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Als Katholiken leben wir in schwierigen Zeiten. Höchstwahrscheinlich war es immer schon so. Die Kultur sendet uns Botschaften, die schädlich sind für unser spirituelles Leben. Wenn wir für diese Wahrheit blind geworden sind, jagen wir vermutlich schon diesem weltlichen Erfolg nach, statt jener Heiligkeit nachzujagen, zu welcher uns Gott berufen hat.
Ist meine äußere Erscheinung attraktiv?
Bin ich sexy und modisch gekleidet?
Esse ich in den vornehmsten Restaurants?
Wieviel verdiene ich und wie hoch sind meine Ersparnisse?
Habe ich das beste Haus und den neuesten Luxusschlitten?
Bin ich in der Arbeit, zu Hause und bei meinen Freunden einflussreich?
Sind meine Kinder in den besten Schulen eingeschrieben, sodass auch sie leicht zu weltlichem Erfolg gelangen können?
Liebe ich Gott mit jeder Faser meines Körpers und meiner Seele?
Manifestiert sich meine Liebe zu Gott in meiner Liebe zum Nächsten?
Kümmere ich mich um die spirituellen und materiellen Bedürfnisse der Anderen und tue ich etwas, um ihnen zu helfen?
Bin ich zuverlässig? Kann man sich auf mich verlassen?
Bin ich eine rechtschaffene und ehrbare Person? Kann man mir vertrauen und mir glauben?
Bin ich gütig und mitfühlend?
Bin ich demütig und selbstlos oder bin ich stolz und eifersüchtig?
Vollbringe ich gute Werke und meide ich das Böse?
Im Brief des Apostels Jakobus gibt es eine eindringliche Warnung, die uns daran erinnert, dass, wenn wir den Wegen der Welt folgen – wenn wir dem materiellen Reichtum nachjagen, ohne Rücksicht auf unsere Verpflichtung, Gott zu lieben und unserem Nächsten zu dienen – dies in unserer Zerstörung endet. (Jak 5,1-6)
Jesus erinnert uns im Markus-Evangelium, dass sich der Stolz sogar dann einschleichen kann, wenn wir versuchen, Ihm zu dienen. Manchmal versuchen wir, andere davon abzuhalten, Gutes zu tun, damit unsere eigenen Leistungen nicht übersehen werden. (Mk 9,38- 41). Er spricht nachdrücklich über die Notwendigkeit, die Gelegenheit zur Sünde zu meiden:
Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das nie erlöschende Feuer. Und wenn dich dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau ihn ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden. Und wenn dich dein Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. (Mk 9,43-48)
Gott wünscht sich nur gute Dinge für uns. Er hat einen jeden von uns in Seiner Güte erschaffen, um Seine ewige Glückseligkeit in diesem und im kommenden Leben zu genießen. Für uns ist es wichtig zu erkennen, von welchen Maßstäben unser Benehmen und unsere Handlungen angetrieben werden. Wenn wir nicht überprüfen, wie wir leben und welche Beweggründe unserem Handeln zugrunde liegen, werden wir uns sehr wahrscheinlich immer weiter von den Plänen Gottes für uns entfernen. Hier sind einige einfache, aber hoch effektive Schritte, die uns helfen werden, uns so zu sehen, wie Gott uns sieht und nötigenfalls korrigierende Maßnahmen zu setzen, um unsere Umkehr – weg von der Sünde, hin zu Gott – zu vertiefen.
1. Nimm dir untertags immer wieder Zeit fürs Gebet
2. Mache eine Gewissensforschung zum Bestandteil deines Abendgebets.
3. Beginne diese Prüfung deines Gewissen, indem du Gott lobpreist und Ihm für Seine Güte dankst. Bitte Gott um die Gabe derWeisheit und um Offenheit für das, was Er dir offenbaren möchte.
4. Stelle fest, auf welche Weise Gott dich seit deiner letzten Gewissenserforschung gesegnet hat.
5. Stelle jene Zeiten und Gelegenheiten seit deiner letzten Gewissensprüfung fest, in denen du Gottes Willen für dein Leben gefolgt bist. Und prüfe genauso Zeiten und Gelegenheiten, in denen du in deinem Handeln oder Unterlassen gescheitert bist, dem Willen Gottes zu folgen.
6. Identifiziere wiederkehrende Verhaltensmuster. Wo du erfolgreich warst im guten Handeln, dort suche mehr solcher Gelegenheiten, in der Tugend zu leben. Wo du gesündigt hast, versuche solche Gelegenheit zu ändern oder zu vermeiden.
7. Setze einen Akt der Reue. Beschließe, nicht mehr zu sündigen. Bitte Gott um die Gnade und die Stärke, dass du dich Ihm ganz ergeben kannst.
Wenn wir so handeln, bauen wir ein ganzes Lager an Reichtümern für das kommende Leben. Jesus hat versprochen, dass Er nicht die kleinste Handlung vergessen wird, die aus Liebe zu Ihm verrichtet worden ist:
„Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört – amen, ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen.“ (Mk 9,41)
Mächtiges Beispiel einer einfachen Heiligen
Die heilige Therese vom Kinde Jesu zeigt uns das stärkste, aber gleichzeitig einfachste, Beispiel der Nachfolge. Im Karmel von Lisieux gab es eine Nonne, welche die hl.Therese irritierte, und – wie es auch bei den meisten von uns der Fall wäre – fand Therese es sehr schwer, zu dieser Nonne liebevoll zu sein. Wo dies möglich ist, sollen wir die Gelegenheit zur Sünde meiden, aber für Therese war es nicht möglich, diese Nonnen zu meiden – dies hätte sie auch nicht mit gutem Gewissen tun können. Während ihrer täglichen Gewissenserforschung erkannte sie, dass sie die Dynamik ihrer Begegnungen mit dieser Nonne ändern müsse. Sie löste dies so, dass sie begann, wann immer sie dieser Nonne fortan begegnete, diese Nonne unverzüglich und immer so zu behandeln, als ob sie diese mehr als alle anderen Nonnen lieben würde.
Ein schlichter und freundlicher Akt und er trug unvorstellbare Früchte – beide Frauen wuchsen in der Liebe und in der Heiligkeit.
Wenn wir nichts für unser spirituelles Leben tun, dann werden wir uns ganz leicht der Sünde anschließen. Aber wenn wir in Demut anfangen, sündige Handlungen durch tugendhafte Handlungen zu ersetzen, werden wir erkennen, dass Heiligkeit viel befriedigender ist als Sünde.
Das ist eine Lektion, die uns alle Heiligen lehren; ein jeder von ihnen lernte es, indem sie Jesus nachfolgten, der den Tod am Kreuz annahm und Sein Leben für sie hingab – genauso wie für einen jeden von uns. Wenn wir zum Altar kommen, um unseren Herrn in der Heiligen Kommunion in der Heiligen Messe zu empfangen, können wir über diese einfachen Wahrheiten nachdenken und Ihn bitten, uns zu helfen, die Sünde zu meiden, indem wir danach streben, nach Seinen Maßstäben zu leben und nicht nach den Maßstäben dieser Welt.
Diakon Mike Bickerstaff
Einsamkeit ist weltweit heute ganz normal, aber nicht für diese Familie! Denn es ist möglich, immer in Verbindung zu bleiben. Ich bin seit kurzem ein „Empty Nester". Alle meine fünf Kinder leben Stunden voneinander entfernt, was dazu führt, dass Familientreffen selten sind. Dies ist eine der bittersüßen Konsequenzen, seine Kinder erfolgreich in die Welt entlassen zu haben: Sie können manchmal nämlich ziemlich weit wegfliegen. Letztes Weihnachten hatte unsere ganze Familie die glückliche Gelegenheit, sich gegenseitig zu besuchen. Am Ende dieser drei fröhlichen Tage, als es Zeit war, sich zu verabschieden, hörte ich, wie ein Kind zu einem Geschwisterkind sagte: „Wir sehen uns in der Eucharistie." Das ist der Weg. Auf diese Weise bleiben wir einander nahe. Wir klammern uns an die Eucharistie. Und Jesus hält uns zusammen. Natürlich vermissen wir einander und wünschten, wir hätten mehr Zeit zusammen. Aber Gott hat uns dazu berufen, in verschiedenen Bereichen zu arbeiten und mit der gemeinsamen Zeit, die uns gegeben ist, zufrieden zu sein. Also gehen wir zwischen den Besuchen und Telefonaten zur Messe und bleiben so miteinander verbunden. Fühlen Sie sich einsam? Die Teilnahme am heiligen Messopfer ermöglicht es uns, in eine Realität einzutreten, die nicht durch Raum und Zeit begrenzt ist. Es ist das Heraustreten aus dieser Welt in einen heiligen Raum, in dem der Himmel die Erde wirklich berührt und wir mit der gesamten Familie Gottes vereint sind – mit denen, die hier auf Erden und im Himmel anbeten. Durch die Teilnahme an der heiligen Kommunion erfahren wir, dass wir wirklich nicht allein sind. Eines der letzten Worte Jesu an seine Jünger war: „Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Matthäus 28:20) Die Eucharistie ist das unermessliche Geschenk seiner ständigen Gegenwart bei uns. Natürlich vermissen wir geliebte Menschen, die nicht mehr bei uns sind, und manchmal kann der Schmerz darüber sehr groß sein. Doch in diesen Momenten müssen wir uns einfach an die Eucharistie klammern. An besonders einsamen Tagen bemühe ich mich, etwas früher zur Messe zu gehen und etwas länger zu verweilen, um für jeden meiner Lieben Fürbitte zu halten und den Trost zu erfahren, dass ich nicht alleine, sondern dem Herzen Jesu nahe bin. Ich bete, dass die Herzen meiner Lieben auch nahe am Herzen Jesu sind, damit wir zusammen sein können. Denn Jesus hat es versprochen: „Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen." (Johannes 12:32) Unglaublich nah Eine meiner Lieblingszeilen während des Eucharistischen Hochgebetes in der Messe ist: „Wir bitten dich: Schenke uns Anteil an Christi Leib und Blut und lass uns eins werden durch den Heiligen Geist." Gott sammelt, was einst verstreut war, und zieht uns in den Leib Christi hinein. Der Heilige Geist hat in der Messe die Aufgabe, uns in besonderer Weise zu vereinen. Wir brauchen unbedingt Gottes Hilfe, um in wahrer Gemeinschaft mit anderen zu sein. Haben du dich schon einmal mit jemandem in einem Raum befunden und trotzdem das Gefühl gehabt, eine Million Kilometer von ihm entfernt zu sein? Auch das Gegenteil davon kann es geben: Auch wenn wir meilenweit voneinander entfernt sind, können wir uns anderen unglaublich nahe fühlen. Ultimative Realität Letztes Jahr fühlte ich mich meiner Großmutter bei ihrer Beerdigungsmesse besonders nahe. Es war sehr tröstlich. Ich hatte das Gefühl, dass sie direkt bei uns war, besonders während des Eucharistischen Hochgebets und der Heiligen Kommunion. Meine Großmutter hatte eine starke Verehrung für die Eucharistie und bemühte sich, so lange sie körperlich dazu in der Lage war, täglich die Messe zu besuchen. Ich war so dankbar für diese Zeit der Vertrautheit mit ihr und werde sie immer in Ehren halten. Das erinnert mich an einen anderen Teil des Eucharistischen Hochgebets: „Gedenke unserer Brüder und Schwestern, die entschlafen sind in der Hoffnung, dass sie auferstehen. Nimm sie und alle, die in deiner Gnade aus dieser Welt geschieden sind, in dein Reich auf, wo sie dich schauen von Angesicht zu Angesicht. Vater, erbarme dich über uns alle, damit uns das ewige Leben zuteil wird in der Gemeinschaft mit der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria, mit deinen Aposteln und mit allen, die bei dir Gnade gefunden haben von Anbeginn der Welt, dass wir dich loben und preisen durch deinen Sohn Jesus Christus.“ Während der Messe oder der eucharistischen Anbetung sind wir in der Realpräsenz unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus. Wir sind auch mit den Heiligen und Engeln im Himmel verbunden. Eines Tages werden wir diese Realität mit eigenen Augen sehen. Für den Moment aber schauen wir noch mit den Augen des Glaubens. Lasst uns nicht entmutigen, wenn wir uns einsam fühlen oder einen geliebten Menschen vermissen! Das liebende und barmherzige Herz Jesu schlägt ständig für uns und sehnt sich danach, dass wir Zeit mit ihm in der Eucharistie verbringen. Hier finden wir unseren Frieden. Hier wird unser Herz genährt. Legen wir uns wie der Apostel Johannes friedlich an die liebende Brust Jesu und beten wir, dass viele andere den Weg zu seinem heiligen eucharistischen Herzen finden. Dann werden wir wirklich zusammen sein.
Von: Denise Jasek
MehrDie Lasten des Lebens können uns lähmen. Doch nur Mut! Der barmherzige Samariter wartet auf dich. In den letzten Jahren bin ich von Portland/Oregon nach Portland/Maine gereist, buchstäblich kreuz und quer durch die USA, und habe Vorträge gehalten und Frauenexerzitien geleitet. Ich liebe meine Arbeit und fühle mich dadurch oft geehrt. Zu reisen und so vielen gläubigen Frauen zu begegnen, die auf ihren Knien das Angesicht des Herrn suchen, ist eine große Gnade in meinem Leben. Jedoch kam vor kurzem meine Arbeit zum Erliegen, als bei mir Brustkrebs diagnostiziert wurde – mein zweiter Kampf. Zum Glück haben wir es sehr früh bemerkt; und es hatte noch nicht gestreut. Wir wogen unsere Behandlungsmöglichkeiten ab und entschieden uns für eine Doppelmastektomie. Wir hatten gehofft, dass nach dieser Operation keine weitere Behandlung erforderlich sein würde. Aber als sie sich den Tumor unter dem Mikroskop genau ansahen, stellte sich heraus, dass meine Rückfallrate mit einer präventiven Chemotherapie deutlich sinken würde. Mit einem Herzen voller Angst und Bildern von Übelkeit und kahlem Schädel in meinem Kopf rief ich den Onkologen an, um einen Termin zu vereinbaren. In diesem Moment kam mein Mann von der Arbeit nachhause und sagte: „Ich wurde gekündigt!“ Manchmal, wenn es regnet, schüttet es aus Kübeln. Mayday, Mayday Also bereiteten wir uns – ohne Einkommen und in Erwartung horrender Arztrechnungen – auf meine Behandlungen vor. Mein Mann bemühte sich um neue Arbeit und verschickte fleißig Bewerbungen. Wir waren voller Hoffnung. Die Chemo stellte sich für mich als nicht allzu schlimm heraus, aber als furchtbar schmerzhaft. Die Knochenschmerzen trieben mir immer wieder Tränen in die Augen, und es gab nichts, was sie lindern konnte. Ich war dankbar, dass mein Mann in dieser Zeit bei mir war und mir helfen konnte. Selbst in den Momenten, in denen er nichts tun konnte, war es ein großer Trost, ihn in der Nähe zu haben. Es war eine unerwartete Gnade, dass er gekündigt wurde. Wir vertrauten auf Gottes Plan. Die Wochen vergingen. Meine Haare beschlossen, einen längeren Urlaub zu machen, meine Energie ließ nach und ich tat zumindest das, was ich noch tun konnte. Jobangebote gab es auch keine für meinen Mann. Wir beteten, wir fasteten, wir vertrauten auf den Herrn und spürten die Strapazen der Jahreszeit. Tief ins Herz getroffen Dieses Jahr betet meine Frauengebetsgruppe mit dem Meisterwerk „Geheimnis der Gottesfreundschaft” von Pater Gabriel a S. Maria Magdalena. An einem Sonntag, als ich das Gefühl hatte, dass ich diese Last nicht noch länger tragen kann, traf mich seine Betrachtung des barmherzigen Samariters mitten ins Herz. Erinnern Sie sich an das Gleichnis aus Lukas 10, wo ein Mann ausgeraubt, geschlagen am Straßenrand zurückgelassen wird? Ein Priester und ein Levit gehen an ihm vorbei und bieten keine Hilfe an. Nur der Samariter bleibt stehen, um sich um ihn zu kümmern. „Auch wir“, so die Überlegung von Pater Gabriel, „sind auf unserem Weg Räubern begegnet. Die Welt, der Teufel und unsere Leidenschaften haben uns beraubt und verletzt … Mit unendlicher Liebe hat sich dabei [der barmherzige Samariter schlechthin] über unsere Wunden gebeugt und sie mit dem Öl und Wein seiner Gnade geheilt. … Dann nahm er uns in seine Arme und brachte uns an einen sicheren Ort.” (Das Geheimnis der Gottesfreundschaft # 273) Wie sehr traf mich diese Passage ins Herz! Auch mein Mann und ich fühlten uns ausgeraubt, geschlagen und verlassen. Wir waren unseres Einkommens, unserer Arbeit und unserer Würde entkleidet worden. Wir waren meiner Brüste, meiner Gesundheit und sogar meiner Haare beraubt worden. Während ich betete, hatte ich das starke Gefühl, dass der Herr sich über uns beugte, dass er uns salbte und heilte und mich dann in seine Arme nahm und trug, während mein Mann mit uns ging und uns an einen sicheren Ort brachte. Tränen der Erleichterung und Dankbarkeit überkamen mich. Pater Gabriel sagt dann weiter: „Wir sollten zur heiligen Messe gehen, um ihn zu treffen: den barmherzigen Samariter … Wenn er in der Heiligen Kommunion zu uns kommt, heilt er unsere Wunden, nicht nur die äußeren Wunden, sondern auch die inneren, indem er reichlich das süße Öl und den stärkenden Wein seiner Gnade in sie hineingießt.“ Noch am gleichen Tag gingen wir zur Beichte und zur heiligen Messe. Wir hatten einen wunderbaren Priester aus Afrika zu Besuch, dessen Ehrfurcht und Sanftmut mich sofort überwältigten. Während meiner Beichte, betete er für mich und bat den Herrn, meine Herzenswünsche zu erfüllen: eine würdige Arbeit für meinen Mann und meine Heilung. Bei der Kommunion weinte ich, denn ich wusste, dass ich auf dem Weg zu meinem barmherzigen Samariter war, der uns an einen sicheren Ort trug – in ihm. Geh niemals an mir vorbei Ich weiß, das kann, muss aber nicht bedeuten, dass mein Mann einen Job bekommt oder dass ich die Chemotherapie ohne allzu große Schmerzen überstehe. Aber ich habe nicht den geringsten Zweifel im Kopf, in meinem Herzen oder in meinem Körper, dass ich in dieser heiligen Eucharistie den barmherzigen Samariter getroffen habe. Er ist nicht an mir vorbeigegangen, sondern blieb stehen und kümmerte sich um mich und meine Wunden. Er war für mich so real wie nie zuvor, und obwohl mein Mann und ich uns immer noch niedergeschlagen fühlen, danke ich dem Herrn dafür, dass er uns so gegenwärtig ist als der barmherzige Samariter, der anhält, uns pflegt, uns heilt und uns dann wieder an einen sicheren Ort bringt. Seine Sicherheit ist nicht die Sicherheit der Welt. Inmitten dieses „Angriffs“, dieses Raubüberfalls, zu stehen und zu warten, gehört zur härtesten spirituellen Arbeit, zu der ich je gerufen wurde. Oh, aber ich vertraue unserem barmherzigen Samariter voll und ganz. Er wartet dort, um mich zu tragen – um jeden aufzusammeln, der sich beraubt, geschlagen und verlassen fühlt – und durch das Allerheiligste unsere Herzen und Seelen mit seinem Siegel der Sicherheit versieht.
Von: Liz Kelly Stanchina
MehrDer größte Evangelist ist Jesus selbst, und es gibt keine bessere Darstellung der Evangelisierungsmethode Jesu als die meisterhafte Erzählung des Lukas über die Jünger auf dem Weg nach Emmaus. Die Geschichte beginnt mit zwei Menschen, die in die falsche Richtung gehen. Im Lukasevangelium ist Jerusalem das geistige Zentrum: Es ist der Schauplatz des letzten Abendmahls, des Kreuzes, der Auferstehung und der Aussendung des Heiligen Geistes. Es ist dieser besondere Ort, an dem sich das Heilsdrama abspielt. Indem sie die Hauptstadt verlassen, gehen die beiden ehemaligen Jünger Jesu „gegen den Strom“. Jesus schließt sich ihnen auf ihrem Weg an und er fragt sie, wovon sie reden – jedoch erkennen ihn diese nicht. Während seines gesamten Wirkens hatte Jesus mit Sündern zu tun. Er stand Schulter an Schulter im schlammigen Wasser des Jordans mit denen, die durch die Taufe des Johannes Vergebung suchten; immer wieder aß und trank er mit anrüchigen Typen, sehr zum Leidwesen der Selbstgerechten; und am Ende seines Lebens wurde er zwischen zwei Dieben gekreuzigt. Jesus hasste die Sünde, aber er liebte die Sünder und war stets bereit, sich in ihre Welt zu begeben und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Und das ist die erste große Lektion für eine Evangelisierung: Der erfolgreiche Evangelist steht nicht jenseits der Erfahrungen der Sünder, urteilt nicht leichtfertig über sie und betet nicht distanziert für sie; im Gegenteil, er liebt sie so sehr, dass er sich zu ihnen gesellt und sich herablässt, auf ihren Spuren zu wandeln und die Beschaffenheit ihrer Erfahrungen zu spüren. Auf die neugierigen Fragen Jesu hin erzählt einer der Reisenden namens Kleopas alle „Dinge" über Jesus von Nazareth. „Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk; aber unsere Führer töteten ihn; wir dachten, er würde der Erlöser Israels sein; heute in der Frühe wurde berichtet, dass er von den Toten auferstanden ist.“ Kleopas legt alle „Fakten" auf dem Tisch; es gibt nicht eine Sache, die er über Jesus sagt, die falsch ist. Aber seine Traurigkeit und seine Flucht aus Jerusalem zeugen davon, dass er nicht das Ganze sieht. Ich liebe die klugen und witzigen Cartoons im New York Magazine, aber gelegentlich gibt es einen Cartoon, den ich einfach nicht verstehe. Ich habe mir alle Details angesehen, ich habe die Hauptfiguren und die Gegenstände um sie herum gesehen, ich habe die Überschrift verstanden. Dennoch verstehe ich nicht, warum er lustig ist. Und dann kommt der Moment der Erleuchtung: Obwohl ich kein weiteres Detail gesehen habe, obwohl kein neues Puzzleteil aufgetaucht ist, erkenne ich das Muster, das sie auf sinnvolle Weise miteinander verbindet. Mit einem Wort, plötzlich „verstehe" ich die Karikatur. Nachdem Jesus den Bericht des Kleopas gehört hat, sagt er: „Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben.“ Und dann legt er ihnen die Heilige Schrift dar und deutet ihnen die großen biblischen Prophetien, die den „Dingen", die sie erlebt haben, einen Sinn geben. Ohne ihnen ein neues Detail über sich selbst zu offenbaren, erklärt Jesus ihnen die Zeichen, den übergreifenden Plan, die Bedeutung - und durch diesen Prozess beginnen sie, ihn zu „begreifen": Ihr Herz brennt in ihnen. Dies ist die zweite große Lektion für eine Evangelisierung. Der erfolgreiche Evangelist benützt die Heilige Schrift, um die göttlichen Vorbilder und schließlich das Vorbild, das in Jesus Fleisch geworden ist, zu enthüllen. Ohne diese klärenden Formen ist das menschliche Leben ein Sammelsurium, ein Durcheinander von Ereignissen, eine Aneinanderreihung bedeutungsloser Geschehnisse. Der erfolgreiche Evangelist ist ein Mann der Bibel, denn die Heilige Schrift ist das Mittel, durch das wir Jesus Christus „erhalten" und durch ihn unser Leben. Die beiden Jünger drängen ihn, bei ihnen zu bleiben, als sie sich der Stadt Emmaus nähern. Jesus setzt sich zu ihnen, nimmt das Brot, spricht den Segen, bricht es und gibt es ihnen, und in diesem Augenblick erkennen sie ihn. Obwohl sie durch die Deutung der Schrift zu sehen begannen, konnten sie noch nicht ganz begreifen, wer er war. Aber im eucharistischen Moment, beim Brechen des Brotes, werden ihnen die Augen geöffnet. Das letzte Mittel, mit dem wir Jesus Christus verstehen, ist nicht die Heilige Schrift, sondern die Eucharistie, denn die Eucharistie ist Christus selbst, persönlich und aktiv gegenwärtig. Die Eucharistie ist die Verkörperung des Ostergeheimnisses, sie ist die Liebe Jesu zur Welt bis zum Tod, sein Weg in die Gottverlassenheit, um die verlorensten Sünder zu retten, sein in Barmherzigkeit aufgerissenes Herz. Und deshalb kommt Jesus durch die Brille der Eucharistie am intensivsten und lebendigsten zum Vorschein. Und so sehen wir die dritte große evangelistische Lektion. Erfolgreiche Evangelisten sind Personen der Eucharistie. Sie sind in den Rhythmus der heiligen Messe eingetaucht; sie praktizieren die eucharistische Anbetung; sie führen die Evangelisierten zur Teilhabe an Leib und Blut Jesu. Sie wissen, dass es in erster Linie nicht darum geht, Sünder zu Jesus Christus zu führen, sei es durch das persönliche Zeugnis, sei es durch inspirierende Predigten oder durch das Näherbringen der Heiligen Schrift. Es geht in erster Linie darum, das gebrochene Herz Gottes durch das gebrochene Brot der Eucharistie zu sehen. Angehende Evangelisten sollten also tun, was Jesus tat. Den Sündern nachgehen, die Schrift öffnen, das Brot brechen.
Von: Bischof Robert Barron
MehrFrage: Viele meiner evangelischen Freunde feiern jeden Sonntag das Abendmahl, und sie argumentieren, dass die eucharistische Gegenwart Christi nur geistlich zu verstehen ist. Ich glaube, dass Christus in der Eucharistie gegenwärtig ist, aber gibt es eine Möglichkeit, ihnen das zu erklären? Antwort: Es ist in der Tat eine unglaubliche Behauptung zu sagen, dass bei jeder Messe ein kleines Stück Brot und ein kleiner Kelch mit Wein zum Fleisch und Blut Gottes selbst werden. Es ist nicht lediglich ein Zeichen oder ein Symbol, sondern wirklich der Leib, das Blut, die Seele und die Gottheit von Jesus. Wie können wir diesen Anspruch erheben? Wir glauben dies aus drei Gründen. Erstens hat Jesus Christus dies selbst gesagt. Im Johannesevangelium, Kapitel 6, sagt Jesus: „Amen, amen, ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm." (Johannes 6:53-56) Wann immer Jesus sagt: "Amen, amen, ich sage euch ...", ist dies ein Zeichen dafür, dass das, was er sagen will, völlig wörtlich ist. Außerdem verwendet Jesus das griechische Wort trogon, das mit "essen" übersetzt wird, aber eigentlich "kauen, nagen oder mit den Zähnen zerreißen" bedeutet. Es ist ein sehr anschauliches Verb, das nur wörtlich verwendet werden kann. Beachten Sie auch die Reaktion seiner Zuhörer: Sie liefen weg! „Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher.“ (Johannes 6:66) Und ist Jesus hinter ihnen hergerannt, um ihnen zu sagen, dass sie ihn missverstanden haben? Nein, er lässt sie einfach gehen - weil er es ernst meinte mit seiner Lehre, dass die Eucharistie wirklich sein Fleisch und Blut ist! Zweitens glauben wir es, weil die Kirche dies seit ihren Anfängen immer gelehrt hat. Ich fragte einmal einen Priester, warum im Glaubensbekenntnis, das wir jeden Sonntag sprechen, die Eucharistie nicht erwähnt wird, und er antwortete, dass dies so sei, weil niemand über die Realpräsenz debattiert habe und es daher also auch nicht nötig gewesen sei, sie offiziell zu definieren! Viele der Kirchenväter schrieben über die Eucharistie. Zum Beispiel schrieb der heilige Justinus der Märtyrer um das Jahr 150 n. Chr. diese Worte: „Denn nicht als gemeines Brot und gemeinen Trank nehmen wir sie; sondern wie Jesus Christus, unser Erlöser, als er durch Gottes Wort Fleisch wurde, Fleisch und Blut um unseres Heiles willen angenommen hat, so sind wir belehrt worden, dass die durch ein Gebet um das Wort, das von ihm ausgeht, unter Danksagung geweihte Nahrung … Fleisch und Blut jenes fleischgewordenen Jesus sei.“ (Erste Apologie, Nr. 66) Alle Kirchenväter sind sich einig: Die Eucharistie ist wirklich sein Fleisch und Blut. Schließlich wird unser Glaube durch die vielen eucharistischen Wunder in der Geschichte der Kirche gestärkt - über 150 davon offiziell dokumentierte Wunder. Das vielleicht berühmteste ereignete sich um 800 in Lanciano in Italien, wo ein Priester, der an der Gegenwart Christi zweifelte schockiert feststellte, dass die Hostie zu sichtbarem Fleisch wurde, während der Wein als Blut sichtbar wurde. Spätere wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass es sich bei der Hostie um das Herzfleisch eines männlichen Menschen handelte, Blutgruppe AB (bei jüdischen Männern sehr verbreitet). Das Herzfleisch war schwer geschlagen und gequetscht worden. Das Blut war in fünf Klumpen geronnen, die die fünf Wunden Christi symbolisieren, und auf wundersame Weise entspricht das Gewicht eines der Klumpen dem Gewicht aller fünf Klumpen zusammen! Die Wissenschaftler können nicht erklären, wie dieses Fleisch und Blut zwölfhundert Jahre überdauert haben, was an sich schon ein unerklärliches Wunder ist. Aber wie können wir erklären, wie dies geschieht? Wir machen einen Unterschied zwischen Akzidentien (das, wonach etwas aussieht, riecht oder schmeckt usw.) und Substanz (das, was etwas tatsächlich ist). Als ich ein kleines Kind war, war ich bei meiner Freundin zu Hause, und als sie das Zimmer verließ, sah ich einen Keks auf einem Teller liegen. Er sah köstlich aus, roch nach Vanille, und so nahm ich einen Bissen ... und es war Seife! Ich war so enttäuscht, aber es lehrte mich, dass meine Sinne nicht immer entschlüsseln können, was etwas wirklich ist. In der Eucharistie verwandelt sich die Substanz von Brot und Wein in die Substanz von Christi Leibes und Blutes Christi (ein Vorgang, der als Transsubstantiation bekannt ist), während die Akzidentien (Geschmack, Geruch, Aussehen) gleichbleiben. Es bedarf in der Tat des Glaubens, um zu erkennen, dass Jesus wahrhaftig gegenwärtig ist, denn wir können es weder mit unseren Sinnen wahrnehmen, noch können wir es mit unserer Logik und unserem Verstand ableiten. Aber wenn Jesus Christus Gott ist und nicht lügen kann, dann bin ich bereit zu glauben, dass er nicht ein Zeichen oder Symbol ist, sondern wirklich im Allerheiligsten Sakrament gegenwärtig ist!
Von: Pater Joseph Gill
MehrHast du jemals erlebt, wie es ist, in Anbetung zu sein? Wenn nicht, könnte Colettes schöner Bericht das ändern … Ich erinnere mich, dass ich als Kind dachte, mit Jesus im Allerheiligsten Sakrament zu sprechen, sei entweder die unglaublichste oder die verrückteste Vorstellung. Aber das war lange, bevor ich ihm begegnet bin. Jahre nach dieser ersten Begegnung habe ich nun einen Schatz an kleinen und großen Erfahrungen, die mich beim Eucharistischen Herzen Jesu halten und mich Schritt für Schritt ihm immer näher bringen ... Und die Reise ist noch nicht zu Ende. Einmal im Monat hielt die Pfarrei, in der ich damals lebte, eine Nachtvigil ab, die mit der Feier der Eucharistie begann, gefolgt von Anbetung während der ganzen Nacht, die in Stunden unterteilt war. Jede Stunde begann mit einem Gebet, einer Schriftlesung und einem Lobpreis. Ich erinnere mich, wie ich in den ersten Monaten das Gefühl hatte, Jesus ganz nahe zu sein. Diese Nächte waren vollkommen auf die Person Jesu ausgerichtet, und hier lernte ich, mit dem Allerheiligsten Sakrament zu sprechen, als ob Jesus selbst dort stehen würde. Später, bei Exerzitien für junge Erwachsene, lernte ich die stille eucharistische Anbetung kennen, die mir zunächst etwas seltsam vorkam. Es gab niemanden, der die Anbetung leitete, und auch keinen Gesang. Ich singe gerne bei der Anbetung und ich habe es immer genossen, wenn Menschen uns im Gebet leiteten. Aber der Gedanke, dass ich hier sitzen und einfach nur sein konnte, war neu für mich. Bei den Exerzitien gab es einen sehr spirituellen Jesuitenpater, der die Anbetung mit den Worten begann: „Sei still und wisse, dass ich Gott bin." Du und ich, Jesus Ich erinnere mich an ein bestimmtes Ereignis, das mir diese Stille zutiefst bewusstgemacht hat. An diesem Tag war ich in der Anbetung, meine Zeit war zu Ende und die Person, die mich ablösen sollte, war noch nicht da. Während ich wartete, hatte ich einen deutlichen Eindruck vom Herrn: „Diese Person ist nicht hier, aber du bist hier." Also beschloss ich, einfach zu atmen. Sie würde jeden Moment hier sein, dachte ich, also konzentrierte ich mich auf die Gegenwart Jesu und atmete. Ich merkte, dass mein Geist das Gebäude verließ und sich mit anderen Dingen beschäftigte, während mein Körper immer noch bei Jesus war. Alles, was in meinem Kopf vor sich ging, setzte sich plötzlich ab. Es war nur ein plötzlicher Moment, der fast vorbei war, bevor ich merkte, was geschah. Ein plötzlicher Moment der Stille und des Friedens. Alle Geräusche außerhalb der Kapelle kamen mir wie Musik vor, und ich dachte: „Meine Güte, Herr, ich danke Dir ... Ist es das, was die Anbetung bewirken soll – mich in einen Raum zu führen, in dem es nur Dich und mich gibt?" Das hinterließ den tiefen und bleibenden Eindruck bei mir, dass die Eucharistie nicht irgendetwas ist, sondern jemand. Tatsächlich ist es nicht nur jemand, es ist Jesus selbst! Unschätzbares Geschenk Ich denke, unsere Wahrnehmung seiner Gegenwart und seines Blicks spielt eine große Rolle. Der Gedanke, dass das Auge Gottes auf uns gerichtet ist, kann sehr beängstigend sein. Aber in Wirklichkeit ist es ein Blick des Mitgefühls. Ich erlebe das besonders in der Anbetung. Dort gibt es keine Verurteilung, nur Mitgefühl. Ich bin jemand, der sich sehr schnell selbst verurteilt, aber unter diesem mitfühlenden Blick der Eucharistie bin ich eingeladen, mich selbst weniger zu verurteilen, weil Gott es ebenso wenig ist. So ist die eucharistische Anbetung für mich zu einer Schule der Gegenwart geworden. Jesus ist überall zu hundert Prozent gegenwärtig, aber, wenn ich in seiner eucharistischen Gegenwart sitze, werde ich meiner und seiner Gegenwart bewusst. Dort trifft seine Gegenwart sehr bewusst auf meine. Diese Schule der Gegenwart hat mich gelehrt, wie ich auf andere zugehen kann. Wenn ich im Krankenhaus oder im Hospiz Dienst habe und jemandem begegne, der sehr krank ist, ist es das Einzige, was ich ihm bieten kann, ohne Angst bei ihm zu sein. Das lerne ich von Seiner Gegenwart bei der Anbetung. Jesus in mir hilft mir, ganz zwecklos für sie da zu sein - einfach nur bei der Person zu sein, in ihrem Raum. Das ist ein großes Geschenk für mich, denn es befreit mich dazu, den Herrn bei anderen gegenwärtig zu machen und dem Herrn zu erlauben, ihnen durch mich zu dienen. Das Geschenk des Friedens, den er gibt, kennt keine Grenzen. Gnade geschieht, wenn ich innehalte und seinen Frieden über mich kommen lasse. Ich spüre das in der eucharistischen Anbetung, wenn ich aufhöre, so beschäftigt zu sein. Ich denke, dass es in meinem Leben die Einladung ist: „Hört auf, so beschäftigt zu sein. Seid einfach da und lasst Mich den Rest machen."
Von: Colette Furlong
MehrUnzählige Male hatte ich das Gefühl, dass niemand weiß, was ich durchmache. Während ich kämpfe, habe ich mich nach jemandem gesehnt, der mich ansieht und sagt: „Ich weiß genau, wie du dich fühlst." Selbst diejenigen, die ähnlich leiden, können nicht genau verstehen, was in meinem Herzen vorgeht. In solchen Momenten scheint es oft, dass die menschliche Liebe nicht das bietet, wonach ich mich sehne. Die Menschen erfüllen nicht meine Erwartungen an das, was ich mir in der Liebe wünsche, und oft erfülle auch ich nicht die Erwartungen der anderen an Liebe. Doch in diesen Zeiten habe ich erkannt, dass alles, was ich mir wünsche, möglich ist. In der Weihnachtszeit sehen wir, wie Gott Mensch wurde, damit er all das fühlen konnte, was wir in unserer menschlichen Schwäche fühlen. Er weiß, was es bedeutet, wie wir zu leiden. Das soll uns daran erinnern, dass es jemanden gibt, der unseren Schmerz versteht; jemanden, der mit uns leidet. Die Tatsache, dass Gott sich entschlossen hat, für mich Mensch zu werden, zeigt das Ausmaß seiner Liebe. Die Liebe und das Verständnis, das ich von den Menschen ersehne, zeigt sich in der Entscheidung Gottes, sich für mich zu opfern und Mensch zu werden. Es gibt keine größere Liebesgeschichte, die je geschrieben wurde, als dass unser Gott ein winziges, abhängiges Baby wurde, nur für uns!
Von: Sarah Barry
MehrMan sagt, dass sich Perlen um ein unerwünschtes fremdes Objekt herum bilden, das in die starke Schutzschale eindringt. Sobald ein Fremdkörper in die Auster eingedrungen ist, sondert sie Schichten der gleichen leuchtenden Substanz ab, die auch für den innersten Teil ihrer eigenen Schale verwendet wird. Dies geschieht in konzentrischen Schichten, bis sich schließlich eine glänzende runde Perle bildet. Austern sind kein schöner Anblick, und die Herstellung einer Perle ist nicht der eigentliche Zweck einer Auster. Doch im Zuge des Selbstschutzes und des Überlebens baut sich die Auster um einen unerwarteten Eindringling herum auf und bringt etwas Schönes hervor. Kann mir die Auster, wenn inmitten meines reibungslosen Lebens unerwünschte Eindringlinge in mein Herz und meine Seele drängen und mich von innen aufzufressen drohen, etwas sagen? Wenn Misserfolge, unüberwindliche Hindernisse und irgendeine Last zufällig oder freiwillig an mir hängen bleiben, kann ich dann eine dünne Schicht meines innersten Wesens um sie herum absondern? Ich habe festgestellt, dass, wenn ich mich genug bemühe, mich auf den Geber der ewigen Liebe zu konzentrieren, mein innerstes Wesen langsam mit seinem Wesen erfüllt wird. Wenn ich endlose Stunden lang die Eucharistie mit purer Dankbarkeit betrachte, wenn ich die Hostie mit größter Sehnsucht in meine Seele aufnehme, wenn ich mich zu Seinen Füßen setze und Ihm vertrauensvoll zuhöre, dann wird diese sich selbst schenkende Liebe langsam meine Seele erfüllen. Von da an wird diese Liebe in mir jede kleine Unruhe, die eindringt und meinen Frieden zu stören droht, Schicht für Schicht überdecken. Mit der Zeit werden kostbare Perlen von heiligem Glanz von der Hand des Experten hervorgeholt und viele Leben damit verschönern.
Von: Maria Teres Sebastian
MehrPrüfungen im Leben können anstrengend sein. Aber das Leben bietet uns Zeichen, die uns helfen zu kämpfen … und zu überleben. Im Laufe der Jahre als geistliche Begleiterin haben mir viele Menschen ihre Probleme erzählt. Eine Sache, die sich dabei wiederholte, war das Gefühl dieser Menschen, dass sie sich von Gott in Stich gelassen fühlen oder, dass Gott fern und unnahbar sei, wenn Sie durch schwere Zeiten gehen. „Was mache ich falsch? Warum lässt mich Gott das durchmachen? Wo ist Er in all dem?" Oft denken Menschen, dass ihr Leben problemlos sein wird, sobald sie sich ernsthaft bekehrt haben und Jesus nahegekommen sind. Doch das hat Gott nie versprochen. In der Tat sind Gottes Worte in dieser Hinsicht sehr eindeutig. Dornen und Disteln In Jesus Sirach 2:1 heißt es: „Mein Sohn, wenn du dem Herrn dienen willst, dann mach dich auf Prüfung gefasst." (Das ganze Kapitel ist übrigens sehr lesenswert!) Auch versuchten die Apostel, neue Christen auf diese Wahrheit vorzubereiten, als sie das Evangelium verbreiteten. In Apostelgeschichte 14:22 lesen wir: „Sie sprachen den Jüngern Mut zu und ermahnten sie, treu am Glauben fest zu halten; sie sagten: Durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen.“ Wenn wir in unserer Beziehung zu Gott wachsen und auf seine Worte hören, werden wir mit ernsthaften Herausforderungen und Schwierigkeiten konfrontiert. Wir werden Entscheidungen treffen und Standpunkte einnehmen müssen, die uns unpopulär machen. Die Menschen werden uns missverstehen. Und nicht jeder wird uns mögen. Wenn ihr wollt, dass euch alle mögen, dann vergesst den Versuch, Jesus zu folgen. Warum? Weil das Leben nach dem Evangelium, wie Jesus es uns gepredigt hat, gegen unsere Kultur gerichtet ist. Jesus selbst warnt uns davor: „Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.“ (Johannes 15:18-19) Also müssen wir in diesem Leben durch viele Prüfungen und Nöte gehen. Wie ich den Menschen in der Seelsorge sage, lässt Gott uns in diesen schwierigen Zeiten nie allein. Er möchte uns ermutigen und helfen, damit wir ausharren und gestärkt durch die Stürme des Lebens gehen und noch mehr von seiner tiefen und beständigen Liebe erfahren. Wir können Gott vertrauen! Die Zeichen lesen Denken Sie an das Beispiel des Propheten Elia im Alten Testament. Er stellte sich gegen die Menge und bezog klar Stellung gegen die Vergötterung, als er den falschen Propheten von Baal entgegentrat (1. Könige, 18 und 19). Nach der dramatischen und äußerst erfolgreichen Konfrontation war Königin Isebel wütend und entschlossen, Elia zu töten. Elia fürchtete um sein Leben und floh eilig in die Wüste. Dort brach er unter einem Baum zusammen: erschöpft, deprimiert und bereit zu sterben. Da schickte Gott einen Engel, der ihm Essen und Wasser brachte. Der Engel sagte: "Steh auf und iss, denn die Reise ist zu weit für dich." Gott weiß genau, was wir brauchen. Er wusste, dass Elia nach dem stressigen Ereignis schlafen, essen und sich erholen musste. Der Herr weiß, was du brauchst. Gott will unsere Bedürfnisse stillen und uns ermutigen. Wir müssen jedoch darauf achten, wie er das tut. Ich glaube, wir übersehen oft seine Versuche, mit uns zu kommunizieren. Der Herr sprach zu Elia nicht durch den Wind, das Erdbeben oder das Feuer. Doch im "Klang der Stille" begegnete Elia Gott. Überall Lilien Vor einigen Jahren durchlebte ich eine schwere Zeit. Das Leben fühlte sich sehr schwer und mühsam an. Eines Samstags ging ein Freund von mir reiten und fand in der Wüste eine weiße lilienähnliche Blume, die er mitbrachte und mir schenkte. Am nächsten Tag ging ich in El Paso die Straße entlang und sah eine künstliche weiße Lilie auf dem Boden liegen. Ich hob sie auf und nahm sie mit nach Hause. Am nächsten Tag entdeckte ich eine weitere weiße lilienartige Blume, die in der Nähe eines Bürgersteigs wuchs. Drei weiße Lilien in drei Tagen. Ich wusste, dass dies eine Botschaft des Herrn war, aber ich wusste nicht genau, was er mir damit sagen wollte. Als ich darüber nachdachte, kam mir plötzlich eine Erinnerung in den Sinn. Vor vielen Jahren, als ich als neue Missionarin in unserer Gemeinde anfing, feierten wir eine Messe in unserem Jugendzentrum. Nach der Kommunion betete ich mit geschlossenen Augen. Jemand tippte mir auf die Schulter. Ich schreckte aus meinem Gebet auf, schaute auf und sah den Priester vor mir stehen. Er sagte zu mir: „Der Herr möchte, dass du weißt, dass du in seinen Augen eine Lilie bist". Und dann ging der Priester zurück zum Altar und setzte sich wieder hin. Ich kannte diesen Priester noch nicht gut, und er hat mir nie wieder so eine Botschaft gebracht. Aber ich bewahrte sie in meinem Herzen als besonderes Wort des Herrn an mich auf, das mir Mut machen sollte. Jetzt, so viele Jahre später, kam mir diese Erinnerung wieder in den Sinn, und jetzt verstand ich die Lilien. Der Herr wollte mich in der schweren Zeit ermutigen. Er wollte mich daran erinnern, dass ich seine Lilie bin und dass er mich sehr liebt. Das erfüllte mein Herz mit so viel Frieden und Gewissheit, dass ich nicht allein durch die Stürme gehen würde. Gott würde mich treu hindurch begleiten. Aufmerksam sein Gott kennt dich beim Namen. Du bist sein geliebtes Kind. Er sieht dich und weiß alles, was du durchmachst. Er möchte dir seine Liebe mitteilen, aber die Zeichen kommen leise und sanft. Wir können sie übersehen, wenn wir nicht aufmerksam sind. Auch ich hätte die Botschaft der Liebe mit den Lilien übersehen können. Ich hätte denken können, dass sie nur Zufall waren. Aber ich wusste, dass es mehr als ein Zufall war, und ich wollte die Botschaft erfahren. Gott offenbarte sie mir, als ich in meinem Herzen darüber nachdachte, was sie bedeuten könnte. Und als ich sie verstand, gab sie mir Trost und Kraft zum Durchhalten. Deshalb ermutige ich dich: Halte durch in deinen Anfechtungen. Gib nicht auf! Und halte Ausschau nach den kleinen Zeichen der Liebe und Ermutigung Gottes auf deinem Weg. Ich garantiere dir, dass sie da sind. Wir müssen nur unsere Augen und Ohren öffnen und aufmerksam sein.
Von: Ellen Hogarty
MehrScheinen deine Kämpfe endlos zu sein? Was tust du, wenn Verzweiflung dein Herz ergreift? Ich saß in einem übergroßen Stuhl, rang die Hände und wartete darauf, dass der Psychologe den Raum betrat. Ich wollte aufstehen und weglaufen. Der Psychologe begrüßte mich, stellte ein paar grundlegende Fragen, und dann begann die Beratung. Er hielt ein Tablet und einen Stift in der Hand. Jedes Mal, wenn ich etwas sagte oder eine Handbewegung machte, machte er sich Notizen. Nach kurzer Zeit wusste ich aus tiefstem Herzen, dass er feststellen würde, dass mir nicht mehr zu helfen war. Die Sitzung endete mit dem Vorschlag, ich solle Beruhigungsmittel nehmen, um mit dem Chaos in meinem Leben fertig zu werden. Ich sagte ihm, ich würde darüber nachdenken, aber instinktiv wusste ich, dass das keine Lösung war. Verzweifelt und einsam An der Rezeption, wo ich einen weiteren Termin vereinbaren wollte, erzählte ich der Sprechstundenhilfe von meinem chaotischen Leben. Sie hatte ein offenes Ohr für mich und fragte, ob ich jemals daran gedacht hätte, zu einem Treffen der Anonymen Alkoholiker (AA) zu gehen. Sie erklärte mir, dass AA für Familienmitglieder sei, deren Leben durch die Alkoholkrankheit von jemandem beeinträchtigt wird. Sie gab mir einen Namen und eine Telefonnummer und sagte mir, dass diese AA-Dame mich zu einem Treffen bringen würde. Mit Tränen in den Augen starrte ich im Auto auf den Namen und die Telefonnummer. Da der Psychologe mir nicht helfen konnte und mein Leben ein einziges Chaos war, wollte ich unbedingt etwas versuchen. Aber der Psychologe war bereits zu dem Schluss gekommen, dass mir nichts mehr helfen konnte außer Tabletten. Also rief ich die AA-Dame an. Das war der Moment, in dem Gott in das Chaos meines Lebens eintrat und meine Reise der Genesung begann. Ich würde gerne sagen, dass es nach dem Beginn der Genesung im Zwölf-Schritte-Programm der Anonymen Alkoholiker glatt lief, aber es gab steile Hänge und dunkle, einsame Täler zu überwinden - wenn auch immer mit einem Hoffnungsschimmer. Ich besuchte treu zwei AA-Meetings pro Woche. Das Zwölf-Schritte-Programm der Anonymen Alkoholiker wurde zu meinem Rettungsseil. Ich öffnete mich den anderen Mitgliedern. Nach und nach kam ein Sonnenstrahl in mein Leben. Ich begann wieder zu beten und auf Gott zu vertrauen. Nach zwei Jahren mit AA-Treffen wusste ich, dass ich zusätzliche professionelle Hilfe brauchte. Ein freundlicher AA-Freund ermutigte mich, an einem 30-tägigen stationären Behandlungsprogramm teilzunehmen. Loslassen Da ich wütend auf den Alkohol war, wollte ich nicht in der Nähe der „Trinker“ in diesem Behandlungsprogramm sein. Während des Intensivprogramms war ich tatsächlich von vielen Alkoholikern und Drogenabhängigen umgeben. Es schien, als wüsste Gott, was ich zur Heilung brauchte: Mein Herz wurde weicher, als ich den persönlichen Schmerz meiner Mitsüchtigen und den tiefen Schmerz, den sie ihren Familien zugefügt hatten, sah. In dieser Zeit der Hingabe wurde ich auch mit meiner eigenen Alkoholsucht konfrontiert. Ich lernte, dass ich trank, um meinen Schmerz zu überdecken. Ich erkannte, dass auch ich Alkohol missbraucht hatte und dass es das Beste wäre, wenn ich ganz auf das Trinken verzichten würde. In diesem Monat ließ ich meine Wut auf meinen Mann los und legte ihn in Gottes Hände. Nachdem ich das getan hatte, konnte ich ihm vergeben. Nach meinem 30-Tage-Programm begab sich mein Mann durch Gottes Gnade in ein Behandlungsprogramm. Das Leben wurde besser für mich, meinen Mann und unsere beiden Teenager-Jungs. Wir kehrten zur katholischen Kirche zurück, und auch unsere Ehe wurde von Tag zu Tag besser. Herzzerreißender Schmerz Doch dann versetzte uns das Leben einen unvorstellbaren Schlag, der unsere Herzen in Millionen Stücke zerschmetterte. Unser 17-jähriger Sohn und sein Freund kamen bei einem verheerenden Autounfall ums Leben. Der Unfall wurde durch überhöhte Geschwindigkeit und Alkoholkonsum verursacht. Wir standen wochenlang unter Schock. Unser Sohn wurde uns gewaltsam entrissen, und unsere vierköpfige Familie war plötzlich auf drei Personen geschrumpft. Mein Mann und ich und unser 15-jähriger Sohn klammerten uns aneinander, an unsere Freunde und an unseren Glauben. Einen Tag nach dem anderen zu überstehen war mehr, als ich schaffen konnte; ich musste jede Minute, jede Stunde überstehen. Ich dachte, der Schmerz würde uns nie verlassen. Durch Gottes Gnade nahmen wir eine längere Beratungsphase in Anspruch. Die freundliche und fürsorgliche Beraterin wusste, dass jedes Familienmitglied den Tod eines geliebten Menschen auf seine eigene Weise und in seiner eigenen Zeit verarbeitet, und arbeitete mit jedem von uns individuell an der Verarbeitung unserer Trauer. Noch Monate nach dem Tod meines Sohnes war ich von Wut und Zorn zerfressen. Es war beängstigend für mich zu erkennen, dass meine Gefühle so sehr außer Kontrolle geraten waren. Ich war nicht wütend auf Gott, weil er mir meinen Sohn genommen hatte, sondern auf meinen Sohn wegen seiner unverantwortlichen Entscheidung in der Nacht, in der er starb. Er hatte sich entschieden, Alkohol zu trinken und als Beifahrer in einem Auto zu sitzen, das von jemandem gefahren wurde, der ebenfalls getrunken hatte. Ich wurde wütend auf Alkohol in jeglicher Form. Eines Tages entdeckte ich in unserem örtlichen Supermarkt eine Bierauslage am Ende eines Ganges. Jedes Mal, wenn ich an der Auslage vorbeikam, spürte ich meine Wut. Ich wollte die Auslage zerstören, bis nichts mehr von ihr übrig war. Ich stürzte aus dem Laden, bevor meine Verärgerung in unkontrollierbare Wut umschlug. Ich erzählte die Geschichte unserem Familienbetreuer. Er bot mir an, mit mir zum Schießstand zu gehen, wo ich mit seinem Gewehr so viele leere Bierdosen zielen, schießen und zerstören konnte, wie ich brauchte, um die starke Wut, die mich beherrschte, langsam abzubauen. Liebe, die heilt Aber Gott in seiner unendlichen Weisheit hatte andere, sanftere Pläne für mich. Ich nahm mir eine Woche Urlaub von der Arbeit und nahm an Exerzitien teil. Am zweiten Tag der Exerzitien gab es ein Gebet um innere Heilung, bei der ich mir Jesus, meinen Sohn und mich in einem wunderschönen Garten vorstellte, umgeben von farbenfrohen Blumen, sattgrünem Gras und prächtigen Bäumen, in denen leise blaue Vögel zwitscherten. Es war friedlich und heiter. Ich war überglücklich, in der Gegenwart Jesu zu sein und meinen geliebten Sohn umarmen zu können. Jesus, mein Sohn und ich schlenderten gemächlich Hand in Hand, und ich spürte schweigend, wie eine unermessliche Liebe zwischen uns floss. Nach dem Gebet fühlte ich einen tiefen Frieden. Erst als ich von den Exerzitien nach Hause kam, merkte ich, dass mein Ärger und meine Wut verflogen waren. Jesus hatte mich von meiner unbändigen Wut geheilt und sie durch eine Ausgießung seiner Gnade ersetzt. Anstelle von Wut empfand ich nur noch Liebe für meinen kostbaren Sohn. Ich war dankbar für die Liebe, die Freude und das Glück, das mein Sohn mir in seinem viel zu kurzen Leben geschenkt hatte. Meine schwere Last wurde immer leichter. Wenn eine Familie von einem tragischen Tod heimgesucht wird, kann jedes Mitglied von der Trauer überwältigt werden. Die Verarbeitung des Verlustes ist eine Herausforderung und verlangt von uns, durch dunkle Täler zu gehen. Aber Gottes Liebe und seine erstaunliche Gnade können Sonnenstrahlen und Hoffnung in unser Leben zurückbringen. Trauer, durchtränkt von Gottes Liebe, verändert uns von innen heraus und verwandelt uns Stück für Stück in Menschen der Liebe und des Mitgefühls. Unerschütterliche Hoffnung In den vielen Jahren, in denen ich mit den Auswirkungen der Sucht und dem damit verbundenen Wahnsinn zu kämpfen hatte und in denen ich den Tod meines Sohnes betrauerte, habe ich mich an Jesus Christus, meinen Felsen und meine Erlösung, geklammert. Unsere Ehe hat nach dem Tod unseres Sohnes sehr gelitten. Aber durch die Gnade Gottes und unsere Bereitschaft, Hilfe zu suchen, können wir uns, einen Tag nach dem anderen, weiter lieben und akzeptieren. Es erfordert tägliche Hingabe, Vertrauen, Akzeptanz, Gebet und das Festhalten an der Hoffnung, die wir in Jesus Christus, unserem Retter und Herrn, haben. Jeder von uns hat eine Geschichte zu erzählen. Oft ist es eine Geschichte von Herzensschmerz, Herausforderung und Trauer, mit einer Mischung aus Freude und Hoffnung. Wir alle sind auf der Suche nach Gott, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Wie der heilige Augustinus sagte: „Du hast uns für dich geschaffen, Herr, und unser Herz ist unruhig, bis es in dir ruht.“ Auf unserer Suche nach Gott sind viele von uns Umwege gegangen, die zu dunklen und einsamen Orten geführt haben. Einige von uns haben die Umwege vermieden und eine tiefere Beziehung zu Jesus gesucht. Aber egal, was du gerade in deinem Leben durchmachst, es gibt Hoffnung und Heilung. In jedem Augenblick sucht Gott uns. Alles, was wir tun müssen, ist, unsere Hand auszustrecken und uns von ihm führen zu lassen. „Wenn du durchs Wasser schreitest, bin ich bei dir, wenn durch Ströme, dann reißen sie dich nicht fort. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt, keine Flamme wird dich verbrennen. Denn ich, der Herr, bin dein Gott, ich, der Heilige Israels, bin dein Retter.“ (Jesaja 43,2-3)
Von: Connie Beckman
MehrWenn Gott uns beruft, gibt er uns auch die Kraft, alle Hindernisse zu überwinden, die sich uns in den Weg stellen. Lesen Sie die erstaunliche Geschichte, wie Pater Petrus sich an Gott klammerte, als er von den Stürmen des Lebens angegriffen wurde. Im April 1975 änderte sich das Leben der im Süden lebenden Vietnamesen für immer, als die Kommunisten die Macht im Land übernahmen. Mehr als eine Million südvietnamesischer Soldaten waren gefangen genommen und in Konzentrationslagern im ganzen Land inhaftiert worden, während Hunderttausende von Geistlichen, Seminaristen, Nonnen, Mönchen und Brüdern in Gefängnissen und Umerziehungszentren festgehalten wurden, um sie einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Etwa 60 Prozent von ihnen starben in den Lagern, wo sie nie Besuch von ihren Familien oder Freunden empfangen durften. Sie lebten, als hätte man sie vergessen. Eine vom Krieg zerrissene Nation Ich wurde in den 1960er Jahren während des Krieges, kurz nach der Ankunft der Amerikaner in meinem Land, geboren. Ich bin während des Kampfes zwischen dem Norden und dem Süden aufgewachsen, so dass er den Hintergrund meiner Kindheit bildete. Als der Krieg zu Ende war, hatte ich die Sekundarschule fast abgeschlossen. Ich verstand nicht viel von dem, worum es ging, aber ich war sehr traurig, als ich sah, wie viele Menschen um alle ihre Lieben trauerten, die getötet oder gefangen genommen worden waren. Als die Kommunisten unser Land übernahmen, wurde alles auf den Kopf gestellt. Wir lebten in Angst und wurden ständig wegen unseres Glaubens verfolgt. Es gab praktisch überhaupt keine Freiheit mehr. Wir wussten nicht, was morgen mit uns geschehen würde. Unser Schicksal lag ganz in den Händen der kommunistischen Parteimitglieder. Dem Ruf Gottes folgen Unter diesen ungünstigen Umständen spürte ich den Ruf Gottes. Zunächst wehrte ich mich heftig dagegen, weil ich wusste, dass es für mich unmöglich war, diesem Ruf zu folgen. Erstens gab es kein Priesterseminar, in dem ich für das Priestertum studieren konnte. Zweitens wäre es nicht nur für mich gefährlich gewesen, sondern auch meine Familie wäre bestraft worden, wenn die Regierung davon erfahren hätte. Und schließlich fühlte ich mich nicht würdig, ein Jünger Jesu zu werden. Aber Gott hat seinen eigenen Weg, seinen Plan zu verwirklichen, und so trat ich 1979 in das (Untergrund-) Seminar ein. Sechzehn Monate später fand die örtliche Polizei heraus, dass ich Priester werden wollte, und so wurde ich verhaftet und zur Armee eingezogen. Ich hoffte, nach vier Jahren entlassen zu werden, um zu meiner Familie und meinem Studium zurückzukehren, aber während meiner Ausbildung warnte mich ein Freund, dass wir zum Kampf nach Kampuchea geschickt würden. Ich wusste, dass 80 Prozent der Soldaten, die in den Kampf nach Kampuchea zogen, nicht zurückkehrten. Ich war so entsetzt über diese Aussicht, dass ich trotz der gefährlichen Risiken plante zu desertieren. Obwohl mir die Flucht gelang, war ich immer noch in Gefahr. Ich konnte meine Familie nicht gefährden, indem ich nach Hause zurückkehrte, also war ich ständig unterwegs, in ständiger Angst, jemand könnte mich sehen und der Polizei melden. Auf der Flucht vor dem Leben Nach einem Jahr dieses täglichen Terrors, dessen Ende nicht abzusehen war, sagte mir meine Familie, dass ich zur Sicherheit aller versuchen müsse, aus Vietnam zu fliehen. Nach Mitternacht, in einer dunklen Nacht, folgte ich einer geheimen Anweisung und schlich mich zu einem kleinen hölzernen Fischerboot, in dem sich fünfzig Menschen versammelt hatten, um sich an Bord zu zwängen und den kommunistischen Patrouillen zu entkommen. Von kleinen Kindern bis hin zu älteren Menschen hielten wir den Atem an und hielten uns gegenseitig an den Händen, bis wir sicher auf dem offenen Meer waren. Aber unsere Schwierigkeiten hatten damit gerade erst begonnen. Wir hatten nur eine vage Vorstellung davon, wo wir hinwollten, und wussten auch nicht, wie wir dahin gelangen konnten. Unsere Flucht war voller Entbehrungen und Gefahren. Wir verbrachten vier Tage bei furchtbarem Wetter, hin und her geworfen in einer rauen See. Irgendwann hatten wir alle Hoffnung aufgegeben. Wir bezweifelten, dass wir den nächsten Sturm überstehen würden, und glaubten, dass wir nie an unserem Ziel ankommen würden, da wir der See ausgeliefert waren, die uns nirgendwohin zu treiben schien, und wir nicht wussten, wo wir waren. Alles, was wir tun konnten, war, unser Leben der Vorsehung Gottes anzuvertrauen. Die ganze Zeit über hatte er uns unter seinem Schutz. Wir konnten unser Glück kaum fassen, als wir schließlich auf einer kleinen Insel in Malaysia Zuflucht fanden, wo ich acht Monate in einem Flüchtlingslager verbrachte, bevor ich in Australien aufgenommen wurde. Starkes Auftreten Nachdem ich solche Schrecken ertragen hatte, entdeckte ich schließlich, dass "nach dem Regen die Sonne kommt". Wir haben ein traditionelles Sprichwort: "Ein Fluss wird eine Ebbe haben." Jeder muss im Leben einige düstere Tage haben, die im Kontrast zu den Tagen der Freude und Zufriedenheit stehen. Vielleicht ist das eine Regel des menschlichen Lebens. Niemand kann von Geburt an frei von allen Sorgen sein. Manche Sorgen sind körperlich, manche sind seelisch und manche geistig. Unsere Sorgen unterscheiden sich voneinander, aber fast jeder wird eine Kostprobe davon bekommen haben. Die Sorgen selbst können einen Menschen jedoch nicht umbringen. Nur der fehlende Wille, sich weiterhin dem Willen Gottes hinzugeben, kann jemanden so sehr entmutigen, dass er Zuflucht in illusorischen Freuden sucht oder in einem vergeblichen Versuch, dem Kummer zu entkommen, den Selbstmord wählt. Ich habe das Glück, dass ich als Katholik gelernt habe, Gott mein Leben ganz anzuvertrauen. Ich glaube, dass er mir beisteht, wenn ich in Schwierigkeiten bin, vor allem, wenn es so scheint, dass ich am Ende und von Feinden umzingelt bin. Ich habe aus Erfahrung gelernt, Schutz bei Gott zu suchen, dem Schild und der Festung meines Lebens. Nichts kann mir etwas anhaben, wenn er an meiner Seite ist (Ps 22). Neues Leben im neuen Land Als ich in Australien ankam, stürzte ich mich ins Englischstudium, um der Sehnsucht meines Herzens nach dem Priestertum nachgehen zu können. Am Anfang war es nicht leicht für mich, in einer so völlig anderen Kultur zu leben. Oft konnte ich nicht die richtigen Worte finden, um meine Gedanken auszudrücken, ohne missverstanden zu werden. Manchmal hatte ich das Gefühl, aus Frustration laut schreien zu müssen. Ohne Familie, Freunde oder Geld war es schwierig, ein neues Leben zu beginnen. Ich fühlte mich einsam und isoliert, mit wenig Unterstützung von irgendjemandem, außer Gott. Doch er hat mich immer begleitet und mir Kraft und Mut gegeben, trotz aller Hindernisse durchzuhalten. Sein Licht hat mich durch die Dunkelheit geführt, auch wenn ich seine Gegenwart nicht erkannt habe. Alles, was ich erreicht habe, verdanke ich seiner Gnade, und ich werde nie aufhören, ihm dafür zu danken, dass er mich berufen hat, ihm zu folgen.
Von: Pater Peter Hung Tran
MehrHaben Sie schon einmal jemandem mit unendlichem Staunen in die Augen geschaut und gehofft, dass der Moment nie vergehen wird? „Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles“ (1. Thessalonicher 5:16-18). Die wichtigste Frage, die sich die Menschen stellen, lautet: „Was ist der Sinn des menschlichen Lebens?“ Auch auf die Gefahr hin, die Realität zu sehr zu vereinfachen, möchte ich sagen: „In diesem Leben geht es darum, beten zu lernen.“ Wir sind von Gott gekommen, und unsere Bestimmung ist es, zu Gott zurückzukehren, und wenn wir anfangen zu beten, beginnen wir, uns auf den Weg zu ihm zu machen. Der heilige Paulus fordert uns auf, noch weiter zu gehen, nämlich „ohne Unterlass“ zu beten. Aber wie geht das? Wie können wir ohne Unterlass beten? Wir wissen, was es bedeutet, vor der Messe zu beten, vor den Mahlzeiten zu beten oder vor dem Einschlafen zu beten; aber wie betet man ohne Unterlass? Der große spirituelle Klassiker Der Weg eines Pilgers, der von einem unbekannten russischen Bauern im 19. Jahrhundert verfasst wurde, befasst sich genau mit dieser Frage. Im Mittelpunkt dieses Werkes steht das Jesusgebet: „Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, hab‘ Erbarmen mit mir Sünder.“. Im östlichen Ritus wird dieses Gebet wiederholt mit einem Gebetsseil gebetet, das einem Rosenkranz ähnelt, aber 100 oder 200 Knoten hat, manche haben auch 300 Knoten. Brennende Kerze Natürlich kann man dieses Gebet nicht ständig sprechen, z. B., wenn man mit jemandem spricht, in einer Sitzung sitzt oder an einem Projekt arbeitet. Wie also soll das gehen? Der Zweck hinter dieser ständigen Wiederholung ist es, eine Gewohnheit in der Seele – eine Disposition – zu schaffen. Lassen Sie es mich mit jemandem vergleichen, der eine musikalische Veranlagung hat. Diejenigen, die musikalisch begabt sind, haben fast immer ein Lied im Hinterkopf, vielleicht ein Lied, das sie im Radio gehört haben, oder ein Lied, an dem sie gerade arbeiten, wenn sie Musiker sind. Das Lied ist dabei nicht im Vordergrund, sondern im Hintergrund. In ähnlicher Weise bedeutet unablässig zu beten, dass man ständig im Hinterkopf betet. Durch die ständige Wiederholung dieses Gebets hat sich eine Neigung zum Gebet entwickelt: „Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, hab‘ Erbarmen mit mir Sünder.“ Das Gleiche kann aber auch bei denjenigen geschehen, die sehr oft den Rosenkranz beten: „Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir; du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes.“ Irgendwann sind die eigentlichen Worte nicht mehr nötig, denn die Bedeutung, die die Worte ausdrücken, ist zu einer Gewohnheit geworden, die sich im Unterbewusstsein eingeprägt hat, und so ist der Verstand zwar mit irgendeiner Sache beschäftigt, z. B. mit dem Bezahlen einer Telefonrechnung, mit einem Einkaufen oder einem wichtigen Telefonat, aber die Seele betet im Hintergrund, ohne Worte, wie eine Kerze, die ständig brennt. Das ist der Moment, in dem wir begonnen haben, ohne Unterlass zu beten. Wir beginnen mit Worten, aber schließlich gehen wir über Worte hinaus. Das Gebet des Wunders Es gibt verschiedene Arten des Gebets: das Bittgebet, die Fürbitte, das Dankgebet, der Lobpreis oder die Anbetung. Die höchste Art des Gebets, zu der jeder von uns aufgerufen ist, ist das Gebet der Anbetung. Mit den Worten von Pater Gerald Vann ist es ein Gebet des Staunens: „der stille, wortlose Blick der Anbetung, der dem Liebenden eigen ist. Du sprichst nicht, bist nicht beschäftigt, nicht besorgt oder aufgeregt; du bittest um nichts: du bist still, du bist einfach nur da, und in deinem Herzen sind Liebe und Staunen.“ Dieses Gebet ist viel schwieriger, als wir vielleicht glauben. Es geht darum, sich in die Gegenwart Gottes zu begeben, in die Stille, und unsere ganze Aufmerksamkeit auf Gott zu richten. Das ist schwer, denn bald werden wir von allen möglichen Gedanken abgelenkt, und unsere Aufmerksamkeit wird in die eine oder andere Richtung gelenkt, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Wenn wir uns dessen jedoch bewusst werden, müssen wir unsere Aufmerksamkeit einfach wieder auf Gott richten und in seiner Gegenwart verweilen. Aber schon eine Minute später wird der Verstand dann wieder weggezogen und abgelenkt durch Gedanken. Deshalb sind kurze Gebete so wichtig und hilfreich, wie das Jesusgebet oder ein kurzer Satz aus den Psalmen, wie „Gott, komm mir zu Hilfe, Herr, eile mir zu helfen“ (Psalm 70:2) oder „In deine Hand lege ich voll Vertrauen meinen Geist“ (Psalm 31,6). Diese kurzen Sätze, die wir immer wieder beten, helfen uns, zu dieser inneren Wohnung zurückzukehren. Mit ständiger Übung ist man schließlich in der Lage, lange Zeit ohne Ablenkung innerlich in der Stille, in der Gegenwart Gottes, zu verweilen. Dies ist auch eine Art von Gebet, das dem Unterbewusstsein enorme Heilung bringt. Viele der Gedanken, die während dieser Zeit an die Oberfläche kommen, sind oft ungeheilte Erinnerungen, die im Unterbewusstsein gespeichert waren, und wenn man lernt, sie hinter sich zu lassen, bringt das tiefe Heilung und Frieden; denn ein Großteil unseres täglichen Lebens wird von diesen ungeheilten Erinnerungen im Unterbewusstsein bestimmt, weshalb es im Innenleben der Gläubigen in der Regel viel Aufruhr gibt. Ein friedlicher Weggang Es gibt zwei Arten von Menschen auf dieser Welt: diejenigen, die glauben, dass dieses Leben eine Vorbereitung auf das ewige Leben ist, und diejenigen, die glauben, dass dieses Leben alles ist, was es gibt, und dass alles, was wir tun, nur eine Vorbereitung auf das Leben in dieser Welt ist. Ich habe in den letzten Monaten viele Menschen im Krankenhaus gesehen: Menschen, die ihre Mobilität verloren haben, die monatelang in einem Krankenhausbett liegen mussten, von denen viele nach langer Zeit gestorben sind. Für diejenigen, die kein inneres Leben haben und die nicht ihr ganzes Leben lang die Gewohnheit des Gebets gepflegt haben, sind diese letzten Jahre und Monate oft sehr schmerzhaft und sehr unangenehm, weshalb Sterbehilfe immer beliebter wird. Aber für diejenigen, die ein reiches Innenleben haben, die die Zeit in ihrem Leben genutzt haben, um sich auf das ewige Leben vorzubereiten, indem sie gelernt haben, ohne Unterlass zu beten, sind ihre letzten Monate oder Jahre, vielleicht in einem Krankenhausbett, nicht unerträglich. Es ist oft eine Freude, diese Menschen zu besuchen, denn in ihnen herrscht ein tiefer Friede, und sie sind dankbar. Und das Wunderbare an ihnen ist, dass sie nicht um Sterbehilfe bitten. Anstatt ihren letzten Akt zu einem Akt der Rebellion und des Mordes zu machen, wird ihr Tod zu ihrem letzten Gebet, einer letzten Opfergabe, einem Opfer des Lobes und der Danksagung für alles, was sie im Laufe ihres Lebens erhalten haben.
Von: Diakon Doug McManaman
MehrFrage - Ich spüre die Gegenwart Gottes nicht, wenn ich bete. Mache ich irgendwelche Fortschritte im geistlichen Leben, wenn ich mich ihm nicht nahe fühle? Antwort - Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Gottes Gegenwart in Ihrem Gebetsleben zu spüren, sind Sie in guter Gesellschaft! Die meisten der großen Heiligen haben eine Zeit der Trockenheit durchgemacht. Mutter Teresa, zum Beispiel, hat 35 Jahre lang seine Gegenwart nicht gespürt. Als der Heilige Johannes vom Kreuz jahrelang jeden Tag in seinem Tagebuch festhielt, welche geistlichen Einsichten oder Eingebungen er im Gebet erhielt, schrieb er ein Wort: „Nada" („Nichts"). Die Heilige Therese von Lisieux schrieb dies über ihre Dunkelheit: „Meine Freude besteht darin, dass ich hier auf Erden aller Freude beraubt bin. Jesus führt mich nicht offen; ich sehe und höre ihn nicht." Der Heilige Ignatius von Loyola nannte diese Erfahrung „Trostlosigkeit" - wenn wir das Gefühl haben, dass Gott weit weg ist, wenn sich unsere Gebete hohl anfühlen und an der Decke abprallen. Wir empfinden keine Freude am geistlichen Leben, und jede geistliche Aktivität fühlt sich an wie eine lästige Pflicht und ein mühsames Bergaufgehen. Das ist ein häufiges Gefühl im geistlichen Leben. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Trostlosigkeit nicht mit Depression gleichzusetzen ist. Depression ist eine psychische Krankheit, die sich auf alle Bereiche des Lebens auswirkt. Die Verzweiflung wirkt sich besonders auf das geistliche Leben aus - eine Person, die eine Verzweiflung durchmacht, genießt ihr Leben im Großen und Ganzen (Und die Dinge könnten sehr gut laufen!), hat aber nur im geistlichen Leben zu kämpfen. Manchmal kommt beides zusammen, und manche Menschen erleben Trostlosigkeit, während sie andere Arten von Leiden erfahren, aber sie sind unterschiedlich und nicht dasselbe. Warum kommt es zur Trostlosigkeit? Trostlosigkeit kann eine von zwei Ursachen haben. Manchmal wird Trostlosigkeit durch uneingestandene Sünde verursacht. Wenn wir uns von Gott abgewandt haben und uns das vielleicht nicht eingestehen, kann Gott uns das Gefühl seiner Gegenwart entziehen, um uns zu ihm zurückzuholen. Wenn er abwesend ist, sehnen wir uns vielleicht mehr nach ihm! In vielen Fällen wird die Trostlosigkeit jedoch nicht durch die Sünde verursacht, sondern ist eine Einladung Gottes, ihm reiner zu folgen. Er nimmt die geistliche Süßigkeit weg, so dass wir ihn allein suchen und nicht nur gute Gefühle. Sie trägt dazu bei, unsere Liebe zu Gott zu läutern, so dass wir ihn um seiner selbst willen lieben. Was tun wir in einer Zeit der Trostlosigkeit? Zunächst sollten wir unser eigenes Leben überprüfen, um zu sehen, ob wir eine verborgene Sünde bereuen müssen. Wenn das nicht der Fall ist, müssen wir im Gebet, im Aufopfern und mit unseren guten Vorsätzen weitermachen! Man sollte nie aufgeben zu beten, besonders wenn es schwierig ist. Es könnte jedoch hilfreich sein, unser Gebetsleben abwechslungsreich zu gestalten - wenn wir täglich den Rosenkranz beten, sollten wir vielleicht stattdessen zur Anbetung gehen oder die Heilige Schrift lesen. Ich habe festgestellt, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Gebetspraktiken Gott viele Möglichkeiten bietet, in mein Leben zu sprechen und zu wirken. Aber die gute Nachricht ist, dass Glaube nicht aus Gefühlen besteht! Unabhängig davon, was wir in unserer Beziehung zu Gott „fühlen", ist es wichtiger, auf dem zu stehen, was er offenbart hat. Auch wenn wir eine Distanz spüren, erinnern wir uns an sein Versprechen: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt." (Matthäus 28:20) Wenn es uns schwerfällt, uns zum Beten oder zum Üben von Tugenden zu motivieren, halten wir uns an seine Verheißung: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben." (1 Korinther 2:9) Wenn wir aufgrund von Leiden, die uns widerfahren sind, Schwierigkeiten haben, Gottes Gegenwart zu finden, erinnern wir uns an seine Verheißung: „Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt." (Römer 8:28) Unser Glaube muss sich auf etwas Tieferes stützen als darauf, ob wir seine Gegenwart spüren oder nicht. Umgekehrt ist das Gefühl der Nähe zu Gott nicht immer eine Garantie dafür, dass wir in seiner Gunst stehen. Nur weil wir „fühlen", dass eine Entscheidung richtig ist, ist sie noch lange nicht richtig, wenn sie gegen Gottes Gesetz verstößt, das er durch die Heilige Schrift und die Kirche offenbart hat. Unsere Gefühle sind nicht dasselbe wie unser Glaube! Trostlosigkeit ist ein Kampf für jeden Heiligen und Sünder auf seinem Weg durch das geistliche Leben. Der Schlüssel zum Fortschritt liegt nicht in den Gefühlen, sondern in der Beharrlichkeit des Gebets in den Wüsten, bis wir das verheißende Land der bleibenden Gegenwart Gottes erreichen!
Von: Pater Joseph Gill
MehrVon Kindesbeinen an wurde mir als Katholikin beigebracht, dass Vergebung einer der wichtigsten Werte des Christentums ist, und doch fällt es mir immer wieder schwer, sie zu praktizieren. Der Kampf zu vergeben, wurde für mich bald zu einer Last, als ich begann, mich darauf zu konzentrieren. Während einer Beichte verwies mich der Priester auf die Vergebung Christi: „Er hat Ihnen nicht nur vergeben, sondern er hat für Ihre Erlösung gebetet.“ Jesus sagte: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Dieses Gebet Jesu offenbart ein oft vernachlässigtes Teilstück. Es macht deutlich, dass der Blick Jesu nicht auf den Schmerz oder die Grausamkeit der Soldaten gerichtet war, sondern auf ihr Unwissen der Wahrheit. Jesus wählte dieses Teilstück aus, um für sie einzutreten. Mir dämmerte die Botschaft, dass meine Vergebung daraus wachsen muss, dass ich den unbekannten Teilstücken der anderen Person und sogar mir selbst Raum gebe. Ich fühle mich jetzt leichter und freudiger, weil ich mich bisher ausschließlich mit den bekannten Faktoren beschäftigt habe - dem Schmerz, den andere verursacht haben, mit den Worten, die sie gesprochen haben, und mit der Zerrissenheit von Herzen und Beziehungen. Jesus hat die Pforten der Vergebung für mich bereits weit geöffnet, ich muss nur noch den Weg beschreiten, die unerkannten Teilstücke in mir und in den anderen demütig anzuerkennen. Das Bewusstsein dieser unerkannten Fragmente verleiht dem eine zusätzliche Bedeutung - denn Jesus fordert uns auf, eine Extrameile zu gehen. Mir wurde klar, dass Vergebung eine Reise ist, die vom Akt der Vergebung bis zur ehrlichen Fürbitte reicht. Dieser Moment, in dem ich die zusätzliche Meile gehe, indem ich für das Wohl derer bete, die mich verletzt haben - ist mein persönlicher Weg durch Getsemani. Und das ist meine völlige Hingabe an seinen Willen. Er hat jeden liebevoll in die Ewigkeit gerufen, und wer bin ich, dass ich mit meinem Ego und meinem Groll ein Hindernis verursache? Wenn wir unsere Herzen für unerkannte Teilstücke öffnen, werden unsere Beziehungen zueinander wiederhergestellt und wir gelangen zu einer tieferen Beziehung zu Gott, die uns und anderen Zugang zu reichhaltigen Früchten des Friedens und seiner Freiheit gibt.
Von: Emily Sangeetha
MehrDie Auktion neigte sich dem Ende zu, aber ein Gegenstand war übriggeblieben. Es herrschte ein harter Wettbewerb zwischen den Käufern, die sich gegenseitig überbieten wollten, um alles zu ersteigern, was angeboten wurde. Sie schnappten sich eifrig alle Gegenstände, und die Auktion ging zu Ende, bis auf einen einzigen Gegenstand - eine alte Geige. Der Auktionator, der unbedingt einen Käufer finden wollte, hielt das Streichinstrument in den Händen und bot einen seiner Meinung nach attraktiven Preis: „Wenn jemand Interesse hat, würde ich es für 100 Dollar verkaufen.“ Eine Totenstille erfüllte den Raum. Als sich herausstellte, dass selbst dieser Preis nicht ausreichte, um jemanden zum Kauf der alten Geige zu bewegen, senkte er den Preis auf 80 Dollar, dann auf 50 Dollar und schließlich, in seiner Verzweiflung, sogar auf 20 Dollar. Nach einer weiteren Weile des Schweigens fragte ein alter Herr, der ganz hinten saß: „Darf ich mir die Geige bitte einmal ansehen?“ Der Auktionator war erleichtert, dass sich überhaupt jemand für die alte Geige interessierte, und willigte ein. Zumindest hatte das Streichinstrument doch noch eine Aussicht, einen neuen Besitzer und ein neues Zuhause zu finden. Die Hand eines Maestros Der alte Mann erhob sich von seinem hinteren Platz, ging langsam nach vorne und untersuchte die alte Geige sorgfältig. Dann holte er sein Taschentuch hervor, wischte die Oberfläche ab und stimmte vorsichtig jede einzelne Saite, bis sie den richtigen Ton hatte. Und schließlich legte er die alte Geige zwischen Kinn und linke Schulter, hob den Bogen mit der rechten Hand und begann ein Musikstück zu spielen. Jeder Ton der alten Geige durchdrang die Stille im Raum und tanzte genüsslich durch die Luft. Alle waren verblüfft und lauschten aufmerksam dem, was der offensichtliche Maestro aus dem Instrument herausholte. Er spielte eine bekannte klassische Hymne. Die Melodie war so schön, dass sie alle Anwesenden schnell in ihren Bann zog und sie in Erstaunen versetzte. Noch nie hatten sie von jemandem gehört oder gar gesehen, der so schön musizierte, schon gar nicht auf einer alten Geige. Und sie hätten nie gedacht, dass sie sich später, als die Auktion fortgesetzt wurde, dafür interessieren würden. Er beendete sein Spiel und gab die Geige ruhig an den Auktionator zurück. Noch bevor der Auktionator die Anwesenden fragen konnte, ob sie die Geige noch kaufen wollten, erhoben sich Hände. Nach der improvisierten, aber meisterhaften Darbietung wollte sie plötzlich jeder haben. Die alte Geige, die kurz zuvor noch unerwünscht war, stand plötzlich im Mittelpunkt des intensivsten Bieterwettbewerbs der Auktion. Vom Startgebot von 20 Dollar schoss der Preis sofort auf 500 Dollar. Am Ende wurde die alte Geige dann für 10.000 Dollar verkauft – für das 500-fache des niedrigsten Angebotspreises. Erstaunliche Verwandlung Es hatte nur 15 Minuten gedauert, bis die alte Geige von etwas, das niemand haben wollte, zum Star der Auktion wurde. Und es bedurfte eines Meistermusikers, um die Saiten zu stimmen und eine wunderschöne Melodie zu spielen. Er zeigte, dass in dem, was von außen unscheinbar wirkte, in Wirklichkeit eine schöne und unbezahlbare Seele in dem Instrument steckte. Vielleicht scheint unser Leben wie diese alte Geige auf den ersten Blick nicht viel wert zu sein. Aber wenn wir es Jesus übergeben, der der Maestro über allen Maestros ist, dann kann er durch uns wunderschöne Lieder spielen, deren Melodien die Zuhörer noch mehr in Staunen versetzen. Unser Leben wird dann die Aufmerksamkeit der Welt auf sich ziehen. Und jeder wird der Musik lauschen wollen, die er aus unserem Leben hervorbringt. Die Geschichte von dieser alten Geige erinnert mich an meine eigene Geschichte. Ich war, bildlich gesehen, genau wie diese alte Geige; niemand dachte, dass ich nützlich sein oder etwas Sinnvolles mit meinem Leben anfangen könnte. Alle sahen mich an, als ob ich keinen Wert hätte. Doch Jesus hatte Mitleid mit mir. Er drehte sich um, sah mich an und fragte mich: „Petrus, was willst du mit deinem Leben anfangen?“ Ich antwortete: „Meister, wo wohnst du?“ „Komm und sieh“, antwortete Jesus. So kam ich und sah, wo er wohnte, und blieb bei ihm. Am vergangenen 16. Juli feierte ich den 30. Jahrestag meiner Priesterweihe. Die große Liebe Jesu zu mir zu kennen und zu erfahren ... wie könnte ich ihm je genug dafür danken? Er hat die „alte Geige“ in etwas Neues verwandelt und ihr einen großen Wert gegeben. Herr, möge unser Leben wie diese alte Geige zu Deinem Musikinstrument werden, damit wir schöne Musik hervorbringen, die die Menschen für immer singen können, um Deiner wunderbaren Liebe zu danken und sie zu loben.
Von: Pater Peter Hung Tran
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