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Mrz 18, 2024 239 0 Ellen Wilson
Evangelisieren

Zurück in seine Arme

Würde sich mein Leben jemals wieder normalisieren? Wie konnte ich nur meine Arbeit fortsetzen? Beim Grübeln über all diese Dinge kam mir eine schreckliche Lösung in den Sinn …

Ich fand das Leben extrem stressig. In meinem fünften Studienjahr behinderte das Auftreten einer bipolaren Störung meine Bemühungen um den Abschluss meines Lehramtsstudiums. Ich hatte noch keine Diagnose, aber ich wurde von Schlaflosigkeit geplagt und sah zerzaust und ungepflegt aus, was meine Aussichten auf eine Beschäftigung als Lehrerin erschwerte. Da ich von Natur aus einen starken Hang zum Perfektionismus hatte, schämte ich mich so und befürchtete, dass ich alle im Stich lassen würde. Ich geriet in eine Spirale aus Wut, Niedergeschlagenheit und Depression. Die Menschen waren besorgt über meinen Niedergang und versuchten, mir zu helfen. Ich wurde sogar mit dem Krankenwagen von der Schule ins Krankenhaus gebracht, aber die Ärzte konnten nichts außer einem erhöhten Blutdruck feststellen. Ich betete, doch fand ich keinen Trost. Nicht einmal die Ostermesse – die ich so sehr liebte – konnte den Teufelskreis durchbrechen. Warum nur wollte Jesus mir nicht helfen? Ich war so wütend auf Ihn. Schließlich hörte ich einfach auf zu beten.

Als es Tag für Tag, Monat für Monat so weiterging, wusste ich nicht, was ich tun sollte. Würde mein Leben jemals wieder normal werden? Es schien unwahrscheinlich. Je näher der Abschluss meines Studiums rückte, desto größer wurde meine Angst. Unterrichten ist ein harter Job mit wenigen Pausen, und die Schüler würden von mir verlangen, dass ich einen kühlen Kopf bewahre, auf ihre vielen Bedürfnisse eingehe und ihnen ein gutes Lernumfeld biete. Wie aber konnte ich das in meinem derzeitigen Zustand überhaupt schaffen? Eine schreckliche Lösung schoss mir in den Kopf: „Du solltest dich einfach umbringen.“ Anstatt diesen Gedanken zu verwerfen und ihn direkt zurück in die Hölle zu schicken, wo er hingehörte, blieb ich dabei. Es schien doch eine einfache, logische Antwort auf mein Dilemma zu sein. Ich wollte einfach nur betäubt sein, anstatt ständig angegriffen zu werden.

Zu meinem großen Bedauern wählte ich die Verzweiflung. Doch gerade in den Momenten, die meinen letzten sein sollten, dachte ich an meine Familie und daran, was für ein Mensch ich einst gewesen war. In echter Reue erhob ich meinen Kopf zum Himmel und sagte: „Es tut mir so leid, Jesus. Alles tut mir leid. Gib mir einfach, was ich verdiene.“ Ich dachte, das wären die letzten Worte, die ich in diesem Leben sagen würde. Doch Gott hatte andere Pläne.

Dem Göttlichen lauschen

Denn wie es die Vorsehung wollte, betete meine Mutter genau in diesem Moment den Rosenkranz der Göttlichen Barmherzigkeit. Plötzlich hörte sie laut und deutlich in ihrem Herzen die Worte: „Geh und sieh nach Ellen.“ Gehorsam legte sie ihren Rosenkranz beiseite und fand mich auf dem Boden der Garage. Sie begriff schnell die Situation und rief entsetzt: „Was machst du da? „, und zog mich ins Haus.

Meine Eltern waren untröstlich. Es gibt keine festen Regeln für solche Zeiten, aber sie beschlossen, mich zur Messe zu bringen. Ich war völlig gebrochen und brauchte einen Erlöser mehr als je zuvor. Ich sehnte mich danach, zu Jesus zu kommen, aber ich war auch überzeugt, dass ich der letzte Mensch auf der Welt war, den er sehen wollte. Ich wollte glauben, dass Jesus mein Hirte ist und seine verlorenen Schafe suchen würde, aber es war schwer, weil sich nichts geändert hatte. Ich hatte immer noch starken Selbsthass und von Dunkelheit bedrängt. Es tat fast körperlich weh.

Während der Gabenbereitung brach ich in Tränen aus. Ich hatte schon sehr lange nicht mehr geweint, aber nun konnte ich nicht mehr aufhören. Ich war am Ende meiner Kräfte und wusste nicht, wohin ich weitergehen sollte. Aber mit dem Weinen nahm die Last langsam ab und ich fühlte mich von Seiner göttlichen Barmherzigkeit umhüllt. Ich hatte es nicht verdient, aber er schenkte mir sich selbst, und ich wusste, dass er mich am Tiefstpunkt genauso liebte wie zu meinen höchsten Zeiten.

Auf der Suche nach Liebe

In den folgenden Tagen konnte ich Gott kaum noch ins Gesicht sehen, aber er tauchte immer wieder auf und verfolgte mich in den kleinen Dingen. Mit Hilfe eines Bildes der Göttlichen Barmherzigkeit in unserem Wohnzimmer stellte ich die Kommunikation mit Jesus wieder her. Ich versuchte zu reden,
beklagte mich aber meistens über den Kampf und fühlte mich schlecht angesichts meiner kürzlichen Rettung.

Seltsamerweise glaubte ich, eine zarte Stimme flüstern zu hören: „Dachtest du wirklich, ich würde dich sterben lassen? Ich liebe dich. Ich werde dich niemals aufgeben. Ich verspreche dir, dich nie zu verlassen. Alles ist vergeben. Vertraue auf meine Barmherzigkeit.“ Ich wollte das glauben, aber ich konnte nicht darauf vertrauen, dass es wirklich wahr war. Ich wurde entmutigt durch die Mauern, die ich errichtete, aber ich unterhielt mich weiter mit Jesus: „Wie kann ich lernen, Dir zu vertrauen?

Die Antwort überraschte mich. Wohin gehst du, wenn du keine Hoffnung mehr hast, aber trotzdem weiterleben musst? Wenn du dich nicht liebenswert fühlst, zu stolz, um irgendetwas zu akzeptieren, und sich doch verzweifelt wünscht, bescheiden zu sein? Mit anderen Worten: Wohin gehst du, wenn du dir eine vollständige Versöhnung mit dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist wünschst, aber zu ängstlich und ungläubig bist, um den Weg nach Hause zu finden? Die Antwort ist die selige Jungfrau Maria, die Mutter Gottes und Königin des Himmels.

Während ich lernte zu vertrauen, missfielen meine unbeholfenen Versuche Jesus nicht. Durch seine heilige Mutter rief er mich immer näher zu Seinem Heiligsten Herzen. So verliebte ich mich in Ihn und in Seine Treue.

Maria konnte ich alles gestehen. Obwohl ich befürchtete, dass ich mein Versprechen an meine irdische Mutter nicht halten konnte, weil ich allein kaum noch den Willen zum Leben aufbrachte, ermutigte mich meine Mutter, mein Leben Maria zu weihen und darauf zu vertrauen, dass sie mir helfen würde, dies zu überstehen. Ich wusste nicht viel darüber, was das bedeutete, aber ein Buch zur Vorbereitung auf die Marienweihe von Pater Michael E. Gaitley verhalf mir zu einem besseren Verständnis. Die Gottesmutter ist immer bereit, unsere Fürsprecherin zu sein, und sie wird niemals die Bitte eines Kindes ablehnen, das zu Jesus zurückkehren möchte. Als ich dann die Weihe durchlief, beschloss ich, nie wieder einen Selbstmordversuch zu unternehmen zu begehen und sagte: „Egal, was passiert, ich werde nicht aufgeben.“

In der Zwischenzeit begann ich, lange Spaziergänge am Strand zu machen, während ich mit Gott dem Vater sprach und über das Gleichnis vom verlorenen Sohn nachdachte. Ich versuchte, mich in die Lage des verlorenen Sohnes zu versetzen, aber es dauerte einige Zeit, bis ich Gott, dem Vater, nahekam. Zuerst stellte ich ihn mir aus einiger Ferne vor, dann, wie er auf mich zu kam. An einem anderen Tag stellte ich mir vor, wie er mir sogar entgegenrannte, obwohl ihn das für seine Freunde und Nachbarn lächerlich aussehen ließ.

Schließlich kam der Tag, an dem ich mir vorstellen konnte, in den Armen des Vaters zu liegen und nicht nur in seinem Haus, sondern auch am Familientisch willkommen geheißen zu werden. Als ich mir vorstellte, wie er mir einen Stuhl hinstellte, war ich keine eigensinnige junge Frau, sondern ein zehnjähriges Mädchen mit einer lächerlichen Brille und einem Bob-Haarschnitt. Als ich die Liebe des Vaters für mich annahm, wurde ich wieder wie ein kleines Kind. Ich lebte im gegenwärtigen Augenblick und vertraute ihm vollkommen. Ich verliebte mich in Gott und seine Treue. Mein guter Hirte hat mich aus dem Gefängnis der Angst und des Zorns befreit; nun führt er mich weiter auf dem sicheren Weg und trägt mich, wenn ich schwanke.

Ich erzähle meine Geschichte, damit jeder Gottes Güte und Liebe kennenlernen kann. Sein Heiliges Herz fließt über von zärtlicher Liebe und Barmherzigkeit nur für dich. Er möchte dich innigst lieben, und ich ermutige dich, ihn ohne Angst zu empfangen. Denn er wird dich niemals im Stich lassen oder im Regen stehen lassen. Tritt einfach in sein Licht und komm nach Hause.

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Ellen Wilson

Ellen Wilson ist eine Karmelitin des Dritten Ordens, die gerne schreibt. Sie stammt aus einer großen Familie in Pittsburgh, arbeitet im Kundendienst und hat Hobbys wie Scrapbooking, Lesen und Dekorieren.

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