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Nov 26, 2020 773 0 Ellen Hogarty, USA
Engagieren

Das ist doch selbstverständlich

Drehe den Wasserhahn auf und Wasser kommt heraus;

Betätige einen Schalter und das Licht geht an;

Öffne den Schrank und finde dort Essen.

Es ist so einfach, Dinge für selbstverständlich zu halten!

Danken ist eine wichtige Gewohnheit, die es zu pflegen gilt.  In 1 Thess 5,18 sagt Paulus: „Dankt für alles; denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört.“ Warum will der Herr, dass wir unter allen Umständen Dank sagen? Der heilige Paulus sagt, dass das Ergebnis sein wird, dass „der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, (unsere) Herzen und Gedanken in Christus Jesus unversehrt bewahren wird.“ Wenn du dich also unruhig, besorgt, ängstlich und friedlos fühlst, ist eine sehr gute Abhilfe, zu beginnen, dem Herrn für alle Dinge zu danken.

Auf einer Wanderpilgerreise, die ich vor einigen Jahren unternommen habe, habe ich einige wichtige Lektionen über Dankbarkeit gelernt. Ein Freund und ich machten uns auf den Weg, 180 Meilen des Jakobsweges in Spanien zu  pilgern. An einem der Tage legten wir etwa 15 Meilen zurück und waren sehr gewillt, zu pausieren. Wir waren müde, staubig und hungrig und beschlossen, in der nächsten Stadt zu bleiben. Als wir jedoch dort ankamen, erfuhren wir, dass aufgrund eines großen Weinfestes in der Gegend alle verfügbaren Zimmer belegt waren. Nicht gerade das, was wir hören wollten!

Wir waren erschöpft und brauchten in dieser Nacht einen Platz zum Schlafen. Nachdem wir an mehreren Unterkünften angehalten hatten, die voll belegt waren, wurden wir  immer verzweifelter. Dann erzählte uns jemand von einem Ort gleich außerhalb der Stadt, wo vielleicht noch Platz wäre. Der Mann war so nett, für uns anzurufen, und tatsächlich hatten sie noch zwei Betten in einem öffentlichen Schlafsaal übrig. Wir mussten noch etwa eine Meile laufen, um dorthin zu gelangen, und als wir dort ankamen, fanden wir den Ort schmutzig und überfüllt vor, aber wir waren so dankbar für den Schlafplatz und die Unterkunft, dass es uns egal war und wir uns nicht beschwerten. Es war besser als draußen auf dem harten Boden zu schlafen, ohne ein Dach über dem Kopf zu haben.

Am nächsten Tag gingen wir an einem Busbahnhof vorbei und sahen viele afrikanische Flüchtlinge, die auf den Bus warteten. Wovor wollten sie fliehen? Wie weit waren sie gereist? Wir brauchten uns lediglich den Schmerz und das Leid vorstellen, das sie ertragen mussten, um Spanien zu erreichen, und unsere Herzen füllten sich mit Mitleid und Empathie.

Als ich über diese Erfahrung nachdachte, fragte ich mich: „Wie oft habe ich Gott für das Bett gedankt, in dem ich jede Nacht schlafen konnte?“ Nicht oft genug, wurde mir klar. Die Möglichkeit, dass mir etwas vorenthalten wurde, was ich normalerweise als selbstverständlich ansah, und die Tatsache, dass ich andere in einer viel schlimmeren Situation antraf, als ich sie je erlebt habe, brachte mich dazu, mich auf mein Gesegnet-Sein zu konzentrieren, und hielt mich davon ab, mich zu beklagen. Mein Herz fühlte sich leichter und freudiger an. Das brachte mich dazu, Gott für andere Dinge zu danken, mit denen er mich gesegnet hatte, wie zum Beispiel Wasser.

Mein Freund und ich lernten auch die Gabe frischen Wassers auf der Pilgerreise zu schätzen. Auf dem Camino trägt man Wasser im Rucksack mit sich, und Wasser ist ziemlich schwer. Aber es gibt Abschnitte auf dem Weg, wo es keine Wasserquellen gibt, so dass man einen ausreichenden Vorrat mit sich führen muss. Mehr als einmal wurde uns das Wasser knapp und ging uns sogar aus, und oh, wie dankbar waren wir, als wir einen Ort fanden, wo wir unsere Behälter auffüllen und unseren Durst löschen konnten. Und eines der besten Dinge am Ende des Tages war die erfrischende Dusche, die wir uns in den Herbergen, in denen wir übernachteten, gönnen durften.

Als wir von der Pilgerreise zurückkehrten, wollten wir uns die liebgewonnene Gewohnheit des Danksagens bewahren. Wie viel besser ist es da, jeden Tag für die kleinen Dinge dankbar zu sein, für jene Dinge, die wir normalerweise für selbstverständlich halten, und nicht erst, wenn uns etwas genommen wird. Gott verdient unser Lob und unsere Dankbarkeit, und wenn wir in unserem Alltag auf die Segnungen schauen und Gott dafür danken, dann tragen sich die Probleme und Sorgen viel leichter, und Gottes Gegenwart und Vorsorge rücken in den Blickpunkt.

Dankbarkeit ist wirklich die Tür, die uns für den „Frieden öffnet, der alles Verstehen übersteigt.“ Probiere es aus. Wofür kannst du Gott jetzt gerade danken?

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Ellen Hogarty

Ellen Hogarty ist geistliche Leiterin, Autorin und Vollzeitmissionarin bei der Lord's Ranch Gemeinschaft. Erfahre mehr über ihre Arbeit mit den Armen unter: www.thelordsranchcommunity.com

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