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Apr 12, 2019 1008 0 Shalom Tidings
Begegnung

Hl. Maria von Ägypten

Im 5.Jahrhundert lebte ein heiliger Pries- ter in Palästina namens Susumus. Eines Tages überquerte Susumus den Jordan und ging in die Wüste. Damals gab es in der Wüste viele Mönche. Er wollte dort diese alleinlebenden, betenden und karitativen Mönche besuchen. Als er in die Wüste hinein ging, begegnete er einer dunklen Gestalt. Eine durch die sengende Sonne verbrannte menschliche Gestalt. Sogleich versuchte diese Gestalt, vor ihm wegzulaufen. Nach längerer Flucht blieb sie stehen und sagte:

„Von allen respektierter Susumus, wieso verfolgst du mich? Ich bin eine nackte Frau. Meine Kleidung ist bereits so alt, dass sie sich zersetzt hat, wirf mir deinen Überwurf her. Erst dann kann ich ohne Scham mit dir reden.“

Susumus erschrak „Woher weiß sie meinen Namen?“ Voller Verwunderung und Neugierde warf er ihr seinen Überwurf zu. So bekleidet wandte sie sich zu ihm. Als er sie zwang, ihre Identität preiszugeben, sagte sie:

„Ich bin in einer reichen Familie in Alex- andria geboren und aufgewachsen. Meine Familie war stolz auf meine Schönheit und meinen Fleiß, aber schon im jugendlichen Alter überkam mich die Versuchung der Un- zucht. Um alleine leben zu können, verließ ich mein Elternhaus. Um meine sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen, lebte ich 17 Jahre lang wie eine Prostituierte. Einmal habe ich mich auf ein Schiff mit Reisenden eingeschlichen, welches von Alexandria nach Jerusalem unterwegs war. Mein Ziel war es, so viele Reisende wie möglich zu verführen. In Jerusalem ging ich mit den Reisenden in die Kirche auf den Berg Kalmar. An diesem Tag war das Fest der Kreuzerhöhung. Am Tor angekom- men überkam mich das Gefühl, dass mich jemand aufhielt. Ich probierte mehrmals, durch die Menschenmenge hindurch hin- einzukommen, aber ich konnte nicht. Da wurde ich ganz traurig. Mir kam der Gedanke, dass ich wegen meinen sündhaften Taten und meinem sündhaften Leben nicht hin- eingehen konnte bzw. durfte. Zum ersten Mal weinte ich über mein verschwendetes Leben. Vor der Statue Mutter Gottes, die nebenan war, kniete ich mich nieder und weinte lautstark. Ich versprach der hei- ligen Maria, nie wieder zu sündigen und mein restliches Leben keusch zu bleiben. Anschließend konnte ich ohne Umstände in die Kirche hineingehen und das Kreuz Gottes, welches von der Königin Helena gefunden worden ist, anbeten. Als ich aus der Kirche hinauskam, hörte ich eine innere Stimme „Rette dich an das Ufer des Jordan!“

So gelangte ich hierher. In dieser Zeit waren Büsche und Beeren meine Nahrung. Die brennende Hitze und der Hunger füh- rten mich immer wieder in Versuchung, in das Land zurückzukehren. Da flehte ich immer wieder um die Hilfe der Heiligen Jungfrau. Mit der Zeit erfüllte mich das Licht Gottes. Durch die innerliche Ruhe und Gottes Nähe gelangte ich zur vollkom- menen Zufriedenheit.

Hl. Susumus, komm bitte nächsten Donnerstag mit der heiligen Kommunion zu mir, denn ich hab die letzten 17 Jahre weder Menschen gesehen noch die heilige Kommunion empfangen.“

Wie verlangt kam der heilige Susumus am folgenden Donnerstag mit der heiligen Kommunion an das Ufer des Jordan. Da trat Maria ans andere Ufer. Sie zeichnete ein Kreuz auf das Wasser und ging anschließend über das Wasser zum Hl. Susumus und empfing die heilige Kommunion. Als sie Gott dankte und pries, schwebte sie zwei Fuß über dem Boden. Ganz verblüfft kniete sich Susumus nieder und betete, aber Maria sagte:“ Knie nicht vor mir nieder, denn du bist ein Priester, ein Auserwählter Gottes. Komm nächstes Jahr zur gleichen Zeit wieder.“ Wieder zeichnete sie ein Kreuz auf das Wasser und ging über das Wasser. Nach einem Jahr kehrte Susumus suchend an dieselbe Stelle wieder zurück. Er sah aber nur ihren leblosen Körper. Neben ihr lag ein Schreiben. Darin stand geschrieben: Bete für mich Sünderin und bitte beerdige mich hier an dieser Stelle. Susumus dachte verzweifelt nach, wie er das anstellen sollte, da er nichts bei sich hatte, um ein Loch zu graben. Plötzlich stand ein Löwe neben ihm. Dieser hatte ein Loch gegraben und sich darin ausgeruht. Der Löwe kam aus dem Loch heraus und stellte sich beiseite. So konnte der heilige Susumus den Leichnam beerdigen. Danach ging der Löwe fort.

Der heilige Susumus veröffentlichte die Geschichte von seiner Begegnung mit Maria. Sie ist die Zuflucht all jener, die sexuellen Versuchungen erlegen sind, sich aber nach Gottes Erbarmen sehnen.

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