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Mrz 23, 2022 1078 0 Michelle Flanagan, Irland
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Lass dich lieben

Staune darüber, was die Liebe für dich tun kann!

 Die Lektüre der Heiligenbiographien, unserer Freunde im Himmel, hat mich schon immer sehr inspiriert. Kürzlich las ich über das Leben und die Lehren der heiligen Elisabeth von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, einer Karmelitin aus Dijon in Frankreich aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Bei ihrer Seligsprechung 1984 sagte der heilige Johannes Paul II., die hl. Elisabeth sei „ein leuchtendes Zeugnis für die Freude, in der Liebe verwurzelt und gegründet zu sein“ (Eph 3,17), und sie sei „immer sicher gewesen, geliebt zu werden und lieben zu können“. Sie glaubte, dass ihre Mission im Himmel darin bestehen würde, den Menschen zu helfen, eine tiefere Liebesverbindung mit der Heiligsten Dreifaltigkeit anzustreben und uns zu inspirieren, an die Liebe zu glauben, die Gott für jeden von uns hat.

Die zerbrochene Hälfte

Der Corona-Virus-Lockdown hat mir mehr Zeit gegeben, über das Leben der hl. Elisabeth zu lesen, was mich wiederum in die Lage versetzt hat, über meinen Glaubensweg, meine Beziehung zu Gott und mein Gebetsleben nachzudenken. Die Teilnahme an den Online-Exerzitien von Shalom World hat mich dazu inspiriert, früh aufzustehen und Zeit mit Gott zu verbringen und zu hören, wie er durch die Heilige Schrift zu mir spricht. Nachdem ich einen ehrlichen Blick auf mich selbst und meinen Glaubensweg geworfen hatte, wurde mir klar, dass ich Gott irgendwie auswich; ich hielt etwas verborgen, das zerbrochen war und Heilung brauchte. Ich fand Wärme und Inspiration in den Worten der hl. Elisabeth „Lass dich lieben.“ Ich musste anfangen, an Gottes Liebe zu mir zu glauben und eine tiefere und sinnvollere Verbindung mit der Heiligsten Dreifaltigkeit einzugehen.

Ich erinnere mich, dass ich als Teenager an meiner ersten Novene im Kloster Clonard teilgenommen hatte – der Novene zu Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Fürbitte. Ich war keine gute Schülerin und meine Noten spiegelten dies wider, aber in dem Jahr, in dem ich an der Novene teilnahm, bat ich die Gottesmutter um Fürbitte, damit sich meine Noten verbessern. Wochen später brachte ich ein glänzendes Zeugnis voller Einsen und Zweien nach Hause und erhielt einen Preis für meinen Studienerfolg. Diese Erfahrung überzeugte mich, dass Gott, der Vater, Gebete hört und beantwortet und dass die Gottesmutter und die Heiligen große Fürsprecher sind.

Als ich älter wurde, besuchte ich sonntags die Messe und betete gelegentlich, aber ich wurde von einem weltlichen Leben angezogen und war mehr neugierig auf das, was die Welt zu bieten hatte, als dass ich Gott treu geblieben wäre. Aber meine Entscheidungen brachten mir kein Glück; ich war verloren und erlebte eine Leere, an die ich mich bis heute erinnere. Erst in meinen Dreißigern wurde mir klar, dass ich Gottes Hilfe brauchte. Ich hatte an den falschen Stellen nach Glück gesucht. Ich konnte mich nirgendwo anders hinwenden als zu meinem immer treuen Gott. Dieses Mal war es anders, und ich hatte um Hilfe gebeten: Ich spürte, dass Gott mir sagte, dass er mir helfen würde, aber ich musste meinen Weg ändern, mich von der Sünde abwenden und ihm folgen.

Die Schätze meines Glaubens

Obwohl ich dachte, dass ich mich Gott zu diesem Zeitpunkt vollständig ergeben hatte, wich ich ihm immer noch aus. Gott war geduldig und gab mir die Kraft, meinen alten Lebensstil aufzugeben. Ich begann, mehr Zeit in der eucharistischen Anbetung zu verbringen. Ich konnte die Gegenwart unseres Herrn und seine Liebe zu mir spüren. Gott offenbarte mir meine Sünden auf eine liebevolle und sanfte Weise. Ich fühlte mich, als wäre ich von meiner Blindheit geheilt worden und als könnte ich endlich sehen, wie ich Gott beleidigt hatte, und ich bereute all meine Sünden. Aber ich lernte, dass es Zeit braucht, bis ich mich ganz seinem liebevollen Willen hingeben kann.

Gott hat mir besondere Menschen in mein Leben geschickt, die mich auf meinem Weg begleiten und unterstützen. Die Priester meiner Gemeinde brachten einen unglaublichen Segen in mein Leben, indem sie mich zu einem Katechesekurs für das Heimstudium am Maryvale Institute Birmingham schickten. Ich konnte in meiner Pfarre Kurse für die katholische Erwachsenenbildung organisieren und empfand diese Möglichkeit, die Schätze unseres katholischen Glaubens weiterzugeben, als einen weiteren großen Segen. Während dieser Zeit des Wandels fehlte es nicht an Prüfungen, Kämpfen und Entmutigungen, aber ich wusste, dass Gott mit mir war und dass ich mich immer auf ihn und unsere Gottesmutter verlassen konnte, um Hilfe und Trost zu erhalten.

Ich kann sehen, wie Jesus sich um mich kümmert, mich führt und liebt und mir eine Fülle von Segnungen in meinem Leben geschenkt hat, die ich nicht verdient habe. Auf meinem weiteren geistlichen Weg weiß ich, dass ich meine Beziehung zu Gott über alles stellen und ihm jeden Morgen Zeit im Gebet widmen muss. Je mehr ich das tue, desto mehr erfahre ich die Liebe Gottes. Ich vertraue Gott und danke ihm für die geistlichen Einsichten der hl. Elisabeth von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit – eine Botschaft, die für mich, für dich und für jeden von uns bestimmt ist: „Lass dich lieben.“

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Michelle Flanagan

Michelle Flanagan ist ehrenamtliche Moderatorin für katholische Glaubensbildungsprogramme für Erwachsene in Pfarreien. Sie lebt in Belfast in Nordirland.

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