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Es war im Jahre 1992 als ich ein neues Dorf im westlichen Teil von Karbi Anglong im Bezirk Assam in Indien besuchte. Dort traf ich Mr. P. Rai, der schon lange den Wunsch hegte, ein Jünger unseres Herrn Jesus zu werden. Als ich mit ihm sprach, forschte ich nach: „Also Mr. Rai, Sie möchten wirklich ein Jünger des Meisters werden?“
„Ja“, antwortete er, „aber welche Vorteile werde ich dadurch bekommen?“
„Sie werden eine Menge Kreuze und Schwierigkeiten in Ihrem Leben bekommen“, sagte ich ganz unverblümt. „Wollen Sie dem Herrn also nachfolgen?“ Nachdem er meine Worte gehört hatte, ging mein Freund Mr. Rai traurig weg.
Jesus kennt keine Christen ohne Kreuz, der Waffe der Erlösung.
Indem einem Christen das Zeichen des Kreuzes auf die Stirn gezeichnet wird (Ez 9,4), wird er versiegelt und gesalbt für den Tag des Heils. Die Unmöglichkeit, ohne das Kreuz ein Jünger Christi zu sein, wird vom Herrn selbst bestätigt: „Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.“ (Lk 14,27) Gerade so, wie der Meister sein eigenes Kreuz auf sich nahm und die Reise seines Lebens startete (Joh 19,27), soll ein jeder Jünger es ihm gleich tun.
Es gibt drei Arten von Jüngern in der Welt.
Kreuzlose Christen
Diese Christen wollen so wie Mr. Rai ein Jünger Christi sein – aber ohne die Schmerzen und Leiden des Kreuzes. Sie nehmen zwar bereitwillig und freudig (Lk 8,13) jeden Vorteil und jede Annehmlichkeit an, die das Jünger-Sein mit sich bringt, aber sie lehnen das „Geheimnis des Kreuzes“ ab, diese Waffe des Heils im Kampf um das Leben (Eph 6,10), ja sie hassen das Kreuz geradezu.
„Wenn sie dann um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt werden“ (Mk 4,17), werden sie ganz schnell abtrünnig, denn nur „eine Zeit lang glauben sie“ (Lk 8,13). Kreuzlose Christen wollen „billige Gnade“ und ein „billiges Christentum“ und weisen jede Art von Kreuz und Leiden von sich.
Um „den Menschen zu gefallen“ (Gal 1,10), predigen manche geistlichen Leiter ein kreuzloses und billiges Christentum (1 Kor 1,23) und Christus wird seiner Kraft beraubt.
„Denn ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten… Meine Botschaft und Verkündigung war nicht Überredung durch gewandte und kluge Worte, sondern war mit dem Erweis von Geist und Kraft verbunden, damit sich euer Glaube nicht auf Menschenweisheit stützte, sondern auf die Kraft Gottes.“ (1 Kor 2,2-5)
Kreuzlose Christen können bestenfalls die Jünger jenes Simon Petrus sein, der Christus davon abriet, sein Kreuz auf sich zu nehmen, und der deswegen vom Herrn strengstens in die Schranken gewiesen wurde. „Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Du willst mich zu Fall bringen; denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.“ (Mt 16,23)
Heutzutage gibt es vieler solcher „Simons“, die freudig Christus annehmen wollen, aber die Idee des Kreuzes verwerfen. Eigentlich kann man sich einen Jünger ohne Zucht oder Kreuz gar nicht vorstellen, denn das Kreuz und die tägliche Selbstverleugnung (Lk 9,23) sind wesentliche Bestandteile des christlichen Lebens. Der hl. Paulus hat nichts gepredigt außer dem Kreuz Christi. „Leide mit mir als guter Soldat Christi Jesu!“ (2 Tim 2,3; 2 Kor 4,10; Gal 6,14) Er hat auch einige Christen unter den Philippern als „Feinde des Kreuzes Christi“ (Phil 3,18) entlarvt. Kann das auch heute noch zutreffen?
Christlose Christen
Es ist ein Widerspruch in sich, ein „Christ ohne Christus“ zu sein. Christlose Christen haben eine Menge Kreuze zu tragen, aber in ihnen findet sich kein Christus, der ihrem Leiden eine Bedeutung oder einen Wert gäbe. Christlose Christen enden verzweifelt – so wie Judas. Wenn sie fähig wären, die Herrschaft Christi anzuerkennen, könnte ER ihre Schmerzen und Lasten erleichtern (Mt 11,28).
Christerfüllte Christen
Das sind die wahren Christen, weil sie Christus in sich tragen (Kol 1,27) und äußerlich ihr Kreuz (Lk 9,23). Sie folgen Christus, indem sie IHM ihr Kreuz nachtragen – so wie der wahre Jünger namens Simon von Cyrene (Lk 23,26), damit sie nicht „disqualifiziert“ bzw. verworfen werden (1 Kor 9,27). Solche Christen sind in ihrem Benehmen züchtig und diszipliniert (Sir 51,19). Denn nur der, der den Herrn fürchtet, wird sich SEINER Zucht unterwerfen und IHM folgen (Sir 32,14; Jer7,28).
Lasst uns beten, dass wir mit seiner Gnade wahre Jünger Christi sind und ihm nachfolgen. Der hl. Paulus wollte nur zwei Dinge in seinem Leben, nämlich erstens die Macht des auferstandenen Herrn kennen und zweitens Anteil an SEINEM Kreuz haben (Phil 3,10). Die Schrift stellt ihn vor als einen wahren Jünger, der christerfüllt sein tägliches Kreuz trug. Möge der Leidensknecht Jahwes alle Christen stärken, das Beispiel des heiligen Paulus nachzuahmen.
Amen.
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Jeden ersten Freitag im Monat pflegte der hl. Franz von Assisi die Nacht alleine in den Wäldern zu verbringen, und zwar von 18.00 Uhr bis 06.00 Uhr morgens. Ein Mitbruder beobachtete dies und fragte ihn „Wie machst du das, dass du wach bleibst und die ganze Nacht betest?“ Der hl. Franziskus antwortete „Warum gehst du nicht einmal in den Wald und nimmst eine leere Tasche mit, und dann noch eine zweite, mit Steinen angefüllt. Wiederhole dann dort das Vater unser Gebet, und immer, wenn du es von Neuem beginnst, legst du einen Stein von der vollen in die leere Tasche. Tu dies die ganze Nacht und wenn dann das Morgengrauen kommt, werden sich alle Steine in der vormals leeren Tasche befinden. Und du wirst dich nicht müde fühlen.“
Sein Mitbruder war über den Ratschlag des hl. Franziskus glücklich und befolgte ihn. Als das Morgengrauen kam, hatte er mehr als dreihundert Steine von der vollen in die vormals leere Tasche umgeschlichtet. Als der Morgen schließlich kam, war er sehr aufgeregt, weil er in der Nacht nicht müde oder des Betens überdrüssig geworden war. Er lief zum hl. Franziskus, um ihm zu berichten, wie oft er das Vater unser Gebet beten konnte. Als er ihn erblickte, wurde sein Herz berührt: er sah einen in Tränen aufgelösten, knieenden hl. Franziskus, den Blick gen Himmel gerichtet, mit dem ersten Stein in der Hand, noch immer mit dem allerersten Teil des „Vater unser“ beschäftigt! In diesem Moment begriff sein Mitbruder, dass Franz von Assisi eine ganz tiefe Gottesbeziehung hatte, ganz anders als seine eigene. Der hl. Franziskus war also nicht wegen des Umschlichtens der Steine nicht müde geworden, sondern weil die tiefe Liebe zu Gott ihn wach hielt!
Als die Glocke zur Hl. Messe läutete, beendete der hl. Franziskus sein Gebet, ohne dass er das Vater unser beendet hatte. Dies rührte seinen Mitbruder zu Tränen. Der hl. Franziskus umarmte ihn und sagte „Wir brauchen in unserem Gebet und in unserem christlichen Leben nicht Rituale, sondern eine inbrünstige Liebe zum himmlischen Vater. Wenn du eine liebende Beziehung zu deinem Vater hast, ergibt sich alles andere von selbst.“
Nach vielen Jahren lud der hl. Franziskus alle seine Priester und Brüder zu einem Treffen nach Assisi ein. Von überallher aus der ganzen Welt strömten sie herbei. Er richtete folgende Worte an sie: „Liebe Mitbrüder, unser himmlischer Vater sorgt vollkommen für jedes einzelne Vögelchen und jede Kreatur im Meer.“ Erfüllt von der Liebe Gottes weinte und lachte er gleichzeitig, während er redete. Nachdem sie sich drei Stunden seiner Rede angehört hatten, schrie ihn einer seine Mitbrüder an „Hör endlich auf damit! Hast du irgendwelche Vorkehrungen für all die Mitbrüder, die von weither angereist sind, getroffen? Hast du dir wenigstens Gedanken gemacht, ob sie etwas zu Essen haben werden?“ Der hl. Franziskus antwortete „Verzeiht mir, ich habe tatsächlich vergessen, Essen für euch einzuplanen.“ Darauf fragte ihn der aufgebrachte Bruder „Wird unser Hunger dadurch gestillt werden, dass wir deine Reden anhören?“ Der hl. Franziskus hob beide Hände zum Himmel und rief aus „Herr, ich habe nichts eingeplant für meine Mitbrüder. Aber dein Wort sagt: Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.“ (Mt 6,33) Ungeduldig und zornig konterte der Mitbruder „Was glaubst du eigentlich? Dass uns jetzt ein Päckchen vom Himmel zugestellt wird, oder was?“ Aber der hl. Franziskus setzte sein Gebet fort.
Als er sein Gebet beendet hatte, begann ein lautes Poltern rings um sie herum. Von allen Seiten kamen Esel und Pferde geritten mit Tonnen von Lebensmitteln. Was für eine Überraschung! Als den ansässigen Leuten die Pläne des hl. Franziskus, eine Versammlung abzuhalten, zu Ohren kamen, beschlossen sie insgeheim, Essen für alle Teilnehmer zur Verfügung zu stellen! Es gab Nahrung in Überfülle: jeder aß, bis er satt war, und es blieb noch übrig. Der vormals aufgebrachte Mitbruder staunte nun mit Ehrfurcht, aufgeregt umarmte er den hl. Franziskus und sagte „Ganz bestimmt ist das ein Zeichen für deine innige Gottesbeziehung. Es ist das gleiche Wunder wie das Wunder der Brotvermehrung!“
Sich in Gott zu verlieben ist die großartigste Liebesgeschichte; IHN zu suchen das größte Abenteuer; IHN zu finden die größte menschliche Errungenschaft. (Hl. Augustinus)
Wenn du das Vater unser betest, musst du dich fragen „Ist Gott mein persönlicher Vater für mich?“ Wenn deine Antwort „nein!“ ist, dann musst du deine Beziehung zu ihm nochmals überdenken. Du musst in aller Freiheit „mein Papa!“ zu Gott sagen können. Mit dieser Freiheit der Kinder Gottes, müssen wir auch Seinen Willen für unser Leben suchen. Nur dann, wenn wir in allem den Willen Gottes suchen, wird Gott in unserem Leben eingreifen und handeln. Wir können aus der Bibel herauslesen, dass Petrus sehr besorgt war, als nicht genug Geld zum Bezahlen der Steuern vorhanden war. Er hatte deswegen eine Last in seinem Herzen und teilte diese nicht einmal mit Jesus. Und ER, der alles weiß, sagte dann zu Petrus:“ …geh an den See und wirf die Angel aus; den ersten Fisch, den du heraufholst, nimm, öffne ihm das Maul und du wirst ein Vierdrachmenstück finden. Das gib den Männern als Steuer für mich und für dich.“ Wenn Jesus sagt „für mich und für dich“, meint er, „Petrus, deine Sorge ist meine Sorge, deine Bedürfnisse und Leiden sind genauso meine Bedürfnisse und Leiden.“
Wenn wir mit Arbeiten für Gott beschäftigt sind, verspricht Gott, bei uns zu sein in all unseren irdischen Nöten. Wir denken hier aber nur an unsere Wünsche. In Psalm 23 heißt es „Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen…Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.“ Nicht wir müssen Güte und Huld suchen, sondern Güte und Huld werden uns nachfolgen. Wenn ich für Gott lebe, wird er meinen Bedürfnissen gegenüber sehr aufmerksam sein. „Denn nur die, die mich ehren, werde ich ehren…“ (1 Sam 2,30).
Damian Stayne ist ein bekannter Prediger aus England. Wenn er betet, geschehen Wunder. Im College war er ein Satansanbeter. Dann bekehrte er sich und versprach Gott: “All die Jahre habe ich den Teufel angebetet. Von heute an werde ich leben, ohne dich je wieder zu beleidigen.“ Und dann wurde er zum „Wunder-Wirker“. Während seine Freunde Zeit mit Mädchen verbrachten, verbrachte er seine Zeit betend vor dem Allerheiligsten Altarsakrament. Die Mädchen hassten das und begannen des Nachts an seine Türe zu klopfen. Trotz dieser Versuchungen war Damien Gott gehorsam und bewahrte seine Reinheit. Wenn er heute betet, können wir Wunder sehen.
Die Wunder, die von Petrus und Paulus vollbracht wurden, können auch von uns vollbracht werden. Wenn wir für Gott leben, wird ER für uns einstehen. Lasst uns beten, dass wir für Christus leben mögen, dass wir Jesus niemals Leid zufügen mögen, und dass wir Gott in unserem Leben immer hochachten mögen. Amen.
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Es war mein erster Tag in meinem ersten Job, den ich in Bombay bekommen hatte. Da es für mich ein neuer Ort und ein neues Spital war, trat ich mit Beklemmung meinen Dienst an. „Jesus, bitte sei immer bei mir“ betete ich in meinem Herzen. Die Sprache war ein großes Problem. Nicht einmal die Malayalis würden hier in Malayalam sprechen – nur Englisch und Hindi. Es war hier ein Gesetz, unentspannt zu sein! Ja, noch mehr, alle Patienten waren hindisprechend.
Gleich am ersten Tag wurde ich der Intensivstation zugeteilt. Diese war so modern ausgerüstet, wie ich es niemals zuvor gesehen hatte. Die Patientin und ich waren die einzigen „Insassen“. Ich musste vier Glukosetröpfe gleichzeitig verabreichen, jeden mit einer anderen Medizin versetzt. Die Krankenschwester, welche ich ablöste, trug mir auf, jeden Tropf so weiterzuführen, wie sie es mir gezeigt hatte und erklärte, dass die nächsten drei Tage in stündlichen Intervallen Krämpfe auftreten könnten, wogegen ich Phenobarbital und jede Menge anderer Medikamente verabreichen musste.
Die Krankheit
Soll ich Ihnen sagen, woran meine Patientin litt? Sie war seit ihrer zweiten Entbindung gelähmt und war ins Koma gefallen. Diese Form einer nachgeburtlichen Epilepsie betraf zehn von tausend Fällen. Vor drei Tagen hatte sie entbunden. Seit damals hatte sie mindestens zwanzig epileptische Anfälle pro Tag und ich injizierte ihr all die vorgeschriebenen Arzneien und verabreichte ihr die Tröpfe. Alle möglichen Diagnosetests waren abgeschlossen. Mittlerweile kamen diverse Spezialisten von mehreren Abteilungen, um sie zu begutachten. Aber keiner von ihnen machte Hoffnung auf Genesung.
Der Zustand der Patientin
Die Pupillen waren starr und bewegungslos, selbst, wenn man mit der Lampe hineinleuchtete. Ihre Gliedmaßen reagierten nicht einmal auf die Injektionen. Das einzige Lebenszeichen war ein leichtes Anheben der Brust während sie atmete. Wahrhaftig ein erbärmlicher Zustand, in welchem meine Patientin sich befand! Draußen standen ihre leidenden Angehörigen. Ich selbst fühlte mich ängstlich, sie taten mir leid. Die Frau war doch erst 33 und Mutter zweier kleiner Kinder.
Starker Glaube an die Göttliche Vorsehung
Mein Herz hielt daran fest, dass der Herr sie heilen konnte. Eine Stunde, nachdem ich bei ihr gewesen war, kam der Stationsaufseher und fragte „Schwester, hatte sie einen epileptischen Anfall?“ „Nein“, antwortete ich und überlegte, ob ich ihn zum Gebet für die Frau auffordern sollte. „Ach nein, was soll ich einen hindisprechenden Mann zum Gebet auffordern am ersten Tag meines Dienstantritts? Wenn ich in Kerala wäre, dann würde ich ihn sicherlich zum Gebet auffordern, aber hier…“, grübelte ich. In diesem Moment kam eine Aufforderung in meinen Sinn „Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht!“ Also gab ich dem Mann einen Impuls „Ich war über eine Stunde bei ihr. In dieser Zeit gab es keinen epileptischen Anfall. Beten Sie zum Herrn Jesus. Jesus kann heilen. Der Herr kann heilen, was Ärzte und Mediziner nicht heilen können.“ Er gab mir sogleich zur Antwort „Ja, Schwester, ich glaube an Jesus.“ Dann begann ich wie folgt zu beten „Herr Jesus, ich übergebe dir jetzt diese ganze Familie, sorge DU für sie. Du brauchst nicht mehr als einen Moment, um sie zu heilen.“ Ich setzte dann meinen Dienst fort und betete im Herzen so weiter für sie. Mein Herr Jesus hatte schon begonnen, sie zu heilen.
Nach drei Stunden kamen Stationsärzte und Schwestern, um sich über den aktuellen Stand zu informieren. Sie waren voll Freude als sie hörten, dass kein weiterer epileptischer Anfall mehr erfolgt ist und die Patientin begonnen hatte, ihre Gliedmaßen zu bewegen. Neue Hoffnung keimte in ihren Herzen auf. Die letzten drei Tage wurden der Patientin ausschließlich Tröpfe und Antibiotika verabreicht. Nach weiteren fünf Stunden, begann sie ihre Lippen zu bewegen und ihre Augen zu öffnen. Zwölf Stunden war ich bereits bei ihr. In dieser Zeit konnte sie mittlerweile auch wieder klar sprechen. Ich trug ihr auf, zum Herrn zu beten. Nachdem ich meinen Dienst beendet hatte, bat mich der hindisprechende Mann „Schwester, kommen sie bitte morgen wieder.“ Ich antwortete ihm „Für Jesus ist nichts unmöglich.“
Jesus lebt
Der Herr erinnerte mich daran und bestätigte es einmal mehr, dass Jesus Christus die Wahrheit ist, die in unserer Mitte lebt. Nach einer Woche war meine Patientin völlig ausgeheilt und entlassen. Ich pries den Herrn und dankte ihm dafür, dass ER mich gerufen hat, Patienten zu heilen, das Reich Gottes mitaufzubauen und die Frohe Botschaft zu verkünden.
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Niemand möchte verbittert sein. Bitterkeit schleicht sich ein. Bitterkeit ist vergorene Unversöhntheit. Je mehr wir an alten Verwundungen festhalten, umso schmerztrunkener werden wir und diese Erfahrung der Bitterkeit kann uns die Freude an allem rauben.
Bitterkeit kommt, wenn wir das Gefühl haben, dass uns jemand etwas weggenommen hat, dass wir aus eigener Kraft nicht wiedererlangen können. Wir halten am Schmerz fest im Bemühen, uns und alle anderen an die Ungerechtigkeit zu erinnern, die uns wiederfahren ist, in der Hoffnung, dass jemand kommt und uns rettet und uns wiedergibt, was wir verloren haben. Leider lässt Verbitterung nur unseren Sinn für die Ungerechtigkeit wachsen. Verbitterung heilt die durch die Ungerechtigkeit verursachte Wunde nicht. Vielmehr sorgt die Verbitterung dafür, dass die Wunde mit Groll infiziert wird.
Verbitterung: die kleine Schwester des Zorns
Groll kann gerecht, ja sogar tugendhaft sein, wenn er uns antreibt, Lösungen zu finden für die Übel, die wir erlebt haben. Zorn hingegen ist eine Todsünde, denn es handelt sich hierbei um Groll, der sich sozusagen selbst nährt und in den Ruin führt, verursacht durch die ursprüngliche, dem Groll zugrunde liegende Verwundung. Verbitterung tut dies ebenfalls, jedoch ohne gleich das ganze Haus mit Inhalt abzubrennen, sondern vielmehr leise und schleichend, sie vergiftet ganz langsam unser Leben – bis wir eine Freude nach der anderen verlieren. Hier nun einige Ratschläge, wie du Bitterkeit überwinden kannst:
- Vergib
Vergeben bedeutet nicht, dass man vortäuschen soll, dass alles in Ordnung ist. Es heißt auch nicht, die Wunde zu vergessen. Gemäß dem Hl. Augustinus ist Vergebung der simple Akt, auf Rache oder Vergeltung zu verzichten; also auf den Wunsch, denjenigen zu verletzen oder leiden zu sehen, der uns verletzt hat. Vergebung ist ein Geschenk, das wir uns selbst bereiten, weil wir so aufhören, an der Wunde zu kratzen, und fähig werden, einen Plan der Heilung aufzustellen.
- Mach einen Plan
Vergebung setzt jene Energien in uns frei, die wir brauchen, damit die Wunde heilen kann. Wenn die Person, die uns verletzt hat, zur Zusammenarbeit bereit ist, dann kann man gemeinsam ausarbeiten, welche Veränderungen oder Anstrengungen es braucht, um erfolgreich den Konflikt beizulegen.
Sind wir mit unserer Wunde allein gelassen, sollten wir unsere Energie darauf konzentrieren einen Plan auszuarbeiten, wie wir soviel als möglich des Verlorenen oder Weggenommenen wiedererlangen können. Je mehr Alternativen wir finden, unseren Verlust auszugleichen, umso weniger Bitterkeit empfinden wir, selbst wenn die Wunde fortbesteht. Eine Versuchung können Gefühle sein, die einem einreden wollen, dass „man da gar nichts mehr tun könne“, aber widerstehen wir dieser Versuchung! Sollten wir uns trotzdem so fühlen und uns keine Lösungen ausdenken wollen, ist professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um den Schmerz über den Verlust aufzuarbeiten. Sollten wir nach einer solchen Konsultation zu dem Schluss kommen, dass der Verlust tatsächlich nicht wiedergutzumachen oder zu ersetzen ist, sollten wir unsere Energien in die Entwicklung neuer Ziele setzen, die uns eine vielversprechende Zukunft vor Augen stellen. Mein Buch „Das Leben, das Gott für dich will: Entdecke den Göttlichen Plan, wenn menschliche Pläne fehlschlagen“ kann eine enorme Hilfe für dich sein, um herauszufinden, was Gott im nächsten Kapitel deines Lebens mit dir vorhat.
- Hör auf, dich damit zu befassen und ständig davon zu reden
Wir haben, wenn wir verletzt wurden, die Neigung, die schmerzhaften Ereignisse in unseren Gedanken immer wieder revuepassieren zu lassen und jedem, der bereit ist zuzuhören, von unserem Schmerz zu erzählen – immer und immer wieder. Es ist gut,mit Leuten darüber zu sprechen, die uns helfen können, die Wunde zur Heilung zu bringen, die uns beim Schlichten helfen oder beim Wiederaufbau unseres Lebens, mit anderen Leuten jedoch, sollten wir nicht mehr darüber reden. Wenn wir versucht sind, uns gedanklich wiederholt damit zu befassen oder ständig davon zu sprechen, sollten wir uns darauf fokussieren, was wir HEUTE tun können, um unseren Plan, den wir unter Punkt 2, beschrieben haben, umzusetzen. Je mehr wir uns auf die Lösungen konzentrieren, desto weniger werden wir in uns Machtlosigkeit spüren, welche letztlich nur vom Grübeln über die Wunde kommt.
- Suche die Gnade
Manche Wunden zu heilen, kann ohne die Gnade Gottes schier unmöglich sein. Verbitterung kann uns soweit bringen, dass wir Gottes Gnade meiden und uns stattdessen lieber in unsere Wunden hineinsteigern. Wenn du weiter an deiner Bitterkeit festhältst, lege ich dir nahe, sie in die Beichte zu bringen. Bitte kränke dich nicht wegen diesem Vorschlag. Mir ist bewusst, dass du das Opfer bist und du ein Recht auf deinen Schmerz hast. Trotzdem: wenn du an etwas festhältst, das nicht Gottes Liebe, Barmherzigkeit oder Heilungsgnade entspricht, dann wird dich dies von Gott und von dem Leben, das Er sich für dich wünscht, trennen. Die Beichte kann dir helfen, diesen Schmerz und das Gefühl der Machtlosigkeit zu übergeben und neue Möglichkeiten für dich zu entdecken. Höre auf, deine Wunde wie einen Schatz zu hüten! Gib deinem Wunsch nach Heilung einen offiziellen Charakter, indem du deine Neigung, in der Machtlosigkeit zu verharren, dem Beichtpriester übergibst und die Gnade in Anspruch nimmst, diese Machtlosigkeit im Beichtstuhl zu lassen.
- Suche professionelle Hilfe
Wenn die Bitterkeit nicht weichen will, obwohl du alles oben Angeführte angewendet hast, ist es Zeit, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dadurch können dir Möglichkeiten aufgezeigt werden, die du in deinem Schmerz nicht mehr wahrnimmst, und Werkzeuge gegeben werden, mit denen du deine Wunden zur Heilung bringst. Wenn du einen gläubigen Fachmann in deiner Umgebung hast, dann ist es vielleicht Zeit, Kontakt aufzunehmen.
In Hebräer 12,15 heißt es „Seht zu, dass niemand die Gnade Gottes verscherzt, dass keine bittere Wurzel wächst und Schaden stiftet und durch sie alle vergiftet werden…“
Du sollst nicht bitter sein, oder von Gefühlen der Machtlosigkeit und Traurigkeit überwältigt werden. Werde heute aktiv und arbeite mit der Gnade Gottes zusammen, die dich aus den Fesseln der Verbitterung befreien will. Mit Gottes Gnade wirst du feststellen, dass das Leben so viel mehr bereithält als nur Schmerz.
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Die Überschrift mag verwirrend klingen, aber sie wird uns viele unbeantwortete Fragen klären. Wir beten täglich darum, dass Gott uns Möglichkeiten schenken möge, sodass wir Gott unsere Liebe unter Beweis stellen dürfen. Und der Herr erhört unser Sehnen und kommt durch Situationen (freudvolle und schmerzvolle), durch Personen und auf viele andere Weisen zu uns. Aber wir entziehen uns dann, weil wir glauben, dass dies unserer Frömmigkeit hinderlich sei. Wenn alles wie am Schnürchen läuft, scheinen wir im Glauben zu wachsen, aber wenn sich irgendetwas unseren Wünschen entgegenstellt, trennen wir uns schnell von Gott. Im Alten Testament können wir ein wunderbares Wirken Gottes betrachten, nämlich im Leben des Josef, der von seinen Brüdern nach Ägypten verkauft wurde. Und der Herr war mit ihm. Schon am Beginn dieser Erzählung können wir keine Beschwerden oder Kampfversuche, seinen Brüdern zu entkommen, entnehmen. Er war von Gott geführt, und er vertraute der Kraft des Allmächtigen. Zum vorherbestimmten Zeitpunkt ehrte ihn Gott durch eine höhere Position, sodass er nun die Ägypter regierte.
Aus menschlicher Sicht war sein Leben eine Tragödie, seine Brüder hassten ihn, verkauften ihn für ein paar Silbermünzen und überall wurde ihm seine Ehre geraubt. Aber die Hand des Herrn war mit ihm und verwandelte diese Hindernisse in Möglichkeiten, um das Volk Israel zu retten. Auch wir befinden uns heute in einem ähnlichen Zustand. Wir schätzen unsere Erfahrungen nur nach menschlichen Maßstäben ein, doch nur der Ratschluss des Herrn hat Bestand (Spr 19,21). Es ist durchaus menschlich nach dem „Warum?“ zu fragen, wenn man sich in einer herausfordernden Situation befindet. Wenn wir ungerechterweise ausgenützt werden, von unseren Lieben kritisiert werden oder von jenen verachtet werden, denen wir vertrauten, dann ist diese Neigung in uns, Gott zu fragen, warum hast du mir das angetan?
Als Antwort darauf lesen wir im Alten Testament von David, der von Schimi im Land Bahurim verflucht wurde. Nach dem Zorn dieses Mannes gefragt, gab David seinem Dienern eine bemerkenswerte Antwort „Wenn er flucht und wenn der Herr ihm gesagt hat: Verfluch David! wer darf dann fragen: Warum tust du das?“ (2 Sam 16,10) Heilige und große Männer haben ein Beispiel großer Demut gesetzt, indem sie sich unter den Willen Gottes beugten. Und es gibt ein Versprechen der Liebe für jene, die Gott vertrauen „Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören. Ich bin bei ihm in der Not, befreie ihn und bringe ihn zu Ehren.“ (Ps 91,15)
Wir müssen warten, dass der Herr uns seine Pläne enthüllt. Mach keinen Aufruhr und sage „warum hast du mir das angetan?“ Wenn dich ein Hund beißt, macht es keinen Sinn, dem Hund hinterherzulaufen, sondern wir kümmern uns um die Wunde und treffen die notwendigen Maßnahmen. Wegen jedem Missgeschick klagen wir andere an, statt dass wir unser eigenes Gewissen ordentlich überprüfen würden. Durch jedes Ereignis führt Gott seine Pläne aus und seine Mittel und Wege sind über jeden Zweifel erhaben. Denn unser Schöpfer weiß, was das Beste für seine Geschöpfe ist. Unser himmlischer Vater weiß, was wir brauchen, noch bevor wir ihn darum bitten. Deshalb lasst uns beten:
„Abba, Vater, danke für das Geschenk unseres Lebens. Mach uns demütig, sodass wir deinen Willen in unserem täglichen Leben annehmen und in allen Lebenslagen auf deinen Zeitpunkt warten. Amen.“
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Ein atheistischer Professor der Philosophie spricht zu seiner Klasse über das Problem, welches er mit Gott, dem Allmächtigen, hat. Er ersucht einen seiner neuen Schüler, aufzustehen, und…
Prof: Sie glauben also an Gott?
Student: Allerdings, Sir!
Prof: Ist Gott gut?
Student: Sicherlich!
Prof: Ist Gott allvermögend?
Student: Ja.
Prof: Mein Bruder ist an Krebs gestorben, obwohl er Gott gebeten hat, ihn zu heilen. Die meisten von uns, würden es wenigstens probieren, zu helfen, aber Gott nicht. Also, wie ist Gott? Hm?
(Der Student schweigt.)
Prof: Du kannst es nicht beantworten, richtig? Beginnen wir von vorn, junger Mann. Ist Gott gut?
Student: Ja.
Prof: Ist Satan gut?
Student: Nein.
Prof: Woher kommt Satan?
Student: Von … Gott…
Prof: Richtig. Sagen Sie mir, gibt es Böses in der Welt?
Student: Ja.
Prof: Das Böse ist überall, richtig? Und Gott hat alles erschaffen.
Student: Korrekt.
Prof: Also, wer hat das Böse erschaffen?
(Der Student antwortet nicht.)
Prof: Gibt es Krankheit? Hass? Hässlichkeit? All die schrecklichen Dinge in der Welt existieren, oder etwa nicht?
Student: Doch, Sir.
Prof: Also, wer hat sie erschaffen?
(Der Student antwortet nicht.)
Prof: Die Wissenschaft sagt, dass wir fünf Sinne besitzen, um die Welt um uns herum zu identifizieren und zu beobachten. Sagen Sie mir, haben Sie jemals Gott gesehen?
Student: Nein, Sir.
Prof: Erzählen Sie uns, ob Sie Gott jemals gehört haben!
Student: Nein, Sir.
Prof: Haben Sie Gott jemals gespürt, ertastet, gerochen? Haben Sie jemals eine diesbezügliche Sinneswahrnehmung gehabt?
Student: Nein, Sir, ich fürchte nicht.
Prof: Trotzdem glauben Sie an Gott?
Student: Ja.
Prof: Gemäß den empirischen, überprüfbaren, demonstrierbaren Regeln sagt die Wissenschaft, dass Ihr Gott nicht existiert. Was sagen Sie dazu?
Student: Nichts. Ich habe nur meinen Glauben.
Prof: Ja, der Glaube. Das ist das Problem, welches die Wissenschaft hat.
Student: Professor, gibt es Hitze?
Prof: Ja.
Student: Gibt es auch so etwas wie Kälte?
Prof: Ja.
Student: Nein, Sir, es gibt keine Kälte.
(Plötzlich wird es ganz leise im Vorlesungssaal.)
Student: Sir, es kann viel Hitze geben, sogar noch mehr Hitze, Überhitzung, Megahitze, Weißglut, bisschen Hitze oder keine Hitze. Aber wir haben nichts, was sich Kälte nennen würde. Wir kennen Temperaturen von 458 Grad unter Null, aber wir können temperaturmäßig nicht noch tiefer gehen. Es gibt keine Kälte. „Kälte“ ist nur ein Zustand, welcher die Abwesenheit von Hitze beschreibt. Insofern kann man Kälte auch nicht messen. Hitze ist Energie, aber Kälte ist nicht das Gegenteil von Hitze, Sir, sondern nur die Abwesenheit von Hitze.
(Jetzt ist es mucksmäuschenstill im Vorlesungssaal.)
Student: Wie sieht es mit der Dunkelheit aus, Professor? Gibt es so etwas wie Dunkelheit?
Prof: Ja. Was ist die Nacht, wenn nicht Dunkelheit?
Student: Sie liegen wieder falsch, Sir. Dunkelheit ist die Abwesenheit von etwas. Sie können Dämmerlicht haben, normales oder helles Licht, Blitzlicht… Aber wenn Sie konstant kein Licht haben, dann haben Sie nichts und dieses nennen wir Dunkelheit, richtig? In Wirklichkeit gibt es Dunkelheit nicht, denn wenn es Dunkelheit gäbe, wären wir fähig, die Dunkelheit dunkler zu machen. Können Sie das?
Prof: Worauf wollen Sie hinaus, junger Mann?
Student: Dass ihre philosophische Prämisse fehlerhaft ist, Sir!
Prof: Fehlerhaft? Wie kommen Sie darauf?
Student: Sir, Sie versuchen mit einer Prämisse der Dualität zu argumentieren. Sie argumentieren, es gäbe Leben und es gäbe Tod, es gäbe einen guten Gott und einen bösen Gott. Sie betrachten den Plan Gottes als etwas Begrenztes, als etwas, das wir messen könnten. Sir, die Wissenschaft kann nicht einmal einen simplen Gedanken erklären. Dabei werden Strom und Magnetismus angewendet, aber ein Gedanke wurde auch niemals sichtbar, geschweige denn, erklärbar. Es ist Unwissenheit, wenn Sie den Tod als Gegenteil von Leben betrachten, denn er kann niemals als eigenständige Sache existieren. Tod ist nicht das Gegenteil von Leben, sondern die Abwesenheit von Leben.
Sagen Sie mir jetzt, Professor, lehren Sie ihre Studenten, dass der Mensch vom Affen abstammt?
Prof: Falls Sie jetzt auf die Evolutionstheorie anspielen: ja, ich lehre das.
Student: Haben Sie die Evolution jemals mit ihren eigenen Augen beobachtet Sir?
(Der Professor schüttelt lächelnd den Kopf, ahnend, in welche Richtung dieses Argument gehen würde.)
Student: Da niemand den Evolutionsprozess beobachtet hat, ja nicht einmal jetzt der Beweis erbracht werden kann, dass er noch stattfindet, lehren Sie da nicht bloß Ihre persönliche Meinung, Sir? Sind Sie etwa ein Prediger und kein Wissenschaftler?
(Die Klasse ist in Aufruhr.)
Student: Gibt es jemanden hier in der Klasse, der das Gehirn des Professors schon gesehen hätte?
(Die Anwesenden brechen in Gelächter aus.)
Student: Ist jemand hier, der das Gehirn des Professors schon gehört, ertastet oder gerochen hätte? … Keiner meldet sich. Also, gemäß den empirischen, überprüfbaren, demonstrierbaren Regeln sagt die Wissenschaft, dass Sie kein Gehirn haben, Sir. Bei allem Respekt, Sir, aber wie können wir dann dem vertrauen, was Sie hier von sich geben?
(Schweigen im Raum. Der Professor blickt den Student mit steinernem Gesichtsausdruck an.)
Prof: Ich denke, du musst einfach glauben, was ich hier erzähle.
Student: So ist es, Sir…. Die Verbindung zwischen Gott und dem Menschen ist GLAUBE. Dieser hält alles in Bewegung und am Leben.
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Menschen, die sich dem Leid mit lediglich menschlicher Einstellung nähern, können nicht verstehen, was es bedeutet und werden deshalb in Niederlagen leicht aufgeben; sie werden das Leid bestenfalls dulden, dem Unausweichlichen mit Niedergeschlagenheit und Resignation begegnen. Wir Christen aber, die wir im Glauben unterwiesen worden sind, wissen, dass Leid in ein Werkzeug der Erlösung verwandelt werden kann, wenn wir es Gott aufopfern, und in einen Weg der Heiligkeit, der uns in den Himmel führt. Für einen Christen ist Leid kein Grund zur Traurigkeit, sondern ein Grund zur Freude: die Freude der Erkenntnis, dass am Kreuz Jesu Christi jedes Leid erlösenden Wert hat.
Auch heute wieder lädt uns der Herr ein, indem ER spricht „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.“ (Mt 11,28) Richte deinen Blick also auf IHN in der sicheren Hoffnung, dass er dir Erleichterung verschaffen wird, dass du in IHM Trost finden wirst. Fürchte dich nicht, IHM deine Leiden zu zeigen, und manchmal auch deine Einsamkeit. Opfere ihm deine tägliche Liste an kleinen und oft großen Kreuzen auf – auf diese Weise werden sie dich nicht niederdrücken, auch wenn sie oft untragbar erscheinen, denn Christus selbst wird sie für dich tragen: „Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen.“ (Jes 53,4)
Wenn du Christus auf diesem Weg folgst, wirst du die innere Freude fühlen, die jenen zuteilwird, die Gottes Willen tun. Eine Freude, die sich mit Leid vereinbaren lässt, weil es die Freude der Kinder Gottes ist, die wissen, dass sie dazu berufen sind, Jesus ganz aus der Nähe nachzufolgen auf dem Weg nach Golgotha.
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n unserer gefallenen Welt ist keine Tugend so verhasst wie die Keuschheit. Die säkulare Welt preist oft Tugenden wie die Großzügigkeit, die Güte und Geduld – Leute, die diese Tugenden besitzen, sind „gute Menschen“. Hingegen wird die Keuschheit als Tugend völlig ignoriert und wird oft noch als etwas Altmodisches oder Rückständiges in unserer „erleuchteten“ Zeit belächelt.
Der unglaublich beliebte Zeitvertreib durch Pornographie, Verhütung, vorehelichen Sex, vulgäre Fernsehshows – all diese Dinge sind der Tugend der Keuschheit diametral entgegengesetzt. Ja, sie haben sogar zu noch größeren Übeln in der Welt geführt wie Abtreibung, Menschenhandel und AIDS-Epidemien. Die Botschaft unserer modernen Kultur „Hab Spaß und tu, was du willst!“ hat fatale Konsequenzen. Aber die Kirche in ihrer Weisheit hört nicht auf, uns die Tugend der Keuschheit vorzustellen: nicht als ein aus der Mode gekommenes Lebensmodell, sondern als ein liebendes und positives Gebot, um uns vor Schaden und Unglück zu bewahren.
Die Keuschheit ist jene Tugend, die die Sehnsucht nach sexuellen Freuden mäßigt, entsprechend den Vorgaben des Glaubens und der Vernunft. Beachtet, dass Keuschheit NICHT gleichbedeutend ist mit Abstinenz. Abstinenz oder Enthaltung ist der völlige Verzicht auf sexuelle Lust; diese Enthaltsamkeit kann tugendhaft sein, je nach unserem Lebensstand, ist aber keine Tugend an sich. Jemand, der enthaltsam lebt, wächst NICHT automatisch in der Tugend der Keuschheit; Keuschheit ist Reinheit in Gedanken, Worten und Handlungen, die Enthaltsamkeit beschränkt sich hierbei lediglich auf die Handlungen.
Unsere liebe Frau in Fatima sagte, dass wegen der Sünden des Fleisches, der Unkeuschheit, mehr Seelen in die Hölle gehen als wegen jeder anderen Sünde. Und doch hat sich unsere heutige Kultur damit vollgesogen! Man kann heute nicht mehr auf die Straße gehen ohne eine anstößige Plakatwand ansehen zu müssen, kein Fußballspiel mehr ansehen ohne eine schlüpfrige Werbeschaltung zwischendurch, keine Radio- oder Fernsehsendung mehr ansehen ohne vulgäre Zwischeneinlagen.
Wie können wir in der Tugend der Keuschheit wachsen?
- Gebet. Wir können der Versuchung nicht ohne Gottes Hilfe widerstehen. Eine Übung der Volksfrömmigkeit, die sich bewährt hat, empfohlen von zahlreichen Heiligen wie Antonius von Padua und Hl. Alphons, ist das Beten der drei Ave Maria um Reinheit. Dies ist unglaublich einfach: man betet morgens und abends je drei Ave Maria mit dem Zusatz „Oh, meine Mutter, bewahre mich davor, heute/nachts eine Todsünde zu begehen.“ Mit den Worten des Hl. Alphons gesagt „Ein frommer Diener Mariens wird niemals zugrundegehen“.
- Meide die Gelegenheit zur Sünde. Wenn wir uns dabei ertappen, dass wir gelegentlich öfter in solche Sünden fallen, wenn wir gewisse Menschen getroffen haben, bestimmte Filme angesehen haben oder bestimmte Websites aufgerufen haben, dann haben wir die moralische Verpflichtung, diese zu vermeiden. Wenn wir einen Akt der Reue setzen bzw. beten, dann versprechen wir ja „die Gelegenheit zur Sünde zu meiden“, denn wenn wir uns freiwillig in eine schlechte Situation begeben, kann das allein schon sündhaft sein.
- Beachte das Gebot der standesgemäßen Keuschheit. Keuschheit sieht für einen Alleinstehenden anders aus als für ein Ehepaar oder für Ordensleute. Wenn du single bist und eine Berufung zur Ehe hast, dann beachte folgende Prinzipien für das Kennenlernen. Wenn ein Paar feststellt, dass es sich unkeusch zu verhalten beginnt, dann sollte es ehrlich darüber reden und gewisse Regeln für den gegenseitigen Umgang aufstellen. Wenn ihr für die Ehe berufen seid, dann seid ihr dafür verantwortlich, euch gegenseitig in den Himmel zu helfen, und die beste Zeit, damit zu beginnen, ist bereits VOR der Ehe. Für Ehepaare besteht der Fokus hinsichtlich der Keuschheit darauf, dass sie offen für das Leben sind und sich nicht gegenseitig für reinen Lustgewinn ausnützen (keineVerhütungsmitteln oder Sterilisation!), und dass sie nicht außerhalb der Ehe sexuellen Lustgewinn suchen.
- Durchhalten. Wenn du immer wieder fällst, lass dich nicht entmutigen. Wie bei jeder anderen Tugend braucht es auch hier Zeit, bis du „geistliche Muskeln“ entwickelt hast. Flehe Christus an, dich zu heilen. Er heilte die Ehebrecherin und Maria Magdalena; geh beichten, fang von vorne an! Egal, an welcher Sünde du leidest, du wirst Vergebung empfangen, wenn du bittest und Gott wird in deine Seele Gnade eingießen, sodass du der Versuchung widerstehen kannst.
„Hütet euch vor der Unzucht! Jede andere Sünde, die der Mensch tut, bleibt außerhalb des Leibes. Wer aber Unzucht treibt, versündigt sich gegen den eigenen Leib. Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst; denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem Leib!“ (1 Kor 6,18-20)
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Vor 46 Jahren starb Ivan Moiseyev, ein junger Rumäne, in der ehemaligen Sowjetunion den Märtyrertod. Sein Leben kann uns als Vorbild dienen. Er war Soldat in der Sowjetarmee, wo jener Glaube verbreitet war, den wir alle haben, aber mit einem Unterschied: sein Glaube war ansteckend. Wenn jemand die Grippe hat, sind die Chancen groß, dass sie auch jemand anderer bekommt. So ist es auch mit dem Glauben.
Moiseyev sprach mit Offizieren und Kameraden über seinen Glauben. Und in den Baracken sang er über die Herrlichkeit Christi, obwohl dies streng verboten war. Jenen, die ihm drohten, antwortete er „Eine Lerche, die man mit dem Tod bedroht, weil sie ihre Lieder singt, wird ihre Lieder weitersingen, weil sie ihre Natur nicht verleugnen kann. Genauso ist es mit uns Christen.“ Seine Lieder brachten Soldatenkameraden zu Jesus Christus.
Zur Strafe wurde ihm aufgetragen, die ganze Winternacht nur mit einer Sommeruniform bekleidet im Freien stehend vor der Baracke zu verbringen. Er wurde geschlagen. Am Ende starb er durch einen Messerstich ins Herz, fast so wie Jesus, dessen Herz von einem Speer durchbohrt wurde. Dadurch hatte auch er Anteil an den Wunden Jesu.
Heldenhaft ertrug er alle Leiden und er sprach davon, dass ein Engel ihm das himmlische Jerusalem gezeigt hatte. Als ungebildeter Mann beschrieb er die Engel wie kein Theologe sie hätte beschreiben können. Er sagte „Engel sind durchsichtig. Wenn ein Engel vor dir steht und ein Mensch hinter ihm, hindert dich die Gegenwart des Engels nicht daran, den Menschen dahinter zu sehen. Im Gegensatz dazu: wenn du einen Menschen durch einen Engel ansiehst, erscheint er dir gleich viel schöner.
Ich sehe meine Peiniger durch einen Engel. Auf diese Weise werden sogar sie liebenswert.“
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Die Älteren unter uns sind gewohnt, ihre Lebenszeiten im Wesentlich in drei Etappen einzuteilen: das Heranwachsen in Kindheit und Jugend als Zeiten der Ausbildung, die Phase des Familiengründung und des Arbeitslebens und danach die Zeit der Pensionäre. Diese Dreiteilung hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten durch eine „dazwischen geschobene“ vierte Etappe erweitert: die Generation der 50plus.
Eine soziologische Studie
Der Osnabrücker Soziologie-Professor Dr. Dieter Otten hat im Jahr 2008 unter dem Namen „50plus-Studie“ ein Buch veröffentlicht, das aufhorchen ließ. Er schreibt darin: „Schon sehr bald wird mehr als die Hälfte der Deutschen über 50 Jahre alt sein und Deutschland wird unausweichlich zur Republik der Älteren. Aber Menschen zwischen 50 und 70 sind heute nicht »alt«, es sind keine Methusalems, keine Alten im Sinne des Klischees, sondern Menschen mit Zukunft – das ist neu. Wir haben es zu tun mit einer neuen Mittelschicht älterer Erwachsener mit verblüffendem Verhalten: gesund, fit, sexuell aktiv, partnerschaftlich motiviert, finanziell abgesichert und politisch engagiert. Ein radikaler gesellschaftlicher Wandel von ungeheurem Ausmaß steht uns bevor. Experten sprechen von einer Kultur-Revolution des Alterns und meinen, dass die Menschen, die in jungen Jahren die kulturell-politischen Veränderungen des 20. Jahrhunderts geprägt haben, nun als Ältere das Gleiche noch einmal tun werden.
Wie verändern diese Menschen das Alt-Sein bzw. Alt-Werden? Zur gesellschaftlichen Mehrheit avanciert, wird der Einfluss dieser Generation auf alle Lebensbereiche immens dominant sein, eine bislang noch nie da gewesene Situation. Der unerforschte Kontinent des Lebens der ersten jungen Altengeneration wird entdeckt, die Ergebnisse sind verblüffend.“
Kirchliche und gesellschaftliche Auswirkungen
In kirchlichen Kreisen, auch in der Schönstatt-Bewegung und in anderen geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen, spielt die Generation 50plus eine große Rolle, so sehr auch das „Junge Schönstatt“ eigenständige Wege geht und „seine“ Themen bearbeitet. Menschen, die sich in Ehrenämtern betätigen, beleben und bereichern die moderne Gesellschaft sehr. Ohne ihr Engagement wären viele kirchlichen und gesellschaftlichen Initiativen unmöglich. Und wie viele Großväter und Großmütter sind für ihre Enkel eine große Stütze und Bereicherung.
Stephan Sievert vom „Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung“ kommentiert die Erkenntnisse der Studie von Dieter Otten:
„Das Bild der ‚Alten’ und ‚Älteren’ hat sich in Deutschland stark gewandelt. In den Medien dominieren nicht mehr Vorstellungen von hilfe- und pflegebedürftigen Menschen am Rande des gesellschaftlichen Lebens, sondern solche von kaufkräftigen, lebenslustigen Menschen über 50. Die Werbung nennt ihre neue Zielgruppe ‚Best Ager’ oder ‚PEGGIs’; ein Name, der auf die Begriffe ‚Persönlichkeit’, ‚Erfahrung’, ‚Geschmack’, ‚Geld’, ‚Interesse’ verweist. Dieter Otten behandelt in der „50plus Studie“ also ein viel diskutiertes Thema. Die von ihm per Internet befragten 50- bis 70-Jährigen scheinen sich bester Gesundheit zu erfreuen. Auch bringen viele von ihnen, immerhin haben sie die Studentenrevolte der sechziger und siebziger Jahre erlebt, liberale und individualistische Ideale mit. Diese Beobachtungen haben manchen Trendforscher schon veranlasst, von einer Revolution der „jungen Alten“ zu sprechen. …
Dieter Otten sieht – dem Untertitel der Studie zum Trotz – nicht, dass ‚die jungen Alten die Gesellschaft revolutionieren’. Aber er entdeckt in den 50- bis 70-Jährigen immerhin ein ‚ungeheures Potenzial für gesellschaftliche Veränderung … Ferner verfügen die Befragten über ein hohes Bildungsniveau, haben überdurchschnittliche Einkommen und sind körperlich durchweg in guter Verfassung. Otten kommt deshalb zu dem Schluss, dass die jungen Alten eine tragende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft Deutschlands spielen werden. …
Anhand der Daten identifiziert das Buch die Befragten als Menschen, die zwar älter, aber nicht alt sind. Ausgestattet mit einer guten Gesundheit engagieren sie sich nach dem Berufsleben in Ehrenamt oder Eigenarbeit, treiben Sport und genießen ein erfülltes Sexualleben.“
Differenzierte Sicht
Die Menschen 50plus sind natürlich eine bunte „Generation“. Sie faltet sich in viele Untergruppierungen aus. Mehr noch: In dieser reifen Lebensphase haben sich die individuellen Lebenserfahrungen in eigenständigen Lebenseinstellungen und -gestaltungen ausdifferenziert. Die seelischen Prägungen, finanziellen und gesundheitlichen Möglichkeiten sind sehr unterschiedlich.
Aber den meisten Menschen dieser Altergruppe erschließt sich jenseits der mehr äußeren Möglichkeiten, sich zu verwirklichen und in die Gesellschaft einzubringen, ein neuer Blick in die Tiefe des Lebens: die Fragen nach dem Sinn aller Geschichte, auch der eigenen, nach dem Woher und Wohin, nach dem Warum und Wozu des Erlebten. Das Hintergründige und Eigentliche der Wirklichkeit wird deutlichere wahrgenommen als früher. Eine großartige Chance, in die Tiefe der eigenen Existenz zu wachsen.
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Gelegentlich hat ein jeder von uns mit Zorn zu tun. Aber wie gehe ich am besten mit Zorn um? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst verstehen, was Zorn in Wirklichkeit ist.
Zorn ist eine Gemütsbewegung, häufig geprägt von Gefühlen wie Verdruss, Empörung, Feindseligkeit, Wut und Rachsucht. Oft drücken wir unsere Unzufriedenheit mit unserem Leben auch im Zorn aus. Im Griechischen wird der Zorn als die stärkste aller Leidenschaften bezeichnet. Zorn beginnt mit einem Gefühl, das wir dann meistens in irgendwelchen Worten oder Taten zum Ausdruck bringen. Wir fühlen etwas und dies veranlasst uns, etwas zu sagen oder zu tun.
Die Wurzel des Problems
Zorn ist eine Frucht von verfaulten Wurzeln. Eine der ersten Wurzeln des Zorns leitet sich sicherlich aus der Familie ab. Zornige Leute kommen aus zornigen Familien, denn sie lernen von ihren Vorbildern und setzen dasselbe Verhalten in ihrem eigenen Leben fort… und irgendwann geben sie es an ihre Kinder weiter.
Die anderen Wurzeln des Zorns sind:
Ungerechtigkeit – Wenn uns Menschen mis – shandeln und wir uns hilflos fühlen, werden wir zornig, weil wir fühlen, dass es nicht recht ist. So sehr wir auch die betreffende Situation oder die Person, die uns schlecht behandelt, ändern möchten: wir können es nicht. Menschen können Menschen nicht ändern – nur Gott kann Menschen ändern. Also ist es am besten, wenn du deine Energie in das Gebet für den „Missetäter“ investierst.
Unfrieden, Zank – welcher ein verborgener, unterdrückter Zorn ist, beginnt mit Verurteilen, Tratsch, Geschwätz, Verleumden und stolzem Denken über sich selbst. Unfrieden oder Zank äußert sich oft in Diskussionen, Keifereien, hitzigen Meinungsverschiedenheiten und unterschwelligen Misstönen.
Ungeduld – produziert oft Zorn, wenn wir nicht kriegen, was wir sollen. Wenn andere uns am Weiterkommen behindern oder uns „ausbremsen“, ist es ganz leicht, ungeduldig zu werden. Die meisten von uns haben ihren täglichen Kampf mit der Ungeduld – einfach auch aufgrund der Schnelllebigkeit dieser Zeit.
Missbrauch – welcher Art auch immer: sexueller, physischer, verbaler, emotionaler oder geistiger – führt meistens in den Zorn. Denn all diese Missbrauchsarten sind Ungerechtigkeiten und diese Ungerechtigkeiten lassen die Missbrauchten mit Gefühlen der Hilflosigkeit und des Zorns zurück. Missbrauch kann auch nicht einfach ignoriert werden – man muss sich mit ihm auseinandersetzen und ihn aufarbeiten, um ihn loswerden zu können.
Unbefriedigte Bedürfnisse können auch Zorn verursachen. Wir alle haben Bedürfnisse, die befriedigt werden wollen. Aber vielleicht kann dein Nächster deine Bedürfnisse nicht erkennen oder verstehen, deshalb sollen wir miteinander reden. Aber selbst dann kann es noch sein, dass sie auf unsere Bedürfnisse nicht eingehen. Die Antwort lautet, dass wir mit unseren Bedürfnissen zu Gott gehen und nicht mit den Menschen rechnen sollen.
Eifersucht – Zorn, welcher durch Eifersucht verursacht wurde, war eines der ersten negativen Gefühle, welche in der Bibel erwähnt werden. In Genesis 4 lesen wir, dass Kain seinen Bruder Abel tötete, weil er eifersüchtig war und so in Zorn verfiel. Dies ist eines der schrecklichsten Ergebnisse von Eifersucht, aber dieses Beispiel soll uns daran erinnern, wie gefährlich Eifersucht ist.
Viele Menschen haben Angst, von jemandem anderen überboten oder ausgestochen zu werden. Sie denken, dass ihre Wichtigkeit in der Welt durch ihre Position in Job oder Kirche gefestigt wird. Eifersucht möchte, dass du in den Augen der Menschen als wichtig angesehen wirst. Wenn du dieses Problem hast, dann denke daran, dass Gott es dich nicht grundlos durchlaufen lässt. Er kennt deine Zukunft und „trainiert“ dich vielleicht für ein zukünftiges Ereignis. Es ist ein Unterschied, ob du für eine Sache befähigt bist oder ob du auch wirklich bereit dafür bist. Also verachte nicht die Tage der „kleinen Anfänge“! Denke daran, dass wir Gott antworten müssen. Von IHM bekommen wir den Lohn, wenn wir IHM gehorsam waren entsprechend der Berufung, die er uns gegeben hat – wir kriegen nicht Lohn für die „großartigen“ Dinge, die wir in weltlichen Belangen leisten werden.
Weitere Wurzeln, die in den Zorn führen, sind Unsicherheit, Angst vor Auseinandersetzung, und das Gefühl, kontrolliert zu werden entweder im Beruf oder von einer anderen Person und ihren Problemen. Ich selbst pflegte immer wütend zu werden bei Personen, die mich kontrollierten wollten, bis Gott mir eines Tages sagte „Du bist genauso schuldig wie sie es sind, denn du lässt zu, dass sie das tun.“ Wir müssen uns nicht selbst unter Druck setzen, indem wir lauter Zugeständnisse machen, weil wir nicht NEIN sagen können.
Masken des Zornes
Manchmal benützen wir Masken um etwas zu verbergen, das niemand sehen soll. Wenn wir dem Zorn in uns Unterschlupf gewähren, dann denken wir oft, dass ein wenig Maskerade reicht, um diesen vor den anderen zu verstecken. Also benützen wir diverse Masken, um die Leute so glauben zu lassen, dass wir etwas oder jemand sind, der wir in Wahrheit nicht sind.
Ich habe entdeckt, dass die Menschen dich mehr respektieren, wenn du authentisch bist, als wenn du etwas verbirgst und ihnen vorspielst, alles unter Kontrolle zu haben. Dennoch merken die Leute, wenn etwas nicht stimmt. Du denkst vielleicht, dass du deinen Zorn gut unterdrückst, aber er wird seinen Weg hinaus finden – entweder in deiner Stimmlage, deiner Körpersprache oder in deiner Gesinnung.
Einige Leute verwenden die „Kalte-Schulter-Maske“. Wenn sie jemand zornig macht, dann sagen sie vielleicht, dass sie vergeben, aber sie werden ganz kalt und zeigen keinerlei Wärme oder Gefühl mehr im Umgang mit diesem Menschen. Solche Menschen haben ein einsames Leben, denn ihre Angst verletzt zu werden, ist so groß, dass sie keine näheren oder wichtigen Beziehungen mehr zulassen. Das ist das klassische Beispiel für „ich wähle lieber ein isoliertes, einsames Leben voller Schmerz“ statt an dem Problem zu arbeiten und sich zu entschließen, gute Freundschaft entstehen zu lassen.
Einige Leute verwenden lieber die „Mit- Schweigen-Strafen-Maske“. Das sind jene Typen, die behaupten, sie wären nicht sauer auf dich, trotzdem lehnen sie es ab, mit dir zu reden. Oder sie kommunizieren nur, wenn es absolut notwendig ist, dann aber auch nur mittels Grunzen und Nicken. Wenn du jemanden meidest, jemanden nicht berühren möchtest oder dich sonst wie verweigerst, dann versteckst du dich hinter dieser Maske. Aber auch das ist keine Antwort.
Sieh der Wahrheit ins Auge… und wähle deinen Schmerz
Wenn du die großen und mächtigen Dinge erleben möchtest, die Gott für dich bereithält, dann musst du an die Wurzeln deines Zornes gehen und sie „bearbeiten“. Du musst alle Masken abreißen und jene Dinge ansehen, die dich so werden ließen, wie du heute bist. Und gestehe dir ein, dass du selbst dich nicht ändern kannst.
Wenn diese Wurzel nicht behandelt und ausgerissen wird, wird sie fortfahren, eine schlechte Frucht nach der anderen zu produzieren. Oft verschwenden wir unsere Zeit mit den schlechten Früchten unseres Verhaltens, aber wir graben selten tiefer, um an die Wurzel des Problems zu kommen. Wenn wir mit Zorn konfrontiert sind, müssen wir uns für unseren Schmerz entscheiden. Das Graben und Ausreißen der Wurzel ist nämlich sehr schmerzhaft, aber es ist der einzig wirksame Weg, sich dieses Problems anzunehmen.
So können wir entweder „konstruktiv“ leiden, indem wir tun, was richtig ist, oder wir können den Plänen des Teufels Folge leisten. Aber vergiss nicht: derselbe Teufel, der dich verleitet, deinen menschlichen Gefühle zu folgen, wird dich später dafür verdammen, dass du so gehandelt hast.Du musst dich entscheiden: wählst du den Schmerz, der dich in neue Bereiche der Herrlichkeit führen wird oder willst du deinen alten Schmerz behalten und dich weiterhin verstecken.
Petrus ermahnt uns, ausgeglichen und maßvoll zu sein und den Angriffen des Teufels zu widerstehen (siehe 1 Petr 5,8-9). Wenn der Zorn in dir aufsteigt, ist die perfekte Zeit, um dich in der Selbstbeherrschung zu üben. Vielleicht hast du einen guten Grund, wütend zu sein, aber dies ist keine Entschuldigung, um im Zorn zu verharren. Statt ihn zu leugnen oder zu rechtfertigen, bitte Gott dir zu helfen, auf eine positive Weise damit umzugehen.
Römer 12,21 gibt uns einen guten Rat: Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute!Wenn Satan dich angreift, dann segne lieber jemanden statt wütend zu werden. Auf eine gute und positive Weise zu agieren ist dem Plan Satans direkt entgegengesetzt, ja du besiegst damit sogar seinen Plan. Dies wird dir nicht immer leicht fallen, aber wenn wir das tun, was wir können, dann wird Gott das tun, was wir nicht tun können.
Sei nicht schnell bereit, zornig oder ärgerlich zu werden, denn Ärger und Zorn steckt im Herzen des Narren (Koh 7,9). Wenn wir am Zorn festhalten benehmen wir uns wie Narren. Wir müssen unseren Zorn und die Leute, die den Zorn in uns verursachen, Gott übergeben – ER wird für alles sorgen. Mein ist die Rache, ich werde vergelten, spricht der Herr (Röm 12,19). Vertraue Gott, ER wird für dich sorgen und dich beschützen. Du kannst deine Vergangenheit nicht mehr ändern, aber wenn du sie Gott übergibst, wird ER dich in eine bessere Zukunft führen.
Ist Zorn Sünde?
Ist jeder Zorn Sünde? Nein, nicht jeder Zorn, aber mancher schon. Sogar Gott hat einen gerechten Zorn – Zorn gegen die Sünde, Ungerechtigkeit, Rebellion und Engherzigkeit. Zorn dient manchmal einem guten Zweck, er ist also nicht jedenfalls eine Sünde. Augenscheinlich haben wir auch negative Gefühle in uns – sonst hätte uns Gott ja nicht mit der Frucht der Selbstbeherrschung ausstatten müssen. Allein die Versuchung, etwas zu tun, ist noch nicht Sünde – erst, wenn du der Versuchung nicht widerstehst, sondern ungehindert handelst, wird dies zur Sünde.
Gott lässt es manchmal zu, dass wir Zorn verspüren, denn so erkennen wir, wo wir ungerecht behandelt werden. Aber selbst wenn wir wirkliche Ungerechtigkeiten in unserem Leben erfahren, gibt uns das nicht das Recht, unseren Zorn auf eine anstößige Art und Weise abzulassen. Wir müssen uns davor in achtnehmen, dass wir durch den Zorn in Sünde geführt werden.
Epheser 4,26-27 sagt uns, Lasst euch durch den Zorn nicht zur Sünde hinreißen! Die Sonne soll über eurem Zorn (deine Verbitterung, deine große Wut oder deine Verärgerung) nicht untergehen. Gebt dem Teufel keinen Raum! (Lasst ihm keine Chance!) Weise es also zurück, dem Teufel durch deinen Zorn eine Angriffsfläche, einen Spielraum in deinem Leben zu geben. Alles Beiseiteschieben und Nichtbeachten des Zorn- es hat Auswirkungen auf unser Leben. Es bringt uns durcheinander und wir verspüren einen starken Druck in uns. Wenn wir den Zorn in uns eingesperrt halten und so tun, als gäbe es ihn nicht, kann dies sogar für unsere Gesundheit gefährlich werden. Und das beunruhigt jene, die uns zornig machen, meist gar nicht – also verletzen wir uns nur selbst. Wir müssen lernen, die Verantwor-tung für unseren Zorn zu übernehmen und richtig mit ihm umzugehen. Wir müssen ihn aufarbeiten und ihn dann zu einem Ende bringen und so wird sich allmählich auch dieser Druck in uns abbauen.
Ich bin durch einige schwere Zeiten in meinem Leben gegangen und manche meiner Lebenserfahrungen ließen mich über Jahre hinweg schrecklich fühlen. Es gab Missbrauch in meiner Kindheit und ich war richtig sauer deswegen, sodass ich bitter und hasserfüllt wurde. Ich war auf jeden wütend, aber eines Tages hat Gott sich mir entgegengestellt und gesagt „Joycy, lässt du dich dadurch verbittern oder verbessern?“ Da wachte ich auf und schließlich fand ich einen positiven Weg, mit meinem Zorn umzugehen. Das war ein Neubeginn für mich.
Wenn du deinen Zorn geradewegs ansiehst und dich dafür entscheidest, auf Gottes Weise mit ihm umzugehen, kannst du ihn besiegen. Der Heilige Geist gibt uns die Kraft, standhaft zu sein und in den Früchten des Geistes zu wandeln. Wir haben die Kraft, jenen zu vergeben, die ungerecht zu uns waren und jene zu lieben, die wir nicht mögen.
Der Freiheit entgegengehen
Menschen werden geboren, um frei zu sein – Freiheit ist ein Geschenk Gottes. Aber wir sind nicht frei von Verantwortung, sondern frei, um uns vom Heiligen Geist leiten zu lassen. Jedes Mal, wenn wir unsere Freiheit aufgeben oder verlieren, werden wir zornig.Möchtest du in der wahren Freiheit leben, was auch immer es dich kosten wird… oder verbleibst du lieber in dem Saustall deines Lebens, in welchem du gerade sitzt, für den Rest deines Lebens? Wenn du wirklich frei sein möchtest, dann beginne das zu tun, was Gott will – einen Schritt nach dem anderen – und so wirst du schließlich aus dem Chaos in deinem Leben herauskommen.
Wenn wir gegen den Zorn kämpfen, dann müssen wir wissen, dass wir nicht gegen Fleisch und Blut kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs (Eph 6,12). Wenn Satan dich zum Zorn reizen will, dann denk daran, dass er verhindern will, dass der Wille Gottes in deinem Leben geschieht.
In 2 Timotheus 4,5 ermahnt Paulus den Timotheus ruhig, nüchtern und besonnen zu sein und treu seinen Dienst zu erfüllen. Und das ist ein guter Rat für uns alle. Wenn wir zornig werden, sollen wir ruhig werden und beginnen das zu tun, wozu Gott uns gerufen hat.Du kannst bitter oder besser werden – es liegt in deinen Händen! Wenn du wegen irgendetwas wütend bist, dann mache etwas Gutes daraus, statt dein Leben zu ruinieren. Besiege das Böse und den Zorn, indem du für jene betest, die dich missbrauchen und verletzen. Vergib ihnen und werde zum Segen für diese Menschen. Am Anfang wird es nicht leicht sein, aber wenn du den guten Vorsatz triffst und daran festhältst, dann wird Gott sich um den Rest kümmern.
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