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Mein Mann erhielt die Diagnose, dass er sterben würde. Ich wollte nicht ohne ihn weiterleben, aber sein festes Vertrauen überraschte mich.
Vor fünf Jahren stürzte meine Welt ein, als bei meinem Mann eine unheilbare Krankheit diagnostiziert wurde. Das Leben und die Zukunft, die ich mir vorgestellt hatte, waren in einem Augenblick für immer verändert. Es war erschreckend und verwirrend; so hoffnungslos und hilflos hatte ich mich noch nie gefühlt. Es war, als hätte man mich in einen Abgrund von ständiger Angst und Verzweiflung gestürzt. In den dunkelsten Tagen, die ich je erlebte, hatte ich nur meinen Glauben, an den ich mich klammern konnte: Tage, um meinen sterbenden Mann zu pflegen, und Tage, um mich auf ein Leben vorzubereiten, das völlig anders sein würde als geplant.
Chris und ich waren zusammen, seit wir Teenager waren. Wir waren beste Freunde und fast unzertrennlich. Wir waren seit über zwanzig Jahren verheiratet und zogen glücklich unsere vier Kinder in einem scheinbar idyllischen Leben auf. Nun war er zum Sterben verurteilt, und ich wusste nicht, wie ich ohne ihn leben sollte. In Wahrheit aber wollte ein Teil von mir das auch gar nicht. Eines Tages, in einem Moment der Zerbrochenheit, vertraute ich ihm an, dass ich wohl an einem gebrochenen Herzen sterben würde, wenn ich ohne ihn leben müsste. Seine Reaktion darauf war aber gar nicht so schlimm. Er sagte mir streng, aber mitfühlend, dass ich weiterleben müsse, bis Gott mich nach Hause rufe; dass ich mein Leben nicht einfach wegwünschen oder vergeuden könne, weil seines zu Ende war. Er versicherte mir zuversichtlich, dass er über mich und unsere Kinder von der anderen Seite des Schleiers aus wachen würde.
Chris hatte einen unerschütterlichen Glauben an Gottes Liebe und Barmherzigkeit. In der Überzeugung, dass wir nicht für immer getrennt sein würden, sagte er oft den Satz: „Es ist nur für eine kurze Zeit.“ Dies war unsere ständige Erinnerung daran, dass kein Herzschmerz ewig währt – und diese Worte gaben mir grenzenlose Hoffnung, dass Gott uns durch diese Zeit führen und ich im nächsten Leben wieder mit Chris vereint sein würde. In diesen dunklen Tagen klammerten wir uns im Rosenkranz an die Muttergottes – ein Gebet, mit dem wir bereits vertraut waren. Die schmerzhaften Geheimnisse beteten wir besonders oft, weil die Betrachtung des Leidens und Sterbens unseres Herrn uns in unserem eigenen Leiden näher zu ihm brachte. Der Barmherzigkeitsrosenkranz war dagegen ein neues Gebet, das wir in unseren Alltag aufnahmen. Wie der „normale“ Rosenkranz war dies eine demütige Erinnerung an das, was Jesus für unsere Erlösung bereitwillig ertragen hat, und irgendwie ließ es das Kreuz, das uns auferlegt worden war, weniger schwer erscheinen.
Wir begannen, die Schönheit des Leidens und des Opfers deutlicher zu sehen. Ich wiederholte im Geiste jede Stunde am Tag das kleine Gebet: „Oh, Heiligstes Herz Jesu, ich setze mein ganzes Vertrauen in Dich.“. Dies brachte eine Welle der Ruhe über mich, wann immer Unsicherheit oder Angst in mir aufkommen wollten. Während dieser Zeit vertiefte sich unser Gebetsleben enorm und gab uns die Hoffnung, dass unser Herr Chris und unserer Familie gnädig sein würde, während wir diese schmerzhafte Reise durchmachten. Heute gibt es mir Hoffnung, dass Chris im Frieden ist und von der anderen Seite aus über uns wacht und für uns eintritt – so, wie er es versprochen hat.
In diesen unsicheren Tagen meines neuen Lebens ist es die Hoffnung, die mich aufrecht hält und mir Kraft gibt. Sie hat mir eine unermessliche Dankbarkeit für Gottes unendliche Liebe und sein zärtliches Erbarmen geschenkt. Die Hoffnung ist ein wunderbares Geschenk; ein unauslöschliches inneres Leuchten, auf das wir uns konzentrieren können, wenn wir uns zerbrochen fühlen. Hoffnung beruhigt, Hoffnung stärkt und Hoffnung heilt. Hoffnung erfordert aber auch Mut, sich daran festzuhalten.
Wie der heilige Johannes Paul II. sagte: „Ich flehe euch an! Gebt niemals die Hoffnung auf. Zweifelt nie, werdet nie müde oder entmutigt. Fürchtet euch nicht!“
Mary Therese Emmons ist eine vielbeschäftigte Mutter von vier Teenagern. Sie verbrachte über 25 Jahre als Katechistin in ihrer örtlichen Gemeinde, lehrte kleinen Kindern den katholischen Glauben. Sie lebt mit ihrer Familie in Montana, USA.
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