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Aug 13, 2019 836 0 Chev. Benny Punnathara
Begegnung

Was tun, wenn das Herz bricht

Er ist ein sehr berühmter Gründer und Vorsitzender eines Unternehmens in Kerala, Indien. Ich ging zu ihm, um ein offizielles Gespräch mit ihm zu führen. Unvorhergesehen ging unser Gespräch über spirituelle Themen. Ich stellte ihm eine Frage, als er sagte, dass man ohne Leidensweg kein spirituelles Leben führen kann.
„Haben Sie jemals Erfahrungen gehabt, die Ihnen das Herz gebrochen haben? Wie haben Sie solche Situationen überwunden?“
„Zur ersten Frage: Es war die Ablehnung derer, die mich erzogen, das undankbare Verhalten derer, denen ich auf finanzielle und andere Weisen geholfen habe, ungerechtfertigte Beschuldigungen, Eifersucht, ich wurde verspottet und im Stich gelassen, alleine gelassen, – solche Erfahrungen haben mich oftmals zerschlagen. Esbrichtgibt eine Wahrheit, die wir inmitten von brennendem Schmerz erkennen – die Wahrheit, dass kein Mensch uns vollkommen trösten kann! Auf eine besondere Weise habe ich dann in solchen Situationen Kraft und Befreiung gefunden.“
Nach diesem Satz stand er von seinem Sessel auf, und führte mich in sein riesiges Bürogebäude hinein. Er öffnete die Tür eines geschlossenen Zimmers und sagte, “hier sammelte ich meine neue Kraft.” Eifrig ging ich in den Raum, und zu meinem Erstaunen, fand ich nichts Besonderes dort! Ein leeres Zimmer, mit einer Bambusmatte auf dem Boden.
Er setzte fort: „Wenn es mir schwer ums Herz ist, laufe ich hier hinein, verschließe die Tür von innen, werfe mich auf den Boden nieder und schreie laut: Jesus, Sohn Davids, hab‘ Erbarmen mit mir; Jesus, mein Jesus! Diesen Schrei wiederhole ich viele Male. Wenn ich müde bin vom lauten Weinen, schmilzt der Schmerz, und die Last auf meinem Herzen wird leichter. Gottes Anwesenheit erfüllt meinen Geist, und eine neue Kraft und Begeisterung erhebt sich in mir. Ich wasche mein Gesicht ab und gehe mit einem Lächeln hinaus. Dann gibt es nichts mehr, was mich behindern könnte, denn Gott ist mit mir.“

Weinen und Beten

Weinen ist das beste Gebet. Gott weist keinen Weinenden ab, weil die Schreie aus äußerster Hilflosigkeit kommen. Wenn wir uns an Gott wenden, anstatt uns auf unsere eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse zu stützen, wird Gott in unser Leben eingreifen.
Die Geschichte von Susanna ist auch die Geschichte Gottes, der den Schrei der weinenden hört. Es gab niemanden, um ihr zu helfen, als sie zum Tod durch Steinigung verurteilt wurde – trotz ihrer Schuldlosigkeit.Was hat sie getan, als sie keine Hilfe bekommen konnte, weder von ihrem Mann, noch von ihren Eltern?„Sie aber blickte weinend zum Himmel auf; denn ihr Herz vertraute dem Herrn.“ (Daniel 15,35) Die Lage war hoffnungslos. Sie setzte ihr Vertrauen voll auf Gott, trotzdem alles gegen sie gerichtet zu sein schien.Da erweckte der Heilige Geist das Herz des jungen Daniel. Durch die Weisheit, die der Geist Daniel offenbarte, wurden die Beschuldigungen gegen Susanna als falsch erwiesen.Und so wurde Susanna vom Rand des Todes wundersam errettet.
Daniel war unter dem Volk, als Susanna beschuldigt und verurteilt wurde. Aber, er wurde vom Heiligen Geist erweckt, erst, als die Schreie von Susanna zu Gott in den Himmel drangen.
Verlieren Sie nie den Mut, wenn Sie ohne Grund beschuldigt werden und nicht in der Lage sind,das Gegenteil zu beweisen; auch wenn Ihre Vorgesetzten und die Gesellschaft gegen sie auftreten. Vertrauen Sie auf Gott wie Susanna. Nicht verzweifeln, auch wenn der Ehemann, die Eltern und Verwandten hilflos dastehen. Gott ist die Hilfe der Hilflosen.

Schreie, um gehört zu werden …

Dieses Wort von Christus ist uns bekannt: „Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden“ (Mt 5,4). Doch viele von uns Weinenden erhalten keinen Trost. Warum ist das so?
Viele weinen vor anderen, weil sie ihre Sympathie und ihr Mitgefühl suchen. Aber dieser Trost und dieses Mitgefühl sind nur von kurzer Lebensdauer.Nur wenn Gott uns tröstet, sind wir echt getröstet. Lernen wir, vor Gott zu weinen, der echten Trost bringt, bevor wir unsere Zeit weinend vor den Menschen verschwenden.

Rückendeckung der Gerechtigkeit
Viele weinen über die Leiden und Schmerzen, die durch andere verursacht wurden. Aber sie vergessen, über ihre eigenen Fehler und Missetaten zu weinen, die anderen Menschen Schmerzen bereitet haben. Die Schmerzen könnten ein Rückschlag füreigenes Fehlverhalten sein. In diesem Fall müssen Sie über Ihre eigenen Fehler weinen und nicht wegen der Untaten der anderen.
David machte Fehler. Um diese Fehler zu verbergen, ist er sogar ein Mörder geworden. Aus diesem Grund hatte er viel Elend in seinem Leben. Er aber weinte flehend um die Gnade Gottes. Er war fest davon überzeugt, dass Gott sein Schreien hören werde. Im Psalm 51 sagt David so: „Das Opfer, dass Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist, ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verschmähen.“
Der Fehler von Petrus war groß. Er verleugnete seinen Herrn und Meister, und so machte er seine Berufung und Erwählung lächerlich. Doch wurde er gerettet-ganz einfach durch seinen Schrei. In Matthäus 26,75 lesen wir es: „Und er ging hinaus und weinte bitterlich.“ Wir erkennen manchmal an uns einen Fehler, wie jenen des Judas. Aber mit Selbst-Rechtfertigung und Schuldgefühl kann ein zerschlagenes Herz nicht wirklich weinen. Wenn wir nur ein echt weinendes Herz hätten, wäre uns schon seit langem die Erlösung zu Teil geworden.
Lernen wir es, vor Gott zu weinen, damit wir den Mut haben, nicht vor den Menschen zu weinen. Der einzige Ort, wo wir unsere Emotionen und Gedanken frei heraus lassen können, ist vor Gott. Wenn wir vor Gott weinen, dann brauchen wir uns nicht zu genieren. Gott kann den Trauernden nicht ablehnen.
In der Wüste haben die verstoßene Hagar und ihr kleiner Sohn Ismael nichts zu erhoffen als den Tod. Aber was ist dort geschehen? „Sie saß in der Nähe und weinte laut. Gott hörte den Knaben schreien; da rief der Engel Gottes vom Himmel der Hagar zu und sprach: Was hast du, Hagar? Fürchte dich nicht, Gott hat den Knaben dort schreien gehört.“ (Gen. 21, 17)

 

Tränen des Hiskija

Als König Hiskija schwer krank wurde und dem Tode nahe war, kam der Prophet Jesaja zu ihm und sagte: „So spricht der Herr: Bestell dein Haus; denn du wirst sterben, du wirst nicht am Leben bleiben.“ (Jes 38, 1) Hiskija drehte sich mit dem Gesicht zur Wand und betete zum Herrn und dann weinte er bitterlich. Da erging das Wort des Herrn an Jesaja: Geh zu Hiskija und sag zu ihm: „Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Ich will zu deiner Lebenszeit noch fünfzehn Jahre hinzufügen“ (Jes 38, 5). Tränen können sogar Gottes Pläne umkippen! Daher muss man sich nicht schämen, vor Gott zu weinen.Weinen Sie Ihre Herzschmerzen heraus, damit Ihr Körper und Ihre Seele gesund erhalten bleiben. Sorgen und Schmerzen verursachen innere Spannung, und diese werden zu körperlichen Veränderungen führen. Aber Weinen bringt innere Erleichterung und beruhigt die Seele. Gott hat uns die Fähigkeit zu weinen gegeben. So,unterdrücken wir das Weinen nicht. Ich habe oft gesehen, wie Menschen von ihren langjährig erlittenen Krankheiten geheilt wurden, wenn sie sich ausweinten. Sorgen zu unterdrücken ist naturwidrig, so lernen wir doch, unsere Tränen als Blumenopfer vor Gott zu bringen! Auch wenn Menschen unsere Tränen nicht sehen, Gott wird sie bestimmt sehen. Gott wird uns dort helfen, wo Menschen uns nicht helfen können. Mitleid des anderen bringt keine Lösung unserer Sorgen. Deshalb wollen wir unsere Tränen vor Gott bringen, bevor wir sie vergeblich vor den Menschen verlieren.Vergessen wir nicht, Wahrheit, Erlösung und Trost ist so nahe wie ein Schrei!

Gebet
„Gott, höre mein Flehen, achte auf mein Beten! Vom Ende der Erde rufe ich zu dir; denn mein Herz ist verzagt. Führe mich auf den Felsen, der mir zu hoch ist!“ (Ps 61, 1-2)

 

 

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Chev. Benny Punnathara

Chev. Benny Punnathara has authored many books on the faith life which have been translated into several languages. In 2012, then Pope Benedict XVI awarded the title of ‘Chevalier’ to Punnathara for his outstanding contributions to the Catholic Church and society. In addition to being the founder of Shalom ministries, Punnathara serves as the Chairman of Shalom Media. He and his wife, Stella, an author and speaker, live in India along with their two children.

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