Startseite/Begegnung/Artikel

Apr 17, 2019 906 0 Shalom Tidings
Begegnung

Wie überwinde ich Zorn?

Gelegentlich hat ein jeder von uns mit Zorn zu tun. Aber wie gehe ich am besten mit Zorn um? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst verstehen, was Zorn in Wirklichkeit ist.

Zorn ist eine Gemütsbewegung, häufig geprägt von Gefühlen wie Verdruss, Empörung, Feindseligkeit, Wut und Rachsucht. Oft drücken wir unsere Unzufriedenheit mit unserem Leben auch im Zorn aus. Im Griechischen wird der Zorn als die stärkste aller Leidenschaften bezeichnet. Zorn beginnt mit einem Gefühl, das wir dann meistens in irgendwelchen Worten oder Taten zum Ausdruck bringen. Wir fühlen etwas und dies veranlasst uns, etwas zu sagen oder zu tun.

Die Wurzel des Problems

Zorn ist eine Frucht von verfaulten Wurzeln. Eine der ersten Wurzeln des Zorns leitet sich sicherlich aus der Familie ab. Zornige Leute kommen aus zornigen Familien, denn sie lernen von ihren Vorbildern und setzen dasselbe Verhalten in ihrem eigenen Leben fort… und irgendwann geben sie es an ihre Kinder weiter.

Die anderen Wurzeln des Zorns sind:

Ungerechtigkeit – Wenn uns Menschen mis – shandeln und wir uns hilflos fühlen, werden wir zornig, weil wir fühlen, dass es nicht recht ist. So sehr wir auch die betreffende Situation oder die Person, die uns schlecht behandelt, ändern möchten: wir können es nicht. Menschen können Menschen nicht ändern – nur Gott kann Menschen ändern. Also ist es am besten, wenn du deine Energie in das Gebet für den „Missetäter“ investierst.

Unfrieden, Zank – welcher ein verborgener, unterdrückter Zorn ist, beginnt mit Verurteilen, Tratsch, Geschwätz, Verleumden und stolzem Denken über sich selbst. Unfrieden oder Zank äußert sich oft in Diskussionen, Keifereien, hitzigen Meinungsverschiedenheiten und unterschwelligen Misstönen.

Ungeduld – produziert oft Zorn, wenn wir nicht kriegen, was wir sollen. Wenn andere uns am Weiterkommen behindern oder uns „ausbremsen“, ist es ganz leicht, ungeduldig zu werden. Die meisten von uns haben ihren täglichen Kampf mit der Ungeduld – einfach auch aufgrund der Schnelllebigkeit dieser Zeit.

Missbrauch – welcher Art auch immer: sexueller, physischer, verbaler, emotionaler oder geistiger – führt meistens in den Zorn. Denn all diese Missbrauchsarten sind Ungerechtigkeiten und diese Ungerechtigkeiten lassen die Missbrauchten mit Gefühlen der Hilflosigkeit und des Zorns zurück. Missbrauch kann auch nicht einfach ignoriert werden – man muss sich mit ihm auseinandersetzen und ihn aufarbeiten, um ihn loswerden zu können.

Unbefriedigte Bedürfnisse können auch Zorn verursachen. Wir alle haben Bedürfnisse, die befriedigt werden wollen. Aber vielleicht kann dein Nächster deine Bedürfnisse nicht erkennen oder verstehen, deshalb sollen wir miteinander reden. Aber selbst dann kann es noch sein, dass sie auf unsere Bedürfnisse nicht eingehen. Die Antwort lautet, dass wir mit unseren Bedürfnissen zu Gott gehen und nicht mit den Menschen rechnen sollen.

Eifersucht – Zorn, welcher durch Eifersucht verursacht wurde, war eines der ersten negativen Gefühle, welche in der Bibel erwähnt werden. In Genesis 4 lesen wir, dass Kain seinen Bruder Abel tötete, weil er eifersüchtig war und so in Zorn verfiel. Dies ist eines der schrecklichsten Ergebnisse von Eifersucht, aber dieses Beispiel soll uns daran erinnern, wie gefährlich Eifersucht ist.

Viele Menschen haben Angst, von jemandem anderen überboten oder ausgestochen zu werden. Sie denken, dass ihre Wichtigkeit in der Welt durch ihre Position in Job oder Kirche gefestigt wird. Eifersucht möchte, dass du in den Augen der Menschen als wichtig angesehen wirst. Wenn du dieses Problem hast, dann denke daran, dass Gott es dich nicht grundlos durchlaufen lässt. Er kennt deine Zukunft und „trainiert“ dich vielleicht für ein zukünftiges Ereignis. Es ist ein Unterschied, ob du für eine Sache befähigt bist oder ob du auch wirklich bereit dafür bist. Also verachte nicht die Tage der „kleinen Anfänge“! Denke daran, dass wir Gott antworten müssen. Von IHM bekommen wir den Lohn, wenn wir IHM gehorsam waren entsprechend der Berufung, die er uns gegeben hat – wir kriegen nicht Lohn für die „großartigen“ Dinge, die wir in weltlichen Belangen leisten werden.

Weitere Wurzeln, die in den Zorn führen, sind Unsicherheit, Angst vor Auseinandersetzung, und das Gefühl, kontrolliert zu werden entweder im Beruf oder von einer anderen Person und ihren Problemen. Ich selbst pflegte immer wütend zu werden bei Personen, die mich kontrollierten wollten, bis Gott mir eines Tages sagte „Du bist genauso schuldig wie sie es sind, denn du lässt zu, dass sie das tun.“ Wir müssen uns nicht selbst unter Druck setzen, indem wir lauter Zugeständnisse machen, weil wir nicht NEIN sagen können.

Masken des Zornes

Manchmal benützen wir Masken um etwas zu verbergen, das niemand sehen soll. Wenn wir dem Zorn in uns Unterschlupf gewähren, dann denken wir oft, dass ein wenig Maskerade reicht, um diesen vor den anderen zu verstecken. Also benützen wir diverse Masken, um die Leute so glauben zu lassen, dass wir etwas oder jemand sind, der wir in Wahrheit nicht sind.

Ich habe entdeckt, dass die Menschen dich mehr respektieren, wenn du authentisch bist, als wenn du etwas verbirgst und ihnen vorspielst, alles unter Kontrolle zu haben. Dennoch merken die Leute, wenn etwas nicht stimmt. Du denkst vielleicht, dass du deinen Zorn gut unterdrückst, aber er wird seinen Weg hinaus finden – entweder in deiner Stimmlage, deiner Körpersprache oder in deiner Gesinnung.

Einige Leute verwenden die „Kalte-Schulter-Maske“. Wenn sie jemand zornig macht, dann sagen sie vielleicht, dass sie vergeben, aber sie werden ganz kalt und zeigen keinerlei Wärme oder Gefühl mehr im Umgang mit diesem Menschen. Solche Menschen haben ein einsames Leben, denn ihre Angst verletzt zu werden, ist so groß, dass sie keine näheren oder wichtigen Beziehungen mehr zulassen. Das ist das klassische Beispiel für „ich wähle lieber ein isoliertes, einsames Leben voller Schmerz“ statt an dem Problem zu arbeiten und sich zu entschließen, gute Freundschaft entstehen zu lassen.

Einige Leute verwenden lieber die „Mit- Schweigen-Strafen-Maske“. Das sind jene Typen, die behaupten, sie wären nicht sauer auf dich, trotzdem lehnen sie es ab, mit dir zu reden. Oder sie kommunizieren nur, wenn es absolut notwendig ist, dann aber auch nur mittels Grunzen und Nicken. Wenn du jemanden meidest, jemanden nicht berühren möchtest oder dich sonst wie verweigerst, dann versteckst du dich hinter dieser Maske. Aber auch das ist keine Antwort.

Sieh der Wahrheit ins Auge… und wähle deinen Schmerz

Wenn du die großen und mächtigen Dinge erleben möchtest, die Gott für dich bereithält, dann musst du an die Wurzeln deines Zornes gehen und sie „bearbeiten“. Du musst alle Masken abreißen und jene Dinge ansehen, die dich so werden ließen, wie du heute bist. Und gestehe dir ein, dass du selbst dich nicht ändern kannst.

Wenn diese Wurzel nicht behandelt und ausgerissen wird, wird sie fortfahren, eine schlechte Frucht nach der anderen zu produzieren. Oft verschwenden wir unsere Zeit mit den schlechten Früchten unseres Verhaltens, aber wir graben selten tiefer, um an die Wurzel des Problems zu kommen. Wenn wir mit Zorn konfrontiert sind, müssen wir uns für unseren Schmerz entscheiden. Das Graben und Ausreißen der Wurzel ist nämlich sehr schmerzhaft, aber es ist der einzig wirksame Weg, sich dieses Problems anzunehmen.

So können wir entweder „konstruktiv“ leiden, indem wir tun, was richtig ist, oder wir können den Plänen des Teufels Folge leisten. Aber vergiss nicht: derselbe Teufel, der dich verleitet, deinen menschlichen Gefühle zu folgen, wird dich später dafür verdammen, dass du so gehandelt hast.Du musst dich entscheiden: wählst du den Schmerz, der dich in neue Bereiche der Herrlichkeit führen wird oder willst du deinen alten Schmerz behalten und dich weiterhin verstecken.

Petrus ermahnt uns, ausgeglichen und maßvoll zu sein und den Angriffen des Teufels zu widerstehen (siehe 1 Petr 5,8-9). Wenn der Zorn in dir aufsteigt, ist die perfekte Zeit, um dich in der Selbstbeherrschung zu üben. Vielleicht hast du einen guten Grund, wütend zu sein, aber dies ist keine Entschuldigung, um im Zorn zu verharren. Statt ihn zu leugnen oder zu rechtfertigen, bitte Gott dir zu helfen, auf eine positive Weise damit umzugehen.

Römer 12,21 gibt uns einen guten Rat: Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute!Wenn Satan dich angreift, dann segne lieber jemanden statt wütend zu werden. Auf eine gute und positive Weise zu agieren ist dem Plan Satans direkt entgegengesetzt, ja du besiegst damit sogar seinen Plan. Dies wird dir nicht immer leicht fallen, aber wenn wir das tun, was wir können, dann wird Gott das tun, was wir nicht tun können.

Sei nicht schnell bereit, zornig oder ärgerlich zu werden, denn Ärger und Zorn steckt im Herzen des Narren (Koh 7,9). Wenn wir am Zorn festhalten benehmen wir uns wie Narren. Wir müssen unseren Zorn und die Leute, die den Zorn in uns verursachen, Gott übergeben – ER wird für alles sorgen. Mein ist die Rache, ich werde vergelten, spricht der Herr (Röm 12,19). Vertraue Gott, ER wird für dich sorgen und dich beschützen. Du kannst deine Vergangenheit nicht mehr ändern, aber wenn du sie Gott übergibst, wird ER dich in eine bessere Zukunft führen.

Ist Zorn Sünde?

Ist jeder Zorn Sünde? Nein, nicht jeder Zorn, aber mancher schon. Sogar Gott hat einen gerechten Zorn – Zorn gegen die Sünde, Ungerechtigkeit, Rebellion und Engherzigkeit. Zorn dient manchmal einem guten Zweck, er ist also nicht jedenfalls eine Sünde. Augenscheinlich haben wir auch negative Gefühle in uns – sonst hätte uns Gott ja nicht mit der Frucht der Selbstbeherrschung ausstatten müssen. Allein die Versuchung, etwas zu tun, ist noch nicht Sünde – erst, wenn du der Versuchung nicht widerstehst, sondern ungehindert handelst, wird dies zur Sünde.

Gott lässt es manchmal zu, dass wir Zorn verspüren, denn so erkennen wir, wo wir ungerecht behandelt werden. Aber selbst wenn wir wirkliche Ungerechtigkeiten in unserem Leben erfahren, gibt uns das nicht das Recht, unseren Zorn auf eine anstößige Art und Weise abzulassen. Wir müssen uns davor in achtnehmen, dass wir durch den Zorn in Sünde geführt werden.

Epheser 4,26-27 sagt uns, Lasst euch durch den Zorn nicht zur Sünde hinreißen! Die Sonne soll über eurem Zorn (deine Verbitterung, deine große Wut oder deine Verärgerung) nicht untergehen. Gebt dem Teufel keinen Raum! (Lasst ihm keine Chance!) Weise es also zurück, dem Teufel durch deinen Zorn eine Angriffsfläche, einen Spielraum in deinem Leben zu geben. Alles Beiseiteschieben und Nichtbeachten des Zorn- es hat Auswirkungen auf unser Leben. Es bringt uns durcheinander und wir verspüren einen starken Druck in uns. Wenn wir den Zorn in uns eingesperrt halten und so tun, als gäbe es ihn nicht, kann dies sogar für unsere Gesundheit gefährlich werden. Und das beunruhigt jene, die uns zornig machen, meist gar nicht – also verletzen wir uns nur selbst. Wir müssen lernen, die Verantwor-tung für unseren Zorn zu übernehmen und richtig mit ihm umzugehen. Wir müssen ihn aufarbeiten und ihn dann zu einem Ende bringen und so wird sich allmählich auch dieser Druck in uns abbauen.

Ich bin durch einige schwere Zeiten in meinem Leben gegangen und manche meiner Lebenserfahrungen ließen mich über Jahre hinweg schrecklich fühlen. Es gab Missbrauch in meiner Kindheit und ich war richtig sauer deswegen, sodass ich bitter und hasserfüllt wurde. Ich war auf jeden wütend, aber eines Tages hat Gott sich mir entgegengestellt und gesagt „Joycy, lässt du dich dadurch verbittern oder verbessern?“ Da wachte ich auf und schließlich fand ich einen positiven Weg, mit meinem Zorn umzugehen. Das war ein Neubeginn für mich.

Wenn du deinen Zorn geradewegs ansiehst und dich dafür entscheidest, auf Gottes Weise mit ihm umzugehen, kannst du ihn besiegen. Der Heilige Geist gibt uns die Kraft, standhaft zu sein und in den Früchten des Geistes zu wandeln. Wir haben die Kraft, jenen zu vergeben, die ungerecht zu uns waren und jene zu lieben, die wir nicht mögen.

Der Freiheit entgegengehen

Menschen werden geboren, um frei zu sein – Freiheit ist ein Geschenk Gottes. Aber wir sind nicht frei von Verantwortung, sondern frei, um uns vom Heiligen Geist leiten zu lassen. Jedes Mal, wenn wir unsere Freiheit aufgeben oder verlieren, werden wir zornig.Möchtest du in der wahren Freiheit leben, was auch immer es dich kosten wird… oder verbleibst du lieber in dem Saustall deines Lebens, in welchem du gerade sitzt, für den Rest deines Lebens? Wenn du wirklich frei sein möchtest, dann beginne das zu tun, was Gott will – einen Schritt nach dem anderen – und so wirst du schließlich aus dem Chaos in deinem Leben herauskommen.

Wenn wir gegen den Zorn kämpfen, dann müssen wir wissen, dass wir nicht gegen Fleisch und Blut kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs (Eph 6,12). Wenn Satan dich zum Zorn reizen will, dann denk daran, dass er verhindern will, dass der Wille Gottes in deinem Leben geschieht.

In 2 Timotheus 4,5 ermahnt Paulus den Timotheus ruhig, nüchtern und besonnen zu sein und treu seinen Dienst zu erfüllen. Und das ist ein guter Rat für uns alle. Wenn wir zornig werden, sollen wir ruhig werden und beginnen das zu tun, wozu Gott uns gerufen hat.Du kannst bitter oder besser werden – es liegt in deinen Händen! Wenn du wegen irgendetwas wütend bist, dann mache etwas Gutes daraus, statt dein Leben zu ruinieren. Besiege das Böse und den Zorn, indem du für jene betest, die dich missbrauchen und verletzen. Vergib ihnen und werde zum Segen für diese Menschen. Am Anfang wird es nicht leicht sein, aber wenn du den guten Vorsatz triffst und daran festhältst, dann wird Gott sich um den Rest kümmern.

Teilen:

Shalom Tidings

Shalom Tidings

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Neueste Artikel