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Jul 26, 2024 70 0 Shalom Tidings
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Bis zum letzten Atemzug …

Rani Maria Vattalil wurde am 29. Januar 1954 als Tochter von Eleeswa und Paily Vattalil in einem kleinen Dorf namens Pulluvazhy in Kerala, Indien, geboren. Von klein auf wurde sie im christlichen Glauben erzogen und hatte ein Herz für die Armen. Sie besuchte täglich die Messe und leitete die Familiengebete. Während des letzten Schuljahres spürte Rani Maria, dass der Herr sie zur Weihe ihres Lebens rief, und trat 1972 in die Kongregation der Franziskaner-Klarissen ein. Es war Rani Marias sehnlichster Wunsch in Nordindien zu missionieren und den Armen zu dienen, selbst wenn es sie das Leben kosten sollte. Sie wurde in den Bundesstaat Madhya Pradesh in Zentralindien gesandt und diente dort in mehreren Missionsgebieten.

Schwester Rani Maria wurde die Aufgabe übertragen, das Sozialapostolat der örtlichen Diözese zu koordinieren. Sie organisierte verschiedene Bildungsprogramme für Kinder und Jugendliche und setzte sich unermüdlich für die Rechte der einheimischen Bevölkerung ein. Sie beobachtete, wie die armen, ungebildeten Bauern von ihren Grundbesitzern ausgebeutet und ausgenutzt wurden. Deshalb klärte sie sie über ihre Rechte auf, half ihnen, für ihr Recht zu kämpfen, und setzte sich für diejenigen ein, die zu Unrecht inhaftiert wurden. All dies erzürnte die Großgrundbesitzer, die ihr mit schlimmen Konsequenzen drohten, wenn sie sich weiterhin für die Armen einsetzte. Doch Rani Maria fürchtete sich vor nichts und ließ sich nicht von ihrer „Mission der Nächstenliebe“ abbringen. Doch dies sollte ihr zum Verhängnis werden. Am 25. Februar 1995 wurde sie während einer Busfahrt von Samundhar Singh, der von einem Grundbesitzer angeheuert worden war, 54-mal erbarmungslos niedergestochen. Mit ihrem letzten Atemzug rief sie wiederholte Male den heiligen Namen Jesu.

Rani Maria kämpfte ihr ganzes Leben lang für die Würde und die Rechte ihrer Mitmenschen und legte durch ihr soziales Engagement Zeugnis für das Evangelium ab. Die Familie von Schwester Rani Maria folgte dem mutigen Beispiel ihrer Tochter. Sowohl Ranis Schwester als auch ihre Mutter besuchten den Mörder, der erst zum Tode verurteilt und dann zu lebenslanger Haft begnadigt worden war, im Gefängnis und sprachen ihm ihre Vergebung aus. Später setzten sie sich sogar für seine Freilassung ein, die 2006 erfolgte. Diese Akte der Barmherzigkeit berührten den Mörder zutiefst. Er bereute sein abscheuliches Verbrechen und wurde ein anderer Mensch.
Schwester Rani Maria wurde am 4. November 2017 von Papst Franziskus seliggesprochen.

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