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Jul 28, 2021 853 0 Teresa Ann Weider, USA
Begegnung

Gib das Gebet weiter

Lies die wahre Geschichte unseres „Familienwunders”

Vor einigen Jahren haben mein Ehemann und ich beschlossen, der unvermeidlichen Tatsache der Vergänglichkeit unseres Lebens ins Auge zu schauen. Wir beschäftigten uns mit der Welt von Testamenten, Treuhandschaft, Nachlassverwaltern, Testamentseröffnungen, Rechtsanwälten usw. und versuchten, unsere irdischen Besitztümer zu regeln. Es war sehr surreal, zu versuchen sie nach Wert zu katalogisieren. Ist ein Fahrzeug mehr wert als unser Hochzeitsalbum? Würden unsere Kinder den Wert von Erinnerungen, sentimentalen Gegenstände oder Familienerbstücken ebenso verstehen, wie ihr Vater und ich es taten? Welches bleibende Erbe konnten wir jedem unserer Kinder hinterlassen, das für sie wertvoll oder bedeutsam wäre, nachdem wir zum Herrn heimgegangen waren? Glücklicherweise hat Gott die Antworten auf all meine Fragen, und genau wie in der Bibel benutzt er Geschichten, um diese Wahrheiten preis zu geben.

Plunder und Schätze

Diese Geschichte dreht sich um unseren zweiten Sohn James (oder Jimmy, wie wir ihn immer nannten), als er ungefähr sechs Jahre alt war. Wir haben unsere Familie in einer wunderschönen, idyllischen Region Neuenglands aufgezogen, wo viele Familienveranstaltungen für die Gemeinde angeboten wurden, wie der jährliche Jahrmarkt, den unsere Gemeinde jeden Herbst veranstaltete. Unsere Familie war aktiv in die Vorbereitungen für den Rummel involviert und wir freuten uns jedes Jahr darauf.

Aufwachsend halfen unsere Kinder, wo sie konnten und wo sie gebraucht wurden. Daher waren unsere Kinder bekannte Gesichter für die anderen freiwilligen Helfer, die den Jahrmarkt möglich machten. Jimmy hatte gelernt, welche Buden meistens besondere Schätze hatten, die sein Interesse weckten. Besonders genoss er die verschiedenen Trödel- und Flohmarkt-Stände. Deshalb meldete er sich in der Woche vor dem Jahrmarkt freiwillig, um beim Aufbau dieser Stände zu helfen, und so schon alle eintreffenden Schätze inspizieren zu können. Jimmy hatte ein besonderes Interesse an jeglichem Plunder und war mit einem guten Auge für Kostbarkeiten und auch einem Talent für Tauschhandel gesegnet. (Und so ganz nebenbei … er macht es immer noch!)

Eines Tages am Jahrmarkt, als alle Vorbereitungen abgeschlossen waren und das Fest losgehen konnte, fragte Jimmy, ob er losziehen dürfe auf der Suche nach Schätzen. Mit unserem Segen und etwas Geld brach er fröhlich und selbständig zu seiner Suche auf. Der Rest von uns verbrachte den Tag, wo immer wir gebraucht wurden, um das Fest zu einem vollen Erfolg zu machen.

Die Feierlichkeiten waren aufregend und spaßig für unsere Familie, aber auch lang und ermüdend, besonders für unsere Kleinen. Am Ende des Rummels kehrten wir müde nach Hause zurück und erzählten reihum die Ereignisse des Tages und zeigten alle Schätze, die wir erworben hatten. Als er an der Reihe war, zog Jimmy stolz eine Handvoll besonderen Schnickschnack aus seiner Tasche.

Systematisch erklärte er seine Bedeutung für ihn und wie er um jedes gefeilscht hatte. Er hob sich seinen kostbarsten Fund bis zum Schluss auf. Als er langsam in seine kleine Tasche griff, zog er vorsichtig eine lange, abgenutzte goldene Kette hervor, an dem ein ebenso abgenutztes goldenes Kreuz hing. Während er es hochhielt, damit wir es alle bewundern konnten, strahlte sein Lächeln, dass es praktisch ein „TADA“ ausrief. Mein Mutterherz hüpfte vor Freude. Dieses kostbare Kind Gottes hatte instinktiv den Eigenwert des abgetragenen Kreuzes erkannt. Ich umarmte ihn mindestens ein halbes Dutzend Mal, um mich mit ihm zu freuen, bevor ich sie alle ins Bett schickte.

Ein winziger Riss

Nicht lange nachdem sie in ihren Zimmern verschwunden waren, hallte ein langgezogener Schrei das Treppenhaus hinunter „Maaaaaaaama“. Es folgte ein verzweifeltes Schluchzen, das bedeutete, dass etwas Schlimmes passiert war. Betend dass niemand verletzt war, hetzte ich die Stufen hoch, um Jimmy in seiner Tür stehend zu finden, mit dem Finger in die Ecke seines Zimmers deutend. „Was ist? Was ist passiert? Wo ist das Problem?“ Ich ratterte meine mütterlichen Standardfragen herunter während ich den Raum nach möglichen Antworten absuchte. Ich beugte mich hinunter, um zu hören, was ihn so sehr erschütterte. Während er unter Tränen nach Luft schnappte, erklärte er mir, dass seine Kette durch seine Finger gerutscht und durch einen winzigen Riss in den Bodendielen gefallen war. Seine tränenverschmierten Augen fixierten mich, flehten mich an, seinen besonderen Schatz zu bergen. Ich fragte seinen älteren Bruder ob das stimmte und er bestätigte Jimmys Geschichte.

Plan A beinhaltete, mit einer Taschenlampe in das winzige Loch zu leuchten, in der Hoffnung, dass es schnurgerade hinunter gefallen war, wo ich es sehen konnte und dann herausfinden konnte, wie ich es herausholen würde. Aber kein Glück. Zu Plan B wechselnd, suchte mein Mann die Werkzeuge zusammen und begann, die Dielen hochzustemmen. Obwohl wir alle den Bereich sorgfältig absuchten, war die Kette nirgends zu finden. Während mein Mann die Bodendielen wieder befestigte, versuchte ich, meinen enttäuschten, müden kleinen Jungen zu trösten.

Wir waren alle müde und es war klar, dass wir an diesem Abend nichts mehr ausrichten konnten. Als wir jedoch das Gutenachtgebet mit den Jungs sprachen, kam mir eine Idee. Als ich ein Kind war, ungefähr in Jimmys Alter, hatte ich ein Springseil, das mir sehr viel bedeutete. Irgendwie war es abhandengekommen und ich fühlte mich sehr traurig und hilflos. Ich hielt inne und bat Gott, es für mich zu finden und es an einen bestimmten Ort zu legen, wo ich es am nächsten Morgen finden konnte. Zu meiner Freude war es am nächsten Tag dort. Gott hatte mein Gebet erhört und ich habe seitdem nie wieder aufgehört zu beten und auf ihn zu vertrauen. (Lies diese Geschichte in meinem Artikel „Just Like a Child“ in der September/Oktober Ausgabe 2019 auf ShalomTidings.org)

Ich erinnerte mich und erzählte es den Jungs, und dann beteten wir auf die gleiche Weise, dass Gott Jimmy helfen möge. Jimmy bat Gott, die Kette in eine kleine Truhe auf seiner Kommode zu legen, in der er alle anderen wichtigen Schätze aufbewahrte. Wir beendeten den langen Tag mit diesem Gebet.

Zeitlose Schätze

Am nächsten Morgen wachte ich durch einen weiteren langgezogenen Schrei auf. „Maaaama!“ Ich sammelte mich, schnappte meinen Bademantel, und die gleiche Liste an Fragen wie am vergangenen Abend ratterte durch meinen Kopf. Doch anstatt meinen Sohn weinend auf der Türschwelle zu finden, sah ich Jimmy von einem Ohr zum anderen grinsen, und die abgenutzte Kette baumelte wieder aus seiner kleinen Hand. „Hast du meine Kette letzte Nacht gefunden?“ fragte er aufgeregt. Mir stockte der Atem. Ich kannte diese Frage! Ich hatte meiner Mutter vor vielen Jahren genau die gleiche Frage gestellt, als ich entdeckte, dass mein Springseil wieder aufgetaucht war. Ich wusste welche Auswirkung meine Antwort gleich auf meinen Sohn haben würde. Ich schüttelte langsam meinen Kopf und streckte meine Hand aus um Jimmys kleine Hand zu halten. „Nein, Jimmy. Ich habe deine Kette nicht gefunden. Du hast Gott um Hilfe gebeten und er hat dein Gebet erhört.“ Ich ließ meine Antwort für einige Momente in sein Herz sinken.

Mein Mann und mein anderer schläfriger Sohn tauchten fragend in der Tür auf: „Was ist los?“ Jimmy richtete dieselbe Frage an sie: „Habt ihr meine Kette letzte Nacht gefunden?“ Keiner konnte sich erklären, wie die Kette in die kleine Schatztruhe gelangt war. Gott hatte Jimmy an jenem Abend besucht und es war für mich an der Zeit, die Lektion, die ich als Kind gelernt hatte, weiter zu geben.

„Jimmy, wenn wir zu Gott beten, hört er uns zu. Letzte Nacht als du Hilfe brauchtest und du Gott auf eine ganz besondere Art um Hilfe gebeten hast, hat Gott dich erhört und dir geholfen. Ich möchte, dass du dich immer an diesen besonderen Moment erinnerst. Ich möchte, dass du weißt, dass du Gott IMMER um Hilfe bitten kannst, egal was du brauchst, oder wie alt du bist. Er wird dir immer helfen. Verstehst du?“ Er sah auf sein kleines Kreuz hinunter und nickte. Die Wahrheit darüber, was gerade geschehen war, begann sich in ihm und uns allen zu verwurzeln. Keiner von uns hat diesen Tag vergessen und wir haben die Geschichte des kleinen Kreuzes an die Kinder weitererzählt, die nach Jimmy geboren wurden.

Wertvolles Erbe

Mein Mann und ich trafen schließlich die Entscheidungen, wie wir unsere Besitztümer unter unseren Kindern verteilen wollten. Sie mögen nicht voll und ganz den finanziellen oder sentimentalen Wert unserer irdischen Besitztümer verstehen und das ist in Ordnung. Wenn ich mich an diese Geschichte erinnere, fällt mir ein, was Gott in Mt 6, 19-20 sagt: „Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen.“ Gott sagt uns in der Bibel, keine Dinge auf dieser Erde zu sammeln, die verkümmern und verrotten. Er sagt uns, unsere Schätze im Himmel aufzubewahren. Wir haben unseren Kindern das Wissen um die Wichtigkeit des Gebets und den Glauben an Gott, der ewigen Wert hat, vermacht.

Ich habe Frieden und Behaglichkeit gefunden in dem Wissen, dass wir unseren Kindern die Wichtigkeit einer engen, tiefen Beziehung zu Gott weitergegeben haben. Sie wiederum geben ihren Glauben und ihre Geschichten von Gott an ihre Familien weiter. Das Gebet weiterzugeben ist zu unserem immerwährenden Vermächtnis und himmlischen Schatz geworden. Heute möchte ich dich ermutigen. Es ist niemals zu spät, dein eigenes Vermächtnis zu beginnen. Bete für deinen Glauben, um zu wachsen und dann gib deinen Glauben weiter an die Menschen, die Gott in dein Leben stellt. Gott segne euch, liebe Brüder und Schwestern.

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Teresa Ann Weider

Teresa Ann Weider hat der Kirche viele Jahre lang durch ihre aktive Beteiligung an einer Vielzahl von Diensten gedient. Sie lebt mit ihrer Familie in Kalifornien, USA.

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