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Jan 21, 2023 743 0 Keith Kelly
Begegnung

Von Menschen gerichtet, von Gott gerettet

In sehr jungem Alter begann Keith Kelly zu trinken und mit Drogen zu experimentieren. Er führte einen gefährlichen Lebensstil bis zu einer dunklen Nacht, als er sah, wie die Augen des Bösen ihn anstarrten.

Das Aufwachsen war für mich und meine Geschwister ziemlich schwierig, da mein Vater Alkoholiker war und eine Beziehung zu ihm schlichtweg nicht existierte. Wir alle reagierten unterschiedlich auf Papas Alkoholismus. Meine Art war es, Wut und Frustration über unsere Situation zu unterdrücken. Um mit diesen Gefühlen fertig zu werden, begann ich schon in jungen Jahren zu trinken, und experimentierte dann mit Drogen. Ich wurde sehr rebellisch gegen jede Form von Autorität, sodass ich regelmäßig Konflikte mit den Ordnungskräften in Westport hatte und von der weiterführenden Schule verwiesen wurde.

Während dieser Zeit begann ich, regelmäßig eine dunkle Präsenz um mich herum zu spüren. Am Anfang wusste ich nicht wirklich, was da passierte. Ich hatte das Gefühl, dass es sich um etwas Dämonisches oder Böses handelte, aber war nicht in der Lage, es in Worte zu fassen. Dann begann ich, nachts Anfälle zu haben: Ich wachte schweißgebadet und wie gelähmt auf. Ich konnte eine dunkle Präsenz in meinem Zimmer fühlen, was sehr beängstigend war. Ich fühlte mich von dieser Präsenz erdrückt und kämpfte darum, mich von ihr zu befreien. Eines Nachts weckte ich alle auf, indem ich unaufhörlich schrie.

Wort für Wort

All diese dämonischen Manifestationen gipfelten in einem sehr beängstigenden Vorfall eines Abends in meinem Badezimmer, als ich in den Spiegel schaute und den Teufel in mir sah. Es ist sehr schwer in Worte zu fassen, was ich sah. Es war eine sehr abscheuliche und bestialische Form von mir selbst. Ich konnte ihn sagen hören: „Dein Leben ist fertig, dein Leben ist zu Ende, nun habe ich dich, … Ich werde dich zerstören.“ Ich hörte regelmäßig Stimmen, und es wurden viele Drohungen gegen mich ausgesprochen.

Diese seltsamen Erfahrungen haben mich oft zu Tränen der Verzweiflung getrieben. Eines Tages schenkte mir Gott die Gnade, auf die Knie zu fallen. Obwohl ich nicht wusste, wer Gott war oder was es mit dem Glauben auf sich hat, hatte ich das Vaterunser und das Ave Maria gelernt, als ich eine katholische Schule besuchte. Also fing ich einfach an, das Vaterunser Wort für Wort zu beten. Man ist immer versucht, Gebete mechanisch und nicht aus dem Herzen zu beten. An diesem Tag aber meinte ich jedes Wort dieses Gebets, und es war ein wahrer Schrei zu Gott, dem Vater. Ich rief ihn von ganzem Herzen an und flehte ihn an, mich zu befreien.

Mitten im Vaterunser spürte ich erstmals eine andere Präsenz im Raum … die Anwesenheit von Gott, meines Herrn und Gottes, meines himmlischen Vaters. Seine Anwesenheit entfernte das Böse in meinem Schlafzimmer geradezu physisch. Ich weiß noch, wie ich auf dem Boden lag und vor Dankbarkeit weinte, und ich wusste von diesem Moment an mit Sicherheit, dass Gott wirklich mein Vater war. Ein göttlicher Friede überkam mich, der so greifbar war, dass ich ihn fühlen konnte. Ich habe nie wieder etwas Ähnliches empfunden. Ich lag einfach da und weinte vor Erleichterung und Freude.

Ultimatum

Jahre später lernte ich auf meinem Weg mit Gott, dass das Vaterunser tatsächlich ein Befreiungsgebet ist. Es endet mit „ … erlöse uns von dem Bösen. Amen“, und dieses Gebet gehört zum offiziellen Exorzismus-Ritual der katholischen Kirche. Das Vaterunser wird gebetet, um Opfer von Besessenheit oder dämonischen Erscheinungen zu befreien. Zu jener Zeit wusste ich das nicht. Von diesem Moment an, als ich 16 oder 17 Jahre alt war, begann ich aber, um Hilfe zu beten. Jeden Abend betete ich ein paar Gebete, in denen ich um Hilfe bat, die Drogen aufzugeben, mit dem Trinken aufzuhören und mein Leben wieder in Ordnung zu bringen, denn ich hatte eine Gerichtsverhandlung vor mir. Ich wurde wegen elf Vergehen angeklagt, und mein Anwalt war dabei sehr direkt und offen: „Dir droht eine Gefängnisstrafe“.

Während dieser Zeit wurde mein Vater tatsächlich trocken. Er konnte seine Alkoholsucht durch das Programm der Anonymen Alkoholiker überwinden. Um seine Genesung zu erleichtern, hatte er einen Sponsor, Jim Brown, der nach einer tiefen Glaubenserfahrung der Alkoholsucht entkommen war. Seitdem brachte er Gruppen von Menschen nach Medjugorje. Mein Vater bat Jim, mich nach Medjugorje zu bringen. Jim sagte meinem Vater, er solle anfangen, jeden Abend ein Gesätz des Rosenkranzes für mich zu beten. Obwohl Jim zögerte, weil er wusste, dass ich einen schlechten Ruf hatte, gab er mir eine Chance.

Wir fuhren in der Osterzeit 2005, aber ich trank bloß, hielt nach Mädchen Ausschau und nahm nicht wirklich an den Aktivitäten teil. Am dritten Tag stieg ich auf den Hügel, der angeblich der Ort ist, an dem Maria den sechs Sehern zum ersten Mal erschienen ist. Viele Menschen haben dort starke Bekehrungserfahrungen gemacht, aber das wusste ich damals noch nicht. Ich wusste nicht, was ich tat, aber ich hatte dort eine Begegnung mit dem lebendigen Gott. Mir wurde das Geschenk des Glaubens gegeben. Plötzlich hatte ich keine Zweifel mehr. Ich wusste, dass Gott existiert, und verliebte mich in die Muttergottes. Ich fühlte mich bedingungslos geliebt für das, was ich war, und ich kam als ein anderer Mensch von diesem Berg herunter.

Eine aus dieser Gruppe sagte Jahre später zu mir: „Du warst anders, als du von diesem Berg herunterkamst, du konntest Augenkontakt halten, du warst frei und mit dir selbst im Reinen. Du schienst ohne diese Schwermut fröhlicher zu sein“. Sie bemerkte eine Verwandlung in mir. Am Vorabend des Sonntags der Göttlichen Barmherzigkeit, dem Tag, an dem Sankt Johannes Paul II starb, kehrte ich schließlich zu den Sakramenten zurück. Ich war wie der verlorene Sohn, der zurück zu Gott, dem Vater, kam.

Zurückgeworfen

Zwei Wochen, nachdem ich aus Medjugorje zurückgekommen war, fand meine Gerichtsverhandlung statt. Ich war gerade achtzehn Jahre alt geworden, was bedeutete, dass ich selbst in den Zeugenstand gehen und mich verteidigen musste. Es war also ziemlich einschüchternd. Da waren drei Wachen, zwei Kriminalbeamte, der Hauptkommissar, der Richter, meine Eltern, mein Rechtsanwalt und einige Journalisten. Immer dann, wenn ich meinen Mund öffnete, um meine Geschichte zu erzählen, unterbrachen mich die Wachen und sagten: „Dieser Kerl ist eine absolute Bedrohung für die Gesellschaft, er muss eingesperrt werden, er ist sehr störend und wir hatten mehrere Zwischenfälle mit ihm“. Sie unterbrachen mich ständig, so dass ich in keinen Rhythmus finden konnte. Ich war sehr nervös, aber da waren auch sehr viele Menschen, die für mich beteten.

Plötzlich geschah das Unerwartete. Die Richterin Mary Devons deutete auf die Beamten und sagte ihnen: „Es reicht mir. Verlassen sie meinen Gerichtssaal.“ Sie waren völlig fassungslos. Nachdem sie gegangen waren, drehte sie sich zu mir und sagte: „Gut, nun erzähle mir einfach deine Geschichte.“ Ich habe ihr dann erzählt, wie ich zu diesem Ort namens Medjugorje gefahren war und was ich dort erlebt hatte. Tränen traten mir in die Augen, als ich aufrichtig erklärte: „Ich glaube einfach fest daran, dass Gott mein Leben verändern wird.“

Sie sah mir in die Augen und sagte: „Ich werde dir eine zweite Chance geben:“ Ich wurde zu einer Bewährungsstrafe, 200 Stunden gemeinnütziger Arbeit und einer Ausgangssperre nach neun Uhr abends für ein Jahr verurteilt. Das war es! Das war der Rettungsanker, den ich brauchte, und ich ergriff ihn.

Wenn ich zurückblicke und geistlich analysiere, was geschehen ist, habe ich das Gefühl, dass eigentlich Gott mein Richter war. Er war es, der die Aufrichtigkeit in meinem Herzen sah und intervenierte. Richterin Mary Devons war nur ein Instrument seiner Gnade. Und diese war mächtig. Das war meine Befreiung. Und ich schaute nie mehr zurück. Ich erkannte, dass mein Leben ein Geschenk war, und dass das Leben eines jeden ein Geschenk ist. Wir haben nichts getan, was unsere Existenz rechtfertigt. Gott hat sie uns unentgeltlich geschenkt. Ich begann, tiefer in meinen Glauben einzutauchen, studierte die Bibel und las das Leben der Heiligen. Im Jahr 2000 fing ich an, Gruppen junger Menschen nach Medjugorje zu bringen. Vor kurzem hörte ich einen Priester die Frage beantworten: „Was ist das Zeichen einer Bekehrung?“ Er antwortete, dass es der Wunsch ist zu evangelisieren. Wenn du eine Begegnung mit dem lebendigen Gott hast, kannst du es nicht für dich behalten, sondern musst es teilen. Und ich möchte es teilen, denn ich wurde von der Liebe zu Gott entflammt. Und das ist für mich ein wahres Geschenk.

Glaube ist eine Antwort auf die Selbstoffenbarung Gottes und – mehr noch – des Gottes, der für uns gestorben ist, der uns mit seinem eigenen Blut erkauft hat. Ich möchte diese Liebe erwidern, die Gott für mich am Kreuz zum Ausdruck gebracht hat.

Es gibt eine Bibelstelle, die mir schon immer zu Herzen gegangen ist: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles andere zufallen.“ Wenn du also Gott an die erste Stelle setzt, wird sich alles andere von selbst ergeben. Wir können Gott nicht an Großzügigkeit übertreffen. Das ist meine Erfahrung mit Gott. Wenn du Gott einen Millimeter gibst, wird er dir dafür das Universum geben. Was auch immer wir also Gott geben, er wird es wie die Brote und Fische vervielfachen. Du kannst ihn nicht an Großzügigkeit übertreffen.

Junge Menschen haben oft die vorgefasste Meinung, dass Gott zu folgen gleichbedeutend damit sei, alles aufzugeben, so dass das Leben langweilig und öde wird. Aber es ist genau das Gegenteil. Der Heilige Augustinus sagt: „Sich in Gott zu verlieben ist die größte Romantik, Ihn zu suchen das größte Abenteuer und Ihn zu finden die größte menschliche Leistung.“ Es ist also ein Abenteuer. Mein Weg mit Gott war ein unglaubliches Abenteuer. Hab also keine Angst, auf Gottes Initiative zu reagieren.

 

 

 

 

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Keith Kelly

Keith Kelly lebt mit seiner Ehefrau und drei Kindern in Westborough County Mail. Der Artikel basiert auf seinem Zeugnis, das er im Rahmen der Shalom World-Sendung „Jesus my Savior" weitergegeben hat.

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