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Jul 25, 2024
Engagieren Jul 25, 2024

Nach meiner Querschnittslähmung weigerte ich mich, an den Rollstuhl gefesselt zu sein …

In den ersten Jahren meines Studiums erlitt ich einen Bandscheibenvorfall. Die Ärzte versicherten mir, dass ich jung und aktiv sei und dass Physiotherapie und Übungen mir helfen könnten, doch trotz aller Bemühungen hatte ich jeden Tag Schmerzen. Alle paar Monate hatte ich akute Schübe, die mich wochenlang ans Bett fesselten und zu wiederholten Krankenhausaufenthalten führten. Dennoch gab ich die Hoffnung nicht auf, bis ich mir einen zweiten Bandscheibenvorfall zuzog.

Da wurde mir klar, dass sich mein Leben verändert hatte.

Wütend auf Gott!

Ich wurde in Polen geboren. Meine Mutter ist Religionslehrerin, also wurde ich im katholischen Glauben erzogen. Selbst als ich fürs Studium nach Schottland und dann nach England zog, hielt ich am Glauben fest, auch wenn nur in mäßiger Weise.

Die Zeit nach dem Umzug in ein anderes Land war nicht einfach. Zuhause war es schwierig gewesen, weil meine Eltern sich die meiste Zeit stritten; so war ich praktisch in dieses fremde Land geflüchtet. Ich hatte meine schwierige Kindheit hinter mir gelassen und wollte meine Jugend genießen. Doch nun machte es mir dieser Schmerz schwer, eine Arbeit zu finden und mich finanziell über Wasser zu halten. Ich war wütend auf Gott. Doch er war nicht bereit, mich loszulassen.

Da ich zu Hause durch die akuten Schmerzen praktisch gefangen war, griff ich auf den einzigen verfügbaren Zeitvertreib zurück – die Sammlung religiöser Bücher meiner Mutter. Die Einkehrtage, die ich besuchte, und die Bücher, die ich las, führten mich langsam zu der Erkenntnis, dass Gott trotz meines Misstrauens wirklich wollte, dass meine Beziehung zu ihm gestärkt wird.

Aber ich war auch noch nicht ganz über die Wut hinweg, dass er mich immer noch nicht geheilt hatte. Schließlich kam ich zu der Überzeugung, dass es umgekehrt sein müsse, dass nämlich Gott wütend auf mich war und mich nicht heilen wollte. Daher versuchte ich, ihn auszutricksen. Ich fing an, nach einem heiligmäßigen Priester mit einer guten „Heilungsquote“ zu suchen, damit ich geheilt werden konnte, selbst wenn Gott mit anderen Dingen beschäftigt war. Unnötig zu sagen, dass das nicht funktionierte.

Eine Kehrtwende auf meiner Reise

Einmal, als ich in einer Gebetsgruppe war, hatte ich starke Schmerzen. Aus Angst vor einem akuten Anfall wollte ich schon gehen, als eines der Mitglieder fragte, ob ich etwas hätte, wofür sie beten sollten. Ich hatte Probleme bei der Arbeit, also sagte ich ja. Während sie beteten, fragte einer der Männer, ob es eine körperliche Krankheit gäbe, für die ich Gebet bräuchte. Sie standen ganz unten auf meiner „Heilerliste“, so dass ich nicht darauf vertraute, dass ich durch ihr Gebet Linderung erfahren würde, aber ich sagte trotzdem ja. Sie beteten, und meine Schmerzen waren weg. Als ich nach Hause kam, war ich noch immer schmerzfrei. Ich fing an zu springen und mich zu drehen und zu bewegen, und es ging mir immer noch gut. Aber niemand glaubte mir, als ich sagte, ich sei geheilt.

Also hörte ich damit auf, den Leuten davon zu erzählen und bin stattdessen nach Medjugorje gefahren, um der Muttergottes zu danken. Dort hatte ich eine Begegnung mit einem Mann, der Reiki praktizierte und für mich beten wollte. Ich lehnte ab, aber bevor ich ging, umarmte er mich zum Abschied, was mich beunruhigte, weil ich mich an seine Worte erinnerte, dass seine Berührung Macht habe. Ich ließ zu, dass die Angst die Oberhand gewann und glaubte fälschlicherweise, die Berührung dieses Bösen sei stärker als Gott. Am nächsten Morgen wachte ich unter unerträglichen Schmerzen auf und konnte nicht mehr gehen. Nach vier Monaten der Erleichterung kehrten meine Schmerzen so stark zurück, dass ich dachte, ich würde es nicht einmal zurück nach Großbritannien schaffen.

Als ich zurückkam, stellte ich fest, dass meine Bandscheiben die Nerven berührten, was monatelang noch stärkere Schmerzen verursachte. Nach sechs oder sieben Monaten entschieden die Ärzte, dass sie den riskanten Eingriff an meiner Wirbelsäule vornehmen mussten, den sie lange hinausgezögert hatten. Bei der Operation wurde ein Nerv in meinem Bein beschädigt, und mein linkes Bein war bis zum Knie gelähmt. Von da an begann eine neue Reise, eine andere Reise.

Ich weiß, dass du es kannst

Als ich das erste Mal im Rollstuhl nach Hause kam, waren meine Eltern entsetzt, aber ich war voller Freude. Ich liebte all die technischen Geräte. Jedes Mal, wenn jemand einen Knopf an meinem Rollstuhl drückte, war ich aufgeregt wie ein Kind.

Erst in der Weihnachtszeit, als sich meine Lähmung zurückzubilden begann, wurde mir das Ausmaß der Schädigung meiner Nerven bewusst. Ich wurde eine Zeit lang in ein Krankenhaus in Polen eingeliefert. Ich wusste nicht, wie ich überleben sollte. Ich betete einfach zu Gott, dass ich eine weitere Heilung brauchte: „Ich muss dich wieder finden, denn ich weiß, dass du es kannst.“

Also suchte ich einen Heilungsdienst auf in der Überzeugung, dass ich geheilt werden würde.

Ein Moment, den man nicht verpassen sollte

Es war Samstag und mein Vater wollte zunächst nicht mitgehen. Ich sagte ihm: „Du willst doch nicht verpassen, wenn deine Tochter geheilt wird.“ Der ursprüngliche Plan sah eine Messe vor, gefolgt von einem Heilungsdienst mit eucharistischer Anbetung. Aber als wir ankamen, sagte der Priester, sie müssten den Plan ändern, da das Team, das den Heilungsgottesdienst leiten sollte, nicht da war. Ich erinnere mich, dass ich dachte: „Ich brauche kein Team, ich brauche nur Jesus.“

Als die Messe begann, hörte ich kein einziges Wort. Wir saßen auf der Seite, wo ein Bild der Göttlichen Barmherzigkeit hing. Ich sah Jesus an, wie ich ihn noch nie zuvor angesehen hatte. Es war ein überwältigendes Bild. Ich sah nicht mehr das Bild, sondern Jesus, der in meinen Augen so schön war wie noch nie zuvor. Während der ganzen Messe umhüllte der Heilige Geist meine Seele, ich sagte in meinem Kopf ‚Danke‘, obwohl ich gar nicht wusste, wofür ich dankbar war. Ich fühlte mich unfähig, um Heilung zu bitten. Als die Anbetung begann, bat ich meine Mutter, mich nach vorne zu bringen, so nah wie möglich zu Jesus.

Als ich dort vorne saß, spürte ich, wie jemand meinen Rücken berührte und massierte. Mir wurde so wohlig warm, dass ich das Gefühl hatte, ich würde gleich einschlafen. Also beschloss ich, zurück zur Bank zu gehen, wobei ich „vergaß“, dass ich doch gar nicht gehen konnte. Ich ging einfach zurück, und meine Mutter lief mit meinen Krücken hinter mir her, lobte Gott und sagte: „Du gehst, du gehst.“ Ich wurde von Jesus im Allerheiligsten Sakrament geheilt. Sobald ich mich hinsetzte, hörte ich eine Stimme sagen: „Dein Glaube hat dich geheilt.“

In meinem Kopf hatte ich das Bild jener Frau, die den Mantel Jesu berührte, als er an ihr vorbeiging. Ihre Geschichte erinnerte mich an meine. Nichts hatte geholfen, bis ich den Punkt erreichte, an dem ich anfing, Jesus zu vertrauen. Die Heilung kam, als ich ihn annahm und ihm sagte: „Du bist alles, was ich brauche.“ Mein linkes Bein hatte alle Muskelkraft verloren, aber selbst die kam über Nacht wieder zurück. Das war wesentlich, denn die Ärzte hatten zuvor diesen Verlust an Muskelkraft gemessen und nun eine erstaunliche, unerklärliche Veränderung festgestellt.

Es herausschreien

Als ich dieses Mal geheilt wurde, wollte ich es allen mitteilen. Es war mir nicht mehr peinlich. Ich wollte, dass alle wissen, wie wunderbar Gott ist und wie sehr Er uns alle liebt. Ich bin nichts Besonderes, und ich habe nichts Besonderes getan, um diese Heilung zu erhalten.

Dass ich geheilt bin, bedeutet auch nicht, dass mein Leben über Nacht superbequem geworden wäre. Es gibt immer noch Schwierigkeiten, aber sie sind viel leichter geworden. Ich bringe sie in die eucharistische Anbetung, und Er gibt mir Lösungen oder Ideen, wie ich mit ihnen umgehen kann, sowie die Gewissheit und das Vertrauen, dass Er sich darum kümmern wird.

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Von: Ania Graglewska

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Jul 22, 2024
Engagieren Jul 22, 2024

Ein Geschenk, auf das du von überall auf der Welt zugreifen kannst, und weißt du was? Es ist nicht nur für dich kostenlos, sondern für jeden!

Stell dir vor, du bist in einer tiefen, dunklen Grube verloren und tappst hoffnungslos umher. Plötzlich siehst du ein großes Licht und jemanden, der die Hand ausstreckt, um dich zu retten. Was für eine Erleichterung! Der überwältigende Frieden und die Freude lassen sich nicht in Worte fassen. So fühlte sich die samaritanische Frau, als sie Jesus am Brunnen traf. „Jesus antwortete ihr: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken, dann hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.“ (Johannes 4:10) 

Da sagte die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe und nicht mehr hierher kommen muss, um Wasser zu schöpfen.“ (Johannes 4:15)

„Da sagte Jesus zu ihr: Ich bin es, ich, der mit dir spricht.“ (Johannes 4:26)

Er ist das lebendige Wasser, das jeden Durst stillt – den Durst nach Akzeptanz, den Durst nach Verständnis, den Durst nach Vergebung, den Durst nach Gerechtigkeit, den Durst nach Glück und vor allem den Durst nach Liebe: nach der Liebe Gottes. 

Bis du fragst …

Das Geschenk der Gegenwart und der Barmherzigkeit Christi ist für alle da.
„Gott aber hat seine Liebe zu uns darin erwiesen, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“ (Römer 5:8) Er starb für jeden Sünder, damit wir durch das Blut Christi von unserer Sünde gereinigt und mit Gott versöhnt werden können. Aber wie die Samariterin müssen wir Jesus fragen. 

Als Katholiken können wir dies leicht durch das Sakrament der Buße tun, indem wir unsere Sünden bekennen und uns mit Gott versöhnen lassen, wenn der Priester uns von der Sünde freispricht, indem er die von Gott gegebene Macht nutzt, in persona Christi (in der Person Christi) zu handeln. Es gibt mir großen Frieden, dieses Sakrament zu empfangen, denn je öfter ich es tue, desto empfänglicher werde ich für den Heiligen Geist. Ich kann dabei spüren, wie er durch mein Herz spricht und mir hilft, das Gute vom Bösen zu unterscheiden sowie in der Tugend zu wachsen und dem Laster zu entfliehen. Je häufiger ich meine Sünden bereue und mich Gott zuwende, desto empfänglicher werde ich für die Gegenwart Jesus in der Heiligen Eucharistie. Ich werde mir seiner Gegenwart in denen bewusst, die ihn in der heiligen Kommunion empfangen haben. Ich spüre seine Wärme in meinem Herzen, wenn der Priester mit dem Ziborium mit konsekrierten Hostien an mir vorbeigeht.

Seien wir doch mal ehrlich. Viele Menschen drängen nach der Kommunion, aber nur sehr wenige nach der Beichte. Es ist traurig, dass viele Menschen eine so wichtige Quelle der Gnade, die uns geistlich stärkt, nicht nutzen können. 

Hier sind ein paar Dinge, die mir helfen, das Beste aus der Beichte herauszuholen.

1. Sei vorbereitet 

Vor der Beichte ist eine gründliche Gewissenserforschung notwendig. Zur Vorbereitung sollten wir die Gebote, die sieben Todsünden (Hochmut, Habgier, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit), die Sünden der Unterlassung, die Sünden gegen Reinheit und die Nächstenliebe usw. gewissenhaft durchgehen. Für eine aufrichtige Beichte ist die Sündenerkenntnis eine Voraussetzung. Daher ist es immer hilfreich, Gott zu bitten, uns über bestimmte Sünden aufzuklären, die wir begangen haben und die uns unbekannt sind. Bitte den Heiligen Geist, dich an Sünden zu erinnern, die du vergessen hast, oder dich darauf aufmerksam zu machen, wo du unbewusst etwas falsch gemacht hast. Manchmal machen wir uns vor, dass etwas in Ordnung ist, obwohl es gar nicht in Ordnung ist.

Wenn wir uns gut vorbereitet haben, können wir wieder die Hilfe des Heiligen Geistes suchen, um von ganzem Herzen unser Versagen mit zerknirschtem Herzen einzugestehen. Aber selbst dann, wenn wir nicht mit einem vollkommen reuigen Herzen an zur Beichte kommen, kann dies während der Beichte selbst durch die Gnade geschehen, die in dem Sakrament gegenwärtig ist. Unabhängig davon, was du über bestimmte Sünden denkst, ist es gut, sie zu bekennen. Gott vergibt uns in diesem Sakrament, wenn wir unsere Sünden aufrichtig bekennen und anerkennen, dass wir falsch gehandelt haben.

2. Sei ehrlich 

Sei ehrlich zu dir selbst, wenn es um deine eigenen Schwächen und Fehler geht. Kämpfe zuzugeben und sie aus der Dunkelheit ins Licht Christi zu zerren, wird dich von lähmender Schuld befreien und stärkt dich gegen Sünden, zu denen du immer wieder neigst (z. B. Süchte). Ich erinnere mich, dass ich dem Priester einmal in der Beichte von einer bestimmten Sünde erzählte, von der ich einfach nicht loskam. Er betete für mich um besondere Gnade des Heiligen Geistes – und diese Erfahrung war so befreiend.

3. Sei demütig

Jesus sagte zur heiligen Faustina: „Eine Seele profitiert nicht so vom Sakrament der Buße, wie sie sollte, wenn sie nicht demütig ist. Der Stolz hält sie in der Finsternis.“ (Tagebuch, 113) 

Es ist demütigend, vor einem anderen Menschen zu knien und sich offen den dunklen Seiten des eigenen Lebens zu stellen. Ich erinnere mich, dass ich einmal eine sehr lange Predigt erhielt, weil ich eine schwere Sünde gebeichtet hatte, und dass ich für das wiederholte Bekenntnis derselben Sünde gerügt wurde. Wenn ich lernen kann, diese Erfahrungen als liebevolle Korrekturen eines Vaters zu betrachten, der sich sehr um unsere Seele sorgt, und mich bereitwillig demütige, um sie zu empfangen, können diese bitteren Erfahrungen zum Segen werden.

Die Vergebung Gottes ist ein starker Hinweis auf seine Liebe und Treue. Wenn wir in seine Umarmung treten und bekennen, was wir getan haben, stellt das unsere Beziehung zwischen ihm als unserem Vater und uns als seinen Kindern wieder her. Es stellt auch unsere Beziehung zueinander wieder her, die wir zu einem Leib gehören – dem Leib Christi. Das Beste daran, Gottes Vergebung zu empfangen, ist, wie sie die Reinheit unserer Seele wiederherstellt, so dass, wenn wir uns selbst und andere betrachten, sehen, wie Gott in allem wohnt.

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Von: Cecil Kim Esgana

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Jul 22, 2024
Engagieren Jul 22, 2024

Irgendetwas ließ mich an diesem Tag stillstehen – und alles änderte sich …

Ich wollte gerade meine Rosenkranzgruppe in dem Pflegeheim beginnen, in dem ich als Seelsorgerin arbeitete, als ich den 93-jährigen Norman bemerkte, der allein in der Kapelle saß und einsam aussah. Sein Parkinson-Zittern schien sehr ausgeprägt zu sein. 

Ich setzte mich zu ihm und fragte ihn, wie es ihm gehe. Er zuckte niedergeschlagen mit den Schultern, murmelte etwas auf Italienisch und wurde ganz weinerlich. Ich wusste, dass er sich in keiner guten Verfassung befand. Diese Körpersprache war mir sehr vertraut. Ich hatte das schon bei meinem Vater einige Monate vor seinem Tod gesehen – die Frustration, die Traurigkeit, die Einsamkeit, die Angst vor der Frage, warum ich so weiterleben muss, der körperliche Schmerz, der sich an seinem zerfurchten Gesicht und den glasigen Augen ablesen ließ.

Das bewegte mich, und ich konnte für einige Augenblicke lang nicht sprechen. Schweigend legte ich ihm die Hand auf die Schulter und versicherte ihm, dass ich bei ihm war.

Eine ganz neue Welt

Es war Zeit für den Morgentee. Ich wusste, dass er den Tee verpasst haben würde, wenn er es endlich bis in den Speisesaal geschafft hätte. Also bot ich ihm an, dass ich ihm eine Tasse Tee machen könnte. Mit meinen minimalen Italienischkenntnissen konnte ich seine Vorlieben heraushören. 

In der nahe gelegenen Personalküche machte ich ihm eine Tasse Tee mit Milch und Zucker. Ich wies ihn darauf hin, dass er ziemlich heiß war. Er lächelte und deutete an, dass er ihn so mochte. Ich rührte das Getränk mehrmals um, da ich nicht wollte, dass er sich verbrühte, und als wir beide das Gefühl hatten, dass er die richtige Temperatur hatte, reichte ich ihn ihm. Aufgrund seiner Parkinson-Erkrankung konnte er seine Tasse nicht ruhig halten. Ich versicherte ihm, dass ich für ihn die Tasse halten würde; mit meiner und seiner zitternden Hand nippte er an dem Tee und lächelte so verzückt, als wäre es das beste Getränk, das er in seinem ganzen Leben getrunken hatte. Und er trank jeden einzelnen Tropfen aus! Sein Zittern hörte bald auf, und er setzte sich auf und wurde wacher. Mit seinem vornehmen Lächeln rief er: Gracias!“ Er schloss sich sogar den anderen Bewohnern an, die bald in die Kapelle schlenderten, und blieb zum Rosenkranzgebet dort. 

Es war nur eine Tasse Tee, aber sie bedeutete alles für ihn – nicht nur, um einen körperlichen Durst zu stillen, sondern auch einen emotionalen Hunger!

Erinnerungen

Zeiten, in denen er die Mahlzeiten genoss, die wir gemeinsam ohne Eile einnahmen, als ich mit ihm an seinen Lieblingsplatz auf dem Sofa saß, während er mit seinen Krebsschmerzen kämpfte, als ich mich zu ihm an sein Bett gesellte und wir seine Lieblingsmusik hörten oder als wir gemeinsam Heilungsmessen im Internet ansahen.

Was hatte mich an diesem Morgen dazu gebracht, Norman in seiner Not zu begegnen? Ganz sicher war es nicht meine schwache und fleischliche Natur. Eigentlich hatte ich nur die Kapelle schnell herrichten wollen, da ich spät dran war. Ich hatte eine Aufgabe zu erledigen. 

Doch was brachte mich dazu, stehen zu bleiben? Es war Jesus, der seine Gnade und Barmherzigkeit in mein Herz gelegt hatte, um auf die Bedürfnisse anderer einzugehen. In diesem Moment erkannte ich die Tiefe der Lehre des Heiligen Paulus: Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ (Galater 2:20)

Ich frage mich, ob, wenn ich einmal Normans Alter erreiche und einen Cappuccino mit Mandelmilch, halber Stärke, extra heiß“ brauche, mir dann auch jemand eine Tasse machen wird.

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Von: Dina Mananquil Delfino

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Jul 15, 2024
Engagieren Jul 15, 2024

Es ist nicht einfach, vorherzusagen, ob du im Leben Erfolg, Wohlstand oder Ruhm haben wirst, aber eines ist sicher: Am Ende wartet der Tod auf dich.

In diesen Tagen verbringe ich einen großen Teil meiner Zeit damit, die Kunst zu sterben zu üben. Ich muss sagen, dass ich jeden Moment dieser Übung genieße, zumindest, seit ich zu der Erkenntnis gelangt bin, dass ich das schwere Ende der Zeitwaage erreicht habe.

Ich habe die siebzig Jahre, die nach Psalm 90:10 das Leben dauert, bereits weit hinter mir, und so beginne ich ernsthaft zu überlegen: Welche positiven Vorbereitungen habe ich für die Unvermeidlichkeit meines Ablebens getroffen? Wie makellos ist mein Leben überhaupt? Ist mein Leben so frei wie möglich von Sünde, insbesondere von den Sünden des Fleisches? Ist es mein höchstes Ziel, meine unsterbliche Seele vor der ewigen Verdammnis zu retten?

Gott hat mir in seiner Barmherzigkeit „zusätzliche Zeit“ in diesem Spiel des Lebens gewährt, damit ich meine Angelegenheiten (vor allem die geistlichen) in Ordnung bringen kann, bevor ich über den Berg und die Schatten des Tals des Todes gehe. Ich hatte mehr als ein ganzes Leben lang Zeit, um diese Fragen zu klären, aber wie viele andere habe ich die wichtigsten Dinge im Leben vernachlässigt und stattdessen törichterweise nach mehr Wohlstand, Sicherheit und sofortiger Belohnung gesucht. Ich kann nicht behaupten, dass ich in meinen Bemühungen auch nur annähernd erfolgreich bin, denn die Ablenkungen des Lebens machen mir trotz meines hohen Alters weiterhin zu schaffen. Dieser ständige Konflikt ist so lästig und quälend, doch wenn man noch in Versuchung geraten kann, sind solche Emotionen sinnlos.

Dem Unvermeidlichen entkommen

Trotz meiner katholischen Erziehung und der damit verbundenen Aufforderung, das unvermeidliche Schulterklopfen von Gottes „Todesengel“ anzunehmen und sich darauf zu freuen, erwarte ich immer noch den Brief des Königs, in dem er mir dazu gratuliert, dass ich „die große Null“ erreicht habe. Natürlich versuche ich, wie viele andere in meiner Altersgruppe, das Unvermeidliche abzuwenden, indem ich jeden Anreiz ergreife, um meine irdische Existenz mit Medikamenten, Hygiene, Diät oder anderen Mitteln zu verlängern.

Der Tod ist für jeden unausweichlich, selbst für den Papst, unsere liebenswerte Tante Beatrice und für Könige. Aber je länger wir dem Unvermeidlichen entgehen, desto mehr leuchtet in unserer Psyche ein schwacher Hoffnungsschimmer auf, dass wir es schaffen können, noch einen weiteren Atemstoß in den Ballon hineinzupusten und ihn bis an seine äußerste Grenze auszudehnen. Ich vermute, dass dies in gewisser Weise sogar die Antwort auf die erfolgreiche Verzögerung des Todesdatums sein könnte – diese Positivität, dieser Widerstand gegen die Sterblichkeit. Ich habe immer gedacht, wenn ich schon ungerechtfertigte Steuern mit allen Mitteln vermeiden kann, warum sollte ich dann nicht auch versuchen, die andere Gewissheit, den Tod, zu vermeiden?

Der heilige Augustinus bezeichnet den Tod als „die Schuld, die bezahlt werden muss“. Erzbischof Anthony Fisher führt weiter aus: „Wenn es um den Tod geht, ist die Moderne auf Steuervermeidung aus, und genauso ergeht es unserer heutigen Kultur auch in Bezug auf die Verleugnung des Alterns, der Gebrechlichkeit und des Todes.“

Das Gleiche gilt für Fitnessstudios. Erst letzte Woche habe ich fünf solcher Einrichtungen in unserer relativ kleinen Gemeinde in einem westlichen Vorort von Sydney gezählt. Dieser verzweifelte Wunsch, fit und gesund zu sein, ist an sich edel und lobenswert, vorausgesetzt, wir nehmen ihn nicht zu ernst, da er sich auf jeden Aspekt unseres Lebens nachteilig auswirken kann. Und manchmal kann das zu Narzissmus führen. Wir sollten von unseren Fähigkeiten und Talenten überzeugt sein, aber die Tugend der Demut im Auge behalten, die uns auf dem Boden der Realität hält, damit wir uns nicht zu weit von Gottes Richtlinien der Normalität entfernen.

Bis zum höchsten Grad

Wir versuchen sogar, das Altern und den Tod zu zähmen, dass sie zu unseren eigenen Bedingungen eintreten – durch kosmetische und medizinische Exzesse, Kryokonservierung, illegal entwendete Organe für Transplantationen oder durch den höchst banalen Versuch, dem natürlichen Tod durch den Akt der Euthanasie zuvorzukommen … als ob es nicht schon genug Missgeschicke gäbe, die unser Leben vorzeitig beenden.

Dennoch fürchten sich die meisten Menschen vor dem Gedanken an den Tod. Er kann lähmend, verwirrend und deprimierend sein, weil er das Ende unseres irdischen Lebens bedeutet, aber es braucht nur ein Senfkorn des Glaubens, um all diese „Endzeit“-Gefühle zu verändern und eine ganz neue Perspektive der Hoffnung, der Freude, der angenehmen Vorfreude und des Glücks zu eröffnen.

Mit dem Glauben an ein Leben nach dem Tod bei Gott und allem, was dazugehört, ist der Tod einfach eine Tür, die geöffnet werden muss, damit wir an allen Verheißungen des Himmels teilhaben können. Welch eine Garantie, gegeben von unserem allmächtigen Gott, dass durch den Glauben an seinen Sohn Jesus und ein Leben nach seinen Anweisungen nach dem Tod das Leben in vollem Umfang kommt. Und so können wir getrost die Frage stellen: „Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?“ (1 Korinther 15:55)

Ein kleines bisschen Glaube

Wenn man das große Unbekannte betritt, muss man mit Angst rechnen, aber im Gegensatz zu Shakespeares Hamlet, der sagte: „Der Tod ist das unentdeckte Land, aus dem kein Reisender zurückkehrt“, wurde uns, die wir mit der Gabe des Glaubens gesegnet sind, der Beweis erbracht, dass einige Seelen aus den Eingeweiden des Todes zurückgekehrt sind, um diese Fehlinformation zu bestätigen.

Der Katechismus der Katholischen Kirche lehrt, dass der Tod eine Folge der Sünde ist. Das Lehramt der Kirche als authentische Auslegerin der Aussagen von Schrift und Tradition lehrt, dass der Tod durch die Sünde des Menschen in die Welt gekommen ist. „Obwohl der Mensch eine sterbliche Natur besaß, bestimmte ihn der Schöpfer nicht zum Sterben. Er widerspricht somit den Ratschlüssen Gottes, des Schöpfers. Er hielt als Folge der Sünde in die Welt Einzug“ (Nr. 1008). Das Buch der Weisheit bestätigt dies. „Denn Gott hat den Tod nicht gemacht und hat keine Freude am Untergang der Lebenden. Zum Dasein hat er alles geschaffen und heilbringend sind die Geschöpfe der Welt.“ (Weisheit 1:13-14) „Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten.“ (1 Korinther 15,21)

Ohne echten Glauben erscheint der Tod wie eine Auslöschung. Suchen Sie deshalb den Glauben, denn er verwandelt die Vorstellung vom Tod in die Hoffnung auf das Leben. Wenn der Glaube, den Sie besitzen, nicht stark genug ist, um die Angst vor dem Tod zu überwinden, dann beeilen Sie sich, diesen winzigen Funken Glauben zu einem vollwertigen Glauben an ihn, der das Leben ist, zu stärken, denn schließlich geht es um Ihr ewiges Leben. Überlassen wir also nicht zu viel dem Zufall!

Ich wünsche Ihnen eine gute Reise, wir sehen uns auf der anderen Seite.

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Von: Sean Hampsey

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Mai 20, 2024
Engagieren Mai 20, 2024

Ist es möglich, in der Hektik des Alltags mit Gott verbunden zu bleiben?

Manchmal habe ich den Eindruck, als durchlaufe mein Glaube jedes Jahr verschiedene Jahreszeiten. Zu bestimmten Zeiten blüht er auf wie sonnenbeschienene Sommerblumen. Das ist normalerweise während der Ferienzeit der Fall. Zu anderen Zeiten fühlt sich mein Glaube an wie im Winterschlaf – schlummernd, nicht in voller Entfaltung. Das ist bei mir typischerweise während des Semesters der Fall, wenn mein Stundenplan, im Gegensatz zu den freien Ferienzeiten, keine tägliche Anbetung oder Gebetspausen zulässt. Diese hektischen Monate sind in der Regel mit Unterricht, Hausarbeiten, Aktivitäten und Zeit mit Familie und Freunden gefüllt.

Es ist leicht, inmitten der Hektik Gott vielleicht nicht ganz zu vergessen, aber ihn doch in den Hintergrund treten zu lassen. Vielleicht gehen wir jeden Sonntag in die Kirche, beten unsere Gebete und sogar täglich den Rosenkranz, aber wir halten unseren Glauben und unser „normales“ Leben doch voneinander getrennt. Dabei sind Religion und Gott nicht nur etwas für Sonntage oder die Sommerferien. Der Glaube ist nicht etwas, an das wir uns nur in Zeiten der Not klammern sollten oder zu dem wir nur kurz zurückkehren, um zu danken und ihn dann aber schnell wieder zu vergessen. Vielmehr sollte der Glaube auch mit jedem Bereich unseres täglichen Lebens verwoben sein.

Alltäglicher Trott

Unabhängig davon, ob wir nun ein Eigenheim haben, in einem Studentenwohnheim wohnen oder bei unserer Familie leben, gibt es bestimmte Aufgaben, denen wir nicht entkommen können. Die Wohnung muss sauber sein, die Wäsche gewaschen und das Essen zubereitet werden … Alle diese Aufgaben erscheinen wie langweilige Verpflichtungen – Dinge, die nichts bedeuten, die wir aber trotzdem tun müssen. Sie nehmen sogar die Zeit in Anspruch, die wir hätten nutzen können, um dreißig Minuten in die Anbetungskapelle zu gehen oder die tägliche Messe zu besuchen. Doch wenn wir kleine Kinder zu Hause haben, die saubere Kleidung brauchen, oder Eltern, die nach der Arbeit nach Hause kommen und gerne saubere Böden vorfinden, ist das nicht immer eine realistische Alternative.

Unsere Zeit mit diesen Notwendigkeiten zu füllen, muss jedoch nicht zu einer Zeit werden, die wir Gott entziehen.

Die heilige Thérèse von Lisieux ist bekannt für ihren „kleinen Weg“. Nach dieser Methode konzentriert man sich auf die kleinen Dinge mit großer Liebe und Absicht. In einer meiner Lieblingsgeschichten schrieb die heilige Thérèse über einen Topf in der Küche, den sie nur sehr ungern abwusch (ja, auch Heilige müssen Geschirr abwaschen!). Sie empfand diese Aufgabe als unglaublich unangenehm und beschloss, sie Gott aufzuopfern. Daraufhin beendete sie diese Arbeit mit großer Freude, weil sie wusste, dass etwas scheinbar Bedeutungsloses einen Sinn bekam, indem sie Gott ins Spiel brachte. Ob wir nun Geschirr spülen, Wäsche falten oder Böden schrubben – jede langweilige Arbeit kann zu einem Gebet werden, wenn wir sie einfach Gott widmen.

Größere Freude

Wenn die Gesellschaft auf die religiöse Gemeinschaft blickt, geht sie manchmal von der Annahme aus, dass die beiden Welten niemals aufeinanderprallen können. Ich war schockiert, als ich erfuhr, dass so viele Menschen denken, man könne nicht der Bibel folgen und dennoch Spaß haben! Das könnte nämlich nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein.

Zu meinen Lieblingsaktivitäten gehören Surfen, Tanzen, Singen und Fotografieren; damit verbringe ich einen Großteil meiner Zeit. Oft tanze ich zu religiöser Musik und erstelle Videos für Instagram, die ich mit einer Botschaft des Glaubens in der Bildunterschrift versehe. Ich habe in der Kirche als Kantorin gesungen und liebe es, meine Gaben einzusetzen, um Gott direkt zu dienen. Aber ich liebe es auch, in Shows wie The Wizard of Oz aufzutreten oder Fußballspiele zu fotografieren – weltliche Dinge, die mir große Freude bereiten. Diese Freude wird aber noch größer, wenn ich diese Aktivitäten dem Herrn darbringe.

Hinter der Bühne einer Show bete ich immer, bevor ich auftrete. Ich opfere Gott die Aufführung auf und bitte ihn, bei mir zu sein, während ich tanze oder singe. Auch das Training, um in Form zu bleiben, ist etwas, das ich genieße und das mir wichtig ist, um meine Gesundheit zu fördern. Bevor ich einen Lauf beginne, bringe ich ihn Gott dar. Oft lege ich mittendrin meine Erschöpfung in seine Hände und bitte ihn um die Kraft, mir zu helfen, die letzte Meile zu schaffen. Eine meiner liebsten Arten, mich zu bewegen und Gott anzubeten, ist ein ausgiebiger Rosenkranzlauf, bei dem ich sowohl meinen Körper als auch mein geistliches Wohlbefinden trainiere!

In Allem und Überall

Wir vergessen oft, Gott in anderen Menschen zu finden, meinen Sie nicht? Eines meiner Lieblingsbücher ist eine Biografie von Mutter Teresa. Der Autor, Pater Leo Maasburg, kannte sie persönlich. Er erinnert sich, dass er sie einmal tief im Gebet versunken sah, als sich ein Reporter zaghaft näherte, weil er Angst hatte, sie zu unterbrechen, um seine Frage zu stellen. Er war neugierig, wie sie reagieren würde, und war überrascht, als sie sich dem Reporter mit Freude und Liebe im Gesicht zuwandte, anstatt irritiert zu sein. Er bemerkte, wie sie in ihren Gedanken einfach ihre Aufmerksamkeit von Jesus auf Jesus gerichtet hatte.

Jesus sagt uns: „Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.” (Matthäus 25:40). Aber Jesus ist nicht nur in den Armen oder Kranken zu finden. Er begegnet uns auch in unseren Geschwistern, unseren Freunden, unseren Lehrern und Kollegen. Einfach nur Liebe, Freundlichkeit und Barmherzigkeit gegenüber denen zu zeigen, die uns über den Weg laufen, kann eine weitere Möglichkeit sein, Gott in unserem hektischen Leben Liebe zu schenken. Wenn Sie Kekse für den Geburtstag eines Freundes backen oder auch nur mit jemandem essen gehen, den Sie schon länger nicht mehr gesehen haben, können Sie Gottes Liebe in ihr Leben bringen und seinen Willen weiter erfüllen.

Wo auch immer Sie sind

In unserem eigenen Leben durchlaufen wir verschiedene Phasen, während wir altern und wachsen. Der Tagesablauf eines Priesters oder einer Klosterschwester sieht ganz anders aus als der eines gläubigen Laien, der eine Familie zu versorgen hat. Der Tagesablauf eines Gymnasiasten wird sich ebenfalls von dem einer erwachsenen Person unterscheiden.

Das ist das Schöne an Jesus: Er begegnet uns dort, wo wir sind. Er will nicht, dass wir ihn auf dem Altar zurücklassen; genauso verlässt er uns nicht einfach, wenn wir seine Kirche verlassen. Anstatt also das Gefühl zu haben, dass Sie Gott verlieren, wenn Ihr Leben hektisch wird, sollten Sie Wege finden, Ihn in alles einzuladen, was Sie tun, und Sie werden feststellen, dass alles in Ihrem Leben mit größerer Liebe und Sinn erfüllt wird.

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Von: Sarah Barry

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Apr 17, 2024
Engagieren Apr 17, 2024

Frage:

Woher weiß ich, ob meine Liebe zum Sport nicht Götzendienst ist?
Ich trainiere vier Stunden am Tag, in der Hoffnung, dass ich ein College-Stipendium bekomme. Ich denke permanent daran und verfolge alle Profiteams ganz genau. Ich liebe Gott, aber er interessiert mich einfach nicht so sehr wie der Sport. Wann überschreitet meine Leidenschaft für den Sport die Grenze zum Götzendienst?

Antwort:

Auch ich habe eine Leidenschaft für Sport. In der High School und auf dem College habe ich Baseball gespielt, und auch als Priester spiele ich weiterhin Ultimate Frisbee, Fußball und American Football. Sport kann „das Feld der Tugend“ sein, wie der heilige Johannes Paul II. einmal sagte. Aber in unserer modernen Welt halten wir den Sport oft sehr hoch – vielleicht zu hoch.

Mein Baseballtrainer auf dem College hatte einen tollen Spruch: „Nichts im Sport ist ewig.“ Das half mir, alles im Blick zu behalten. Ob man die Meisterschaft gewinnt oder das Spiel verliert, macht in der Ewigkeit keinen Unterschied. Es soll Spaß machen und uns die Möglichkeit geben, Teamwork, Disziplin, Mut und Fairness zu üben. Aber ein sportlicher Wettkampf hat keine Konsequenzen für die Ewigkeit.

Wie können wir also den Sport ins rechte Licht rücken? Wir wollen uns dabei drei Dinge anschauen, um zu erkennen, ob Sport (oder irgendetwas anderes) zu einem Götzen geworden ist:

Erstens: Zeit. Wie viel Zeit verbringen wir mit dem Sport im Vergleich zu der Zeit, die wir mit Gott verbringen? Ich habe einmal eine Klasse von Teenagern aufgefordert, täglich zehn Minuten im Gebet zu verbringen, und ein Junge sagte mir, das sei unmöglich, weil er Videospiele spiele. Ich fragte ihn, wie viel er spiele, und er sagte mir, dass er oft acht bis elf Stunden am Tag spiele! Wenn ein Mensch keine Zeit für ein ernsthaftes Gebetsleben hat – mindestens fünfzehn bis zwanzig Minuten pro Tag -, weil er diese Zeit mit Sport verbringt, dann ist das tatsächlich Götzendienst.
Das bedeutet aber nicht, dass die Zeit komplett gleich aufgeteilt sein muss. Wenn du zwei Stunden am Tag trainierst, musst du nicht unbedingt auch zwei Stunden am Tag beten. Aber es muss genug Zeit in deinem Leben sein, um ein solides Gebetsleben zu haben.

Dazu gehört auch, dass wir dafür sorgen, dass unser Sportleben nicht mit dem Sonntagsgottesdienst kollidiert. Mein Bruder, ein hervorragender Ballspieler, musste einmal ein wichtiges Probetraining verpassen, weil es am Morgen des Ostersonntags stattfand. Was immer wir anstelle der Sonntagsmesse tun, wird zu unserem Götzen!

Dazu gehört auch, dass wir Zeit zu einem festen Bestandteil unseres Opfers für den Herrn machen. Hast du die Zeit, dich ehrenamtlich in deiner Kirche oder einer örtlichen Wohltätigkeitsorganisation zu engagieren? Hast du genug Zeit, um deinen täglichen Pflichten nachzukommen (dein Studium nach bestem Wissen und Gewissen zu absolvieren, deine Hausarbeit zu erledigen und ein guter Sohn/Tochter und Freund zu sein)? Wenn der Sport so viel Zeit in Anspruch nimmt, dass keine Zeit für andere bleibt, dann sind wir aus dem Gleichgewicht geraten.

Zweitens: Geld. Wie viel Geld geben wir für Sportspiele, Ausrüstung, Trainer, Fitnessstudio Mitgliedschaften aus – im Vergleich dazu, wie viel Geld wir der Kirche, Wohltätigkeitsorganisationen oder den Armen geben? Wofür wir unser Geld ausgeben, bestimmt, welche Prioritäten wir setzen. Auch das muss nicht unbedingt genau gleich verteilt sein, aber Großzügigkeit ist ein wichtiger Bestandteil der Zugehörigkeit zum Herrn, von dem alle guten Gaben kommen.

Und schließlich: Begeisterung. In Amerika, wo ich lebe, ist American Football unsere nationale Religion. Ich staune immer wieder, erwachsene Männer zu sehen, die bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt bei einem Spiel der Green Bay Packers draußen sitzen, mit ausgezogenen Hemden und bemalter Brust in den Teamfarben. Sie tragen einen Schaumstoffhut in Form eines Käses (eine seltsame Tradition!) und jubeln aus vollem Halse … und viele dieser Männer langweilen sich am Sonntagmorgen in der Kirche und murmeln kaum die Antworten in der Messe (wenn sie überhaupt daran teilnehmen).
Was findest du spannender? Findest du einen Sportwettbewerb, an den man sich in einem Jahr nicht mehr erinnert, spannender oder die Herausforderung und Freude einer heldenhaften Suche nach Heiligkeit: die Chance, das Reich Gottes voranzubringen, den Kampf um die Seelen, der ewige Auswirkungen hat, das Streben nach einem ewigen Sieg, der all deine Sport-Trophäen im Vergleich dazu verblassen lässt?

Wenn du feststellst, dass deine Begeisterung für den Sport noch stärker ist als das, dann überlege, was das Christentum wirklich ist. Es gibt buchstäblich nichts Aufregenderes und Abenteuerlicheres auf der Welt als das Streben, ein Heiliger zu werden. Dazu gehören viele der gleichen Eigenschaften wie bei einem guten Sportler: Selbstverleugnung, Hingabe und zielstrebiges Verfolgen eines Ziels. Aber unser Ziel hat einen ewigen Nachhall!

Überleg Dir diese drei Dinge: wo du deine Zeit verbringst, wie du dein Geld ausgibst und was dich begeistert. Sie können uns wertvolle Hinweise darauf geben, wann etwas für uns zu einem Idol geworden ist.

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Von: Pater Joseph Gill

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Apr 13, 2024
Engagieren Apr 13, 2024

Vor einigen Jahren nahm ich an der Jahrestagung der Academy of Catholic Theology teil, einer Gruppe von etwa fünfzig Theologen, die sich dem Denken im Sinne der Kirche widmen. Unser allgemeines Thema war die Dreifaltigkeit, und ich war eingeladen worden, einen der Vorträge darüber zu halten. Ich beschloss, mich auf das Werk des heiligen Irenäus zu konzentrieren, eines der frühesten und wichtigsten Kirchenväter.

Irenäus wurde um 125 in der Stadt Smyrna in Kleinasien geboren. Als junger Mann wurde er Schüler von Polykarp, der wiederum ein Schüler des Evangelisten Johannes gewesen war. Später reiste Irenäus nach Rom und schließlich nach Lyon, wo er nach dem Märtyrertod seines Vorgängers Bischof wurde. Irenäus starb um das Jahr 200, höchstwahrscheinlich als Märtyrer, obwohl die genauen Einzelheiten seines Todes in der Geschichte verlorengegangen sind.

Sein theologisches Meisterwerk trägt den Titel „Adversus Haereses“ („Gegen die Häresien“), und es ist viel mehr als nur eine Widerlegung der wichtigsten Einwände gegen den christlichen Glauben seiner Zeit. Es ist eine der eindrucksvollsten Darstellungen der christlichen Lehre in der Geschichte der Kirche, die ohne weiteres dem „De Trinitate“ des heiligen Augustinus und der „Summa theologiae“ des heiligen Thomas von Aquin gleichkommt. In meinem Text in Washington habe ich argumentiert, dass der Leitgedanke in der Theologie des Irenäus darin besteht, dass Gott nichts außerhalb seiner selbst braucht. Mir ist klar, dass dies auf den ersten Blick ziemlich entmutigend erscheint, aber wenn wir Irenäus‘ Beispiel folgen, sehen wir, dass sich dadurch geistlich gesehen eine ganz neue Welt eröffnet. Irenäus wusste alles über die heidnischen Götter und Göttinnen, die dringend des Lobes und der Opfer der Menschen bedurften, und er erkannte, dass eine der Hauptfolgen dieser Theologie darin bestand, dass die Menschen in Angst lebten. Da die Götter uns brauchten, pflegten sie uns zu manipulieren, um ihre Wünsche zu befriedigen, und wenn sie nicht ausreichend geehrt wurden, konnten (und würden) sie um sich schlagen. Aber der Gott der Bibel, der in sich selbst vollkommen ist, braucht überhaupt nichts. Selbst in seinem großen Akt der Erschaffung des Universums benötigt er keine bereits zuvor existente Materie, um es zu erschaffen; vielmehr (und Irenäus war der erste bedeutende christliche Theologe, der dies erkannte) schuf er das Universum „ex nihilo“ (= „aus dem Nichts“).

Und weil er die Welt nicht braucht, erschafft er sie in einem unendlich großzügigen Akt der Liebe. Liebe ist, wie ich nicht müde werde zu wiederholen, nicht in erster Linie ein Gefühl oder eine Empfindung, sondern ein Akt des Willens. Die Liebe besteht darin, das Wohl des Anderen als Anderen zu wollen. Ein Gott, der überhaupt kein Eigeninteresse hat, kann nur lieben.

Von dieser Intuition geht die gesamte Theologie des Irenäus aus. Gott erschafft den Kosmos in einer Explosion der Großzügigkeit und lässt unzählige Pflanzen, Tiere, Planeten, Sterne, Engel und Menschen entstehen, die alle einen Aspekt seiner eigenen Herrlichkeit widerspiegeln sollen. Irenäus liebt es, die Veränderungen mit der Metapher von Gott als Künstler zu umschreiben. Jedes Element der Schöpfung ist wie eine Farbe, die auf die Leinwand aufgetragen wird, oder ein Stein im Mosaik oder ein Ton in einer harmonischen Melodie. Wenn wir den Gleichklang der vielen Elemente von Gottes Universum nicht zu schätzen wissen, liegt das nur daran, dass unser Verstand zu klein ist, um den Entwurf des Meisters zu erfassen. Sein ganzer Zweck bei der Schaffung dieser symphonischen Ordnung ist es, anderen Realitäten die Teilnahme an seiner Vollkommenheit zu ermöglichen. An der Spitze von Gottes physischer Schöpfung steht der Mensch, den er ins Dasein liebte wie alle Dinge, der aber eingeladen ist, noch mehr an Gottes Vollkommenheit teilzuhaben, indem er seinen Schöpfer liebt.

Das meistzitierte Zitat von Irenäus stammt aus dem vierten Buch der „Adversus Haereses“ und lautet wie folgt: „Die Herrlichkeit Gottes ist der Mensch in seiner ganzen Lebendigkeit.“ Verstehen wir, wie dies genau mit der Behauptung zusammenhängt, dass Gott nichts braucht? Der Ruhm der heidnischen Götter und Göttinnen war nicht ein lebendiger Mensch, sondern ein Mensch, der sich unterordnet, ein Mensch, der tut, was ihm befohlen wird. Aber der wahre Gott spielt nicht solch manipulative Spiele. Er findet seine Freude darin, unser Wohl in vollem Umfang zu wollen.

Eine der schönsten und faszinierendsten Ideen des heiligen Irenäus ist die, dass Gott als eine Art wohlwollender Lehrer fungiert, der die Menschheit allmählich in die Wege der Liebe einweist. Er stellte sich Adam und Eva nicht so sehr als Erwachsene vor, die mit jeder geistigen und intellektuellen Vollkommenheit ausgestattet sind, sondern eher als Kinder oder Teenager, die in ihrem Ausdruck der Freiheit unvermeidlich unbeholfen sind. Die lange Heilsgeschichte ist daher der geduldige Versuch Gottes, seine menschlichen Geschöpfe zu seinen Freunden zu erziehen. Alle Bündnisse, Gesetze, Gebote und Rituale sowohl des alten Israel als auch der Kirche sollten in diesem Licht gesehen werden: nicht als willkürliche Befehle, sondern als Struktur, die Gott, der Vater, seinen Kindern gibt, um sie zur vollen Entfaltung zu bringen.

Es gibt viel, was wir von diesem alten Meister des christlichen Glaubens lernen können, insbesondere was die gute Nachricht von dem Gott betrifft, der uns nicht braucht!

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Von: Bischof Robert Barron

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Apr 13, 2024
Engagieren Apr 13, 2024

Ich ging mein altes Gebetstagebuch durch, in das ich Gebetsanliegen geschrieben hatte. Zu meinem Erstaunen wurde jedes einzelne von ihnen erhört!

Wer in diesen Tagen einen flüchtigen Blick in die Nachrichten wirft, wird leicht verzweifelt, sich fragen, wo Gott ist, und Hoffnung brauchen. Ich weiß, dass ich mich an manchen Tagen so gefühlt habe. Wir fühlen uns machtlos und fragen uns, was wir gegen all die schrecklichen Dinge, die wir sehen, tun können. Daher möchte ich eine Geschichte erzählen.

Vor einigen Jahren begann ich, ein Tagebuch mit den Gebetsanliegen der Menschen und Dinge zu führen, für die ich betete. Ich betete oft einen Rosenkranz für diese Dinge, wie ich es auch heute noch für Gebetsanliegen tue. Eines Tages stieß ich auf ein altes Tagebuch mit meinen schriftlichen Gebetsanliegen. Ich blätterte die Seiten durch, die ich vor langer Zeit geschrieben hatte, und war verblüfft. Jedes Gebet war erhört worden – vielleicht nicht immer so, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber sie wurden erhört. Dabei waren es keine kleinen Gebete. „Lieber Gott, bitte hilf meiner Tante, mit dem Alkoholtrinken aufzuhören. Lieber Gott, bitte hilf meiner unfruchtbaren Freundin, Kinder zu bekommen. Lieber Gott, bitte heile meinen Freund von Krebs.“

Als ich auf der Seite nach unten blätterte, stellte ich fest, dass jedes einzelne Gebet erhört worden war. Viele auf eine Art und Weise, die größer und besser war, als ich es mir vorgestellt hatte. Es gab ein paar, von denen ich auf den ersten Blick meinte, dass sie nicht erhört worden waren. Eine Freundin etwa, die Heilung von Krebs brauchte, war verstorben, aber dann erinnerte ich mich daran, dass sie vor ihrem Tod die Beichte abgelegt und die Krankensalbung empfangen hatte. Sie starb friedlich in der Barmherzigkeit Gottes, umgeben von seiner heilenden Gnade. Aber abgesehen davon wurden die meisten Gebete hier in dieser Welt erhört. Viele Gebetsanliegen erschienen wie unüberwindbare Berge, aber dann hatten sie sich doch bewegt. Gottes Gnade nimmt unsere Gebete und unsere Beharrlichkeit im Gebet an, und er bewegt alles zum Guten. In der Stille meines Gebets hörte ich ein Flüstern: „Ich habe all diese Dinge die ganze Zeit hindurch gewirkt. Ich habe diese Geschichten geschrieben. Vertrau mir.“

Ich glaube, wir leben wirklich in gefährlichen Zeiten. Aber ich glaube auch, dass wir für diese Zeiten geschaffen sind. Vielleicht sagen Sie zu mir „Deine persönlichen Gebetsanliegen mögen ja erhört worden sein, aber es gibt Nationen, die sich im Krieg befinden.“ Doch meine Antwort ist auch hierauf, dass bei Gott nichts unmöglich ist, nicht einmal das Beenden eines Krieges auf unsere Gebete hin. Ich erinnere mich, dass so etwas in der Vergangenheit tatsächlich geschehen ist. Also sollten wir auch glauben, dass Gott auch jetzt so Großes tun kann.

Für diejenigen, die nicht alt genug sind, um sich daran zu erinnern: Es gab eine beängstigende Zeit, in der es so aussah, als würde ein Blutbad kommen. Aber durch die Kraft des Rosenkranzes änderten sich die Dinge. Ich war in der 8. Klasse, und ich erinnere mich, wie ich von all den Unruhen auf den Philippinen hörte. Ferdinand Marcos war damals der Diktator des Landes. Es zeichnete sich ein blutiger Kampf ab, bei dem bereits einige Menschen ums Leben kamen. Ein entschiedener Kritiker von Marcos, Benigno Aquino, wurde ermordet. Und dennoch kam es nicht zu einer blutigen Auseinandersetzung. Kardinal Jaime Sin von Manila hatte die Menschen zum Gebet aufgerufen. Sie gingen vor dem Militär auf die Straße und beteten laut den Rosenkranz. Sie standen auch vor den Panzern und beteten. Und dann geschah etwas Wunderbares: Die Soldaten legten ihre Waffen nieder. Sogar die säkularen Medien wie die Chicago Tribune berichteten, wie „Gewehre den Rosenkränzen wichen“. Die Revolution war vorbei, und die Herrlichkeit Gottes wurde sichtbar.

Hör also nicht auf, an Wunder zu glauben, sondern erwarte sie! Und bete den Rosenkranz, wann immer du die Gelegenheit dazu hast. Der Herr weiß, unsere Welt hat es nötig.

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Von: Susan Skinner

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Mrz 28, 2024
Engagieren Mrz 28, 2024

Ich war gefangen in einer Abwärtsspirale aus Drogen und Sexarbeit und verlor mich selbst, bis dies geschah.

Es war Nacht. Ich war im Bordell, fertig angezogen für die „Arbeit“. Da klopfte es leise an der Tür, nicht wie die Polizei, sondern ganz sanft. Die Bordellbesitzerin – die „Madame“ – öffnete die Tür, und meine Mutter kam herein.

Ich schämte mich. Ich war angezogen für diese „Arbeit“, die ich schon seit Monaten machte, und nun war meine Mutter im Zimmer!

Sie saß einfach da und sagte zu mir: „Liebes, bitte komm nach Hause.“

Sie zeigte mir ihre Liebe. Sie verurteilte mich nicht. Sie bat mich nur, zurückzukommen.

In diesem Moment war ich von Gnade überwältigt. Ich hätte damals nach Hause gehen sollen, aber die Drogen ließen mich nicht. Ich schämte mich aufrichtig.

Sie schrieb ihre Telefonnummer auf einen Zettel, schob ihn herüber und sagte zu mir: „Ich liebe dich. Du kannst mich jederzeit anrufen, und ich werde kommen.“

Am nächsten Morgen erzählte ich einer Freundin, dass ich vom Heroin loskommen wollte. Ich war verängstigt. Mit nur vierundzwanzig Jahren war ich des Lebens müde; ich hatte das Gefühl, genug gelebt zu haben und einfach fertig zu sein mit dem Leben. Meine Freundin kannte einen Arzt, der Drogensüchtige behandelte, und ich bekam in drei Tagen einen Termin. Ich rief meine Mutter an, sagte ihr, dass ich zum Arzt gehen würde und vom Heroin loskommen wolle.

Sie weinte am Telefon. Sie sprang ins Auto und kam direkt zu mir. Darauf hatte sie gewartet …

Wie alles begann

Unsere Familie war nach Brisbane umgezogen, als mein Vater einen Job auf der Expo 88 bekam. Ich war damals zwölf Jahre alt. Ich ging auf eine private Eliteschule für Mädchen, aber passte einfach nicht dahin. Ich träumte davon, nach Hollywood zu gehen und Filme zu machen, also musste ich eine Schule besuchen, die auf Film und Fernsehen spezialisiert ist.

Ich fand eine renommierte Schule für Film und Fernsehen, und meine Eltern gaben meinem Wunsch, die Schule zu wechseln, problemlos nach. Was ich ihnen aber nicht erzählte, war, dass die Schule auch in den Zeitungen stand, weil sie für Gangs und Drogen berüchtigt war. Die Schule brachte mir viele kreative Freunde, und ich war sehr gut in der Schule. Ich hatte in vielen Fächern die besten Noten und gewann Preise für Film, Fernsehen und Schauspiel. Ich hatte die Noten, um an die Universität zu gehen.

Zwei Wochen vor dem Ende der zwölften Klasse bot mir jemand Marihuana an. Ich sagte ja. Am Ende der Schule gingen wir alle weg, und wieder probierte ich andere Drogen aus …

Einst ein Kind, das sich so sehr auf den Schulabschluss konzentriert hatte, geriet ich nun in eine Abwärtsspirale. Ich schaffte es zwar noch auf die Universität, aber im zweiten Jahr ging ich eine Beziehung mit einem heroinabhängigen Mann ein. Ich erinnere mich, dass alle meine Freunde damals zu mir sagten: „Du wirst noch als Junkie enden, als Heroinabhängige.“ Ich hingegen dachte, dass ich seine Retterin sein würde.

Aber der ganze Sex, die Drugs und der Rock‘n‘Roll führten dazu, dass ich schwanger wurde. Wir gingen zum Arzt, mein Partner immer noch high vom Heroin. Die Ärztin sah uns an und riet mir sofort zu einem Schwangerschaftsabbruch. Sie hatte wohl das Gefühl, dass dieses Kind mit uns keine Chance hätte. Drei Tage später hatte ich eine Abtreibung.

Ich fühlte mich schuldig, schämte mich und war allein. Ich sah zu, wie mein Partner Heroin nahm, sich betäubte und gar nicht betroffen war. Ich bat ihn um etwas Heroin, aber er sagte nur: „Ich liebe dich, ich gebe dir kein Heroin.“ Eines Tages brauchte er Geld, und es gelang mir, ihm etwas Heroin abzuhandeln. Es war nur eine winzige Menge, und mir wurde schlecht, aber ich fühlte auch nichts. Ich nahm es weiter, die Dosis wurde jedes Mal höher und höher.

Schließlich brach ich mein Studium ab und wurde eine regelmäßige Konsumentin.

Ich hatte keine Ahnung, wie ich das Heroin im Wert von fast hundert Dollar bezahlen sollte, das ich täglich konsumierte. Wir fingen an, Marihuana im Haus anzubauen, verkauften es und kauften mit dem Geld noch mehr Drogen. Wir verkauften alles, was wir besaßen, wurden aus meiner Wohnung geworfen, und dann begann ich langsam, meine Familie und Freunde zu bestehlen. Ich schämte mich nicht einmal. Bald fing ich an, auch auf der Arbeit zu stehlen. Ich dachte, sie wüssten es nicht, aber schließlich wurde ich auch dort rausgeschmissen.

Schließlich war das einzige, was ich noch hatte, mein Körper. In der ersten Nacht, in der ich Sex mit Fremden hatte, wollte ich mich sauber schrubben. Aber das konnte ich nicht! Man kann sich nicht von innen nach außen schrubben … Aber das hielt mich nicht davon ab, weiterzumachen. Von dreihundert Dollar pro Nacht, die ich für Heroin für meinen Partner und mich ausgab, kam ich auf tausend Dollar pro Nacht, jeder Cent, den ich verdiente, floss in den Kauf weiterer Drogen.

Mitten in der Abwärtsspirale tauchte nun meine Mutter auf und rettete mich mit ihrer Liebe und Barmherzigkeit. Aber das war nicht genug.

Ein Loch in meiner Seele

Der Arzt fragte mich nach meiner Drogenvergangenheit. Während ich die lange Geschichte erzählte, weinte meine Mutter immer wieder – sie war schockiert, meine ganze Geschichte zu hören. Der Arzt sagte mir, dass ich einen Entzug brauchte. Ich fragte: „Ist ein Entzug nicht etwas für Drogenabhängige?“ Er war überrascht: „Glauben sie etwa nicht, dass sie eine sind?“

Dann sah er mir in die Augen und sagte: „Ich glaube nicht, dass Drogen Ihr Problem sind. Ihr Problem ist, dass sie ein Loch in ihrer Seele haben, das nur Jesus füllen kann.“

Ich wählte absichtlich eine Entzugsklinik, bei der ich sicher war, dass sie nicht-christlich war. Ich war krank und begann langsam zu entgiften, als sie uns eines Tages nach dem Abendessen zu einem Gebetstreffen einberiefen. Ich war wütend, also setzte ich mich in die Ecke und versuchte, sie zu ignorieren mit ihrer Musik, ihrem Gesang und ihrem Jesus. Am Sonntag nahmen sie uns dann mit in die Kirche. Ich blieb draußen und rauchte. Und ich war wütend, verletzt und einsam.

Neubeginn

Am sechsten Sonntag, dem 15. August, regnete es in Strömen – eine Verschwörung des Himmels, wie es sich im Nachhinein herausstellte. Daher blieb mir nichts anderes übrig, als schließlich doch in das Gebäude zu gehen. Ich blieb im hinteren Teil und dachte, dass Gott mich dort nicht sehen könnte. Ich hatte begonnen, mir bewusst zu machen, dass einige meiner Lebensentscheidungen als Sünden betrachtet werden würden, also saß ich dort hinten. Am Ende jedoch sagte der Priester: „Ist hier jemand, der heute sein Herz an Jesus übergeben möchte?“

Ich erinnere mich noch, wie ich dann ganz vorne stand und den Priester sagen hörte: „Willst du Jesus dein Herz schenken? Er kann dir Vergebung für deine Vergangenheit, ein ganz neues Leben heute und Hoffnung für deine Zukunft geben.“

Damals war ich bereits clean und seit fast sechs Wochen nicht mehr auf Heroin. Aber mir war nicht klar, dass es einen großen Unterschied gab zwischen clean sein und frei sein. Ich wiederholte mit dem Priester das Erlösungsgebet, ein Gebet, das ich nicht einmal verstand, aber dort übergab ich mein Herz an Jesus.

An diesem Tag begann für mich eine Reise der Veränderung. Ich konnte neu beginnen, die Fülle der Liebe, Gnade und Güte eines Gottes empfangen, der mich schon mein ganzes Leben kannte und mich vor mir selbst gerettet hatte.

Der weitere Weg blieb nicht ohne Fehler. Ich ging in der Entzugsklinik eine Beziehung ein und wurde wieder schwanger. Aber anstatt es als Strafe für eine schlechte Entscheidung anzusehen, die ich getroffen hatte, beschlossen wir, sesshaft zu werden. Mein Partner sagte zu mir: „Lass uns heiraten und unser Bestes tun, um es jetzt auf seine Weise zu tun.“ Ein Jahr später wurde Grace (engl.: Gnade) geboren, und durch sie erfuhr ich auch so viel Gnade!

Ich war schon immer eine leidenschaftliche Geschichtenerzählerin; Gott gab mir eine Geschichte, die dazu beigetragen hat, Leben zu verändern. Seitdem hat er mich auf so viele Arten benutzt, um meine Geschichte weiterzugeben – in Wort und Schrift und indem ich alles gebe, um für und mit Frauen zu arbeiten, die in einem ähnlichen Leben feststecken, das auch ich einmal geführt habe.

Heute bin ich eine durch Gnade veränderte Frau. Mir ist die Liebe des Himmels begegnet, und jetzt möchte ich mein Leben so leben, dass ich mit dem Himmel zusammenarbeiten kann.

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Von: Bronwen Healy

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Mrz 14, 2024
Engagieren Mrz 14, 2024

Urteilen Sie schnell über andere? Scheuen Sie sich, jemandem in Not zu helfen? Dann ist es höchste Zeit, darüber nachzudenken!

Eigentlich war es ein ganz normaler Tag für mich. Ich kehrte vom Markt zurück, müde von der Arbeit des Tages, und holte Rufus von der Synagogenschule ab.

Doch an diesem Tag fühlte sich etwas anders an. Der Wind flüsterte mir ins Ohr, und selbst der Himmel war ausdrucksstärker als sonst. Der Lärm einer Menschenmenge auf der Straße bestätigte mir, dass sich heute etwas ändern würde.

Dann sah ich ihn: einen Mann mit einem so sehr entstellten Körper, dass ich Rufus von diesem schrecklichen Anblick wegdrehte. Ganz entsetzt klammerte sich der arme Junge mit aller Kraft an meinen Arm.

Die Art und Weise, wie dieser Mann oder das, was von ihm noch übrig war, behandelt wurde, musste bedeuten, dass er etwas Schreckliches getan haben musste.

Ich konnte es nicht ertragen, dabei zuzusehen, aber als ich gehen wollte, wurde ich von einem römischen Soldaten ergriffen. Zu meinem Entsetzen befahlen sie mir, diesem Mann zu helfen, seine schwere Last zu tragen. Mir war klar, dass das Ärger bedeuten würde. Obwohl ich mich wehrte, forderten sie mich auf, ihm zu helfen.

Was für ein Mist! Ich wollte nicht mit einem Sünder verkehren. Was für eine Demütigung! Und dann auch noch ein Kreuz tragen zu müssen, während alle zusahen?

Ich wusste jedoch, dass ich nicht darum herum kam, also bat ich meine Nachbarin Vanessa, Rufus nach Hause zu bringen, da das alles hier wohl eine Weile dauern würde.

Also ging ich zu ihm hinüber. Er war schmutzig, blutig und entstellt. Ich fragte mich, was er wohl getan hatte, um so etwas zu verdienen. Doch was immer es auch war, diese Strafe war viel zu grausam.

Die Umstehenden schrien „Gotteslästerer“, „Lügner“ und „König der Juden“, während andere ihn bespuckten und beschimpften.

Nie zuvor war ich so gedemütigt und seelisch gequält worden. Nachdem ich nur etwa zehn bis fünfzehn Schritte mit ihm gegangen war, fiel er mit dem Gesicht voran zu Boden. Um da wieder herauszukommen, musste er aufstehen, also beugte ich mich vor, um ihm hoch zu helfen.

Dann sah ich in seinen Augen etwas, das mich veränderte. Ich sah Mitgefühl und Liebe! Wie konnte das nur sein?

Da war keine Angst, kein Ärger, kein Hass – nur Liebe und Mitgefühl. Ich war verblüfft, als er mich mit diesen Augen ansah und meine Hand nahm, um wieder aufstehen zu können. Ich konnte die Menschen um mich herum nicht mehr hören oder sehen. Als ich das Kreuz auf meiner einen Schulter und ihn auf meiner anderen hielt, konnte ich nur noch ihn ansehen. Ich sah das Blut, die Wunden, die Spucke, den Schmutz, doch all das konnte die Göttlichkeit seines Gesichts nicht länger verbergen. Jetzt hörte ich nur noch das Schlagen seines Herzens und seinen schweren Atmen. Er mühte sich ab, aber war doch ganz stark.

Inmitten all des Lärms der schreienden, schimpfenden und umherwuselnden Menschen hatte ich das Gefühl, dass er zu mir sprach. Alles andere, was ich bis dahin getan hatte, ob gut oder schlecht, schien jetzt sinnlos.

Als die römischen Soldaten ihn von mir wegzogen, um ihn zum Ort der Kreuzigung zu schleppen, stießen sie mich zur Seite, und ich fiel zu Boden. Er musste aus eigener Kraft weitergehen. Ich lag dort auf dem Boden, während die Menschen auf mir herumtrampelten. Ich wusste nicht, was ich als nächstes tun sollte. Ich wusste nur, dass mein Leben von nun an nie wieder so sein würde wie zuvor.

Ich konnte die Menschenmenge nicht mehr hören, sondern nur noch die Stille und das Klopfen meines Herzens. Ich wurde an den Klang seines zarten Herzens erinnert.

Einige Stunden später, als ich gerade aufstehen wollte, um zu gehen, begann der ausdrucksstarke Himmel von vorhin zu sprechen. Der Boden unter mir bebte! Ich blickte auf den Gipfel des Kalvarienbergs – und dort sah ich ihn, mit ausgestreckten Armen und gesenktem Kopf, für mich.

Heute weiß ich, dass das Blut, das an diesem Tag auf mein Gewand gespritzt ist, von dem Lamm Gottes stammt, das die Sünden der Welt wegnimmt. Er hat mich durch sein Blut gereinigt.

*** *** ***

So stelle ich mir die Erinnerung von Simon von Cyrene an den Tag vor, an dem er gebeten wurde, Jesus zu helfen, das Kreuz nach Golgatha zu tragen. Wahrscheinlich hatte er bis zu diesem Tag nur sehr wenig von Jesus gehört, aber ich bin mir sicher, dass er nicht mehr derselbe Mensch war, nachdem er dem Erlöser geholfen hatte, das Kreuz zu tragen.

In dieser Fastenzeit fordert Simon uns auf, in uns selbst zu schauen:

Haben wir zu schnell über Menschen geurteilt?

Manchmal sind wir nur allzu schnell bereit, dem zu glauben, was uns unser Instinkt über jemanden sagt. Genau wie Simon können wir uns durch unsere Urteile daran hindern lassen, anderen zu helfen. Simon sah, wie Jesus gegeißelt wurde, und meinte deshalb, dass er etwas falsch gemacht haben musste. Es mag Zeiten gegeben haben, in denen unsere Vermutungen über eine Person uns daran gehindert haben, sie so zu lieben, wie Christus uns dazu aufgerufen hat.

Zögern wir, manchen Menschen zu helfen?

Sollten wir nicht Jesus in anderen sehen und ihnen helfen?

Jesus fordert uns auf, nicht nur unsere Freunde zu lieben, sondern auch Fremde und Feinde. Mutter Teresa, die das perfekte Beispiel für die Liebe zu Fremden ist, hat uns gezeigt, wie wir in jedem Menschen das Antlitz Jesu sehen können. Wer könnte uns ein besseres Beispiel für die Feindesliebe geben als Jesus Christus selbst? Er liebte die, die ihn hassten, und betete für die, die ihn verfolgten. Wie Simon zögern wir manchmal vielleicht, auf Fremde oder Feinde zuzugehen, aber Christus ruft uns auf, unsere Brüder und Schwestern so zu lieben, wie er es getan hat. Er starb für ihre Sünden genauso wie für deine.

Herr Jesus, wir danken Dir, dass Du uns das Beispiel von Simon von Cyrene gegeben hast, der ein großer Zeuge wurde, indem er Deinem Weg folgte. Himmlischer Vater, schenke auch uns die Gnade, Deine Zeugen zu werden, indem wir auf die Bedürftigen zugehen.

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Von: Mishael Devassy

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Mrz 05, 2024
Engagieren Mrz 05, 2024

Ich erinnere mich an eine Zeit in meinem Dienst, als ich spürte, dass sich ein Kollege ohne ersichtlichen Grund von mir distanzierte. Es schien, als hätte er Probleme, aber er wollte nicht mit mir darüber sprechen. Eines Tages in der Fastenzeit stand ich, von diesem Gedanken belastet, in meinem Büro und schrie in meinem Herzen zu Gott: „Jesus, ich fühle mich so ausgeschlossen vom Leben dieses Menschen.“

Unmittelbar darauf hörte ich Jesus mit diesen traurigen Worten antworten: „Ich weiß, wie du dich fühlst. So geht es mir jeden Tag.“

Wow! Ich spürte, wie mir ein Stich durchs Herz ging, und Tränen schossen in meine Augen. Ich wusste aber auch, dass diese Worte ein Schatz waren.

Monatelang war ich damit beschäftigt, diese Gnade zu verarbeiten. Seit meiner Taufe im Heiligen Geist (ein besonders starkes Erfülltwerden mit dem Heiligen Geist wie z. B. in Apostelgeschichte 8:15-17; die Red.) vor zwanzig Jahren hatte ich gedacht, dass ich eine tiefe persönliche Beziehung zu Jesus habe. Aber dieses Wort von meinem kostbaren Retter und Herrn eröffnete mir einen ganz neuen Einblick in das Herz Jesu. „Ja, Jesus, so viele Menschen vergessen Dich, nicht wahr? Und auch ich! Wie oft gehe ich einfach meinen Aufgaben nach und vergesse dabei, meine Probleme und Gedanken zu Dir zu bringen? Die ganze Zeit wartest Du darauf, dass ich mich Dir zuwende – Dir, der Du mich mit solcher Liebe ansiehst.“

In meinem Gebet bewegte ich diese Worte immer wieder. „Ich weiß jetzt besser, wie Du Dich fühlst, wenn jemand Dich zurückweist, Dich anklagt oder beschuldigt – oder tagelang und sogar jahrelang nicht mit Dir spricht“. Ich brachte nun bewusster meine eigenen Sorgen zu Jesus sagte ihm: „Jesus, mein Geliebter, Du fühlst die gleiche Traurigkeit, die ich fühle. Ich biete Dir meinen kleinen Schmerz an, um Dich zu trösten für so viele Menschen, mich eingeschlossen, die es versäumen, Dich zu trösten.“

Mit neuen Augen sah ich nun mein Lieblingsbild an: Jesus mit den Strahlen, die aus seinem Heiligsten Herzen strömen, wobei er der heiligen Margareta Maria Alacoque klagt: „Sieh Mein Herz an, das die Menschen so sehr liebt, aber so wenig Liebe zurückerhält.“

Wahrlich, Jesus schenkt mir täglich kleine Prüfungen, damit ich einen winzigen Vorgeschmack auf das bekomme, was er für uns erträgt. Ich werde mich immer an diesen Moment der Qual erinnern, der mir die erstaunliche, zärtliche und langmütige Liebe unseres lieben Herrn Jesus näherbrachte.

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Von: Sr. Jane M. Abeln SMIC

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