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Mrz 24, 2022 796 0 Shalom Tidings
Begegnung

Ein Märtyrerkind der Eucharistie

Kannst du dir eine Zeit vorstellen, in der sich die Christen heimlich in unterirdischen Katakomben treffen mussten, um die Messe zu hören und die heilige Kommunion zu empfangen? So erging es den Christen im dritten Jahrhundert, als sie für ihren Glauben in Gefängnisse gesteckt und gemartert wurden.

Eines Tages, als der Bischof gerade die Heilige Messe in einer der Katakomben feiern wollte, erhielt er einen Brief von den Gefangenen mit der Bitte, ihnen die heilige Kommunion zu bringen. Sobald die Messe zu Ende war, fragte der Bischof, wer bereit wäre, diese mutige Aufgabe zu übernehmen.

Der kleine Junge Tarcisius – ein Messdiener – stand auf und sagte: „Schickt mich.“  Der Bischof dachte, der Junge sei zu jung, aber Tarcisius überzeugte ihn, dass niemand ihn verdächtigen würde, nur weil er so jung war. Alle Christen wussten um die tiefe Liebe, die Tarcisius für Jesus in der Eucharistie empfand, und so nahm der Bischof schließlich das Angebot des Jungen an.

Tarcisius erhielt einige Hostien, die sorgfältig in ein Leinentuch eingewickelt und in ein kleines Kästchen gelegt wurden, das er in seine Tunika über seinem Herzen einwickelte. Als er unterwegs an einer Gruppe seiner Schulkameraden vorbeikam, riefen sie ihn zu einem Spiel auf, aber Tarcisius lehnte ab, weil er es eilig hatte. Als sie sahen, dass er etwas an seine Brust gepresst hielt, wurden sie neugierig und versuchten gemeinsam, ihm die Hände wegzuziehen.

Einer der Jungen hörte, wie er „Jesus“ flüsterte, und er rief den anderen zu: „Er ist ein Christ!  Er verbirgt dort ein christliches Geheimnis!“

Sie schlugen und traten ihn und begannen, ihn zu Tode zu steinigen, damit er seinen Griff löse. Als ein vorbeigehender Mann hörte, dass der Junge ein Christ war, versetzte er ihm einen grausamen Schlag, der ihn zu Boden warf. In diesem Moment zerstreute ein Soldat den Tumult, nahm Tarcisius auf seine Arme und eilte in eine ruhige Gasse.

Tarcisius öffnete die Augen und erkannte den Soldaten als einen Christen, den er schon oft in den Katakomben getroffen hatte.

„Ich sterbe“, sagte er, „aber ich habe meinen Gott vor ihnen bewahrt.“  Und er reichte dem Soldaten seinen kostbaren Schatz, der ihn ehrfürchtig in seinen Waffenrock steckte. „Tragt ihn für mich ins Gefängnis“, sagte Tarcisius, und mit einem leisen Seufzer sank er in die Arme des Soldaten zurück.  Seine kleine Seele war bereits bei Gott, für den er so bereitwillig sein Leben gegeben hatte. Jesus selbst sagte: „Niemand hat eine größere Liebe als der, der sein Leben für seine Freunde hingibt.“

Der kleine Tarcisius gab sein Leben für den Freund der Freunde, Jesus Christus.

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