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Okt 20, 2020 1128 0 Antony Kalapurackal
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Warum Vergebung wichtig ist

Hast du dich je gefragt, warum wir denen vergeben müssen, die uns wehgetan haben? Vergeben ist schwer! Lerne, wie es leicht getan werden kann.

Jenseits unserer Möglichkeiten

Wenn du anderen nicht vergibst, wird auch dir dein Vater deine Verfehlungen nicht vergeben. (Mt 6,15)

Als Christen hängt unsere ganze Hoffnung einzig und allein von einer Sache ab – der Vergebung Gottes. Wenn er unsere Sünden nicht vergibt, ist es sicher, dass wir es niemals in den Himmel schaffen werden. Danke Gott dafür, dass er ein liebender Gott ist, der nach Gründen sucht, seinen Kindern zu verzeihen. Er will unsere Sünden vergeben, unabhängig von ihrer Schwere und Zahl. Wir müssen einfach das Unrecht, das wir begangen haben, bekennen, ihn um Vergebung bitten und bereit sein, diese Vergebung auch anderen zu schenken. Wir schreiben also einen Test, wo wir die Fragen schon vorher wissen! Doch die meisten von uns haben Mühe, dieses Mindestkriterium zu erfüllen!

Aufgrund unserer sündigen Natur übersteigt die bedingungslose Vergebung unsere Möglichkeiten. Wir brauchen die göttliche Gnade, um das zustande zu bringen. Wichtig sind jedoch unser fester Wille und die Bereitschaft, Schritte zu setzen. Sobald wir mit diesen Schritten beginnen, werden wir die Gnade Gottes erfahren.

Wie können wir also unseren Beitrag leisten? Eine Sache, die wir tun können, ist, nach guten Gründen für die Vergebung zu suchen. Hier sind einige meiner Gründe.

Warum sollte ich verzeihen?

Antwort 1: Weil ich ein gesundes Leben verdiene.

Vergeben bedeutet, einen Gefangenen freizulassen und zu entdecken, dass der Gefangene du selbst warst! (- Lewis B. Smedes)

Die moderne Forschung hat erkannt, was die Heilige Schrift schon vor sehr langer Zeit lehrte – die Notwendigkeit des Vergebens!

Vergebung verringert Wut, Schmerzen, Depression und Stress und verstärkt das Gefühl von Optimismus, Hoffnung und Mitgefühl. Vergebung reduziert Bluthochdruck. Menschen, die vergeben, haben nicht nur weniger Stress, sondern auch bessere Beziehungen, weniger allgemeine Gesundheitsprobleme und geringeres Vorkommen der schwersten Krankheiten – einschließlich Depressionen, Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Krebs.

Hier liegt mein Fokus auf meinem eigenen Wohlbefinden. Das Leben ist ein Geschenk des Schöpfers, und es liegt in meiner Verantwortung, ein gutes Leben zu führen. Unversöhnlichkeit hindert mich daran, ein qualitativ hochwertiges Leben zu genießen. Also muss ich vergeben.

Antwort 2: Weil Gott will, dass ich vergebe.

Christ zu sein bedeutet, das Unverzeihliche zu verzeihen, weil Gott das Unverzeihliche in dir vergeben hat. (- C. S. Lewis)

Das ist eine unkomplizierte Sache. Ich entscheide mich für die Vergebung, weil Gott sie von mir erwartet. Mein Fokus liegt auf dem Gehorsam gegenüber Gott. Ich verlasse mich auf seine Gnade, wenn ich versuche, zu vergeben.

Antwort 3: Weil ich nicht besser bin.

Es gibt keinen, der gerecht ist, auch nicht einen. (Röm 3,10)

Bei diesem Ansatz liegt der Schwerpunkt auf meiner sündigen Natur. Ich versuche, mich in die Lage des anderen zu versetzen. Was wäre meine Antwort, wenn ich an seiner Stelle wäre? Oft, wenn wir unsere selbstgerechten Gedanken loslassen und über Gelegenheiten nachdenken, bei denen wir andere verletzt haben, erkennen wir, dass wir nicht besser sind als andere. Diese Erkenntnis wird uns die Arbeit erleichtern.

Antwort 4: Weil Gott diese verletzenden Situationen zu meinem Wohl benutzt hat.

Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt, bei denen, die nach seinem ewigen Plan berufen sind. (Röm 8,28)

In der Apostelgeschichte lesen wir über die Hinrichtung des Heiligen Stephanus. Kurz vor der Hinrichtung sah Stephanus die Herrlichkeit Gottes und Jesus stand zur Rechten Gottes! Während der Mob ihn steinigte, betete Stephanus für seine Verfolger und bat Gott, ihnen ihre Sünde nicht anzurechnen. Hier sehen wir ein weiteres Schlüsselelement, das uns helfen könnte, anderen zu vergeben – das Wissen um die Belohnung! Stephanus sah die Herrlichkeit Gottes. Nachdem er das erlebt hatte, glaube ich, dass Stephanus den Wunsch hatte, bei Gott zu sein, zum frühestmöglichen Zeitpunkt. So war es für ihn vielleicht einfacher, seinen Verfolgern zu vergeben, denn er erkannte, dass diese Menschen ihm geholfen haben, sein endgültiges Ziel früher zu erreichen.

Es ist eine menschliche Neigung, nur an die negativen Folgen eines verletzenden Vorfalls zu denken. Wir wären überrascht, wenn wir bewusst aufhörten, so zu denken, und anfingen, die Vorteile zu zählen, die wir aufgrund dieser Vorfälle erhalten haben. Zum Beispiel könnte ich meinen Job wegen der schlechten Nachrede eines Arbeitskollegen verloren haben, aber genau das hat dazu geführt, dass ich mich erfolgreich um eine bessere Stelle beworben habe! Ich kann auch nicht-materielle Vorteile zählen. Diese Vorfälle haben mir geholfen, geistig zu wachsen und mich zu einer stärkeren Person gemacht, und so weiter. Sobald wir anfangen, uns darauf zu konzentrieren, wird es für uns viel leichter sein, denen zu vergeben, die uns verletzt haben.

Antwort 5: Ihm verzeihen? Wofür? Was hat er getan?

Denn ich verzeihe ihnen ihre Schuld und an ihre Sünden denke ich nicht mehr. (Hebr 8,12)

Ein Grund zur Vergebung ist nur dann erforderlich, wenn ich das Gefühl habe, dass die andere Person mich absichtlich verletzt hat! Wenn ihre Handlung mir nicht wehgetan hat, wird die Frage irrelevant.

Hier ist ein Vorfall aus dem Leben meines Freundes. Einmal wollte er zu einer wichtigen Verabredung sorgfältig ausgewählte, gut gebügelte Kleidung tragen. Kurz bevor er das Haus verließ, krabbelte sein Baby mit einem schönen Lächeln auf ihn zu. Er nahm es sofort in seine Arme und knuddelte es kurz. Sofort spürte er Nässe auf seinem Hemd und stellte entsetzt fest, dass das Baby keine Windel trug. Er wurde wütend und machte seinem Ärger bei seiner Frau Luft.

Er zog sich um und eilte hinaus. Unterwegs begann der Herr mit ihm zu sprechen.

„Hast du ihr vergeben?“

„Es war ihre Schuld … sie hätte verantwortungsbewusster sein sollen“, grummelte er.

Der Herr wiederholte die Frage: „Ich meinte, hast du deinem Kind vergeben?“

„Meinem Kind vergeben? Wofür? Was weiß sie denn schon?“

An diesem Tag öffnete der Herr sein Herz und ließ ihn verstehen, was „Vergebung“ im Göttlichen Wörterbuch bedeutet.

Erinnere dich an das Gebet, das Jesus am Kreuz sprach: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun.“ (Lk 23,34)

Im Idealfall müssen wir vergeben, wie Jesus vergeben hat, aber das können wir nur mit reichlich Gnade schaffen. Was wir tun können, ist uns für die Vergebung zu entscheiden, und unser aufrichtiges Vorhaben zum Himmel zu erheben. Wir haben mehr als genug Gründe, um zu verzeihen. Lasst uns diese kleinen Schritte machen und den Herrn bitten, uns zu helfen.

 

Lieber Gott, ich erkenne, wie sehr dein geliebter Sohn mich liebte, dass er auf die Erde kam und für mich durch unvorstellbare Schmerzen ging, damit mir vergeben werden konnte. Deine Barmherzigkeit fließt zu mir durch Seine Wunden, trotz all meiner Fehler und Schwächen. Hilf mir, wie Jesus zu werden, indem ich bedingungslos auch diejenigen liebe, die mich verletzt haben. Und dass ich das Mitgefühl empfinden kann, das durch wahre Vergebung entsteht. Amen.

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Antony Kalapurackal

Antony Kalapurackal lebt mit seiner Frau Vinita und seinen Kindern Abiel, Ashish und Lucina in Brisbane, Australien.

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