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Sep 12, 2019 989 0 Msgr. C.J. Varkey
Begegnung

Kennst du das Ziel deiner Reise?

Es ist ganz leicht, in den Himmel zu kommen. Der Pass und das Visum sind schon im Voraus vorbereitet worden. Du musst dich nur noch danach sehnen und den Antrag stellen. Übrigens wirst du dort nichtals Fremder leben müssen, denn Jesus hat sogar schon die Dauer-Staatsbürger- schaft für dich bereit gelegt.

Eines möchten wir alle nämlich in den Himmel kommen, wenn wir aus dieser Welt scheiden müssen. Wir alle glauben und hoffen, dass der Himmel unser wirkliches Zuhause ist. Aber es ist uns nicht gegeben, zu Lebzeiten wenigstens einen Blick in den Himmel zu werfen. Wenn wir doch nur einmal den Himmel sehen könnten! Es gibt Menschen, die veranstalten ein Picknick mal hier mal dort. Aber es ist noch niemandem gelungen, eine Zeitreise oder Pilgerreise in den Himmel zu organisieren. Wenn es schon unmöglich ist, vor dem Tod in den Himmel einzutreten, wäre es doch schön, wenigstens das irdische Paradies zu besuchen! Aber nicht einmal das ist möglich, denn „Gott, der Herr, schickte ihn aus dem Garten von Eden weg… Er vertrieb den Menschen und stellte östlich des Gartens von Eden die Kerubim aufund das lodernde Flammenschwert, damit sie den Weg zum Baum des Lebens bewachten.“ (Gen 3,24)
Wir sind nicht sicher, ob dieser Wächtermit dem Schwert immer noch dort steht,nachdem so eine lange Zeit verstrichen ist. Aber selbst, wenn der Wächter nicht mehr da ist, kennt doch keiner von unsden Weg dorthin. Darüber hinaus würdenwir sicherlich alle Anstrengungen un ternehmen, dass wir das Paradies oder den Himmel nie wieder verlassen müssen, wenn wir wenigstens einmal einen Blick hineinwerfen dürften.
Und der Himmel ist tatsächlich ein wunderschöner Ort. Im Buch der Offen barung beschreibt der heilige Johannes das himmlische Jerusalem, welches er in einer Vision gesehen hat (Offb 21,9;
22,5). Johannes stellt diesen Ort als außergewöhnlich schön dar. Sogar sein Fundament ist mit Diamanten ausgelegt. Auf Erden benützen wir nicht einmal ganz glatt gemeißelte Steine für das Fundament, sondern wir verwenden grobe Granitblöcke, wenn wir das Fundament legen, da diese für den Betrachter ohnehin nicht sichtbar sind.
Das himmlische Jerusalem hat zwölf Grundsteine. Normalerweise legen wir nicht mehrere Fundamente. Dort drüben sind die Straßen aus purem Gold. Die Stadt ist sehr groß. 2400km lang und
2400 km breit. Um genau zu sein, ist die Stadt größer als Indien. Der Herr selbst sagt uns: „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen“ (Joh 14,2). Es braucht keine eigene Beleuchtung im Himmel. Es gibt dort auch keine Stromausfälle. Der göttliche Glanz leuchtet dort ewiglich. „Es wird dort keine Nacht mehr geben“. Gott, unser liebender Vater, möchte, dass wir mit IHM im Himmel sein werden. Jesus, unser Herr, ging aus dieser Welt, um uns einen Platz im Himmel zu bereiten. Er sagte: „Es gibt viele Wohnräume im Haus meines Vaters und ich gehe, um für euch
einen Platz dort vorzubereiten. “Und Er wartet jetzt auf uns, nachdem Er für uns einen Platz vorbereitet hat.
Wie erreichen wir jenen Ort? Auf jeden Fall schulden wir dem heiligen Thomas Dank, der Jesus nach diesem Weg gefragt hat. Jesus sagte zu ihm „Ichbin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh 14,6). Und folglich wird es auch kein Problem werden, den Weg zu finden, wenn wir uns mit Jesus an freunden. „Ich komme wieder und werde euch zu mir holen“ (Joh 14,3). Aber um dort eingelassen zu werden, müssen wir unsere Namen im Lebensbuch des Lammes eintragen lassen (Offb 21,27). Da Jesus selbst das Lamm ist, können wir unsere Namen eingeschrieben bekommen, indem wir uns Jesus annähern.
Wenn wir in den Himmel kommen, werden wir auch unsere Bekannten dort wiedertreffen? Oder werden nur die, die ausdrücklich heiliggesprochen wurden, dort sein? Nein, sie werden dort nicht die einzigen sein – sie wurden zwar offiziell heiliggesprochen, aber vor allem auch deswegen, damit wir ihr Beispiel und Lebenszeugnis nachahmen. Tatsächlich werden wir viele unserer Bekannten und Verwandten im Himmel treffen. Zum Beispiel werden all die kleinen Kinder aus unseren Familien, die gestorben sind, nachdem sie die Heilige Taufe empfangen haben, im Himmel sein. Aber werden sie uns wiedererkennen? Gott selbst wird dafür sorgen. Diese Kinder und viele andere, die wir kennen, werden dort sein. Angesichts der Tatsache, dass sogar

Kriminelle wie der „gute Schächer“ in den Himmel eingehen, können wir uns vorstel len, was für eine große Menschenmenge wir dort vorfinden werden!! Es ist leicht, in den Himmel zu kommen. „Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet“ (Mk 16,16). Wir alle sind getauft und wir alle sind Gläubige. Und Jesus wiederholt es noch einmal „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letz ten Tag“ (Joh 6,54). Wir alle empfangen häufig die Heilige Kommunion. Im Gleichnis vom Hochzeitsmahl sprach Jesus davon, wie der König seinen Dienern Anweisung gab, auf die Straßen zu gehen und alle Leute zusammenzurufen, die sie nur finden konnten, „Böse und Gute“ gleichermaßen, und wie der König hinzutrat, um sich die Gäste anzusehen. Der riesige Hochzeitssaal war mit Leuten gefüllt. Am Eingang zum Saal wurden Ho chzeitsgewänder für jene bereitgehalten, die daran teilnehmen sollten. Die Leute mussten also solch ein Hochzeitsgewand entgegennehmen und dann mit diesem bekleidet in den Hochzeitssaal eintreten und an der Hochzeit teilnehmen. Aber in diesem befüllten Saal hielt sich ein Mann auf, der kein Hochzeitsgewand  angezogen hatte. Da befahl der König seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen. Beachtenswert dabei ist, dass unter solch einer großen Menschenmenge nur ein Mann bestraft wurde.

Und so können wir darauf vertrauen, dass die meisten unter uns in den Him mel gehen werden. Nachdem Gottes eingeborener Mensch auf diese Erde gekommen war und für die Welt die Er
lösung erwirkt hat, indem Er durch sein Leiden und seinen Tod am Kreuz für die Sünden der ganzen Menschheit gesühnt hat, wäre dies als „verlorene Liebesmühe“ anzusehen, wenn Jesus dies getan hätte, um nur einige wenige zu retten. So kann es sich nicht verhalten. Wenn nur ein paar Leute in dieses ungeheuer große und ausgedehnte Himmelsreich eintre ten, dann würden doch viele Orte dort unbewohnt und leer bleiben. Das kann nicht sein. Also wird es eher so sein, dass alle, die ernsthaft den Wunsch haben, in den Himmel zu kommen, auch dorthin gelangen werden.

Ich habe ein Buch gelesen über die Nahtod-Erfahrungen von über 200 Per sonen, die schon an den Pforten des Himmels gestanden und zum Thema „Tod“ befragt worden sind. Alle – außer
dreien – beschrieben ihre Erfahrungen als erfreulich. Manche von ihnen haben ein helles Licht gesehen. Andere haben Jesus getroffen. Im Großen und Ganzen waren es positive Erfahrungen. Nur drei von ihnen beschrieben eine Finsternis.

Dieses Leben ist eine Prüfung. Wenn wir die Prüfung bestehen, werden wir als Belohnung den Himmel bekommen. Wie gewissenhaft bereiten wir uns auf unsere irdischen Prüfungen vor! Durch solche Prüfungen, auf die wir uns akribisch vorbereitet haben, sind wir immer zum Erfolg gekommen. Und wenn wir jene letzte Prüfung bestehen, wird unser Lohn nichts Geringeres als der Himmel selbst sein! Also lasst uns hart dafür arbeiten!

Spiele und Sport haben heutzutage große Bedeutung. Jene Spieler, welche an nationalen Spielen oder beispielsweise den Olympischen Spielen teilnehmen, trainieren jeden Tag sehr hart. Wenn schon so diszipliniert für irdische Preise trainiert wird, um wieviel mehr sollten wir dann für die ewige Belohnung trainieren
und diese erstreben!
Wir sollen nicht bloß wünschen, den Himmel irgendwie zu erreichen. Erinnere dich daran, dass der Herr gesagt hat, dass es dort viele Wohnungen gibt. Wir sollten nicht nur auf irgendeine kleine
Hütte im Himmel hoffen. Viel eher sollen wir zielstrebig auf eine dieser wunder schönen Prachtvillen im Himmel hoffen, und dafür beginnen hart zu arbeiten – hier und jetzt!

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Msgr. C.J. Varkey

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