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Ich war gefangen in einer Abwärtsspirale aus Drogen und Sexarbeit und verlor mich selbst, bis dies geschah.
Es war Nacht. Ich war im Bordell, fertig angezogen für die „Arbeit“. Da klopfte es leise an der Tür, nicht wie die Polizei, sondern ganz sanft. Die Bordellbesitzerin – die „Madame“ – öffnete die Tür, und meine Mutter kam herein.
Ich schämte mich. Ich war angezogen für diese „Arbeit“, die ich schon seit Monaten machte, und nun war meine Mutter im Zimmer!
Sie saß einfach da und sagte zu mir: „Liebes, bitte komm nach Hause.“
Sie zeigte mir ihre Liebe. Sie verurteilte mich nicht. Sie bat mich nur, zurückzukommen.
In diesem Moment war ich von Gnade überwältigt. Ich hätte damals nach Hause gehen sollen, aber die Drogen ließen mich nicht. Ich schämte mich aufrichtig.
Sie schrieb ihre Telefonnummer auf einen Zettel, schob ihn herüber und sagte zu mir: „Ich liebe dich. Du kannst mich jederzeit anrufen, und ich werde kommen.“
Am nächsten Morgen erzählte ich einer Freundin, dass ich vom Heroin loskommen wollte. Ich war verängstigt. Mit nur vierundzwanzig Jahren war ich des Lebens müde; ich hatte das Gefühl, genug gelebt zu haben und einfach fertig zu sein mit dem Leben. Meine Freundin kannte einen Arzt, der Drogensüchtige behandelte, und ich bekam in drei Tagen einen Termin. Ich rief meine Mutter an, sagte ihr, dass ich zum Arzt gehen würde und vom Heroin loskommen wolle.
Sie weinte am Telefon. Sie sprang ins Auto und kam direkt zu mir. Darauf hatte sie gewartet …
Unsere Familie war nach Brisbane umgezogen, als mein Vater einen Job auf der Expo 88 bekam. Ich war damals zwölf Jahre alt. Ich ging auf eine private Eliteschule für Mädchen, aber passte einfach nicht dahin. Ich träumte davon, nach Hollywood zu gehen und Filme zu machen, also musste ich eine Schule besuchen, die auf Film und Fernsehen spezialisiert ist.
Ich fand eine renommierte Schule für Film und Fernsehen, und meine Eltern gaben meinem Wunsch, die Schule zu wechseln, problemlos nach. Was ich ihnen aber nicht erzählte, war, dass die Schule auch in den Zeitungen stand, weil sie für Gangs und Drogen berüchtigt war. Die Schule brachte mir viele kreative Freunde, und ich war sehr gut in der Schule. Ich hatte in vielen Fächern die besten Noten und gewann Preise für Film, Fernsehen und Schauspiel. Ich hatte die Noten, um an die Universität zu gehen.
Zwei Wochen vor dem Ende der zwölften Klasse bot mir jemand Marihuana an. Ich sagte ja. Am Ende der Schule gingen wir alle weg, und wieder probierte ich andere Drogen aus …
Einst ein Kind, das sich so sehr auf den Schulabschluss konzentriert hatte, geriet ich nun in eine Abwärtsspirale. Ich schaffte es zwar noch auf die Universität, aber im zweiten Jahr ging ich eine Beziehung mit einem heroinabhängigen Mann ein. Ich erinnere mich, dass alle meine Freunde damals zu mir sagten: „Du wirst noch als Junkie enden, als Heroinabhängige.“ Ich hingegen dachte, dass ich seine Retterin sein würde.
Aber der ganze Sex, die Drugs und der Rock‘n‘Roll führten dazu, dass ich schwanger wurde. Wir gingen zum Arzt, mein Partner immer noch high vom Heroin. Die Ärztin sah uns an und riet mir sofort zu einem Schwangerschaftsabbruch. Sie hatte wohl das Gefühl, dass dieses Kind mit uns keine Chance hätte. Drei Tage später hatte ich eine Abtreibung.
Ich fühlte mich schuldig, schämte mich und war allein. Ich sah zu, wie mein Partner Heroin nahm, sich betäubte und gar nicht betroffen war. Ich bat ihn um etwas Heroin, aber er sagte nur: „Ich liebe dich, ich gebe dir kein Heroin.“ Eines Tages brauchte er Geld, und es gelang mir, ihm etwas Heroin abzuhandeln. Es war nur eine winzige Menge, und mir wurde schlecht, aber ich fühlte auch nichts. Ich nahm es weiter, die Dosis wurde jedes Mal höher und höher.
Schließlich brach ich mein Studium ab und wurde eine regelmäßige Konsumentin.
Ich hatte keine Ahnung, wie ich das Heroin im Wert von fast hundert Dollar bezahlen sollte, das ich täglich konsumierte. Wir fingen an, Marihuana im Haus anzubauen, verkauften es und kauften mit dem Geld noch mehr Drogen. Wir verkauften alles, was wir besaßen, wurden aus meiner Wohnung geworfen, und dann begann ich langsam, meine Familie und Freunde zu bestehlen. Ich schämte mich nicht einmal. Bald fing ich an, auch auf der Arbeit zu stehlen. Ich dachte, sie wüssten es nicht, aber schließlich wurde ich auch dort rausgeschmissen.
Schließlich war das einzige, was ich noch hatte, mein Körper. In der ersten Nacht, in der ich Sex mit Fremden hatte, wollte ich mich sauber schrubben. Aber das konnte ich nicht! Man kann sich nicht von innen nach außen schrubben … Aber das hielt mich nicht davon ab, weiterzumachen. Von dreihundert Dollar pro Nacht, die ich für Heroin für meinen Partner und mich ausgab, kam ich auf tausend Dollar pro Nacht, jeder Cent, den ich verdiente, floss in den Kauf weiterer Drogen.
Mitten in der Abwärtsspirale tauchte nun meine Mutter auf und rettete mich mit ihrer Liebe und Barmherzigkeit. Aber das war nicht genug.
Der Arzt fragte mich nach meiner Drogenvergangenheit. Während ich die lange Geschichte erzählte, weinte meine Mutter immer wieder – sie war schockiert, meine ganze Geschichte zu hören. Der Arzt sagte mir, dass ich einen Entzug brauchte. Ich fragte: „Ist ein Entzug nicht etwas für Drogenabhängige?“ Er war überrascht: „Glauben sie etwa nicht, dass sie eine sind?“
Dann sah er mir in die Augen und sagte: „Ich glaube nicht, dass Drogen Ihr Problem sind. Ihr Problem ist, dass sie ein Loch in ihrer Seele haben, das nur Jesus füllen kann.“
Ich wählte absichtlich eine Entzugsklinik, bei der ich sicher war, dass sie nicht-christlich war. Ich war krank und begann langsam zu entgiften, als sie uns eines Tages nach dem Abendessen zu einem Gebetstreffen einberiefen. Ich war wütend, also setzte ich mich in die Ecke und versuchte, sie zu ignorieren mit ihrer Musik, ihrem Gesang und ihrem Jesus. Am Sonntag nahmen sie uns dann mit in die Kirche. Ich blieb draußen und rauchte. Und ich war wütend, verletzt und einsam.
Am sechsten Sonntag, dem 15. August, regnete es in Strömen – eine Verschwörung des Himmels, wie es sich im Nachhinein herausstellte. Daher blieb mir nichts anderes übrig, als schließlich doch in das Gebäude zu gehen. Ich blieb im hinteren Teil und dachte, dass Gott mich dort nicht sehen könnte. Ich hatte begonnen, mir bewusst zu machen, dass einige meiner Lebensentscheidungen als Sünden betrachtet werden würden, also saß ich dort hinten. Am Ende jedoch sagte der Priester: „Ist hier jemand, der heute sein Herz an Jesus übergeben möchte?“
Ich erinnere mich noch, wie ich dann ganz vorne stand und den Priester sagen hörte: „Willst du Jesus dein Herz schenken? Er kann dir Vergebung für deine Vergangenheit, ein ganz neues Leben heute und Hoffnung für deine Zukunft geben.“
Damals war ich bereits clean und seit fast sechs Wochen nicht mehr auf Heroin. Aber mir war nicht klar, dass es einen großen Unterschied gab zwischen clean sein und frei sein. Ich wiederholte mit dem Priester das Erlösungsgebet, ein Gebet, das ich nicht einmal verstand, aber dort übergab ich mein Herz an Jesus.
An diesem Tag begann für mich eine Reise der Veränderung. Ich konnte neu beginnen, die Fülle der Liebe, Gnade und Güte eines Gottes empfangen, der mich schon mein ganzes Leben kannte und mich vor mir selbst gerettet hatte.
Der weitere Weg blieb nicht ohne Fehler. Ich ging in der Entzugsklinik eine Beziehung ein und wurde wieder schwanger. Aber anstatt es als Strafe für eine schlechte Entscheidung anzusehen, die ich getroffen hatte, beschlossen wir, sesshaft zu werden. Mein Partner sagte zu mir: „Lass uns heiraten und unser Bestes tun, um es jetzt auf seine Weise zu tun.“ Ein Jahr später wurde Grace (engl.: Gnade) geboren, und durch sie erfuhr ich auch so viel Gnade!
Ich war schon immer eine leidenschaftliche Geschichtenerzählerin; Gott gab mir eine Geschichte, die dazu beigetragen hat, Leben zu verändern. Seitdem hat er mich auf so viele Arten benutzt, um meine Geschichte weiterzugeben – in Wort und Schrift und indem ich alles gebe, um für und mit Frauen zu arbeiten, die in einem ähnlichen Leben feststecken, das auch ich einmal geführt habe.
Heute bin ich eine durch Gnade veränderte Frau. Mir ist die Liebe des Himmels begegnet, und jetzt möchte ich mein Leben so leben, dass ich mit dem Himmel zusammenarbeiten kann.
Bronwen Healy erzählt die Geschichte ihrer Heilung überall in Vorträgen, Workshops und ihrem Buch Trophy of Grace. Der Artikel basiert auf einem Interview mit Bronwen Healey in der Shalom -World-Sendung „Jesus my Savior“. Um die Sendung zu sehen, besuchen sie: https://www.shalomworld.org/episode/i-dont-think-drugs-are-your-problem-bronwen-healy
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