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Jan 28, 2021 1259 0 Sean Booth, UK
Evangelisieren

Lass dich von Gott überraschen

Bist du heute aufgewacht, um ein mittelmäßiges Leben zu führen? Du bist zu Größerem, Besserem und Höherem berufen!

Zeichen und Wunder

„Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater. Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird.  Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun.“ (Joh 14,12-14)

Ja, du hast das richtig gelesen: Jesus Christus sagte uns, wir würden größere Dinge tun als er! Größere Dinge als Gott, der Fleisch annahm und unter uns wohnte! Können wir das wirklich annehmen? Hat Jesus das wörtlich gemeint? Wie sollen wir das verstehen? Größeres als die Heilung von Aussätzigen, Blinden oder Tauben? Noch Größeres als die Auferweckung von Toten? Könnte es sein, dass Jesus meinte, dass wir die gleichen Werke, die er tat, buchstäblich auch vollbringen würden, aber zahlenmäßig größer, da er davor stand, zu seinem Vater aufzusteigen? Glauben wir wirklich, dass die Zeichen, von denen Jesus uns sagte, sie würden „die Gläubigen begleiten“, buchstäblich für einen jeden von uns sein könnten, als er sagte: „Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.“ (Mk 16,17-18)

Seit einigen Jahren arbeite ich ehrenamtlich für eine örtliche Wohltätigkeitsorganisation in meiner Heimatstadt Manchester in England, wo verschiedene christliche Ortsgemeinden unterschiedlicher Konfessionen abwechselnd in jeder Nacht der Woche obdachlose Asylsuchende  aufnehmen und ihnen ein Bett für die Nacht, Essen am Abend und Frühstück am Morgen vor ihrer Abreise geben. Am Samstagabend war die katholische Kirche im Stadtzentrum an der Reihe, die ich besuchte. Ich wurde oft damit gesegnet, Teil des Übernachtungsteams sein zu dürfen, über Nacht bei ihnen zu sein und Mahlzeiten auszuteilen. Es war einfach ein unbeschreiblicher Segen, Zeit mit diesen wunderbaren Männern zu verbringen. Viele von ihnen waren Muslime.

Chaostheorie

Im Laufe der Jahre gab es viele Wunder. Eines davon sticht besonders hervor, und zwar auf eine übernatürliche Weise. Die Nacht begann, wie üblich, als ich mit einem anderen Freiwilligen, einem guten Freund von mir, aufbrach, um die Männer abzuholen. Als wir die Glocke läuteten und das Gebäude betraten, wurde ich von einer Dame empfangen, die mir ein Stück Papier mit einem Namen darauf gab. Sie sagte mir, es sei der Name eines Mannes, der zuvor von der Polizei im Vollrausch von der Straße hergebracht worden war, weil er Drogen genommen hatte. Obwohl sie mir versicherte, dass es ihm jetzt gut ginge, nachdem er seinen Rausch ausgeschlafen hatte, war ich damit nicht glücklich und bat darum, den Mann selbst zu sehen. Als wir uns trafen, schaute ich ihm in die Augen und ich sah eine solche Finsternis. Ich fühlte mich sofort abgestoßen, also sagte ich ihm, dass er in dieser Nacht leider nicht bei uns bleiben dürfte. Das war schwierig, denn ich wusste, dass es für ihn eine Nacht auf der Straße bedeutete, aber es war eindeutig nicht das Richtige für ihn, mitzukommen und bei uns zu bleiben. Ich erklärte ihm, dass wir darüber informiert worden waren, dass er Drogen genommen hatte, dass auch Frauen unter unserem Schutz standen und dass wir auch an die anderen Männer denken mussten.

Wir konnten nicht einen Mann babysitten und den Rest vernachlässigen. Obwohl er darauf bestand, dass es ihm gut ginge, sagte ich ihm traurig, dass es ihm nicht möglich wäre, an diesem Abend bei uns zu bleiben, weil die Wohltätigkeitsorganisation eine Null-Toleranz gegenüber Drogen verfolgte. Er fing an zu schreien und zu schwören, dass er trotzdem kommen würde, aber ich sagte ihm, dass er ohne uns nicht reingelassen würde. Während er in die Nacht hinausstürmte, brach in einem anderen Teil des Raumes ein Kampf zwischen zwei Männern aus. Es war von Anfang an ein Chaos! Konsequenterweise musste ich nun einem zweiten Mann mitteilen, dass er nicht mit uns kommen durfte. Auch das kam nicht gut an. Ich sicherte ihm unsere Gebete zu, aber das war wohl zu wenig Trost für einen Mann, der bereits wütend, aufgebracht und höchstwahrscheinlich berauscht war.

Gott beraten?

Als wir zusammen weggingen, kamen die anderen Männer, um mir die Hand zu schütteln und mir dafür zu danken, dass ich den beiden Männern nicht erlaubt hatte, sich uns anzuschließen, da sie beide ihnen jede Nacht viele Probleme bereitet hatten. Sie waren erleichtert und so dankbar für eine ruhige Nacht. Als wir weitergingen, sahen wir mitten auf der Straße einen Polizeiwagen mit blinkenden Lichtern. Ein Polizeibeamter gab den Befehl, dass alle stehenbleiben mussten, und streckte die Arme aus, um die Leute von einem Mann fernzuhalten, der bewusstlos auf dem Boden lag. Ein anderer Polizist kniete neben diesem nieder und prüfte seinen Puls am Hals, da der Mann aufgehört hatte zu atmen. Mir wurde schnell klar, dass es sich um jenen ersten muslimischen Mann handelte, der Minuten zuvor davongestürmt war. Sofort schlüpfte ich unter den ausgebreiteten Armen des Polizisten hindurch, kniete mich neben dem Mann nieder und legte ihm meine Hände auf.

„Was soll das?“ schrie der Polizist, aber ich bestand darauf, dass ich für den Mann beten müsse. Sofort rief ich zum Herrn: „Du hast dieser Welt am Anfang der Zeit Leben eingehaucht, hauche diesem Mann Leben ein. Jesus, du hast deinen Freund Lazarus aus dem Grab gerufen, bitte erwecke diesen Mann jetzt.“ Ich zögerte kurz, als ich mir dachte: „Für wen halte ich mich, Gott mit irdischen Worten zu beraten? Es ist Gott, zu dem ich da rede.“ Wie unzulänglich waren meine menschlichen Worte. Sie kamen natürlich aus meinem Herzen. Dann begann ich zu beten, indem ich die übernatürliche Gabe des Heiligen Geistes einsetzte, mit der ich gesegnet bin – die Gabe, in Zungen zu beten. (1 Kor 12,1-11; 1 Kor 14,1-5)

Als mein Herz sang

Der heilige Paulus sagt uns: „So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können. Und Gott, der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist: Er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein.“ (Röm 8,26-27) Ich habe keine Ahnung, wie lange ich dort kniete und betete, aber plötzlich rief der Polizist, der den Puls prüfte, aus: „Ich kann einen Puls fühlen!“ Mein Herz sang. Ich fühlte mich beschwingt und konnte nicht aufhören, Jesus zu danken. Augenblicke später traf ein Krankenwagen ein. Es war ein Segen zu sehen, wie der Herzmonitor den Herzschlag auf dem Bildschirm anzeigte. Wieder dankte und lobte ich Jesus in völliger Ehrfurcht und Verwunderung.

Ich hatte meine Umgebung völlig vergessen, als ich rein instinktiv gehandelt hatte. Ich glaube, dass es Gott war, der mich so unverzüglich an die Seite dieses Mannes gedrängt hatte. Als ich aufstand, merkte ich, dass sich eine größere Menschenmenge versammelt hatte. Wieder wurde ich mit Handschlag von den Asylanten begrüßt und bedankt, dass ich offen genug war, um für diesen Mann zu beten.

Einige Wochen später arbeitete ich wieder ehrenamtlich in der Schlafunterkunft, als ein anderer muslimischer Mann mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht auf mich zukam. Er war ganz begierig darauf, mir von diesem Mann zu erzählen, für den ich gebetet hatte. Er erzählte mir, dass der Mann seit seiner Ankunft in England vor drei Jahren trink- und drogensüchtig gewesen sei. Als er ihn nun vor einigen Tagen traf, war er nicht mehr trink- und drogensüchtig; er war in eine eigene Wohnung gezogen und schlief nicht mehr auf der Straße. Ich war wieder einmal erstaunt und lobte Gott. Doch damit war der Herr noch nicht am Ende. Inmitten dieses schönen Moments konnte ich einen tiefen Schmerz in diesem Mann, der vor mir saß, wahrnehmen. Ich durfte ihm das Evangelium verkünden und wir beteten zusammen. Wir haben einen Gott, der nie aufhört, Segen auszuschütten.

Gott ist in der Tat groß!

Wir müssen Glauben haben. Jesus sagt uns, dass das kleinste Samenkorn des Glaubens ausreicht, um Berge zu versetzen (Mk 11,22-25), und dass „mit Gott alle Dinge möglich sind“ (Mt 19,26). Unser dreieiniger Gott, der Schöpfer, der Erlöser und der Heiligmacher; Vater, Sohn und Heiliger Geist leben in jedem getauften christlichen Gläubigen. Daran müssen wir wirklich glauben und es leben. „Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit“ (Hebr 13,8) und seine Worte sind „Geist und Leben“ (Joh 6,63).

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Sean Booth

Sean Booth ist Mitglied der Lay Missionaries of Charity aus Manchester, England, und studiert derzeit am Maryvale - Institut in Birmingham, England, den Bachelor of Divinity.

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