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Jan 28, 2021
Engagieren Jan 28, 2021

Die Stürme des Lebens können geradezu beängstigend sein, aber wenn sie wüten, sind wir nie allein. 

Ich bin auf Hawaii aufgewachsen, und während meines Juniorjahres an der High School nahm ich als Lehramtsstudentin an einem Bildungsprogramm teil, das Kindern etwas über Meeresbiologie beibrachte. Wir nahmen Gruppen von Schülern mit auf ein großes Segelboot für vierstündige Exkursionen, die das Ausbaggern von Sedimentproben auf dem Meeresboden, das Erlernen grundlegender Navigation und das Auswerfen eines großen Netzes beinhalteten, um die Lebewesen des Meeres einzufangen und kennenzulernen.

Ein Teil unserer freiwilligen Arbeit bestand darin, der angeheuerten Crew zu helfen, die Yacht zu jeder der hawaiianischen Inseln zu segeln, damit wir dieses ausgezeichnete Programm den Schülern in den Schulen des ganzen Staates anbieten konnten. Ich erinnere mich noch lebhaft an die Nacht, in der wir um die Insel Maui segelten. Zwei von uns Freiwilligen hielten Wache, als plötzlich ein riesiger Sturm aufkam. Die Wellen spülten über die Bordwand des Bootes, während mein Begleiter und ich darum kämpften, das Steuerrad in die richtige Richtung zu halten. Die ausgebildete Crew kam nach oben, um uns zu helfen. Der Wind war so stark, dass er uns vom Kurs abbrachte. Um nicht über Bord gefegt zu werden, mussten wir Gurte anlegen und uns an der Reling festhaken.  Wir kämpften mehrere Stunden lang gegen den Sturm an, bevor wir den Schutz eines sicheren Hafens erreichten.

Ich denke oft an diese Erfahrung, wenn ich das Evangelium über Jesus und die Jünger lese, die in den Sturm auf dem Meer geraten. „Er stieg in das Boot, und seine Jünger folgten ihm. Plötzlich brach auf dem See ein gewaltiger Sturm los, sodass das Boot von den Wellen überflutet wurde. Jesus aber schlief. Da traten die Jünger zu ihm und weckten ihn; sie riefen: Herr, rette uns, wir gehen zugrunde! Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf, drohte den Winden und dem See und es trat völlige Stille ein. Die Leute aber staunten und sagten: Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar die Winde und der See gehorchen?“ (Mt 8,23-27)

Die Jünger hatten ihr Leben auf dem Meer zugebracht, und sicherlich kannten sie alle jemanden, der in einem solchen Sturm gestorben war. Sie wussten, wie gefährlich diese plötzlichen Sturmböen sein konnten und wie furchterregend es ist, sich in einem Boot zu befinden, das von der ungeheuren Kraft des Windes und der Wellen herumgeworfen wird.

Und doch war Jesus in der Lage, während dieses Sturmes zu schlafen! Seine Jünger mussten ihn aufwecken, um ihn um Hilfe zu bitten, und er schien überrascht zu sein, dass sie so erschrocken waren. Er wandte sich ruhig an die Elemente und stellte die Ordnung und den Frieden in der Natur wieder her, alles zum völligen Erstaunen seiner Freunde. Sie wunderten sich: „Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar die Winde und der See gehorchen?“

Was können wir aus dieser Episode lernen? Das Jahr 2020 war in vielerlei Hinsicht ein stürmisches Jahr: eine weltweite Pandemie, Naturkatastrophen, Spannungen zwischen den Rassen, Wirtschaftskrisen, um nur Einiges zu nennen. Viele werden in diesen unsicheren Zeiten von Sorgen und Ängsten geplagt und haben das Gefühl, dass das Fundament, auf dem sie stehen, sich verschiebt und unter ihnen zusammenbricht.

Für meine eigene Familie war es die Belastung durch die Arbeitslosigkeit, die uns erschüttert hat. Meine Schwester verlor ihren Job zu Beginn der Pandemie, und mein Bruder war schon vor Beginn der Schließungen auf der Suche nach Arbeit. Der Versuch, Arbeit zu finden, schien hoffnungslos, als die Geschäfte schlossen und die Leute entlassen wurden. Aber wir riefen zum Herrn und „weckten“ Jesus Tag für Tag mit unseren Gebeten, in denen wir ihn baten, das Unmögliche zu tun. Und Jesus hörte unsere Schreie. Mein Bruder bekam einen Job bei einer Firma, nur wenige Tage bevor diese einen Einstellungsstopp verhängte, und meine Schwester fand eine gut bezahlte Arbeit als Beraterin.

Stürme sind nie einfach. In der Tat können sie geradezu erschreckend sein! Aber Gott ist mit uns in jedem Sturm. Jesus ist im Boot und weicht nie von unserer Seite. Das ist seine Verheißung: „Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht“ (Hebr 13,5), und das ist sein Name: Emmanuel, „Gott mit uns.“

Wenn es scheint, als würden die Wellen dich überschwemmen; wenn du dich verletzlich und allein fühlst, rufe zu Gott. Rufe weiter zu ihm, auch wenn es scheint, dass er schläft. Schaue mit den Augen des Glaubens und du wirst Jesus bei dir im Boot sehen. Erinnere dich: „Keiner ist wie Gott…, der in den Himmel steigt, um dir zu helfen, auf die Wolken in seiner Hoheit. Eine Wohnung ist der Gott der Urzeit, von unten (tragen sie) die Arme des Ewigen.“ (Dtn 33, 26-27)

Ganz gleich, wie stark der Sturm ist.

'

Von: Ellen Hogarty

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Jan 28, 2021
Engagieren Jan 28, 2021

Bist du ein Elternteil, der sich Sorgen um sein Kind macht?

Hast du schon lange für deinen Ehepartner gebetet?

Dann ist hier jemand, den du kennen solltest. 

Anker der Hoffnung

Ich wurde vor ein paar Jahren mit der heiligen Monika bekannt gemacht. Als ich entdeckte, dass sie viele Jahre lang für die Bekehrung ihres Sohnes Augustinus gebetet hatte und auch für die Bekehrung ihres heidnischen Ehemannes betete, wusste ich, dass ich mehr über diese Heilige aus dem dritten Jahrhundert herausfinden musste. Ich bete schon seit einigen Jahren für die Bekehrung meiner Familie. Die Heilige Monika hat mir Hoffnung gegeben, in meinen Gebeten für meine Lieben beharrlich zu bleiben.

Die heilige Monika wurde um das Jahr 331 in Tagaste, Nordafrika, in einer christlichen Familie geboren, die sie im Glauben erzogen hat. Ihre Ehe mit Patricius, einem heidnischen römischen Beamten, war nicht glücklich, aber sie war stabil, vor allem dank Monikas Geduld und Besonnenheit. Monika und Patricius wurden mit drei Kindern gesegnet. Augustinus war der Älteste, Navigius war der zweite Sohn, und dann kam eine Tochter namens Perpetua. Patricius war sehr verärgert über die Wohltätigkeit seiner Frau und ihre Gebetsgewohnheiten, aber es wurde gesagt, dass er sie trotz seines Temperaments immer mit der gebührenden Achtung behandelte.

Monika war sehr betrübt, weil ihr Mann ihr nicht erlaubte, ihre Kinder taufen zu lassen. Als Augustinus schwer erkrankte, flehte sie ihren Mann an, ihn taufen zu lassen, und Patricius lenkte ein. Aber als Augustinus noch vor der Taufe wieder gesund wurde, zog Patricius seine Zustimmung zurück. Ich kann mir ihre Angst und ihren Herzschmerz nicht vorstellen, da es ihr verwehrt blieb, ihre Kinder in dem Glauben aufzuziehen, den sie so sehr liebte. Aber dennoch blieb sie in ihrem Glauben beharrlich.

Güte wird belohnt

Monika hielt auch in ihrer Ehe durch und ertrug die Gewaltausbrüche ihres Mannes mit äußerster Geduld. Die anderen Frauen und Mütter ihrer Heimatstadt, die ebenfalls unter den Gewaltausbrüchen ihrer Ehemänner litten, bewunderten ihre Geduld und respektierten sie zutiefst. Durch ihre Worte und ihr Beispiel zeigte Monika ihnen, wie sie ihre Ehemänner lieben sollten. Und trotz der Schwierigkeiten in ihrer Ehe betete Monika weiterhin für die Bekehrung ihres Mannes.

Monikas Glaube wurde schließlich belohnt. Ein Jahr vor seinem Tod nahm Patricius den christlichen Glauben seiner Frau an. Diese Gebetserhörung fand statt, als Augustinus 17 Jahre alt war. Man könnte erwarten, dass die Bekehrung seines Vaters einen Einfluss auf Augustinus haben würde. Aber es schien den gegenteiligen Effekt zu haben: Augustinus setzte seinen heidnischen Weg fort und fiel in schwere Sünde. Monika betete weiterhin unablässig und bat Gott um Gnade für ihren Sohn.

Während Augustinus seinen lockeren Lebensstil fortsetzte und seinen weltlichen Ambitionen nachging, rang Monika mit Gott um die Seele ihres Sohnes. Allem Anschein nach war es ihre Lebensaufgabe, ihren Sohn und ihren Mann sicher im Himmel zu sehen. Obwohl sie eine Frau des tiefen Gebets und der Tat war, sah Augustinus seine Mutter als anmaßend, kontrollierend und darauf fixiert, ihn zur Konversion zu bewegen. Aber wie viele katholische Mütter wären auch heute bereit, alles Notwendige zu tun, um den Glauben, den sie so sehr lieben, an ihre Kinder weiterzugeben? Wie oft, frage ich mich, hat Monika ihren Sohn unter Tränen Gott übergeben und um seine Gnade gefleht?

Eine mühsame Reise

Irgendwann beschloss Monika, ihrem eigensinnigen Sohn nach Mailand zu folgen, obwohl sie eigentlich keine Mittel für eine solche Reise hatte. Sie war bereit, jedes Opfer zu bringen, das nötig war, um ihren Sohn von seinem sündigen Leben abzubringen, und verkaufte einige ihrer wertvollen Besitztümer, um das Geld für die anstrengende Reise mit dem Schiff nach Mailand aufzubringen und sich ihm an die Fersen zu heften. Während dieser Reise traf Monika Ambrosius, den Bischof von Mailand, der Augustinus schließlich zum Glauben bringen sollte. Nach sechsmonatiger Unterweisung wurde Augustinus vom heiligen Ambrosius in der Mailänder Kirche, die dem heiligen Johannes dem Täufer geweiht war, getauft. Monika war überglücklich und pries Gott für diese Gnade für ihren Sohn.

Vor der Bekehrung des heiligen Augustinus hatte Monika den Rat eines ungenannten Bischofs bezüglich ihres widerspenstigen Sohnes gesucht. Der Bischof tröstete sie mit den Worten: „Ein Sohn so vieler Tränen kann nicht verloren gehen.” Nach der Bekehrung des Augustinus lebte Monika noch drei Jahre. Ihre Mission hier auf Erden war erfüllt. Gott hatte sie berufen, zu beten und ihr Leiden für die Bekehrung ihres Sohnes und ihres Mannes aufzuopfern. Im Jahr 387, als sie 56 Jahre alt war, rief Gott Monika zu ihrem himmlischen Lohn. Augustinus war 33 Jahre alt, als seine Mutter starb. Ich bin mir sicher, dass sie vom Himmel aus weiterhin für ihren Sohn betete und Gott unaufhörlich lobte, um zu sehen, wie er Bischof von Hippo wurde und schließlich zum Kirchenlehrer erhoben wurde.

Aufstehen und leuchten

In der Autobiographie des heiligen Augustinus, den „Bekenntnissen“, schreibt er mit tiefer Hingabe und Ehrfurcht über seine Mutter. Als sie starb, trauerte er tief und schrieb über sie: „Sie war in Bezug auf meinen elenden Zustand schon so zuversichtlich, dass sie zwar ständig vor Dir über mich weinte wie über einen Toten, aber wie über einen, der, obwohl er tot war, wieder zum Leben erweckt werden konnte; sie bot mich Dir auf der Bahre ihrer Betrachtung an und bat Dich, zu diesem Witwensohn zu sagen: ‚Junger Mann, steh auf‘, damit er wieder leben und sprechen könne, damit Du ihn seiner Mutter zurückgeben konntest.“

Monika sagte einmal zu Augustinus, sie sei zuversichtlich, dass sie ihn als gläubigen Christen sehen werde, bevor sie aus diesem Leben scheide. Lasst uns alle nach solch zuversichtlichem Glauben streben. Erinnern wir uns daran, dass der Ruf zur Mutterschaft/Vaterschaft ein Ruf ist, Heilige zu gebären, ein Ruf, Kinder zu verwandeln und zu Heiligen zu machen. Der wahre Zweck des Elternseins auf der Erde ist es, die Zahl der Heiligen im Himmel zu erhöhen!

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Von: Connie Beckman

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Jan 28, 2021
Engagieren Jan 28, 2021

Was ist die schönste Erinnerung deines Lebens? Weißt du, was sie so reich und lebendig macht?

Spur der Erinnerung

Vor Kurzem beschloss ich spontan, einen guten Priesterfreund von mir zu besuchen. Mein Freund kommt schon in die Jahre und es ist schwer zu sagen, wie viel Zeit ihm noch bleibt. In den letzten Monaten habe ich mehr über die Zeit nachgedacht. Wir sind seit über 30 Jahren befreundet, und mir ist klar geworden, wie viele wunderbare Augenblicke wir miteinander geteilt haben, die seither aus meinem Gedächtnis verschwunden sind. An einige Ereignisse kann ich mich wieder erinnern, wenn ich mich konzentriere oder wenn etwas sie plötzlich ins Gedächtnis ruft. Diese Erinnerungen stammen von den vielen Malen, die ich ihn im Laufe der Jahre in den verschiedenen Pfarreien, in denen er zugeteilt war, besucht habe.

Was mir ganz besonders an diesen Erinnerungen auffällt, ist, wie viele Lücken sie haben, wie viel vergessen wurde. Es gibt einen enormen Reichtum im gegenwärtigen Moment, der schnell in die Vergangenheit abdriftet, und nach einer Weile sind die meisten dieser Momente einfach der Erinnerung entschwunden. Aber das Erinnern an diese Augenblicke lässt uns bewusstwerden, was wir im gegenwärtigen Moment nur unbewusst gespürt hatten, nämlich einen Wohlstand, ein Gefühl des Segens, einen Reichtum, den wir gerne zurückgewinnen möchten.

Die Zeit ist kurz, und so beschloss ich, zu ihm zu fahren. Dabei dachte ich mir, dass auch diese Nacht ein Moment voller verborgener Reichtümer sein würde, die eines Tages eine ferne Erinnerung sein würden. Ein großer Teil dieses gegenwärtigen Moments wird, wenn er vorbei ist, verloren sein. Was bleibt, wird etwas offenbaren, das verborgen war, als dieser Moment ein „Jetzt“ war – wie ein verborgener Schatz in einem Feld (Mt 13, 44-46).

Mittelpunkt des Lebens

Was macht diese Momente mit meinem Freund so unvergesslich, fragte ich mich? Was ist es, das ihnen Reichtum verleiht? Das ist für mich nicht schwer zu beantworten. Es ist darauf zurückzuführen, was unsere Freundschaft verbindet. Im Allgemeinen beruhen Freundschaften auf Gemeinsamkeiten, also gemeinsame Eigenschaften und Interessen. Manche gemeinsamen Interessen und Eigenschaften sind trivial, und so ist auch die darauf basierende Freundschaft trivial. Aber unsere Freundschaft ist nicht trivial, welche Besonderheit haben wir also gemeinsam? Die Antwort ist unsere Liebe zu Christus. Er steht im Mittelpunkt. Was wir gemeinsam haben, ist unsere Liebe für den katholischen Glauben, für die Messe, für die Beichte, unsere Liebe für die theologische Entfaltung dieses Glaubens. Wenn wir zusammen sind, verbringen wir viel Zeit damit, theologische Ideen zu diskutieren, die Implikationen bestimmter theologischer Einsichten, Predigten, großartige Bücher und aktuelle Themen – politische oder andere – im Licht der Prinzipien des Glaubens. All das entspringt dem, was wir am meisten lieben, nämlich Christus.

Und wer ist Christus? Er ist die Ewigkeit, verbunden mit der Zeit. Wie Boethius es definierte, ist die Ewigkeit der „ganze, gleichzeitige und vollkommene Besitz des unendlichen Lebens“. Gott ist ewig; wir sind es nicht, denn wir besitzen die zeitlichen Momente unseres Lebens nicht vollkommen und gleichzeitig, sondern unvollkommen, partiell und sequentiell. Und so ist das Leben in der Zeit sehr stark von Unvollkommenheit und Unzufriedenheit geprägt. Das Herz wünscht sich den vollkommenen Besitz des Ganzen, den vollkommenen Besitz unseres eigenen Lebens und des unendlichen (ewigen) Lebens. Kurz gesagt, sehnen wir uns nach der Ewigkeit; wir sehnen uns nach Gott. Daher ist wahr, was im Buch Kohelet geschrieben steht: „Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch“ (Koh 1,2). Das Leben in der Zeit kann uns nicht geben, was wir uns wünschen. Aber die Ewigkeit ist in die Zeit eingetreten, das ewige Wort ist Fleisch geworden (Joh 1,14). Dadurch ist die Zeit mit etwas verbunden und in etwas eingebettet, das uns geben kann, was das Herz begehrt, nämlich die Ewigkeit.

Die Ewigkeit im gegenwärtigen Moment

Wir sehnen uns nach dem Wort, in dem wir den Vater sehen und in dem wir beginnen, das Geheimnis unserer selbst zu verstehen, das heißt, die Bruchstücke unseres Lebens zu einem Ganzen zusammenzufügen. Wir sehnen uns nach Christus. Und wenn unsere Freundschaften und unser tägliches Leben auf ihn ausgerichtet sind, in ihm verwurzelt sind, auf ihn fokussiert sind, wird die Zeit unermesslich sinnvoll. Die Bedeutung, die im gegenwärtigen Moment liegt, übertrifft oder übersteigt das, was die begrenzte Gegenwart enthalten kann; und die Erinnerung gibt uns einen Einblick in diese Bedeutung, einen Einblick in etwas, das wir zu der Zeit wussten und erlebten, aber nicht vollständig und bewusst artikulieren konnten. Es war ein unbewusster oder vorbewusster Besitz, denn indem der Sohn sich mit einer menschlichen Natur verband, verband er sich gleichsam mit jedem Menschen. Was wir begehren, ist in uns, denn „das Reich Gottes ist mitten unter euch“ (Lk 17,21), und es ist außerhalb von uns, verbunden mit jedem Augenblick der Zeit.

Christus zu entdecken, heißt, das Geheimnis der Ewigkeit im gegenwärtigen Augenblick zu entdecken. Den Kontakt zu Christus zu verlieren, bedeutet, den Kontakt zum Reichtum des gegenwärtigen Augenblicks zu verlieren, und dieser Verlust schürt in uns den ängstlichen Wunsch nach Ruhe. Wir fangen an, aus der Vergangenheit heraus zu leben, oft aus Reue über die Vergangenheit, und ohne dann ganz in der Gegenwart zu leben, leben wir für eine Zukunft, die es noch nicht gibt und die es vielleicht nie geben wird – wir sterben vielleicht ein Jahr, nachdem wir alles erreicht haben, was wir uns vorgenommen haben, sterben vielleicht im Wohnzimmer des schönen Anwesens, das wir uns mit den Ersparnissen für unseren Ruhestand gebaut haben, der aber durch Unvorhergesehenes, das wir nicht kontrollieren konnten, unterbrochen wurde, wie Krebs oder einen Autounfall oder ein Gehirn-Aneurysma. Weil wir nicht für Christus lebten, versäumten wir es, die Schönheit und den Reichtum des gegenwärtigen Augenblicks zu entdecken. Und stattdessen suchten wir Schönheit und Reichtum in dem, was noch nicht existierte, nämlich in der Zukunft. Christus nicht zu finden, bedeutet zu versagen. Ein gescheitertes Leben ist ein vergeudetes Leben. Inne zu halten und an den Rosen zu riechen ist ein müdes Klischee. Aber die lebendige Rose verkündet Christus, der mit Dornen gekrönt worden ist, und ihr Duft verkündet die duftende Schönheit, zu der ein Leben wird, wenn sein Blut durch unsere Adern fließt.

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Von: Diakon Doug McManaman

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Nov 26, 2020
Engagieren Nov 26, 2020

Es ist keine leichte Aufgabe, Kinder im Glauben zu erziehen. Viele Überraschungen erwarten dich!

Überschäumende Freude

„Kinder kommen in mein Leben… mit ihrem Lachen und ihrem Gesang.

Wann werde ich wie sie werden … Lehre mich, Herr, mitzusingen …“

Jedes Mal, wenn ich diesen Text aus dem Lied „Living waters flow on“ sang, sehnte sich mein Herz nach eigenen Kindern. Als Einzelkind fühlte ich mich schon immer zu Kindern hingezogen, und ich erlebte große Freude, wenn ich mit ihnen zusammen war. Tatsächlich habe ich den Stand des Ehelebens wegen dieser erquickenden Bündel der Freude gewählt.

Ich erinnere mich, dass ich in mein Tagebuch die Lieder schrieb, die ich ihnen beibringen würde, und die Geschichten der Heiligen, die ich erzählen würde. Ich habe mich so darauf gefreut, meine Kleinen auf den Weg der Heiligkeit zu führen und ihnen beizubringen, Jesus und Maria aus ganzem Herzen zu lieben – so sehr, dass ich sogar noch vor meiner Hochzeit eine Kinderbibel gekauft habe. So tief bewegt war mein Herz, und so umgab ich vom ersten Tag meiner Schwangerschaft an meine Kleine mit Gebeten, Lobgesängen auf Gott und unzähligen Kreuzzeichen über meinem Bauch. Die verordnete Bettruhe verdoppelte meinen Gebetseifer noch. Nie hätte ich damit gerechnet, dass Gott mein Baby schon in der 27. Schwangerschaftswoche auf die Welt bringen wollte. Als ich meine erstgeborene Tochter in den Armen hielt, war meine Freude so groß, dass ich nur noch loben und preisen konnte. Auch als sie die ersten 45 Tage auf der Intensivstation für Neugeborene  verbrachte, mit den ganzen Nadeln und Kanülen in ihrem Körper, war meine Freude über das Geschenk meiner Tochter nicht zu bremsen.

Ich erzählte meiner kleinen Anna ununterbrochen von Jesus. Leider standen mir nur ein paar Minuten am Tag mit ihr zu, doch ich vergaß nie, das Kreuzzeichen auf jede freie Stelle ihrer Haut zu zeichnen. Ich flüsterte ihr zu, dass sie nicht allein war, dass Jesus und Maria direkt neben ihr standen. Oft summte ich ein Lied, und manchmal sangen die Krankenschwestern mit, und dann verwandelte sich die Station in ein Haus des Gebetes. Als ich endlich mein Baby mit nach Hause nehmen durfte, kannte meine Freude keine Grenzen mehr.

Bittere Tränen

Etwa drei Monate später erfuhren wir, dass unsere kleine Anna anders sein würde als die meisten Kinder. Sie hatte körperliche Behinderungen und noch dazu war ihr Intellekt stark beeinträchtigt. Die Ärzte sagten, ihr Gehirn sei geschrumpft, aufgrund von Sauerstoffmangel während der Geburt. Ich betete weiter für sie und sang Lieder. Es war merkwürdig. Sie schaute mir nie in die Augen, doch da lag eine Freude auf ihrem Gesicht, die ansteckend war. Jedes Mal, wenn ich den Rosenkranz betete, verwandelten sich ihr Wimmern und Weinen in friedliche Glückseligkeit. Es war, als wären wir von Engeln umgeben, die mit uns zusammen beteten. Ich wurde nie müde, ihr Geschichten von Heiligen zu erzählen, doch ich wusste nicht, ob sie mich verstand. Es gab Tage, da weinte ich, betete mit ihr den Rosenkranz und fragte mich, ob die kleine Anna jemals fähig sein würde, mit mir zu beten.

Vier Jahre vergingen und drei Fehlgeburten vermehrten unseren Schmerz. Die Ärzte sagten, es sei unmöglich für mich, gesunde Babys zu bekommen. Dazu wäre schon ein Wunder nötig! In seiner unendlichen Liebe und Barmherzigkeit segnete Gott uns mit zwei Engeln – Issa und Aaric. Sie sind zwei Jahre auseinander. Meine kleine Anna ist jetzt 6 Jahre alt und hat einen kleinen Bruder und eine Schwester, die in ihre Schreitiraden miteinstimmen.

Nach den Geburten von Issa und Aaric kehrte ich zum Beten und Singen zurück, so wie ich es bei Anna getan hatte. Aber ich konnte nicht dieselbe geistliche Dichte wahrnehmen, die um Anna herum so stark gewesen war. Jedes Mal wenn ich versuchte, Aaric ein Kreuzchen auf die Stirn zu machen, oder meine Hand auf seinen Kopf zu legen, entzog er sich wie ein Vampir dem Kreuz. Issa starrte mich einfach nur an und blinzelte, als wollte sie fragen: „Ist das dein Ernst?“

Es war eine schmerzliche Erkenntnis für mich, dass es doch keine leichte Aufgabe ist, Kinder im Glauben zu erziehen!

Du hältst es vielleicht für einen Witz, dass ich mir Sorgen um die Glaubensbildung meines 2-Jährigen und 5-Monate alten Kindes machte. Aber ich scherze nicht! Ich begann mich ernsthaft zu fragen: „Mache ich es richtig? Entfernen sie sich von Jesus, anstatt sich ihm anzunähern? Versuche ich zu krampfhaft, ihnen Gottesliebe beizubringen?“

Mein Herz schlug schneller

Eines Abends grübelte ich über diese Fragen nach, mein Baby Issa sabberte in ihrer Wippe und Aaric kletterte plötzlich auf das Bett. Er streckte seine Hand nach einem gerahmten Bibelzitat aus, und dann führte er seine Hand an die Lippen seiner kleinen Schwester. Plötzlich dämmerte es mir! Er verstand es! Ich bringe Aaric regelmäßig zu unserem Bild des Heiligsten Herzens Jesu, lege meine Hand auf das Bild und berühre dann seine Lippen. Mir wurde klar, dass Aaric mich nicht nur imitierte, sondern verstand, dass das, was er an der Wand berührte, etwas Heiliges war. Mir kam Jeremia 15,16 in den Sinn:

Kamen Worte von dir, so verschlang ich sie; dein Wort war mir Glück und Herzensfreude; denn dein Name ist über mir ausgerufen, Herr, Gott der Heere.

Dieser Vorfall lehrte mich eindeutig, dass ich mir keine Sorgen um den Glauben meiner Kinder machen musste. Tatsächlich würden mir meine Kinder etwas über den Glauben beibringen.

Wenn die Kinder ständig um meine Aufmerksamkeit schreien und mich nicht aus den Augen lassen, erinnere ich mich daran, wie oft ich versuche, Gottes Aufmerksamkeit zu bekommen und ihn dazu zu bringen, mich anzuschauen. Ich bin gezwungen, mich zu fragen: „Bin ich auch so hartnäckig, dass ich versuche, ihm den ganzen Tag nahe zu sein, so wie meine Kinder mir nahe sind?“

Wenn ich meinen Sohn für seinen Unfug diszipliniere, kommt er sofort um Frieden zu schließen. Er umarmt mich. Aber wenn ich eine böse Bemerkung gemacht oder in irgendeiner Weise überreagiert habe, wie schnell wende ich mich dann an Gott, um Vergebung zu bitten? Auch Gott diszipliniert uns und wartet dann darauf, dass wir ihn umarmen und unseren Frieden machen.

Wenn ich diese Kinder liebe, die eine solche Unordnung verursachen, für die Tage, Wochen und Monate nicht ausreichen, um sie zu reinigen, wie viel mehr muss Gott uns dann noch lieben, selbst wenn wir uns in Unordnung bringen?

Für die Augen unsichtbar

Manchmal sehe ich, wie Aaric während der Live-Übertragung der Anbetung im Fernsehen seine Arme hebt. Issa wiegt sich zu den Lobgesängen. Mir ist klar, dass unsere Kinder unsere Glaubensäußerungen nachahmen. Aber ich weiß, egal wie gut ich über Jesus spreche oder versuche, sie mit Geschichten von Heiligen zu inspirieren – worauf  sie am meisten schauen, ist was ich tue. Bin ich sanftmütig und demütig wie Jesus? Liebe ich diejenigen, die mich nicht lieben? Mit zunehmendem Alter wissen die Kinder mehr darüber Bescheid, was wir tun als was wir sagen.

Ich bin immer fasziniert, wenn meine kleine Anna während der Heiligen Messe auftaucht. Sie ist immer friedlich. Während der Heiligen Messe stößt sie nicht ihre üblichen schrillen Schreie aus, die Glas zum Zerspringen bringen. Sie ist ganz andächtig. Wenn der Priester sagt „Darum singen wir mit den Engeln und Erzengeln, den Thronen und Mächten und mit all den Scharen des himmlischen Heeres den Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit: Heilig, heilig, heilig, Gott, Herr aller Mächte und Gewalten…“, huschen ihre großen, leuchtenden Augen umher, als ob sie fliegenden Objekten zuschauen würde. Sie wird ganz aufgeregt und ihr Antlitz wird so himmlisch, dass ein Blick auf sie genügt und du sicher bist, dass der Himmel existiert. Die Ekstase auf dem Gesicht der kleinen Anna hat mich davon überzeugt, dass die Engel und Heiligen während der Heiligen Messe wirklich bei uns sind, um ein richtiges Fest zu feiern.

Meine Kinder erinnern mich an die Worte Jesu: „…wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie Kinder, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.“ Lasst uns also mit großer Einfachheit und kindlichem Glauben beten. Dann werden unsere Gebete den Himmel erreichen.

'

Von: Reshma Thomas

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Nov 26, 2020
Engagieren Nov 26, 2020

Drehe den Wasserhahn auf und Wasser kommt heraus;

Betätige einen Schalter und das Licht geht an;

Öffne den Schrank und finde dort Essen.

Es ist so einfach, Dinge für selbstverständlich zu halten!

Danken ist eine wichtige Gewohnheit, die es zu pflegen gilt.  In 1 Thess 5,18 sagt Paulus: „Dankt für alles; denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört.“ Warum will der Herr, dass wir unter allen Umständen Dank sagen? Der heilige Paulus sagt, dass das Ergebnis sein wird, dass „der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, (unsere) Herzen und Gedanken in Christus Jesus unversehrt bewahren wird.“ Wenn du dich also unruhig, besorgt, ängstlich und friedlos fühlst, ist eine sehr gute Abhilfe, zu beginnen, dem Herrn für alle Dinge zu danken.

Auf einer Wanderpilgerreise, die ich vor einigen Jahren unternommen habe, habe ich einige wichtige Lektionen über Dankbarkeit gelernt. Ein Freund und ich machten uns auf den Weg, 180 Meilen des Jakobsweges in Spanien zu  pilgern. An einem der Tage legten wir etwa 15 Meilen zurück und waren sehr gewillt, zu pausieren. Wir waren müde, staubig und hungrig und beschlossen, in der nächsten Stadt zu bleiben. Als wir jedoch dort ankamen, erfuhren wir, dass aufgrund eines großen Weinfestes in der Gegend alle verfügbaren Zimmer belegt waren. Nicht gerade das, was wir hören wollten!

Wir waren erschöpft und brauchten in dieser Nacht einen Platz zum Schlafen. Nachdem wir an mehreren Unterkünften angehalten hatten, die voll belegt waren, wurden wir  immer verzweifelter. Dann erzählte uns jemand von einem Ort gleich außerhalb der Stadt, wo vielleicht noch Platz wäre. Der Mann war so nett, für uns anzurufen, und tatsächlich hatten sie noch zwei Betten in einem öffentlichen Schlafsaal übrig. Wir mussten noch etwa eine Meile laufen, um dorthin zu gelangen, und als wir dort ankamen, fanden wir den Ort schmutzig und überfüllt vor, aber wir waren so dankbar für den Schlafplatz und die Unterkunft, dass es uns egal war und wir uns nicht beschwerten. Es war besser als draußen auf dem harten Boden zu schlafen, ohne ein Dach über dem Kopf zu haben.

Am nächsten Tag gingen wir an einem Busbahnhof vorbei und sahen viele afrikanische Flüchtlinge, die auf den Bus warteten. Wovor wollten sie fliehen? Wie weit waren sie gereist? Wir brauchten uns lediglich den Schmerz und das Leid vorstellen, das sie ertragen mussten, um Spanien zu erreichen, und unsere Herzen füllten sich mit Mitleid und Empathie.

Als ich über diese Erfahrung nachdachte, fragte ich mich: „Wie oft habe ich Gott für das Bett gedankt, in dem ich jede Nacht schlafen konnte?“ Nicht oft genug, wurde mir klar. Die Möglichkeit, dass mir etwas vorenthalten wurde, was ich normalerweise als selbstverständlich ansah, und die Tatsache, dass ich andere in einer viel schlimmeren Situation antraf, als ich sie je erlebt habe, brachte mich dazu, mich auf mein Gesegnet-Sein zu konzentrieren, und hielt mich davon ab, mich zu beklagen. Mein Herz fühlte sich leichter und freudiger an. Das brachte mich dazu, Gott für andere Dinge zu danken, mit denen er mich gesegnet hatte, wie zum Beispiel Wasser.

Mein Freund und ich lernten auch die Gabe frischen Wassers auf der Pilgerreise zu schätzen. Auf dem Camino trägt man Wasser im Rucksack mit sich, und Wasser ist ziemlich schwer. Aber es gibt Abschnitte auf dem Weg, wo es keine Wasserquellen gibt, so dass man einen ausreichenden Vorrat mit sich führen muss. Mehr als einmal wurde uns das Wasser knapp und ging uns sogar aus, und oh, wie dankbar waren wir, als wir einen Ort fanden, wo wir unsere Behälter auffüllen und unseren Durst löschen konnten. Und eines der besten Dinge am Ende des Tages war die erfrischende Dusche, die wir uns in den Herbergen, in denen wir übernachteten, gönnen durften.

Als wir von der Pilgerreise zurückkehrten, wollten wir uns die liebgewonnene Gewohnheit des Danksagens bewahren. Wie viel besser ist es da, jeden Tag für die kleinen Dinge dankbar zu sein, für jene Dinge, die wir normalerweise für selbstverständlich halten, und nicht erst, wenn uns etwas genommen wird. Gott verdient unser Lob und unsere Dankbarkeit, und wenn wir in unserem Alltag auf die Segnungen schauen und Gott dafür danken, dann tragen sich die Probleme und Sorgen viel leichter, und Gottes Gegenwart und Vorsorge rücken in den Blickpunkt.

Dankbarkeit ist wirklich die Tür, die uns für den „Frieden öffnet, der alles Verstehen übersteigt.“ Probiere es aus. Wofür kannst du Gott jetzt gerade danken?

'

Von: Ellen Hogarty

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Nov 26, 2020
Engagieren Nov 26, 2020

Wuhan in China ist nicht nur als Epizentrum der heutigen Covid-19-Pandemie bekannt. Es ist auch der Ort des Martyriums des ersten kanonisierten Heiligen Chinas, der in Wuhan an einem Kreuz hängend erstickte. Viele Missionare reisten im 19. Jahrhundert in dem Wissen nach China, dass sie niemals zurückkehren würden. Unter ihnen war

P.Jean-Gabriel Perboyre, ein vinzentinischer Missionar aus Frankreich. In einem Brief, den er während seiner Chinareise verfasste, schrieb er: „Ich weiß nicht, was mich auf dem Weg erwartet, der sich vor mir öffnet: ohne Zweifel das Kreuz, welches das tägliche Brot des Missionars ist. Wie können wir auf Besseres hoffen, wenn wir einen gekreuzigten Gott predigen?”

Bald schloss er sich den Vinzentinern an und half, verlassene chinesische Kinder zu retten und sie im katholischen Glauben zu erziehen. Er wurde 1839 aufgrund eines Ediktes, das das Christentum verbot, verhaftet. Monatelang gefoltert und verhört, wurde er schließlich 1840 an ein Holzkreuz gefesselt und erstickte zu Tode.

Er wurde 1899 von Papst Leo XIII. selig gesprochen. Die heilige Thérèse von Lisieux hatte eine besondere Verehrung für P. Perboyre und bewahrte eine ihm gewidmete Gebetskarte in ihrem persönlichen Gebetsbuch auf. Der Heilige Jean-Gabriel wurde 1996 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.

Zu den Qualen, die der Hl. Perboyre ertragen musste, gehörten Schläge auf den unteren Rücken und Knien auf Glasscherben. Aber dieser heilige Mann starb, weil ihm am Kreuz hängend das Atmen unmöglich war. Wie passend ist es, seine Fürbitte für die an Covid-19 Leidenden zu suchen, da er selbst einige der mit der Krankheit verbundenen Qualen erlebte.

Hier ist ein Gebet, das der heilige Jean Gabriel Perboyre kurz vor seinem Tod geschrieben hat:

Oh, Du mein göttlicher Erlöser,
verwandle mich in Dich selbst.
Gib, dass ich nur in Dir, durch Dich und für Dich lebe,
damit ich wahrhaftig mit dem heiligen Paulus sagen
kann:
Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.”

'

Von: Shalom Tidings

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Nov 26, 2020
Engagieren Nov 26, 2020

Wie ist das überhaupt möglich – als Katholik getauft worden zu sein und dann wiedergeboren zu werden?

Entweder bist du katholisch – in diesem Fall wurdest du bei deiner Taufe neu geboren, wobei deine Eltern und Paten den Herrn stellvertretend für dich in dein Leben einluden.

Oder du wirst an jenem Tag wiedergeboren, an dem du Jesus als deinen persönlichen Herrn und Heiland annimmst, wie dies meine protestantischen Brüder und Schwestern ausdrücken würden.

Oder, du bist beides! Das ist in meinem Leben der Fall und im Leben von Tausenden von Brüdern und Schwestern in der katholischen Kirche, die ich kenne. Du fragst dich vielleicht, wie das möglich ist?

Plaudern im Café

Ich wurde in eine katholische Familie geboren und zu einem „guten“ katholischen Jungen erzogen, der ministrierte, in eine katholische Schule ging, katholische Gebete lernte und schließlich auf eine katholische Universität ging. Mein heutiger Glaube ist eine Zusammensetzung all dieser Teile. Dennoch hatte ich keine wirkliche, persönliche Beziehung zu Gott bis zu jenem Tag im Café, während meiner Uni-Zeit. Während eines beiläufigen Gesprächs fragte mich einer meiner Brüder einer anderen Denomination, der aus den Staaten nach Indien zu Besuch gekommen war, ob ich eine persönliche Beziehung zu Gott hätte und ob ich Christus als meinen persönlichen Erlöser annehmen wollte?

Ich sagte nur: „Was meinst du? Wie mache ich das?“ Er antwortete: „Du musst ihn einfach als deinen persönlichen Retter in deinem Leben akzeptieren und es auch so bekennen.“ Ich fragte neugierig nach: „Aber wie mache ich das und wann?“ Er sagte: „Wenn du bereit bist, hier und jetzt.“ Ich erinnerte ihn daran, dass wir in einem Café waren und dass Katholiken so etwas nicht tun würden. Aber irgendwie stimmte ich dann doch zu, und einige an unserem Tisch erhoben sich und sprachen ein Gebet, während ich Christus offiziell als meinen persönlichen Herrn und Heiland in mein Leben einlud. Da war nicht der Donner oder der Blitz oder der Sturm vom Himmel, den ich erwartet hatte. Aber meine neu gefundenen Brüder und Schwestern beglückwünschten mich und sagten, ich sei jetzt offiziell ‚wiedergeboren‘.

Obwohl ich weder äußerlich noch innerlich etwas fühlte, begann ich später an diesem Tag alleine in meinem Herbergszimmer zu beten und Dankesworte flossen aus mir heraus wie ein Fluss. Noch nie zuvor hatte ich so gebetet. Ich  traute meinen Ohren nicht. Ich war schockiert, merkte aber bald, dass dieses einfache, aufrichtige Gebet, das ich ein paar Stunden zuvor im Café gesprochen hatte, im Himmel höchst ernst genommen wurde. Und der Herr des Himmels und der Erde war in mir eingezogen und hatte in mir Wohnung genommen.

Geschmack Gottes

Mit meiner neu gefundenen Liebe für den Herrn und für meine neuen Freunde, die mich bis hierher geführt hatten, begann ich zu Gebetstreffen zu gehen und machte meine ersten kleinen Schritte im Geist. Anfänglich gab ich es fast vollständig auf, zur Messe zu gehen, da ich bei den Gebetstreffen fand, was ich in der Messe nie gefunden hatte. Zumindest nicht bis dahin.

Dann, eines Tages, sprach der Heilige Geist in meinem Herzen und sagte mir, ich solle gehen und an der Feier der täglichen Messe in der Herbergskapelle teilnehmen. Diese Messe war ein östlicher Ritus, der syro-malankarische Ritus, von welchem ich niemals auch nur ein einziges Wort verstanden hatte. Aber ich gehorchte dem Heiligen Geist und ging zur Messe. Zu meiner Überraschung verstand ich jedes Gebet und nahm wie nie zuvor an der Heiligen Messe teil. Und ich wusste: der Herr hatte mich zurück nach Hause geführt.

Während ich weiter zu protestantischen Gebetstreffen ging, nahm ich auch an der Heiligen Messe teil und am Ende meines Studiums nach zwei Jahren konnte ich jedes Gebet der drei Riten verstehen und rezitieren, obwohl die Messe in einer Sprache zelebriert wurde, die ich weder lesen noch schreiben konnte. Ich bin jetzt ein frommer Katholik, nicht nur wegen meiner Erziehung, sondern weil ich persönlich gekostet und gesehen habe, dass der Herr gut ist.

Ich weiß, dass es viele gibt, die die Güte des Herrn noch nicht auf eine persönliche Art und Weise geschmeckt haben und nicht die Freude einer solchen Beziehung erfahren haben, und die nicht die Freude kennen, zur katholischen Kirche mit all ihrem Reichtum zu gehören – dem wahren Leib und Blut Christi, den sakramentalen Geheimnissen und der Gemeinschaft der Heiligen. Und ganz besonders der Gottesmutter!

Wenn du ein Katholik bist, lade ich dich an diesem Weihnachtsfest ein, deinen Glauben zu vertiefen, indem du den Herrn einlädst, zu kommen und dein Leben in seine Hand zu nehmen. Wenn du ein Protestant bist, lade ich dich ein, deinen Glauben zu vertiefen, indem du dich mit der katholischen Kirche und ihren Lehren befasst und dadurch die Fülle der Wahrheit und des Lichtes Christi erfährst. Wenn du weder das eine noch das andere bist, mein lieber Freund, dann lade ich dich ein, „zu kosten und zu sehen, dass der Herr gut ist“ (Ps 34,8). Nicht einfach gut, sondern das größte Gut, das man je zu suchen oder zu finden hoffen kann.

Fröhliche Weihnachten!

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Von: Cyril Abraham

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Nov 26, 2020
Engagieren Nov 26, 2020

Ganz schnell: Was ist deine Lieblingssendung? Fesselt sie dich?

Übermäßiges Fernsehen: ein Zeitvertreib, der heute ganz oben auf der Liste unserer Freizeitaktivitäten steht. Der einzig anstrengende Teil ist die Auswahl der besten Sendung aus den zahlreichen Optionen über mehrere Streaming-Plattformen. Überwinde diese eine Hürde, und dann entführt dich ein einziger Klick auf „Play” in eine fremde Welt, weit weg von deinen täglichen Sorgen.

Als wir von dem ersten Pandemie – Lockdown betroffen waren, fanden mein Mann und ich eine Sendung, die die meisten unserer Vorlieben abdeckte. Mit einer großartigen Handlung war die Serie packend genug, um die Wochenenden zu füllen. Es war offensichtlich, warum die Serie eine riesige Fangemeinde und großartige Bewertungen bei den Kritikern erreicht hatte.

Im Laufe der Staffeln stellten wir jedoch einen beunruhigenden Trend in der Handlung fest. Das Leben im katholischen Glauben wurde auseinandergenommen und so verdreht, dass dies den Lebensstil von hauptsächlich Schurken repräsentierte, nicht der Guten. Es schien die Absicht dahinter zu liegen, diese böswillige Falschdarstellung nach und nach zu vermitteln, je mehr sich die Zuschauer vertieften.

Derartige Versuche, die Zuschauer zu manipulieren, damit sie ihren Glauben in Frage stellen, sind vielleicht nicht immer offensichtlich. Einige Inhalte könnten versuchen, uns langsam für die grundlegendsten aller Untugenden zu desensibilisieren. Eine beliebte Komödie, die ich zu sehen begann, schien Verbrechen mit zu viel Humor zu erzählen. Eine andere trendige Serie drehte sich um den menschlichen Wunsch, ewig durch einen virtuellen Avatar zu leben, eine Alternative zum vermeintlichen Ende durch den Tod.

Zum Glück haben wir ja auch noch jene Gattungen, die uns weiterhin inspirieren und motivieren – Superhelden, Liebesgeschichten, triumphale Siege gegen alle Widrigkeiten, tapfere Kämpfe für den Frieden und vieles mehr. Ist es nicht unglaublich, wie viel Einfluss dieser Fernsehbildschirm haben kann? Ich war froh, vor kurzem eine solche Sendung zu finden, nur um zu erfahren, dass sie nicht genug Zuschauer angezogen hat, um weiter geführt zu werden. Es ist nicht das erste Mal, dass dies bei Sendungen dieser Art geschieht.

Das zeigt vielleicht, dass ein Bruch mit der Norm besser geeignet ist, das Interesse aufrechtzuerhalten. Eine gute, altmodische, romantische Komödie oder ein Familienfilm ist selten etwas, das wir empfehlen, wenn wir uns über unsere neuesten Streaming-Funde austauschen.

Das Ansehen von Inhalten, die einen zum Nachdenken anregen, kann seine Vorteile haben. Aber die Zweifel, die sie in Bezug auf unsere grundlegenden Überzeugungen auslösen, können in zwei unterschiedliche Richtungen gehen. Entweder wir schöpfen aus unseren Lebenserfahrungen und christlichen Lehren, um in unserem Glauben fester zu werden, oder wir lassen uns zu noch fragwürdigeren Serien hinziehen, die unsere neuen Zweifel noch mehr verstärken. Letzteres kann besonders für junge Menschen ziemlich gefährlich sein. Alles was es braucht, ist ein gutaussehender und scheinbar intelligenter Charakter, der im Namen des gesellschaftlichen Bewusstseins einen beiläufigen Dialog führt, der die Religion verspottet. Das kann den jungen Verstand verwirren, der soziale Verantwortung schätzt, und man könnte sich fragen, ob die Kirche solche Werte teilt.

Wie können wir also alles wahrnehmen, was um uns herum ist, ohne uns im Innersten erschüttern zu lassen? Wie nehmen wir nur das Gute von dem auf, was wir beobachten, und verwerfen das Böse? Beten wir zu Gott um die Gabe der Unterscheidung. Achten wir darauf, dass wir uns nicht daran gewöhnen, wie wir uns fühlen, nachdem wir etwas angeschaut haben. Der Meinungsaustausch in der Familie am Tisch kann ein gesünderes Verständnis bewirken, was christliche Werte unterstützt und was nicht. Wenn etwas nicht stimmt, sollten wir uns darüber klar werden und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Und während wir uns weiterhin an der Kreativität erfreuen, die die Unterhaltungsindustrie zu bieten hat, sollten wir uns auch auf das erhabene Wissen auf den Seiten unserer Bibel, die allumfassende Liebe unseres Vaters, den ultimativen Helden Jesus, die Superkräfte der Heiligen und das Wunder des ewigen Königreichs konzentrieren und uns daran erfreuen. Helfen wir uns gegenseitig zu erkennen, wie wunderbar es ist, einen Gott zu kennen, der uns liebt, der für uns gestorben ist und will, dass wir für immer mit ihm zusammen sind. Und nichts darf uns daran hindern, diesen Glauben bis zum Ende zu bewahren.

„Darum wollen auch wir, die wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, alle Last und die Sünde abwerfen, die uns so leicht umstrickt. Lasst uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der vor uns liegt, und dabei auf Jesus blicken, den Urheber und Vollender des Glaubens.” (Hebr.12,1-2)

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Von: Michelle Harold

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Okt 20, 2020
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Die Dunkelheit kann die Dunkelheit nicht vertreiben, das kann nur das Licht. Hass kann Hass nicht vertreiben, nur Liebe kann das.

Ein Hauptgrund dafür, dass die Bürgerrechtsbewegung der 1950er und 1960er Jahre sowohl moralisch als auch praktisch so erfolgreich war, lag darin, dass sie weitgehend von Menschen mit einer starken religiösen Sensibilität getragen wurde. Der bemerkenswerteste dieser Führer war natürlich Martin Luther King. Um das subtile Spiel zwischen Kings religiösem Engagement und seiner praktischen Arbeit zu würdigen, möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf zwei Texte lenken, nämlich seinen Brief aus dem Gefängnis von Birmingham und seine Rede „Ich habe einen Traum“, beides aus dem Jahr 1963.

Während er in Birmingham inhaftiert war, da er einen gewaltlosen Protest angeführt hatte, antwortete King einigen seiner christlichen Amtskollegen, die ihn kritisiert hatten, dass er zu schnell vorgegangen wäre, und erwartet hatte, dass der soziale Wandel über Nacht stattfinden würde. Der Baptisten Pastor antwortete seinen Kritikern auf eine vielleicht überraschenden Weise und berief sich dabei auf einen mittelalterlichen katholischen Theologen. King lenkte die Aufmerksamkeit seiner Kritiker auf die Überlegungen des heiligen Thomas von Aquin zum Thema Recht. Insbesondere auf dessen Theorie, dass das positive Recht seine Rechtfertigung im Verhältnis zum Naturrecht findet, welches wiederum seine Rechtfertigung im Verhältnis zum ewigen Gesetz findet. Thomas von Aquin bemerkt, dass das, was ein angewandtes und alltägliches Gesetz rechtschaffen macht, darin besteht, dass es in irgendeiner Weise die Prinzipien des Sittengesetzes zum Ausdruck bringt, die wiederum den eigenen Geist Gottes widerspiegeln. Daher kam King zu dem Schluss, dass ungerechte Gesetze, wie die von ihm angefochtenen Jim-Crow-Regelungen, nicht nur schlechte Gesetze sind; sie sind unmoralisch und schließlich beleidigend für Gott.

Hier sind Kings eigene Worte: „Man kann sich fragen: ‚Wie kannst du dafür eintreten, dass einige Gesetze gebrochen und andere befolgt werden? Die Antwort liegt in der Tatsache, dass es zwei Arten von Gesetzen gibt: gerechte und ungerechte. Ich wäre der erste, der für die Befolgung gerechter Gesetze eintritt. Man hat nicht nur eine rechtliche, sondern auch eine moralische Verantwortung, gerechten Gesetzen zu gehorchen“. Aber dann stellt King dies dem Gehorsam bei einem ungerechten Gesetz gegenüber: „Umgekehrt hat man eine moralische Verantwortung, ungerechten Gesetzen nicht zu gehorchen. Ich würde dem heiligen Augustinus zustimmen, dass ‚ein ungerechtes Gesetz überhaupt kein Gesetz ist‘.“ Und um den Unterschied klarzustellen, beruft er sich auf Thomas von Aquin: „Nun, was ist der Unterschied zwischen den beiden? Wie bestimmt man, ob ein Gesetz gerecht oder ungerecht ist? Ein gerechtes Gesetz ist ein von Menschen gemachtes Gesetz, das im Einklang mit dem Sittengesetz oder dem Gesetz Gottes steht. Ein ungerechtes Gesetz ist ein Kodex, der mit dem Sittengesetz nicht im Einklang steht. Um es in den Begriffen des heiligen Thomas von Aquin auszudrücken: Ein ungerechtes Gesetz ist ein menschliches Gesetz, das nicht im ewigen Gesetz und Naturrecht verwurzelt ist“. Dies ist kein frommer Leitfaden, sondern offenbart vielmehr, was der Bewegung Kings ihre Rechtfertigung und ihren Zweck gab.

Dieselbe Dynamik war sechs Monate später zu spüren, als King zu der Menge sprach, die sich am Lincoln Memorial für den Marsch auf Washington versammelt hatte. Er hielt keine Predigt. Er hielt eine politische Rede und trat in der Öffentlichkeit für soziale Veränderungen ein. Achte auf die Sprache, die er gebrauchte: „Mein Traum ist, dass eines Tages alle Täler erhöht und alle Hügel und Berge erniedrigt, die rauen Stellen geebnet und die krummen Stellen gerade gemacht werden; Dann offenbart sich die Herrlichkeit des HERRN, alles Fleisch wird sie sehen.“ Er setzte die soziale Revolution, für die er eintrat, in direkten Zusammenhang mit der mystischen Vision des Propheten Jesaja. Und hör dir den großartigen Abschluss der Ansprache an, in der er kunstvoll den Text eines amerikanischen patriotischen Liedes mit dem Text eines Liedes vermischt, das er und seine Familie in der Kirche gesungen haben:

„Wenn dies geschieht, und wenn wir erlauben, dass die Glocken der Freiheit läuten und wenn wir sie von jedem Dorf und jedem Weiler, von jedem Staat und jeder Stadt läuten lassen, werden wir diesen Tag schneller erleben, wenn alle Kinder Gottes, schwarzer Mann und weißer Mann, Juden und Christen, Protestanten und Katholiken Hände halten können und die Worte des alten Neger-Spirituals „Endlich frei, endlich frei. Danke Gott, Allmächtiger, endlich frei“ singen.“

Wieder einmal, bei der Rede Kings, verbindet sich das Politische mit dem Moralischen, das sich wiederum in das Heilige einordnet.

Martin Luther King leitete aus seinem religiösen Erbe nicht nur die Metaphysik ab, die seinen sozialen Aktivismus prägte, sondern auch die gewaltlose Methode, die er anwandte. Was Jesus in der Rhetorik der Bergpredigt („Liebt eure Feinde“; „Segnet, die euch verfluchen, betet für die, die euch misshandeln“; „Schlägt euch einer auf die rechte Wange, so haltet ihm die andere hin“ usw.) und noch eindrucksvoller in seinem Wort der Vergebung vom Kreuz her offenbart, ist, dass Gottes Weg der Weg des Friedens, der Gewaltlosigkeit und des Mitleids ist. Als Christ wusste King im Tiefsten, dass eine gewaltsame Reaktion auf Unterdrückung die Spannungen innerhalb der Gesellschaft nur noch verschärfen würde. Dieses Prinzip fasste er in einer seiner bekanntesten Predigten zusammen: „Die Antwort des Hasses auf den Hass vervielfacht den Hass und fügt einer Nacht, in der es bereits keine Sterne mehr gibt, noch tiefere Dunkelheit hinzu. Die Dunkelheit kann die Dunkelheit nicht vertreiben, nur das Licht kann das tun. Hass kann den Hass nicht vertreiben; nur die Liebe kann das tun“.

Innerhalb dieses kurzen Artikels kann ich nicht noch angemessen auf die sozialen Umwälzungen eingehen, die sich heute in unserer Kultur vollziehen. Aber ich möchte Folgendes sagen: Es ist unbestreitbar klar, dass es in unserer Gesellschaft schwerwiegende moralische Defizite gibt, die angegangen werden müssen. Aber der beste Weg, dies zu tun, ist innerhalb eines moralischen und schließlich religiösen Rahmens. Möge das Führungsmodell von Martin Luther King in dieser Hinsicht ein Vorbild sein.

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Von: Bischof Robert Barron

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Okt 20, 2020
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Hast du dich je gefragt, warum wir denen vergeben müssen, die uns wehgetan haben? Vergeben ist schwer! Lerne, wie es leicht getan werden kann.

Jenseits unserer Möglichkeiten

Wenn du anderen nicht vergibst, wird auch dir dein Vater deine Verfehlungen nicht vergeben. (Mt 6,15)

Als Christen hängt unsere ganze Hoffnung einzig und allein von einer Sache ab – der Vergebung Gottes. Wenn er unsere Sünden nicht vergibt, ist es sicher, dass wir es niemals in den Himmel schaffen werden. Danke Gott dafür, dass er ein liebender Gott ist, der nach Gründen sucht, seinen Kindern zu verzeihen. Er will unsere Sünden vergeben, unabhängig von ihrer Schwere und Zahl. Wir müssen einfach das Unrecht, das wir begangen haben, bekennen, ihn um Vergebung bitten und bereit sein, diese Vergebung auch anderen zu schenken. Wir schreiben also einen Test, wo wir die Fragen schon vorher wissen! Doch die meisten von uns haben Mühe, dieses Mindestkriterium zu erfüllen!

Aufgrund unserer sündigen Natur übersteigt die bedingungslose Vergebung unsere Möglichkeiten. Wir brauchen die göttliche Gnade, um das zustande zu bringen. Wichtig sind jedoch unser fester Wille und die Bereitschaft, Schritte zu setzen. Sobald wir mit diesen Schritten beginnen, werden wir die Gnade Gottes erfahren.

Wie können wir also unseren Beitrag leisten? Eine Sache, die wir tun können, ist, nach guten Gründen für die Vergebung zu suchen. Hier sind einige meiner Gründe.

Warum sollte ich verzeihen?

Antwort 1: Weil ich ein gesundes Leben verdiene.

Vergeben bedeutet, einen Gefangenen freizulassen und zu entdecken, dass der Gefangene du selbst warst! (- Lewis B. Smedes)

Die moderne Forschung hat erkannt, was die Heilige Schrift schon vor sehr langer Zeit lehrte – die Notwendigkeit des Vergebens!

Vergebung verringert Wut, Schmerzen, Depression und Stress und verstärkt das Gefühl von Optimismus, Hoffnung und Mitgefühl. Vergebung reduziert Bluthochdruck. Menschen, die vergeben, haben nicht nur weniger Stress, sondern auch bessere Beziehungen, weniger allgemeine Gesundheitsprobleme und geringeres Vorkommen der schwersten Krankheiten – einschließlich Depressionen, Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Krebs.

Hier liegt mein Fokus auf meinem eigenen Wohlbefinden. Das Leben ist ein Geschenk des Schöpfers, und es liegt in meiner Verantwortung, ein gutes Leben zu führen. Unversöhnlichkeit hindert mich daran, ein qualitativ hochwertiges Leben zu genießen. Also muss ich vergeben.

Antwort 2: Weil Gott will, dass ich vergebe.

Christ zu sein bedeutet, das Unverzeihliche zu verzeihen, weil Gott das Unverzeihliche in dir vergeben hat. (- C. S. Lewis)

Das ist eine unkomplizierte Sache. Ich entscheide mich für die Vergebung, weil Gott sie von mir erwartet. Mein Fokus liegt auf dem Gehorsam gegenüber Gott. Ich verlasse mich auf seine Gnade, wenn ich versuche, zu vergeben.

Antwort 3: Weil ich nicht besser bin.

Es gibt keinen, der gerecht ist, auch nicht einen. (Röm 3,10)

Bei diesem Ansatz liegt der Schwerpunkt auf meiner sündigen Natur. Ich versuche, mich in die Lage des anderen zu versetzen. Was wäre meine Antwort, wenn ich an seiner Stelle wäre? Oft, wenn wir unsere selbstgerechten Gedanken loslassen und über Gelegenheiten nachdenken, bei denen wir andere verletzt haben, erkennen wir, dass wir nicht besser sind als andere. Diese Erkenntnis wird uns die Arbeit erleichtern.

Antwort 4: Weil Gott diese verletzenden Situationen zu meinem Wohl benutzt hat.

Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt, bei denen, die nach seinem ewigen Plan berufen sind. (Röm 8,28)

In der Apostelgeschichte lesen wir über die Hinrichtung des Heiligen Stephanus. Kurz vor der Hinrichtung sah Stephanus die Herrlichkeit Gottes und Jesus stand zur Rechten Gottes! Während der Mob ihn steinigte, betete Stephanus für seine Verfolger und bat Gott, ihnen ihre Sünde nicht anzurechnen. Hier sehen wir ein weiteres Schlüsselelement, das uns helfen könnte, anderen zu vergeben – das Wissen um die Belohnung! Stephanus sah die Herrlichkeit Gottes. Nachdem er das erlebt hatte, glaube ich, dass Stephanus den Wunsch hatte, bei Gott zu sein, zum frühestmöglichen Zeitpunkt. So war es für ihn vielleicht einfacher, seinen Verfolgern zu vergeben, denn er erkannte, dass diese Menschen ihm geholfen haben, sein endgültiges Ziel früher zu erreichen.

Es ist eine menschliche Neigung, nur an die negativen Folgen eines verletzenden Vorfalls zu denken. Wir wären überrascht, wenn wir bewusst aufhörten, so zu denken, und anfingen, die Vorteile zu zählen, die wir aufgrund dieser Vorfälle erhalten haben. Zum Beispiel könnte ich meinen Job wegen der schlechten Nachrede eines Arbeitskollegen verloren haben, aber genau das hat dazu geführt, dass ich mich erfolgreich um eine bessere Stelle beworben habe! Ich kann auch nicht-materielle Vorteile zählen. Diese Vorfälle haben mir geholfen, geistig zu wachsen und mich zu einer stärkeren Person gemacht, und so weiter. Sobald wir anfangen, uns darauf zu konzentrieren, wird es für uns viel leichter sein, denen zu vergeben, die uns verletzt haben.

Antwort 5: Ihm verzeihen? Wofür? Was hat er getan?

Denn ich verzeihe ihnen ihre Schuld und an ihre Sünden denke ich nicht mehr. (Hebr 8,12)

Ein Grund zur Vergebung ist nur dann erforderlich, wenn ich das Gefühl habe, dass die andere Person mich absichtlich verletzt hat! Wenn ihre Handlung mir nicht wehgetan hat, wird die Frage irrelevant.

Hier ist ein Vorfall aus dem Leben meines Freundes. Einmal wollte er zu einer wichtigen Verabredung sorgfältig ausgewählte, gut gebügelte Kleidung tragen. Kurz bevor er das Haus verließ, krabbelte sein Baby mit einem schönen Lächeln auf ihn zu. Er nahm es sofort in seine Arme und knuddelte es kurz. Sofort spürte er Nässe auf seinem Hemd und stellte entsetzt fest, dass das Baby keine Windel trug. Er wurde wütend und machte seinem Ärger bei seiner Frau Luft.

Er zog sich um und eilte hinaus. Unterwegs begann der Herr mit ihm zu sprechen.

„Hast du ihr vergeben?“

„Es war ihre Schuld … sie hätte verantwortungsbewusster sein sollen“, grummelte er.

Der Herr wiederholte die Frage: „Ich meinte, hast du deinem Kind vergeben?“

„Meinem Kind vergeben? Wofür? Was weiß sie denn schon?“

An diesem Tag öffnete der Herr sein Herz und ließ ihn verstehen, was „Vergebung“ im Göttlichen Wörterbuch bedeutet.

Erinnere dich an das Gebet, das Jesus am Kreuz sprach: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun.“ (Lk 23,34)

Im Idealfall müssen wir vergeben, wie Jesus vergeben hat, aber das können wir nur mit reichlich Gnade schaffen. Was wir tun können, ist uns für die Vergebung zu entscheiden, und unser aufrichtiges Vorhaben zum Himmel zu erheben. Wir haben mehr als genug Gründe, um zu verzeihen. Lasst uns diese kleinen Schritte machen und den Herrn bitten, uns zu helfen.

 

Lieber Gott, ich erkenne, wie sehr dein geliebter Sohn mich liebte, dass er auf die Erde kam und für mich durch unvorstellbare Schmerzen ging, damit mir vergeben werden konnte. Deine Barmherzigkeit fließt zu mir durch Seine Wunden, trotz all meiner Fehler und Schwächen. Hilf mir, wie Jesus zu werden, indem ich bedingungslos auch diejenigen liebe, die mich verletzt haben. Und dass ich das Mitgefühl empfinden kann, das durch wahre Vergebung entsteht. Amen.

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Von: Antony Kalapurackal

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Okt 20, 2020
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F&A

Frage:

Ich stelle fest, dass ich immer wieder mit den gleichen Sünden zu kämpfen habe. Obwohl ich sie oft beichte und versuche, mich zu ändern, falle ich wieder in sie hinein. Was kann ich tun, um aus meinen hartnäckigen Gewohnheiten auszubrechen?

Antwort:

Es kann frustrierend sein, immer und immer wieder dieselben Sünden zu beichten. Aber, wie ein Priester einmal zu mir sagte, es ist gut, dass du dir keine neuen Sünden einfallen lässt!

Der australische katholische Evangelist Matthew Kelly sagt: „Unser Leben wird sich ändern, wenn unsere Gewohnheiten sich ändern.“ Wie wahr! Wenn wir das tun, was wir immer getan haben, werden wir das bekommen, was wir immer bekommen haben. Welche praktischen Schritte können wir also setzen, um aus dem Teufelskreis herauszukommen?

Zunächst solltest du an deinem Gebetsleben arbeiten. Das Einzige, was stärker als die Sünde ist, ist die Liebe. Wenn wir Jesus mehr lieben als unsere sündhaften Gewohnheiten, werden wir davon frei. Ich kannte einen Mann, der an einer besonders starken Sucht litt. Er begann zu verzweifeln, aber in seiner Verzweiflung schrie er zur Heiligen Mutter Gottes. Er spürte, wie sie zu seiner Seele sagte: „Wenn du für jedes Mal einen Rosenkranz betest, wenn du in diese Sünde gefallen bist, wirst du frei sein.“ Er dachte: „Oje, das werden eine Menge Rosenkränze!“ Aber er fing an, und als seine Liebe zu Gott und zur Gottesmutter wuchs, wurde er langsam von der Sucht frei!

Zweitens: Faste. Der Mensch besteht aus Körper und Seele. Am Anfang wollte Gott, dass der Körper (mit seinen Leidenschaften, Emotionen, Sinnen und Wünschen) unter der Kontrolle der Seele steht (mit unserem Intellekt, der uns zeigt, was wirklich gut ist, und unserem freien Willen). Aber wegen der Erbsünde rebelliert unser Körper gegen die Seele und versucht die Kontrolle an sich zu reißen! Wie oft haben wir uns schon vorgenommen, nicht in Klatsch und Tratsch zu verfallen, aber dann ist die Versuchung zu groß. Wie oft haben wir automatisch nach dem nächsten Donut gegriffen oder auf die Schlummertaste gedrückt? Der heilige Paulus lehrt uns: „Denn das Begehren des Fleisches richtet sich gegen den Geist, das Begehren des Geistes aber gegen das Fleisch; beide stehen sich als Feinde gegenüber, sodass ihr nicht imstande seid, das zu tun, was ihr wollt.“ (Gal 5,17)

Der Schlüssel zur Überwindung der natürlichen Auflehnung unseres Körpers ist also die Stärkung des Willens. Das tun wir durch Fasten. Durch den Verzicht auf einen Schokoriegel wird es leichter, auf eine Sünde zu verzichten. Durch das Einüben des Verzichtens werden wir stärker und können uns eine unerlaubte Freude versagen. Wir geben etwas Gutes auf, damit es leichter wird, etwas Böses aufzugeben. Unser freier Wille ist wie ein Muskel – wenn er trainiert wird, wird er stärker. Wähle also eine Art freiwillige Kasteiung jeden Tag, und du wirst feststellen, dass deine Selbstbeherrschung wächst.

Drittens sollten wir die unserer Sünde entgegengesetzte Tugend studieren und einüben. Wenn wir mit Zorn kämpfen, sollten wir Bibelstellen über Friedfertigkeit lesen oder uns in katholischer Meditation üben. Wenn die Wollust unsere hartnäckige Sünde ist, sollten wir der Keuschheit nachgehen und die Theologie des Leibes studieren. Wenn du mit den Sünden der Zunge ringst, lies Jakobus 3 und übe Zurückhaltung bei unüberlegten Worten. Wachse in der entgegengesetzten Tugend, und die Sünde wird verschwinden.

Schließlich: Gib niemals auf! Mein Vater sagte immer: „Entmutigung kommt vom Teufel!“ Gott lässt oft zu, dass wir kämpfen müssen, damit wir in Demut wachsen und erkennen, dass wir ihn brauchen. Vertraue auf seine Barmherzigkeit, und auch wenn es ein Leben lang dauert, arbeite weiter daran, die hartnäckige Sünde zu überwinden! Wenn du Gott zu deinem Verbündeten machst, wird er für dich den Sieg in deinem Leben erringen!

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Von: Pater Joseph Gill

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