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Vor einiger Zeit besuchte eine Gruppe Men- schen den ehemaligen Major Erzbischof der Syro-malankarische Kirche, Cyril Mar Basellios mit dem Anliegen, dass sie eine neue Kirche bauen wollten, um ihre Liturgie praktizieren zu können. „Wie viele Familien gehören zu eurer Gemeinde?“ fragte der Er- zbischof. Die Leute sagten: „Vier oder fünf.“ Um zu testen, wie ernst es ihnen ist, sagte er: „Für eine so geringe Anzahl an Gläubigen lohnt es sich nicht eine so große Investition zu tätigen.“ Zu seinem Erstaunen antwortete einer der Besucher: „Hochwürden, wieviel kostet eine Seele?“ Er willigte ein, die Kirche zu brauen. Bis heute ist diese Gemeinde zu einer großen Gemeinde mit vielen Institutionen herangewachsen.
Während ich meinen Dienst in Nordindien leistete, für „Shalom“ in Nordindien unterwegs war, aber auch während ich verschiedene Kirchengemeinden in Europa besuchte, erin- nerte ich mich häufig an obige Begebenheit. Wer kann die Wertigkeit einer Seele bestimmen?
Der Gott, der den Namen eines jeden Men- schen in seine Hand eingemeißelt hat (Jes 49,16), hat seinen Sohn zur Rettung aller hingege- ben, „damit die Welt durch ihn gerettet wird“ (Joh 3, 16). Das ist das Fundament unseres Glaubens. „Um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden.“ (1. Kor 7, 23)
Die Länder Europas machten sich große Ge- danken für die Zukunft. Aufgrund nachlassender Besucherzahlen in den Kirchen, manchmal reduzieren sie auch einige Aktivitäten. Aber vor Gott ist jeder Einzelne wichtig. „Weil du in meinen Augen teuer und wertvoll bist und weil ich dich liebe, gebe ich Menschen für dich und für dein Leben ganze Völker.“ (Jes 43, 4)
Der Beitrag der der europäischen Kirche, besonders der deutschen Kirche zur Weltkirche, ist groß. Mehr als die finanzielle Unterstüt- zung, tragen die Leistungen vieler Geistlicher dazu bei. Ich arbeite nun seit einigen Jahren in Deutschland und nehme wahr, dass auch hier nur wenige Menschen aktiv in kirchlichenAktivitäten engagiert sind. Aber die Zuversi- cht und die Hoffnung, die diese Menschen ausstrahlen, sind unbeschreiblich groß und bewundernswert. „Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18, 20) Ich verstehe diesen Vers, wenn ich diese Gemeinschaften betrachte. Gemeinschaften, die den Aufer- standenen in ihrer Mitte wahrnehmen vielen Menschen so Hoffnung für die Zukunft geben. Das hilft über die Angst vor der Zukunft hin- wegzutrösten. „Fürchte dich nicht, du kleine Herde.“ (Lk 12, 32)
Jeder einzelne ist wichtig für Gott. „…denn du wurdest geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erworben aus allen Stämmen und Sprachen, aus allen Nationen und Völkern und du hast sie für unseren Gott zu einem Königreich und zu Priestern gemacht; und sie werden auf der Erde herrschen.“ (Offb 5, 9f) Durch Jesu Blut erhält jeder Mensch einen unermesslichen Wert.
Die Kirche hat schon schlimmere Zeiten als unsere heutige Zeit durchlebt und überstanden. Aber die Kirche ist Seine. Er wird uns durch unsere Ängste hindurchhelfen. „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott. Ich habe dich stark gemacht, ja ich habe dir geholfen und dich gehalten mit meiner siegreichen Rechten.“ (Jes 41, 10)
Gott und seine Kirche stehen über all unseren Planungen, Überlegungen, Projekten und Ideen. Wenn wir dies verstehen und uns bewusst machen, können wir allen Schwi- erigkeiten die uns die Zukunft bringen mag, selbstbewusst, stark und voller Hoffnung entgegentreten. Der Apostel Paulus musste viele Probleme durchstehen. Aber seit er Gott kannte, hat er niemals die Hoffnung verloren. In seinem zweiten Brief an die Korinther sch- reibt er: „Wir werden gehetzt…und sind doch nicht verlassen; wir werden niedergestreckt und doch nicht vernichtet. Immer tragen wir das Todesleiden Jesu an unserem Leib, damit auch das Leben Jesu an unserem Leib sichtbar wird.“ (2. Kor. 4, 9f) Diese Worte werden uns helfen, einen Weg zu finden. In seinem Brief an Timotheus erinnert uns Paulus daran, wie wir unseren Glauben leben sollen: „Verkünde das Wort, tritt auf, ob gelegen oder ungelegen, überführe, weise zurecht, ermahne, in aller Geduld und Belehrung.“ (2.Tim 4, 2)
Wir wollen unser Herz mit dieser Überzeu- gung füllen, anstatt uns an Schwierigkeiten festzuklammern. Unsere gläubigen Herzen sollen uns stärken. „ Die aber auf den HERRN hoffen, empfangen neue Kraft, wie Adler wachsen ihnen Flügel. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt.“ (Jes 40, 31) Der Titel dieses Artikels, die Frage eines ganz normalen Menschen, soll uns helfen, uns auf unseren Dienst zu konzentrieren. Ich möchte meinen Beitrag mit einer weiteren Lehre von Paulus schließen: „Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus.“ (1. Thess 5, 16-18).
Sajan Blankenheim
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