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Jul 13, 2023 386 0 Joshua Glicklich
Begegnung

Gottes Geflüster

Es war 6.30 Uhr, stockdunkel und eiskalt. Da hörte Joshua Glicklich ein Flüstern, ein Flüstern, das ihn ins Leben zurückholte.

Ich bin wie jeder Junge ganz normal aufgewachsen, im Norden des Vereinigten Königreichs. Ich besuchte eine katholische Schule und empfing die erste heilige Kommunion. Ich wurde im katholischen Glauben unterrichtet und wir gingen sehr oft in die Kirche. Mit 16 sollte ich entscheiden, welchen schulischen Weg ich einschlagen wollte. So entschied ich mein Abitur zu machen, und zwar nicht auf einer katholischen, sondern einer weltlichen Schule. Zu diesem Zeitpunkt begann ich, meinen Glauben zu verlieren.

Das ständige Drängen von Lehrern und Priestern, meinen Glauben zu vertiefen und Gott zu lieben, hörte damit auf. Ich fing an der Universität an zu studieren. Hier wurde mein Glaube auf die Probe gestellt. In meinem ersten Semester feierte ich Partys, ging zu verschiedenen Veranstaltungen und traf nicht immer die richtigen Entscheidungen. Ich habe einige große Fehler gemacht – z. B. habe ich mich bis in die Morgenstunden betrunken und ein sinnloses Leben geführt. In jenem Januar, als die Studenten aus den Semesterferien zurückkehrten, kam ich etwas früher als alle anderen zurück.

An diesem unvergesslichen Tag in meinem Leben wachte ich gegen 6.30 Uhr auf. Es war stockdunkel und eiskalt. Selbst die Füchse, die ich sonst vor meinem Zimmer sah, waren nicht zu sehen – so kalt und unheimlich war es. Ich nahm eine unhörbare Stimme in mir wahr. Es war kein Stupsen oder Schieben, das mir unangenehm war. Es fühlte sich an wie ein leises Flüstern von Gott, der sagte: „Joshua, ich liebe dich. Du bist mein Sohn, komm zurück zu mir.“ Ich hätte mich leicht davon abwenden und es völlig ignorieren können. Doch ich erinnerte mich daran, dass Gott seine Kinder nicht im Stich lässt, ganz gleich, wie weit wir uns verirrt haben.

An diesem Morgen machte ich mich auf den Weg zur Kirche, obwohl es Hagelkörner regnete. Auf dem Weg dahin, fragte ich mich: „Was tue ich hier? Wohin gehe ich?“ Doch Gott trieb mich weiter, und ich kam an diesem kalten, winterlichen Tag zur Acht-Uhr-Messe in der Kirche an. Zum ersten Mal, seit ich 15 oder 16 Jahre alt war, ließ ich mich von den Worten der Messe berühren. Ich hörte das Sanctus – „Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott aller Mächte“. Kurz davor sagte der Priester: „Mit den Chören der Engel und der Heiligen …“ Ich nahm mein Herz in die Hand und konzentrierte mich. Ich spürte, wie die Engel auf den Altar herabstiegen, um die Gegenwart Jesu Christi in der Eucharistie zu feiern. Ich erinnere mich, wie ich die heilige Kommunion empfing und dachte: „Wo war ich, und was hat das alles zu bedeuten, wenn nicht für ihn?“ Als ich die Eucharistie empfing, überkam mich eine Flut von Tränen. Mir wurde klar, dass ich den Leib Christi empfing. Er war in mir, und ich war sein Tabernakel – seine Ruhestätte.

Von diesem Zeitpunkt an, ging ich regelmäßig zur Studentenmesse. Ich lernte viele Katholiken kennen, die ihren Glauben liebten. Ich erinnere mich oft an das Zitat der heiligen Katharina von Siena: „Sei der, den Gott für dich bestimmt hat, und du wirst die Welt in Brand setzen.“ Das ist es, was ich bei diesen Studenten gesehen habe. Ich sah, wie der Herr diese Menschen so sein ließ, wie sie sein sollten. Gott leitete sie sanft wie ein Vater. Sie setzten die Welt in Brand – sie evangelisierten, indem sie über ihren Glauben den anderen Studenten auf dem Campus erzählten. Ich wollte mich auch engagieren und wurde Teil der Universitätsseelsorge. In dieser Zeit lernte ich meinen Glauben zu lieben und ihn anderen zum Ausdruck zu bringen, die nicht anmaßend, sondern christusgleich war.

Einige Jahre später wurde ich Präsident der Katholischen Gesellschaft. Ich hatte das Privileg, eine Gruppe von Studenten in ihrer Glaubensentwicklung zu leiten. Während dieser Zeit wuchs mein Glaube noch mehr. Ich wurde Messdiener. In dieser Zeit lernte ich Christus kennen, indem ich ganz nah am Altar stand. Während der Priester die Worte der Wandlung spricht, verwandelt sich das Brot in Leib und der Wein in wahres Blut Christi. Als Messdiener geschah alles direkt vor meinen Augen. Mir wurden die Augen geöffnet für das wahre Wunder, das überall, bei jeder Messe, auf jedem Altar geschieht.

Gott respektiert unseren freien Willen und den Lebensweg, den wir gehen. Aber um das richtige Ziel zu erreichen, müssen wir uns für Ihn entscheiden. Erinnern Sie sich daran, dass, egal wie weit wir uns von Gott entfernt haben, er immer bei uns ist, direkt neben uns geht und uns an den richtigen Ort führt. Wir sind nichts anderes als Pilger auf einer Reise zum Himmel.

Dieser Artikel basiert auf dem Zeugnis von Joshua Glicklich für die Shalom-World-Sendung „U-Turn“. Um die Sendung zu sehen, besuchen Sie: shalomworld.org/show/u-turn

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