dein Denken, dein Reden und dein Handeln. Ich weiß.“ Ich zitterte am ganzen Körper. Mit einem Mal wusste ich, dass Gott existiert. Mein ganzes Wert- und Weltbild fiel in sich zusammen. Meine Mitgefangenen fragten, warum ich die ganze Zeit lächelte. Einer fragte sogar: „Warum glänzt du so im Gesicht? Hast du irgendwelche Drogen genommen? Gib uns auch etwas ab.“ Als ich beim Freigang in den Himmel schaute und das Grün der Bäume sah, staunte ich über die Schönheit der Natur. Warum hatte ich das alles denn bisher nicht wahrgenommen? Meine Mitgefangenen dachten, ich sei nun durchgeknallt. Doch eigentlich war ich nur ein Blinder, der auf einmal sehen konnte. In den nächsten Wochen besorgte ich mir Bücher über die Anomalien der Welt, über morphogenetische Felder, Parapsychologie und anderes, um eine Antwort zu finden. Doch ohne Erfolg. Ein Sozialarbeiter bekam mit, dass mit mir etwas passiert war, und gab mir meine erste Bibel. Aber ich fand keinen Zugang zu ihr. Er vergibt Sünden Drei Monate später lag ich auf meinem Bett, als plötzlich diese wunderbare Stimme wieder da war. Mein Blick fiel auf das Bücherregal mit der Bibel, und die Stimme sagte: „Nimm und schlag auf!“ Sie sagte nicht, welche Seite oder welches Kapitel. Ich schlug irgendwo auf und schaute auf den Satz: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er (Gott) treu und gerecht und reinigt uns von allem Unrecht. Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn (Christus) zum Lügner“ (1. Johannes 1:9-10). Ich bekam Angst und schmiss die Bibel in die Ecke. So eigenartig es war, dass dieses Buch mit mir zu sprechen schien, so deutlich war doch auch, dass dies die Antwort auf meine Frage war. Denn was hatte ich getan an jenem 15. Mai? Ich hatte Gott meine Schuld gestanden und ihn um ein neues Leben gebeten. Endlich frei Es brauchte Wochen, bis diese Erkenntnis wirklich bei mir ankam. Immer wieder kamen mir Zweifel, ob Gott mir wirklich meine Schuld vergeben hatte. Als ich zwei Monate später wieder einmal darüber nachgrübelte, kam diese wunderbare Stimme wieder – mit dem gleichen Satz beim Blick auf die Bibel im Regal: „Nimm und schlag auf!“ Ich öffnete die Bibel und kam diesmal auf Epheser 2: „Und ihr wart tot, gefangen in euren Sünden … und von Natur aus Kinder des Zorns und des Ungehorsams. Aber Gott in seiner großen Barmherzigkeit hat euch frei gemacht, … nicht aus Verdiensten heraus, dass niemand sich rühmen kann.“ Und: „Ihr seid vorherbestimmt für große Werke, die er vorbereitet hat.“ (Epheser 2,1-10) Dieses Mal warf ich die Bibel nicht mehr in die Ecke. Ich wusste jetzt, dass ich – obwohl im Gefängnis – innerlich frei war. Noch im Gefängnis, am 20. Juli 2000, ließ ich mich taufen – und konnte danach auch das Sakrament der Versöhnung empfangen. Im Mordprozess gegen mich hatte man bislang nur Indizien gegen mich vorbringen können. Nun rief ich meinen Anwalt an und kündigte ein Lebensgeständnis an, denn ich wollte mich der Verantwortung stellen. Der Prozess endete mit einem Schuldspruch und einer Haftstrafe von 15 Jahren. 2006 wurde ich entlassen. Mit dem Mord, den ich begangen habe, muss ich leben. Aber heute lebe ich in dem Bewusstsein, dass Gott mir vergeben hat. Wenn Menschen mich anklagen, weiß ich: Gott hat mich freigesprochen.
Von: Torsten Hartung
MehrIn einer Zeit, in der die Welt sich mit Themen wie Säkularisierung, Individualismus, Genderismus, linker Ideologie und einer überbordenden Wokeness herumschlägt, ruft uns der Epheserbrief zu einer spirituellen „Modenschau“ auf, die selbst den kühnsten Laufstegen dieser Welt die Show stiehlt. Paulus, der erste Modeschöpfer des Glaubens, präsentiert uns in Epheser 6:11-17 eine Kollektion, die mehr als nur saisonal ist: die Waffenrüstung Gottes. Stellen wir uns vor, wie absurd es auf den ersten Blick erscheinen mag, sich mit Gürtel, Brustpanzer, Schuhen, Schild, Helm und Schwert zu rüsten, während um uns herum die Debatten über Gendersternchen und das neueste iPhone-Modell toben. Doch hier liegt der Clou: Während die Welt sich in den neuesten Trends verliert, lädt Paulus uns ein, auf das Ewige zu setzen – auf eine Mode, die niemals aus der Mode kommt. Der Gürtel der Wahrheit? In Zeiten von Fake News und alternativen Fakten ein echter Hingucker, der uns daran erinnert, dass es noch so etwas wie absolute Wahrheiten gibt, auch wenn diese in den sozialen Medien manchmal schwer zu finden sind. „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“, sagt Jesus in Johannes 14:6 – ein essentielles Fundament, so grundlegend wie die Unterwäsche in unserer geistlichen Garderobe, die immer dabei sein muss. Der Brustpanzer der Gerechtigkeit bietet perfekten Schutz gegen die spitzen Pfeile der Selbstgerechtigkeit und des moralischen Relativismus. In einer Welt, in der jeder sein eigener Richter sein möchte, erinnert uns dieser Panzer daran, dass wahre Gerechtigkeit nur von Gott kommt. Die Schuhe der Bereitschaft, ausgerüstet mit dem Evangelium des Friedens, bieten uns festen Stand auf dem unebenen Terrain der heutigen Diskurslandschaft. Sie erinnern uns daran, dass der wahre Friede nicht in politischen Ideologien oder gesellschaftlichen Utopien zu finden ist, sondern im Evangelium Jesu Christi. Der Schild des Glaubens ist unsere Antwort auf die flammenden Pfeile des Zynismus und der Skepsis, die so typisch für unsere Zeit sind. In einer Epoche, in der Glaube oft belächelt wird, bietet dieser Schild einen notwendigen Schutz und eine Erinnerung daran, dass es etwas gibt, das größer ist als wir selbst. Der Helm des Heils bewahrt unseren Geist und unsere Gedanken, indem er uns an unsere Erlösung und die zukünftige Hoffnung in Christus erinnert. Er bietet uns eine Perspektive der ewigen Hoffnung und des Sieges, selbst in den düstersten Zeiten. Das Schwert des Geistes, das Wort Gottes, ist wie ein göttliches Schweizer Messer: Kompakt, multifunktional, aber mächtig, um die List des Bösen zu durchkreuzen. Es bietet uns die nötige Schärfe und Licht in dunklen Zeiten. Paulus' Einladung, die Rüstung Gottes anzuziehen, ist mehr als spirituelle Routine; sie ist eine augenzwinkernde Aufforderung, gegen den Strom zu schwimmen. In einer Zeit, in der das Absurde oft zur neuen Normalität wird, erinnert uns die Waffenrüstung Gottes daran, dass wir gerufen sind, anders zu sein – nicht als modische Rebellen, sondern als Zeugen einer ewigen Wahrheit, die die Zeiten überdauert. Lasst uns also mutig diese göttliche „Mode“ anlegen und in einer Welt voller Vergänglichkeit ein Zeichen der Hoffnung setzen.
Von: Don Philipp Isenegger
MehrNach Corona war die Sehnsucht nach Urlaub sehr groß – am besten weit weg an einem fernen Ort. Nach der Rückkehr war im Freundeskreis oft zu hören: Der Urlaub war einfach zu kurz! Menschen mit einer großen Gottesinnerlichkeit haben auch das Gefühl, dass die gemeinsame Zeit mit ihm immer zu kurz ist. In diesen Momenten sind sie wie entrückt. Man könnte meinen, Gott hat sie „entführt“. Wie lässt sich diese „Entführung“ beschreiben? Alfons Maria von Liguori sagt dazu: „Die Liebe zu Gott lässt den Heiligen sich selbst vergessen; sein einziges Verlangen ist es, dem Geliebten zu gefallen.“ Hier kommen zwei Aspekte zusammen: sich selbst vergessen und Gefallen suchen beim Geliebten. Wer das kann, erlebt unter Umständen eine solche „Entführung“, diese Momente der „Entrückung“. Wenn ich diese Entführung beschreibe, insbesondere bei heiligen Menschen, entsteht bei uns der Eindruck, das sei nur für Auserwählte, für andere, nicht für mich. Und doch: Jeder von uns kann Momente der Freude erleben. Meistens steht echte Freude in Verbindung mit wahrer Liebe. Wenn wir uns geliebt fühlen, dann entsteht ganz natürlich ein Gefühl der Freude. Sie hat keinen materiellen Kontext. Es handelt sich um eine Freude seelischer Natur. Wir sind mit dem Satz vertraut: „Geben ist seliger als nehmen“. Die Autoren Burkhart und López (2016) haben dessen Fundament in Gott gefunden: „Die Verherrlichung Gottes ist ein Gut, dessen Besitz jede Sehnsucht des Wollens erfüllt.“ Damit wird der Begriff „Entführung“ präzisiert. Eine Voraussetzung für diese Entführung ist der Wunsch, Gott verherrlichen zu wollen, d. h., ihm Ehre zu erweisen. Wir sind in einem familiären Umfeld aufgewachsen und haben daher von Kindesbeinen an Erfahrung, was es heißt, jemandem eine Freude bereiten zu wollen. Aber hier geht es nicht direkt um Ehepartner, Eltern oder Kinder, sondern um Gott! Bislang haben wir nicht betrachtet, ob das Gesagte erstrebenswert ist oder nicht. Das Schöne dabei: Diese Entrückung, diese „Entführung“, kommt nicht auf eigene Initiative zustande; es ist vielmehr Gott, der uns diesen Zustand der Glückseligkeit schenkt. Gott ist sehr großzügig; dafür braucht er jedoch unsere Mitwirkung. Es ist schwer vorstellbar, dass diese Entführung bei jemandem geschieht, der Gott hasst oder ihn willentlich ignoriert, oder immer nur an sich denkt. Im Alten Testament heißt es: „Sucht den Herrn mit reinem Herzen, denn er lässt sich finden von denen, die ihn nicht versuchen, und zeigt sich denen, die ihm nicht misstrauen.“ (Weisheit 1:1-2) Es gibt Menschen in unserem Umfeld – seien es Familienmitglieder, Freunde oder Kollegen –, deren Anwesenheit uns eine tiefe Freude bereitet. Das ist ein klares Indiz für eine tiefe Beziehung. Gleiches gilt für Gott. Diese Momente der Entführung sind nicht einfach Hirngespinste. Es die Antwort Gottes auf unsere Liebenswürdigkeiten mit ihm oder mit unseren Mitmenschen. Unser feinfühliger, demütiger Umgang mit ihm führt zu einer Intimität, wo diese Entführungen häufig vorkommen können. Eine Anekdote meines Freunds Johann, über den ich auf das Thema „Entführungen Gottes“ aufmerksam geworden bin, passt dazu. Er meinte: In Situationen, wo ich allein bin, beim Autofahren, beim Bergsteigen oder Radfahren, habe ich den Eindruck, dass Gott diese Momente, wo ich nicht von anderen Beschäftigungen abgelenkt bin, nutzen will, um mit mir in einen intensiven Dialog zu treten. Mir kommt es so vor, dass er eigentlich immer bei uns präsent sein will. Nur, wir sind (fast) immer beschäftigt: Arbeit, Telefonate, Gespräche mit anderen usw. Dann, wenn ich allein bin, hat er eine ‚Chance‘, mit mir in Verbindung zu treten. Nicht immer, aber oft spüre ich dann die Nähe Gottes mit einer weit höheren Intensität als in Zeiten des Gebetes. Als ich anfing, das zu erleben, war ich irritiert. Ich verstand nicht, was da geschah. Mittlerweile habe ich verstanden, dass Gott eine Freude hat, bei uns zu sein. Nicht zuletzt heißt es im Buch der Sprüche (8:31): Meine Freude ist es, bei dem Menschensohn zu sein. Einmal war ich so dreist, Jesus auf den Arm zu nehmen und ihm zu sagen, er hat es von mir kopiert, das mit dem Auf-den-Berg-Gehen, um zu beten, wie im Evangelium steht. Johann hat uns dieses schöne Zitat aus dem Buch der Sprüche in Erinnerung gerufen, das ich für sehr relevant für unsere Lebensgestaltung halte. „Gott wohnt mitten unter uns“, würden wir heute in einer einfachen Sprache sagen. Wenn Gott aber tatsächlich bei uns ist, sollten wir ihm dann nicht Eingang in unser Leben gewähren? Schnelle Antwort: Ja. Dann stelle ich die nächste Frage: Lässt sich dieser „nette“ Vorsatz in unseren Alltag integrieren? Wenn ich mir Johann anschaue, dann ja! Das wäre wohl die logische Konsequenz! Gehen wir mit Gott um, als wäre er ein Freund in unserer Nähe. Achten wir auf seine Wünsche, erzählen wir ihm von uns! Daraus entsteht eine tiefe Beziehung. Und wenn er es für angebracht hält, wird er uns diese Momente der tiefen Innerlichkeit schenken, die wir hier liebevoll Entführungen genannt haben. Wir suchen diese nicht, Gott schenkt sie uns, wenn er es für angebracht hält. Respektieren wir seine Freiheit und beschenken wir ihn mit einem feinfühligen, demütigen Umgang.
Von: Dr. Karl-Maria de Molina
MehrDie Ärzte hatten Karl Spiekermann längst aufgegeben: Leukämie im Endstadium, sehr aggressiv. Der Krebs fraß ihn buchstäblich auf. Doch dann spendete ein Priester ihm Krankensalbung und Kommunion … Es war nichts mehr zu machen. Drei Jahre waren nun schon seit meiner Leukämie-Diagnose vergangen. Viele lange Krankenhausaufenthalte lagen seitdem hinter mir. Erst lag ich sieben Wochen in Hamm, später brachte man mich in die Uni-Klinik nach Münster. Dort bekam man zwar meine Lungenentzündung in Griff und führte später noch eine Knochenmarktransplantation und eine schwere Lungen-OP durch, doch dann kamen Rückfälle: erst wieder im Knochenmark, ein Jahr später im Brustbereich. Zuletzt probierte man noch eine neue, starke Chemotherapie. Aber tatsächlich hatten die Ärzte den Glauben an meine Heilung längst aufgegeben. Für den Krebs in meiner Brust gebe es keine Therapie mehr, sagte man mir ganz offen. „Dieser Krebs“, meinte eine Oberärztin, „ist so aggressiv, er frisst Sie auf.“ Im Oktober 2020 war ich wieder zu Hause. Man hatte mich zum Sterben entlassen. Nachts lag ich im Bett, tagsüber auf der Couch, um nicht vom Familienleben abgeschnitten zu sein. Freunde und Familienmitglieder kamen, um sich von mir zu verabschieden. An einem Abend hatte ich zwei Stunden starkes Nasenbluten. Mein ganzes Blut war kaputt, die Gerinnungswerte im Keller. Vielleicht vier Wochen noch, sagte ich mir, und dann war es das! Als Jesus kam Ich hatte keine Angst vor dem Tod. Denn schon lange kannte ich Gott, der mir immer wieder gezeigt hatte, dass er mich sieht. Ich vertraute fest auf seine Vorsehung. Das erste Mal, dass ich ihn erlebt hatte, war mit zehn Jahren. Weil es in meiner Familie viel Streit gab und ich in der Schule gemobbt wurde, wurde ich krank. Ich bekam Magengeschwüre und Herzrhythmusstörungen. Abends hatte ich oft Angst einzuschlafen. In dieser Zeit entdeckte ich ein Neues Testament, das bei uns irgendwo unbeachtet im Regal stand. Ich schlug es auf und stieß auf das Matthäus-Evangelium. Als ich die Bergpredigt (Matthäus 5 bis 7) las, weinte ich nur noch. Und ich betete immer wieder: „Komm, Herr Jesus, in meiner Not!“ Und Jesus kam! Ich sah ihn zwar nicht, aber ich hatte den Eindruck, dass er mich in den Arm nahm. Nach den Tränen des Schmerzes schossen mir nun Tränen der Rührung in die Augen. Von diesem Moment an wusste ich: Gott existiert! Doch schon bald hatte die Begeisterung wieder nachgelassen. Weil die Situation zu Hause sich nicht änderte, rutschte ich immer stärker in Depressionen. Auf der Universität begann ich auch zu trinken und Drogen zu nehmen. Doch wieder kam Jesus! Am helllichten Tag – ich war damals 22 Jahre alt – hörte ich plötzlich eine Stimme: „Karl, warum tust du mir so weh?“ Ich wusste sofort, dass es der Herr war. Ich war erschüttert, fiel sofort auf die Knie und tat Buße. Von diesem Tag an krempelte ich mein Leben um und nahm mir vor, fortan intensiv mit dem Herrn zu gehen. Ich besuchte wieder die Heilige Messe und ging regelmäßig zur Beichte. Auch meine Depression war geheilt. Ich brauchte keine Therapie. Seitdem prägte mich ein unerschütterlicher Lebensoptimismus – und der Glaube, dass Gott in seiner täglichen Vorsehung für mich sorgen wird. Als ich mit 24 Jahren den Wunsch verspürte, Mönch zu werden, und deshalb ein Benediktiner-Kloster in Luxemburg aufsuchte, lernte ich ausgerechnet dort nach der Abendmesse meine zukünftige Frau kennen. Karen, eine Neuseeländerin, war zwei Jahre lang in Taizé gewesen, hatte dort aber gespürt, dass ihre Berufung die Ehe sein sollte. Also hatte sie immer wieder für einen Mann gebetet, der Gott mehr lieben sollte als alles andere – selbst mehr als sie. Schon am Tag, nachdem wir uns kennengelernt hatten, sagte der Herr zu ihr: „Das ist der Mann, für den du gebetet hast.“ Und der Herr segnete unsere Verbindung – mit sechs inzwischen erwachsenen Kindern und 13 Enkeln. Er gab uns eine Mission der Evangelisation und der Heilung. Viele Jahre lebten wir in verschiedenen Ländern, 14 Jahre allein in Neuseeland. Bei unserer Eheschließung hatten wir Gott und einander das Versprechen gegeben, dass unser Haus immer eine offene Tür für die Armen haben solle. Der Herr nahm diese Zusage sehr ernst. Nachdem wir eigene Kinder hatten, schickte er uns Arme und bis heute vor allem Flüchtlinge, von denen viele bei uns lebten. Wir helfen ihnen bei Behördengängen, Arztbesuchen oder Einkäufen, schenken ihnen vor allem aber Freundschaft. Sie kommen aus Syrien, Eritrea, Somalia, aus dem Iran, Armenien oder Georgien – von überall her. Vor allem die Frauen sind nach Vergewaltigungserfahrungen oft stark traumatisiert. Viele von ihnen nennen uns „Mama“ und „Papa“. Jetzt, wo ich selbst Hilfe benötigte, gaben gerade diese Menschen mir in meiner schweren Krankheit unendlich viel zurück. Sie beteten, weinten und fasteten für mich. „Sie werden leben“ Dann, an einem Tag in jenem Oktober, klingelte es. Ein koptischer Flüchtlingspriester, ein heiliger Mann, stand vor der Tür. Wir kannten ihn, weil wir schon oft ägyptische Flüchtlinge im Haus hatten. Er kam unangemeldet. Er hatte für mich gebetet und sagte: „Herr Spiekermann, Sie werden leben.“ Dann spendete er mir die Krankensalbung und gab meiner Frau und mir die Heilige Kommunion. Mein Sohn Dominic der dabei war, befürchtete sofort, dass ich diese gar nicht mehr schlucken könne. Doch es ging – und im gleichen Moment war ich geheilt! Das war mir sofort klar. Ich spürte, wie der Körper aufhörte, Krebsflüssigkeiten zu produzieren. Die Entzündungen verschwanden. Der Spenderanteil, der seit meiner Knochenmarktransplantation bereits wieder auf 20 Prozent abgefallen war, war erneut auf 100 Prozent. Ein paar Tage später hatte ich ein PET-CT, und das Ergebnis verblüffte uns alle: Keine Krebszelle war übrig! Selbst die Ärzte sprachen von einem Wunder. Eine Ärztin der Uni-Klinik Münster, der ich meine Krankheitsgeschichte erzählte, brach in Tränen aus und weinte minutenlang. Später schrieb sie mir eine E-Mail, in der sie mir sagte, dass mein Fall ihr Leben verändert habe. Heilungsdienst Heute bin ich wieder vollständig gesund. Schon drei Monate nach meiner Heilung konnte ich wieder holzhacken. Immer wieder kamen nun Menschen zu mir, die mich um Heilungsgebet baten. Am Anfang war es eine Eritreerin, die auf mein Gebet hin von ihren ständigen Kopfschmerzen geheilt worden war. Eine Muslimin, deren Stiefvater gerade an der Deltavariante von Corona gestorben war, wandte sich an mich, weil nun auch ihre Mutter in Ägypten auf der Intensivstation lag; ich betete durch sie für ihre Mutter – und sie wurde im gleichen Moment gesund. Eine Frau mit fortgeschrittener Osteoporose, die starke Schmerzen hatte, kam in die Kirche, wo wir eucharistische Anbetung hielten. Nach meinem Gebet verschwanden ihre Schmerzen innerhalb weniger Tage. Als ich sie ein paar Monate später in der Stadt traf, erkannte ich sie kaum wieder. Sie sagte mir: „Ich bin geheilt. Und ich mache zwei Dinge, die du mir gesagt hast: Ich bete mehr, und ich klage nicht mehr.“ Denn das hatte ich auch durch meine Krankheit gelernt: nie zu klagen! So irrsinnig meine Schmerzen zum Teil auch waren, ich versuchte sie anzunehmen und aufzuopfern für die Menschen. Als es mir 2019 nach meiner Lungen-OP kurzzeitig wieder besser ging, betete ich gleich: „Herr, du kannst mir alles schicken, wenn es hilft, Seelen zu gewinnen.“ Bald nach meiner Heilung bat mich der Priester, der mir die Krankensalbung gespendet hatte, ihm zu helfen, ein geeignetes Gebäude für ein Kloster zu finden. Wir fanden es, nachdem ich für eine Lehrerin mit einer nicht-diagnostizierten langwierigen Krankheit gebetet hatte, die danach gesund geworden war. Ihr Mann hatte früher ein Altenheim geleitet, das inzwischen geschlossen war; das Gebäude bot er uns nun für das Kloster an. Die Dinge, die Gott tut, sind immer miteinander verbunden! Wenn ich bete, berufe ich mich stets auf sein Wort. Deshalb erwarte ich Heilungen und Wunder. Jesus ist derselbe gestern, heute und in alle Ewigkeit (Hebräer 13:8). Er hat Blinde, Lahme und Aussätzige geheilt und Tote auferweckt – und er tut das Gleiche auch heute noch! Wenn Menschen nicht auf Worte hören, dann tut der Herr Zeichen und Wunder. In unserer heutigen Zeit brauchen wir sie nötiger denn je. Eine große Hilfe sind mir beim Gebet um Heilung auch die Heiligen. Ich wende mich nicht nur an die Muttergottes, an Pater Pio oder den Pfarrer von Ars, sondern auch an Heilige der Ostkirche wie Seraphim von Sarow. Die Heiligen sind immer gegenwärtig und bilden um uns jene „Wolke von Zeugen“ (Hebräer 12:1), die bei Gott für uns Fürsprache halten. Wie der Heilige Johannes von Kronstadt sagt: „Christus und die Heiligen sind uns so nah wie die Ikone vor uns.“ Nicht halbgebacken Ich weiß nicht, wie lange ich noch lebe. Aber die Zeit, die ich noch habe, will ich so gut wie möglich ausnutzen. Immer wieder habe ich dem Herrn gesagt: „Ich will kein halbgebackenes Brot sein, ich will heilig werden!“ Der Herr nimmt solche Gebete ernst. Heute glaube ich, dass der Herr meine Krankheit benutzte, um mein Herz zu brechen. Denn ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wird Gott niemals verschmähen (Psalm 51:20). Im Zerbruch unseres Herzens begegnen wir Gott. Und dann kommt die barmherzige Liebe des Herrn, die dieses Herz umarmt. Im Angesicht des Todes sieht man die Dinge der Welt mit ganz anderen Augen: Dann siehst du dein eigenes Elend und deine eigene Sündhaftigkeit vor der Herrlichkeit Gottes – und du weißt: Ich bin seiner nicht wert! Im Krankenhaus hatte ich das Gnadenbild vom Barmherzigen Jesus der Heiligen Schwester Faustina dabei. Jesus schaut darauf dem Betrachter tief in die Augen. Ich sagte ihm: „Ich kann dir nicht in die Augen schauen. Wenn ich zu dir komme, dann lass mich in die hinterste Ecke, und wenn ich nur deine Füße sehe!“ Was ich heute am tiefsten bereue in meinem Leben, ist meine Jugend ohne Gott. Die Zeit hingegen, als ich zum Sterben nach Hause geschickt worden war, als ich kaum noch essen und laufen konnte und irrsinnige Schmerzen hatte, gehört für mich zu den kostbarsten Erinnerungen meines Lebens. Christus war mir damals so nahe. Auf diese Zeit der Krankheit blicke ich heute mit großer Zärtlichkeit zurück. Und dann frage ich ihn: „Herr, wie kannst du mich Sünder nur so lieben?“
Von: Karl Spiekermann
Mehr