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Jan 21, 2023 786 0 David Hambley
Begegnung

LEBENSVERÄNDERND

Es ist Zeit, loszulassen und Gott zu vertrauen

Ich bin ein 76-jähriger Katholik, der in einem interkonfessionellen Haushalt mit einer katholischen Mutter und einem anglikanischen Vater aufgewachsen ist. Ich bin ein europäischer Diplom-Ingenieur, der Jesus erst recht spät in seinem Leben angenommen hat.

Ich wurde zu einer Zeit geboren, als die katholische Kirche noch verlangte, dass Kinder aus Mischehen katholisch getauft und „im Glauben“ erzogen werden. Ich besuchte katholische Schulen und lernte die Sakramente kennen. Ich legte meine erste Beichte ab und empfing die Erstkommunion sowie die Firmung. Ich war sogar Ministrant und blieb ein pflichtbewusster Katholik, der brav zu Hause lebte, bis ich die Schule verließ und eine Lehre in einem großen Elektronikunternehmen begann. Die Lehre führte zu einer neuen Arbeitsstelle in einer neuen Stadt. Nachdem ich weggezogen war, kamen mir jedoch erste Zweifel an Gott und an der Religion. Ich besuchte zwar regelmäßig die Messe, aber ich erinnere mich, dass ich einmal beichtete, dass ich das Gefühl hatte, meinen Glauben zu verlieren. Der Priester riet mir, darüber zu beten. Das tat ich erfolglos – dachte ich zumindest.

Wendepunkt

Schließlich verliebte ich mich in eine anglikanische Frau und heiratete sie. Das Leben ging weiter. Pauline und ich bekamen zwei Jungen, die katholisch getauft wurden, und ich blieb weiterhin derselbe „pflichtbewusste“ Katholik, der ich schon immer gewesen war. 1989 besuchte ich das Erneuerungsprogramm in unserer Gemeinde. Dies sollte ein wichtiger Meilenstein auf meiner Pilgerreise zum Herrn werden. Durch dieses Programm lernte ich, wie wichtig es ist, mich selbst zu lieben, denn wenn man sich selbst nicht lieben kann, wie kann man dann jemand anderen lieben?

Drei Jahre später boten Gemeindemitglieder ein „Leben im Geist“-Seminar an, das einem Alpha-Glaubenskurs ähnelte, aber ohne Pasta. Ich nahm daran teil, weil ich etwas tun wollte, um mein Gebetsleben zu verbessern. Ich hatte keine Ahnung, worauf ich mich da eigentlich einließ. Am vorletzten Abend wurde für mich um die Taufe im Heiligen Geist gebetet, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt nicht einmal verstand, was das überhaupt bedeutete. Als ich danach in der Schlange für die Erfrischungen anstand, erkannte ich, dass etwas Bedeutendes geschehen war.

Am nächsten Tag schwebte ich geistig 10 Kilometer über der Erde, und es dauerte mehrere Tage, bis ich wieder auf den Boden zurückfand! Ich war ein Christ geworden! Ich kramte die Bibel hervor, die mir meine Frau geschenkt hatte, und entdeckte das Wort Gottes. Das war der Beginn des Verschwindens meiner letzten Zweifel an Gott. Als ich mich der Gebetsgruppe der Gemeinde anschloss, traf ich auf seltsame Menschen, die sich Charismatiker nannten, und konnte mir keinen Reim auf ihr Beten und Singen in Zungen machen. Ich sagte Gott, dass ich mir bei der Sache mit der Zungenrede nicht sicher sei, und entdeckte dann Gottes schelmischen Sinn für Humor, als ich kurz darauf selbst die Gabe der Zungenrede erhielt.

Den Nebel lichten

Der Herr offenbarte mir auch, warum mir diese Gabe gegeben worden war. Mein analytischer Verstand kommt dem Gebet oft in die Quere, also gab mir der Herr die Gabe der Zungenrede, damit ich meinen Verstand kurzschließen und von Herzen beten kann. Mein Glaube ist hierdurch stärker und tiefer geworden. Heute  bin ich Lektor in der heiligen Messe und fühle mich geehrt, Gottes Wort verkünden zu dürfen. Es fällt mir immer noch schwer zu beten, und so zeigte der Herr erneut seinen Humor, indem er dafür sorgte, dass ich Leiter einer Fürbittgruppe für Christen aus mehreren Kirchengemeinden von Dunfermline wurde, die sich dazu berufen fühlen, „etwas für Wohnungslose zu tun“.

Durch diese Erfahrungen habe ich eine fast vollständige Heilung von schlechten Erinnerungen erfahren, die ich seit meiner Kindheit mit mir herumgetragen hatte. Ich sage „fast“, weil mir klar geworden ist, dass ich wie der heilige Paulus einen Dorn im Fleisch behalte, der mich vor der Sünde des Stolzes bewahrt.

Wir alle empfangen die Gaben des Heiligen Geistes bei unserer Taufe und sollten diese bei unserer Firmung „auspacken“. Doch ich packte meine Gaben erst bei meiner Erneuerung 30 Jahre später aus. Seitdem hat der Herr von meinen Gaben der Unterscheidung, der Prophetie und der Heilung immer wieder Gebrauch gemacht. Gott hat mich auch von der falschen Vorstellung befreit, dass die Konzentration auf Jesus illoyal gegenüber dem Vater sein könnte. Ich hatte mich dem Vater und dem Heiligen Geist immer nahe gefühlt, aber jetzt hat sich Jesus mir als mein Bruder und Freund offenbart.

Geistlich gesehen bin ich nicht mehr derselbe Mensch wie vor 30 Jahren. Ja, ich werde müde, besorgt und frustriert. Denn ich bin auch nur ein Mensch. Aber jetzt fühle ich einen tiefen inneren Frieden, unabhängig davon, was an der Oberfläche vor sich geht. Es war Gott, der die Initiative in meinem Leben ergriffen hat, um diese Veränderungen herbeizuführen. Ich musste nur mit seiner Gnade zusammenarbeiten.

Ich danke dir, Vater, für das Geschenk deines Sohnes Jesus, meines Erlösers, und deines Heiligen Geistes, ohne den ich nichts tun kann. Möge ich auf meinem weiteren Lebensweg immer daran denken, dass Du immer bei mir bist. Amen.

 

 

 

 

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David Hambley

David Hambley ist ein pensionierter Diplomingenieur für Elektrotechnik. Er ist seit fast 50 Jahren verheiratet und lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in Schottland.

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